Rationelle Diagnostik viraler Hepatitiden (Hepatitis A, B, C, D und E

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Rationelle Diagnostik viraler Hepatitiden (Hepatitis A, B,
C, D und E sowie Epstein-Barr-Virus-Infektion und
Cytomegalievirus-Infektion)
In Deutschland sterben mehr Menschen an
den Folgen einer Hepatitis als an AIDS!
Quellen:
1.
http://www.gbe-bund.de;
2.
https://www-genesis.destatis.de
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Seite 2
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Agenda
• Virale Hepatitiden – Definition und Auswirkungen auf das
Gesundheitssystem in Deutschland
• Manifestation in der Leber, Auswirkungen und Erreger
• Hepatitis A-E
• EBV
• CMV
• Diagnostik
• Vorgehen
• Sichere Diagnostik und Ausschluß
• Zusammenfassung
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Hepa titis
Leber Entzündung
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Seite 4
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Hepatitis
… kann viele Ursachen haben
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Prävalenz von Hepatitiden in Deutschland
Geschätzter Anteil von Menschen mit viralen Hepatitiden
• Hepatitis A
48,6% (bei 18-79 jährigen) (1)

• Hepatitis B

5,1% (anti-HBc positiv)(1)

0,3% akute oder chronische Infektion (HBsAg und Anti-HBc positiv)(1)

Impfrate bei 22,9% (isoliert Anti-HBs)(1)
• Hepatitis C
0,3% (Anti-HCV bestätigt + und/oder HCV RNA +; ohne Risikogruppen!)(1)

• Hepatitis D
unbekannt
• Hepatitis E
16,8% Antikörper-positiv(2)
• CMV
bis zu 70% in fortgeschrittenem Alter(2)
• EBV
>95%(3)
Quellen: DEGS2
1.
Bundesgesundheitsbl 2013 · 56:707–715;
2.
http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisE.html
3.
Vortrag INSTAND e.V. von Nikolaus Müller-Lantzsch und Barbara Gärtner „Diagnostik von Epstein-Barr-Virusinfektionen: Serologie vs
Virusgenomnachweis
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Inzidenz von Hepatitiden in Deutschland
Geschätzter Anteil von Menschen mit viralen Hepatitiden
Hepatitis A
0,8
Hepatitis B
0,9
Trend abnehmend
7,2
Hepatitis C
Hepatitis D
Hepatitis E
Inzidenz pro 100.000(1)
Einwohner
0,03
0,8
Trend zunehmend
Leberbeteiligung
(Hepatomegalie):
CMV:
10 – 20 %*(2)
EBV:
15 – 25 %(2)
* Bei einer Inzidenzrate von 0,8 – 1,2 % in
unseren Breiten
Quellen:
1.
RKI Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2014 ;
2.
Schweiz Med Forum 2014;14(11):226–232
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Hepatitisviren als Todesursache
Mehr Todesfälle durch Virushepatitiden als durch HIV
Todesursachen in Deutschland 2014
33,46%
38,93%
Krankheiten des
Kreislaufsystems
Bösartige
Neubildungen
Virushepatitis
(gesamt)
HIV-Erkrankung
0,04%
0,10%
Quellen:
1.
https://www-genesis.destatis.de
25,77%
Sonstiges
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Ein sozioökonomisches Gesundheitsproblem
Kosten der Hepatitis-Behandlungen
Krankheiten der Leber: 1,1 Mrd € pro Jahr
chron. HCV: 440 Mio € (Schätzung ca. 40% der
Gesamtkosten!) (2,3,4)
chron HBV: 137 Mio €(2,3,4)
akute HBV:
33 Mio €(2,3,4)
Kosten der Behandlung pro Patient:
HCV: ca. 50.000 € (vor und nach Einführung der DAAs*)(1)
HBV: ca. 50.000 € (inklusive Hepatitis D-Virus) (1)
* DAAs = Direct-Acting Antiviral Agents
Quellen:
1.
http://www.internisten-im-netz.de/de_news_6_0_1638_neue-hepatitis-c-therapie-belastet-krankenkassen-nicht-h-her-als-bisherigetherapien.html;
2.
http://www.gbe-bund.de/
3.
http://www.gbe-bund.de/gbe10/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gast&p_aid=0&p_knoten=FID&p_sprache=D&p_suchstring=948
4.
https://www-genesis.destatis.de/genesis/online
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Agenda
• Virale Hepatitiden – Definition und Auswirkungen auf das
Gesundheitssystem in Deutschland
• Manifestation in der Leber, Auswirkungen und Erreger
• Hepatitis A-E
• EBV
• CMV
• Diagnostik
• Vorgehen
• Sichere Diagnostik und Ausschluß
• Zusammenfassung
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Wie erkennt man eine Hepatitis?
Symptomatik ist oft unklar
Symptome (selten)
• Gelbsucht
• Schmerzen im Oberbauch oder an den Gelenken
• Ursachenabklärung bei anderen Symptomen(1)
Laborwerte
• Abklärung bei erhöhten Leberwerte (Transaminasen)(1)
Befunde häufig nur aufgrund des Screening der
Leitlinienempfehlungen(2)
• Blutspende
• Arbeitsmedizinische Vorsorge
• Prä-OP-Testung
• Mutterschaftsvorsorge
Viele Menschen sind mit
HCV infiziert und wissen
nichts davon! (4)
Quellen:
1.
