Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. Anerkannter Naturschutzverband Jägerschaft des Landkreises Leer e.V. Hegering Moormerland –Süd Moormerland, den 18.05.2010 Betreff: Information zur Krankheit „Pasteurellose“ Krankheiten- beim Hasen 3.2 Pasteurellose Der Erreger der als Hämorrhagische septikämie bezeichneten Pasteurellose bei Hasen und Kaninchen ist Pasteurella multocida. Es handelt sich um einen weit verbreiteten Erreger, der auch bei gesunden Tieren die Schleimhäute des oberen Respirationstraktes besiedelt. Der Erreger wird über Kot und Nasensekret ausgeschieden. In Boden, Kot und Kadavern bleiben die Keime bis zu 3 Monaten vermehrungsfähig; gegenüber Licht und Eintrocknung sind sie sehr empfindlich (Kötsche & Gottschalk 1990). Eine Infektion erfolgt entweder durch Vermehrung der im Respirationstrakt befindlichen Pasteurellen und deren Einbruch in die Blutbahn oder durch Aufnahme der Erreger mit kontaminierter Nahrung (Boch & Schneidawind 1988, Kötsche & Gottschalk 1990). Die Faktorenkrankheit wird durch Nahrungsmangel, nasskalte Witterung und auch Lungen- und Darmparasiten begünstigt (Kötsche & Gottschalk 1990, Kwapil 1993). Bei häufig perakutem Krankheitsverlauf tritt der Tod innerhalb von 12 bis 48 Stunden ein. Subakute Krankheitsverläufe sind selten, die Tiere verenden dann erst nach Tagen bis Wochen (Kötsche & Gottschalk 1990, Boch & Schneidawind 1988). Pathologisch-anatomisch finden sich im Falle einer Septikämie eine hämorrhagische Laryngotracheitis, petechiale subseröse Blutungen sowie deutliche Milz- und Leberschwellung (Kerschagl 1965, Kötsche & Gottschalk 1990, Konrad 1986, Boch & Schneidawind 1988). Bei subakutem Verlauf sind die Organveränderungen stärker ausgeprägt; es werden vor allem eine ausgedehnte eitrige Bronchopneumonie und eine fibrinöseitrige Pleuritis und Perikarditis festgestellt (Abb. 5). Die Pasteurellose der Hasen ist offensichtlich von großer Bedeutung (Schellner 1979, Kutzler et al. 1981, Boch & Schneidawind 1988, Kötsche & Gottschalk 1990). Die Erkrankung tritt hauptsächlich im Winter und Frühjahr auf. Besonders bei feuchtkalter Witterung, Nahrungsmangel, Parasitenbefall usw. kann es plötzlich zu Enzootien kommen, denen bis zu 80% eines Hasenbesatzes zum Opfer fallen. Bei Eintritt sonniger und trockener Witterung erlischt die Seuche dann ebenso rasch von selbst. Quelle: Internet www.nua.nrw.de (Natur- und Umweltschutz-Akademie) Zur Verteilung und Diskussion auf der Hegeringversammlung am 09.04.2010