Kalküle für die Aussagenlogik Übersicht 1 Hilbert-Kalkül Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 1 / 38 Kalküle für die Aussagenlogik Übersicht 1 Hilbert-Kalkül 2 Resolutionskalkül Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 1 / 38 Kalküle für die Aussagenlogik Übersicht 1 Hilbert-Kalkül 2 Resolutionskalkül 3 Tableaukalkül Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 1 / 38 Kalküle für die Aussagenlogik Übersicht 1 Hilbert-Kalkül 2 Resolutionskalkül 3 Tableaukalkül 4 Sequenzenkalkül Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 1 / 38 Der aussagenlogische Tableaukalkül Der Tableaukalkül ist ein Widerlegungskalkül Er ist korrekt und vollständig: M |= A Prof. P.H. Schmitt ⇔ Formale Systeme M ∪ {¬A} `T0 0. Winter 2007/2008 2 / 38 Der aussagenlogische Tableaukalkül Der Tableaukalkül ist ein Widerlegungskalkül Er ist korrekt und vollständig: M |= A ⇔ M ∪ {¬A} `T0 0. Er leistet aber noch mehr: wenn M 6|= A und M endlich ist, dann wird eine Interpretation I geliefert, so dass valI auf M wahr und auf A falsch ist. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 2 / 38 Vorzeichenformel Unserer Behandlung des Tableaukalküls liegt die aussagenlogische Sprache über den Operatoren ¬, ∧, ∨, → zugrunde. Eine Vorzeichenformel ist eine Zeichenkette der Gestalt 0A oder 1A mit A ∈ For 0. 0, 1 sind neue Sonderzeichen, die Vorzeichen, im Alphabet der Objektsprache. Die Spracherweiterung ist nicht notwendig, sondern dient nur der Durchsichtigkeit und Anschaulichkeit des Tableauverfahrens und bietet ausserdem einen Ansatzpunkt für Verallgemeinerungen auf Tableauverfahren für nichtklassische Logiken. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 3 / 38 Uniforme Notation Definition Typen von Vorzeichenformeln: Typ 0P, 1P für P ∈ Σ Typ α 0¬B, 1¬B, 1(B ∧ C ), 0(B ∨ C ), 0(B → C ) Typ β 0(B ∧ C ), 1(B ∨ C ), 1(B → C ) Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 4 / 38 Uniforme Notation Fortsetzung Definition Abkömmlinge: Zu jedem V definieren wir Abkömmlinge V1 , V2 Vom Typ α 0¬B 1¬B 1(B ∧ C ) 0(B ∨ C ) 0(B → C ) Vom Typ β 0(B ∧ C ) 1(B ∨ C ) 1(B → C ) V1 1B 0B 1B 0B 1B V1 0B 1B 0B V2 1B 0B 1C 0C 0C V2 0C 1C 1C Elementare Vorzeichenformeln haben keine Abkömmlinge. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 5 / 38 Semantik von Vorzeichenformeln Ist I eine Interpretation der Atome und valI die zugehörige Auswertung der Formeln ohne Vorzeichen in For 0Σ . Wir setzen valI fort auf die Menge aller Vorzeichenformeln durch val I (0A) = valI (¬A), und val I (1A) = valI (A). Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 6 / 38 Die Rolle der Abkömmlinge Lemma Für eine Vorzeichenformel V gilt vom Typ α: valI (V ) = W ⇔ valI (V1 ) = W und valI (V2 ) = W ⇔ valI (V1 ) = W oder valI (V2 ) = W vom Typ β: valI (V ) = W Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 7 / 38 Tableaux Definition M ⊆ For 0, A ∈ For 0. Ein Tableau für A über M ist ein Binärbaum dessen Knoten mit Formeln markiert sind. Tableaux werden gemäss der folgenden Regeln rekursiv aufgebaut: 1 Ein einziger mit 0A markierter Knoten ist ein Tableau für A über M. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 8 / 38 Tableaux Definition M ⊆ For 0, A ∈ For 0. Ein Tableau für A über M ist ein Binärbaum dessen Knoten mit Formeln markiert sind. Tableaux werden gemäss der folgenden Regeln rekursiv aufgebaut: 1 Ein einziger mit 0A markierter Knoten ist ein Tableau für A über M. 2 Es sei T ein Tableau für A über M und π ein Pfad in T , so dass auf π ein Knoten liegt, der mit einem V vom Typ α beschriftet ist. Dann ist auch T1 ein Tableau für A über M, welches dadurch aus T entsteht, dass an π zwei neue Knoten angefügt werden, welche mit V1 und mit V2 beschriftet sind. Wir sagen in diesem Fall, dass T1 aus T durch eine Anwendung der α-Regel aus T hervorgeht. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 8 / 38 Tableaux Definition [Fortsetzung] 3 Es sei T ein Tableau für A über M und π ein Pfad in T , so dass auf π ein Knoten liegt, der mit einem V vom Typ β beschriftet ist. Dann ist auch T2 ein Tableau für A über M, welches dadurch entsteht, dass an π zwei verzweigende Kanten angefügt werden, welche zu neuen Blättern mit Beschriftungen V1 bzw. V2 führen. Wir sagen, T2 geht aus T durch eine Anwendung der β-Regel aus T hervor. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 9 / 38 Tableaux Definition [Fortsetzung] 3 Es sei T ein Tableau für A über M und π ein Pfad in T , so dass auf π ein Knoten liegt, der mit einem V vom Typ β beschriftet ist. Dann ist auch T2 ein Tableau für A über M, welches dadurch entsteht, dass an π zwei verzweigende Kanten angefügt werden, welche zu neuen Blättern mit Beschriftungen V1 bzw. V2 führen. Wir sagen, T2 geht aus T durch eine Anwendung der β-Regel aus T hervor. 4 Es sei T ein Tableau für A über M und π ein Pfad in T , dann ist auch T3 ein Tableau für A über M, welches durch Verlängerung von π um einen mit 1B beschrifteten Knoten entsteht, für eine Formel B aus M. Wir sagen, T3 geht aus T durch eine Anwendung der Voraussetzungsregel aus T hervor. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 9 / 38 Ableitbarkeit im Tableau Kalkül Definition Ein Tableau T heisst geschlossen, wenn alle seine Pfade geschlossen sind. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 10 / 38 Ableitbarkeit im Tableau Kalkül Definition Ein Tableau T heisst geschlossen, wenn alle seine Pfade geschlossen sind. Ein Pfad π heisst geschlossen, wenn zwei Knoten auf π liegen, welche mit 0A und 1A beschriftet sind für eine beliebige Formel A. Auch ein Pfad, auf dem die Formel 01 oder 10 vorkommt zählt als geschlossen. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 10 / 38 Ableitbarkeit im Tableau Kalkül Definition Ein Tableau T heisst geschlossen, wenn alle seine Pfade geschlossen sind. Ein Pfad π heisst geschlossen, wenn zwei Knoten auf π liegen, welche mit 0A und 1A beschriftet sind für eine beliebige Formel A. Auch ein Pfad, auf dem die Formel 01 oder 10 vorkommt zählt als geschlossen. Es sei A ∈ For 0Σ und M ⊆ For 0Σ . A ist aus M ableitbar in T0, M `T0 A, g.d.w. es ein geschlossenes Tableau für 0A über M gibt. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 10 / 38 test α-Erweiterung eines Tableau T = Prof. P.H. Schmitt • V π Formale Systeme Winter 2007/2008 11 / 38 test α-Erweiterung eines Tableau Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 12 / 38 test β-Erweiterung eines Tableau T = Prof. P.H. Schmitt • V π Formale Systeme Winter 2007/2008 13 / 38 test β-Erweiterung eines Tableau Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 14 / 38 test Erweiterung eines Tableau durch eine Voraussetzung T , T1 Tableaux für A über M und V ∈ M. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 15 / 38 test Abschluß eines Pfades Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 16 / 38 test Tableaux Regeln Kurzschreibweise α α1 α2 Prof. P.H. Schmitt β β1 | β2 Formale Systeme Winter 2007/2008 17 / 38 test Beispiel eines Tableau-Beweises Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 18 / 38 test Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 19 / 38 test Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 20 / 38 test Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 21 / 38 test ! ! Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 22 / 38 test ! ! " Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 23 / 38 test ! ! ! " # Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 24 / 38 test Prof. P.H. Schmitt ! ! ! 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Dann gilt M `T0 A ⇒ M |= A. Beweisansatz Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 32 / 38 test Korrektheitssatz Theorem Es seien A ∈ For 0Σ und M ⊆ For 0Σ . Dann gilt M `T0 A ⇒ M |= A. Beweisansatz Angenommen M 6|= A. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 32 / 38 test Korrektheitssatz Theorem Es seien A ∈ For 0Σ und M ⊆ For 0Σ . Dann gilt M `T0 A ⇒ M |= A. Beweisansatz Angenommen M 6|= A. Dann besitzt M ∪ {¬A} ein Modell. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 32 / 38 test Korrektheitssatz Theorem Es seien A ∈ For 0Σ und M ⊆ For 0Σ . Dann gilt M `T0 A ⇒ M |= A. Beweisansatz Angenommen M 6|= A. Dann besitzt M ∪ {¬A} ein Modell. Wir zeigen durch Induktion nach dem rekursiven Aufbau, dass dann jedes Tableau für A über M ein Modell hat. (Korrektheitslemma) Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 32 / 38 test Korrektheitssatz Theorem Es seien A ∈ For 0Σ und M ⊆ For 0Σ . Dann gilt M `T0 A ⇒ M |= A. Beweisansatz Angenommen M 6|= A. Dann besitzt M ∪ {¬A} ein Modell. Wir zeigen durch Induktion nach dem rekursiven Aufbau, dass dann jedes Tableau für A über M ein Modell hat. (Korrektheitslemma) Somit kann kein solches Tableau geschlossen sein. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 32 / 38 test Korrektheitssatz Theorem Es seien A ∈ For 0Σ und M ⊆ For 0Σ . Dann gilt M `T0 A ⇒ M |= A. Beweisansatz Angenommen M 6|= A. Dann besitzt M ∪ {¬A} ein Modell. Wir zeigen durch Induktion nach dem rekursiven Aufbau, dass dann jedes Tableau für A über M ein Modell hat. (Korrektheitslemma) Somit kann kein solches Tableau geschlossen sein. Also M 6`T0 A Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 32 / 38 test Korrektheitslemma Initialisierung: I ist Modell von ¬A, also von 0A. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 33 / 38 test Korrektheitslemma Initialisierung: I ist Modell von ¬A, also von 0A. α-Fall: Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 33 / 38 test Korrektheitslemma Initialisierung: I ist Modell von ¬A, also von 0A. α-Fall: Nach Induktionsannahme gilt valI (T ) = W , es gibt also einen Pfad π in T mit valI (π) = W . Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 33 / 38 test Korrektheitslemma Initialisierung: I ist Modell von ¬A, also von 0A. α-Fall: Nach Induktionsannahme gilt valI (T ) = W , es gibt also einen Pfad π in T mit valI (π) = W . Zur Anwendung der α-Regel wird ein Pfad π1 in T und eine α-Formel V auf π1 gewählt, π1 wird verlängert um V1 , V2 . Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 33 / 38 test Korrektheitslemma Initialisierung: I ist Modell von ¬A, also von 0A. α-Fall: Nach Induktionsannahme gilt valI (T ) = W , es gibt also einen Pfad π in T mit valI (π) = W . Zur Anwendung der α-Regel wird ein Pfad π1 in T und eine α-Formel V auf π1 gewählt, π1 wird verlängert um V1 , V2 . Wenn π1 6= π, gilt für das neu entstehende Tableau T 0 trivialerweise valI (T 0 ) = W . Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 33 / 38 test Korrektheitslemma Initialisierung: I ist Modell von ¬A, also von 0A. α-Fall: Nach Induktionsannahme gilt valI (T ) = W , es gibt also einen Pfad π in T mit valI (π) = W . Zur Anwendung der α-Regel wird ein Pfad π1 in T und eine α-Formel V auf π1 gewählt, π1 wird verlängert um V1 , V2 . Wenn π1 6= π, gilt für das neu entstehende Tableau T 0 trivialerweise valI (T 0 ) = W . Wenn π1 = π, haben wir aus valI (π) = W , dass valI (V ) = W , also valI (V1 ) = W und valI (V2 ) = W . Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 33 / 38 test Korrektheitslemma Initialisierung: I ist Modell von ¬A, also von 0A. α-Fall: Nach Induktionsannahme gilt valI (T ) = W , es gibt also einen Pfad π in T mit valI (π) = W . Zur Anwendung der α-Regel wird ein Pfad π1 in T und eine α-Formel V auf π1 gewählt, π1 wird verlängert um V1 , V2 . Wenn π1 6= π, gilt für das neu entstehende Tableau T 0 trivialerweise valI (T 0 ) = W . Wenn π1 = π, haben wir aus valI (π) = W , dass valI (V ) = W , also valI (V1 ) = W und valI (V2 ) = W . Somit valI (π1 ) = W für den neu entstehenden Pfad π 0 , d.h. valI (T 0 ) = W Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 33 / 38 test Korrektheitslemma Initialisierung: I ist Modell von ¬A, also von 0A. α-Fall: Nach Induktionsannahme gilt valI (T ) = W , es gibt also einen Pfad π in T mit valI (π) = W . Zur Anwendung der α-Regel wird ein Pfad π1 in T und eine α-Formel V auf π1 gewählt, π1 wird verlängert um V1 , V2 . Wenn π1 6= π, gilt für das neu entstehende Tableau T 0 trivialerweise valI (T 0 ) = W . Wenn π1 = π, haben wir aus valI (π) = W , dass valI (V ) = W , also valI (V1 ) = W und valI (V2 ) = W . Somit valI (π1 ) = W für den neu entstehenden Pfad π 0 , d.h. valI (T 0 ) = W β-Fall: analog Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 33 / 38 test Vollständigkeitslemma Definition[Erschöpftes Tableau] Das Tableau T für A über der Formelmenge M heisst erschöpft, wenn auf jedem offenen Pfad π von T jede α- und β-Formel benutzt wurde und jedes 1B, B ∈ M auf π vorkommt. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 34 / 38 test Vollständigkeitslemma Definition[Erschöpftes Tableau] Das Tableau T für A über der Formelmenge M heisst erschöpft, wenn auf jedem offenen Pfad π von T jede α- und β-Formel benutzt wurde und jedes 1B, B ∈ M auf π vorkommt. Theorem (Vollständigkeitslemma) Wenn es ein erschöpftes, nicht geschlossenes Tableau für A über M gibt, dann hat M ∪ {¬A} ein Modell. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 34 / 38 test Vollständigkeitslemma Definition[Erschöpftes Tableau] Das Tableau T für A über der Formelmenge M heisst erschöpft, wenn auf jedem offenen Pfad π von T jede α- und β-Formel benutzt wurde und jedes 1B, B ∈ M auf π vorkommt. Theorem (Vollständigkeitslemma) Wenn es ein erschöpftes, nicht geschlossenes Tableau für A über M gibt, dann hat M ∪ {¬A} ein Modell. Theorem (Vollständigkeitssatz) M |= A ⇒ M `T0 A. Folgt durch Kontraposition aus dem Vollständigkeitslemma. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 34 / 38 test Beweis des Vollständigkeitslemmas Sei π ein offener Pfad im erschöpften Tableau T für A über M. Da T erschöpft ist, hat man Für jede α-Formel V ∈ π: V1 ∈ π und V2 ∈ π für jede β-Formel V ∈ π: V1 ∈ π oder V2 ∈ π Für jedes B ∈ M: 1B ∈ π. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 35 / 38 test Beweis des Vollständigkeitslemmas Sei π ein offener Pfad im erschöpften Tableau T für A über M. Da T erschöpft ist, hat man Für jede α-Formel V ∈ π: V1 ∈ π und V2 ∈ π für jede β-Formel V ∈ π: V1 ∈ π oder V2 ∈ π Für jedes B ∈ M: 1B ∈ π. Wir definieren W F I (P) := falls 1P ∈ π falls 0P ∈ π beliebig sonst Durch Induktion zeigt man leicht, dass I (V ) = W für jedes V auf π. Es folgt, dass I Modell von M ∪ {¬A} ist. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 35 / 38 test Allgemeine Tableauregel ψ1,1 .. . .. . ψ1,K1 φ ... ... ... ... ψn,1 .. . .. . ψn,kn Um die Teilformeleigenschaft des Tableaukalküls zu gewährleisten, wird gefordert, dass alle Vorzeichenformeln ψi,j Teilformeln der Vorzeichenformel φ sind. Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 36 / 38 test Korrektheit und Vollständigkeit einer Regel Eine allgemeine Tableauregel ψ1,1 .. . .. . ψ1,K1 φ ... ... ... ... ψn,1 .. . .. . ψn,kn heißt vollständig und korrekt, wenn für jede Interpretation I gilt valI (φ) = W gdw es gibt ein i, 1 ≤ i ≤ n, so dass für alle j,1 ≤ j ≤ ki gilt valI (ψi,j ) = W Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 37 / 38 test Tableauregel für den logischen Äquivalenzoperator ↔ 1 0 Prof. P.H. Schmitt 1 0 1 0 0 1 Formale Systeme Winter 2007/2008 38 / 38 test Tableauregel für den logischen Äquivalenzoperator ↔ 1 0 1 0 1 0 0 1 1(A ↔ B) 1A | 0A 1B | 0B Prof. P.H. Schmitt Formale Systeme Winter 2007/2008 38 / 38 test Tableauregel für den logischen Äquivalenzoperator ↔ 1 0 1(A ↔ B) 1A | 0A 1B | 0B Prof. P.H. Schmitt 1 0 1 0 0 1 0(A ↔ B) 1A | 0A 0B | 1B Formale Systeme Winter 2007/2008 38 / 38