Wie werden Sprung- gelenkverletzungen behandelt?

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Wie werden Sprunggelenkverletzungen
behandelt?
Eine übersehene Verletzung des Sprunggelenks kann häufig
erst nach langer Zeit
Spätschäden,
eine Arthrose, zur
Folge haben.
Sie zählen zu den häufigsten Verletzungen überhaupt: Jeden Tag zieht sich
einer von 10 000 Bundesbürgern eine Verrenkung des Sprunggelenks zu. Das
passiert häufig beim Freizeitsport oder aber auch einfach
beim Spazierengehen.
Zu einem Bänderriß kann es zum Beispiel kommen,
wenn sich der Fuß beim Abrutschen von der Bordsteinkante verdreht oder wenn der Fuß nach einem Sprung
schräg aufkommt, etwa beim Basketball, Fußball oder
Handball. Zu Verletzungen kann es auch nach einer Verdrehung kommen, bei der der Fuß (Stollenfuß im Rasen
beim Fußball) auf dem Boden fixiert ist.
Das Sprunggelenk macht die Beweglichkeit des Fußes
gegenüber dem Unterschenkel möglich und besteht aus
der Knöchelgabel, dem Sprungbein und den Bandverbindungen.
Meist reißen die äußeren Seitenbänder über der Außenknöchelspitze. Die Funktion des Gelenks ist dann erheblich beeinträchtigt. Wird die Verletzung nicht richtig
behandelt, kann das böse Folgen haben.
Jahrelang schien die Sache klar: Patienten, die sich
nach einem Bänderriß zu einer Operation entschlossen,
hatten bessere Ausheilungschancen. Kam es hingegen
zu einer konservativen Behandlung ohne Operation, lag
die Erfolgsaussicht nur bei 60 bis 80 Prozent.
„Konservativ“ bedeutete lange Zeit, daß der Unterschenkel in Gips gelegt wurde, manchmal sogar ohne
Belastung des Beins, und das über einen Zeitraum von
sechs Wochen. Inzwischen hat sich bei der konservativen Behandlung einiges verändert. Moderne Schienen
werden eingesetzt, und das verletzte Bein wird auch belastet. Bewegung (wenn auch in Grenzen) ist mit diesen
Schienen oder auch in speziellen Schuhen möglich.
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Wie verlaufen die wichtigsten Operationen?
Diese Veränderungen haben die Diskussion über Vorund Nachteile konservativer Behandlungsverfahren bei
Verletzungen des Sprunggelenks unter Ärzten wieder
voll entfacht.
Wie sieht die Diagnose aus?
Sie sind umgeknickt und haben ein Krachen oder einen
heftigen Schmerz verspürt?
Dann müssen Sie Ihrem Arzt hinterher unbedingt berichten, ob das Gelenk sofort danach angeschwollen ist
oder ob es bis zum Anschwellen länger gedauert hat.
Der Arzt wird außerdem wissen wollen, ob der Fuß
zum erstenmal umgeknickt ist und ob Sie nicht mehr
auftreten oder gehen können, obwohl das Gelenk gekühlt worden ist.
Spätestens wenn Sie ein Frösteln verspüren, sollten Sie
sofort zum Arzt gehen! Blut im Gelenk führt erfahrungsgemäß schnell zu einem starken Krankheitsgefühl.
Gesundes oberes Sprunggelenk
Sprunggelenk mit aufklappbarem
Gelenkspalt
Schienbein
Wadenbein
Sprungbein
Sprungbein
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Gesundes oberes
Sprunggelenk und
Außenbandruptur des
oberen Sprunggelenks,
bei der der Gelenkspalt
aufklappbar ist.
Eine Spiegelung des
Sprunggelenks
erleichtert die
Diagnose.
Der Arzt wird zunächst eine Röntgenaufnahme machen. Damit kann ein Knöchelbruch sehr schnell ausgeschlossen werden – es sei denn, der Patient befindet
sich im Wachstumsalter.