RKI-Ratgeber für Ärzte Hepatitis A-E (http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/merkblaetter_node.html);
2.
Cornberg M et al. Aktualisierung der S 3-Leitlinie… Z Gastroenterol 2011; 49: 871–930;
3.
Bilder. CDC – National Center for Infectious Diseases: Viral Hepatitis A
4.
http://www.hepatitiscmsg.org/hep-c-facts--stats.html
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Symptome einer Leberzirrhose
Gravierende Folgen für den gesamten Organismus
• Hautveränderungen
• Juckreiz
• “Gefäßspinnen”
• Muskelschwund
• Gelbsucht (Ikterus)
• Hormonelle Störungen
• Abmagerung
• Störungen der Gehirnfunktion
• Krampfadern an Speiseröhre und Magen
• Bauchwasserbildung (Ödeme)
• Krebs(1,2)
Letzte Chance bei der
Leberzirrhose
Lebertransplantation
Quellen:
1.
http://www.gastro-liga.de (Bilder und Inhalte) aus Präsentation erschienen zum 9. Deutschen Lebertag 2008, 20.11.2008 erstellt von Prof. Dr.
Wolfgang Stremmel & Dr. Karl Heinz Weiss Universitätsklinikum Heidelberg im Auftrag der Gastro-Liga e.V;
2.
http://www.internisten-im-netz.de/de_leberzirrhose-symptome_103.html
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Wie machen die Hepatitis-Viren uns krank
Der Körper zerstört infizierte Zellen und schädigt damit die Leber
Verlauf einer Virusinfektion mit lytischem Zyklus (z.B. HAV und HEV)
Virus infiziert Zelle
Virus vermehrt sich
Virus zerstört Zelle und wird
dadurch freigesetzt
Verlauf einer Virusinfektion mit lysogenem Zyklus (z.B. HBV und HCV – meist bei
persistierenden Virusinfektionen zu finden)
Virus vermehrt sich ohne Zelle
zu zerstören
Ausschleusung des Virus um
weitere Zellen zu infizieren
Quellen:
1.
Adaptiert nach: https://www.uni-heidelberg.de/uni/presse/RuCa2_97/nassal.htm und Nature Insight: Hepatitis C
Vol. 436, No. 7053 pp930-932; www.springer.com aus Purves/Sadava/Orians/Heller, Biologie 7.Auflage ©Elsevier
2006
Immunsystem zerstört infizierte Zelle
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Hepatitis
Frühzeitige Behandlung nötig, um Langzeitschäden zu verhindern
Progression einer chronischen Hepatitis führt meist zur
Organ-Schädigung, die erst Jahre später symptomatisch
wird.
Leberschädigung im
Endstadium
Normale Leber
Chronische Hepatitis
Zirrhose
Krebs
Chronische Entzündung und zunehmende Leberschädigung
X
(HCC =
Hepatocelluläres
Karzinom)
Therapie-Ziel: Verhinderung der Progression zur Zirrhose,
Leberschädigung im Endstadium und Krebs
Quellen:
1. Adaptiert nach: "Upgrade" der Leitlinie, AWMF-Register-Nr.: 021/011 M. CORNBERG, U. PROTZER, M.M. DOLLINGER, J.
PETERSEN, H. WEDEMEYER, T. BERG, W. JILG, A. ERHARDT, S. WIRTH, P. SCHIRMACHER, W.E. FLEIG, M.P. MANNS
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Hepatitis A
Überblick
Familie:
Picornaviridae
Genus:
Hepatovirus
Genom:
Einzelstrang-RNA
Replikation:
Hepatocyten
Struktur:
Hauptsächlich aus drei Proteinen bestehendes Kapsid, VP 1- VP 3, verantwortlich
für die Immunantwort(1,2)
Übertragung:
Fäkal-oral (kontaminierte Lebensmittel, Kontakt zu Infizierten, Blut- und
Blutprodukte)(2,3)
Klinik:
10% der infizierten Kinder bis 5 Jahre sind symptomatisch im Vergleich zu 80%
der Heranwachsenden und Erwachsenen; Erkrankungsdauer ca. 2-3 Wochen;
keine Chronifizierung; Sterblichkeit < 1% (D 0,01-0,1%); seltene Fälle mit
fulminantem Verlauf; lebenslange Immunität nach HAV-Exposition durch
natürliche Infektion; nach Impfung ist ggf. eine Boosterung nach 10 Jahren
empfehlenswert(2,3)
Quellen:
1.
http://viralzone.expasy.org/all_by_species/94.html,(Bild)
2.
Bundesgesundheitsbl -Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 2001 · 44:844–850;
3.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisA.html
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Diagnostik der Hepatitis A
Methoden
RT-PCR* aus Serum oder Stuhl
Sehr sensitive Methode zum Nachweis einer akuten Infektion und zur Testung
kontaminierter Blutprodukte (RNA aus Blut ist ca. 10 Wochen nach Auftreten der
Symptome nachweisbar)
HAV Antigen Nachweis aus Stuhl
Die Virusausscheidung im Stuhl beginnt ca. 2 Wochen vor Auftreten der Erkrankung
mit einem Höhepunkt ca. 3-5 Tage vor Erkrankungsbeginn
Serologische Tests aus Serum oder Plasma
Zum Nachweis von HAV-Gesamtantikörpern (Immunität oder akut) und HAV IgM
(akut oder kürzlich abgelaufen)
IgM und IgG Antikörpern treten fast gleichzeitig auf, normalerweise zu Beginn der
Symptome
*RT-PCR (reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion
Quellen:
1.
