G t r a g n u t a r e b n e Juni 2012 Vorgestellt: Storchenschnabel Sommerspiere Purpur-Fetthenne Der Monat Juni ist benannt nach der römischen Göttin Juno, der Gattin des Göttervaters Jupiter, Göttin der Ehe und Beschützerin von Rom. In vielen Jahren gibt es um den 11. Juni (zwischen dem 4. und 20. Juni) einen Kälteeinbruch (Schafskälte) bei uns in Mitteleuropa, speziell in Deutschland. Aus dem Nordwesten strömt kühle und feuchte Luft, die Temperatur sinkt dann sehr stark ab, um 5 bis 10 Grad. Der 27. Juni ist weithin als Siebenschläfertag bekannt. Nach alten Überlieferungen bleibt uns das Wetter so wie es sich am Siebenschläfer verhält, für sieben Wochen lang erhalten. Storchenschnabel (Geranium Sorten) Wenn man einen flächendeckenden Dauerblüher für den Sommer sucht, kommt man an dem Storchenschnabel mit seinen vielen Arten und Sorten nicht vorbei. Diese Staude eignet sich hervorragend, um größere Flächen dicht zu begrünen. Einige Sorten sind dabei so wüchsig, dass sie auch Unkraut zuverlässig unterdrücken. An den Boden stellen die meisten Arten nur wenige Ansprüche und gedeihen gut auf allen nahrhaften Gartenböden. Seinen Namen hat der Storchenschnabel von seinen Samenständen, die durch ihre lange spitze Form an einen Storchenschnabel erinnern. Die Blütenfarbe reicht von Weiß über viele Rosatöne bis zu Violettblau. Die Höhe reicht von niedrigen, nur 10 cm hohen Arten (”Geranicum dalmaticum”) bis zu höheren Arten, die bis zu 70 cm hoch werden, z.B. “Geranium phaeum”. Dieser ist auch in Deutschland heimisch. Die Vielseitigkeit des Storchenschnabels wird noch weiter unterstrichen durch Arten wie “Geranium himalayense Gravetye”, dessen Blätter sich im Herbst rötlich färben oder “Geranium macrororhium”, dessen Blätter aromatisch duften. Wenn der Winter nicht zu hart ist, dann überdauert dieser zum Teil auch mit grünen Blättern. Man sollte den Storchenschnabel immer in größeren Gruppen mindestens 10 oder mehr Pflanzen zusammensetzen. Dabei werden dann je nach Wüchsigkeit der Art und Sorte 5 bis 15 Pflanzen auf etwa einem Quadratmeter zusammen gepflanzt, damit eine geschlossene, zusammenhängende Pflanzendecke entsteht, die das Wachstum von Unkraut unterdrückt. In den ersten zwei bis drei Jahren muss man die Pflanzung dann regelmäßig von neu aufkeimendem Unkraut befreien, bis sich die Pflanzendecke geschlossen hat. Der intensivere Pflegeaufwand der ersten Jahre lohnt sich aber im Hinblick auf die späteren Jahre. Auf die Verwendung von Rindenmulch als Bodendecke sollte allerdings verzichtet werden, da der Storchenschnabel und auch andere bodenbedeckende Pflanzen sich in dem Rindenmulch nur sehr schlecht ausbreiten können und keine geschlossene Pflanzendecke bilden. Da der Rindenmulch nach einigen Jahren immer wieder ergänzt oder ausgetauscht werden muss, spart es langfristig Arbeitszeit ein, die Pflanzendecke sich ohne Rindenmulch schließen zu lassen. Da viele Storchenschnabelarten Ausläufer treiben, können sie auch leicht vermehrt werden. Die horstig wachsenden Arten, die keine Ausläufer treiben, können leicht mit dem Spaten geteilt und so vermehrt werden. Beides kann im Frühjahr und Herbst erfolgen. Von den Sommerspieren gibt es verschiedene Züchtungen, die sehr vielseitig verwendbar sind. Die meisten sind aus Kreuzungen der ebenfalls niedrig wachsenden JapanSpiere entstanden und sind mit den höher wachsenden Schnee- und Braut-Spieren (Spiraea x arguta, S. Nipponica, S. Thunbergii und S. Vanhouttei) verwandt, die bereits im Frühjahr blühen. Sommerspiere (Spiraea x bumalda und Spiraea japonica) Die niedrigeren Sommerspieren werden je nach Sorte nur 0,6 bis 0,8 m hoch und breit. Die zumeist rubinroten und bis zu 15 cm großen Schirmrispen haben eine sehr lange Blütezeit von Juli bis in den September. Die Sorte Spiraea japonica “Little Princess” fällt durch ihre mehrfarbigen Blütenrispen auf. Die Farbe variiert bei dieser Sorte von weiß über rosa bis blaurot. Die Sorte S. X “Glodflamme” hat