Lernen Sie mit uns die Astrologie – Teil 4

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Sonne und
zeigen
Geist und
Lernen Sie mit uns
die Astrologie – Teil 4
Eine Klangschale – ein tiefes, sanftes Vibrieren, dann ist es wieder
VON ASTRID OBERSTEINER
still. Sie sind ganz bei sich, führen
konzentriert ihre Hand zum Pinsel, tauchen diesen behutsam ins
Tintenfass ein, streichen ab und malen einen
»vollendeten Kreis« auf Reisblütenpapier.
Wenn Sie dies täglich absolvieren, sind
Sie vermutlich ein buddhistischer Zenmeister und malen ein »Enso«: Wörtlich aus
dem Japanischen übersetzt bedeutet dies
»Kreisform« und ist das Symbol des Zen
für inneres Gleichgewicht. In der Astrologie
symbolisiert der Kreis mit dem Punkt in der
Mitte die Sonne, das Zentrum des Lebens.
Das Zeichnen des Kreises, mit einem einzigen fließenden Pinselstrich, wird als tägliche
spirituelle Übung angesehen. In dieser Disziplin kann man über das Malen des Kreises
den vorherrschenden Bewusstseinszustand
besonders gut sichtbar machen.
In dieser Ausgabe lernen wir, was hinter
den gezeichneten Symbolen der Planeten
steckt und erfahren mehr über das astrologische Zusammenspiel von Sonne und
Mond.
Kreis, Halbkreis und Kreuz stehen für
Geist, Seele und Materie. Durch ihre Kombination werden die wesentlichen Eigenschaften der einzelnen Planeten zum Ausdruck
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gebracht. Ebenso verwendet man diese Zeichen in der Astronomie. Auch in Mystik
und sakraler Kunst finden die Symbole ihre
Entsprechungen. Ihre Bedeutung ist somit
nahezu allumfassend und wird als sehr einflussreich erachtet.
Um nun einen guten Zugang zu den
Planetenkräften zu bekommen, sollte man
diese verinnerlichen – durch tägliches zeichnerisches wie auch meditatives Üben sich
die Symbolik einverleiben. Zeichnen Sie
wann immer es Ihnen möglich ist. Bauen
Sie dies einfach in den täglichen Tagesablauf
ein, damit die Symbole Ihre Handschrift
bekommen, ähnlich dem alten Zenmeister
der das Enso malt.
Symbole müssen nicht immer intellektuell interpretiert werden. Sie stehen an der
Grenze zwischen rational und irrational, zwischen bewusst und unbewusst. Wenn wir die
Planetenzeichen verinnerlicht haben, wird
uns die Deutung eines Horoskopes sehr
viel leichter fallen und damit mehr Raum
gewinnen. So können wir einen tieferen
Zugang zum Horoskop entwickeln. Dies ist
besonders am Anfang sehr wichtig, denn die
ganzen Aspekte, Zeichen, Häuser und Planeten miteinander können, wenn wir alles
gleichzeitig deuten wollen, zu einem Knoten
im Kopf führen.
ASTROSCHULE
Mond
Seele
Kreis
symbolisiert den
reinen Geist
Halbschale
liegend, mit
der Öffnung
nach oben
symbolisiert die
reine Seele
vertikal Linie
Symbol für
den Verstand
horizontale Linie
Symbol für
den Körper
Kreuz
Körper und
Verstand, ergeben
das Kreuz
der Materie
Wie wir sehen, ergibt die Kombination von
Körper und Verstand das Kreuz der Materie. Auf diese Weise wird die Manifestation
beschrieben, etwas das wir als weltlich und
anschaulich betrachten können. Aus diesen
»Grundzeichen« lassen sich nun die Symbole der einzelnen Planeten sowie deren
Bedeutung ableiten.
SONNE UND MOND
JUPITER UND SATURN
Die Sonne gilt als männlich. Sie ist der Tag,
das Licht, das aus sich heraus Lebende. Der
Mond ist weiblich und entspricht der Nacht,
der Dunkelheit, dem Empfangenden, dem in
sich Lebenden.
