"kreuz und quer" - Thema „Streitfrage Astrologie“

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Die Sendung kreuz und quer
vom 11.1.2011 um 22.30 Uhr im ORF 2 zum
Thema „Streitfrage Astrologie“
Es ist kein Geheimnis mehr, dass sich auch Konzernchefs von Wirtschafts-Astrologen beraten lassen. Gerade
weil unsere Gesellschaft durch Krisen ins Wanken gerät, holt man sich verstärkt Orientierung durch die
Astrologie. Seit den 1970er-Jahren steigt das Interesse an der Astrologie ständig an.
Elisabeth Krimbacher hat sich bei Konsumenten der Astrologie, bei Theologen, Naturwissenschaftlern und
AstrologInnen schlau gemacht, was die Astrologie alles zu geben vermag. Maria Luise Mathis erklärt unter
anderem, wie professionelle Astrologen und Astrologinnen beraten und warum Astrologie funktioniert.
Ein Auszug aus dem Interview (Zusammenfassung in oeav news 01/2011, Seite 4-5):
Manager nehmen verstärkt astrologische Beratungen in Anspruch:
Michaela Kamler, CEO der Firma Trenka, die weltweit Eucarbon vertreibt, berücksichtigt seit Jahren das
Horoskop bei der Personalauswahl und ist damit immer gut beraten gewesen. „Ich habe mir im Rahmen dieses
Interviews nochmals die Horoskope aller meiner Mitarbeiter sehr genau angeschaut, sehr interessant, sie haben
entweder Löwe am AC - meine Sonne ist in Löwe - oder Schütze, auch ein Feuerzeichen, oder sie sind Jungfrau
– d.h. sehr genau, sehr präzise, sehr verlässlich. Das ist mir wirklich wichtig.“
Zur Geschichte der Astrologie:
Der Bischof der evangelischen Kirche AB, Michael Bünker, findet den Himmel mit den Sternbildern faszinierend:
„Aber daraus eine Lehre zu machen, die über den Sinn eines Lebens aussagen könnte, das greift mir einfach zu
weit.“
Maria Luise Mathis, Astrologin, Sozial- und Lebensberaterin, meint dazu:
„Es gibt in der Bibel viele Hinweise darauf, dass die Astrologie im Gedankengut der Menschen eine große Rolle
spielte. Die Astrologie ist ein sehr wichtiges Kulturgut der Menschheit.“
Michael Bünker erklärt, dass die Astrologie vor Jahrtausenden in Mesopotamien entstanden ist. „Da man glaubte,
dass die Sterne der Sitz der Götter und Göttinnen sind, wurde sehr religiös gedeutet. Von daher war von Anfang
eine starke Skepsis der Jüdinnen und Juden dieser Sternenreligion gegenüber.“
Maria Luise Mathis spannt den Bogen von der auf das Weltgeschehen konzentrierten Astrologie bis zum
Horoskop für den Einzelnen:
„Zuerst wurde ausschließlich Mundanastrologie betrieben. Man hat versucht, günstige Zeitpunkte festzustellen,
auch um die wichtigen Feste gebührend zu feiern. Und erst später wurde die Individualastrologie entwickelt. 410
v. Chr. gab es das erste in Stein gehauene individuelle Horoskop. Herrscher, Könige und Kaiser haben sich
Horoskope erstellen lassen. Sie haben auch ihre Aktivitäten danach gerichtet.“
Der Astronom, Günter Wuchterl, ist überzeugt davon, dass sich die Astrologie heute auf gleichem Niveau
befindet, wie im Jahre 150 v.Chr.
Maria Luise Mathis folgert weiter:
„Astrologie und Astronomie waren untrennbar miteinander verbunden. Die besten Astronomen waren gleichzeitig
Astrologen. D.h. man hat die Gestirnskonstellationen auch interpretiert. Die Entdeckung des heliozentrischen
Weltbildes hat der Astrologie gar keinen Abbruch getan. Man hat die Lehrsätze der Astrologie weiterverwendet
und das neue Weltbild akzeptiert. Weil wir uns auf den Menschen hier auf der Erde beziehen, sind die
astronomischen Gegebenheiten für die Astrologen nicht relevant. Dass wir uns um die Sonne bewegen, ist nicht
erlebbar für den Menschen. Hingegen dass wir die Sonne auf- und untergehen sehen, das kann jeder Mensch
nachvollziehen. Wir interpretieren Himmelserscheinungen und ihre Entsprechungen auf der Erde.“
Mag. Maria Luise Mathis
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Schließlich waren die Heiligen Drei Könige Sternenkundige, die einer bestimmten Gestirnkonstellation eine
Bedeutung gegeben haben. Doch Michael Bünker meint zum Stern von Bethlehem, der lange schwer zu deuten
war:
„Heute glaubt man zu wissen, dass es sich um eine Konjunktion von zwei Planeten handelt, also kein Komet, die
zum Ausdruck bringen soll, dass hier der König der Juden zur Welt gekommen ist in der Geburt Jesus.“
Günter Wuchterl weiß als Wissenschaftler dazu, dass Dreifach-Begegnungen von Jupiter und Saturn nur rund
alle 1000 Jahre einmal vorkommen. Er glaubt, ohne astrologische Bedeutung wäre Jesus nicht diese
außergewöhnliche Person, weil diese Konstellation ein Königsattribut ist.
