ImmunoDiagnostics news 2/2014

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Newsletter Nr. 2 | 2014
Deutschland | Österreich | Schweiz
news
ImmunoDiagnostics
Liebe Leserinnen und Leser,
in dieser Ausgabe der ImmunoDiagnostics
news möchte ich mich als neue Marketingleiterin für die Region Deutschland,
Österreich und Schweiz vorstellen: Mein
Name ist Sabine Teschke. Seit Juli bin ich
produktübergreifend für die strategische
Ausrichtung der Allergie- und Autoimmundiagnostik verantwortlich. Gemeinsam mit
unseren Marketing- und Produktmanagement-Teams werde ich mich darauf
fokussieren, Ihnen weiterhin innovative
Produkte, Dienstleistungen und Weiterbildungen zu präsentieren sowie hochwertiges Marketingmaterial zur
Verfügung zu stellen. Gerne arbeiten wir für Sie auch individuelle Marketingkonzepte und Weiterbildungsoptionen aus. Ich freue mich auf einen anregenden Austausch mit Ihnen und wünsche eine spannende und
informative Lektüre!
Sabine Teschke
Marketing Manager
Deutschland, Österreich, Schweiz
[email protected]
02
Neue Schilddrüsen-Tests EliA® TG/TPO
04
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
07
9. Deutscher Allergiekongress 2014
Newsletter Nr. 2 | 2014
Jetzt neu: EliA® TG und EliA® TPO
Vollautomatische Bestimmung der Schilddrüsenantikörper
Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen sind eine Gruppe von Erkrankungen die als Gemeinsamkeit die humorale
oder zellvermittelte Immunreaktion gegen Schilddrüsengewebe aufweisen. Die klassischen Krankheitsbilder
aus dieser Gruppe sind die Hashimoto-Thyreoiditis und die Autoimmunhyperthyreose Morbus Basedow, die im
Englischen als „Grave´s Disease“ bezeichnet wird.
Charakteristisch sind bei beiden Krankheiten Infiltrationen von
Lymphozyten ins Schilddrüsengewebe und die Produktion von
Antikörpern gegen Autoantigene der Schilddrüse wie anti-TG,
TPO und TSH R. Die Autoimmunthyreoditis ist eine recht häufige Erkrankung, die Prävalenz in der westlichen Hemisphäre
wird mit etwa 5 % geschätzt, wobei Frauen wesentlich häufiger erkranken als Männer. Die Ätiologie ist nicht vollständig
bekannt, genetische Faktoren dürften die Hauptverursacher
sein, während äußere Einflussfaktoren wie Jodmangel, Stress,
Toxine etc. eine eher untergeordnete Rolle spielen dürften.
Die beiden Erkrankungen Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus
Basedow weisen viele Gemeinsamkeiten auf, teilweise können sie auch ineinander übergehen. Die klassischen klinischen
Symptome sind Ausprägungen der Schilddrüsenfunktionsstörung: Bei Morbus Basedow sind dies Erscheinungsbilder einer
Drüsenüberfunktion wie etwa erhöhte Reizbarkeit, Schlafstörungen, Gewichtsabnahme und Durchfall. Bei der HashimotoThyreoiditis sind die typischen Symptome einer Hypothyreose
zu beobachten: Müdigkeit, Depression, Gewichtszunahme und
Obstipation. Bei beiden Krankheitsbildern kann ein Struma
auftreten.
Labor
Die Steuerung der Schilddrüsenfunktionen im menschlichen Körper
erfolgt über den hormonellen Regelkreis Hypothalamus – Hypophyse – Schilddrüsengewebe (Abbildung 1). Eine alleinige Bestimmung
der Schilddrüsenautoantikörper ist
daher nicht ausreichend. Die Laboruntersuchungen beginnen immer
mit der TSH-Bestimmung (Thyreoidea-stimulierendes Hormon).
Abbildung 1
Dieses Hormon wird in der Hypophyse gebildet und stimuliert
Wachstum und Hormonbildung der Schilddrüse. Bei pathologischen Werten werden in weiterer Folge die Hormone T3 und
freies T4 bestimmt, sowie die Autoantikörperkonzentrationen
von anti-TG und vor allem anti-TPO, sowie bei niedrigem TSHWert die Antikörper gegen den TSH-Rezeptor (anti-TSH-R,
„TRAK“). Abbildung 2 zeigt eine Übersicht über den Algorithmus der Laboruntersuchungen.
Klinisch: Euthyreose oder Hypothyreose
Klinisch: Hyperthyreose
(mögliche endokrine Orbitopathie)
erhöhter TSH-Wert (> 4,5 mlU/l)
T3 und fT4 sind normalerweise niedrig
niedriger TSH-Wert (< 0,01 mlU/l)
T3 und fT4 sind normalerweise erhöht
Sonographie: meist Struma, diffuse Hypoechogenität
(niedrige Echodichte)
Sonographie: meist Struma, diffuse Hypoechogenität,
erhöhte Blutzirkulation
TPO-Antikörper: 70 – 90 % positiv
(TG-Antikörper: 60 – 80 % positiv)
TSH-R-Antikörper*: bis zu 100 % positiv
(TPO-Antikörper: 45 – 80 %, TG-Antikörper: ~ 30 %)
Diagnose: Autoimmunthyreoiditis
(Hashimoto-Thyreoiditis oder mögliche atrophische Form)
Diagnose: Morbus Basedow
Abbildung 2: TSH-R-Antikörper = Antikörper gegen den Rezeptor des Thyroid-stimulierenden Hormons. * EliA TSH-R in Entwicklung
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Newsletter Nr. 2 | 2014
Vollautomatische Antikörperbestimmung von anti-TG
und -TPO mit den neuen EliA Schilddrüsentests
EliA TPO und EliA TG gehören zu einer neuen Generation von
Schilddrüsenantikörper-Tests auf den Phadia® Laborsystemen
250, 2500 und 5000. Beide Tests besitzen eine hervorragende
Spezifität, sind hochsensitiv und liefern damit Ergebnisse mit
hoher klinischer Aussagekraft. Die Testperformance wurde anhand einer internen Studie mit 400 klinisch definierten Patientenseren ermittelt (Tabelle 1). EliA TG und EliA TPO können anhand der gleichen IgG Kalibrationskurve wie die übrigen EliA
IgG Parameter abgearbeitet werden, außerdem enthalten die
Antigen-Carrier 16 anstatt 12 Wells: Damit kann die Gerätekapazität für diese häufig eingesetzten Parameter optimal genützt werden.
