Wirtspflonzen des Feuerbrqndes

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Wirtspflonzen des Feuerbrqndes
Der Feuerbrond ist eine sehr gefahrliche Bokterienkronkheit, welche unsei KËrnobsï bedroht.
Um die Ausbreitung vûn Feuerbrond rrôglichst zu verhindern, mûssen'befol["n" Pflonzen gemôss
Pflqnzenschutzverordnung sofori gerodet und verbronnt
werden.
,
Um inskûnftig dos lnfektionspotentiql von Feuerbrond môglichst tief holten zu kônnen, ist in verschiedenen Ksnlonen zusommen mit den Gemeinden die vorsorgliche Rodung von noch gesunden,
besonders anfôlligen Pflonzen ongeordnet worden oder wird auf freiwilliger Bosis durchgefûhrt.
Dieses Merkblott soll helfen, die wichtigsten Wirtspflonzen des Feuerbrandes zu erkennen.
Feuerbrand be{iillt nur Pflanzen aus der
Gruppe der
"ryfçffifinlichen" Rosengewâchse, das heisst, wilde und huldvierte
Pflanzen, welche Frûchte
mit
einem
Kerngehâuse und einer Fliege eatwickeln:
. Kernobst: Âpfel, Birnen, Qui*en,
.
.
Zierpflanzen: Cotoneaster {Steinmispel), Pyracantha (Feuerdorn),
Phodnia {Stranvaesia), Chaenomeles
{Scheinquitte), Erioborya, Mispel,
\Fildpflanzsn: Skissdorn, Mehlbeerbaum, Vo gelbeerbaum {Eberesche}.
Die Arten sind untersehiedlich anfâllig.
Zudem ist eine Infektion vor allem vom
Blùhzeitpunkr ur:d den Sfitterungsbedingungen wâhrend der Blûte abirâagig.
Fiir eine Infekrion braucht ës srarme,
feuchte Tage, diese sind im April eher
selten und srerden dann immer hâu{iger.
l. Kernobst
Âpfel
Alle Apfelbâume kônnen
Feuerbrandwirte sein, auchZier- und Holzapfel. Das
heisst A1le Arten der Gattung Malus
sind \flirtspflanzen, auch M. floribunda
und M. sylvestris.
Birnen
Gluitten
Alle Birnbâume (alle Arten der Gartung
Pyrus) kônnen Feuerbrandwirte
sein,
auch Zier- und \flildarten. Birnen sind
etwas anfâlliger als Apfel. \(eil sie aber
etwas frùher blùhen, sind oft die Infektionsbedingungen fùr das Bakterium
schlechter. In den letzten Jahren wurden
befallene Birnbâume eher in hôheren Lagen (wo sie spâter blûhen) gefunden.
Quitten sind stark anfâllig, b1ùhen
aber
spâter als Apfel und Birnen, rrieist ab der
zweiten Hâ1fte der Apfelblùte (Mai).
storker
Befoll
eines
gonzen
Asles
Londwirtschofiliche Forschung und Berotung
Feuerbrqnd
2. Zierpflonzen
Cotoneqster
I
(Steinmispel)
HochonfAllige Cotoneoster
Meist hochwachsende (2-4 m), schnellwûchsige und grossblâttrige Arten ur.rd
Sorten. Sie rverden auch hâufig als Salicifolius-Gruppe bezeichnet. Diese Gr-up-
Allgemeines: Cotoneaster kommen vor a1lem in den Hausgârten vor und sind dort
a1s immergrùne Bùsche und Bodenbedecker recht verbreitet. Sie sind pflegeleicht
und haben keine Dornen. Sie kommen
nôrdlich der Alpen r.rur selten wild vor.
Cotoneaster haben irnmer:
Ungeteiltc Blâtter mit glatten Rândern
.
o
Einen Blattstiel
o
\ilechselstândige Bliitter
Eine Fliege auf der Fmcht
Keine Dornen
r
.
befollener
C. solicifolius
pe enthâlt die anfâlligsten Arten aller
Wirtspflanzen.
Cotoneosler scllicifolius
Er b1ùht so spât (funi), dass meist ideale
Infektionsbedingungen herrschen. An
der Verbreitung des Feuerbrandes hat C.
salicifolius den grôssten Anteil. Vorsorg1ic,he Rodeaktionen geiten daher vorwiegend ihm. Dank seiner Grôsse (3-4 m
hoch) und seiner Anfâlligkeit {allen
kranke Strâucher rasch auf. Abgestorbene Àste sind in dem immergrùnen, auf-
recht bis ùberhângend
wachsenden
Strauch von weitem sichtbar. Die schma-
len, lanzettlichen Blâtter (salicifolius =
weidenblâttrig) sind viermal lânger als
breit, ,l-8 cm lang, ledcrig-runz-elig und
auf der IJnterseite behaart.