Kann ein Christ zum Astrologen gehen?
Erna Lehnhardt, eine Künstlerin und Astrologie-Userin, schließt weder den Glauben an Gott, noch die Astrologie
aus. Sie ist davon überzeugt, dass alles ergänzend ist.
Maria Luise Mathis ist auch der Meinung:
„Ob ich in die Kirche gehe und an Gott glaube und mir dort z.B. in schwierigen Situationen Beistand hole, oder ob
ich zusätzlich noch einen Astrologen befrage, der mir aufzeigt, welche Optionen ich jetzt habe, oder welche
Fähigkeit ich entwickeln sollte, damit mein Leben gelingt, möchte ich frei entscheiden dürfen. Ich sehe da keinen
Widerspruch.“
Christoph Luger, ein psychologischer Astrologe, deutet seinen Klienten ihren Ist-Zustand, den er gemeinsam mit
ihnen erarbeitet. Er zeigt auf, welche Möglichkeiten gerade jetzt sind, welche Fähigkeiten und
Entwicklungspotentiale genutzt werden sollen.
Erna Lenhardt berichtet von einer astrologischen Beratung. Sie liest hin und wieder nach, was eingetroffen ist und
welche einschneidenden Erlebnisse waren. Manche Aussagen haben absolut zugetroffen, und manche Aussagen
kann sie noch nicht zuordnen. „Vielleicht trifft das später zu, das kann ich jetzt im Moment nicht sagen.“
Der Psychologe und Statistiker, Ivo Ponocny, gibt zu, dass ein Horoskop etwas sehr persönliches ist, denn es gibt
sehr detaillierte Auskünfte über einen selbst. „Das ist natürlich attraktiv. Das ist mehr als ein psychologischer Test
machen kann. Beim psychologischen Test kommt zum Schluss mit einem Summensqare heraus, dass jemand
mehr oder weniger intelligent ist, mehr oder weniger extrovertiert ist. Aber das kommt nie an diesen
Spezifitätsgrad heran, den ein Horoskop verspricht. Ein Horoskop ist noch dazu unterhaltsam. Da gibt es die
vielen Symbole, die miteinander in Wechselwirkung stehen. Darüber kann man auch ein bisschen philosophieren.
Was sagt denn das jetzt, wenn der Mond da steht und der Saturn dort ist? Diese Beschäftigung mit sich selbst
macht Spaß.“
Aus dem Horoskop kann man das Anlagenpotential eines Menschen oder einer Firma herauslesen:
Maria Luise Mathis über die Grundsätze der Astrologie:
„Die Astrologie ist die Lehre von der Zeitqualität. Und wir gehen davon aus, wenn eine bestimmte Zeitqualität
mehr oder weniger am Himmel zu sehen ist, wir lesen das ja nur ab von den Konstellationen, dann kann nur eine
Sache geschehen oder ein Mensch geboren werden, der dieser Qualität entspricht und entsprechende Anlagen
auch hat. Und so wie der Beginn einer Sache ist, so wird sie sich entsprechend entwickeln. Dieses Potential kann
ich mit dem Horoskop sichtbar machen, mit dem Augenblick der Geburt von einer Person. Das gleiche gilt auch
bei einer Firmengründung. Der Moment, in dem eine Firma gegründet wurde, ist das Geburtsdatum der Firma.