SensitivitätSpezifität PPV*
EliA TPO
EliA TG
81,5 %
52,5 %
96,0 %
94,0 %
95,3 %
89,7 %
* positiver Vorhersagewert
Tabelle 1: Leistungsfähigkeit von EliA TPO und EliA TG anhand von 400
Proben bestimmt (100 Hashimoto-Thyreoiditis und 100 Morbus Basedow;
Kontrollen: 50 Nicht-AI-Thyreoiditis, 25 CTD, 10 IBD, 10 PBC, 20 HIV, 20 HCV,
20 HBV, 20 weitere infektiöse und 25 Karzinomproben); interne Untersuchung (unveröffentlichte Daten).
Thomas Horn
Produktmanager Autoimmunität
Österreich, Schweiz
[email protected]
Hinweis
EliA TG und EliA TPO laufen nicht auf dem Phadia 100. Für
dieses System stehen weiterhin unsere ImmunoCAP® TG/TPO
Tests zur Verfügung.
Rückblick: 12th IWAA 2014 in São Paulo
Workshop Autoimmunity and Autoantibodies
Vom 28. bis zum 30. August 2014 trafen sich ca. 400 Spezialisten aus der ganzen Welt, um am 12. Workshop über Autoantikörper und Autoimmunität in Sao Paulo teilzunehmen.
Der Kongress fand unter der Leitung von Prof. Dr. Luis Andrade,
Universidade Federal de São Paulo (UNIFESP), São Paulo,
Brasilien, statt. Das wissenschaftliche Programm umfasste
wichtige Themen über Autoantikörper und systemische Autoimmunerkrankungen. Zwei Spezialworkshops gaben den teilnehmenden Experten zum einen die Gelegenheit, über die
ANA Musterbeschreibung zu diskutieren und bestehende
Empfehlungen hierzu zu konkretisieren. Zum anderen wurden
in einem zweiten Workshop – gemeinsam mit Vertretern der
Industrie – die Erfahrungen der Teilnehmer über die Standardisierung von Autoantikörpern in Assays ausgetauscht und vorab Empfehlungen ausgesprochen, die in zukünftigen Meetings
noch weiter erarbeitet werden. So wurde beispielsweise in einem Abschluss-Statement betont, dass in den meisten Fällen
die Spezifität von Testsystemen in der Autoimmundiagnostik
ein höheres Gewicht hat als die Sensitivität. Bedingt durch
die geringe Prävalenz der meisten systemischen Autoimmunerkrankungen und die beim Primärarzt geringe Vortestwahrscheinlichkeit besteht bei zu geringer Spezifität das Risiko
von zu vielen falsch positiven Testresultaten, die sowohl das
Gesundheitssystem mit zusätzlichen Kosten belasten als auch
die betroffenen Patienten verunsichern und verängstigen. Die
Bedeutung der klinischen Anamnese zur Erhöhung der Vortestwahrscheinlichkeit vor einer labormedizinischen Untersuchung wurde auch in den Vorträgen dem Auditorium mehrfach
anhand einfacher Beispiele dargelegt.
Thomas Horn
[email protected]
3
Newsletter Nr. 2 | 2014
Unter www.immunowebinar.de finden
Sie die Aufzeichnung unseres Webinars
zu diesem Thema.
Immunologisch vermittelte
Nahrungsmittelunverträglichkeiten (NMU)
Nahrungsmittelallergien, gastrointestinal-vermittelte
Allergien Grad I – IV und Zöliakie
Häufigkeiten von Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Nahrungsmittelunverträglichkeiten (NMU) beeinträchtigen mehr
als 25 – 30 % der Bevölkerung. Der Hauptanteil der NMU liegt mit
20 – 25 % bei den nicht-immunologisch bedingten Nahrungsmittelintoleranzen. Die Nahrungsmittelallergie (NMA), die spezifisch immunologisch bedingte Unverträglichkeit, ist seltener bei
Erwachsenen mit 2 – 5 % als bei Kindern mit 5 – 10 %.1-5 Die
spezielle Manifestation der NMA am Gastrointestinaltrakt (GIT)
wird unter dem Begriff der gastrointestinal-vermittelten Allergie
Grad I – IV (GMA) semiquantitativ klassifiziert und kann alle Organebenen erfassen.1, 5-7
Definition und Bedeutung der immunologisch
vermittelten Reaktionen bei Nahrungsmittelallergie
und Zöliakie
Die bei NMA vorliegenden Immunmechanismen werden unterteilt in IgE-vermittelte, kombinierte IgE- und nicht-IgE-vermittelte
Reaktionstypen, in rein nicht-IgE-basierte Reaktionen und zellulär
vermittelte Reaktionstypen, entsprechend der vier Allergiemechanismen Typ I – IV. Typ I vermittelte IgE-Reaktionen und
Typ IV Reaktionen durch Lymphocytenhyperreagibilität treten
bei NMA am häufigsten auf.1-3,7 Die Diagnostik aller NMU wird
oft erschwert durch einen unspezifischen Beschwerdekomplex
mit Einbezug vieler Organsysteme, wie z. B. gastrointestinale
Beschwerden, Hautreaktionen, Juckreiz, Kreislaufstörungen,
bronchiale Symptome und neurovegetative Beeinträchtigungen
etc. Meistens wird daher eine definierte Stufendiagnostik mit
interdisziplinärem Einbezug aller Fachgebiete gefordert, es sei
denn, es liegen klassische Allergiesymptome IgE-vermittelter
Reaktionen wie Orales Allergiesyndrom (OAS), Angioödem,
Urtikaria, Asthmaanfälle, postprandiale Kreislaufreaktionen
oder eine Anaphylaxie (ANA) vor. In den letzten Jahren wurde
verstärkt der Zusammenhang zwischen NMA und definierten
Erkrankungen gezeigt, so dass bei OAS, eosinophiler Ösophagitis, allergischer Gastroenteritis und Reizdarm, NM- oder anstrengungsinduzierter ANA, verzögerter ANA oder persistierender Mastzellaktivität Indikationen für die Allergiediagnostik
bestehen (Abbildung 1).1, 7, 8 Die Zöliakie wird heute als Autoimmunreaktion verstanden und führt bei HLA-DQ2/8 prädisponierten Personen durch den Kontakt mit Glutenen des Weizens zu unterschiedlichen Stadien einer Dünndarmentzündung.
