Inhaltsverzeichnis Materialkunde Angeltechnik Inhalt 1 Rute, Stationär- und Laufrolle, Lauf- und Festzapfen 2 Nylonschnur, Stahlvorfach, Tonnenwirbel und Blei 3 Zange, Hakenlöser, Angelhaken, Löffel und Blinker 4 Spinner, Wobbler, Twister, Feumer und Köderbüchse 5 Was man zum Fischen immer dabei hat 6 Zapfenfischen 7 Grundfischen 8 Spinnfischen 9 Köder Natürliche- und Kunstköder, Ködermontage 10 Knotentechnik Die wichtigsten Knoten für die Fischerei 11 Ethik Was ist ein geeigneter Angelplatz? 12 Gelandeter Fisch 13 Lebender Fisch, was nun? 14 Fischkunde Fischarten Fischen im Kt. Zürich Mein Gewässer Organe und Anatomie Fische ausnehmen 18 Äsche, Bachforelle, Regenbogenforelle, Seesaibling , Namaycush 19 Seeforelle, Felche, Barsch, Zander, Schwarzbarsch 20 Sonnenbarsch, Hecht, Wels, Alet, Barbe 21 Hasel, Laube, Schneider, Blicke, Brachsmen 22 Elritze, Wildkarpfen, Spiegelkarpfen, Nase, Rotauge, Rotfeder 23 Schleie , Gründling , Bartgrundel, Groppe, Trüsche, Aal 24 Gewässereinteilung, Freiangelrecht 25 Fischerei-Patent 26 Vorschriften, Schonzeiten, Schonmasse, max. Fangzahl 27 Ethik-Kodex Ausrüstung 15 –17 28 / 29 Fachhändler / Lieferanten © Copyright 2008 Rolf Schatz 30 1 Materialkunde Nylonschnur, Stahlvorfach, Tonnenwirbel und Blei ~ *Nylonschnur (Silch) ~ Zum Zapfenfischen verwenden wir eine 0,20er-Schnur. Das Vorfach sollte immer «schwächer» als die Hauptschnur sein (z.B. 0,18erSchnur), damit bei einem Hänger möglichst nicht die Hauptschnur reisst. Zum Grund- und Hechtfischen eine 0,30er – 0,40er-Schnur nehmen. *Stahlvorfach Raubfische haben teilweise scharfe Zähne, besonders der Hecht. Damit ein gehakter Hecht nicht wegen durchgebissener Schnur abreisst, verwenden wir ein Stahlvorfach (etwa 6 kg Tragkraft), das den Zähnen widersteht. Auch eine geflochtene Schnurr kann denselben Zweck erfüllen. *Tonnenwirbel Einfache Wirbel für die Zapfenfischerei, Modelle mit Sicherheitkarabiner für Spinnköder. Der Wirbel vermindert das Verdrehen der Hauptschnur. Der Karabiner ermöglicht ein schnelles Wechseln des Köders, sei es Löffel, Wobbler, Twister usw. *Blei Schrotblei gibt es assortiert in diversen Gewichtsabstufungen, um einen Zapfen genau auszubleien. Es empfiehlt sich, immer eine Schachtel auf sich zu haben. Mit 10 bis 30 g schwerem Blei wird die Grundfischerei betrieben. Dabei gibt es diverse Formen und Typen. Als Laufblei ist die Olive gut geeignet. Die Modelle mit Wirbel sind für Festblei-Montagen gedacht, die dem Fisch aber viel Widerstand bieten. 3 Materialkunde Spinner, Wobbler, Twister, Feumer und Köderbüchse ~ Spinner (Mepps) ~ Fängig für Forelle, Egli und Hecht. Auch der Alet macht zu gewissen Jahreszeiten Jagd auf diesen Reiz-Köder. Empfehlung: immer Wirbel verwenden. Wobbler Modelle mit einem, zwei oder sogar drei Dreiangel werden angeboten. Kleinere Exemplare werden auf Forelle und Barsch verwendet. Mit den Grossen geht man auf Hechtpirsch. Twister So nennt man den Weichplastikköder mit oder ohne Bleikopf und einfachem Haken, mit dem man gezielt auf Raubfische angelt. Vielfältige Farben und Grössen sind erhältlich. Vor allem Egli und Zander werden bei diesem Köder zum Anbiss verführt. *Feumer Der Feumer ermöglicht uns das schonende Landen des Fisches. Vor der Berührung des Fisches immer die Hände nass machen, damit die Schleimhaut des Fisches nicht verletzt wird. *Köderbüchse Zum Aufbewahren von Würmern, Maden, Bienenmaden, Fleischmaden usw. Achtung: Nie der Wärme oder der Sonne aussetzen und zu Hause immer kühl lagern! 5 Ethik Lebender Fisch, was nun? Waidgerechter Tötungsvorgang Richtlinien, die Fischer unbedingt einhalten sollten! Gezielter Schlag zwischen Augen und Genick Wichtig: Schonzeit und Mindestmasse beachten. Wird / muss ein Fisch wieder freigelassen werden, möglichst im Wasser vom Haken befreien! 