Bundesgesundheitsbl -Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 2001 · 44:844–850;
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Hepatitis B
Überblick
Familie:
Hepadnaviridae
Genus:
Orthohepadnavirus
Genom:
Zirkuläre DNA
Replikation:
Hepatocyten
Struktur:
Kleines, nur aus ca. 3200 Basenpaaren bestehendes Genom, das für verschiedene
Proteine kodiert, die diagnostisch wichtigsten sind das Core-Protein (HBcAg),
sowie das e-Antigen („extrazellulär“ und sekretierte Form des Core-Proteins) und
das HBsAg („surface“)(1,2,3,4)
Übertragung:
„Körperflüssigkeiten“ (Blut- und Blutprodukte, vertikale Transmission oder sexuell)
Klinik:
80-90% der infizierten Kinder entwickeln eine chronische Hepatitis, aber nur 510% der Heranwachsenden und Erwachsenen; Erkrankungsdauer ca. 1-6 Monate;
Chronifizierung HBsAg > 6 Monate; natürliche Immunität nach überstandener
Infektion; nach Impfung gemäß Empfehlungen ist bei einem Antikörpertiter von 10
IU/L von einer Immunität auszugehen; ggf. eine Boosterung nach 15 Jahren oder
Titer unter 100 IU/L empfehlenswert(1,2,3,4,5)
(1,3,4)
Quellen:
1.
Bundesgesundheitsbl -Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 2000 · 43:240–248;
2.
Cornberg M et al. Aktualisierung der S 3-Leitlinie… Z Gastroenterol 2011; 49: 871–930;
3.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis-B-Virus;
4.
http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs204/en/;
5.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisB.html
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Diagnostik der Hepatitis B
Methoden
PCR aus Serum
Sehr sensitive Methode zum Nachweis einer akuten Infektion oder chronischen
Infektion, zur Testung kontaminierter Blutprodukte (in D i.d.R. bei allen
Blutspendediensten freiwillig) (1,2)
Serologische Tests aus Serum oder Plasma
Stufendiagnostik bei Verdacht auf Hepatitis B mit Leberenzymen (ALT und AST) und
Tests auf HBsAg und Anti-HBc (wenn positiv, gefolgt von Anti-HBc IgM), bei Bedarf
HBeAg und Anti-HBe (sowie die quantitative HBV-DNA) (1,2)
Bei Erstdiagnose Hepatitis B
Abklärung / Ausschluß anderer Ursachen der Hepatitis bzw. mögliche Koinfektionen
(HIV, HCV), Oberbauchsonographie und ggf. Leberbiopsie(1,2,3)
Quellen:
1.
Bundesgesundheitsbl -Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 2001 · 44:844–850;
2.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisB.html;
3.
http://www.hepatitisandmore.de/archiv/2012-1/infektiositaet-des-hepatitis-b-virus.shtml
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Hepatitis D
Überblick
Familie:
Natürliches Satelliten-Virus des Hepatitis B-Virus
Genus:
Genom:
kleine, zirkuläre Einzelstrang RNA (Viroid-ähnliches Genom)
Replikation:
Hepatocyten (unabhängig von HBV – jedoch für Morphogenese, Freisetzung und
Infektiosität wird HBV benötigt)
Struktur:
Kleines, sphärisches Partikel mit ca. 36 nm Durchmesser, äußere Schicht mit drei
HBV-Hüllproteinen (HBsAg), die ein Nucleocapsid umhüllen, das aus einer zirkulären
Einzelstrang RNA und ca. 200Molekülen Hepatitis D Antigen (HDAg) pro Genom
besteht (3)
Übertragung:
„Körperflüssigkeiten“ (Blut- und Blutprodukte, vertikale Transmission oder sexuell) –
entweder als Co-Infektion oder als Super-Infektion(1)
Klinik:
70-90% der Infizierten entwickeln eine chronische Hepatitis, die Sterblichkeit ist ca.
10mal so hoch wie bei der alleinigen HBV-Infektion; es besteht eine natürliche
Immunität nach überstandener Infektion; nach Impfung gegen HBV ist auch von
einer Immunität gegen HDV auszugehen(1,2)
Quellen:
1.
Epidemiol. Bulletin Juli 2015, Nr. 29
2.
Cornberg M et al. Aktualisierung der S 3-Leitlinie… Z Gastroenterol 2011; 49: 871–930;
3.
Hughes et al. Lancet 2011; 378: 73–85 Hepatitis Delta virus (+ Bild)
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Diagnostik der Hepatitis D
Methoden
PCR aus Blut
Methode der Wahl, zur Unterscheidung zwischen persistierender und ausgeheilter
Infektion, Therapiemonitoring, chronische HDV-Infektion bei HDV-RNA-Nachweis >
6 Monate(1,2)
Serologische Tests aus Serum oder Plasma
Bei Vorliegen einer Hepatitis B –Infektion (HBsAg +) Bestimmung der Anti-HDVAntikörper zum Screening(1,2)
Diagnose Hepatitis B
Empfehlung einer Hepatitis Delta-Diagnostik bei allen HBV-Infizierten(1)
Quellen:
1.
Cornberg M et al. Aktualisierung der S 3-Leitlinie… Z Gastroenterol 2011; 49: 871–930;
2.