4
Diagnostik bei Nahrungsmittelallergie (NMA) und
gastrointestinal-vermittelter Allergie (GMA)
Aufgrund der Vielzahl an Differentialdiagnosen bei NMA und
GMA muss zunächst festgelegt werden, ob die NMA tatsächlich kausal verantwortlich für das Krankheitsbild ist. Während
dies bei klassischen IgE-vermittelten Symptomen, OAS, ANA
und Kindern oft schneller erkannt wird, sind beim Erwachsenen,
nicht-IgE-vermittelten Allergien oder chronischen Symptomatiken oft mehrere Abklärungsschritte erforderlich, ehe die Allergie
durch Provokation, Karenz und Exposition gesichert wird.1, 3, 6, 9-12
Die Diagnostik besteht aus Anamnese, Ernährungstagebuch,
Pricktests, spezifischer IgE-Bestimmung im Serum und ggf.
Durchführung von oralen Provokationstestungen.1, 5, 8 Bei bestimmten Allergenen (z. B. Soja, Weizen, Erdnuss, Ei) kann eine
weitere Differenzierung der kausal wirksamen Allergenkomponenten weitere Reaktionstypen oder Kreuzreaktionen erklären.
Während z. B. das in Sojaprodukten enthaltene Soja Gly m 4 als
kreuzreaktives Allergen zu Birke meistens bei pollenassoziierten
NMA mit Schleimhautreaktionen in der Mundhöhle assoziiert ist,
stellt das hitze- und verdauungsstabile Soja Gly m 5/6 ein zu
Erdnuss kreuzreaktives Allergen dar, das gastrointestinale und
systemische Reaktionen induziert (Abbildung 1). Die Kenntnis
der Sensibilisierung auf Allergenkomponenten kann auch eine
prognostische Schweregradabschätzung (lokale/schwere/systemische Reaktionen) liefern.
Beim isolierten OAS mit koexistenter Pollen-Allergie weist oft
schon das Vorliegen einer saisonal begrenzten allergischen Rhinokonjunktivitis den Weg zur gezielten Diagnosestellung. Hier
sind Pricktests und spezifische IgE-Bestimmung im Serum auf
Pollen-kreuzreaktive Lebensmittel wie Nüsse, Obst, Soja, Gewürze, Sellerie etc. angezeigt (Abbildung 1). Diese primär relativ
harmlose Variante der NMA, der eine primäre Sensibilisierung
gegenüber Pollen (oft Birke) zugrunde liegt, kann selten bei
besonderer Prädisposition auch zu lebensbedrohlichen Reaktionen führen.
Bei den tiefer im GIT lokalisierten Allergien und systemischen
Reaktionen sind auch verstärkt verdauungsstabile Allergene zu
berücksichtigen (z. B. Milch, Ei, Fleisch, Nüsse, Weizen; Abbildung 1). Eine neue, Umwelt-induzierte Sonderform der NMA
wurde kürzlich bei verzögerten Reaktionen auf Fleisch beschrieben (Vorgeschichte Zeckenbiss). Diese Personen können auf
Newsletter Nr. 2 | 2014
Reaktionstypen, Organotropie am GIT und wichtige Allergene bei NMA:
Organabschnitt
Typ
Allergene
Orales Allergiesyndrom
Typ I, IgE
Kreuzreaktive, hitzelabile Pollenallergene (PR-10-
(OAS)
(syst. > lokal)
Proteine), z. B. aus Birke, Soja, Apfel (Bet v 1,
Gly m 4, Mal d 1, Ara h 8 ...), Lipid-Transfer-Proteine
Allergische & eos.
Kombiniert IgE
P-kreuzreaktive A (PR-10), Inhalativa, stabile
Ösophagitis
(syst. > lokal) &
Grund-NM, z. B. Milch, Ei, Nüsse, Weizen
nicht-IgE (EGID)
(Bos d 4/5/8, Gal d 1/6, Tria a19)
Allergische Gastritis &
Typ I (lokal),
Stabile Grundnahrungsmittel, resistente Speicher-
Ulkusleiden
Kombiniert IgE & nicht proteine, z. B. Milch, Fleisch, Soja (Gly m 5/6,
IgE, Typ IV zellulär
Tri a 19...), Lipid-Transfer-Proteine
Nicht-IgE, Typ IV
Sojaprotein, (Mutter-)Milch, Fleisch
IgE (lokal), nicht-IgE
Stabile Grund-NM, Speicherproteine, Soja, Weizen
Enteritis allergica
Enterocolitis allergica
NM-induziertes
Enterocolitisyndrom
Allergische Proktitis
Abbildung 1: Häufige allergische Manifestationen von Nahrungsmittelallergien am Gastrointestinaltrakt. Den einzelnen Organmanifestationen bzw. Erkrankungen sind wichtige Beispiele für unterschiedliche Reaktionstypen und Allergenarten zugeordnet. Die Ziffern 1. – 3. bezeichnen die Lokalisationen, wo die
endoskopische Darmlavage am häufigsten durchgeführt wird zum Nachweis der lokalen IgE-Antikörperproduktion im Darm. Abkürzungen: A – Allergene,
P – Pollen, Syst. – systemisch, EGID – eosinophile gastrointestinale Erkrankung, PR-10 – pathogenesis-related protein family 10, pflanzliche Stressproteine,
Grund-NM – Grundnahrungsmittel
eine Kohlenhydratseitenkette des roten Säugetierfleisches eine
durch das Zeckenprotein ausgelöste kreuzreaktive Allergie entwickeln. Das auslösende Allergen wird erst durch den im GIT
stattfindenden Digestionsprozess freigelegt (verzögerte Reaktion, vier bis sechs Stunden nach Fleischverzehr). Es handelt sich
hier nicht um ein Protein, sondern um eine Kohlenhydratseitenkette als kausales Allergen (Galactose-alpha-1,3-Galactose;
kurz alpha-Gal).4 Interessant ist, dass diese Form der NMA bislang als idiopathische Reaktion bzw. ANA eingestuft wurde und
jetzt korrekt diagnostiziert wird, weil gezielte Testmöglichkeiten
für IgE gegen alpha-Gal gefunden wurden.4
Kutan positive und seropositive Nahrungsmittelallergie
(NMA) versus seronegative Allergieformen
Wenn sich bei typischer NMU keine IgE-Sensibilisierungen an der
Haut/im Blut erheben lassen, müssen IgE-seronegative und/oder
nicht-IgE-vermittelte Allergieformen bzw. andere Intoleranzreaktionen abgegrenzt werden.2, 3, 5-22 Hier können die Bestimmung
des Methylhistamins im Urin unter Vollkost und Kartoffel-Reisdiät,
5, 6, 10, 11
die endoskopisch gesteuerte Darmlavage zur Bestimmung von IgE-Antikörpern im Darm (Abbildung 1)13 und die
Immunhistochemie vor und nach Provokation weiterhelfen, um
am GIT ortsständige lokale Allergietypen zu erkennen.2, 6, 7, 13-18
Quellen: Das umfangreiche Literaturverzeichnis erhalten Sie auf Anfrage bei Thermo
Fisher Scientific, Phadia GmbH.
