Leitfaden Nachhaltigkeit für Neubau und Bauerneuerung

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Leitfaden Nachhaltigkeit
für Neubau und
Bauerneuerung
Teilkonzept im Rahmen der Umsetzung
der Null-Emissions-Strategie
des Landkreises Barnim
Erstauflage
Leitfaden Nachhaltigkeit für Neubau und Bauerneuerung
Inhaltsverzeichnis
1
Ausgangslage und Zielsetzungen
Seite
4
2
Aufbau des Leitfadens
Seite
6
3
Ziele des nachhaltigen Bauens
Seite
6
3.1
Grundlagen und Themenfelder
Seite
6
3.2
Kriteriengruppen mit Zielen
Seite
8
4
Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
Seite11
4.1
Bestandsaufnahme und Rahmenbedingungen
Seite11
4.2
Nachhaltigkeit
Seite12
4.3
Wirtschaftlichkeit
Seite15
4.4
Energieeinsparverordnung und Eneuerbare-Energien-Wärmegesetz
Seite17
4.5
Gebäudehülle
Seite18
4.6
Lüftung
Seite 21
4.7
Heizung, Warmwasser und Energieerzeugung
Seite 25
4.8
Tageslicht und Lichtversorgung
Seite 30
4.9
Organisatorische Maßnahmen
Seite 31
5
Gebäudetypen und Checklisten
Seite 32
5.1
Gebäudetyp Schulen
Seite 34
5.2
Gebäudetyp Kindertagesstätten
Seite 45
5.3
Gebäudetyp Sportbauten
Seite 55
5.4
Gebäudetyp Verwaltungsgebäude
Seite 65
5.5
Gebäudetyp Feuerwehren
Seite 73
1 Ausgangslage und
Zielsetzungen
Ausgangslage
Im Jahr fallen in Deutschland ca. 43 Mio. to CO2 im öffentlichen Sektor an. Der Bewirtschaftung öffentlicher Gebäude kommt in diesem Zusammenhang eine besondere
Rolle zu, da allein 54 Prozent der klimaschädlichen Emissionen in diesem Bereich produziert werden.
Dem vorliegenden Leitfaden liegt die Zielsetzung des Kreistagsbeschlusses vom April
2008 zur Umsetzung der Null-Emissions-Strategie im Landkreis Barnim zugrunde:
Der Landkreis Barnim verfolgt die Zielsetzung, nicht nur die bis 2020 beschlossenen
Klimaschutzziele auf nationaler und europäischer Ebene zu erfüllen, sondern durch
eine ambitionierte eigene Strukturplanung bereits bis 2011 die Vorgaben (Steigerung
Energieeffizienz, Anteil Erneuerbarer Energien und Verminderung von CO²-Emissionen)
zu erreichen. Ziel und Herausforderung dieser Strategie ist die „Zero Emission“, also
der Zustand der „Null-Emission“ zu erreichen.
Die Erarbeitung des Leitfadens orientierte sich zudem an den Nachhaltigkeitskriterien
der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB). Hintergrund ist das Bestreben alle öffentlichen Gebäude für eine zukünftige Zertifizierung vorzubereiten:
Die Grundsätze des nachhaltigen Planens und Bauens sollen bei allen Bauansinnen im
Bereich Neubau und Bauerneuerung für öffentliche Gebäude des Landkreises Barnim
umgesetzt werden.
Der hier vorliegende „Leitfaden Nachhaltigkeit für Neubau und Bauerneuerung“ berücksichtigt die planungsrelevanten Nachhaltigkeitsanforderungen folgender Quellen:
• gesetzliche Anforderungen
• Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)
Zielsetzungen
Mit der Null-Emissions-Strategie verpflichtet sich der Landkreis Barnim der Energiegewinnung, -einsparung und -effizienz.
Er erkennt die Notwendigkeit der energetischen Gebäudeoptimierung, Verbrauchsminimierung und des Stoffstrommanagements an. Hierbei sollen die örtlichen Rahmenbedingungen und Potenziale, die Steigerung des Einsatzes lokaler, regenerativer Ressourcen und Energieträger entsprechend dem „Masterplan Stoffstrommanagement“
Berücksichtigung finden.
Mit dem Leitfaden soll eine gezielte Systematik und methodische Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen gefördert und transparent gemacht werden.
Für den Bauherrn und Betreiber stellt er ein Anforderungsprofil dar. Für die Planer
dient er als Planungshandbuch mit Hinweisen zur Berücksichtigung und Umsetzung
nachhaltigkeitsorientierter Kriterien, die eine Brücke für eine spätere Gebäudezertifizierung gemäß dem derzeit in der Entwicklung befindlichen Deutschen Gütesiegel darstellen und unmittelbar zur CO2-Reduktion im Landkreis Barnim beitragen.
Kapitel 1: Ausgangslage und Zielsetzungen
Der Leitfaden basiert auf dem Gedanken einer integralen und ganzheitlichen Planung.
Die Weichen für ein energetisch optimiertes und nachhaltiges Gebäudekonzept werden
bereits bei der Programmdefinition und in der ersten Konzeptphase gestellt und führen
somit zu einem erhöhten Planungsbedarf während der Anfangsstadien. Die Qualität der
Planung sowie die Optimierung des Planungsablaufes werden wesentlich durch einen
integralen Prozess und ein interdisziplinäres Planungsteam beeinflusst. Berücksichtigung findet die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes, also von der
Projektentwicklung bis zum Abbruch.
Bei allen Bauansinnen sind die Grundsätze der Nachhaltigkeit auf die technische
Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Verträglichkeit mit der Bausubstanz (Historische
Objekte) zu prüfen, ein hoher Umsetzungsgrad anzustreben und bei Zielkonflikten wirkungsorientierte Prioritäten zu setzen.
Kapitel 1: Ausgangslage und Zielsetzungen
2 Aufbau des Leitfadens
Der Landkreis Barnim formuliert im Leitfaden Zielsetzungen des nachhaltigen Bauens.
Der Leitfaden nimmt Bezug auf das DGNB-Gütesiegel, stellt in Anlehnung an dieses
die Themenfelder und Kriteriengruppen des nachhaltigen Bauens vor und beschreibt
deren Ziele.
Um den Leitfaden für den Nutzer möglichst leicht anwendbar zu machen, wird im Kapitel 4 „Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens“ eine Gliederung gewählt, die sich an
der Gebäudeplanung und seinen einzelnen Gewerken orientiert. Dadurch lassen sich
Mehrfachbenennungen vermeiden. Einzelne Bau- oder Sanierungsmaßnahmen können
eine Vielzahl der Nachhaltigkeitskriterien betreffen. Eine Wärmedämmung der Außenwand beeinflusst beispielsweise den Primärenergiebedarf, den thermischen Komfort,
die Energiekosten etc. Bei einer Gliederung nach Nachhaltigkeitskriterien würden Vorgaben zur Außenwand an vielen Stellen genannt werden.
Kapitel 5 geht auf diejenigen Planungsanforderungen ein, worin sich die betrachteten
Gebäudetypen unterscheiden. Die in diesem Kapitel betrachteten Gebäudetypen werden
jeweils durch eine Checkliste ergänzt. Sie fasst alle für die nachhaltige Planung des Sanierungs- bzw. Bauvorhabens relevanten und im Leitfaden ausführlich beschriebenen
Aspekte übersichtlich zusammen. Die Checklisten bieten in ihrer komprimierten Form
einen guten Überblick und sollen dem Bauherren, Planer und Betreiber als praktischer
Begleiter in seinem Bauvorhaben dienen.
Für die Kriterien werden im Rahmen dieses Leitfadens keine verbindlichen Umsetzungsziele vorgegeben, es handelt sich um ein Planungshandbuch mit Hinweisen, das
die Brücke zur Einhaltung bzw. Unterschreitung der gesetzlichen Vorgaben und zum
DGNB-Gütesiegel schlägt. Die DGNB hat allerdings bisher nur für den Neubau von
Büro- und Verwaltungsgebäuden eine Pilotzertifizierung entwickelt.