Hughes et al. Lancet 2011; 378: 73–85 Hepatitis Delta virus (+ Bild)
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Hepatitis C
Überblick
Familie:
Flaviviridae
Genus:
Hepacivirus(1)
Genom:
lineare, Einzelstrang-(+)RNA, aus 9.500 Nukleotiden(2,4)
Replikation:
Hepatocyten(4)
Struktur:
Aus 9.500 Nukleotiden bestehendes Genom, das für verschiedene Proteine
kodiert, die wichtigsten sind die Strukturproteine C, E1, E2 und p7 sowie die nichtStrukturproteine NS2, NS3, NS4A, NS4B, NS5A und NS5B. In der diagnostischen
Bestimmung spielen vor allen die NS-Proteine eine Rolle (4)
Übertragung:
„Körperflüssigkeiten“ (Blut- und Blutprodukte, vertikale Transmission oder sexuell)
Klinik:
Asymptomatisch bei etwa 75% der Betroffenen. Fulminante Verläufe sind sehr
selten. Etwa 50 – 85% der Infektionen gehen in chronische Formen über (länger
als 6 Monate fortbestehende Infektion mit dem HCV); Sterblichkeit aufgrund der
Leberschädigung; natürliche Immunität nach überstandener Infektion; keine
Impfung möglich(2,3,4,5)
(2,4)
Quellen:
1.
http://web.stanford.edu/group/virus/flavi/2004gallo/west.html
2.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisC.html
3.
Gesundheitsberichterstattung des Bundes Heft 15
4.
Chisari, NATURE|Vol 436|18 August 2005
5.
S3-Leitlinie AWMF 021/012: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-C-Virus (HCV)-Infektion
6.
Bild: http://www.medicalnewstoday.com/articles/294705.php
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Diagnostik der Hepatitis C
Methoden
PCR aus Serum oder Plasma
Sehr sensitive Methode zum Nachweis einer akuten Infektion im serodiagnostischen
Fenster oder zur Verifikation einer HCV-Diagnose nach Antikörper-Screeningtest, bei
Immunkompromittierten, sowie für das Therapie-Monitoring(1,2)
Serologische Tests aus Serum oder Plasma
Bei Verdacht auf Hepatitis C mit Leberenzymen (ALT und AST) und Tests auf AntiHCV Antikörper, ggf. Bestätigung mittels Immunoblot nach negativem PCRErgebnis(1,2)
Bei Erstdiagnose Hepatitis C
Abklärung / Ausschluß anderer Ursachen der Hepatitis bzw. mögliche Koinfektionen
(HIV, HBV), Oberbauchsonographie und ggf. Leberbiopsie(1,2)
Quellen:
1.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisC.html
2.
S3-Leitlinie AWMF 021/012: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-C-Virus (HCV)-Infektion
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Hepatitis E
Überblick
Familie:
Hepeviridae(1,4)
Genus:
Orthohepevirus(1,4)
Genom:
Einzelstrang-RNA(1,2,4)
Replikation:
Hepatocyten(3)
Struktur:
Kleines, nicht umhülltes ikosaedrisches Virus, Durchmesser 32-34 nm, das Kapsid
ist vermutlich aus einem einzigen Protein aufgebaut, Genom mit ca. 7,2 kb und
besteht aus drei ORFs, die für die entsprechenden Proteine kodieren (ORF1
hauptsächlich für die Nicht-Strukturproteine, die an der Replikation beteiligt sind)
Übertragung:
In Abhängigkeit vom Genotypen werden verschiedene Übertragungswege
beschrieben: Genotyp 1 und 2 als typische „Reisehepatitis“ mit fäkal-oraler
Transmission, Genotyp 3 und 4 als zoonotische Übertragung v.a .in
industrialisierten Ländern v.a. durch den Verzehr von Schweinefleisch(1,4,5)
Klinik:
Sowohl akute als auch chronische Verläufe können bei HEV beobachtet werden.
Ein erhöhtes Risiko für einen chronischen Verlauf stellen die Genotypen 3 und 4 in
Assoziation mit Risikokollektiven (Immunsupprimierte, HIV-Patienten) dar.
Symptomatisch bei etwa 5-20% der Betroffenen, fulminante Verläufe 0,5-4%;
Risiko in der Schwangerschaft mit Gefährdung von Mutter und Kind (Genotyp
1&2)(4)
Quellen:
1.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisE.html
2.
http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs280/en/
3.
Pischke et al. HIV&more 2/2010
4.
Hepatitis-E-Virus-Infektion aus virologischer Sicht; Epidemiol. Bull. 2015/15
5.
Bundesgesundheitsbl 2015 · 58:198–218; Hepatitis-E-Virus - Stellungnahmen des Arbeitskreises Blut des
Bundesministeriums für Gesundheit
6.
Bild: http://www.meddean.luc.edu/lumen/meded/orfpath/virhepe.htm
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Diagnostik der Hepatitis E
Methoden
PCR aus Blut oder Stuhl
Sehr sensitive Methode zum Nachweis einer frischen Infektion, bei
Immunsupprimierten und entsprechender Indikation als Mittel der Wahl, Nachweis >
6 Monate spricht für eine chronische Infektion
Serologische Tests aus Serum oder Plasma
Antikörpertestung auf IgM zum Nachweis einer frischen Infektion (Bestätigung
durch NAT), IgG Antikörper alleine sprechen für eine frühere Infektion, sie können
jedoch auch während der aktuten Phase zusammen mit IgM nachweisbar sein
Bei Erstdiagnose Hepatitis
Differenzialdiagnostische Abklärung der Ursachen notwendig, erhöhten Leberwerte
müssen abgeklärt werden, bzw. mögliche Koinfektionen (HIV, HBV)
Quellen:
1.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisE.html
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Epstein-Barr-Virus (EBV)
Überblick
Familie:
Herpesviren
Genus:
Lymphocryptovirus
Genom:
Lineare doppelsträngige DNA
Replikation:
Zellen des Immunsystems (B-Zellen, mononukleäre Zellen)
Struktur:
Wie bei allen Herpesviren ist die lineare DNA ist von einem Kapsid umgeben. Die
EBV-DNA kodiert für ca. 100 virale Proteine. Zwischen dem Kapsid und der Hülle,
in die viruskodierte Glykoproteine eingelagert sind, liegen die Tegumentproteine.
