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Kea | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Kea
Nestor notabilis
Keas gehören zu den ungewöhnlichsten Papageienvögeln: Sie leben
auch in Eis und Schnee, sehen recht unscheinbar aus und faszinieren
uns durch ihre Neugier und Freude am Spiel.
Aussehen
Keas zählen zu den Echten Papageien und dort zur Unterfamilie der
Nestor-Papageien. Von der Ferne betrachtet, könnte man sie fast mit
Krähen verwechseln.
Ihr Gefieder ist unauffällig, olivgrün mit schwarz gerandeten Federn. Nur
die Unterflügel und der Rücken sind orange bis rötlich gefärbt.
Der Schnabel ist grau, schmal und hakenförmig, der Schwanz
verhältnismäßig kurz, die Füße sind braun.
Keas messen von Kopf bis Schwanz etwa 46 bis 50 Zentimeter - sie sind
also etwa so groß wie ein Huhn.
Männchen und Weibchen der Keas sehen fast gleich aus, nur sehr geübte
Beobachter merken überhaupt einen Unterschied:
Die Männchen haben einen etwas längeren und stärker gebogenen
Schnabel als die Weibchen
Heimat
Keas sind ausschließlich in Neuseeland zuhause, dort kommen sie nur auf der Südinsel vor. Sie sind
Vögel der Gebirge und fast nur in den Neuseeländischen Alpen zu finden. Im Winter, wenn das Futter
knapp ist, ziehen sie aber auch schon mal ins Flachland.
Lebensraum
Keas halten sich vor allem am Rand der Baumgrenze zwischen 300 und 500 Metern Höhe auf. In
dieser alpinen Region müssen die Tiere Schnee, Kälte und Wind aushalten können. Der Vorteil ist,
dass sie in diesem sehr kargen Lebensraum kaum Konkurrenz durch andere Vögel haben.
Rassen und Arten
Papageien kommen auf allen Kontinenten außer in Europa vor. In der Familie der Echten Papageien
gibt es mehr als 200 verschiedene Arten.
Der Kaka ist mit dem Kea am nächsten verwandt. Auch er lebt in Neuseeland, hält sich aber eher in
flacheren Regionen mit milderem Klima.
Lebenserwartung
Es ist nicht bekannt, wie alt Keas werden können. Im Allgemeinen haben
alle Papageien aber eine sehr hohe Lebenserwartung.
Die großen Arten unter den Papageien werden manchmal sogar einige
Jahrzehnte alt.
Alltag
Keas sind sehr ungewöhnliche Vögel: Sie sind so verspielt und neugierig, wie man es sonst nur zum
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Beispiel von Affen kennt.
Sobald sie nicht mit der Nahrungssuche oder der Aufzucht der Jungen
beschäftigt sind, untersuchen sie alles in ihrer Umgebung. Dabei machen
sie nicht einmal vor Gegenständen von Menschen Halt.
Autos, Dichtungsgummis an Türen und Fenstern, aber auch alles, was
man liegen lässt, untersuchen sie mit ihren scharfen Schnäbeln.
Kein Wunder, dass dabei meist einiges beschädigt wird und auch der Lack von Autos oder Türen
kräftige Kratzer bekommt.
Außerdem spielen sie gerne miteinander, toben herum, werfen sich auf
den Rücken und schlagen beinahe Purzelbäume.
Keas gelten als sehr intelligent. Sie können Werkzeuge benutzen und
Mülltonnen öffnen - natürlich nur, um alles zu stibitzen, was fressbar ist.
Außerdem können sie von ihren Artgenossen lernen und schauen sich
von ihnen ab, wie das Leben so funktioniert.
Oder sie arbeiten mit ihnen zusammen, um etwas bestimmtes zu erreichen.
Forscher haben herausgefunden, dass Keas ab dem Alter von zwei
Jahren ältere Artgenossen bei der Futtersuche beobachten und von ihnen
lernen.
Keas sind auch sehr soziale Vögel. Sie leben meist in Gruppen.
Die Männchen sind außerdem polygam, das heißt, sie paaren sich mit
mehreren Weibchen.
Freunde und Feinde
Der größte Feind der Keas ist der Mensch: Weil viele Farmer glauben, dass Keas Schafe töten, wurden
sie vor allem in der Vergangenheit gejagt. Wer ein Tier abgeschossen hatte, wurde sogar dafür
belohnt.
Nachwuchs
Keas sind das ganze Jahr über fortpflanzungsfähig, sie brüten aber vor allem im Frühjahr. Das ist in
Neuseeland die Zeit, in der bei uns Herbst ist. Ist das Nahrungsangebot sehr knapp, kann sich die
Brutzeit aber auch verschieben oder einmal ganz ausfallen. Manchmal brüten sie sogar bis zu vier
Jahre lang gar nicht.
Das Nest bauen Keas zwischen Felsen oder in hohlen Baumstümpfen. Es wird mit Pflanzenmaterial
ausgepolstert. Ein Weibchen legt zwei bis vier Eier, die sie alleine ausbrütet. Sind nach drei bis vier
Wochen die Jungen geschlüpft, hilft das Männchen beim Füttern mit. Die jungen Keas bleiben etwa
zwei Wochen lang im Nest.
Sprache
Der Ruf der Keas ist ein langgezogenes "kiiiaah" - daher kommt auch der Name der Vögel: Kea.
Ernährung
Keas haben einen sehr abwechslungsreichen Speiseplan, sie nutzen
alles, was ihnen ihr karger Lebensraum bietet: Neben Früchten, Samen,
Knospen und Wurzeln sind dies auch Insekten, manchmal auch Aas.
Neuseeländische Farmer berichten, Keas griffen Schafe an und fräßen
dann das Fett.
Diese Berichte sind oft übertrieben: Vermutlich gehen Keas nur an Tiere,
die im unwegsamen Gebirge umgekommen sind. Diese sind für sie eine
wichtige Eiweiß-Quelle.
Haltung
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Keas werden oft in Zoos gehalten, manchmal aber auch von privaten Tierhaltern zuhause. Weil sie so
neugierig sind, werden sie auch sehr zahm.
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© Südw estrundfunk 2016
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