Immunologische Nahrungsmittelunverträglichkeit
bei Zöliakie
Mit einer Frequenz von ca. 1:500 wird die Zöliakie bei Malabsorption, Abdominalbeschwerden, Diarrhöen, Reizdarmcharakteristik oder/und NMU diagnostiziert.1, 8, 23 Die Zöliakie kann
gastrointestinale Symptome, aber auch viele extraintestinale
Krankheitserscheinungen (z. B. Dermatitis herpetiformis, Anämie,
Osteoporose, Depression) induzieren. Klinisch ist die Zöliakie
durch eine hochgradige Assoziation mit anderen Autoimmunerkrankungen (Thyreoiditis, Diabetes mellitus, Gelenkerkrankungen) assoziiert und sollte dort auch diagnostisch abgeklärt
werden. Mit Zöliakie-spezifischen Tests (Bestimmung der IgAAntikörper gegen Gewebstransglutaminase, Endomysium und
deamidierte Gliadinpeptide) kann bei ausreichender Glutenzufuhr die Diagnose heute serologisch bereits oft erkannt werden;
der sichere Nachweis erfolgt in Zusammenhang mit der Dünndarmhistologie.1, 8, 23
Prof. Dr. med. Martin Raithel
Medizinische Klinik 1
der Universität Erlangen-Nürnberg,
Ulmenweg 18, 91054 Erlangen
[email protected]
5
Newsletter Nr. 2 | 2014
Leitlinie Nahrungsmittelallergie
infolge immunologischer Kreuzreaktivitäten
mit Inhalationsallergenen
Die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI), die Deutsche Dermatologische
Gesellschaft (DDG), der Ärzteverband Deutscher Allergologen (AeDA) und die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA) haben eine neue Leitlinie zur pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie herausgegeben. Diese finden Sie frei verfügbar im Internet unter www.awmf.org/leitlinien.
Der Großteil der Nahrungsmittelallergien besteht aufgrund von
Kreuzreaktionen mit Inhalationsallergenen: 60 %. Die Patienten
haben sich inhalativ gegen Aeroallergene sensibilisiert. Und reagieren nun auch mit allergischen Symptomen gegen Nahrungsmittel. Grund dafür ist die molekulare Verwandtschaft von Allergenkomponenten, die sowohl in den Inhalationsallergenen als
auch in den Nahrungsmitteln vorkommen.
Die gute Nachricht: Meist gehen die kreuzreaktiven Nahrungsmittelallergien mit milderen Symptomen einher. Nur selten treten
wirklich schwere Reaktionen und lebensbedrohliche Situationen
auf. Dies ist meist beim Verzehr sehr großer Proteinmengen der
Fall. Am weitesten verbreitet ist die pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie. Dass nur Patienten mit schweren Pollenallergien
auch mit pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien zu kämpfen
haben, hat sich nicht bestätigt. Eine Nahrungsmittelallergie kann
manchmal auch erst lange nach der Pollenallergie entstehen.
ponenten. Eine Übersicht über die verfügbaren Tests können
Sie gerne bei uns anfordern.
Die Nahrungsmittel-Karenz ist nur angezeigt, wenn beim Patienten auch klinisch relevante Reaktionen auftreten. Manchmal
kann ein Patient die Lebensmittel außerhalb der Pollensaison
vertragen. Wenn Sensibilisierungen gegen hitzelabile Nahrungsmittelallergene bestehen, können Nahrungsmittel eventuell gekocht oder gebacken toleriert werden.
Hilft denn eine spezifische Immuntherapie (SIT) gegen Inhalationsallergene auch die Symptome einer assoziierten Nahrungsmittelallergie zu mindern? Hier ist die Studienlage nicht einheitlich. Es gibt durchaus Berichte, in denen es bei einer Pollen-SIT
auch zu einer Besserung der kreuzreaktiven Nahrungsmittelallergie kommt. Hier müssen weitere Studien folgen.