3 Ziele des nachhaltigen
Bauens
3.1
Grundlagen und Themenfelder
Bei der Formulierung seines Leitfadens zum nachhaltigen Bauen stützt sich der Landkreis Barnim auf die Kriterien, die von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges
Bauen (DGNB) und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
(BMVBS) im Rahmen des Zertifizierungssystems Deutsches Gütesiegel Nachhaltiges
Bauen formuliert wurden.
Demnach bilden Begriffe wie „ökologisches Bauen“ oder „energieeffizientes Bauen“ nur
Teilaspekte einer zukunftsfähigen Entwicklung. Der Ansatz des Nachhaltigkeitsbegriffs
Kapitel 2 + 3: Aufbau des Leitfadens + Ziele des nachhaltigen Bauens
stellt sich komplexer dar, neben wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen
Aspekten sind technische und prozessorientierte Qualitäten auf ganzheitliche Weise in die
verschiedenen Dimensionen und Themenfelder des Planen und Bauens einzubeziehen.
III
Lebenszykluskosten
und Wertstabilität
II
Ressourceninanspruchnahme
und Abfallaufkommen
I
Wirkung auf die globale
und lokale Umwelt
Ökonomische
Qualität
IV
Gesundheit, Behaglichkeit
und Nutzerzufriedenheit
V
Funktionalität
Soziale
Qualität
Ökologische
Qualität
VI
Gestalterische Qualität
X
Standortqualitäten
StandortQualität
Technische
Qualität
Prozess-
Qualität
VII
Qualität der technischen
Ausführung
VIII
Qualität der Planung
IX
Qualität der
Bauausführung
Bild 1: Die sechs Themenfelder und die zehn Kriteriengruppen nach DGNB
Kapitel 3: Ziele des nachhaltigen Bauens
3.2
Kriteriengruppen mit Zielen
Zehn wesentliche Kriteriengruppen bestimmen die Ziele des Nachhaltigen Bauens:
I Wirkung auf die globale und lokale Umwelt
Reduzierung des
Treibhaus­potenzials
Das Treibhauspotenzial (Global Warming Potenzial, GWP) gilt es als
potenziellen Beitrag eines Stoffes zur Erwärmung der bodennahen
Luftschichten d.h. zum so genannten Treibhauseffekt, zu vermindern. Eine effizientere Energienutzung im Bereich Bauen bietet eine
Möglichkeit zur Reduzierung der Treibhausgase.
Vermeidung von
Risiken für die lokale
Umwelt aus dem
Einsatz umweltschädlicher Stoffe
Die Risiken für die lokale Umwelt sollten vermieden werden durch
die Verwendung von gefahrlosen Stoffen und Produkten in Bezug auf
ihre stofflichen Eigenschaften oder Rezepturbestandteile während
Herstellung, Transport, Verarbeitung oder Beseitigung.
Einsatz wiederverwendbarer oder -verwertbarer Baustoffe
Einsatz wiederverwendbarer oder -verwertbarer Baustoffe.
Reduzierung negativer Folgen auf das
Mikroklima infolge
des Wärmeinsel­
effektes
Durch die Schaffung von unversiegelten Bereichen, Begrünung oder
Verwendung von Materialien mit geringer solarer Absorption im
Fassaden- und Dachbereich soll die weitere Aufheizung von Städten
verringert werden.
II Ressourceninanspruchnahme und Abfallaufkommen
Senkung des Gesamtenergiebedarfes
über den gesamten
Lebenszyklus
In erster Priorität ist der Energiebedarf des Objektes über den
gesamten Lebenszyklus für Herstellung, Instandsetzung, Betrieb
und Rückbau/Entsorgung zu senken. Die Minimierung des Energiebedarfs und Optimierung der Energieversorgung muss somit die
Themen Wärme, Kälte, Luft, Licht und Strom aus der Nutzung und
Konstruktion und den Energiebedarf in den Vorketten berücksichtigen.
Reduzierung des
Einsatzes nichter­
neuerbarer Energien
und Maximierung des
Anteils erneuerbarer
Energien
Der Einsatz nicht erneuerbarer energetischer Ressourcen soll
verringert und der Anteil der erneuerbaren lokalen, regenerativen
Ressourcen und Energieträger entsprechend dem „Masterplan
Stoffstrommanagement“ maximiert werden.
Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und Geringhaltung der Bodenversiegelung
Die effiziente Flächenplanung durch Reduzierung des Verbrauchs
und damit Geringhaltung zusätzlicher Bodenversiegelung ist ausschlaggebend für eine energetische Optimierung.
Hohe Recyclingquote
bei den Abfällen aus
Betrieb und Nutzung
Die möglichst hohe Recyclingquote der Abfälle aus Betrieb und
Nutzung ist erstrebenswert. Nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz
sollte Abfall möglichst verwertet, nur wenn unumgänglich eine
Beseitigung in Betracht gezogen werden.
III Lebenszykluskosten und Wertstabilität
Minimierung der Lebenszykluskosten
Die Minimierung der Lebenszykluskosten, die über die Lebensdauer
(Projektentwicklung – Herstellung – Übergabe – Folgekosten – Entsorgung) des betrachteten Gebäudes entstehen, ist anzustreben.
Maximierung der
Wertstabilität
Eine hohe Umnutzungsfähigkeit von Gebäuden ist zu verfolgen und
unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten gegeben, wenn der Wandel
mit geringem Ressourceneinsatz/-verbrauch realisiert werden
kann.
Kapitel 3: Ziele des nachhaltigen Bauens
IV Gesundheit, Behaglichkeit und Nutzerzufriedenheit
Thermischer Komfort im Winter und
Sommer
Zur Optimierung des thermischen Raumklimas sind Kriterien wie
die Zugluft, die Strahlungstemperaturasymmetrie, Fußbodentemperatur und relative Luftfeuchte zu berücksichtigen mit dem Ziel
moderate Innentemperaturen allein durch bauliche Maßnahmen zu
erreichen und durch die Art, wie der thermische Komfort bereitgestellt wird, den Energieverbrauch des Gebäudes zu reduzieren.
Innenraumluftqualität Es ist eine niedrige Innenraumkonzentration an flüchtig organischen Verbindungen anzustreben, um sicherzustellen, dass die
Innenraumluftqualität zu keinen negativen Effekten hinsichtlich der
Befindlichkeit der Raumnutzer führt.
Visueller Komfort,
Optimierung des
Tageslichtanteils zur
Reduzierung künstlicher Beleuchtung
Sichtverbindungen nach außen, Blendfreiheit, Tageslichtverfügbarkeit, Lichtverteilung und Farbwiedergabe spielen eine große Rolle
bei der Zufriedenheit am Arbeitsplatz und bilden die Grundlage für
ein hohes Energieeinsparpotenzial bei künstlicher Beleuchtung und
Kühlung.
Einflussnahme des
Nutzers
Die Maximierung der Einflussnahmemöglichkeit des Nutzers auf
die Bereiche Lüftung, Sonnen-, Blendschutz, Temperatur sowie die
Steuerung von Tages- und Kunstlicht steigert die Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit des Nutzers sowie den Energieverbrauch am
Arbeitsplatz.
V Funktionalität
Barrierefreiheit
Gebäude sollen barrierefrei gebaut werden. Barrierefreiheit erhöht
den Wert und die Attraktivität für alle Bevölkerungsgruppen und
betrifft vor allem Menschen mit motorischen oder sensorischen
Einschränkungen.
Flächeneffizienz und
Umnutzungsfähigkeit
Ziel ist es, die bei einer Baumaßnahme versiegelte Fläche möglichst
gering zu halten und effektiv zu nutzen. Innerhalb von Gebäuden
tragen gut proportionierte Flächen und übersichtliche Gestaltung
sowie die Umnutzfähigkeit der baulichen Strukturen durch Funktionalität, Flexibilität und Anpassbarkeit zur Akzeptanz eines Bauwerks, seiner Nutzungsdauer und den Lebenszykluskosten sowie
Stoffströmen bei.
