2344 Maria Enzersdorf Riemerschmidgasse 5a/4 Tel. 0676 / 930 41 35 [email protected] www.astrologenverband.at ZVR 301914806 ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Die Sendung kreuz und quer vom 11.1.2011 um 22.30 Uhr im ORF 2 zum Thema „Streitfrage Astrologie“ Es ist kein Geheimnis mehr, dass sich auch Konzernchefs von Wirtschafts-Astrologen beraten lassen. Gerade weil unsere Gesellschaft durch Krisen ins Wanken gerät, holt man sich verstärkt Orientierung durch die Astrologie. Seit den 1970er-Jahren steigt das Interesse an der Astrologie ständig an. Elisabeth Krimbacher hat sich bei Konsumenten der Astrologie, bei Theologen, Naturwissenschaftlern und AstrologInnen schlau gemacht, was die Astrologie alles zu geben vermag. Maria Luise Mathis erklärt unter anderem, wie professionelle Astrologen und Astrologinnen beraten und warum Astrologie funktioniert. Ein Auszug aus dem Interview (Zusammenfassung in oeav news 01/2011, Seite 4-5): Manager nehmen verstärkt astrologische Beratungen in Anspruch: Michaela Kamler, CEO der Firma Trenka, die weltweit Eucarbon vertreibt, berücksichtigt seit Jahren das Horoskop bei der Personalauswahl und ist damit immer gut beraten gewesen. „Ich habe mir im Rahmen dieses Interviews nochmals die Horoskope aller meiner Mitarbeiter sehr genau angeschaut, sehr interessant, sie haben entweder Löwe am AC - meine Sonne ist in Löwe - oder Schütze, auch ein Feuerzeichen, oder sie sind Jungfrau – d.h. sehr genau, sehr präzise, sehr verlässlich. Das ist mir wirklich wichtig.“ Zur Geschichte der Astrologie: Der Bischof der evangelischen Kirche AB, Michael Bünker, findet den Himmel mit den Sternbildern faszinierend: „Aber daraus eine Lehre zu machen, die über den Sinn eines Lebens aussagen könnte, das greift mir einfach zu weit.“ Maria Luise Mathis, Astrologin, Sozial- und Lebensberaterin, meint dazu: „Es gibt in der Bibel viele Hinweise darauf, dass die Astrologie im Gedankengut der Menschen eine große Rolle spielte. Die Astrologie ist ein sehr wichtiges Kulturgut der Menschheit.“ Michael Bünker erklärt, dass die Astrologie vor Jahrtausenden in Mesopotamien entstanden ist. „Da man glaubte, dass die Sterne der Sitz der Götter und Göttinnen sind, wurde sehr religiös gedeutet. Von daher war von Anfang eine starke Skepsis der Jüdinnen und Juden dieser Sternenreligion gegenüber.“ Maria Luise Mathis spannt den Bogen von der auf das Weltgeschehen konzentrierten Astrologie bis zum Horoskop für den Einzelnen: „Zuerst wurde ausschließlich Mundanastrologie betrieben. Man hat versucht, günstige Zeitpunkte festzustellen, auch um die wichtigen Feste gebührend zu feiern. Und erst später wurde die Individualastrologie entwickelt. 410 v. Chr. gab es das erste in Stein gehauene individuelle Horoskop. Herrscher, Könige und Kaiser haben sich Horoskope erstellen lassen. Sie haben auch ihre Aktivitäten danach gerichtet.“ Der Astronom, Günter Wuchterl, ist überzeugt davon, dass sich die Astrologie heute auf gleichem Niveau befindet, wie im Jahre 150 v.Chr. Maria Luise Mathis folgert weiter: „Astrologie und Astronomie waren untrennbar miteinander verbunden. Die besten Astronomen waren gleichzeitig Astrologen. D.h. man hat die Gestirnskonstellationen auch interpretiert. Die Entdeckung des heliozentrischen Weltbildes hat der Astrologie gar keinen Abbruch getan. Man hat die Lehrsätze der Astrologie weiterverwendet und das neue Weltbild akzeptiert. Weil wir uns auf den Menschen hier auf der Erde beziehen, sind die astronomischen Gegebenheiten für die Astrologen nicht relevant. Dass wir uns um die Sonne bewegen, ist nicht erlebbar für den Menschen. Hingegen dass wir die Sonne auf- und untergehen sehen, das kann jeder Mensch nachvollziehen. Wir interpretieren Himmelserscheinungen und ihre Entsprechungen auf der Erde.