Gelbfieber .....oder die Rache des Pharao??? Quelle: afaak-horizonte Maja Janiec Erreger ● Flavivirus, Lipidhülle ● Replikation im Zytoplasma der Wirtszellen ● Reife Virionen gelangen an Zelloberfläche und werden dort durch Exozytose oder Lyse der Zelle ausgeschleust Vorkommen ● ● ● Afrika, Südamerika bes. gefährdet: Bolivien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Peru Weltweit pro Jahr etwa 200.000 Erkrankungsfälle und ca. 30.000 Sterbefälle Reservoir ● ● ● Primaten und Stechmücken, die sich abwechselnd infizieren Mücke bleibt nach Infektion infektiös und kann den Erreger über die Eier auf ihre Nachkommen weitergeben ( Stechmückenzyklus ) ! ein Überleben der Erreger in Trockenperioden bis zur nächsten Regenzeit ist so möglich! Quelle: Wikipedia, Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) Infektionsweg ● Nur über die Gattung Aedes und Haemagogus (nur in Amerika) möglich ● 3 Übertragungszyklen 1. Sylvat. Zyklus (Busch- oder Dschungelfieber) → Infektion zw. Affen und Mücken ( Menschen werden nur sporadisch infiziert ) 2. Urbaner Zyklus (klassisches o. urbanes Gelbfieber) → in menschl. Population durch inf. Mücken → Menschen als Infektionsquelle → Epidemien mgl. 3. Intermediärer Zyklus → epidemiologisch betrachtet: gefährl. Verbindung zw. 1 u. 2 → in waldnahen kl. Siedlungen, in denen Menschen und Affen eng nebeneinander leben Inkubationszeit ● 3 bis 6 Tage Klinische Symptomatik ● ● Von asympt. bis Erkrankung mit milder Symptomatik (bes. bei Kindern) Erkrankung verläuft meist in zwei Phasen: 1. Phase: ak. Beginn mit Fieber (39 – 40 °C), Schüttelfrost, Myalgien, Kopfschmerzen, Ü/E, Nasenbluten ● ● Rückgang der klin. Symptome innerhalb von 3-4 Tagen. Es tritt bei der Mehrzahl der Patienten die Genesung ein 2. Phase: bei etwa 15% der Erkrankten kommt es zur toxischen Phase, d.h., das Fieber steigt bei fallendem Puls (40/min.) erneut an, Hämatemesis, blutige Durchfälle, Blutungen aus versch. Körperöffnungen, in Organe und in die Haut ● Leberbeteiligung → Ikterus ● Nierenfktnsstrg. → Albuminurie, Anurie ● Strgn. des ZNS → Sprachschwierigkeiten, Nystagmus, Bewegungsstrg., Tremor, Krämpfe (zerebrales Ödem) Letalität ● Etwa die Hälfte der Pat. mit toxischer Phase stirbt ● Gesamtletalität des Gelbfiebers: 10 - 20% Immunität ● ● Ein Überstehen der Erkrankung bedeutet lebenslange Immunität Ebenso bei einer inapparenten Infektion Diagnostik ● ● ● ● ● ● RT-PCR (Schnelltest) → pos. am ersten KH-tag Direkter Virusnachweis aus Blut meist erst am 3.-8. Fiebertag mgl. AK IgM und IgG erst nach 5-10 Tagen nach KHbeginn nachweisbar ! Kreuzreaktionen mit AK gegen andere Flaviviren beachten (FSME, Dengueviren) IgM-AK verschwinden nach 6-12 Monaten Neutralisierende IgG-AK persistieren lebenslang und schützen vor Reinfektionen ● Veränderungen im Blutbild → Granulozytose → Thrombozytopenie → Lympho- und Monozytose ● ab 4. KH-tag: Proteinurie typisch ● in 2. KH-woche: Leberenzyme können stark erhöht sein ● Gerinnungsstörungen und hohe Konzentration von harnpflichtigen Substanzen können auf MOV hinweisen Therapie ● symptomatisch ● ITS bei schweren Verläufen Präventiv- und Bekämpfungsmaßnahmen ● STIKO (Ständige Impfkommission am RKI) empfiehlt: → Impfung (Impfschutz nach 7-10- Tagen, hält mind. 10 Jahre), ! Hühnereiweißallergie! → Impfanforderungen der Ziel- oder Transitländer beachten → Impfung in gesundheitsbehördlich zugelassener Gelbfieber-Impfstelle ● Allgemeine Maßnahmen: → Schutz vor Mückenstiche (geeignete Kleidung, Moskitonetze) ● Stechmücke ist tag- und nachtaktiv! Maßnahmen für Patienten und Kontaktpersonen ● ● ● bei fieberhaften Erkrankungen und entsprechender Reiseanamnese dieses KH-bild rechtzeitig mit in die DD einbeziehen bei KH-verdacht → stat. Einweisung in eine Klinik mit tropenmed. Erfahrungen Maßnahmen für Kontaktpers. Sind nicht notwendig → Ansteckung von Mensch zu Mensch nur in seltenen Fällen Maßnahmen bei Ausbrüchen ● ● ● Impfung ungeschützter Personen ( Riegelungsimpfung ) Mückenbekämpfungsmaßnahmen !rasche Erfassung ist sehr wichtig, um reagieren zu können! Meldepflicht ● § 6 IfSG → KH-verdacht, Erkrankung und Tod an virusbed. Hämorrhagischen Fieber durch Arzt des GA) ● § 7 IfSG → direkter oder indirekter Nachweis des Gelbfiebervirus) ● ● § 12 IfSG → zusätzlich zu §6 u.§ 7 müssen bestätigte Gelbfiebererkrankungen vom GA an die oberste Gesundheisbehörde und von dort unverzüglich an das RKI übermittelt werden, welches dann die WHO informiert Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Quelle: Bildarchiv Kleinert