VI Gestalterische Qualität
Sicherung der gestalterischen und städtebaulichen Qualität
in Wettbewerb und
Planung
Bauwerke stehen in einer ständigen Wechselwirkung zu benachbarten Gebäuden sowie seinen Nutzern und Passanten. Bauwerke
gestalten den öffentlichen Raum. Durch eine gezielte Planung und
Steuerung der Bebauung können attraktive Lebensräume geschaffen werden. Diese Qualitäten können mithilfe eines Planungswettbewerbs und einer integralen Planung von Beginn erreicht werden.
VII Qualität der technischen Ausführung
Energetische und
feuchteschutztechnische Qualität der
Gebäudehülle
Ziel ist die Minimierung des Energiebedarfs für die Raumkonditionierung von Gebäuden bei gleichzeitiger Sicherstellung einer hohen
thermischen Behaglichkeit und der Vermeidung von Bauschäden.
Reinigungs- und
Instandhaltungsfreundlichkeit des
Baukörpers
Durch gezielte Reinigung und Instandhaltung sollen die eingesetzten Materialien bis an ihre maximal mögliche Lebensdauer
geführt werden und die Aufwendungen im Betrieb möglichst gering
sein, um den Einfluss auf die Kosten sowie die Umweltwirkung
eines Bauwerkes während der Nutzungsphase möglichst gering zu
halten.
Rückbaubarkeit,
Recycling-Freundlichkeit
Die materiellen, energetischen und finanziellen Wirkungen hängen
eng mit den verursachten Abfallmengen zusammen. Die anfallenden Stoffstrommengen sind sowohl zu reduzieren, als auch in
einem Stoffkreislauf zu führen.
Kapitel 3: Ziele des nachhaltigen Bauens
VIII Qualität der Planung
Qualität der Projektvorbereitung
Für eine hohe Qualität der Projektvorbereitung sind Art und Umfang
des Bedarfsplanes zu optimieren, eine Zielvereinbarung zu treffen,
die Vorbereitung eines Architektenwettbewerbs zu prüfen und die
Einflussnahme auf den nutzer- und nutzungsbedingten Energieaufwand vorzubereiten.
Integrale Planung
und Optimierung und
Komplexität der Herangehensweise in der
Planung
Um Architektur, Tragwerk, Bauphysik und Gebäudetechnik optimal
aufeinander abzustimmen sind ein integrales Planungsteam mit
ausreichender Qualifikation sowie eine Nutzerbeteiligung notwendig. Die Durchführung von Variantenvergleichen unter verstärkter
Einbeziehung ökonomischer und ökologischer Aspekte sowie eine
externe Qualitätssicherung in der Planung soll angeregt werden.
Schaffung von Voraussetzungen für eine
optimale Nutzung und
Bewirtschaftung
Eine genaue Objektdokumentation, die Erstellung von Wartungs-,
Inspektions-, Betriebs-, und Pflegeanleitungen, aktualisierte Planungsunterlagen und die Erstellung eines Nutzerhandbuches tragen dazu bei, den reibungslosen Betrieb des Gebäudes, eine hohe
Funktionalität und lange Lebensdauer sicher zu stellen.
IX Qualität der Bauausführung
Qualitätssicherung
der Bauausführung
Eingebaute und verwendete Materialien sollen umfassend, z.B. in
einem Gebäudehandbuch, dokumentiert werden, um Mängel und
Risiken auszuschließen und um erreichte Qualität signalisieren zu
können.
Geordnete Inbetriebnahme
Eine systematische Inbetriebnahme, d.h. das die einzelnen Komponenten der haustechnischen Anlage aufeinander abgestimmt und
einreguliert werden, trägt entscheidend zu einer langfristig und
effizient funktionierenden Haustechnik bei.
X Standortqualität
10
Risiken und Verhältnisse am Mikrostandort
Natürliche Gefahren und von Menschen induzierte Gefahren am
Standort sind zu prüfen und mit entsprechenden technischen
Lösungen auf sie zu reagieren. Außenluftqualität, Außenlärmpegel,
Baugrundverhältnisse, Bodenbelastungen, Elektromagnetische
Felder, Vorkommen von Radon, Stadt- und Landschaftsbild/Sichtbeziehungen stellen weitere zu berücksichtigende Kriterien dar.
Verkehrsanbindung
Die durch die Gebäudenutzung verursachten Verkehrsströme sollen
durch entsprechende Standortwahl, das Nutzerverhalten und die
Qualität der Verkehrsanbindung reduziert werden.
Nähe zu nutzungsspezifischen Einrichtungen
Die Standortwahl soll zur Lebensqualität der Nutzer und Besucher
beitragen, indem die Potenziale des Umfeldes für Erholung, Versorgung, Bildung etc. miteinbezogen werden.
Kapitel 3: Ziele des nachhaltigen Bauens
4 Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
Der Landkreis Barnim und dessen Kommunen betreiben insgesamt 250 öffentliche Gebäude. Die großflächige energetische Sanierung von Bestandsgebäuden ist im Hinblick
auf Energieeinsparung und Vermeidung von Kohlendioxidemissionen effektiver als eine
Übererfüllung der geltenden Regelungen beim Neubau. Im Folgenden wird aufgezeigt,
welche Maßnahmen für eine nachhaltige Sanierung bestehender Gebäude zu ergreifen
sind. Die dargestellten Erkenntnisse lassen sich sinngemäß auch auf neu zu errichtende Gebäude übertragen.
Die Themenbereiche mit den entsprechenden Maßnahmen sind im Einzelnen:
• Bestandsaufnahme und Rahmenbedingungen
• Nachhaltigkeit
• Wirtschaftlichkeit
• Gebäudehülle
• Lüftung
• Heizung / Warmwasser / Energieerzeugung
• Tageslicht / Lichtversorgung
• organisatorische Maßnahmen
Die Checklisten in Kapitel 5 fassen die entsprechenden Maßnahmen zu den betrachteten
Gebäudetypen noch einmal übersichtlich zusammen. Darüber hinaus werden Maßnahmen vorgestellt, die für die verschiedenen Gebäudetypen zusätzlich zu beachten sind.
4.1 Bestandsaufnahme und Rahmenbedingungen
Eine gründliche, zwischen den Gewerken abgestimmte Bestandsaufnahme am Gebäude ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Sanierung.
Meist erfolgen keine Komplettsanierungen, sondern es werden vorhandene, noch gut
funktionierende Teilsysteme weiterverwendet. Die „Sanierer“ müssen deshalb ein Verständnis für die baulichen und technischen Vorstellungen der ursprünglichen Planer
entwickeln, um mit der Sanierung dem Gebäude gerecht zu werden.
Einige Rahmenbedingungen seien hier beispielhaft erwähnt:
• Statisches Konzept des ursprünglichen Gebäudes. Dies hat Einfluss auf mögliche neue Trassenführungen und ggf. notwendige brandschutztechnische Ertüchtigungen.
• Ursprüngliche Konzeption der Heizungsanlage (Rohrverlauf, Hydraulik, Zonierung)
• Bestehende Lüftungssysteme
• Gebäudetechnik bei der Versorgung von Gebäudeensembles
Als weiterer Schritt sollten die Verbräuche für Wasser, Strom und z.B. Gas regelmäßig
an den Zählern abgelesen werden. Aus den Daten können Gebäude identifiziert werden, die zuerst saniert werden sollten. Mit Hilfe der VDI-Richtlinie 3807 „Energie- und
Wasserverbrauchskennwerte für Gebäude“ kann der Besitzer oder Betreiber von Lie-
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
11
genschaften erkennen, für welche Gebäude es sich wirtschaftlich lohnt, detaillierte Untersuchungen zur Einsparung von Wärme, Elektrizität und Wasser ins Auge zu fassen,
um Kosten zu reduzieren.