“ Mag. Maria Luise Mathis 1 2344 Maria Enzersdorf Riemerschmidgasse 5a/4 Tel. 0676 / 930 41 35 [email protected] www.astrologenverband.at ZVR 301914806 ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Schließlich waren die Heiligen Drei Könige Sternenkundige, die einer bestimmten Gestirnkonstellation eine Bedeutung gegeben haben. Doch Michael Bünker meint zum Stern von Bethlehem, der lange schwer zu deuten war: „Heute glaubt man zu wissen, dass es sich um eine Konjunktion von zwei Planeten handelt, also kein Komet, die zum Ausdruck bringen soll, dass hier der König der Juden zur Welt gekommen ist in der Geburt Jesus.“ Günter Wuchterl weiß als Wissenschaftler dazu, dass Dreifach-Begegnungen von Jupiter und Saturn nur rund alle 1000 Jahre einmal vorkommen. Er glaubt, ohne astrologische Bedeutung wäre Jesus nicht diese außergewöhnliche Person, weil diese Konstellation ein Königsattribut ist. Kann ein Christ zum Astrologen gehen? Erna Lehnhardt, eine Künstlerin und Astrologie-Userin, schließt weder den Glauben an Gott, noch die Astrologie aus. Sie ist davon überzeugt, dass alles ergänzend ist. Maria Luise Mathis ist auch der Meinung: „Ob ich in die Kirche gehe und an Gott glaube und mir dort z.B. in schwierigen Situationen Beistand hole, oder ob ich zusätzlich noch einen Astrologen befrage, der mir aufzeigt, welche Optionen ich jetzt habe, oder welche Fähigkeit ich entwickeln sollte, damit mein Leben gelingt, möchte ich frei entscheiden dürfen. Ich sehe da keinen Widerspruch.“ Christoph Luger, ein psychologischer Astrologe, deutet seinen Klienten ihren Ist-Zustand, den er gemeinsam mit ihnen erarbeitet. Er zeigt auf, welche Möglichkeiten gerade jetzt sind, welche Fähigkeiten und Entwicklungspotentiale genutzt werden sollen. Erna Lenhardt berichtet von einer astrologischen Beratung. Sie liest hin und wieder nach, was eingetroffen ist und welche einschneidenden Erlebnisse waren. Manche Aussagen haben absolut zugetroffen, und manche Aussagen kann sie noch nicht zuordnen. „Vielleicht trifft das später zu, das kann ich jetzt im Moment nicht sagen.“ Der Psychologe und Statistiker, Ivo Ponocny, gibt zu, dass ein Horoskop etwas sehr persönliches ist, denn es gibt sehr detaillierte Auskünfte über einen selbst. „Das ist natürlich attraktiv. Das ist mehr als ein psychologischer Test machen kann. Beim psychologischen Test kommt zum Schluss mit einem Summensqare heraus, dass jemand mehr oder weniger intelligent ist, mehr oder weniger extrovertiert ist. Aber das kommt nie an diesen Spezifitätsgrad heran, den ein Horoskop verspricht. Ein Horoskop ist noch dazu unterhaltsam. Da gibt es die vielen Symbole, die miteinander in Wechselwirkung stehen. Darüber kann man auch ein bisschen philosophieren. Was sagt denn das jetzt, wenn der Mond da steht und der Saturn dort ist? Diese Beschäftigung mit sich selbst macht Spaß.