Der Kreis mit dem Punkt in der Mitte symbolisiert den puren bewussten Lebensgeist
und ist Zeichen der Sonne. Sie bedingt die
Mondphasen und repräsentiert das Tierkreiszeichen Löwe.
Die Halbschale des Mondes repräsentiert die
Seele und das Unbewusste. Der Mond versinnbildlicht also das Gegenteil der Sonne, dennoch
ist er Teil von ihr und umgekehrt. Blicken wir
nochmals auf die Symbolik bemerken wir: Die
Halbschale ist ein Teil des Kreises.
Die beiden symbolisieren die Relation zwischen Seele und Körper.
Bei Jupiter thront die Seele links über dem Kreuz
der Materie, damit ist gemeint, dass Jupiter die
Seele vom Kreuz der Materie befreit.
Saturn zeigt uns links das Kreuz über der
Seele. Dies symbolisiert die in sich zerfließende Seele, die für eine bestimmte Zeit eine
Form bekommt.
URANUS
Hier finden wir zwei Zeichen: Das H, nach dem
Namen des Entdeckers Wilhelm Herschel und
den Kreis mit Punkt, wie bei der Sonne, jedoch
mit dem fliehenden Pfeil des Mars.
NEPTUN
MERKUR
Merkur vereint gleich drei Qualitäten: die
Halbschale der Seele über dem Geist (Kreis)
und dem Kreuz der Materie.
Neptuns Dreizack thront in der hochgezogenen Halbschale der Seele, über dem Kreuz
der Materie. Die Seele steigt nach oben und
leidet am Kreuz der Materie. Sie möchte
zurück zu ihren Ressourcen.
VENUS UND MARS
Das Kreuz der Materie steht unter dem Kreis,
es ist der Handspiegel der Venus.
Der Kreis des Geistes mit dem Pfeil rechts,
symbolisiert Schild und Speer des Mars.
PLUTO
Auch hier unterschiedliche Ausführungen: PL
steht für seinen Entdecker Percival Lowell und
ein kleiner Kreis in der Schale der Seele, der
oberhalb des Kreuzes der Materie thront.
ZUKUNFTSBLICK 53
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BETRACHTEN WIR NUN
DIE ZEICHEN UND DEREN
SYMBOLIK:
Nun, da wir um die Symbolik der Planeten
wissen, wenden wir uns dem astrologischen
Zusammenspiel von Sonne und Mond zu
und erfahren, wie unser Horoskop, unser
Leben durch sie beeinflusst werden.
Das Tierkreiszeichen ergibt sich aus dem
Aufenthaltsort der Sonne zum Zeitpunkt der
Geburt in diesem oder jenem Tierkreiszeichen. Sie stellt so die Art und Weise dar, wie
wir handeln und mit welcher Wesensart wir
im Leben agieren.
MOND
Die heilige weibliche Energie ist die Liebe
und wird in der Astrologie versinnbildlicht
durch den Mond. Als starke innere Kraft und
höchste Erfahrung von Sensibilität, bringt
die Liebe alle Teile der Schöpfung zusammen und macht sie als Ganzes erfahrbar.
Ihre starke Gegenwart im weiblichen wie
auch im männlichen Dasein erschafft die
reinste Form der Schöpfung.
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Liebe, innere Heimat, Geburt, Fruchtbarkeit, Zyklus, Nähren, Wachstum, aber
auch Unwohlsein und Launen – all das sind
Mond-Entsprechungen. Sinnbild ist hier das
sich ständig Verändernde, das ewige Werden
und Vergehen der Welt. Der Mond steht im
Horoskop für das Empfinden, die Mutter
und gibt wertvolle Aufschlüsse darüber, wie
die Kindheit erlebt wurde.
Durch die Gravitationskräfte der Sonne und
des Mondes sowie durch die tägliche Umdrehung der Erde heben und senken sich sowohl
die Wassermassen, also Ebbe und Flut, als
auch die Kontinentalkrusten im Schnitt zweimal täglich. Ob zu- oder abnehmend, Volloder Neumond, jede Mondphase wirkt sich
ganz spezifisch auf das irdische Leben aus.