Und dann kann ich die Entwicklung der Firma sehr gut beobachten.“
Michaela Kamler zeigt die Urkunde ihrer Firmengründung:
„Das ist eine Amtsbestätigung, wann die Firma gegründet und eingetragen worden ist. Und auf diesen
Gründungstag wurde ein Horoskop gemacht, über die Firma. Und da steht, der Aszendent des Firmenhoroskops
liegt in der Jungfrau. Das Zeichen Jungfrau steht für Ökonomie, und die Fähigkeit mit geringstem Aufwand den
größtmöglichen Nutzen zu erzielen. Arbeiten werden korrekt, fleißig und zuverlässig gemacht. Und es entspricht
vor allem dem Auftrag, pharmazeutische Produkte herzustellen, das finde ich unglaublich interessant.“
Maria Luise Mathis erklärt wie Astrologie funktioniert:
„Die Planeten bewirken nichts, sie erzeugen auch hier auf der Erde nichts, sondern sie zeigen Zyklen an. Durch
die Sonne und die Schiefe der Ekliptik kann man die Jahreszeiten ablesen, am Verhältnis zwischen Sonne und
Erde. Diese Zyklen der Planeten beschreiben, ob etwas im Anfang begriffen ist, oder sich eher im Abschwung
befindet. Allein daran orientiert man sich, ob ein günstiger Zeitpunkt für etwas ist oder ein eher ungünstiger.“
Michaela Kamler berichtet aus ihrer astrologischen Beratung:
„Ich hatte z.B. in Italien einen riesigen Prozess. Der hätte mir meine ganze Firma kosten können. Man hat mir das
Produkt nachgemacht, und ich habe in Italien, in Triest, einen Prozess führen müssen in einer fremden Sprache.
Mag. Maria Luise Mathis
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Das war nicht einfach. Also da bin ich wieder zum Astrologen gegangen und bat um Hilfe. Da wurde mir geraten
was ich machen soll. Ich habe sogar versucht, eine Verhandlung zu verschieben, weil an diesem Tag die
Verhandlung ganz schlecht gewesen wäre z.B. durch die Einflüsse von Pluto, usw. Dann hat er mir gesagt, an
dem und dem Tag ist die Zeit besser für diese Verhandlung. Wir haben das dann so hingebogen. Und tatsächlich
habe ich nach 2 ½ Jahren den Prozess gewonnen, durch alle Instanzen hindurch. Mit der Sicherheit, die man mir
gegeben hat, war ich in dem Fall innerlich wirklich stark.“
Michael Bünker behauptet:
„Also das, was die Astrologie vermeintlich den Menschen heute bietet, ist ein Sicherheitsversprechen in einer
zunehmend unsicher werdenden Zeit. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Astrologie die falsche Antwort ist,
denn sie beantwortet ja nicht die Ursache dieser Verhältnisse und Krisen, sondern versucht, durch eine
Scheinsicherheit den Menschen einzureden, es ist schon in Ordnung so, wie es ist.“
Zeitungshoroskope und professionelle Astrologie:
Maria Luise Mathis macht einen Unterschied zwischen Trivial-Astrologie und professioneller Astrologie:
„Ich denke, dass man, zwischen der Trivialastrologie, die in den Medien sehr stark benutzt wird, und der
professionellen Astrologie unterscheiden muss. Es ist ein natürlicher Wunsch der Menschen, wissen zu wollen,
was sie erwartet. Die Tageshoroskope in den Zeitungen sind eine sehr vereinfachte Form der Astrologie, sie wird
auf den Sonnenstand herunterreduziert, sie sind eine minimalistische Form der Astrologie. Sie bringen einen
spielerischen Umgang mit der Zukunft und sie erzeugen sehr positivistische Illusionen. Das liest der Mensch halt
gerne.“
Erna Lenhardt liest täglich die Horoskope in der Zeitung:
„Wenn ich eine Zeitung in die Hand bekomme, schaue ich mir prinzipiell die Horoskope an. Das ist natürlich für
die ganze Welt, für die ganze Menschheit, und jeder liest das heraus, was ihm persönlich gut tut.“
Günter Wuchterl berichtet von einer französischen Astronomin, die das Phänomen der Zeitungshoroskope genial
beantwortet hat: „In den Zeitungen steht auf allen Seiten etwas, aber nirgends steht etwas über mich. Die
Menschen lesen die Horoskop-Seite, weil sie glauben, da steht etwas über sie - das ist der Erfolg der
Zeitungsastrologie. Das ist die Seite, wo ich mich selbst finde.“
Astrologie funktioniert – sie braucht keine wissenschaftlichen Beweise:
Dies meint auch Maria Luise Mathis:
„Es gibt ein Manifest der Wissenschaft, das bestätigt, dass die Sterne nichts mit dem Schicksal der Menschen zu
tun haben. Eine traurige Tatsache ist, dass sich die meisten Wissenschaftler, die dieses Manifest unterschrieben
haben, nicht mit Astrologie auseinander gesetzt haben. Sie würden über kein anderes Gebiet irgendein Urteil
fällen, ohne sich mit der Materie auseinander gesetzt zu haben. Auf der anderen Seite braucht die Astrologie
keine wissenschaftliche Bestätigung. Weil wir arbeiten mit Analogien, es gibt keine kausalen Zusammenhänge.