“ Aus dem Horoskop kann man das Anlagenpotential eines Menschen oder einer Firma herauslesen: Maria Luise Mathis über die Grundsätze der Astrologie: „Die Astrologie ist die Lehre von der Zeitqualität. Und wir gehen davon aus, wenn eine bestimmte Zeitqualität mehr oder weniger am Himmel zu sehen ist, wir lesen das ja nur ab von den Konstellationen, dann kann nur eine Sache geschehen oder ein Mensch geboren werden, der dieser Qualität entspricht und entsprechende Anlagen auch hat. Und so wie der Beginn einer Sache ist, so wird sie sich entsprechend entwickeln. Dieses Potential kann ich mit dem Horoskop sichtbar machen, mit dem Augenblick der Geburt von einer Person. Das gleiche gilt auch bei einer Firmengründung. Der Moment, in dem eine Firma gegründet wurde, ist das Geburtsdatum der Firma. Und dann kann ich die Entwicklung der Firma sehr gut beobachten.“ Michaela Kamler zeigt die Urkunde ihrer Firmengründung: „Das ist eine Amtsbestätigung, wann die Firma gegründet und eingetragen worden ist. Und auf diesen Gründungstag wurde ein Horoskop gemacht, über die Firma. Und da steht, der Aszendent des Firmenhoroskops liegt in der Jungfrau. Das Zeichen Jungfrau steht für Ökonomie, und die Fähigkeit mit geringstem Aufwand den größtmöglichen Nutzen zu erzielen. Arbeiten werden korrekt, fleißig und zuverlässig gemacht. Und es entspricht vor allem dem Auftrag, pharmazeutische Produkte herzustellen, das finde ich unglaublich interessant.“ Maria Luise Mathis erklärt wie Astrologie funktioniert: „Die Planeten bewirken nichts, sie erzeugen auch hier auf der Erde nichts, sondern sie zeigen Zyklen an. Durch die Sonne und die Schiefe der Ekliptik kann man die Jahreszeiten ablesen, am Verhältnis zwischen Sonne und Erde. Diese Zyklen der Planeten beschreiben, ob etwas im Anfang begriffen ist, oder sich eher im Abschwung befindet. Allein daran orientiert man sich, ob ein günstiger Zeitpunkt für etwas ist oder ein eher ungünstiger.“ Michaela Kamler berichtet aus ihrer astrologischen Beratung: „Ich hatte z.B. in Italien einen riesigen Prozess. Der hätte mir meine ganze Firma kosten können. Man hat mir das Produkt nachgemacht, und ich habe in Italien, in Triest, einen Prozess führen müssen in einer fremden Sprache. Mag. Maria Luise Mathis 2 2344 Maria Enzersdorf Riemerschmidgasse 5a/4 Tel. 0676 / 930 41 35 [email protected] www.astrologenverband.at ZVR 301914806 ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Das war nicht einfach. Also da bin ich wieder zum Astrologen gegangen und bat um Hilfe. Da wurde mir geraten was ich machen soll. Ich habe sogar versucht, eine Verhandlung zu verschieben, weil an diesem Tag die Verhandlung ganz schlecht gewesen wäre z.B. durch die Einflüsse von Pluto, usw. Dann hat er mir gesagt, an dem und dem Tag ist die Zeit besser für diese Verhandlung. Wir haben das dann so hingebogen. Und tatsächlich habe ich nach 2 ½ Jahren den Prozess gewonnen, durch alle Instanzen hindurch. Mit der Sicherheit, die man mir gegeben hat, war ich in dem Fall innerlich wirklich stark.“ Michael Bünker behauptet: „Also das, was die Astrologie vermeintlich den Menschen heute bietet, ist ein Sicherheitsversprechen in einer zunehmend unsicher werdenden Zeit. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Astrologie die falsche Antwort ist, denn sie beantwortet ja nicht die Ursache dieser Verhältnisse und Krisen, sondern versucht, durch eine Scheinsicherheit den Menschen einzureden, es ist schon in Ordnung so, wie es ist.