Dr. Kai Steffen
Produktmanagerin Allergie
Deutschland, Österreich, Schweiz
[email protected]
Bausteine der Diagnostik bestehen aus Anamnese, Sensibilisierungs-Test (Haut-Prick-Test und/oder spezifischer IgE-Test)
und im Zweifelsfall der Provokation. Eine zusätzliche molekulare
Allergiediagnostik stellt das genaue Sensibilisierungsmuster des
Patienten fest und identifiziert die kreuzreaktiven Allergenkom-
Häufige und seltene Nahrungsmittelsensibilisierungen aufgrund von Kreuzreaktionen
Inhalative Allergene
Nahrungsmittelallergene Häufig
Baumpollen
Apfel, Haselnuss, Karotte, Kartoffel, Kirsche,
grüne Kiwi, Nektarine, Pfirsich, Aprikose,
Pflaume, Sellerie, Soja, Feige
Weniger häufig
Beifußpollen
Gewürze, Karotte, Mango, Sellerie, Sonnenblumenkerne
Naturlatex
Ananas, Avocado, Banane, Kartoffel, Kiwi,
Tomate, Esskastanie, Pfirsich, Mango,
Papaya, Acerola-Kirsche, Sellerie
Inhalative Allergene
Nahrungsmittelallergene Selten
Ficus benjamina (getrocknete) Feige, Kiwi, Banane, Papaya,
Ananas, Avocado, möglicherweise auch
(Birkenfeige/Ficus-
Brotfrucht und Jackfrucht
Frucht-Syndrom)
Vogelfedern
Ei, Geflügel, Innereien
Hausstaubmilben
Schalen- und Weichtiere
TierepithelienFleisch
Nicht bestätigt
Ambrosiapollen (Ambrosia)
Gras- und Getreidepollen*
Melone, Zucchini, Gurke, Banane
Mehl, Kleie, Tomate, Leguminosen
* Unter Berücksichtigung der Häufigkeit der Gräser- und Getreide-Allergien sind Kreuzreaktionen mit Nahrungsmitteln sehr selten.
Quelle: Worm M. et al, Nahrungsmittelallergie infolge immunologischer Kreuzreaktivitäten mit Inhalationsallergenen, Allergo J Int 2014;23:1–16
6
Newsletter Nr. 2 | 2014
Vorankündigung: 9. Allergiekongress
vom 2. – 4. Oktober 2014 im Kurhaus Wiesbaden
Als Höhepunkt der allergologischen Fortbildungen in
Deutschland laden die drei großen allergologischen
Fachgesellschaften Ärzteverband Deutscher Allergologen (AeDA), Deutsche Gesellschaft für Allergologie und
Klinische Immunologie (DGAKI) und die Gesellschaft
für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA)
in diesem Jahr zur Tagung nach Wiesbaden ein.
Zur praktischen klinischen Fortbildung werden sowohl Plenarvorträge als auch zahlreiche interaktive Seminare angeboten.
Freitag, der 3. Oktober steht ganz im Zeichen der Allergiediagnostik. So wird von 9 bis 10:30 Uhr eine Veranstaltung „AllergoScience: Allergologische Diagnostik für Fortgeschrittene“
angeboten. Hier wird unter anderem das neue Allergen „AlphaGal“ besprochen. Von 14 bis 15 Uhr laden wir Sie recht herzlich
zu unserem Firmensymposium „Eine gute Therapie braucht
eine gute Diagnose“ ein. Zusammen mit Bencard Allergie
möchten wir Ihnen den Schulterschluss zwischen Diagnose
und Therapie aufzeigen. Professor Schmid-Grendelmeier aus
Zürich wird besprechen, welche Hilfestellung die molekulare
Allergiediagnostik bei der Therapieauswahl für Ihre Patienten
bieten kann. Von 16:30 bis 17:30 Uhr wird schließlich eine
AllergoActive Veranstaltung zum Thema „Molekulare Allergiediagnostik: Warum, wann, wie?“ stattfinden. Das vollständige
Programm und die Anmeldung erhalten Sie unter www.allergiekongress.de im Internet.
Thermo Fisher Scientific finden Sie auf dem Stand Nummer 12
im Friedrich-von-Thiersch-Saal. Gerne informieren wir Sie dort
zu allen Fragen der Allergiediagnostik. Wir freuen uns darauf, Sie
in Wiesbaden zu treffen!
Dr. Kai Steffen
[email protected]
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WAO-ARIA-GA2LEN Molekulare Allergiediagnostik
Konsensdokument als deutsche Kurzversion verfügbar!
Vor knapp einem Jahr wurde das erste globale Konsensdokument zur molekularen Allergiediagnostik veröffentlicht. Diese
Publikation bietet einen guten Überblick über die Möglichkeiten
und Einsatzgebiete von Allergenkomponenten.
Die ebenso frei erhältliche Kurzversion (Pocket Guide)
ist ab sofort auch in Deutsch verfügbar. Die Übersetzung
und Freigabe der deutschen Version erfolgte durch ein österreichisches Expertengremium. Die deutsche Kurzversion können
Sie mit dem Bestellcoupon auf der letzten Seite kostenlos
anfordern. Sollten Sie an einer elektronischen Version interessiert sein, dann werden Sie in der nächsten Ausgabe der
elektronischen ImmunoDiagnostics news einen Downloadlink finden. Einen Anmeldeantrag für die ImmunoDiagnostics
e-news können Sie ebenfalls mit dem
Bestellcoupon auf der letzten Seite
anfordern.
Die Originalpublikation ist frei zugänglich auf www.waojournal.org/content.
Mag. Peter Forstenlechner
Produktmanager Allergie
Österreich, Schweiz
[email protected]
7
Newsletter Nr. 2 | 2014
Neue S2-Leitlinie zur Zöliakie
Kostenloser Download unter www.awmf.org/leitlinien
Die kürzlich veröffentlichte S2k-Leitlinie Zöliakie der
Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS e.V.), wurde gemeinsam
mit der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft (DZG e.V.)
entwickelt und versteht sich als Ergänzung zu den
bereits existierenden Leitlinien von ESPGHAN, ACG und
WGO.
In der insgesamt 96 Seiten umfassenden Veröffentlichung
werden der aktuelle Stand der Wissenschaft und die Expertenmeinungen zur Diagnostik, Therapie und Pathologie angeführt,
sowie entsprechende Handlungsempfehlungen auf Basis von
Konsensentscheidungen gegeben. Darüber hinaus wird eine
neue Nomenklatur bei den Formen der Zöliakie vorgeschlagen:
So sollten die subklinische, silente und asymptomatische Zöliakie
in Zukunft unter dem Begriff „subklinische Zöliakie“ zusammengefasst werden.