D.h. wir lesen am Himmel Zeitqualität ab und interpretieren sie dann auf das weltliche Geschehen.“
Günter Wuchterl betont hingegen den Einfluss der Gestirne auf uns, distanziert sich aber deutlich vom Einfluss
auf das Schicksal (was eigentlich auch kein Astrologe behauptet – Anm. der Redaktion):
„Die Sonne ist unser Haupt-Antriebsmechanismus. Alle Energie kommt daher, das ist der Einfluss der Sonne. Sie
wärmt uns, das Klima wird von der Sonne gemacht. Der Mond macht auch Effekte auf uns, durch die
Schwerkraft. Die Planeten durch ihr Licht. Aber es ist nicht dieser behauptete Einfluss auf die Schicksale der
Menschen.“
Ivo Ponocny moniert auch die fehlenden wissenschaftlichen Beweise:
„Es gibt viele Studien weltweit und bislang gibt es keine Evidenz, die irgendeinen nennenswerten Effekt der
Sterne auch nur ansatzweise zeigen hätte können. Ich gebe gerne zu, dass die Wissenschaftler oft nicht sehr
gute Astrologen sind. Andererseits wurden die Horoskope ja oft in diesen Studien von Astrologen erstellt.
Dementsprechend sollte ein guter Statistiker natürlich das astrologische Gutachten auch einem Astrologen
überlassen und das ist auch passiert. Und in diesen Studien, wo Astrologen mitwirken konnten, ist kein
erfolgreicher Nachweis geglückt.“
Günter Wuchterl meint, die Astrologen arbeiten mit einem extrem eingeschränkten Himmel:
„Ich glaube, dass viele Menschen die Astrologie deswegen interessant finden, weil ihnen dieser wunderbare
Himmel vorschwebt, der voll ist mit Sternen und Planeten, usw. Jedoch - der astrologische Himmel ist einfach nur
ein Strich, auf dem nur die Sonne und die Planeten wandern.“
Maria Luise Mathis betont die Komplexität eines Horoskops:
„Wir verwenden 10 Himmelkörper, 12 Tierkreiszeichen, 12 Häuser. Es gibt einen Aszendenten und einen
Meridian. Auf der einen Seite gibt es einen Anlagepunkt, einen Willenspunkt, einen Ausgangspunkt. Und auf der
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anderen Seite gibt es auch einen Zielpunkt, der zeigt, was der Mensch erreichen will. All diese Dinge sind so
komplex, dass das mit keiner Statistik erfasst werden kann. Das geht einfach nicht. Und daher ist es müßig,
irgendwelche wissenschaftliche Untersuchungen zu machen. Astrologie funktioniert einfach.“
Der Statistiker, Ivo Ponocny, fordert wissenschaftliche Beweise ein:
„Es ist ein bisschen so, als würde die Gültigkeit der Astrologie immer dann verschwinden, wenn man genau
hinschaut. Solange man nicht so genau hinschaut, gibt es ganz tolle Resultate und auch verblüffende
Einzelübereinstimmungen, die einen wirklich im Moment vom Sessel hauen können. Aber immer dann, wenn man
es systematisch anschaut, was ist jetzt wirklich dran, kann ich es wirklich beweisen, dann funktioniert es nicht.
