Collatz-Ulam-Zahlen Felix Böckelmann Proseminar Implementierung mathematischer Algorithmen 12.12.2013 Gliederung 1. 2. 3. 4. 5. 6. Einleitung Beschreibung des Problems Lösungsansätze Programme Weitere Überlegungen Fazit Einleitung Was sind Collatz-Ulam-Zahlen? Definition 1.0 - Beginne mit einer natürlichen Zahl n - Ist n gerade, nimm als Nächstes n/2 - Ist n ungerade, so nimm als Nächstes 3n + 1 Bsp.: 5, 16, 8, 4, 2, 1 Collatz-Vermutung: Jede so konstruierte Zahlenfolge mündet in den Zyklus 4, 2, 1, egal, mit welcher natürlichen Zahl n man beginnt. Einleitung Ursprung und Geschichte Wurde erstmals von Lothar Collatz kurz nach 1930 verbreitet Es wurden immer wieder Belohnungen für einen Beweis oder ein Gegenbeispiel geboten Obwohl die Formulierung der Vermutung sehr einfach ist, gibt es trotz großer Anstrengung bis heute keinen Beweis Alle positiven ganzen Zahlen bis ca. 5, 76 ∗ 1018 als Startwerte bestätigen die Vermutung (lt. Wikipedia am 05.12.13 gem. Quelle: Toms Oliveira e Silva: Empirical verification of the 3x+1 and related conjectures in Lagarias (Hrsg.): The ultimate challenge: The 3x+1 problem, 2010, S. 189-207 (englisch), Computational verification of the 3x+1 conjecture von Toms Oliveira e Silva, 1. Januar 2012 (englisch)) Einleitung Zitate Mathematics is not yet ready for such problems.“ ” Hopeless. Absolutely hopeless.“ ” - Paul Erdos Don’t try to solve these problems!“ ” - Richard Guy Beschreibung des Problems Definition Definition 2.0 Eine natürliche Zahl n ≥ 1 werde nach Collatz wie folgt verändert: ( n/2 wenn n gerade T (n) = (3n + 1)/2 wenn n ungerade wobei T eine Abbildung von N nach N definiert. Nun wird stets zwischen zwei Möglichkeiten gewählt: fallend: n → n/2 (1) wachsend: n → (3n + 1)/2 (2) Beschreibung des Problems Iteration Da T von N nach N führt, kann es iteriert werden, wodurch jeder natürlichen Zahl n eine Folge C (n) zugeordnet wird. C (1) :1, 2, 1, 2, ... (1,2-periodisch) C (2) :2, 1, 2, 1, 2, ... C (5) :5, 8, 4, 2, 1, 2, ... C (6) :6, 3, 5, C (5) C (8) :8, 4, 2, C (2) Offensichtlich ist: Sobald die Zahl 1 auftritt, kann man aufhören weiter zu rechnen, da ab dieser Stelle 1, 2 - Periodizität herrscht. Lösungsansätze Plausibilitätsbetrachtung Anzahl gerader und ungerader Zahlen in N ist gleich gro Vermutung: fallende (f) und wachsende (w) Schritte sind gleich häufig f und w nacheinander ausgeführt ergeben nun: 1/2 ∗ (3n + 1)/2 ≈ 3/4 ∗ n Die Folge (3/4)1 , (3/4)2 , ... fällt schnell ⇒ T k (n) fällt mit wachsendem k stark ab und mündet in 1 Lösungsansätze Plausibilitätsbetrachtung Nun handelt es sich bei dieser Überlegung um Wahrscheinlichkeiten, d.h. es könnte auch Folgen C(n) geben, bei denen die w-Schritte zeitweise überwiegen: Beispiel: 2 w-Schritte, 1 f-Schritt: 3n 3n + 1 ≈ 2 2 3n 9n →≈ 2 4 9n 9n →≈ 4 8 9n >n 8 Daraus folgt, dass eine Folge mit wachsenden und fallenden Schritten im Verhältnis 2:1 kontinuierlich wächst. n→ Lösungsansätze Betrachtung der Perioden 1,2 ist die einzige Periode der Länge 2 a → (3a + 1)/2 → (3a + 1)/4 = a ⇒ 3a + 1 = 4a ⇒ a = 1 Die selbe Überlegung kann man nun auch für 3er Perioden anstellen Die Ergebnisse haben allerdings keine Lösungen in der Menge der natürlichen Zahlen Mit wachsendem Aufwand kann man dies fortsetzen, jedoch kommt man zu keinem überraschenden Ergebnis Programme Matlab - Funktion w h i l e c ( i −1) ˜= 1 i f ( mod ( c ( i −1) , 2 ) == 0 ) c ( i ) = c ( i −1)/2; else c ( i ) = ( 3 ∗ c ( i −1) + 1 ) / 2 ; end i = i +1; end Programme Matlab - Schleife f o r i = 1 : 200 [ l ( i ) , c{ i }] = c o l l a t z ( i ) ; end [ m a x s t e p s , i x ] = max( l ) c{ i x } Programme Matlab - Rekursion w h i l e n ˜= 1 n = n +1; j = 0; w h i l e ( mod ( n , 2 ) == 0 ) n = n /2; j = j +1; end n = n ∗3ˆ j −1; w h i l e ( mod ( n , 2 ) == 0 ) n = n /2; end end Programme Matlab - Grafik Programme Weitere Überlegungen Betrachtung anderer Folgen Gibt es andere Folge mit den selben Eigenschaften? Die Folge 3n-1 ist der Collatz-Vermutung sehr ähnlich, mit der Ausnahme, dass es dort zusätzlich 2 Endlosschleifen gibt ⇒ (5, 14, 7, 20, 10) und (17, 50, 25, 74, 37, 110, 55, 164, 82, 41, 122, 61, 182, 91, 272, 136, 68, 34) Man könnte sich nun auch noch überlegen, was passiert, wenn man die 3n+1 Folge von den natürlichen Zahlen auf die ganzen Zahlen ausweitet Dabei entstehen auch Endlosschleifen, und zwar die selben, wie bei 3n-1, allerdings mit negativem Vorzeichen Fazit Weiterführende Betrachtung Da die numerischen Ansätze bis 5, 76 ∗ 1018 getestet wurde, liegt es nahe, dass die Collatz-Vermutung zutrifft Mit größeren Zahlen n erhöht sich insgesamt die Länge der Folgen, wobei es immer wieder einzelne Werte gibt deren Folgenlänge deutlich erhöht ist Zu der Verteilung der Startwerte mit deutlich langen Folgen kann man leider nicht viel sagen, bzw. es ist kein eindeutiges Muster erkennbar Kann man das Problem auch auf komplexe Zahlen erweitern? Ist 3 ∗ n + 1 ersetzbar durch y ∗ n + 1 , für y ∈ R ? Quellen http://www.primini.de/ http://home.mathematik.uni-freiburg.de/ didaktik/material_download/collatzproblem.pdf http://de.wikipedia.org/wiki/Collatz-Problem http://amosnewcombe.info/wordpress/2011/10/04/ the-collatz-hailstone-3n1-problem/ http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download; jsessionid=1F3DDC15A3E017A11509993C8D88EED3? doi=10.1.1.48.4482&rep=rep1&type=pdf