Andermatt BioVet AG 6146 Grossdietwil Tel. 062 917 51 10 www.biovet.ch [email protected] Güllefliegen gegen Stallfliegen Die Güllefliege (Ophyra aenescens) ist zur Bekämpfung von Stallfliegen (Musca domestica) in Ställen mit Flüssigmist (Spaltenböden) geeignet. Einsatzbereich der Güllefliegen ist in der Schweine- und Rinderhaltung. Die Güllefliegen leben in den Güllekanälen und belästigen weder Mensch noch Tier. Dosierung Vermehrungszyklus Güllefliegen 1 Packung Güllefliegen-Puppen reicht zur Besiedlung von 100 m2 Schwemmkanaloberfläche. Die Aussetzungen sind im Abstand von 1 bis 3 Wochen (je nach Jahreszeit) 4 bis 6 mal zu wiederholen. Anwendung Beim Auftreten der ersten Fliegen sind 4 – 6 Aussetzungen im Abstand von 1 – 3 Wochen notwendig. Diese erfolgen im Kaltstall möglichst zeitig im Frühjahr ab ca. 15 °C Stalltemperatur und im Warmstall während des ganzen Jahres. Damit sich die Güllefliegen vermehren können, müssen bei der Aussetzung bereits Stallfliegenlarven vorhanden sein. Die Ansiedlungsphase zur Etablierung der Güllefliegenpopulation dauert 8 – 12 Wochen. In dieser Zeit sollte die zu besiedelnde Fläche ungestört bleiben. Zur Aussetzung werden die geöffneten Packungen einfach in der Nähe der zu behandelnden Fläche aufgestellt oder aufgehängt. Die Gülleflie- • gen wandern selber zur Gülleschicht. Wirkungsweise Sie erhalten Güllefliegen, welche sich im Puppenstadium • befinden. Aus diesen Puppen schlüpfen erwachsene Güllefliegen, welche Eier legen, aus denen sich Larven entwi- • ckeln. Die Güllefliegen-Larven vertilgen während ihrer Entwicklung bis zu 20 Stallfliegenlarven. Danach verpuppen sie sich und der Zyklus beginnt von vorne. • Die Güllefliegen leben zurückgezogen in den Schwemmkanälen und belästigen weder Mensch noch Tier. Ansprüche der Güllefliege • Ställe mit Spaltenböden und Güllegräben, Treibmist- oder Schwemmentmistung eignen sich zur Ansiedlung der Güllefliege. Zur erfolgreichen Vermehrung brauchen die Güllefliegen eine intakte Schwimmschicht auf der Gülle. Vollständiges Abpumpen der Gülle während der Ansiedlungsphase vermeiden. • Zugluft oder Unterflurabsaugung verträgt die Güllefliege nicht. • Während der Ansiedlung sollte die Temperatur im Ansiedlungsbreich mindestens 15 °C und die relative Luftfeuchtigkeit mindestens 50% betragen. Larvizide (z.B. Neporex) können mit einer Wartezeit von mind. 2 Wochen zur Vorbereitung eines Güllefliegeneinsatzes eingesetzt werden, danach ist ganz darauf zu verzichten. Sprüh- und Vernebelungsverfahren mit Insektiziden töten auch die Güllefliegen! Die letzte Anwendung lang wirkender Insektizide gegen Stallfliegen sollte mindestens zwei Monate zurückliegen und auf deren Einsatz ist künftig zu verzichten. Frassgifte oder Insektizide mit Streichapplikation können mit Güllefliegen zusammen eingesetzt werden, sofern sie nicht in Bodennähe (ab ca. 1 m) ausgebracht werden. Desinfektion/Reinigung Kein Spritzwasser oder Desinfektionsmittel im Bereich des Ansiedlungsplatzes verwenden. Desinfektions- und Reinigungsmittel unter Schonung des Ansiedlungsplatzes verwenden (mit Ausnahme von Alzogur). Bei der Reinigung des Stalles einen Teil der Schwimmschicht in den Schwemmkanälen als Rückzugsort für die Güllefliege zurücklassen. Entwurmungsmittel Auf Entwurmungsmittel mit Ivermectin, Doramectin und verwandten Wirkstoffen ist zu verzichten. Weitere Massnahmen Insektizideinsatz Bei massenhaftem Auftreten der Stallfliege zum Zeitpunkt Güllefliegen können gleichzeitig mit der Fliegenschnur (z.B. der Güllefliegen-Aussetzung kann im Voraus ein Insektizid Top-Zip® ) oder mit Klebebändern eingesetzt werden, da sich eingesetzt werden, um die Stallfliegenpopulation einzudäm- die Güllefliegen im Bereich der Schwemmkanäle aufhalten men. Es können rasch abbaubare Sprühmittel (z.B. Bio-Pha- und somit nicht gefangen werden. Nisthilfen für Schwalben lanx-Insektenspray) 2 bis 3 Tage vor dem Güllefliegeneinsatz sind sehr gut mit Güllefliegen kombinierbar. eingesetzt werden. 0317