Das wäre ein bisschen so, wie wenn ich Ihnen jetzt sagen würde: Ich kann durch das Zimmer fliegen, aber nur
wenn sie die Augen zu machen und die Kamera nicht läuft, dann geht es.“
Maria Luise Mathis gibt zu bedenken:
„Es gibt doch viele Dinge, die wissenschaftlich nicht erklärbar sind und trotzdem angewendet werden und
funktionieren. Man muss nicht für alles einen Beweis haben. Aber in dem mechanistischen Weltbild ist das sehr
wohl so üblich geworden.“
Die wissenschaftliche Antwort von Günter Wuchterl lautet:
Ich mag die Astrologie nicht, weil ich nicht an sie glaube, sondern nur an die Astronomie! Die entscheidende
Sache ist die Korrigierbarkeit dieser Ansichten und die Möglichkeit Schlüsse zu ziehen, und die Fehler nicht mehr
zu machen. Wir Astronomen, haben die Fehler korrigiert seit 2000 Jahren. Und vielleicht einer der klassischen
Fehler der Astrologen ist, die Erde ins Zentrum zu stellen. Alles dreht sich um die Erde, alles dreht sich um den
Menschen. Die schöne Antwort ist das Foucaultsche Pendel. Man kann sich hier im Deutschen Museum selbst
vergewissern, die Erde dreht sich. Weil sich die Erde dreht, weil wir uns bewegen, kann man sehen, dass das
Foucaultsche Pendel seine Kreise zieht. Wenn sich alles andere drehte, und wir hier still stünden, dann bliebe
das Foucaultsche Pendel fest. Das Foucaultsche Pendel ist der Beweis, dass wir in Bewegung sind. Wir
Astronomen haben den Fehler korrigiert. Die Astrologen haben es noch immer nicht geschafft.“
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit:
Maria Luise Mathis appelliert an die sinnhafte Komponente des menschlichen Lebens:
„Aber die sinnhafte Komponente ist jenseits der materiellen Ebene. Man kann die sinnhafte Komponente nicht mit
materiellen Maßstäben messen oder beweisen wollen.“
Ivo Ponocny führt die erstaunlichen Ergebnisse der Astrologen auf Code-Reading zurück:
„Viele Menschen berichten von ganz erstaunlichen Erkenntnissen über einen selber, die sie aus einer
astrologischen Beratung bekommen haben. Manchmal kann es auch sein, dass man ihnen etwas suggeriert hat,
was dann gar nicht so stimmt. Aber im Allgemeinen wird das schon seinen Kern haben, weil ein guter Astrologe
auch ein guter Psychologe sein muss, damit das Ganze überhaupt einen Sinn hat. Diese Menschen sind sehr gut
trainiert darauf, Anzeichen am Gesprächspartner zu erkennen und sie richtig zu deuten. Das nennt sich CodeReading. Das kann man lernen, das kann man schulen. Das kann man auch intuitiv bis zu einem gewissen Grad
haben.“
Maria Luise Mathis klärt auf, was in einer professionellen astrologische Beratung vor sich geht: „Astrologische
Beratung basiert auf Zwiegespräch. D.h. der Klient wird mit einbezogen. D.h. ich biete Lösungen an, ob er sie
annimmt ist seine Sache. Ich biete Möglichkeiten an. Ich stelle die meisten Ergebnisse, die ich sehe, in Form von
Fragen zur Diskussion. Und wenn den Menschen das betrifft, dann ist er ganz glücklich, dass er darüber
sprechen kann. Ja, es berührt den Menschen sehr positiv, wenn man genau die Frage stellt, die ihn ohnehin
schon bewegt.“
Erna Lehnhardt appelliert an die Eigenverantwortung:
„Die Astrologie bietet bei bestimmten Fragen eine Hilfestellung. Menschen, die sich dafür interessieren, haben ja
grundsätzlich eine gute Intuition. Man darf die Eigenverantwortung aber nie aus der Hand geben.“
Der psychologische Astrologe Christoph Luger berichtet aus seiner Praxis:
„Wenn ich etwas annehme, was zu mir gehört und wenn ich ja sage, dann ist das der erste Schritt, dass sich
etwas verändern kann. Weil dann gebe ich dem ganzen Raum. Jeder Therapeut oder Astrologe oder jeder
Mensch, der mit anderen Menschen arbeitet, wird das auch so sehen. Man bringt heute nicht mehr die Leute
dazu, etwas zu überwinden oder wegzustecken, sondern erst einmal ja zu sagen zu sich selbst. Dadurch ist der
erste Schritt getan in die Richtung einer Heilung.“
Ivo Ponocny betont:
„Wenn ein Astrologe sagt, dass das Horoskop ein Ausgangspunkt ist, um zu sprechen und wenn ein Astrologe
dabei ein guter Menschenkenner oder eine gute Menschenkennerin ist, dann mag er tatsächlich ein nützliches
Gespräch mit jemandem auch führen können, das dem hilft. Als Psychologe stellt man sich natürlich die Frage,
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warum wird das nicht beim Psychologen oder bei einer Psychologin gemacht? Als Priester wird man sich die
Frage stellen, warum gehen die Leute nicht zu mir? Aber es ist ein Weg, den man sicher gehen kann, wenn man
das möchte und wenn die Karten auf dem Tisch liegen, wenn klar ist, was hier passiert.“
Besucher der Esoterikmesse meinen:
Die meisten Menschen sind spirituell. Man kann sich aus jeder Religion die Kernsachen herauszuholen. Die
Schöpfung ist Schwingung. So ist jede Krankheit beim Menschen Ursache, dass er in irgendeinem Organ nicht
richtig schwingt.