In der Diagnostik wird die besondere Bedeutung des Gewebstransglutaminase-Antikörpertests (tTG) betont. Der tTG-IgA
Test wird dem EMA (endomysiale Antikörper) Test gleichgestellt und das Labor kann zwischen beiden Testmethoden wählen – jedoch sollte die EMA Diagnostik nur durch Labors mit
entsprechender Erfahrung und hoher Testfrequenz durchgeführt werden. Eine starke Empfehlung der beteiligten Experten
wurde bezüglich der Testung von Personen mit erhöhtem Risiko
für eine Zöliakie ausgesprochen: Bei ihnen sollte eine Antikörperbestimmung durchgeführt werden auch wenn (noch) keine
klinische Symptomatik vorliegt. Zu den Risikogruppen zählen
unter anderem Verwandte 1. Grades von Zöliakiebetroffenen,
Typ 1 Diabetiker, Patienten mit einer Autoimmunthyreoiditis sowie Personen mit Trisomie 21.
Mit EliA® Celikey® IgA steht Ihnen ein äußerst leistungsfähiger,
vollautomatischer Test zur leitlinienkonformen Bestimmung der
tTG-IgA-Antikörperkonzentration zur Verfügung! Gerne senden
wir Ihnen auf Wunsch weiteres Informationsmaterial zu.
Thomas Horn
[email protected]
Verbesserte ImmunoCAP® Allergenkomponenten
Milbenkomponente Der p 1 (d202) nun rekombinant
Für die Milbenkomponente d202 (Der p 1) wird das Rohmaterial zukünftig nicht mehr nativ sondern rekombinant gewonnen.
Die rekombinante Komponente rDer p 1 wird mit einer neuen
Artikel-Nummer die bisherige, native Komponente nDer p 1 im
Oktober 2014 ersetzen. Durch die gute Korrelation zwischen
nativem und rekombinantem Allergen bleibt die Testqualität unbeeinflusst.
AllergenCode Artikel-Nr.
Neu: rDer p 1
D. pteronyssinus
Bisher: nDer p 1
D. pteronyssinus
8
BarcodeTests
d202 14-5996-01DP4
10
d202 14-4966-01CFG
10
Neu: rekombinant rDer p 1 (kUA/l)
ab Oktober 2014
Bisher: nativ nDer p 1 (kUA/l)
Newsletter Nr. 2 | 2014
EliA® RNA Pol III
Der erste vollautomatische Test zur Bestimmung von
RNA Polymerase III-Antikörpern
Die Varianten der SSc können durch den unterschiedlichen Befall
der Haut und die Intensität des Organbefalls beschrieben werden:
• Limitierte systemische Sklerodermie: Hautmanifes tationen hauptsächlich auf Händen und Unterarmen
• Diffuse systemische Sklerodermie: Sklerosierung der Haut auch auf anderen Körperregionen
Organmanifestationen sind bei beiden Formen möglich, wobei
die Prognose bei der diffusen Form meist schlechter ist. Bei der
SSc werden bei mehr als 95 % der Patienten Autoantikörper im
Serum beobachtet. Es gibt mindestens sieben für die Sklerodermie spezifische Antikörper, dazu gehören auch Antikörper gegen
RNA Polymerase III (RNA Pol III). Die berichtete Häufigkeit von
Anti-RNA Pol III in verschiedenen SSc-Kohorten liegt zwischen
4 und 25 %, je nach Studie und ethnischen Unterschieden
Verbessertes Conalbumin (f323) aus Hühnerei
Im Rahmen der ständigen Verbesserung unserer Produkte wird
die Herstellungsweise der Hühnereikomponente Conalbumin
(f323, nGal d 3) optimiert. Durch eine verbesserte Aufreinigung
bzgl. Verunreinigungen von Ovomucoid (Gal d 1) und Lysozym
(Gal d 4) ergeben sich für einige Patienten niedrigere Conalbumin-Messergebnisse. Das verbesserte Conalbumin wird voraussichtlich Ende Oktober 2014 ab der Charge C18G6 verfügbar sein. Die Artikel-Nummer 14-5222-01 bleibt unverändert.
AllergenCode Artikel-Nr.
Verbessert ab
(Nikpour M et al. 2011). Die äußerst SSc-spezifischen Antikörper
gegen RNA Pol III haben einen prognostischen Wert. Patienten
mit diesen Antikörpern zeigen ein erhöhtes Risiko für Hautverdickung, Nierenkrisen und Malignome, aber sie haben keine
schwere interstitielle Fibrose (Steen VD 2005). RNA Pol IIIAntikörper gehören zu den Klassifikationskriterien für systemische Sklerose von 2013 (Van den Hoogen F et al 2013).
EliA RNA Pol III ist der weltweit erste vollautomatische, CE-konforme Test zur quantitativen Bestimmung der RNA Polymerase IIIAntikörper. Mit einer Sensitivität von 23 % und einer Spezifität
von 99,5 % steht dem Labor und dem behandelnden Arzt ein
sehr leistungsfähiges Diagnosewerkzeug zur Verfügung, das sowohl bei der Erstdiagnose als auch bei der Prognoseabschätzung wertvolle Hilfe leistet.
Technische Daten
Verdünnung 1:200 (nur auf Phadia® 250/2500/5000)
Cut-off/Messbereich negativ
< 7 U/ml
Messbereich
grenzwertigpositiv
7 – 10 U/ml > 10 U/ml
0,7 – ≥ 192 U/ml
Thomas Horn
[email protected]
Verbessertes f323, nGal d 3 (kUA/l)
Die systemische Sklerodermie (SSc) ist eine klinisch
heterogene, multisystemische Autoimmunerkrankung
des Bindegewebes, die hauptsächlich die Haut, die
Lunge, das Herz, den Bewegungsapparat, das Verdauungssystem und die Niere betrifft. Die Erkrankung tritt
mit einer Prävalenz von bis zu 230 auf eine Million
Einwohner relativ selten auf, wobei Frauen wesentlich
häufiger betroffen sind als Männer.