1. Fisch nur wenn unbedingt notwendig Anfassen. Hände immer zuerst nass machen. Im Zweifelsfall entscheiden wir uns immer für den Fisch und lassen ihn wieder frei. 2. Den Fisch nimmt man mit dem Bauch in die hohle Hand und und hält den Daumen über den Rücken. Bei grossen Fischen machen wir dasselbe aber mit beiden Händen. Achtung: Nicht zu fest drücken, da Fische sehr empfindlich auf Druck reagieren. 3. Fisch nur töten, wenn er auch verwertet wird! Kiemenschnitt setzen 4. Grössere Fische nur mit dem Feumer aus dem Wasser heben. Nie das ganze Ufer hinauf über Gras, Kies oder Steine ziehen oder gar in Sand oder Dreck panieren! ~ 5. Gefangene Fische, die in einem Netz (Setzkescher) oder Fischkasten lebend aufbewahrt werden, niemals durch grössere Fische ersetzen. Vorgehensweise Kiemendeckel aufklappen, Messer hinter den Kiemen soweit einführen, dass es auf der anderen Seite der Kiemendeckel wieder heraus schaut. Dann Messer nach unten führen und Kiemenarterie zwischen Kiemen und Herz trennen. 6. Immer ein Tuch oder Lappen bereithalten, den Fischtöter und die Zange / Hakenlöser. Wird der Fisch getötet, hochkant auf den Bauch legen und mit einem gezielten Schlag auf den Kopf zwischen Augen und Genick töten. Danach sofort ausnehmen oder den Kiemen schnitt setzen und den Fisch ausbluten lassen (Mit dem Schlag auf den Kopf wird der Fisch oft nur betäubt). 7. Wird der Fisch unmittelbar nach dem Fang getötet, wird der Angelhaken erst danach entfernt. Damit der Fisch länger frisch bleibt, sofort ausnehmen und nie im Plastiksack aufbewahren. 8. Am Ufer haben Eingeweide und Schuppenreste nichts zu suchen. 9. Der faire Fischer geht nicht zum Angeln, um seinen Fang zu verkaufen! Fischtöter ~ Kiemen Kiemenarterie Herz 14 Fischkunde Die Mundstellung Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen ober-, mittel- und unterständigem Maul. Oberständig: Diese Fische nehmen die Nahrung mit Vorliebe von der Wasseroberfläche auf. Siehe z.B. Läugel / Laube. Mittelständig: Alle Raubfische besitzen ein mittelständiges Maul. Siehe z.B. Regenbogenforelle, Egli / Barsch. Unterständig: Diese Fische nehmen die Nahrung vorwiegend vom Grund auf. Siehe z.B. Barbe / Schleie. Grösse Zu den kleinsten ausgewachsenen Fischen gehört die Elritze mit 12 cm, am grössten werden die Welse mit fast 3 m Länge. Farbe Bei vielen Fischen ist die Körperoberseite eher dunkel, bläulich oder grünlich, die Unterseite silberfarben. Je nach Standort können die gleichen Arten farblich sehr unterschiedlich sein. Schwimmblase Zum Ausbalancieren des Körpers hat der Fisch eine Schwimmblase. Dieses zwischen der Wirbelsäule und dem Verdauungstrakt liegende Organ ist bei den meisten enheimischen Fischen vorhanden mit Ausnahme der Groppe. Neben ihrer Funktion als Auftriebskörper hat die Schwimmblase eine Bedeutung für das Hören und dient als Schallinstrument sowie als «Tiefenmesser». Die Fischhaut Sie ist mit einer Schutzschicht aus Schleim überzogen und diese sollte nicht beschädigt werden, sonst droht an diesen Stellen das Abfallen der Schuppen. Diese schützen wiederum die darunterliegenden Nerven- und Muskelbahnen. Wenn die Schleimhaut verletzt wird, drohen Infektion und Pilzbefall, was für den Fisch tödlich enden kann. Körperanhängsel Die Flossen sind die wichtigsten Körperanhängsel der Fische. Am wichtigsten ist die Schwanzflosse. Sie ist meist gegabelt, häufig aber auch abgestumpft wie bei der Bachforelle. Auf dem Rücken sind eine, zwei oder drei Rückenflossen und hinter der Afteröffnung eine oder zwei Afterflossen. Andere Anhängsel, die Barteln, wachsen in unterschiedlicher Zahl um das Maul. Fische die Barteln besitzen, nehmen die Nahrung vorwiegend vom Boden auf. 16