Saubere Sache - Elettromedia

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Einzeltest
Hertz ML 2000.3
ML 2000.3 – High-End-Subwoofer
von Hertz
Saubere Sache
Die Entwicklungsingenieure bei Hertz sind fleißig dieses Jahr. Die TopSerie Mille wurde von Grund auf neu gestaltet. Nach dem Komposystem MLK 1650.3 (Test im letzten Heft) liegt nun ein Subwoofer vor, der
es in sich hat.
D
ie Mille-Serie aus dem Hause Hertz war
schon immer bei den Klangfreaks beliebt,
denn die Komponenten sind geschickt am
Markt platziert. Klar haben sie ihren Preis,
doch die Fertigungsqualität war schon immer
auf höchstem Niveau – bezahlbares High-End
könnte man das nennen. Nach den Kleinlautsprechern kommen die Italiener jetzt mit
Subwoofern ums Eck. Zurzeit gibt es zwei,
60
natürlich in den bei Klangfreaks angesagten
Größen 8" und 10". Wir haben den kleineren
von beiden, den ML 2000.3 aus der aktuellen
„Legend“-Serie (erkennbar am „.3“ in der Bezeichnung), zum Test geordert. Der Kleine ist
wirklich sehr hübsch geworden, fast zu schade zum Verbauen. Von vorne sieht er noch
relativ normal aus. Das Hertz-typische Design
schließt einen edel-dezenten Look genauso
ein wie die spezielle Membran im V-Design.
Diese besteht beim ML 2000.3 aus zwei Teilen, die man nicht einfach wie gewohnt als
Konus (wichtig) und Dustcap (Kosmetik) bezeichen kann. Das von außen sichbare Teil
wird von hinten durch eine stabile Struktur
unterstützt, die die Verbindung zum Spulenträger übernimmt. Beide Teile sind höchst
aufwendig aus Papier geformt – eine Technik,
die man in dieser Ausprägung sonst lange suchen muss. So schließt zum Beispiel die Gummisicke glatt und bündig in der Membran ab,
und auch die äußere Klebestelle am Korb ist
speziell ausgeführt.
4/2015
Das Edelchassis ist ein Augenweide. Der
aufwendige
Antrieb arbeitet mit 4"-Spule und
au
Alu-Kurzschlussring
A
Unter der Membran versteckt
steckt
sich das konstruktive Highlight
ghlight
des Woofers: sein Antrieb,
eb, der
nur als atemberaubend zu bezeichnen ist. Wir haben es mit
einem Neodymantrieb und einer 100-mm-Schwingspule (in einem
8"-Chassis!) zu tun. Diese Monsterspule ist
nicht nur extrem groß, sie ist auch beidseitig
auf den Glasfaserträger gewickelt. Durch die
Wicklung außen und innen verbessert sich
die Wärmeabfuhr noch einmal drastisch – als
ob eine 4"-Spule nicht schon genug Oberfläche hätte. Dieses Wunderwerk wird von
einem Antrieb eingefasst, der wunderschön
aus fein bearbeiteten Stahlteilen gefertigt
ist. Im Zentrum innerhalb der Schwingspule
ist ein richtig großer Neodymring angeordnet, der obendrauf die innere Polplatte trägt.
Unterhalb des Neodymrings erweitert sich der
Polkern zu einer riesigen Öffnung, dasselbe
Bauteil umschließt danach die Schwingspule
und leitet das Magnetfeld so zur äußeren Polplatte. Leckere Zutaten sind die kranzförmig
unter der Spule angeordneten Lüftungslöcher
und der Aluminium-Kurzschlussring unterhalb des Magnetrings.