ein grünlichgelb marmoriertes Blatt und zusätzlich im Herbst eine schöne kupfrig-gelborange Herbstfärbung. Mit der Sorte “Pymaea Alba” steht auch eine weiß blühende Variante zur Verfügung. Alle Sorten stellen wenige Ansprüche an den Boden, sie wachsen auf allen normalen Gartenböden, gerne auch auf etwas frischeren bis feuchteren Substraten. Der Standort sollte in jedem Falle sonnig oder höchsten absonnig sein. Die niedrigen Sommerspieren sind absolut frosthart und auch schnittverträglich. Wenn sie als Einfassung oder niedrige frei wachsende Hecke gepflanzt werden, empfiehlt sich im Frühjahr vor dem Austrieb ein Rückschnitt auf 15 cm Höhe. So bleiben die Pflanzen schön kompakt und blühfreudig, da sie am einjährigen Holz blühen. Alle Sorten werden sehr stark von Insekten beflogen. Die Verwendung der niedrigen Sommerspiere ist sehr vielfältig. Sie kann als Flächenbegrüner zur Unterdrückung von Unkraut auf größere Flächen zum Einsatz kommen oder in kleineren Gruppen als Vorpflanzung von höheren Sträuchern zur Abstufung gepflanzt werden. Aber auch die Einzelstellung innerhalb von Staudenrabatten ist möglich. Die Blüten können auch für Sträuße geschnitten oder in Trockensträuße gebunden werden. Bei der Bepflanzung ergeben sich schöne Bilder zusammen mit rosafarbenen oder weißen Rosen, rotblättriger Berberitze (Berberis thunbergii “Atropurpurea”), blaulaubigen Koniferen, Sommerheide (Erica cinerea), Silberstrauch (Perovskia abrotanoides) oder in Staudenpflanzungen mit Salbei (Salvia nemorosa), Thymian (Thymus) und Purpurglöckchen (Heuchera). Purpur-Fetthenne (Sedum telephium Herbstfreude) Die Purpur-Fetthenne ist eine Kreuzung aus in Europa beheimateten Stauden und ist mit dem Mauerpfeffer (Sedum acre) verwandt, der allerdings bevorzugt in Steingärten wächst. Die Purpur-Fetthenne dagegen ist eine Staude für Rabattenbeete, die in sonnigen bis halbschattigen Bereichen gedeiht. Sie gehört zur Familie der Dickblattgewächse und die dickfleischigen, bläulichgrünen, wasserspeichernden Blätter sind auch hier ein Zeichen dafür, das eher trockene bis sandige Standorte bevorzugt werden, sie kommt aber auch mit ganz normaler Gartenerde zurecht. Die Höhe der Purpur-Fetthenne beträgt 40 - 60 cm. Die Blütenfarbe der Dolden ist ein dunkles Altrosa bis Rosa-braun. Die Blüte wird auch zu dieser späten Jahreszeit noch gerne von Bienen und Schmetterlingen besucht und stellt daher eine sehr wertvolle Bienenweide dar. Die Blütenstände sollten auch nach der Blüte im Herbst nicht gleich zurück geschnitten werden, sondern erst im Frühjahr vor dem Neuaustrieb. Im Winter ergeben sich durch Schnee oder Raureif auf den vertrockneten breiten Blütendo-l den stimmungsvolle Bilder. Man sollte die Purpur-Fetthenne in kleineren Gruppen von drei bis fünf Pflanzen zusammensetzen. Diese werden dann auf etwa einem Quadratmeter zusammen gepflanzt, damit eine geschlossene, zusammenhängende Pflanzgruppe entsteht. Wenn die Pflanze zu groß wird oder vermehrt werden soll, kann sie ausgegraben und einfach mit einem Spaten geteilt und wieder eingepflanzt werden. Dies kann sowohl im Frühjahr als auch im Herbst erfolgen. Außerdem eignen sich die Blüten sehr gut als Schnittstaude für Sträuße oder auch getrocknet für Gestecke. Gestalterisch passen als begleitende Stauden gut blaue herbstblühende Astern (z.B. Aster dumosus), blaue Kugeldiesteln (Eryngium planum) oder Gartenchrysanthemen (Chrysanthemum x hortorum) als Nachbarn zur Fetthenne. Auch Salbei eignet sich gut zur Gesellschaft der Purpur-Fetthenne. Wenn man diesen nach der ersten Blüte im Juni oder Juli sofort zurückschneidet, blüht er im September noch ein weiteres Mal, wenn auch nicht ganz so üppig wie bei der ersten Blüte. Schleiermacherstr. 15, 06114 Halle (Saale) Telefon/Fax: 0345/52 20 114 www.verband-wohneigentum.de/sachsen-anhalt SCHNELL ERREICHBAR per Mail: [email protected] Quellennachweis: Hamburger Mitteilungen des Verbandes für Hausund Wohneigentum Hamburg e.V.