Sternenhimmel 1607 Mars, Saturn und Antares begleiten uns weiter Mars und Saturn bleiben neben Jupiter Glanzpunkte am Nachthimmel. Sie standen in den Vormonaten in Opposition zur Sonne und haben daher wenig an Leuchtkraft verloren. Bereits in der Abenddämmerung erscheint der rötliche Mars im Süden knapp über dem Horizont und der fahlgelbe lichtschwächere Saturn folgt etwas später links von ihm. Das Planetengespann bleibt dann bis zu seinem Untergang gegen Mitternacht im Südwesten sichtbar. Es wird weiterhin vom roten Hauptstern im Skorpion, Antares, zum Dreigestirn ergänzt. Antares, der sich unterhalb von Saturn befindet, ist ein geeigneter Fixpunkt, an dem sich das Bewegungsspiel der beiden Planeten über mehrere Monate verfolgen lässt. Saturn wandert in seiner Oppositionsschleife nach rechts. Die Bewegung erfolgt aufgrund seiner großen Entfernung aber sehr langsam. Nur im Wochenabstand können kleine Positionsveränderungen zu Antares wahrgenommen werden. Unser Nachbarplanet Mars ist flinker. Er wird nach Beendigung seiner Oppositionsschleife zum Monatsbeginn rechtläufig und wandert dann nach links wieder auf Antares zu – bis zur engen Begegnung der beiden rötlichen Gestirne Ende August. Noch vor Erscheinen des Dreigestirns macht Jupiter in der Abenddämmerung im Westen auf sich aufmerksam. Er ist weiterhin zweithellstes Nachtgestirn nach dem Mond. Sein Untergang verlagert sich jedoch zunehmend auf die Stunden vor Mitternacht und damit verkürzt er deutlich seine Beobachtungszeit. Mit dem Aufgang des Dreigestirns aus Mars, Saturn und Antares kann man links darüber und hoch am Himmel das Sommerdreieck aus Wega, Deneb und Atair finden. Es bestimmt den sommerlichen Nachthimmel. Einmal im Monat besucht der Mond die Tierkreissternbilder und Planeten. Seine schnelle Bewegung vor dem Sternhintergrund ist ein Hinweis auf seine Entfernung von uns. Seine Geschwindigkeit spielt natürlich auch eine Rolle. Mit bloßem Auge können wir aber weder Entfernung noch Geschwindigkeit abschätzen, selbst bei den uns viel näheren künstlichen Satelliten ist das nicht möglich. Für den Betrachter auf der Erde erscheinen alle Himmelsobjekte wie nebeneinander in gleicher Entfernung – als seien sie auf eine Himmelssphäre geheftet. Wir können immer nur den Winkelabstand, niemals den eigentlichen Abstand der Gestirne zueinander sehen. Er muss, wie die Geschwindigkeit auch, berechnet werden. Die internationale Raumstation (ISS) fliegt in etwa fünf Minuten von West nach Ost. Ihre Höhe beträgt etwa 400 km, die Geschwindigkeit 7,8 km/s, das sind in einer uns vertrauten Einheit 28 000 km/h. Sie kann manchmal mehrmals in einer Nacht im Abstand von 92 Minuten über uns hinwegfliegen. Unser natürlicher Trabant, der Mond, hat eine mittlere Entfernung von 384 000 km, das sind etwa 1,3 Lichtsekunden, seine Orbitalgeschwindigkeit ist etwa 1 km/s. Er wandert in etwa zwei Tagen ein Sternbild weiter nach Osten. Die Entfernungen im interplanetaren Raum sind deutlich größer. Mars hat eine mittlere Oppositionsentfernung von uns von 4 Lichtminuten, seine mittlere Orbitalgeschwindigkeit beträgt 24 km/s. Saturns mittlere Oppositionsentfernung beträgt 67 Lichtminuten, seine mittlere Orbitalgeschwindigkeit 9,7 km/s. Der entfernteste Planet, Neptun, kommt uns nicht näher als 4 Lichtstunden. Nach einer Zone des äußeren Sonnensystems beginnt der interstellare Raum mit noch größeren Entfernungsdimensionen. Atair hat eine Distanz von 17 Lichtjahren, Wega von 25, Antares von 600 und Deneb von 3200 Lichtjahren. Positionsveränderungen der Sterne relativ zueinander können wir selbst nach Jahrzehnten nicht wahrnehmen, weshalb die Sterne auch Fixsterne genannt werden. Trotzdem haben auch sie eine z.T. erhebliche Eigenbewegung. Atair bewegt sich mit 27 km/s auf uns zu, Wega mit 21 km/s, Antares mit 3 km/s und Deneb mit 5 km/s. Die schmale Mondsichel steht am 1. morgens im Stier. Am 4. ist Neumond. Am 8. steht der Mond abends rechts unter Jupiter und am 9. links neben ihm. In der Nacht vom 13. auf den 14. hat er das Dreigestirn aus Mars, Saturn und Antares erreicht und steht rechts davon, in der Folgenacht über Mars, in der Nacht danach knapp rechts über Saturn und danach links vom Dreigestirn. Am 19. ist Vollmond im Schützen. In der anschließenden Nacht wandert der Mond unter dem Sommerdreieck entlang. Am 31. beendet unser Trabant seinen Monatslauf als schmale Sichel in den Zwillingen. Die Tageslänge nimmt von 16 Stunden und 51 Minuten auf 15 Stunden und 39 Minuten ab. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5.03 und 21.54 Uhr und am Monatsende um 5.41 und 21.20 Uhr. Die internationale Raumstation (ISS) ist nach dem 11. nach Mitternacht, gelegentlich auch kurz davor, zu sehen. Aktuelle Angaben zur Beobachtung sind auf der Seite Astro-Info unter www.planetarium-bremen.de zu finden. ✩