Aus dieser Bestandsaufnahme wird dann ein energetisches Gesamtkonzept für die
Sanierung erarbeitet. Hilfsinstrument hierbei ist die DIN V 18599 zur Ermittlung des
Energiebedarfs für Nichtwohngebäude. So kann für den Bestand und den zukünftigen
Neubau ein Energieausweis erstellt werden, der Aussagen zum Energiebedarf und der
energetischen Qualität des Gebäudes trifft. Anhand der Bilanzierung können sinnvolle
Sanierungsmaßnahmen für die Gebäude dargestellt werden.
Gemeinsam mit dem Bauherrn und dem Nutzer sollten die aktuellen Bedürfnisse festgehalten werden. Häufig wünscht der Bauherr gleichzeitig mit der Sanierung auch Erweiterungen und organisatorische Änderungen. Außerdem wird meist eine Sanierung
im „laufenden Betrieb“ angestrebt. Eine intensive Abstimmung der technischen und
baulichen Maßnahmen sowie stringentes Zeitmanagement beim Bauablauf sind also
notwendig. In einem Pflichtenheft sind die geplanten Maßnahmen sowie die zeitliche
Umsetzung je Gebäude festzuhalten.
4.2 Nachhaltigkeit
Ganzheitlicher und integraler Planungsprozess
Ganzheitliche, integrale und nachhaltige Planung ist darauf ausgerichtet, soziokulturelle, ökologische und ökonomische Aspekte zur möglichst vollständigen Deckung zu
bringen. Sie umspannt den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes; sie beginnt mit
der Projektentwicklung und endet mit dem Abbruch. Nachhaltige Entscheidungen können in hohem Maße bereits bei der Programmdefinition und in der ersten Konzeptphase getroffen werden und erfordern einen erhöhten Planungsbedarf während der
Anfangsstadien eines Bauvorhabens. Ein interdisziplinäres Planungsteam sollte daher
frühzeitig zusammengestellt werden. Es entwickelt zusammen mit dem Bauherrn ein
ganzheitliches Konzept im Sinne einer nachhaltigkeitsorientierten Gesamtstrategie,
um durch eine hochwertige Planung Energiebedarf und Umweltbelastung zu reduzieren und gleichzeitig Komfort und Wirtschaftlichkeit zu verbessern.
Ein interdisziplinäres Planungsteam vertritt die wichtigsten Disziplinen des Projektes,
um in seiner Gesamtheit über ein umfassendes Qualifikationsprofil zu verfügen. Hierzu gehören in der Regel mindestens die Bereiche Architektur, Tragwerk, Technische
Gebäudeausstattung und Bauphysik. Weitergehende Maßnahmen sind die Integration
von Experten für nachhaltiges Bauen und der Einsatz von Simulationsmodellen als Entscheidungshilfen während der Planung.
Städtebauliche und architektonische Qualität
Das Ergebnis einer langen und aufwändigen Planungszeit ist gebaute Umwelt. Bauwerke stehen in einer ständigen Wechselwirkung zu benachbarten Gebäuden sowie
12
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
seinen Nutzern und Passanten. Bauwerke gestalten den öffentlichen Raum und sind ein
wichtiger Teil der kulturellen Fortentwicklung der Gesellschaft und deren Abbild. Durch
eine gezielte Planung und Steuerung der Bebauung können attraktive Lebensräume für
Menschen aber auch für die Flora und Fauna geschaffen werden. Dies umfasst sowohl
die Konzeption eines Gebäudes als auch eine Infrastrukturplanung.
Außenraumqualität und Verhältnisse am Mikrostandort:
• Schaffung von optimalen orts- und nutzungsspezifischen Aufenthaltsqualitäten für
Frei- und Erdgeschossflächen sowie Gestaltung des Dachs als „5. Fassade“ zur Förderung eines dreidimensionalen Stadtbildes und Nutzung zugunsten des Allgemeinwohls (Dachterrassen, solaraktive Flächen, Gründächer).
• Möglichkeiten der solaren Energienutzung sowie natürlicher Belichtungsmöglichkeiten sind zu untersuchen. Weiter zu berücksichtigen sind die Gestaltung und Erweiterung naturnaher Grünflächen.
Öffentliche Zugänglichkeit:
• Die Akzeptanz und Integration von Gebäuden innerhalb des Stadtquartiers, der Stadt
und der Region soll durch eine Steigerung der Zugänglichkeit gefördert werden. Öffentliche Zugänglichkeit fördert die Kommunikation und die Gemeinschaft. Ein vielfältiges Nutzungsangebot erzeugt eine Belebung des öffentlichen Raumes und erhöht das Sicherheitsempfinden der Nutzer. Gleichzeitig trägt sie zur ökonomischen
Nachhaltigkeit des Gebäudes bei.
Nachhaltige Mobilität:
• Strategien zur Verringerung des Autoverkehrs tragen wesentlich zu einer Nachhaltigen Planung bei. Der Anteil an Fahrradfahrern soll gesteigert werden. Da ein Großteil der Autofahrten weniger als 5 km beträgt, kann der Umstieg auf das Radfahren
maßgeblich zur Ausbildung einer umweltgerechten und energieeffizienten Mobilität
beitragen. Qualitative Aspekte wie Anordnungsprinzip, Positionierung und Serviceniveau üben auf die Nutzerakzeptanz entscheidenden Einfluss aus.
• Die Wahl des Standortes im Rahmen einer Neubauplanung sollte die Nähe von öffentlichen Verkehrsmitteln und die gute Anbindung zu vorhandenen Fuß- und Radwegen berücksichtigen.
• Maßnahmen wie die Einführung von Carsharing, Förderung von Fahrgemeinschaften
oder Kurzzeitstellplätzen in der Nähe des Eingangs zur Reduzierung der Energieverschwendung und Luftverschmutzung durch zusätzliche Fahrten im Zuge der Parkplatzsuche tragen ebenfalls zu einer umweltgerechten Mobilität bei.
Barrierefreiheit:
• Die barrierefreie Gestaltung (entsprechend DIN 18024) soll eine gute Zugänglichkeit
gewährleisten sowie die räumlichen Qualitäten von Architektur und Freiraum bereichern.
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
13
Flächeneffizienz
Ziel einer nachhaltigen Planung sollte neben einer prinzipiellen Einschränkung der Inanspruchnahme neuer Flächen sowie der Minimierung der Eingriffe in das Erdreich,
die Steigerung der effizienten Nutzung bereits versiegelter Flächen sein. Innerhalb von
Gebäuden ist eine wichtige Maßnahme zur Umsetzung dieses Ziels die Steigerung der
Flächeneffizienz.
Kostenbezogene Optimierung:
• Senkung der Bau- und Betriebskosten, schlecht nutzbare Flächen werden vermieden.
Umweltbezogene Optimierung:
• Senkung der Umweltauswirkungen eines Gebäudes im Betrieb durch Reduzierung
der Heizungs-, Lüftungs- und Kühlanlagentechnik und optimierte Leitungsführung
(kurze Wege). Mit einer erhöhten Flächeneffizienz kann die Versiegelung von natürlichen Böden reduziert werden.
Beitrag zur Optimierung im sozialen Bereich:
• Positive Beeinflussung des Arbeitsumfeldes durch gut proportionierte Flächen und
übersichtliche Gestaltung.
Bedarfsüberprüfung:
• Bei zusätzlichen Raumbedürfnissen sind grundsätzlich Alternativlösungen vor der
Realisierung oder dem Erwerb neuer Räume zu prüfen wie Verdichtung, Umnutzung
oder organisatorische Maßnahmen.
Umnutzungsfähigkeit
Das Themenfeld der Umnutzungsfähigkeit von baulichen Strukturen ist von nicht zu
unterschätzender Bedeutung für das Nachhaltige Bauen. Funktionalität, Flexibilität
und Anpassbarkeit an sich wandelnde Rahmenbedingungen kann die Akzeptanz eines
Bauwerks, seine Lebensdauer und die entstehenden Lebenszykluskosten und damit
zusammenhängenden Stoffströme entscheidend beeinflussen.