“ Zeitungshoroskope und professionelle Astrologie: Maria Luise Mathis macht einen Unterschied zwischen Trivial-Astrologie und professioneller Astrologie: „Ich denke, dass man, zwischen der Trivialastrologie, die in den Medien sehr stark benutzt wird, und der professionellen Astrologie unterscheiden muss. Es ist ein natürlicher Wunsch der Menschen, wissen zu wollen, was sie erwartet. Die Tageshoroskope in den Zeitungen sind eine sehr vereinfachte Form der Astrologie, sie wird auf den Sonnenstand herunterreduziert, sie sind eine minimalistische Form der Astrologie. Sie bringen einen spielerischen Umgang mit der Zukunft und sie erzeugen sehr positivistische Illusionen. Das liest der Mensch halt gerne.“ Erna Lenhardt liest täglich die Horoskope in der Zeitung: „Wenn ich eine Zeitung in die Hand bekomme, schaue ich mir prinzipiell die Horoskope an. Das ist natürlich für die ganze Welt, für die ganze Menschheit, und jeder liest das heraus, was ihm persönlich gut tut.“ Günter Wuchterl berichtet von einer französischen Astronomin, die das Phänomen der Zeitungshoroskope genial beantwortet hat: „In den Zeitungen steht auf allen Seiten etwas, aber nirgends steht etwas über mich. Die Menschen lesen die Horoskop-Seite, weil sie glauben, da steht etwas über sie - das ist der Erfolg der Zeitungsastrologie. Das ist die Seite, wo ich mich selbst finde.“ Astrologie funktioniert – sie braucht keine wissenschaftlichen Beweise: Dies meint auch Maria Luise Mathis: „Es gibt ein Manifest der Wissenschaft, das bestätigt, dass die Sterne nichts mit dem Schicksal der Menschen zu tun haben. Eine traurige Tatsache ist, dass sich die meisten Wissenschaftler, die dieses Manifest unterschrieben haben, nicht mit Astrologie auseinander gesetzt haben. Sie würden über kein anderes Gebiet irgendein Urteil fällen, ohne sich mit der Materie auseinander gesetzt zu haben. Auf der anderen Seite braucht die Astrologie keine wissenschaftliche Bestätigung. Weil wir arbeiten mit Analogien, es gibt keine kausalen Zusammenhänge. D.h. wir lesen am Himmel Zeitqualität ab und interpretieren sie dann auf das weltliche Geschehen.“ Günter Wuchterl betont hingegen den Einfluss der Gestirne auf uns, distanziert sich aber deutlich vom Einfluss auf das Schicksal (was eigentlich auch kein Astrologe behauptet – Anm. der Redaktion): „Die Sonne ist unser Haupt-Antriebsmechanismus. Alle Energie kommt daher, das ist der Einfluss der Sonne. Sie wärmt uns, das Klima wird von der Sonne gemacht. Der Mond macht auch Effekte auf uns, durch die Schwerkraft. Die Planeten durch ihr Licht. Aber es ist nicht dieser behauptete Einfluss auf die Schicksale der Menschen.“ Ivo Ponocny moniert auch die fehlenden wissenschaftlichen Beweise: „Es gibt viele Studien weltweit und bislang gibt es keine Evidenz, die irgendeinen nennenswerten Effekt der Sterne auch nur ansatzweise zeigen hätte können. Ich gebe gerne zu, dass die Wissenschaftler oft nicht sehr gute Astrologen sind. Andererseits wurden die Horoskope ja oft in diesen Studien von Astrologen erstellt. Dementsprechend sollte ein guter Statistiker natürlich das astrologische Gutachten auch einem Astrologen überlassen und das ist auch passiert. Und in diesen Studien, wo Astrologen mitwirken konnten, ist kein erfolgreicher Nachweis geglückt.