(1,2,3)
Übertragung:
Schmierinfektion oder Tröpfcheninfektion(3,4,5)
Klinik:
Infektionen im Kindesalter sind zumeist asymptomatisch oder mit unspezifischen
Symptomen assoziiert, Heranwachsende und Erwachsene entwickeln bei
Primärinfektion hingegen häufig das klinische Bild der „Infektiösen
Mononucleose“, bei ca. 50% mit der klassischen Triade aus Fieber,
Lymphadenopthie und Pharyngitis, seltener sind Manifestationen wie z.B. eine
Hepatitis(4)
Quellen:
1.
http://www.cdc.gov/epstein-barr/about-ebv.html
2.
https://de.wikipedia.org/wiki/Epstein-Barr-Virus (auch Bildquelle)
3.
NEJM 2000, Cohen, EPSTEIN–BARR VIRUS INFECTION
4.
http://flexikon.doccheck.com/de/Epstein-Barr-Virus
5.
http://www.netdoktor.de/krankheiten/pfeiffersches-druesenfieber/
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Diagnostik des EBV
Methoden
PCR aus Blut
Methode zur Überwachung Immunsupprimierter mit hohem Risiko für Lymphome
(Transplantat-Empfänger)
Serologische Tests aus Serum oder Plasma
Stufendiagnostik Immungesunder mit Fokus auf Einzelantigen-Nachweis (EBNA-1
IgG, VCA IgG und VCA IgM) zum Nachweis einer abgelaufenen Infektion,
Bestätigungs- / Zusatzdiagnostik durch Immunoblot oder Avidität
Verdacht auf Hepatitis
Abklärung / Ausschluß anderer Ursachen der Hepatitis bzw. mögliche Koinfektionen
(HIV, HCV), Oberbauchsonographie
Quellen:
1.
Vortrag INSTAND e.V. von Nikolaus Müller-Lantzsch und Barbara Gärtner „Diagnostik von Epstein-BarrVirusinfektionen: Serologie vs Virusgenomnachweis
2.
Pottgießer et al. Epstein-Barr Virus Infektionen Diagnostik und Serologie; 59, Nr. 5 (2008) Deutsche Zeitschrift für
Sportmedizin
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Zytomegalievirus (CMV – Cytomegalovirus)
Überblick
Familie:
Herpesviren (1,2)
Genus:
Cytomegalovirus (2)
Genom:
Linearer DNA-Doppelstrang (1)
Replikation:
humane Zellen (in vitro: Fibroblasten, Epithel- und Endothelzellen sowie
Makrophagen) (2)
Struktur:
Die DNA ist von einem Kapsid umgeben. Zwischen dem Kapsid und der Hülle, in
die viruskodierte Glykoproteine eingelagert sind, liegen die Tegument-proteine.
Das gesamte Viruspartikel hat eine Größe von ca. 180 nm. (1,2)
Übertragung:
„Körperflüssigkeiten“ (Tränenflüssigkeit, Speichel, Urin, Genitalsekret sowie
Muttermilch und Blut) (1,2)
Klinik:
Meist asymptomatisch oder mit grippeähnlichen Symptomen bei
Immunkompetenten, bei Neugeborenen oder Personen mit angeborenem oder
erworbenem Immundefekt sowie unter immunsuppressiver Therapie kann die
Infektion Komplikationen hervorrufen und zahlreiche Organsysteme schädigen
(u.a. die Leber) (1,2)
Quellen:
1.
http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Zytomegalievirus.html
2.
Modrow S & Huzly D Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen - S2k-Leitlinie; AWMF
Registernummer 0093/001
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Diagnostik des CMV
Methoden
PCR aus Leukozyten, EDTA-Blut, Vollbut, Plasma, Urin, Rachenabstrich/spülung, Fruchtwasser, Nabelschnurblut
Sehr sensitive Methode zum Nachweis einer kongenitalen CMV-Infektion, zur
pränatalen Diagnostik beim Feten, bei immunsupprimierten Personen und zum
Therapiemonitoring (1,2,3)
CMV-Isolierung
Diese Methoden haben sich bei verschiedenen Fragestellungen und in verschiedenen
Patientengruppen als äußerst aussagekräftig erweisen; Grenzen: viele
Probenmaterialien aufgrund von Toxizität ungeeignet, langwierig (3)
Serologische Tests aus Serum oder Plasma
Stufendiagnostik mit Antikörperbestimmung. Zum Nachweis CMV-spezifischer
Antikörper aus Serum oder Plasma eignen sich kommerziell verfügbare Immunoassays,
erweiterte Diagnostik mittels Avidität, Immunoblot, Anti-gB IgG (1,2)
Quellen:
1.
http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Zytomegalievirus.html
2.