Der Mond bedingt nicht nur die Gezeiten,
sondern beeinflusst auch das elektromagnetische Feld. Da die Gehirntätigkeit durch
winzige Ströme lebt, erfassen auch diese die
Schwankungen des natürlichen Magnetfeldes. So reagieren wir etwa bei Vollmond mit
Unruhe, Schlaflosigkeit oder Migräne.
IN WELCHER MONDPHASE
BIN ICH GEBOREN WORDEN?
Wenn wir wissen möchten, in welcher Mondphase wir geboren wurden, dann schauen
wir zuerst im Horoskop nach, wo und in
welchem Winkel Sonne und Mond zueinander stehen.
Stehen sich Sonne und Mond im Horoskop gegenüber, dann sind wir bei Vollmond
geboren. Stehen Sonne und Mond beisammen, also in einer Konjunktion, dann sind
wir bei Neumond geboren. Die zu- und
abnehmende Phase kann dementsprechend
ermittelt werden.
Bei Mondthemen geht es immer um Nonverbales. Unter diesen Umständen gilt also
das bekannte Sprichwort: Reden ist Silber
– Schweigen ist Gold. Das bedeutet, wir
sollten besser nicht über Gefühle sprechen,
sondern unsere Empfindung und unseren
Instinkt schulen, um zu erspüren und zu
empfangen, was in unserem Gegenüber vorgeht. Worte stellen bei Mondthemen erfahrungsgemäß eine harte Barriere dar und
können zu Missverständnissen führen.
© Lusoimages/Yuriy Kulyk/Shutterstock.com
WIR HANDELN SO,
WIE ES UNS DAS TIERKREIS-ZEICHEN
VORGIBT – IM
EMPFINDEN SIND
WIR DEM MONDZEICHEN VERBUNDEN
ASTROSCHULE
WAS SAGT DIE MONDPHASE
IM GEBURTSHOROSKOP ÜBER
MEIN SEELENLEBEN AUS?
DIE PHASE DES
AUFSTEIGENDEN MONDES –
NEUMOND BIS VOLLMOND
Diese Charaktere wollen ihr Leben aktiv gestalten und Fakten schaffen. Für jene gilt: Wachstum nach außen, durch seelische Dynamik.
Finden wir uns hier wieder, empfiehlt es
sich Neues stets mit Geduld zu beginnen.
Das gibt uns die nötige geistige Ruhe, um
alles was sich gerade in unserem Leben
einstellen möchte zu erkennen. Handeln wir
bei etwas Unbekannten aus Angst sofort,
weil uns die innere Stabilität und Sicherheit
fehlt und reagieren wir voreilig und impulsiv
oder launisch, geht uns die Chance verloren, bei unserem Vorhaben erfolgreich zu
sein. Es ist besser, unsere Begeisterung für
eine Situation oder Sache mit innerlicher
Geduld behutsam zu begleiten, damit wir
den Bereich klarer erkennen können. So wird
das Wachstum von innen nach außen auf
einem festen, seelischen Pfeiler stehen.
DIE PHASE DES
ABSTEIGENDEN MONDES –
VOLLMOND BIS NEUMOND
Diese Charaktere wollen sich durch innere
Bewusstwerdung und inneres Wachstum
gestalten. Sie fragen also mehr nach dem
Sinn und sind eher introvertiert.
Gehören wir dieser Mondphase an, sollten
wir uns Zeit nehmen, wenn wir eine Beziehung beginnen. Wir müssen Freiräume für
unsere Entwicklung schaffen und unserem
Gegenüber Fragen stellen: »Was sind deine
Wünsche, in welcher seelischen Verfassung
bist du?« Aber nicht immer direkt mit Worten, sondern mit Blickkontakt, Gesten und
Spüren. Diese nährende Grundlage wird
eine glückliche Beziehung möglich machen,
die sich auf Dauer von innen her entwickeln
kann. Nähren bedeutet auch, dass wir bereit
sind, etwas von uns selbst herzugeben, dass
wir uns dafür öffnen, nonverbale Informa-
tionen zu vermitteln und zu empfangen.
Diese können wir dann verarbeiten, um
sie wiederum sicher anzuwenden. Nähren
bedeutet, dass wir uns selbst bei allem was
wir beginnen, auch das Erforderliche schenken und dabei sicher sind, dass wir es so, wie
es ist vertreten können.