Bisheriges f323, nGal d 3 (kUA/l)
Ulrike Schneider
Wissenschaftlicher Service
Deutschland, Österreich, Schweiz
[email protected]
nGal d 3
f323 14-5222-01 Charge C18G6
Hühnereiweiß: Conalbumin
9
Newsletter Nr. 2 | 2014
Richtige Methoden- und Herstellerzuordnung
ist bei Ringversuchen entscheidend!
In der Richtlinie der deutschen Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK) ist die regelmäßige Teilnahme an Ringversuchen zur externen Qualitätskontrolle vorgeschrieben. Zugelassen für die Ringversuche in der Autoimmun- und Allergiediagnostik sind nur zwei deutsche
Institutionen: Das Referenzinstitut für Bioanalytik (RfB) und die Gesellschaft zur Förderung der Qualitätssicherung in medizinischen Laboratorien e. V. (INSTAND e.V.).
RfB (www.dgkl-rfb.de)
Das Referenzinstitut für Bioanalytik (RfB) bietet den medizinischdiagnostischen Labors unterschiedliche akkreditierte Ringversuchsprogramme an. So werden unter der Rubrik „AI spezielle
Autoantikörper“ zweimal pro Jahr zwei Sets von je ca. sechs
Proben an die registrierten Teilnehmer versandt. Dabei werden
Analyte wie ANA, ANCA, Leberautoantikörper sowie Zöliakieparameter erfasst. Die Sollbeurteilungen werden mit verschiedenen Methoden in bestimmten Referenzlaboratorien ermittelt.
Das Zertifikat enthält letztlich alle als richtig bewerteten Analyte,
wobei jeder Teilnehmer eine Teilnahmebescheinigung mit allen
untersuchten Parametern erhält. Für eine korrekte Auswertung
Ihrer eingesandten Analyseergebnisse ist es wichtig, dass sowohl die Methode als auch der Herstellercode richtig von Ihnen
eingegeben werden – nur so ist eine exakte Zuordnung in die
richtige Gruppe sichergestellt, denn neben der qualitativen Auswertung erfolgt auch eine Analyse der Messwertestreuung über
methoden- und herstellerspezifische Histogramme.
Die korrekten Codes für die EliA® und ImmunoCAP®
Produkte lauten:
Methodencode: 3 (fluorimetrische Messung)
Herstellercode: 72 (Thermo Fisher, vormals Phadia)
Für Varelisa® Bestimmungen:
Methodencode: 2 (photometrische Messung)
Herstellercode: 72 (Thermo Fisher, vormals Phadia)
INSTAND e.V. (www.instandev.de)
Auch INSTAND bietet ein breit gefächertes Programm an. Für
die Auswertung der Ergebnisse im richtigen Kollektiv ist es hier
ebenfalls wichtig, die richtigen Methoden und Reagenzienhersteller im jeweiligen Ringversuch auszuwählen:
Allergiediagnostik
Methode: 193 (immunologisch, FIA), Klassen: 6
Autoimmunerkrankungen:
Methode: 190 (ELISA)
Fäkaldiagnostik:
Methode: 64 (immunologisch)
Hormone: Schilddrüsenantikörper
Für ImmunoCAP und EliA: Methode 193 (immunologisch FIA)
Für Varelisa: Methode 190 (ELISA)
Für alle gilt, wenn anzugeben:
Reagenz: PH (Phadia, Thermo Fisher Scientific)
Änderung in der RiliBÄK zur Ringversuchspflicht
Übrigens: Neu wurde eine textliche Ergänzung im Teil B2 der
RiliBÄK vorgenommen, um festzulegen, dass eine Ringversuchspflicht unabhängig von der Ausweisung des Ergebnisses
im Befund gilt: „Die Ringversuchs-Teilnahmepflicht für die in der
Tabelle gelisteten Untersuchungen gilt unabhängig davon, ob im
Laborbericht das Untersuchungsergebnis quantitativ oder qualitativ ausgewiesen wird.“ Somit sind jetzt auch quantitativ ausgewertete spezifische IgE-Bestimmungen ringversuchspflichtig.
Die Veröffentlichung der Anpassung soll in den nächsten Wochen erfolgen und anschließend in Kraft treten.
ImmunoDiagnostics Webinare
zur Allergiediagnostik
23. September 2014, 15:00 – 15:45 Uhr CME-zertifiziert!
Molekulare Allergiediagnostik als Hilfsmittel für die SIT-Auswahl
Referent: Prof. Dr. med. Peter Schmid-Grendelmeier, Universitätsspital Zürich
29. Oktober 2014, 16:00 – 16:45 Uhr CME-zertifiziert!
Exogen-allergische Alveolitis – Einführung in das Krankheitsbild
unter Berücksichtigung der Innenraum-Allergene
Referent: Dr. med. Marcus Joest, Malteser Lungen- und Allergiezentrum Bonn
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Melden Sie sich gleich an unter
www.immunowebinar.de
Newsletter Nr. 2 | 2014
Multiple Allergien: Nina W., 36 Jahre
ImmunoCAP® ISAC Fallbeispiel
Anamnese
Die Patientin zeigt Heuschnupfensymptome (Rhinokonjunktivitis) von Februar bis in den Herbst hinein. Diverse Obstund Nusssorten werden nicht vertragen und führen neben
oralen Symptomen auch zu starken Beschwerden. Seit der
frühen Kindheit treten allergische Beschwerden auf (Heuschnupfen, Übelkeit, starker Juckreiz, Durchfall). Die Familienanamnese ist ebenfalls positiv. Beide Elternteile und beide Geschwister leiden unter verschiedenen schweren Allergien.
Der letzte allergische Zwischenfall trat bei Nina W. im Juli 2014
nach dem Genuss einer Aprikose auf. Etwa zehn Minuten nach
Verzehr kam es zu einem starken Juckreiz an Hand- und Fußflächen sowie der Kopfhaut, Übelkeit und Kreislaufproblemen.
Ähnliche Beschwerden traten auch nach dem Verzehr von
Himbeeren auf. Durch Baumnüsse ausgelöste Symptome beschränkten sich auf einen Juckreiz im Gaumen.