Modrow S & Huzly D Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen - S2k-Leitlinie; AWMF
Registernummer 0093/001
3.
Fleckenstein et al. J Lab Med 2002, 26 (9/10),:486-494
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Übersicht Erreger viraler Hepatitiden
Von Hepatitis A-E und Herpesviren
Erreger
Hepatitis A
Hepatitis B
Hepatitis C
Hepatitis D
Hepatitis E
Cytomegalievirus
Epstein-BarrVirus
Herpes
simplex-Virus
Familie
Picornaviridae
Hepadnaviridae
Flaviviridae
RNA-Virus
Hepeviridae
Herpesviridae
Herpesviridae
Herpesviridae
Genom
EinzelstrangRNA
Zirkuläre DNA
lineare,
Einzelstrang(+)RNA
Zirkuläre
EinzelstrangRNA
EinzelstrangRNA
Lineare
DoppelstrangDNA
Lineare
DoppelstrangDNA
Lineare
DoppelstrangDNA
Prävalenz
ca. 50%
ca. 5,3% (AntiHBc)
2-3% weltweit
ca. 15 Mio
weltweit
ca. 16,8%
ca. 40-50%
ca. 95%
ca. 90%
Transmission
Fäkal-oral
Körperflüssigkeiten
(parenteral)
Körperflüssigkeiten,
Blut
Körperflüssigkeiten
(parenteral)
fäkal-oral
oder
zoonotisch
Körperflüssigkeiten, Blut
Körperflüssigkeiten, Blut
Körperflüssigkeiten, Blut
Impfung
Ja
Ja
Nein
Ja (HBV)
Nein
Nein
Nein
Nein
Inkubationszeit
15-50 Tage
60-120 Tage
6-7 Wochen
k.A.
15-64 Tage
4-6 Wochen
2-6 Wochen
2-12 Tage
Erkrankungsdauer
Mehrere
Wochen, selten
Monate
akut: 1-6 Monate
chronisch: > 6
Monate
akut: 1-6
Monate
chronisch: >
6 Monate
akut: 1-6
Monate
chronisch: >
6 Monate
akut. 1-3
Monate
chronisch: >
3-6 Monate
Mehrere Tage –
Wochen,
rekurrierend,
Reinfektionen
Mehrere
Wochen, z.T.
Monate
(Leistungsminderung)
Mehrere Tage –
Wochen,
rekurrierend,
Reinfektionen
Art der
Erkrankung
Akut
Akut oder
chronisch
Akut oder
chronisch
Akut oder
chronisch
Akut oder
chronisch
Persistierend,
Reinfektionen
Persistierend,
Reinfektionen
Persistierend,
Reinfektionen
Diagnostik
Stuhl: PCR und
Antigen
Serum: PCR
und Antikörpertests
Serum: PCR &
Antikörper-tests,
Leber-enzyme;
ggf. Biopsie
Blut: Leberenzyme,
Antikörpertests, PCR,
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ggf. Biopsie
Blut:
Blut und
AntikörperStuhl: PCR
tests und
Blut:
PCR
AntikörperSeite 29 © 2016
Roche
tests, PCR
Blut:
Antikörper-tests
und PCR,
Immunfluoreszenz,
Neutralisation
Blut:
Antikörper-tests
und PCR
Blut:
Antikörper-tests
und PCR,
Immunfluoreszenz,
Neutralisation
Agenda
• Virale Hepatitiden – Definition und Auswirkungen auf das
Gesundheitssystem in Deutschland
• Manifestation in der Leber, Auswirkungen und Erreger
• Hepatitis A-E
• EBV
• CMV
• Diagnostik
• Vorgehen
• Sichere Diagnostik und Ausschluß
• Zusammenfassung
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Rationelle Diagnostik
Überlegungen
Fragestellung
1) Immunstatus
2) Verdacht auf akute Hepatitis
3) Verdacht auf chronische Hepatitis
4) Therapiemonitoring
Anamnese
 Klinische Symptome einer Hepatitis vorhanden?
 Befund erhöhter Transaminasen vorhanden, ggf. Hepatomegalie?
 Mögliches Ereignis (Bluttransfusion, ungeschützter, ggf. Verletzungsträchtiger
Geschlechtsverkehr, Reiseanamnese, Verzehtr von Schweinefleisch – ggf.
Wildschwein, intensiver Kontakt zu Kleinkindern) abklären
 Inkubationszeit zum Ereignis bedenken
 Stufendiagnostik nach Wahrscheinlichkeit initiieren (Transaminasen erhöht?)
 Impfstatus?
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Rationelle Diagnostik
Überlegungen
Fragestellung Immunstatus ggf. nach Impfung
HAV
HAV
Total
negativ
positiv
HBV + HDV
Anti-HBs
(Anti-HBc)
negativ
Anti-HBs positiv
(Anti-HBc negativ)
HCV
Anti-HCV
negativ
Anti-HCV positiv
HCV-RNA
Keine
Immunität
Immunität anzunehmen
Quellen:
1.
RKI Ratgeber für Ärzte HAV
2.
RKI Ratgeber für Ärzte HBV
3.