“ Günter Wuchterl meint, die Astrologen arbeiten mit einem extrem eingeschränkten Himmel: „Ich glaube, dass viele Menschen die Astrologie deswegen interessant finden, weil ihnen dieser wunderbare Himmel vorschwebt, der voll ist mit Sternen und Planeten, usw. Jedoch - der astrologische Himmel ist einfach nur ein Strich, auf dem nur die Sonne und die Planeten wandern.“ Maria Luise Mathis betont die Komplexität eines Horoskops: „Wir verwenden 10 Himmelkörper, 12 Tierkreiszeichen, 12 Häuser. Es gibt einen Aszendenten und einen Meridian. Auf der einen Seite gibt es einen Anlagepunkt, einen Willenspunkt, einen Ausgangspunkt. Und auf der Mag. Maria Luise Mathis 3 2344 Maria Enzersdorf Riemerschmidgasse 5a/4 Tel. 0676 / 930 41 35 [email protected] www.astrologenverband.at ZVR 301914806 ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ anderen Seite gibt es auch einen Zielpunkt, der zeigt, was der Mensch erreichen will. All diese Dinge sind so komplex, dass das mit keiner Statistik erfasst werden kann. Das geht einfach nicht. Und daher ist es müßig, irgendwelche wissenschaftliche Untersuchungen zu machen. Astrologie funktioniert einfach.“ Der Statistiker, Ivo Ponocny, fordert wissenschaftliche Beweise ein: „Es ist ein bisschen so, als würde die Gültigkeit der Astrologie immer dann verschwinden, wenn man genau hinschaut. Solange man nicht so genau hinschaut, gibt es ganz tolle Resultate und auch verblüffende Einzelübereinstimmungen, die einen wirklich im Moment vom Sessel hauen können. Aber immer dann, wenn man es systematisch anschaut, was ist jetzt wirklich dran, kann ich es wirklich beweisen, dann funktioniert es nicht. Das wäre ein bisschen so, wie wenn ich Ihnen jetzt sagen würde: Ich kann durch das Zimmer fliegen, aber nur wenn sie die Augen zu machen und die Kamera nicht läuft, dann geht es.“ Maria Luise Mathis gibt zu bedenken: „Es gibt doch viele Dinge, die wissenschaftlich nicht erklärbar sind und trotzdem angewendet werden und funktionieren. Man muss nicht für alles einen Beweis haben. Aber in dem mechanistischen Weltbild ist das sehr wohl so üblich geworden.“ Die wissenschaftliche Antwort von Günter Wuchterl lautet: Ich mag die Astrologie nicht, weil ich nicht an sie glaube, sondern nur an die Astronomie! Die entscheidende Sache ist die Korrigierbarkeit dieser Ansichten und die Möglichkeit Schlüsse zu ziehen, und die Fehler nicht mehr zu machen. Wir Astronomen, haben die Fehler korrigiert seit 2000 Jahren. Und vielleicht einer der klassischen Fehler der Astrologen ist, die Erde ins Zentrum zu stellen. Alles dreht sich um die Erde, alles dreht sich um den Menschen. Die schöne Antwort ist das Foucaultsche Pendel. Man kann sich hier im Deutschen Museum selbst vergewissern, die Erde dreht sich. Weil sich die Erde dreht, weil wir uns bewegen, kann man sehen, dass das Foucaultsche Pendel seine Kreise zieht. Wenn sich alles andere drehte, und wir hier still stünden, dann bliebe das Foucaultsche Pendel fest. Das Foucaultsche Pendel ist der Beweis, dass wir in Bewegung sind. Wir Astronomen haben den Fehler korrigiert. Die Astrologen haben es noch immer nicht geschafft.“ Die Frage nach der Sinnhaftigkeit: Maria Luise Mathis appelliert an die sinnhafte Komponente des menschlichen Lebens: „Aber die sinnhafte Komponente ist jenseits der materiellen Ebene. Man kann die sinnhafte Komponente nicht mit materiellen Maßstäben messen oder beweisen wollen.