Folgende Punkte sollten dabei Berücksichtigung finden:
• Modularer Grundriss- und Fassadenaufbau
• Abstimmung der Tragkonstruktion auf eine flexible Grundrissgestaltung
• Lichte Raumhöhe der Regelgeschosse über 2,75 m, Erdgeschoss- und Sonderbereiche je nach Nutzung über 5,00 m
• Gute Zugänglichkeit von Elektro- und Medienleitungen (z.B. Versorgungsschächte,
Kabelkanäle, Doppelböden bzw. offene Leitungsführung)
• Verteilung und Anschlüsse der technischen Gebäudeausrüstung (Heizung, ggf. Klimatisierung, Trinkwasser, Abwasser) sollen Grundrissänderungen ohne Umverlegung ermöglichen.
14
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
4.3 Wirtschaftlichkeit
Die Berechnung der Lebenszykluskosten erfolgt mit der Barwertmethode. Für den
durchschnittlichen realen Anstieg der Heizöl- und Erdgaskosten um 2,5 Prozent pro
Jahr ist mit Kosten von 0,08 Euro/kWh im Jahr 2009 auf 0,21 Euro/kWh im Jahr 2050
zu rechnen. Für den Strom wird eine reale Steigerungsrate von 2 Prozent pro Jahr von
heute durchschnittlich 0,14 Euro/kWh auf dann 0,31 Euro/kWh angenommen. [3]
2 2 50
1 1
20
Ein Schwachpunkt von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen ist, dass häufig die externen Kosten vernachlässigt werden. Es sind dies die Kosten für Umweltbelastungen,
für Ressourcenverbrauch und für Unfallrisiken. Dafür kommen dann meist der Steuerzahler bzw. die Gemeinheit und künftige Generationen auf. Mit Preiszuschlägen je
verbrauchter Energieeinheit (kWh) für Heizen und Strom könnten die externen Kosten
berücksichtigt werden. Es ergeben sich kürzere Amortisationszeiten.
Kalkulatorische Energiepreiszuschläge wurden für unterschiedliche Energieträger auf
GEMIS [8] basierend berechnet und sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Dabei
wurde von externen Kosten in Höhe von 70 Euro pro Tonne Kohlendioxid ausgegangen. [3]
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
15
Energieträger
CO²-Emission
Externe Kosten
Wärme
g/kWhthermisch
€cent/kWh
Erdgas
Erdgas, m³
247
1,73
Heizöl
Öl, Liter
311
2,18
Wärmepumpe
Erdwärme Sole - FBH
152
1,06
Erdwärme Direktsystem - FBH
114
0,80
CO²-Erdsonde - FBH
116
0,81
Luft - FBH
181
1,27
Grundwasser - FBH
198
0,97
Erdwärme Sole - HK
176
1,29
Erdwärme Direktsystem - HK
126
0,88
Co²-Erdsonde - HK
129
0,90
Luft - HK
214
1,50
Grundwasser - HK
152
1,06
Fernwärme
bundesdeutscher Durchschnitt
182
1,27
Solarthermie
im Betrieb
0
0,00
Holz
Stückholz
1,83
0,01
Holz-Hackschnitzel
14,0
0,10
Holzgas
30,7
0,21
Holzpellets
43
0,30
Biogas dezentral
0,14
0,00
Biogas zentral
0,89
0,01
Biomüllgas zentral
0,06
0,00
Rapsöl
301
2,11
RME
327
2,29
g/kWhelektrisch
€cent/kWh
Biogas
Pflanzenöl
Strom
Erdgas
Erdgas-BHKW
49
0,34
Wind
Wind Park onshore
24
0,17
Wind Park offshore
23
0,16
Solarstrom
Photovoltaik
70
0,49
Stromanbieter
„Lichtblick“
43
0,30
bundesdeutscher Durchschnitt
541
3,79
Energiemix Stadtwerke Eberswalde
479
3,35
HK = Heizkörper
FBH = Fußbodenheizung
Bild 2: Externe Kosten, nach eigenen Berechnungen basierend auf GEMIS
16
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
4.4 Energieeinsparverordnung und Eneuerbare-Energien-Wärmegesetz
Verordnungen zu Wärmeschutz und Energieeinsparung haben in den letzten Jahren
den Primärenergiebedarf von Wohngebäuden immer weiter gesenkt. Für die EnEV 2009
und auch 2012 werden die Anforderungen um je 30 % verschärft.
§
§
§§
Jahres-Primärenegiebedarf in kWh/m²a
400
350
300
250
200
150
100
50
0
WSVO ’77
WSVO ’82
WSVO ’95
EnEV ’07
EnEV ’09
EnEV ’12
Bild 3: Entwicklung des Primärenergiebedarfs von Wohngebäuden
Als Vorreiter im Klimaschutz schreibt der Landkreis Barnim vor, die Anforderungen der
jeweils gültigen Energieeinsparverordnung um 30 % zu unterschreiten. Dies gilt für den
Primärenergiebedarf, den mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten (bei Wohngebäuden der Transmissionswärmeverlust) und den sommerlichen Wärmeschutz. Somit gilt
bereits jetzt ein Standard, der nach EnEV erst drei Jahre später zu erfüllen wäre.
Im Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz wird der Einsatz erneuerbarer Energien im
Neubau von Wohn- und Nichtwohngebäuden verbindlich vorgeschrieben. Durch die vom
Landkreis Barnim verlangte Unterschreitung der EnEV um 30 % könnte laut EEWärmeG
auf den Einsatz erneuerbarer Energien verzichtet werden. Um den Einsatz erneuerbarer Energien voranzutreiben, schließt der Landkreis Barnim die Ersatzmaßnahme
nach § 7 Nr. 2 aus. Beim Neubau sind die §§ 5, 7 in voller Höhe und bei der Sanierung von Bestandsgebäuden über die Anforderungen des EEWärmeG hinausgehend zur
Hälfte anzuwenden.
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
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Energetische Anforderungen
Neubau
Bestand
Jahres-Primärenergiebedarf
Unterschreitung QP
um 30 %
Unterschreitung QP
um 30 %
winterlicher Wärmeschutz
Unterschreitung H‘T
bzw. um 30 %
Unterschreitung H‘T bzw.
um 30 %
sommerlicher Wärmeschutz
Unterschreitung Szul
um 30 %
Unterschreitung Szul
um 30 %
Energieeinsparverordnung EnEV
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG
§§ 5,7 Erneuerbare Energien,
Ersatzmaßnahmen
voll anzuwenden
zur Hälfte anzuwenden
§ 7 Nr.2 Verbesserung der
energetischen Qualität des Gebäudes um 15 % nach EnEV
nicht abzuwenden,
Unterschreitung um 30 %
nach EnEV ist gefordert
nicht anzuwenden,
Unterschreitung um 30 %
nach EnEV ist gefordert
Bild 4: Energetische Anforderungen: Unterschreitung EnEV um 30 % und EEWärmeG
4.5 Gebäudehülle
Der überwiegende Anteil der bestehenden Gebäude wurde bis in die 1980er Jahre gebaut und weist einen verhältnismäßig schlechten Dämmstandard auf.
Die Energiepreissteigerungen der letzten Jahre führen zur schnelleren Amortisation
von energiesparenden Maßnahmen. Lag die wirtschaftliche Dämmstärke eines Wärmedämmverbundsystems im Jahr 2000 noch bei 6 - 12 cm, so liegt diese derzeit bei 10 - 18
cm. Daher sollte der spezifische, auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche bezogene Transmissionswärmetransferkoeffizient H’T (nach EnEV) mindestens 30 % unter
den Anforderungen der Energieeinsparverordnung EnEV liegen. Für die EnEV 2009 wird
in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt, in welchem Bereich die U-Werte je nach Umsetzbarkeit schwanken können. Diese Empfehlungen sollten sinngemäß auf künftige
Energieeinsparverordnungen angepasst werden. Aufbauend auf diesen Grundstandard
sollte dann die Haustechnik optimiert werden.