RKI Ratgeber für Ärzte HCV
Keine
Immunität
Immunität anzunehmen
Keine
Infektion
HCV-RNA negativ
Immunoblot positiv
Abgelaufene
Infektion
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Rationelle Diagnostik
Überlegungen
Fragestellung Immunstatus ggf. nach Impfung
HEV
CMV
EBV
HEV
IgG
CMV
IgG
EBNA-1
IgG
negativ positiv
negativ positiv
negativ positiv
Keine
Immunität
Immunität anzunehmen
Keine
Immunität
Immunität anzunehmen
Keine
Immunität
Immunität anzunehmen
Quellen:
1.
RKI Ratgeber für Ärzte HEV
2.
RKI Ratgeber für Ärzte CMV
3.
Vortrag INSTAND e.V. von Nikolaus Müller-Lantzsch und Barbara Gärtner „Diagnostik von Epstein-Barr-Virusinfektionen: Serologie vs
Virusgenomnachweis
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Rationelle Diagnostik
Verdacht auf Akute Infektion
1.
2.
3.
Klinische Symptome
Patientenanamnese
Erhöhte Transaminasen (vornehmlich ALT und AST)
Vorgehen entsprechend Anamnese (z.B. Reise ja / nein),
möglicher Inkubationszeit und Wahrscheinlichkeit des
auslösenden Agens
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Rationelle Diagnostik
Verdacht auf eine Infektion mit Hepatitis C
V.a. HCV Infektion
Screening /
Immunkompetente
V.a. akute Infektion /
Immunkompr. (HIV,
Dialyse, postnatal)
Anti-HCV
+
HCV-Infektion
HCV RNA
+
-
HCV RNA
Keine HCV-Infektion
Bei V.a. akute
Infektion, Kontrolle
nach 2-4 und 6-8
Wochen
-
+
HCV-Infektion
Chronische Infektion:
Nachweis von HCV-RNA > 6 Monate
Keine HCV-Infektion
Ausgeheilte HCV
Ggf. Immunoblot zum Ausschluß
unspezifischer Ergebnisse,
Wiederholung des HCV-RNANachweises nach 6-12 Monaten
Adaptiert nach:
1.
S3-Leitlinie Gastroenterologie: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-C-Virus (HCV)-Infektion
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Rationelle Diagnostik
Verdacht auf akute Infektion Hepatitis B und D
HBsAg
HBsAg
Anti-HBc
keine HBV
Infektion
-
HBsAg
Anti-HBc
HBsAg
Bestätigung
+
Anti-HBc
+
+
Weitere Tests
erforderlich
Empfohlene Stufendiagnostik zur optimierten
diagnostischen Aussage
Quelle:
Adaptiert nach: Cornberg M et al. Aktualisierung der S 3-Leitlinie… Z Gastroenterol 2011; 49: 871–930
HBsAg
Anti-HBc
+
+
HBsAg
Anti-HBc
Weitere Tests
erforderlich
+
Anti-HBs
Anti-HBs
+
Abgelaufene
Infektion
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Anti-HBs
Weitere Tests
erforderlich
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-
Rationelle Diagnostik
Verdacht auf akute Infektion Hepatitis B und D
+
HBsAg
HBsAg
Anti-HBc
-
HBsAg
Anti-HBc
HBsAg
keine HBV Infektion confirmation
Andere Erkrankungen
in Betracht ziehen
Falsch Positive
Check Interferenzen
-
Anti-HBs
Erwartete
Reaktion auf
eine HBV
Impfung
+
Anti-HBc
+
HBsAg
confirmation
HBsAg
Anti-HBc
+
Weitere Tests
erforderlich
HBV DNA
+
+
HBsAg
Anti-HBc
Weitere Tests
erforderlich
Anti-HBs
HBV DNA
HBeAg
Anti-HBs
HBeAg
+
HBV DNA:
Undetectable
Normal ALT
Abgelaufene
Infektion
Quelle:
Adaptiert nach: Cornberg M et al. Aktualisierung der S 3-Leitlinie… Z Gastroenterol 2011; 49: 871–930
+
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Anti-HBs
-
HBV DNA
Test in 4-6
Wochen
wiederholen
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Rationelle Diagnostik
Verdacht auf akute Infektion Hepatitis B und D
+
Anti-HDV
Immunität / zurückliegende
HDV-Infektion oder akut
+
Akute ggf. persistierende
HDV-Infektion
NAT
Keine HDV-Infektion
Immunität / zurückliegende
HDV-Infektion
HDV-Testung für ALLE diagnostizierten HBV-Patienten!
Quelle:
Adaptiert nach: Cornberg M et al. Aktualisierung der S 3-Leitlinie… Z Gastroenterol 2011; 49: 871–930
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Rationelle Diagnostik
Verdacht auf Akute Infektion Hepatitis A
Anti-HAV IgM
+
-
Akute HAV-Infektion
Anti-HAV Total
+
Immunität / zurückliegende
HAV-Infektion
Adaptiert nach:
1.
RKI Ratgeber für Ärzte HAV
Keine HAV-Infektion
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Rationelle Diagnostik
Infektionsdiagnostik Hepatitis E
Anti-HEV IgM
+
HEV-PCR
+
-
Akute HEV-Infektion*
Bei Transplantation
(mit positivem Spender)
Anti-HEV IgG
+
Immunität / zurückliegende
HEV-Infektion
Keine HEV-Infektion
regelmäßige Kontrolle
 häufiger
chronifizierend
* ggf. Bestätigung durch PCR
erforderlich (fehlende Symptomatik)
Immungesunder Patient
Immunkompromittierter Patient
Chronische Infektion:
Nachweis von HEV-RNA > 6 Monate
Adaptiert nach:
1.