Coloneqster bullorus
Als hocir anfdllig eingestuft wird C. bullatus. Der Str;iuch wâchst breit ausladend
und rvird etwa J m hoch. Dic Blâtter haben eine âhr-rliche Oberflâche r.ie C. salicifolius und sind gleich lang, sind aber
gesunder C. solicifolius
deutlich breiter (haib so breit wie lang).
Coloneosterxwolereri und
Hybriden
Ebenso hoch anfâllig sind Cotoneaster
wirrdii x Vatereri-Hybriden: "Herbstfeuero und "Cornubia". Sie haben vu'ie C. salicifoiius lângliche, grosse B1âtter. Das
Blatt von "Cornubia" ist weniger runzlig
C. bullotus
und grôsser als jenes von Herbstfeuer.
C. wotereri oCornubio,
I
MittelonfAllige Cotoneoster
Meist kleinblâttrige und schwachwachsende Arten/Sorten, r,orwiegend als
C. solicifolius
nHerbstfeuer>
Bodenbedecker und niedrige Bùsche
verwendet. Als mittelanfâllig gelten C.
divaricatus und C. Parkteppich.
Coloneoster dqmmeri
Seine lange Blùtczeit macht praktisch
alle Jahre eine Infektion môglich. Er ist
ausserdem weit verbreitet und pflege-
leicht. F1âchendeckend wurden
ganze
Hânge stabilisiert. Blâtter sind immergriin, breitoval, oft in einen Spitz auslau-
fend, 2-3 cm 1ang, mit zwei schmalen
Nebenblâttchen; Unterseite heller als clie
Oberseite, nicht oder nur schwach behaart. Vegen des dichten, tiefen Wurzelrverkes sind Rodungen mûhsam.
befollener C. dommeri
€r$onécsûer.hodzolmlii.-. ;-., :,: :."'.::.
Âueh leCht çeibiciiet *rd.:*fâllig, isr,dçr
C. harizont*lis. Sei*en Nameakat er:v*:r
fi *uBtzw.e.ip' steken
waagrecht u4d,die,Nebeaew-eige liege*
seirrem, W.ùchsi die
alle euf eiaer'Êber:e.,Del'Straueh çird
erwa 50 cm Loch. Ëie, Blfuter sind klein
{5-12 mrn l*ng}:uad fast1cnd mit einem
Dôrnchen a*r der Spitze, Oberseite giânzend griia;, Unterseite heller, .|ùngere
81ftær behaart. Meist nur im Sommer
gnin; im Herbst schôn rot.
1
C horizontolis
,t
Eriobotryo ioponico
(Wollmispel) Die mediterrane Pfianze ist
schwach anfallig. Die birnenfôrmigen,
goldgelben Frùchte sind sehr beliebt.
Mespilus germqnicq
(Mispel) Strauch von mittlerer An{âlligkeit. Die Pflanze wird wegen ihrer charakteristischen, flachap{ligen Frùchte sehr
geschâtzt.
Mespilus germonica
Eriobotryo ioponico
Pyroconthq coccineo
(Feuerdorn)
Der Feuerdorn ist stark verbreitet, wenig
anfâllig und spât biùhend. Er unterscheidet sich von den Cotoneastern durch den
gekerbten Blattrand und die rund 3 cm
langen Sprossdornen. Die Blàtter sind
auch immergriin, lanzettlich und 2 bis
5 cm lang. Der Strauch wâchst aufrecht,
sparrig und wird bis 4 m hoch. Die
zahlreichen, orange bis
rot
ieuchtenden
in den
Fmchtstânde bleiben bis lange
Frùhling haften.
!
Pyrocontho coccineo
Photinio dovidionq
{stronvoesio dwidiono)
Dieser Strauch ist spâtblùhend (Anfang
Juni), anfâllig und eher selten. Der
Strauch wâchst aufrecht und wird 2-3 m
hoch. Die Blâtter sind wintergnin und
fallen im Friihjahr ab. Sie sind 6-15 cm
lang, mit gewelltem Blatrand und Dôrnchen an der Spitze und einer glânzeldgrûnen Oberflâche.
befollene Pholi nio dovidiono
g esu
nde
P
holi ni
o dovi diono
Chqenomeles ioponico
{scheinquitle, Feuerbusch)
Frùhblùhend stellt die Scheinquitte nur ein
kleines Risiko dar. Typisches Merkmal
sind die Blùten, die je nach Sorte weiss
bis dunkelrot blùhen und zu duftenden
Fnichten werden, die an Quitten erinnern.