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Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
Bauteil
nach EnEV 2009
U-Wert in W/m²K
Empfehlung
U-Wert in W/m²K
Außenseitiges Anbringen von Bekleidungen, Verschalungen, Einbau von Dämmschichten, Außenputzerneuerung bei bestehender Wand mit U›0,9
W/m²K
0,24
0,20 - 0,24
Aufbringen von innenseitigen Verschalungen,
Bekleidungen, Innendämmungen, Einsatz neuer
Ausfachungen in Fachwerkwände
0,35
0,15 - 0,24
Steildächer - erstmaliger Einbau, Ersatz,
Erneuerung
0,24
0,15 - 0,24
Flachdächer - Dachhaut bzw. Ersetzen/Anbringen
außenseitiger/innenseitiger Bekleidungen oder
Verschalungen, Dämmschichteneinbau
0,20
0,15 - 0,20
Wände an Erdreich
0,30
0,20 - 0,30
Aufbau/Erneuerung von Fußbodenaufbauten
0,50
0,25 - 0,50
Anbringen von Deckenbekleidungen auf der
Kaltseite, außenseitiges Anbringen von Bekleidungen/Verschalungen, Feuchtigkeitspressen oder
Drainagen
0,30
0,25 - 0,30
Austausch der Fenster
1,30
0,90 - 1,20
Außenwände
Decke oder Dach
Kellerdecke, Erdgeschossdecke, Wände an Erdreich
Bild 5: Max. zulässige U-Werte für neue oder geänderte Teile der Gebäudehülle
Sinnvoll und wirtschaftlich ist es, eine wärmetechnische Sanierung von Bauteilen in
Verbindung mit notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen wie Anstrichen der Fassade
zu koppeln. Grundkosten wie Gerüst und Malerarbeiten sind dann „Sowieso Kosten“.
Materialien, die unerwünschte und giftige Inhaltsstoffe freisetzen, sollten vermieden
werden.
Außenwände
Als einfachste und kostengünstigste Form der Wärmedämmung hat sich das Wärmedämmverbundsystem WDVS bewährt. Für mechanisch stark beanspruchte Bereiche
(z.B. Sockelbereiche Schulhof) bietet der Markt armierte Systeme an. Beliebige andere
Dämmsysteme, z.B. als Vorhangfassade, sind denkbar und objektspezifisch zu betrachten. Mitberücksichtigt werden müssen insbesondere die architektonische Gestalt des
Gebäudes sowie eventuelle städtebauliche, Denkmalschutz- oder andere gestaltbetreffende Vorgaben. Die Lösung von Detailpunkten stellt hier jedoch hohe Anforderungen
an Planung und Bauausführung.
Eine Innendämmung von Bauteilen ist möglich, sollte jedoch vermieden werden, um
massive Bauteile als thermische Speichermasse nutzen zu können und das Eindringen
von Feuchtigkeit in die Wand zu verhindern.
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
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Innenwände
Ein Problem in Gebäuden kann auch der Schallschutz sein, auf eine ausreichende
Schalldämmung zwischen den Räumen soll geachtet werden. Darüber hinaus leiden
viele Räume unter ungünstigen Nachhallbedingungen. Die Kommunikation und Sprachverständlichkeit kann dann erheblich gestört sein. Die Nachhallzeit des Raumes sollte
auf die Raumnutzung angepasst werden.
Um eine Überhitzung im Sommer zu verringern, sollte ausreichend Speichermasse
vorhanden sein. Ein erwärmter Raum kann dann über eine Nachtlüftung wieder gekühlt werden.
Geschossdecken
Auch die Speichermasse der Geschossdecken soll zur Verringerung der Überhitzung
im Sommer genutzt werden. Daher sollte auf vollflächig abgehängte Decken möglichst
verzichtet werden. Akustisch wirksame Deckensegel (die auch mit Phasenwechselmaterialen belegt werden können) stellen eine Alternative dar.
Dach
Wichtig sind die Schaffung von ausreichender Speichermasse zu Räumen hin und eine
gute Wärmedämmung nach außen.
Satteldächer besitzen meist kein ausgebautes Dachgeschoss. Hier greift die Sanierungspflicht nach EnEV, die für nicht begehbare, aber zugängliche Geschossdecken,
die Teil der wärmetauschenden Hüllflächen sind, eine nachträgliche Wärmedämmung
fordert (U-Wert 0,30 W/m²K).
Bei vielen Gebäuden der Baualtersklasse vor 1970 kann die Dämmung des Speicherbodens mit sehr geringem Aufwand durchgeführt werden.
Flachdächer können relativ einfach und kostengünstig zusätzlich gedämmt werden.
Wichtig hierbei ist die Untersuchung, ob das Dach ausreichend tragfähig ist und ob
vorhandene Dämmschichten durchfeuchtet sind.
Boden/Kellerdecke
Erdreichberührte Bauteile nachträglich zu dämmen ist meist aufwändig und damit
kostenintensiv. Solche Arbeiten sollten in Verbindung mit notwendigen Maßnahmen zur
Drainage bzw. zum Feuchteschutz durchgeführt werden.
Die Dämmung der Decke von reinen Kellerräumen ist dagegen unproblematisch
und wirtschaftlich realisierbar. Zu beachten ist lediglich, dass ausreichend Kopfhöhe
bleibt.
Fenster
Bei reiner Fensterlüftung müssen die Fenster ein Lüften während der Nutzung des
Raums ermöglichen. Eine Kippstellung liefert nur bei geringer Personenbelegung einen ausreichenden Querschnitt zur effizienten Fensterlüftung. Bei hoher Personenbe-
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Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
legung sind zweiflüglige Fenster effizienter und stören bei geöffnetem Fenster weniger.
Aus energetischer Sicht sollten die Fenster einen U-Wert von kleiner als 1,3 W/m²K
aufweisen. Dies ist mit handelsüblichen Profilen zu erreichen. Der Gesamtenergiedurchlassgrad der Fenster einschließlich eines verstellbaren Sonnenschutzes gemäß
DIN 4108-6 sollte maximal 0,1 betragen.
Sonnenschutz
Gleichzeitig sollte ein effizienter außen liegender Sonnenschutz vorhanden sein, um
den Raum vor Überhitzung zu schützen.
Wärmebrücken
Wärmebrücken haben einen nicht zu vernachlässigenden Anteil an den Energieverlusten und sollten bei der Sanierung vermieden bzw. beseitigt werden. Hierbei sollte
jedoch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen herrschen. So können bestimmte Maßnahmen, wie die Dämmung im Sockelbereich, so kostenintensiv
werden, dass man die erhöhten Wärmeverluste in Kauf nehmen muss bzw. sie durch
Maßnahmen an anderer Stelle kostengünstiger kompensiert.
Luftdichtigkeit
Viele Gebäude werden über lange Zeiträume nicht genutzt. In dieser Zeit spielen unkontrollierte Lüftungsverluste eine große Rolle. Zur Vermeidung sollte der Baukörper
im Rahmen der Sanierung möglichst luftdicht gebaut werden, dokumentiert durch eine
Blower-Door-Messung entsprechend DIN EN 13829. Als Zielwert sollte ein n50-Wert
von 1,5 h-1 erreicht werden. Die Blower-Door-Messung sollte frühzeitig durchgeführt
werden, damit ggf. Mängel noch beseitigt werden können. Ist beabsichtigt, eine Thermographieaufnahme durchzuführen, so bietet sich eine Kombination mit der BlowerDoor-Messung an, denn so können Leckageströme anschaulich dokumentiert werden.
4.6 Lüftung
Die richtige Lüftungsstrategie wird unter Fachleuten – auch international – kontrovers
diskutiert. In Vorhaben der Energieforschung wurden daher verschiedene Lüftungsstrategien erprobt: die angeleitete Fensterlüftung, Lüftungsanlagen mit und ohne Wärmerückgewinnung sowie zentrale und dezentrale Konzepte. Auch wenn abschließende Empfehlungen noch nicht gegeben werden können, liegt doch bereits viel Wissenswertes vor.
Eine hohe Belegungsdichte erfordert eine hohe Frischluftmenge, um eine angemessene Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten. Entscheidender Parameter ist die CO2-Konzentration, aber auch die Feinstaubbelastung und Ausdünstungen aus Baustoffen und
Einrichtungsgegenständen spielen eine Rolle.