Michael Bünker meint dazu:
„Richtig ist, dass Religion sich bei uns, speziell in Europa, zunehmend individualisiert. D.h. jeder einzelne, jede
einzelne betrachtet sich selbst als zuständig für den eigenen Glauben, was grundsätzlich sehr positiv ist. In dem
nahen Kontakt, den die Kirchen, speziell auch unsere Kirche zu den Menschen hat, begegnet uns das auch bei
jungen Menschen sehr stark. Da spielt die Erlebnisdimension eine große Rolle. Eine Religion, die nichts erleben
lässt, ist eigentlich nicht so interessant für viele junge Menschen.
Irrationalität ist ein Teil unserer Gesellschaft:
Ivo Ponocny interpretiert folgendes:
„Irrationalität ist immer ein Teil unserer Gesellschaft und wird es vermutlich auch noch lange bleiben. In einer sehr
rationalen Welt würden wir uns auch gar nicht wohl fühlen. Man muss nur die Grenze ziehen, sowohl als
Konsument, wie auch als Astrologe selber, oder als Astrologin, wo das Irrationale noch duldbar ist und wo wir es
nicht mehr dulden sollten.“
Michael Bünker:
„Vielleicht ist es auch etwas, was unserer Zeit entspricht, dass man sich hier etwas kaufen kann. Dass man für
das, was man einsetzt, eine entsprechende Gegenleistung bekommt. Heute muss man alles kaufen. Warum soll
man nicht auch die Hilfen kaufen müssen, mit denen man sich selbst besser versteht. Das werden wir von den
christlichen Kirchen nie machen. Wir werden das, was wir zu sagen haben, nie zur Ware machen. Weil es immer
eine Gabe ist, und die Gabe ist gratis und nie umsonst.“
Der Optimismus der Astrologen:
Maria Luise Mathis ist optimistisch:
„Ich bin überzeugt, dass sich die Kirche öffnet, und dass sich die Religionen mit der Astrologie in positiver Weise
auseinander setzen werden. Ich sehe keinen Grund warum ich als gläubiger Mensch nicht einen astrologischen
Rat einholen kann oder einen astrologischen Rat geben darf. Wir professionellen Astrologen suchen auch den
Dialog, sowohl mit den Astronomen, wie auch mit der Kirche.“
Günter Wuchterl will als Astronom über die Astrologie aufklären:
„Es ist nicht ein Problem der Astronomie, dass die Astrologie da ist, sondern es ist ein Problem von uns allen. Die
Astronomie kennt nur die Mechanismen ein bisschen, hinter denen sich die Astrologen verschanzen. Diesen
Mechanismus kann die Astronomie historisch beleuchten. Der Grund, warum ich etwas zur Astrologie sage, ist,
weil ich mich verpflichtet fühle da etwas zu sagen, als jemand der die Planeten und das Universum versucht zu
verstehen, wo ich offensichtlich sehe, dass es unverstanden ist.“
Die Abschlussworte von Michael Bünker:
„Was mir ein positiver Zugang zur Astrologie sein könnte, oder überhaupt zur Sternenwelt, ist das Erstaunen. Für
Platon ist das Erstaunen der Beginn jeder Erkenntnis. Also der Mensch, der unter dem Sternenhimmel steht und
sich mit heutiger Erkenntnis über die Unermesslichkeit des Universums erstaunt und über die eigene Stellung in
diesem Großen und Ganzen nachdenkt. Das ist schon etwas, das wertvoll ist. Für mich als Christen ist das immer
auch ein Ausdruck des Lobes und des Dankes für die Schöpfung, die uns anvertraut ist. Die schließt natürlich den
Himmel nicht aus.“
Nachsatz:
Nachdem Sie Kommentare von Vertretern und Vertreterinnen der Religion, der Naturwissenschaft und der
Astrologie gelesen haben, können Sie sich selbst ein Bild darüber machen, warum immer mehr Menschen eine
astrologische Beratung als Orientierungshilfe in Anspruch nehmen.
© Mag. Maria Luise Mathis
Mag. Maria Luise Mathis
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