Anschließend muß eine „gehaltene Röntgenaufnahme“ gemacht werden. Dabei wird das Gelenk in einen Apparat eingespannt und geröntgt, bei starkem
Schmerz auch unter örtlicher Betäubung.
Ist der Gelenkspalt gegenüber der gesunden Seite verbreitert, kann man einen Bandriß vermuten. Deshalb
muß auch das gesunde Gelenk untersucht werden.
Ist das Gelenk erheblich angeschwollen und blau gefärbt, obwohl Sie keinen Schmerz empfinden, ist die
Wahrscheinlichkeit groß, daß alle Bänder gerissen sind.
Sind die Bänder nur zum Teil gerissen, klagen die Betroffenen meist über um so stärkere Schmerzen.
Das Röntgenbild zeigt nur Knochen, keine Bänder,
und die Gelenkaufklappbarkeit ist auch individuellen
Schwankungen unterworfen.
Manche Mediziner gehen heute so weit, daß sie bei
klinisch hochgradigem Verdacht auf Bänderriß eine Arthroskopie, das heißt eine Spiegelung des Sprunggelenks
machen, und anschließend über das weitere Vorgehen
entscheiden.
Wann wird operiert?
Wird die Verletzung nicht operiert, sondern „funktionell
behandelt“, so kann man oft davon ausgehen, daß das
Ergebnis im Vergleich zur Operation und der anschließenden Nachbehandlung nach einem Jahr etwa gleich
ist. Und trotzdem spricht vieles für die Operation, bei
der auch die Gelenkfläche betrachtet und häufig sonst
unerkannte Schäden entdeckt werden. Manches deutet
darauf hin, daß die Prognose bei einer Operation, auf
längere Sicht gesehen, besser ist. Eine Schlaffheit der
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Wie verlaufen die wichtigsten Operationen?
Bänder des Sprunggelenks ist im nachhinein nur selten
oder oft sogar überhaupt nicht behandlungsfähig.
50 verschiedene (konservative) Methoden zur Wiederstabilisierung geschwächter Bänder und deren mäßige
Ergebnisse sprechen für die sofortige Rekonstruktion der
Bänder und dafür, alle Nebenbefunde einer frischen Verletzung umgehend zu behandeln.
Dennoch muß es sich immer um eine individuelle
Entscheidung handeln. Kinder und alte Menschen sollten nicht prinzipiell von einer Operation ausgeschlossen
werden. Bei Kindern müssen eventuelle Nebenverletzungen im Wachstumsalter berücksichtigt werden, bei
Senioren geht es darum, inwieweit eine frühe Beinbelastung überhaupt möglich ist.
Was passiert bei der Operation?
Die Haut wird über dem Außen- beziehungsweise Innenknöchel geöffnet. Manche Operateure machen zur
besseren Übersicht (unter Narkose) eine Blutsperre. Dabei wird eine Manschette am Oberschenkel angelegt,
die eine Durchblutung des Beines vorübergehend verhindert. Bei örtlicher Betäubung ist der Eingriff auch
ohne Blutsperre möglich.
Es folgt eine Inspektion des Gelenks, die Bänder werden dargestellt.
Dann entfernt der Arzt die Blutgerinnsel, Knorpelteile
werden refixiert, das heißt wieder in ihre ursprüngliche
Lage gebracht, auch Knochenstücke, die gelegentlich
mit dem Band herausgerissen werden.
Bänder und Kapseln werden mit feinsten, selbstauflösenden Fäden genäht. Je nach Befund wird eine Blutungsdrainage eingelegt.
Nach Versorgung der Wunde wird ein Kompressionsverband am gesamten Unterschenkel und Fuß angelegt.
Danach wird dort eine hintere Gipsschiene anmodelliert.
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Die Entscheidung für
Operation oder konservative Behandlung
ist immer individuell.
Wie geht es nach der Operation weiter?