“ Ivo Ponocny führt die erstaunlichen Ergebnisse der Astrologen auf Code-Reading zurück: „Viele Menschen berichten von ganz erstaunlichen Erkenntnissen über einen selber, die sie aus einer astrologischen Beratung bekommen haben. Manchmal kann es auch sein, dass man ihnen etwas suggeriert hat, was dann gar nicht so stimmt. Aber im Allgemeinen wird das schon seinen Kern haben, weil ein guter Astrologe auch ein guter Psychologe sein muss, damit das Ganze überhaupt einen Sinn hat. Diese Menschen sind sehr gut trainiert darauf, Anzeichen am Gesprächspartner zu erkennen und sie richtig zu deuten. Das nennt sich CodeReading. Das kann man lernen, das kann man schulen. Das kann man auch intuitiv bis zu einem gewissen Grad haben.“ Maria Luise Mathis klärt auf, was in einer professionellen astrologische Beratung vor sich geht: „Astrologische Beratung basiert auf Zwiegespräch. D.h. der Klient wird mit einbezogen. D.h. ich biete Lösungen an, ob er sie annimmt ist seine Sache. Ich biete Möglichkeiten an. Ich stelle die meisten Ergebnisse, die ich sehe, in Form von Fragen zur Diskussion. Und wenn den Menschen das betrifft, dann ist er ganz glücklich, dass er darüber sprechen kann. Ja, es berührt den Menschen sehr positiv, wenn man genau die Frage stellt, die ihn ohnehin schon bewegt.“ Erna Lehnhardt appelliert an die Eigenverantwortung: „Die Astrologie bietet bei bestimmten Fragen eine Hilfestellung. Menschen, die sich dafür interessieren, haben ja grundsätzlich eine gute Intuition. Man darf die Eigenverantwortung aber nie aus der Hand geben.“ Der psychologische Astrologe Christoph Luger berichtet aus seiner Praxis: „Wenn ich etwas annehme, was zu mir gehört und wenn ich ja sage, dann ist das der erste Schritt, dass sich etwas verändern kann. Weil dann gebe ich dem ganzen Raum. Jeder Therapeut oder Astrologe oder jeder Mensch, der mit anderen Menschen arbeitet, wird das auch so sehen. Man bringt heute nicht mehr die Leute dazu, etwas zu überwinden oder wegzustecken, sondern erst einmal ja zu sagen zu sich selbst. Dadurch ist der erste Schritt getan in die Richtung einer Heilung.“ Ivo Ponocny betont: „Wenn ein Astrologe sagt, dass das Horoskop ein Ausgangspunkt ist, um zu sprechen und wenn ein Astrologe dabei ein guter Menschenkenner oder eine gute Menschenkennerin ist, dann mag er tatsächlich ein nützliches Gespräch mit jemandem auch führen können, das dem hilft. Als Psychologe stellt man sich natürlich die Frage, Mag. Maria Luise Mathis 4 2344 Maria Enzersdorf Riemerschmidgasse 5a/4 Tel. 0676 / 930 41 35 [email protected] www.astrologenverband.at ZVR 301914806 ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ warum wird das nicht beim Psychologen oder bei einer Psychologin gemacht? Als Priester wird man sich die Frage stellen, warum gehen die Leute nicht zu mir? Aber es ist ein Weg, den man sicher gehen kann, wenn man das möchte und wenn die Karten auf dem Tisch liegen, wenn klar ist, was hier passiert.