Dieser hat dann auch jede Menge zu tun,
den vergleichsweise riesigen Luftspalt um
die 100-mm-Spule auszufüllen. Immerhin
ergeben unsere Labormessungen ein B*l von
10,66 Tm, was für einen 20er-Bass ordentlich
ist. Die Freiluftgüte liegt mit 0,65 zwar recht
hoch, dafür liegt das Äquivalentvolumen
sehr niedrig. In geschlossenen Gehäusen ergibt sich eine Einbaugüte von 0,85 bei 10
Liter Gehäusevolumen, das sollte sehr sauber
spielen. Um einen höheren Kennschalldruck
KLANGTIPP
Spitzenklasse
4/2015
Hertz
H
ML 2000.3
Vertrieb
zu erzielen, haben wir jedoch ein ventiliertes
Gehäuse entwickelt. Der ML 2000.3 fühlt sich
in 20-23 Litern sehr wohl, bei etwas höherer
unterer Grenzfrequenz geht es aber auch kleiner. Wir erzielten ein harmonisches Verhalten
in 17 Litern Bassreflex.
Sound
Der kleine Hertz liefert absolut vollwertigen
Bass ans Trommelfell. Sein Tiefgang ist für
alle normalen Musikrichtungen vollkommen
ausreichend. So lässt er Basstrommeln schön
kraftvoll erklingen, ohne dass man hört, was
für ein kleiner Woofer am Werk ist. Dem Maximalpegel sind irgendwann natürliche Grenzen
gesetzt, doch lässt sich der ML 2000.3 auch
bei zentimeterweise Hub nicht zu Unsauberkeiten hinreißen. Das Schöne an highendigen Kleinformatwoofern ist ja ihre sprichwörtliche Präzision. Da schwabbelt nichts
und kantige Basslinien werden akkurat wiedergegeben. Der Hertz glänzt besonders bei
schnellen Bassläufen mit äußerst penibler
und durchhörbarer Wiedergabe, der aber auch
der nötige Druck nicht fehlt.
Fazit
Ein Schmuckstück ist er geworden, der ML
2000.3. Und das bezieht sich nicht nur auf
die wirklich außergewöhlich saubere Fertigungsqualität, sondern auch auf die ebensolche Musikwiedergabe.
Elmar Michels
Elettromedia
Mönchengladbach
0170 8124879
elettromedia.de
Hotline
Internet
Klang
Tiefgang
Druck
Sauberkeit
Dynamik
50 %
12,5 %
12,5 %
12,5 %
12,5 %
1,1
1,5
2,0
0,5
0,5
■■■■■■
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Labor
Frequenzgang
Wirkungsgrad
Maximalpegel
30 %
10 %
2,2
1,5
3,0
2,0
Verarbeitung
20 %
0,5 ■ ■ ■ ■ ■ ■
10 %
10 %
Technische Daten
Korbdurchmesser
Einbaudurchmesser
Einbautiefe
Magnetdurchmesser
Gewicht
21,7 cm
18,7 cm
11,8 cm
14,0 cm
35,8 kg
Nennimpedanz
Gleichstromwiderstand Rdc
Schwingspuleninduktivität Le
Schwingspulendurchmesser
Membranfläche
Resonanzfrequenz fs
mechanische Güte Qms
elektrische Güte Qes
Gesamtgüte Qts
Äquivalentvolumen Vas
Bewegte Masse Mms
Rms
Cms
Bxl
Schalldruck 1W, 1m
4 Ohm
2,67 Ohm
0,79 mH
102 mm
214 cm2
47,5 Hz
5,60
0,73
0,65
6,9 l
104,4 g
5,57 kg/s
0,11 mm/N
10,66 Tm
85 dB
Leistungsempfehlung
Testgehäuse
Reflexkanal (d x l)
150 - 300 W
BR 17,5 l
7 x 15 cm
Bewertung
Nebe dem überbreiten Schwingspulenträger
Neben
bleibt nicht mehr viel Platz für die Spider
bleib
Preis
Klang
Labor
Verarbeitung
100
90
um 470 Euro
50 %
30 %
20 %
1,1 ■ ■ ■ ■ ■ ■
2,2 ■ ■ ■ ■ ■ ■
1+ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Hertz ML 2000.3
80
Absolute Spitzenklasse
Spitzenklasse
Oberklasse
Mittelklasse
Einstiegsklasse
70
60
50
10
20
50
100
200
Sauberer Amplitudengang bis 50 Hz aus einem
kompakten 17-Liter Gehäuse
4/2015
Hz
500
1,3
Preis/Leistung:
sehr gut
Ausgabe 4/2015
„High-End-Sub im handlichen Format.“
61
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