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Betrachtung der Strahlungsexposition TETRA Digitalfunk
Mittwoch, 15. Februar 2012
11:07
Holger Groß
TOP 1: Gefährdungslage
Die Einführung eines bundesweit einheitlichen digitalen Funksystems für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) wird für die
Beschäftigten zu einer Veränderung ihrer beruflich bedingten Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern führen. In dem vorgesehenen
Sendefrequenzbereich knapp unterhalb von 400 MHz stellt der mit Kontakt zum Körper oder in unmittelbarer Nähe zum Körper stattfindende Betrieb
leistungsstarker Funksendegeräte eine neue und unter dem Aspekt des Strahlenschutzes noch vergleichsweise wenig untersuchte Expositionssituation dar.
In einer Studie wurden für die körpernahe Verwendung leistungsstarker Handfunkgeräte (2 W) unter ungünstigen Umständen Expositionen in Höhe des
Grenzwertes für die allgemeine Bevölkerung gefunden, bei denen es zu einer lokalen Erwärmung des Auges um bis zu 1°C kommen kann.
http://www.bfs.de/de/elektro/hff/papiere.html/TETRA_Zwischenbericht.pdf
TOP 2: Messwerte
Die physikalische Größe und das Maß für die Absorption von elektromagnetischen Feldern in biologischem Gewebe wird als SAR-Wert bezeichnet (spezifische
Absorptionsrate) und in W/kg angegeben. Die Absorption elektromagnetischer Feldenergie führt immer zu einer Erwärmung des Gewebes. Der
Erwärmungsvorgang entspricht der dielektrischen Erwärmung.
Folgende Grenzwerte gelten in Deutschland:
• Der empfohlene oberste Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation liegt bei 2,0 W/kg.
• Für die Auszeichnung eines Mobiltelefons / Funkgerätes mit dem blauen Engel ist ein maximaler SAR-Wert von 0,6 W/kg erlaubt. Für die Auszeichnung mit
dem TCO 01 Mobile Phone-Logo ist ein maximaler SAR-Wert von 0,8 W/kg erlaubt.
Folgende Messwerte konnte für die jeweiligen Handsprechfunkgeräte ermittelt werden (Webrecherche), Geräte in Sachsen im Einsatz:
• Sepura STP 8083: 0,56 W/kg
• Motorola MTP 850: 0,48 W/kg
• EADS THR9: 0,67 W/kg
Die Werte liegen alle im regulären Bereich, wurden in Ohrhöhe (Wangenlage) ermittelt. Dabei wurde ein Gruppengespräch zugrunde gelegt (Belegung eines
Zeitschlitzes). Werden mehrere Zeitschlitze belegt (Datenübertragung) erhöht sich die Strahlung sowie die absorbierte Strahlung im Kopf. Dies ist für
Handsprechfunkgeräte nicht vorgesehen.
Quelle: http://www.bfs.de/de/bfs/forschung/dm_forschung/studien_tetra/SAR_Werte_Zwischenbericht2.pdf
Die folgende Skizze zeigt die Verteilung der Strahlung im Kopf, Gerät wird in Wangen- und Kipplage gehalten. Es wird eine unterschiedliche StrahlungsAbsorptionsfläche betrachtet.
TOP 3: Empfehlungen zur Minimierung elektromagnetischer Einflüsse
Es gibt bisher keinen wissenschaftlichen Nachweis über den Einfluss von TETRA Digitalfunk auf den Menschen, sehr wohl jedoch eine Reihe von Studien.
Siehe: http://www.bfs.de/de/bfs/forschung/stellungnahmen/tetra.html
Die Unschädlichkeit von Tetra kann nicht ausgeschlossen werden, daher folgende Nutzungsempfehlungen:
• Geräte mit Zubehör einsetzen (Faustmikrophon)
• Geräte nicht in Hosentasche verwahren
• Verwendung der Funkgeräte ohne Zubehör in Frontlage (vor dem Kopf) statt Wangenlage
• Beim Einsatz mehrerer Funkgeräte ist eine höhere Absorbierung von Strahlung durch den menschlichen Körper zu erwarten
• Abstand von der Fahrzeugfunkantenne im Funkbetrieb einhalten
• Funkbetrieb auf ein notwendiges Maß reduzieren
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