Die aufrecht wachsenden Strâucher werden selten ûber 2 m gross und sind wegea
ihren Dornen beliebt als Schutzhecken.
Choenomeles ioponico
t
3. Wildpflonzen
Crotoegus
{Weissdorn}
Croloegus lqevigqto
Bild I
(zweigriffliger \Teissdorn) Die Blâtter sind
2*5 cmiang und 3*5Jappig mit gezâhnten
Ia
Nebenbiâttern am Blattstiel.
den
Baumschulen ist vor allem der zweigriff\Weissdorn erhâltlich.
I i ge
Croùoegus monogyno Bild 2
(eingriffliger Weissdorn) Der eingrifflige
Weissdorn ist in Hechen und am Valdrand hâufig anzurreffen, Die Blâtter sind
4-7 cm lang und 3*7-lappig, $/obei die
letzten tief eingeschnitten sind.
Croloegus
x lcrvollei
Bild 3
(lederblâttriger 'S(eissdorn) Der bis
*
i;r
7
m
hohe, beliebte Kleinbaum ist mittel anfailig.
#
F'
Er ist eine Kreuzung von C. stipula x C.
crus-galli. Oft wird er hochstâmmig gezogen. Starke Dornen. Blùte im Mai.
Sorbus orio (Mehlbeerbaum) Bilder 4/5
Ziemlich anfàllig, kommt selten vor, ist
mittelfnih blûhend (Mitte Mai). Aufrech'
ter Baum bis 12 m Hôhe. Die Blâtter sind
elliptisch, 8-14 cm iang und auf der Unterseite yeisslich, filzig behaart.
Sorbus oucuporio
Bilder
6/7
ffogelbeerelEberesche) Die Eberesche oder
Vogelbeere ist wenig anfâllig. Der aufrechte
Baum vrird bis 15 m hoch. Die Blâner sind
gefieden und bis 20 cm lang, mit 9-15
lanzettiichen,
bis 6cm langen Einzel-
blâttern. Er hat ieuchtend rote Frùchte.
Meldepflicht
Erkennen Yon Feuerbrond
Feuerbrand ist eine gemeingefâhrliche
Krankheit und als solche meldepilichtig.
Felde
Wer verdâchtige Pflanzen feststellt, ist ver-
pflichtet, dies der zustândigen Stelle zu
melden: Der Gemeinde oder der kantonalen Zentralstelle fùr Pflanzenschutz. Proben von verdâchtigen Pflanzen dùrfen nur
von dazu ausgebildeten Personen entnommen werden. Rodungen von befallenen Pflanzen dùrfen nur von oder unter
Aufsicht von solchen Personen durchgefùhrt werden. Dadurch wird das Verbrei-
Sicheres Erkennen von Feuerbrand im
ist
auch
fùr
Spezialisten nicht
immer môglich. In Zweifelsfâllen ist der
Labortest notwendig.
Es gibt
einige
typische Symptome, die den Verdacht
erhârten. Ihr Vorhandensein lâsst nicht
sicher auf Feuerbrand schliessen, denn
verschiedene andere Ursachen zeigen
âhnliche Symptome. Umgekehrt darf
beim Fehlen des einen oder
andern
nicht
ausge-
Merkmales Feuerbrand
schlossen werden.
tungsrisiko môglichst def gehaken.
Symptome fûr Feuerbrand:
Absterben von ganzen Blùtenbùscheln.
o Blâtter verfârben sich vom Stiel her
braun.
Triebe sind u-fôrmig abgebogen.
Blàtter werden nesterweise braun und
ledrig und bleiben am Baum hângen
(auch ùber den Winter).
Gelblich-weisse (bis rôtliche)
.
.
r
.
Schleimtropfen treten aus Jungtrieben
oder der Rinde aus. (Vergleiche
Merkblatt Feuerbrand FAV/ RAC,
Vertrieb siehe Impressurn)
lmpressum
Autoren:
Bildernachweis:
Publikation:
Vertrieb:
A. Bonauer, C. Schiess, Landw. Bcratungszentrale 8315 Lindau; Dr. T. Hasler, B. Schoch, Forschungsanstalt fûr Obst-,
\Vein- und Gartenbau, 8820 Vâdenswil.
Dr. K. Lauber, Liebefeld; S. Kuchen, LBL; Hauenstein AG, Rafz; FA\{/ Vâdenswil; Archii lngenieurschule Vàdensn il;
Gartenbauschule Ôschberg; Centrc horticole Lullier.
UFA-Revue 6/98,3. Auflage 5/2001
Kant. Zentralstcllen fûr Pflanzenschutz, Beratungszcntralen LBL und SRVA
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