NEUMOND – EIN REINER,
UNVERBRAUCHTER MOND
Dieser freie Charakter kann sich sehr gut in
beide Richtungen entwickeln. Seine Bedürfnisse können sich individuell entfalten. Er ist
ohne Gefühlsbelastungen.
Gehören wir zu diesem Zeitraum, ist es
wichtig, die ersten Zündfunken einer Idee,
einer Handlung, einer Liebe für uns zu
behalten. Denn nur wir allein wissen, was
wir in unserem Inneren erschaffen möchten.
Nie sollten wir uns im Kern unseres Seins
beeinflussen lassen. Wir müssen bei uns
bleiben und unseren eigenen Stil entwickeln.
Unsere Idee hat immer mit unserem eigenen
Weg zu tun, unserer persönlichen Sichtweise, unseren privaten Wünschen, Werten und
Bedürfnissen. Darum sollen wir uns selbst
treu bleiben und bewahren, was wir in uns
entwickelt haben. Wenn die Zeit reif ist, kann
sich die Saat unserer inneren Schöpfung nach
unseren inneren Bildern gestalten und nach
draußen streuen. Doch zuallererst geschieht
dies im eigenen Seelengarten. Wenn wir
jemanden kennenlernen, dann dürfen wir uns
nicht sofort verführen lassen. Wir müssen
auf die Zeichen achten, die unser Gegenüber
aussendet und schauen, ob diese zu unseren
inneren Bildern passen.
DER MOND IN DEN HÄUSERN
Nachdem wir festgestellt haben, in welcher
Mondphase wir geboren wurden, gilt es nun
im Geburtshoroskop zu schauen, in welchem
Haus, also in welchem Lebensgebiet, der
Mond steht.
DER MOND IM 1. HAUS
Meist hatten die Eltern mit Umbruchsituationen zu kämpfen und das Mondkind musste
sich schon früh auf Veränderungen und die
Gefühlsschwankungen seiner Umgebung
einstellen. So hat sich das Kind emotional ins Familienleben ein- und ausgeklinkt
– je nachdem welche Stimmung gerade
vorherrschte. Im Erwachsenendasein wird
das Leben mit Power und Selbständigkeit
gerne alleine gemeistert, oder man zieht
einen Partner an, der viel Aufmerksamkeit
benötigt. So hat man immer die Fäden in der
Hand. Freundschaften werden zwar schnell
geschlossen, doch bevor man verlassen
wird, klinkt man sich lieber zuerst aus und
lässt die Sache auslaufen.
DER MOND IM 2. HAUS
Instinktiv sammelt das kleine Mondkind alles
Mögliche – Bauklötze oder Dukaten – Hauptsache die kleine Schatztruhe füllt sich. Früh ist
es ihm bewusst, dass alles im Leben vergänglich ist. Sammeln und dann die Dinge wieder
mit geliebten Menschen zu teilen, ist ein
angeborenes Grundbedürfnis. Als Erwachsene
besitzen diese Menschen eine ausgeprägte
Wahrnehmung für Materielles und können
auch sehr gut einschätzen, wer sozial und ehrlich ist, oder nur darauf aus, sich an der großen
Tafel mitzulaben. Partnerschaften könnten
allerdings aufgrund von geschäftlichen und
finanziellen Verwicklungen länger halten, als
es das Herz eigentlich begehrt.
DER MOND IM 3. HAUS
Als Mondkind wurden die wirklich wichtigen
Themen in der Familie nicht in Ruhe besprochen. Es herrschte ein geschäftiges, fleißiges Treiben, da blieb wenig Zeit für intensive Gespräche. Dennoch hat das Mondkind
gelernt Gesten zu deuten, in den Augen zu
lesen und daraus die wichtigsten Informationen zu entnehmen. Dieses Talent wird
als Erwachsener ganz natürlich eingesetzt,
es kann einem niemand etwas vormachen.
Äußerlich scheinbar unbeeindruckt, wird
sachlich reagiert und Probleme können
intellektuell verharmlost werden. Meist wird
ein Partner gewählt, der intensiv auffordert,
tiefe Gespräche zu führen.
ZUKUNFTSBLICK 55
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