Lybia tessellata

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Lybia tessellata
EN:
DE:
Boxer Crab | Pom-Pom Crab
Boxerkrabbe | Pom-Pom Krabbe
Lybia tessellata ist eine kleine Krabbe (bis zu 2.5cm) der
Familie Xanthidae, die auf flachem, sandigen oder kieseloder schotterhaltigem Grund des Indo-Pazifiks lebt.
Ihr Carapax (Fachbegriff für die harte Bedeckung der
Körperoberseite) hat eine Trapezform, welche eine klare Zackenkante hat. Da der Carapax ein Wachstum nicht
ermöglicht, müssen sich Boxerkrabben «häuten», also
den alten und mittlerweile zu kleinen Panzer ablegen. Sie
können beim Häuten sogar das eine oder andere verlorene Gliedmass ersetzen. Der Carapax ist in Abschnitte
unterschiedlicher Färbung geteilt, welche mit ihrem Netz
geometrischer, dunkler Linien etwas an Buntglas erinnert.
Auch die Beine nehmen die dunklen Linien wieder auf,
sind weiss gepunktet und haben kurze Häärchen. Sie haben fünf Beinpaare. Die Scheren sind lang und schmal. L.
tessellata ist ein Allesfresser.
Diese hübschen und putzigen Tierchen sind schwer zu
finden. Und gelten darum als selten.
Anemone dann durch den Mund zieht und so trotzdem
zum Fressen kommt. Für das Überleben der Krabbe ist
die Anemone aber nicht wichtig und darum kann man
Boxerkrabben auch mal mit Korallen oder Schwämmen
in den Scheren antreffen. Da dann aber die Nahrungsaufnahme schwieriger zu sein scheint, ist anzunehmen, dass
sie bald wieder zu einer Anemone wechseln. Das zweite
Problem wird durch eine Adaption des zweiten Beinpaares kompensiert, mit dem sie Stücke schneiden und diese
dann zur Mundöffnung leiten kann.
Wie die meisten Krabben sind Boxerkrabben eierlegende Tiere. Die Eier werden stets vom Weibchen vorne am
Bauch getragen, wo sie befruchtet und ausgetragen
werden. Durch die knallrote Färbung der Eier kann man
diese – sofern man eine trächtige Lybia tessellata findet
– nicht übersehen. Während den 13-15 Tagen, in denen
die Eier heranreifen, nimmt L. tessellata mehr Nahrung zu
sich. Dies ist eine besonders gefährliche Zeit für die kleine Krabbe. Sobald die Larven bereit zum Schlüpfen sind,
klettert die Boxerkrabbe auf den höchstmöglichen Punkt
in der Umgebung und lässt pro Stunde bis zu 250 Larven
frei. Dieser Prozess kann gut auch mal mehrere Stunden
dauern. Die Larven sind nach dem Schlüpfen sich selbst
überlassen.
Wer so ein Tierchen zu Gesicht bekommt sollte sich etwas Zeit nehmen, um es genau zu beobachten. Es ist
wirklich sehr amüsant der 2.5 cm grossen Krabbe zuzuschauen, wie sie versucht, einem mit Boxbewegungen zu
vertreiben!
Verhalten
Alle Tiere der Spezies Lybia sind aufgrund ihrer Gewohnheit, Anemonen-Büscheln in ihren Scheren herum zu
tragen (erinnert an Boxerhandschuhe oder Cheerleader
Pom-Poms), allgemein bekannt unter den Namen PomPom Krabbe oder Boxerkrabbe.
Ihr Mutualismus mit Anemonen macht sie besonders interessant. Der Mutualismus zeichnet sich dadurch aus,
dass die Krabbe mit den Anemonen eine einzigartige Art
der Verteidigung gegen Fressfeinde erhält, während die
Anemone durch das herumgetragen werden einfacher
und zu mehr Nahrung kommt, als wenn sie sesshaft wäre.
Wird die Boxerkrabbe bedrängt, boxt sie einfach mit der
Anemone vor sich hin, bis sie den Angreifer loswird. Boxerkrabben nutzen dazu Anemonen von mindestens drei
Arten, inklusive Bundeopsis spp. und Triactis. Durch das
Herumtragen der Anemonen hat die Krabbe dafür keine
Schere frei für dir Nahrungsaufnahme, wobei die Scheren
sowieso so sehr an die Anemonen angepasst sind, dass
sie zu schmal und fein sind, um Nahrungsstücke aus einer Beute herauszuschneiden. Ersteres Problem löst sie,
indem sie kleine Futterteile mit der Anemone fängt, die
© Text & Bilder: Angela Loetscher / aekai.ch
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