Leukämie: Kölner Forscher sind dem „Lebenselixier“ der

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Leukämie: Kölner Forscher sind dem „Lebenselixier“ der
Krebszellen auf der Spur
Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) entsteht durch eine
Anhäufung kranker B-Lymphozyten (CLL-Zellen) im Blut, Knochenmark und
Lymphknoten. Um zu Überleben, benötigen die Krebszellen Kontakt mit
gesunden Zellen in ihrer Umgebung. Forscher der Uniklinik Köln wollen
herausfinden, ob der Eiweißstoff Angiopoietin-2, welcher bei
CLL-Patienten in erhöhtem Maße im Blut nachgewiesen werden kann, für
das Wechselspiel zwischen CLL-Zellen und dem gesunden Gewebe wichtig
ist. Wäre dies der Fall, kann Angiopoietin-2 als Ansatzpunkt für eine
zielgerichtete Therapie genutzt werden. Die Interaktion der
Krebszellen mit ihrer Umgebung könnte unterbunden und so ihr Absterben
gefördert werden.
Wenn CLL-Zellen aus ihrer natürlichen Umgebung im Körper des Patienten
herausgenommen werden, sterben sie schnell ab. Aus diesem Grund geht
man davon aus, dass das Nebeneinander von entarteten Zellen und
gesunden Zellen des umliegenden Gewebes (das sogenannte Mikromilieu)
einen entscheidenden Faktor für das Überleben der Krebszellen
darstellt.
Von anderen Krebsarten ist bekannt, dass Eiweißstoffe, die
normalerweise an der Bildung von Blutgefäßen beteiligt sind, eine
wichtige Rolle für das Überleben des Tumors spielen. Auch bei
Leukämien, wie der CLL, konnten solche Eiweißstoffe, zum Beispiel der
vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor (VEGF) oder Angiopoietin-2, in
erhöhtem Maße im Blut der Patienten nachgewiesen werden. PD Dr.
Karl-Anton Kreuzer und Dr. Iris Gehrke aus der Klinik I für Innere
Medizin der Uniklink Köln konnten in früheren Arbeiten nachweisen,
dass die Hemmung des VEGF-Rezeptors CLL- Zellen dazu bringt,
abzusterben. Außerdem konnten sie zeigen, dass von normalem
Knochenmarkbindegewebe produziertes VEGF das Überleben der CLL- Zellen
unterstützt. CLL-Patienten mit geringen Heilungschancen weisen
besonders hohe Blutspiegel von Angiopoietin-2 auf.
In einem von der Wilhelm-Sander-Stiftung geförderten Projekt wird die
Arbeitsgruppe von PD Dr. Kreuzer und Dr. Gehrke die Rolle des Proteins
Angiopoietin-2 und dessen korrespondierenden Rezeptor Tie-2 bei der
CLL genauer untersuchen. Dabei liegt ein Schwerpunkt in der Aufklärung
der Bedeutung dieser beiden Proteine für das Mikromilieu der CLL.
© 2012 - Detlef Höwing als Projekt der Selbsthilfe Harnblasenkrebs
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e.V. - Alle Rechte vorbehalten
Diese Untersuchungen werden mit Hilfe von Zellkultursystemen
durchgeführt, welche CLL-Zellen und Zellen aus ihrem natürlichen
Umgebungsgewebe im Körper enthalten. Um die Situation im Körper des
Patienten noch besser nachzustellen, werden die Forscher der Uniklinik
Köln zudem den Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft so ändern, dass er
dem vorherrschenden Milieu im Körper nahe kommt.
Die Untersuchungen sollen einen Beitrag zum Verständnis des
Wechselspiels von CLL-Zellen und ihrem Mikromilieu leisten. Das
übergeordnete Ziel ist hierbei, Angiopoietin-2 und/oder Tie-2 als
potentiellen Angriffspunkt für eine neue zielgerichtete Therapie für
die CLL zu identifizieren.
Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit
rund 90.000 Euro. Stiftungszweck ist die Förderung der
medizinischen Forschung, insbesondere von Projekten im Rahmen der
Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden insgesamt über
190 Mio. Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der
Schweiz bewilligt. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des
gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.
Weitere Informationen zur
Stiftung: http://www.wilhelm-sander-stiftung.de
Kontakt (Projektleitung):
Dr. rer. nat. Iris Gehrke
Klinik I für Innere Medizin, Universität zu Köln
Kerpener Strasse 62, 50937 Köln
Telefon: +49 (0) 221 478 97384
Email: [email protected]
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