Die CO2-Konzentration ist durch ausreichende Lüftung zu senken. Der Entwurf der DIN
EN 13779 nennt als Standardwert für eine niedrige Raumluftqualität (RAL 4) eine CO2Konzentration von bis zu 1.600 ppm in Stadtzentren. Das reale Lüftungsverhalten in den
Räumen reicht in den meisten Fällen nicht aus.
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
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Angeleitetes Fensterlüften
Grundvoraussetzung für eine reine Fensterlüftung ist, dass sich der wesentliche Teil
der Fenster auch für eine Stoßlüftung öffnen lässt. Währenddessen müssen immer
die Thermostatventile des Heizkörpers abgedreht werden. Ein ausreichender Luftaustausch erfordert neben einem konsequenten Stoßlüften in Pausen auch ein Lüften vor
und nach der Arbeit (inkl. Querlüften im Gebäude).
Bild 6: Luftgüte-Ampel
Als Hilfestellung wurde vom Gebäudemanagement der Stadt Aachen eine so genannte
Miefampel für den Einsatz in Klassenräumen entwickelt, die auf VOC (flüchtige organische Bestandteile) reagiert. Eine Luftgüte-Ampel besitzt mehrere LED-Lämpchen
(grün, gelb, rot). Leuchtet das gelbe Lämpchen auf, so muss man lüften. Sobald das
rote Lämpchen blinkt, hilft nur noch schnelles Querlüften [6]. Diese Lüftungsampel ist
in allen Gebäuden sinnvoll, in denen sich viele Personen aufhalten.
Nachtlüftung
Wärmespeichernde Bauteile im Gebäudeinneren (massive Wände und Decken) dämpfen die sommerliche Raumerwärmung. Wichtig sind dabei die Innenbauteile; die Speicherwirkung der (neben den großen Glasflächen) noch verbleibenden Außenwandreste
ist vernachlässigbar. Man kann die von außen kommende sommerliche Sonnenzustrahlung somit durch richtige Dimensionierung der Innenbauteile abwehren. Die Oberflächen massiver Innenbauteile dürfen, wenn sie zur Wärmespeicherung dienen sollen,
nicht mit wärmedämmenden Schichten abgedeckt werden, weil die eingestrahlte Energie sonst nicht aufgenommen werden kann. Teppiche oder untergehängte Decken reduzieren z.B. die Speicherfähigkeit einer Betondecke. Auch der Einsatz sog. Phasenwechselmaterialien PCM kann helfen, die Überwärmung der Räume tagsüber zu vermeiden.
Je nach eingestelltem Umschlagspunkt (z.B. 25 °C) werden diese wachsähnlichen Materialien geschmolzen, Wärme wird aufgenommen ohne weitere Temperaturerhöhung
dieser Materialien. Die „Entladung“ kann nachts durch Lüftung erfolgen.
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Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
Die tagsüber in den Innenbauteilen gespeicherte Wärme muss durch eine verstärkte
Nachtlüftung wieder aus dem Raum abgeführt werden. Geschieht dies nicht, dann „schaukelt“ sich von Sommertag zu Sommertag die Raumtemperatur immer weiter auf. Glück­
licherweise ist die nächtliche Außenlufttemperatur im hiesigen Klima (in Innenstadtlagen
ist dies oft nicht der Fall) auch im Sommer meist niedrig, so dass eine Raumabkühlung
durch Nachtlüftung möglich wird. Die nächtliche Durchlüftung der Räume muss allerdings durch große Öffnungen sichergestellt sein, die witterungs- und einbruchssicher
gestaltet werden oder durch den Hausmeister überwachbar sind. Alternativ kann bei zu
erwartenden hohen sommerlichen Außentemperaturen auch eine frühmorgendliche Lüftung der Räume bereits wirksam sein und eventuell leichter organisiert werden.
Bei Warmwetterperioden sollten Oberlichter oder Kippfenster nachts geöffnet bleiben
(wenn aus Einbruchschutzgründen möglich), damit eine bessere Auskühlung der Räume erreicht wird.
Lüftungsanlagen
Eine unterstützende mechanische Lüftung kann die Luftqualität deutlich verbessern
und in Verbindung mit einer Wärmerückgewinnung den Energieverbrauch reduzieren.
Nach DIN EN 13779 ist ein Außenluftvolumenstrom von ca. 20 m³/(h und Person) ausreichend, um eine akzeptable Luftqualität zu erreichen. Dies bestätigen auch Messungen
an mehreren Neubau- und Sanierungsprojekten. Eine zusätzliche kurze Stoßlüftung in
Pausen sorgt für eine gute Ausgangssituation für die nächsten Arbeitsstunden.
Prinzipiell gilt bei der Planung von Lüftungsanlagen: Das bauliche und haustechnische
Konzept sollte möglichst einfach gestaltet werden, basierend auf einem Nutzungskonzept und einem aktuellen Brandschutzkonzept. Die Schalldruckpegel im Raum sollten
dabei kleiner oder gleich 35 dB(A) liegen, um nicht zu stören. Es wird zwischen Lüftungsanlagen ohne Wärmerückgewinnung und solchen mit Wärmerückgewinnung unterschieden. Innerhalb dieser Kategorien wiederum kann weiter untergliedert werden
in solche, die dezentral nur einen Raum versorgen und solche, die mehrere Räume oder
das gesamte Gebäude versorgen.
Die Frage, ob eine zentrale oder raumweise Lüftung sinnvoll ist, muss im Einzelfall
entschieden werden.
Bei der zentralen Versorgung muss unterschieden werden zwischen Anlagen, die
„raumbezogen arbeiten“ und solchen, die das Querlüftungsprinzip berücksichtigen.
Beim Querlüftungsprinzip strömt z.B. die Frischluft in den Büroraum, die verbrauchte
Luft strömt über die Flurbereiche und wird in Toilettenräumen oder Atrien abgesaugt.
Der Vorteil dieses Prinzips ist, dass die Luft mehrfach genutzt wird und geringere Luftmengen bewegt werden. So werden die „internen Wärmequellen“ der besetzten Räume
dazu genutzt, Nebenbereiche wie Flure und Atrien mit zu temperieren. Darüber hinaus
können Investitionen in das Kanalnetz eingespart werden. Liegt ein Raumluftverbund
zu zentralen Räumen wie Aulen, Atrien oder Foren vor, kann eine Lüftungsanlage so
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
23
zweimal genutzt werden: im Normalbetrieb für die Lüftung von den Räumen und im
Sonderbetrieb für die Lüftung des Veranstaltungsraumes.
Der Nachteil des Querlüftungsprinzips ist jedoch der hohe Aufwand für brand- und
rauchschutztechnische Maßnahmen entsprechend den Anforderungen des objektspezifisch ausgearbeiteten Brandschutzkonzepts, die nicht immer im Verhältnis zum energetischen Vorteil stehen.
Regelungstechnik
Die Regelung der Lüftungsanlage sollte so einfach wie möglich aufgebaut sein, um
Fehlerquellen auszuschließen und die Kosten im Rahmen zu halten.
Die Lüftung sollte jeweils bedarfsabhängig erfolgen. Dies kann einfach über einen Präsenzmelder erfolgen, der für die Beleuchtungssteuerung eingesetzt wird.
Die Regelung eines Raumes über einen Luftqualitätsfühler und variable Volumenstromregler ist möglich, aber mit einem recht hohen finanziellen Aufwand verbunden.
Auch steigt die Anzahl möglicher Fehlerquellen (Kalibration der Fühler, Ansteuerung
Motor und Lüfter). Bisher haben sich CO2-orientierte Messfühler gegenüber Mischgassensoren als praktikabler erwiesen.
Über einen zentralen Stellbefehl sollte ein „Durchspülen“ der Räume am Morgen und
nach dem regulären Betrieb möglich sein.
