Pflanzenschutzmail BBZ Arenenberg Fachstelle Gemüse TG/SH 7.6.2016 Gemüsebau Hinweise und Informationen für den Freiland-Gemüsebau (SGA), Nr. 8/2016 Allgemeine Hinweise Die letzten Wochen waren geprägt von starken und zahlreichen Niederschlägen. Bei Kulturen, welche empfindlich sind, werden nun die Schäden durch Staunässe deutlich sichtbar. Vorbeugend sollte auf schonende Bodenbearbeitung geachtet werden, sodass Verdichtungen vermieden werden. Falscher Mehltau an Kopfsalaten Durch Staunässe bleiben die Pflanzen in ihrem Wachstum zurück. Dieser Pilz ist zunächst an aufgehellten Flecken an der Blattoberfläche zu sehen. Später entwickelt sich auf der Blattunterseite ein weisses Myzel und das befallene Gewebe stirbt ab. Rotblättrige Salatsorten scheinen anfälliger zu sein, als grüne. Die Infektion mit dem falschen Mehltau erfolgt am besten bei ausreichend Feuchtigkeit und Temperaturen zwischen 15°und 20°C. Genau diese Bedingungen waren in den letzten Wochen oft gegeben. Trockenheit und Temperaturen über 20°C reduzieren den Befallsdruck. Viele Sorten sind gegen zahlreiche Mehltaustämme resistent. Allerdings entstehen immer wieder neue Stämme, die diese Resistenzen durchbrechen. Bei Befall von Kopfsalaten sollte eine Behandlung mit folgenden zugelassenen Fungiziden vorgenommen werden: WF1Wo: Bion (Acibenzolar-S-methyl), Revus (Mandipropamid), WF2Wo: Amistar, Hortosan, Ortiva (Azoxystrobin), Arkaban, Consento (Propamocarb-hydrochlorid + Fenamidon), WF3Wo: Alial80WG, AlietteWG (Aluminiumfosetyl), Verita (Aluminiumfosetyl + Fenamidon), RevusMZ, Sandora, Virexa (Mancozeb + Mandipropamid), RidomilGold (Mancozeb + Metalaxyl-M), PrevicurEnergy (Propamocarb + Fosetyl), PlüssolA, Proplant (Propamocarb-hydrochlorid) Cercospora bei Randen Helle Flecken deuten auf einen beginnenden Befall mit falschem Mehltau hin. An Randen wurden erste Cercospora-Blattflecken beobachtet. Zu erkennen sind diese an kleinen, runden, papierartig hellen Flecken, welche rot umrandet sind. Sobald erste Befallsnester auftreten, ist eine Fungizidbehandlung mit folgenden Mitteln empfohlen: WF2Wo: Bogard, Difcor250EC, GeniusRex, ScoreProfi, Sico, Slick (Difenoconazole), WF3Wo: Bordeaubrühe/WG, BouillieBordelaise, Kupfer-BordoLG, CupravitBlau, KocideDF/Opti/2000, Microperl, CapitoCuproLiquid, ChampionFlow, CuproFL, CuprumFlow, FunguranFlow, GesalKupfer-Pilzschutz, Cuprodol, Cuprofix/ Fluid, Cupromaag, Curenox50WG, Kupfer50/S, Oxykupfer50, Vitigran50, Flowbrix, BelroseWinter, CuproxatFlüssig, SanoplantKupfer (Kupfer), Dexter, AgoraSC (Trifloxystrobin+Cyproconazole), WF5Wo: AmistarXtra (Azoxystrobin+Cyproconazole) Diverses Nach wie vor sind auf Grund der nassen Witterung Schnecken ein Thema. Feldkontrollen sind angesagt und bei Bedarf eine Behandlung mit zugelassenem Schneckenkorn durchzuführen. Der Cercospra-Pilz liebt warmfeuchte Witterung. Die Gefahr einer Ausbreitung besteht jetzt. Bei Kohlarten ist nun vermehrt auf Erdflöhe, Raupen und vereinzelt auch auf Weisse Fliege zu achten. Impressum: Fachstelle Gemüse- und Beerenbau SG, Salez, Tel. 058 228 24 22, Fax 058 228 24 01 www.lzsg.ch Fachstelle Gemüse- und Beerenbau TG/SH, BBZ Arenenberg, Tel. 071 663 33 02, Fax 071 663 33 19 www.arenenberg.ch Alle Angaben entsprechen dem aktuellen Kenntnisstand. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben sowie eine Haftung für Irrtümer oder Nachteile, die sich aus der Empfehlung bestimmter Präparate oder Verfahren ergeben könnten, wird nicht übernommen. Gebrauchsanleitung beachten.