Ausbreitung in Europa Krankheitsverlauf Gegenmaßnahmen

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Krankheitsverlauf
Ausbreitung in Europa
D
F. Kremer
Der Pilz wächst besonders an Stellen mit
dünner Panzerung (hier die Augen) wieder
nach außen und gibt Sporen ins Wasser ab.
Abwehrreaktion bei amerikanischen Flusskrebsen
europäische
Flusskrebsarten
amerikanische
Flusskrebsarten
Spore (Erreger)
Pilzfäden
Pilzfäden
Krebspanzer
Melanin
Der Pilz kann den Panzer
durchdringen und zerstört den
Körper in wenigen Tagen
vollständig.
Krebskörper
Der Pilz wird im Panzer
durch Melanin eingekapselt
und am weiteren Wachstum
gehindert. Bei Häutung und Tod
werden aber wieder infektiöse
Erreger freigesetzt.
er erste Ausbruch der offensichtlich aus
Amerika eingeschleppten Krebspest
ereignete sich 1860 in Italien.
Vor dort ausgehend vernichtete diese
Pilzerkrankung in wenigen Jahrzehnten
den größten Teil der Flusskrebsvorkommen
Mitteleuropas.
A
merikanische Flusskrebsarten können
das Wachstum des Pilzes in der Regel
durch Einkapselung im Panzer stoppen.
Bei europäischen Arten ist diese Gegenreaktion zu schwach.
Der Pilz durchdringt den Panzer und
breitet sich dann ungehindert im
Körper aus. Das Tier verendet in
wenigen Tagen und der Pilz gibt
Unmengen von Sporen ins
Wasser frei, die dann weitere
Flusskrebse infizieren können.
Es gibt kaum Seuchen mit
einer vergleichbar verheerenden Wirkung.
1981
1875
F. Kremer
Mit fortschreitender Krankheit
verlieren die Krebse häufig ihre
Scheren.
In Ländern wie Großbritannien, Spanien,
Griechenland oder der Türkei brach die
Krankheit mit ähnlichen Folgen erst
100 Jahre später aus.
Ohne die Ansiedlung amerikanischer
Flusskrebse um 1900 hätte sich die
Krebspest aber nicht dauerhaft in
Europa etablieren können.
1958
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1893
1971
1907
1928 1894
1890
1880
1860
1900
1982
1984
F. Kremer
Es kommt zu einem Massensterben
der Krebse.
Verbreitungswege
Zeitweiliges Anheften
an verschiedene
Oberflächen möglich
D
Die dunklen Verfärbungen am Hinterleib
zeigen die Abwehrreaktion (Melanisierung)
dieses amerikanischen Signalkrebses.
M. Feld
Wassersport
Abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten kann
M. Möhlenkamp
Fischbesatz
H. Groß
Wasservögel
Tafel_2b_Krebspest.indd 1
ie meisten in Europa existierenden amerikanrik
ika
kkann
ischen Flusskrebsbestände sind mit der
Krebspest infiziert. Von diesen geht eine
ständige Übertragungsgefahr aus.
Neben dem Aussetzen von infizierten
Krebsen (u.a. auch durch Aquarianer)
können die Krebspest-Sporen mit allen
Arten des Wassertransportes, beispielsErreger (Spore)
weise beim Fischbesatz, übertragen
werden. Auch durch die feuchte Ausrüstung von Anglern und Wassersportlern ist dies
möglich. Einmal in einem europäischen Bestand
ausgebrochen, steigt die Sporenkonzentration
explosionsartig an. Die Krebse infizieren sich dann
auch über das Fressen an verendeten Artgenossen.
ein Bestand so in wenigen Wochen vollkommen
ausgelöscht werden.
Üb
Gegenmaßnahmen
D
Eingekapselte Spore
kein Dauerstadium
Aktive
Akti
k ive
kti
Wirtssuche
Überlebensdauer im Wasser
bis zu 16 Tagen.
Übertragung durch alle Arten
von Wassertransport
Fressen
von Artgenossen
irekte Gegenmaßnahmen bei einem Krebspestausbruch sind leider nicht möglich. Es ist daher sehr
wichtig, durch Vorsorge eine Infektion zu verhindern.
Kommen in einem Gewässer noch heimische Flusskrebse vor, sollten alle Gewässernutzer über die möglichen Übertragungswege informiert werden und sich
entsprechend verhalten. Da die Krebspest-Sporen vergleichsweise empfindlich gegenüber Trockenheit sind,
stellt die vollständige Trocknung eine einfache Möglichkeit der Desinfektion von Geräten dar.
Die Krebspest ist eines der erschreckensten Beispiele,
Inf
Infizierter
Flu
Flusskrebs
er t
ragu
ng
tion
Neue Infektion
der Krebs
st
pe
welche Auswirkungen das Aussetzen von gebietsfremden
Organismen haben kann. Jedes Jahr werden bei
uns weitere Bestände heimischer Flusskrebse durch
diese Krankheit vernichtet.
10.01.2008 11:48:21
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