Wald. Deine Natur. Pressemitteilung Schöne Blüte bei den Kastanien • Kastanienminiermotten startklar • Aktionstag „Rettet die Kastanien“ am 13. November 2010 Bonn, 6. Mai 2010 In diesen Tagen lassen sie sich aller Orten bewundern: die wunderschönen Blütenkerzen der Rosskastanien. Für die Deutschen ist es die schönste Blüte von allen heimischen Laubbäumen. Und keiner möchte die Kastanien aus dem Landschaftsbild verschwinden sehen. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) weist darauf hin, dass beinahe zeitgleich mit der Kastanienblüte die erste Generation der Kastanienminiermotte ausfliegen wird. „Dieses eingewanderte Insekt verursacht die frühe Blattfärbung an den Kastanien und lässt die Bäume bereits im Spätsommer an vielen Orten so erscheinen als wären sie vertrocknet.“ erklärt der SDW-Bundesgeschäftsführer Christoph Rullmann. Die Motten, die jetzt zur Paarung ausfliegen, haben im abgefallenen Herbstlaub überwintert und verlassen jetzt als kleiner Schmetterling die am Boden liegenden Blätter, um sich zu paaren. Die Kastanienminiermotten vollführen gerade jetzt im Bereich der Kastanienstämme hochzeitsähnliche Tänze. „Aber man muss schon genau hinsehen, wenn man Miniermotten zu Gesicht bekommen möchte“, sagt SDW-Fachmann Rullmann. Er führt weiter aus: „Die Fraßschäden, die diese Motten verursachen, sind viel augenscheinlicher als das Insekt selbst, denn das Insekt misst ausgewachsen nur gut 5 mm.“ Die Crux besteht in der Nachkommenzahl. Ein Weibchen legt gut 40 Eier auf der Oberseite der Kastanienblätter ab. Und in einem trockenen und warmen Sommer kann es zu drei bis vier Generationen kommen. Das bedeutet, dass einem Weibchen aus dem Frühjahr in diesem Jahr mehr als 300.000 Nachkommen folgen können. Und wenn unter einem großen Kastanienbaum im Herbst / Winter das Herbstlaub nicht entfernt wurde, werden dort jetzt ca. 20.000 Weibchen schlüpfen und sich paaren wollen. „Wer jetzt noch etwas tun will und seinen Kastanien ein bis in den Herbst hinein Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) - Bundesverband e.V., Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, Pressereferentin Sabine Krömer-Butz, Tel.: 0228 94 59 835, Fax: 0228 94 59 833, E-Mail: sabine.krö[email protected] grünes Blätterkleid ermöglichen möchte, muss die Vermehrungskette unterbrechen“, so Rullmann. Am effektivsten wäre die Laubvernichtung im Herbst und Winter gewesen, weiß die SDW. Doch auch jetzt lässt sich noch etwas tun. Ab sofort bis Ende Mai können Pheromonfallen (Klebefallen mit einem Sexuallockstoff) in den unteren Bereich von Kastanien gehängt werden. Diese kann man im Fachhandel beziehen (z.B. bei www.grube.de). Daneben hilft eine Leimbinde, wie man sie von Obstbäumen kennt. Denn die Kastanienminiermotten können nicht besonders gut fliegen und finden sich zur Paarungszeit häufig im Bereich von ca. 1,5 bis 2,5m Höhe auf den Kastanienstämmen sitzend. Wie gesagt: ein gefangenes Weibchen der jetzt ausfliegenden Generation verhindert bis zu 300.000 Nachkommen im Herbst. Der diesjährige Aktionstag „Rettet die Kastanien“ findet am 13. November 2010 statt. Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef bei Bonn gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Heute sind in den 15 Landesverbänden rund 25.000 aktive Mitglieder organisiert. Ziel des Verbandes ist es, den Wald für den Menschen zu erhalten. Das Waldmagazin Unser Wald erscheint alle zwei Monate in einer Auflage von 10.000 Stück. Das Heranführen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an den Wald ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Besonders erfolgreich und bekannt sind die Waldjugendspiele, Waldschulen, Schulwälder, Waldjugendheime und die jährlichen bundesweiten Waldpädagogiktagungen. Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) - Bundesverband e.V., Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, Pressereferentin Sabine Krömer-Butz, Tel.: 0228 94 59 835, Fax: 0228 94 59 833, E-Mail: sabine.krö[email protected]