Tetrasol LA 200 mg/ml/SPC/Juli 2008 FACHINFORMATION (ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES TIERARZNEIMITTELS) 1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS TETRASOL LA 200 mg/ml - Injektionslösung für Tiere 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 ml enthält: Wirkstoff: Oxytetracyclin als Dihydrat 200 mg Hilfsstoff: Natrium hydroxymethansulfinat 3 mg Sonstige Bestandteile Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Injektionslösung, bernsteinfarbene bis hellbraune Lösung 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Zieltierarten Rind, Schaf, Schwein 4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierarten Zur Behandlung von systemischen Erkrankungen und lokalen Infektionen, die durch Oxytetracyclinempfindliche Erreger verursacht werden, bzw. an denen diese Erreger beteiligt sind. 4.3 Gegenanzeigen Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff, dem Hilfsstoff oder einem der sonstigen Bestandteile. Nicht anwenden bei schweren Störungen der Leber- und Nierenfunktion. Das Präparat darf nicht intravenös sowie nicht bei Pferden, Hunden und Katzen angewendet werden. 4.4 Besondere Warnhinweise Keine. 4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren Die Anwendung von Tetrasol LA 200 mg/ml – Injektionslösung für Tiere sollte nur nach Resistenzbestimmung der isolierten Erreger erfolgen. Sollte nach maximal 3 Tagen keine deutliche Besserung eingetreten sein, so ist die Erregersensitivität erneut zu überprüfen und gegebenenfalls eine Therapieumstellung vorzunehmen. Im Falle von allergischen oder anaphylaktischen Reaktionen sind Tetracycline sofort abzusetzen und Gegenmaßnahmen (Antihistaminika, kreislaufstützende Mittel) einzuleiten. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender Wegen des enthaltenen Dimethylacetamides Hautkontakt vermeiden, nach Anwendung Hände waschen. Bei eventuellem Augenkontakt sofort mit kaltem Wasser etwa 15 Minuten spülen und bei Irritationen einen Arzt konsultieren. Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. 4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere) An der Injektionsstelle können gelegentlich vorübergehende lokale Reaktionen auftreten. bei entsprechender Prädisposition sind allergische und anaphylaktische Reaktionen nicht auszuschließen. Intensive Lichteinwirkung während der Therapie kann bei geringer Hautpigmentierung zu Photodermatitis führen. Die Anwendung im Wachstumsalter erfordert eine strenge Indikationsstellung, da Oxytetracylin die Kalzifizierung hemmt und zu einer gelbbraunen Verfärbung der Zähne führen kann. 4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation Eine Anwendung im letzten Drittel der Trächtigkeit wird aufgrund möglicher Zahnverfärbungen und Störungen der Kalzifizierung durch Tetrazykline nicht empfohlen. 4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen Potentieller Antagonismus von Tetracyclin mit bakterizid wirksamen Antibiotika. Muskelrelaxantia und Narkotika können neuromuskuläre Blockaden verstärken (Atemlähmung). Oxytetracyclin antagonisiert heparinartige Antikoagulantia. 4.9 Dosierung und Art der Anwendung Tief intramuskulär. 1 ml/10 kg KGW (entspricht 20 mg Oxytetracyclin/kg KGW) Dosisrichtwerte: Rinder Kälber Schafe Lämmer Ferkel Absetzferkel Mastschweine 10 ml/100 kg KGW 5 ml/ 50 kg KGW 2,5 ml/ 25 kg KGW 1 ml/ 10 kg KGW 0,5 ml/ 5 kg KGW 2 ml/ 20 kg KGW 7,5 ml/ 75 kg KGW 2 Es empfiehlt sich, pro Injektionsstelle bei Rindern nicht mehr als 20 ml, bei Schafen nicht mehr als 5 ml und bei Schweinen nicht mehr als 10 ml zu verabreichen. Normalerweise ist die einmalige Gabe der empfohlenen Dosis ausreichend. Bei Bedarf kann eine Wiederholungsbehandlung bei Rindern und Schafen nach vier Tagen und bei Schweinen nach drei Tagen erfolgen. 4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich Die akute Toxizität des Tetracyclin ist gering. Aufgrund einer Überdosierung sind keine weiteren Reaktionen als die in Punkt 4.6 genannten Nebenwirkungen bekannt. Gegenmaßnahmen bei Überempfindlichkeitsreaktionen siehe Punkt 4.5. 4.11 Wartezeiten Essbare Gewebe: Milch bei Kühen: 28 Tage 7 Tage Nicht bei milchliefernden Schafen anwenden. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN Pharmakotherapeutische Gruppe: Tetrazykline ATCvet-Code: QJ01AA06 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Oxytetracyclin wirkt bakteriostatisch durch Störung der Proteinsynthese. Die Breitspektrumwirkung erstreckt sich auf die meisten grampositiven und gramnegativen aeroben und anaeroben Bakterien einschließlich Mykoplasmen, Chlamydien und Rickettsien. Bei vielen Erregern, wie z.B. Mannheimia haemolytica, Pasteurella multocida, Staphylococcus aureus, Streptokokken oder Arcanobacterium pyogenes ist mit erheblichen Resistenzen zu rechnen, die häufig stammspezifisch sind. 5.2 Angaben zur Pharmakokinetik Oxytetracyclin wird an der Injektionsstelle schnell resorbiert. Die Plasmahöchstwerte werden innerhalb von 2 bis 6 Stunden erreicht, eine therapeutisch wirksame Plasmakonzentration bleibt, je nach Tierart, für 48 – 72 Stunden aufrecht. Oxytetracyclin verteilt sich schnell im ganzen Organismus, insbesondere erreicht es die Geschlechts-, Atmungs- und Verdauungsorgane, die Gelenke und chronisch entzündetes Gewebe. Es wird in kalzifizierenden Geweben fixiert. Oxytetracyclin ist plazentagängig und erreicht den Fötalkreislauf. Die Konzentration im Fötalblut entspricht in etwa der Hälfte der im mütterlichen Blut nachweisbaren Konzentration. Es passiert, wenn auch in geringen Mengen, die Bluthirnschranke. Oxytetracyclin unterliegt einem enterohepatischen Kreislauf und wird in antimikrobiell aktiver Form vor allem renal ausgeschieden. Weniger als 2 % werden über die Milch ausgeschieden. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile Dimethylacetamid, Magnesiumoxid schwer, Monoethanolamin, Wasser für Injektionszwecke 3 6.2 Inkompatibilitäten Präparate mit polyvalenten Kationen, wie Calcium, Magnesium, Eisen, sollen mit Tetracyclinen nicht gemischt und wegen Verminderung der Resorption nicht gleichzeitig angewendet werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 3 Jahre Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen des Behältnisses: 28 Tage bei Lagerung im Kühlschrank (2° - 8° C). Das Datum der ersten Entnahme ist auf dem Etikett der Durchstechflasche einzutragen. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Nicht über 25 °C lagern. 6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses Braunglasflasche Typ II zu 100 ml mit Nitrilkautschukstopfen und Alu-Kappen. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle Abgelaufene oder nicht vollständig entleerte Packungen sind als gefährlicher Abfall zu behandeln und gemäß den geltenden Vorschriften einer unschädlichen Beseitigung zuzuführen. Leere Packungen sind mit dem Hausmüll zu entsorgen. 7. ZULASSUNGSINHABER Richter Pharma AG Feldgasse 19 A-4600 Wels 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) Z. Nr. 8-00366 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 04.11.1998 10. STAND DER INFORMATION Juli 2008 VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND/ODER DER ANWENDUNG Nicht zutreffend. VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. 4