“ Besucher der Esoterikmesse meinen: Die meisten Menschen sind spirituell. Man kann sich aus jeder Religion die Kernsachen herauszuholen. Die Schöpfung ist Schwingung. So ist jede Krankheit beim Menschen Ursache, dass er in irgendeinem Organ nicht richtig schwingt. Michael Bünker meint dazu: „Richtig ist, dass Religion sich bei uns, speziell in Europa, zunehmend individualisiert. D.h. jeder einzelne, jede einzelne betrachtet sich selbst als zuständig für den eigenen Glauben, was grundsätzlich sehr positiv ist. In dem nahen Kontakt, den die Kirchen, speziell auch unsere Kirche zu den Menschen hat, begegnet uns das auch bei jungen Menschen sehr stark. Da spielt die Erlebnisdimension eine große Rolle. Eine Religion, die nichts erleben lässt, ist eigentlich nicht so interessant für viele junge Menschen. Irrationalität ist ein Teil unserer Gesellschaft: Ivo Ponocny interpretiert folgendes: „Irrationalität ist immer ein Teil unserer Gesellschaft und wird es vermutlich auch noch lange bleiben. In einer sehr rationalen Welt würden wir uns auch gar nicht wohl fühlen. Man muss nur die Grenze ziehen, sowohl als Konsument, wie auch als Astrologe selber, oder als Astrologin, wo das Irrationale noch duldbar ist und wo wir es nicht mehr dulden sollten.“ Michael Bünker: „Vielleicht ist es auch etwas, was unserer Zeit entspricht, dass man sich hier etwas kaufen kann. Dass man für das, was man einsetzt, eine entsprechende Gegenleistung bekommt. Heute muss man alles kaufen. Warum soll man nicht auch die Hilfen kaufen müssen, mit denen man sich selbst besser versteht. Das werden wir von den christlichen Kirchen nie machen. Wir werden das, was wir zu sagen haben, nie zur Ware machen. Weil es immer eine Gabe ist, und die Gabe ist gratis und nie umsonst.“ Der Optimismus der Astrologen: Maria Luise Mathis ist optimistisch: „Ich bin überzeugt, dass sich die Kirche öffnet, und dass sich die Religionen mit der Astrologie in positiver Weise auseinander setzen werden. Ich sehe keinen Grund warum ich als gläubiger Mensch nicht einen astrologischen Rat einholen kann oder einen astrologischen Rat geben darf. Wir professionellen Astrologen suchen auch den Dialog, sowohl mit den Astronomen, wie auch mit der Kirche.“ Günter Wuchterl will als Astronom über die Astrologie aufklären: „Es ist nicht ein Problem der Astronomie, dass die Astrologie da ist, sondern es ist ein Problem von uns allen. Die Astronomie kennt nur die Mechanismen ein bisschen, hinter denen sich die Astrologen verschanzen. Diesen Mechanismus kann die Astronomie historisch beleuchten. Der Grund, warum ich etwas zur Astrologie sage, ist, weil ich mich verpflichtet fühle da etwas zu sagen, als jemand der die Planeten und das Universum versucht zu verstehen, wo ich offensichtlich sehe, dass es unverstanden ist.“ Die Abschlussworte von Michael Bünker: „Was mir ein positiver Zugang zur Astrologie sein könnte, oder überhaupt zur Sternenwelt, ist das Erstaunen. Für Platon ist das Erstaunen der Beginn jeder Erkenntnis. Also der Mensch, der unter dem Sternenhimmel steht und sich mit heutiger Erkenntnis über die Unermesslichkeit des Universums erstaunt und über die eigene Stellung in diesem Großen und Ganzen nachdenkt. Das ist schon etwas, das wertvoll ist. Für mich als Christen ist das immer auch ein Ausdruck des Lobes und des Dankes für die Schöpfung, die uns anvertraut ist. Die schließt natürlich den Himmel nicht aus.“ Nachsatz: Nachdem Sie Kommentare von Vertretern und Vertreterinnen der Religion, der Naturwissenschaft und der Astrologie gelesen haben, können Sie sich selbst ein Bild darüber machen, warum immer mehr Menschen eine astrologische Beratung als Orientierungshilfe in Anspruch nehmen. © Mag. Maria Luise Mathis Mag. Maria Luise Mathis 5