Extraktbasierte Diagnostik
AllergenErgebnis Allergen
Birke 34,7 kUA/l
Wert
Esche <0,1 kUA/l
Lieschgras 42,3 kUA/l
Beifuß
Ambrosie <0,1 kUA/l
A. alternata <0,1 kUA/l
Apfel
Pfirsich
23,7 kUA/l
5,9 kUA/l
19,8 kUA/l
Aprikose 21,9 kUA/l
Himbeere 15,3 kUA/l
Haselnuss 25,2 kUA/l
Walnuss 12,4 kUA/l
Molekulare Diagnostik
Allergenquelle Allergen Wert
Birke Bet v 1
Lieschgras
Phl p 1 22 ISU-E
16 ISU-E
Phl p 2 14 ISU-E
Phl p 5b 13 ISU-E
Beifuß Art v 3
1 ISU-E
ApfelMal d 1 7,2 ISU-E
Pfirsich
Pru p 1 1,4 ISU-E
Pru p 3 1,8 ISU-E
Haselnuss
Cor a 1
5 ISU-E
Cor a 8 0,4 ISU-E
Walnuss
Jug r 3
3 ISU-E
Testungen
Da die Extrakt-basierten Testungen multiple positive Testresultate gezeigt haben, wurde mit dem Serum der Patientin ein
ISAC
ImmunoCAP ISAC Test durchgeführt.
Interpretation
Auslöser der inhalativen Symptomatik im Frühjahr ist die
Birke (neben Erle und Hasel) mit einer deutlichen Sensibilisierung gegen Bet v 1. Ebenso liegt eine eindeutige Sensibilisierung gegen die Hauptallergene aus Lieschgras,
Phl p 1/2/5b, vor. Die Beschwerden im Spätsommer/Frühherbst
könnten auf die Sensibilisierung gegen Art v 3 zurückzuführen
sein. Das Hauptallergen des Beifuß, Art v 1 ist negativ (ebenso
Amb a 1 aus Ambrosie). Die ebenfalls im Sommer auftretende
Belastung durch A. alternata Pilzsporen ist für die Beschwerden
der Patienten nicht verantwortlich. Weiter zeigen sich bei dieser
Patientin Sensibilisierungen gegen Komponenten der nsLTPFamilie. Diese können neben inhalativen Beschwerden auch
schwere Reaktionen durch den Verzehr von diversen Obstsorten
auslösen (hier: Aprikose). Im vorliegenden Fall wäre eine Spezifische Immuntherapie gegen Birke und Gräser indiziert, da sich die
Beschwerden durchgehend von März bis Juli bemerkbar machen
und eine Sensibilisierung gegen die jeweiligen Hauptallergene
vorliegt.
Die durch die nsLTPs hervorgerufenen Symptome nach Verzehr
von Nahrungsmitteln können nur durch eine Allergenkarenz vermieden werden, kochen zerstört nsLTPs nicht. Nicht jede nsLTPSensibilisierung führt zur klinisch relevanten Beschwerden, daher
sollten nicht alle nsLTP-haltigen Obstsorten gemieden werden.
Eine weitere Abklärung würde eine Reihe von NahrungsmittelProvokationstests erfordern.
FAZIT
• Eine nsLTP-Sensibilisierung kann leichte und
schwere Reaktionen verursachen
• Nicht nur Südeuropäer leiden an durch nsLTP
verursachten Beschwerden (nsLTP-Syndrom)
•
Mit Hilfe der molekularen Allergiediagnostik
konnten die Auslöser sowohl der inhalativen,
wie auch der nutritiven Beschwerden eindeutig
identifiziert werden
Mag. Peter Forstenlechner
[email protected]
Rot = nicht spezifisches Lipid-Transfer-Protein (nsLTP),
Blau = PR-10-Protein (Bet v 1-verwandt)
11
Kongress- und Veranstaltungsübersicht
2. – 4. Oktober 2014
9. Deutscher Allergiekongress, Wiesbaden, D
7. – 8. November 2014
21. WAPPA-Jahrestagung, Bonn, D
9. – 11. Oktober 2014
EAACI Food Allergy and Anaphylaxis meeting,
Dublin, IR
8. November 2014
22. Bad Saarower Herbsttagung des Verbandes
der Allergologen Brandenburgs, Bad Saarow, D
11. Oktober 2014
4. Interdisziplinäres Allergieforum,
Homburg/Saar, D
11. – 14. November 2014
ÖGLMKC, Jahrestagung der österr. Gesellschaft für
Labormedizin und klinische Chemie, Salzburg, AT
11. Oktober 2014
ÄDA Regionalgruppe Berlin: Neue Konzepte
in der Allergologie, Berlin, D
17. – 18. Oktober 2014
Aufbaukurs Allergologie, HNO-Gesellschaft
München Großhadern, D
18. Oktober 2014
Tag der internistischen Rheumatologie
„Haut und Rheuma“, Heidelberg, D
29. – 31. Oktober 2014
SGKC Jahresversammlung Schweizerische
Gesellschaft für Klinische Chemie, Basel, CH
6. – 8. November 2014
ÖGAI Jahrestagung, Salzburg, AT
7. – 8. November 2014
Kompaktkurs Pädiatrische Pneumologie,
Stuttgart, D
Ich habe Interesse an:
15. – 16. November 2014
12. Pädiatrie zum Anfassen, Landesverband Bayern,
Bamberg, D
21. – 22. November 2014
32. Allergiesymposium der Norddeutschen AG
Pädiatrische Pneumologie und Allergologie (nappa),
Lübeck, D
27. November 2014
ImmunoDay, Luzern, CH
29. November 2014
Grazer Allergietag, Graz, AT
4. Dezember 2014
ImmunoDay, Lausanne, CH
11. – 12. Dezember 2014
International Mast Cell and Basophil Meeting 2014,
München, D
13. Dezember 2014
20. Interdisziplinäres Allergiesymposium, Dresden, D
Stempelfeld:
den Informationen zu EliA® TG und EliA® TPO
dem Poster Allergenkomponenten/Kreuzreaktionen
(X-Map) in DIN A2
bzw. in DIN A3
dem deutschen Leitfaden „Konsensdokument“
über molekulare Allergiediagnostik
den Informationen zu EliA® RNA Pol III
Bitte faxen an: +49 761 47805397
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