RKI Ratgeber für Ärzte HEV
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Rationelle Diagnostik
Sinnvolle serologische Stufendiagnostik für EBV
EBNA-1 IgG
+
Primärinfektion
+
-
Zurückliegende Infektion
+
VCA IgG, EBNA-1 IgG
+
VCA IgM
VCA IgG
-
Keine EBV-Infektion
Weiterführende Diagnostik
z.B. Avidität, Blot, PCR
Immungesunder Patient
Bei Transplantation
(mit positivem Spender)
Weiterführende
Diagnostik:
EBV-PCR in einem
regelmäßigen
Monitoring
Immunkompromittierter Patient
Adaptiert nach:
1.
Vortrag INSTAND e.V. von Nikolaus Müller-Lantzsch und Barbara Gärtner „Diagnostik von Epstein-Barr-Virusinfektionen: Serologie vs Virusgenomnachweis
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Rationelle Diagnostik
Sinnvolle serologische Stufendiagnostik beim Immungesunden für CMV
CMV IgG
+

+
Weiterführende
Diagnostik
Avidität
CMV IgM
Primärinfektion
-
-
Test in 2 Wochen
wiederholen
CMV IgG

Zurückliegende
Infektion
Primärinfektion
ohne IgM
+
Keine
CMV-Infektion
Primärinfektion
ggf. weiterführende
Diagnostik:
Avidität 
IgM +
Immungesunder Patient
CMV IgG
+
Immunkompromittierter Patient
Adaptiert nach:
1.
RKI Ratgeber für Ärzte CMV
Bei Transplantation
(mit positivem Spender)
CMV-PCR oder pp65
Antigenämie-Test in
einem regelmäßigen
Monitoring
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Rationelle Diagnostik
Verdacht auf Chronische Infektion
1.
2.
3.
Vorbefund einer akuten Infektion
Patientenanamnese
Erhöhte Transaminasen (vornehmlich ALT und AST)
Vorgehen entsprechend möglichen Vorbefunds, der
Anamnese (z.B. Risikokollektiv), möglicher Inkubationszeit
und Wahrscheinlichkeit des auslösenden Agens
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Seite 43
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Rationelle Diagnostik
Verdacht auf Chronische Infektion Hepatitis B und D
HBsAg
HBsAg
Anti-HBc
-
HBsAg
Anti-HBc
-
HBsAg
keine HBV Infektion confirmation
Andere Erkrankungen
in Betracht ziehen
Falsch Positive
Check Interferenzen
Anti-HBs
Erwartete
Reaktion auf
eine HBV
Impfung
+
+
Anti-HBc
+
-
HBsAg
Anti-HBc
+
+
HBsAg
Anti-HBc
+
+
HBsAg
confirmation
Anti-HBe
HBeAg
HBV DNA
2-4 Wochen:
Kontrolle
Anti-HBs
HBeAg
Anti-HBc
IgM
+
Anti-HBs
Anti-HBc
Bestätigung
HBV DNA
quant
Anti-HDV
Normal ALT
+
Anti-HBc only
Abgelaufene
Infektion
HBV DNA
quant
Anti-HBc
+
Okkulte
Infektion
HDV-Testung für ALLE diagnostizierten HBV-Patienten!
Quelle:
Adaptiert nach: Cornberg M et al. Aktualisierung der S 3-Leitlinie… Z Gastroenterol 2011; 49: 871–930
-
Anti-HBs
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Agenda
• Virale Hepatitiden – Definition und Auswirkungen auf das
Gesundheitssystem in Deutschland
• Manifestation in der Leber, Auswirkungen und Erreger
• Hepatitis A-E
• EBV
• CMV
• Diagnostik
• Vorgehen
• Sichere Diagnostik und Ausschluß
• Zusammenfassung
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© 2016 Roche
Zusammenfassung
Rationelle Diagnostik viraler Hepatitiden
Klinische
Fragestellung
• Impfung / Immunstatus
• Akute Infektion
• Chronische Infektion
• Klinische Symptome
Anamnese
• Inkubation
• Risikobewertung (Reise, Immunsuppression, MSM, i.v.Drogenkonsum, etc.)
• Erhöhte Transaminasen
Laborparameter
• Serologie oder NAT-Testung
• Stufendiagnostik
Anamnese und Leberenzyme als Start der Differenzialdiagnostik bei
Verdacht auf eine Hepatitis
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Seite 46
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Doing now what patients need next
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manufacturing, nor communicated to third parties.
20/04/16
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Literaturverzeichnis
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http://www.gbebund.de/gbe10/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gast&p_aid=0&p_knoten=FID&p_sprache=D&p_suchstring=948 (Stand
09.03.2016) Bericht aus 1998
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http://www.gastro-liga.de (Bilder und Inhalte) aus Präsentation erschienen zum 9. Deutschen Lebertag 2008, 20.11.2008 erstellt
von Prof. Dr. Wolfgang Stremmel & Dr. Karl Heinz Weiss Universitätsklinikum Heidelberg im Auftrag der Gastro-Liga e.V
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© 2016 Roche
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20/04/16
Seite 50
© 2016 Roche
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Pischke et al. HIV&more 2/2010
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Vortrag INSTAND e.V. von Nikolaus Müller-Lantzsch und Barbara Gärtner „Diagnostik von Epstein-Barr-Virusinfektionen:
Serologie vs Virusgenomnachweis
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RKI Ratgeber für Ärzte Hepatitis A
20/04/16
Seite 51
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