Schmerzen nach dem
Eingriff müssen Sie
sofort melden!
Wenn der Eingriff unter Narkose erfolgt ist, dürfen Sie
nach vier Stunden essen und trinken. Das Bein wird auf
einer Schiene oder auf einem Kissen hochgelagert.
Schmerzen sollten Sie sofort melden! Durch Schwellung oder Blutung kann es zu einer Abschnürung der
Durchblutung kommen. Dann muß der Verband aufgeschnitten werden.
Die Operation kann auch ambulant gemacht werden.
Allerdings sollten Sie dabei bedenken, daß die Gefahren einer Thrombose, Nachblutung oder Infektion mindestens gleich groß sind wie bei einer stationären Operation. Beachten Sie: Nach der ambulanten Operation
sind Sie zu Hause auf sich alleine gestellt!
Bei stationärer Behandlung erfolgt am zweiten oder
dritten Tag ein Verbandswechsel. Erste einfache Bewegungen können gemacht werden. Dazu gibt es vom Arzt
Instruktionen über den weiteren Verlauf der Behandlung.
Sie können aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Welche Komplikationen sind möglich?
Bis zu 48 Stunden nach der Operation können Blutungen auftreten. Vom dritten bis zum fünften Tag besteht
die Gefahr einer Wundinfektion.
Eine Schienenbehandlung und Belastung ist – abhängig von der Wundheilung – spätestens nach 10 bis 14
Tagen sinnvoll. Sie sollten ständig das Abrollen des Fußes trainieren! Laufen, nach der dritten Woche sogar
leichtes Joggen mit der speziellen Schiene ist möglich.
Sinnvoll sind außerdem krankengymnastische Übungen,
Krafttraining, Anspannungsübungen mit und ohne Widerstand. Nach sechs Wochen kann mit der Spezialschiene voll trainiert werden.
Im täglichen Leben können Sie dann die Schiene
auch weglassen. Spezielle Schuhe sind nicht günstig für
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Wie verlaufen die wichtigsten Operationen?
die Nachbehandlung, da sie steif sind und zuwenig Bewegung zulassen.
Auch die Bandheilung braucht Streß (gesteuerte, dosierte Belastung) zur optimalen Ausheilung – Bewegung
ist nötig, damit Sie schnell wieder fit werden! Außerdem
sind vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung einer
erneuten Ruptur oder Verletzung nötig.
Sie sollten zu Hause unbedingt die Wunde pflegen!
Ab dem dritten bis fünften Tag, spätestens aber nach
zehn Tagen ist Duschen möglich. Socken sollten erst
wieder angezogen werden, wenn die Wunde trocken ist.
Auch die Übungsschiene kann dazu beitragen, daß
die Haut feucht wird. Ziehen Sie deshalb Frotteesocken
über, und wechseln Sie sie häufig.
Wichtig ist auch eine vorübergehende Behandlung an
der Luft: Nehmen Sie das Bein heraus aus der Schiene,
legen Sie es aufs Kissen, und bewegen Sie es!
Das Wichtigste auf einen Blick
Starke Schmerzen nach einer Verdrehung oder eine
Schwellung des Kniegelenks sind Symptome für eine
Verletzung.
Die Stärke des Schmerzes sagt nichts über das Ausmaß der Verletzung aus, deshalb ist eine Untersuchung wichtig!
Eine Operation ist je nach Ausmaß der Verletzung
angezeigt. Dabei kommt es auch darauf an, wie
sportlich aktiv der Patient ist.
Ambulante und stationäre Operationen sind möglich.
Wird das Bein zu lange konsequent ruhiggestellt, besteht die Gefahr einer Thrombose.
Ausheilung ist durch zunehmende Belastung möglich, zunächst mit einer Schiene, um Kippbewegungen zu verhindern.
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Schonen Sie sich
nicht zu sehr!
Bewegung tut gut!
Krafttraining kann das
Sprunggelenk vor zukünftigen Verletzungen schützen.
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