Energetische Effizienz, Einregulierung der Anlage
Bei zentralen Anlagen ist eine reproduzierbare Einregulierung ein Garant für einen energiesparenden Betrieb. Zu- und Abluftanlagen müssen ausbalanciert sein. Die Anlage
ist so zu betreiben, dass Zu- und Abluftvolumenstrom immer gleich sind, unabhängig
von der Anzahl der versorgten Räume. Das Lüftungszentralgerät sollte so regelbar sein,
dass es sich wechselnden Betriebsverhältnissen anpassen kann. Sinkt der notwendige
Volumenstrom, so muss der Ventilator seine Leistung reduzieren. Dies erfolgt durch
den Einsatz effizienter Gleichstrommotoren oder durch den Einsatz von Frequenzumformern in Verbindung mit einer zentralen Volumenstrommessung (Druckmessung).
Die Motoren sollten vorher so ausgesucht werden, dass sie eine möglichst geringe
Stromaufnahme besitzen. Als Mindestforderung gilt: 0,2 Wh/m³ für Abluftanlagen und
0,4 Wh/m³ für Zu-/Abluftanlagen. Bei guter Auswahl der Motoren und gut ausgelegtem
Kanalnetz können diese Werte noch halbiert werden.
Üblicherweise werden nicht alle Räume gleichzeitig genutzt, eine Gleichzeitigkeit von
ca. 80 % kann herangezogen werden. Bei zentralen Anlagen haben sich Volumenstromregler für die Räume als sehr hilfreich erwiesen. Sie sorgen für nahezu gleichen Volumenstrom pro Raum unabhängig vom Vordruck der Lüftungsanlage. Damit keine Zug­
erscheinungen auftreten, sollten Lüftungsauslässe mit einer hohen Induktionswirkung
eingesetzt werden. Das Kanalnetz muss druckverlustarm ausgelegt werden, um die Betriebskosten niedrig zu halten.
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Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
4.7 Heizung, Warmwasser und Energieerzeugung
Heizung
In den Regularien wie der EnEV werden Anforderungen gestellt an:
• die Effizienz der Wärmebereitstellung (Kessel),
• die Dämmung der Rohrleitungen,
• den Einsatz von Regelungen,
• den Einsatz von geregelten Pumpen und
• den hydraulischen Abgleich.
Obwohl einige Anforderungen schon seit über zehn Jahren existieren, ist die Umsetzung auf kommunaler Ebene oft noch nicht oder unzureichend erfolgt.
Die speziellen Rahmenbedingungen für das Heizungssystem sind:
• Die Raumheizung muss schnell auf äußere Raumeinflüsse reagieren.
• Der Absenkbetrieb sollte raumweise zu regeln sein (präsenzabhängig).
• Eine Beeinflussung durch den Nutzer sollte nur eingeschränkt möglich sein.
• Eine Vorlauftemperatursteuerung sollte mit einem Raumthermostat kombiniert
werden.
• Die stark schwankenden Volumenströme der Heizungsanlage erfordern eine angepasste Regelstrategie der Heizungspumpe und der Regelung.
• Sorgfältige Betriebsführung und Wartung durch Fachleute sowie regelmäßige Qualitätskontrolle.
Effizienz der Wärmebereitstellung
Die Kesselanlage sollte dem Wärmebedarf des Gebäudes angepasst sein. Früher war
es üblich, Mehrkesselanlagen zu realisieren. Jeder Kessel war dabei in der Lage, den
gesamten Wärmebedarf des Gebäudes zu decken: Oftmals waren sie überdimensioniert. Durch bauliche Sanierungsmaßnahmen und bedingt durch die hohen internen
Wärmequellen laufen die Heizkessel in der Nutzungszeit nur mit einer schlechten Auslastung und damit mit hohen Bereitschaftsverlusten. Der zweite, nicht benötigte Kessel
wird oft mitgeheizt, weil die mittlerweile in der EnEV geforderte Abtrennung nicht vorhanden oder defekt ist. Nutzungsgrade unter 70 % sind so keine Seltenheit.
Im Rahmen der Sanierung werden üblicherweise Einkesselanlagen realisiert. Der gute
Dämmstandard macht es möglich, einen Ausfall von bis zu zwei Tagen zu verschmerzen, in denen der Kessel oder der Brenner repariert oder ausgetauscht werden kann.
Moderne Gas- und Ölkessel modulieren bis auf 20 % ihrer Nennleistung und können
sich so dem Bedarf des Gebäudes anpassen. Brennwertkessel sollten Standard sein
und lohnen sich besonders dann, wenn durch einen guten hydraulischen Abgleich die
Rücklauftemperaturen abgesenkt werden können.
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
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Es lohnt außerdem bei der sanierungsbedingten Neuorientierung zu prüfen, ob
• Fern- oder Nahwärmeoptionen bestehen,
• eine Möglichkeit zum Contracting besteht und
• die Reaktivierung von alten Kohlebunkern durch Einsatz von Holzheizungsanlagen
positive wirtschaftliche und umweltentlastende Wirkungen haben kann.
Rohrleitungen
Vorhandene Rohrleitungssysteme sind meist schlecht gedämmt und nach einer energetischen Sanierung der Gebäudehülle überdimensioniert.
Im Rahmen der Sanierung sollte der Zustand der Leitungen auf innere Korrosion geprüft werden. Oft ist eine Erneuerung aller Bestandsleitungen nicht notwendig. Vielmehr sollte überlegt werden, die Leitungen beizubehalten und in den Bereichen, die
gut zugänglich sind (z.B. Dachgeschoss) mit zusätzlicher Wärmedämmung zu versehen. Eine möglicherweise energetisch sinnvolle Rohrsanierung in den Steigesträngen
(Außenwänden) erfordert zeitaufwändige Vorarbeiten (Freistemmen) sowie Nacharbeiten (Mauern, Putzen, Malen). Hier müssen Aufwand und Nutzen abgewogen werden.
Eine Pumpe dient heute dazu, den Druckverlust des Rohrnetzes und der Heizkörper
zu überwinden. Dem entgegen steht der Wunsch des Wassers, immer den Weg des
geringsten Widerstandes zu nehmen. So wird ein Heizkörper nahe der Pumpe mehr
durchströmt als ein entfernter Heizkörper, wenn man nicht durch technische Maßnahmen das System hydraulisch abgleicht. Dies kann man erreichen, indem man
nahezu alle Rohrlängen mit dem gleichen Druckverlust versieht – durch geschickte
Anordnung von Rohrleitungen und Heizkörpern. Diese als Tichelmannsystem bezeichnete Rohrführung ist hydraulisch günstig. Bis in die 60er Jahre wurde dieses System
in Schwerkraftanlagen eingesetzt, meist in Verbindung mit Einrohrheizungen. Somit
wurde gewährleistet, dass alle Heizkörper nur mit der Auftriebsenergie des warmen
Heizungswassers versorgt wurden.
Durch den Austausch der Kessel und den Einsatz von Pumpen in den Heizsträngen
sind diese Systeme instabil und führen hydraulisch zu hohen Rücklauftemperaturen.
Durch geschickte Verschaltung der Kreise kann in manchen Fällen aus der Einrohranlage ohne aufwändige bauliche und hydraulische Maßnahmen eine Zweirohranlage
gebaut werden [2].
Das Rohrnetz sollte so geplant und realisiert werden, dass alle Heizkörper nahezu zeitgleich die geplante Wärmemenge erhalten, die sie benötigen – nicht mehr, aber auch
nicht weniger (siehe Heizkörper).
Heizkörper – Austausch oder weiterer Betrieb
Schon vor einer thermischen Sanierung des Gebäudes ist die bestehende Heizkörperleistung in einem Raum mehr als ausreichend. Nach einer Sanierung können ggf. einige
Heizkörper entfallen, wenn dies baulich und technisch möglich ist.
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Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
Gegen einen weiteren Betrieb der vorhandenen Heizkörper in Altbauten sprechen:
• Wasserinhalt, deshalb träge im thermischen Verhalten
• Korrosion an den Heizkörpern
• bauliche Anforderungen an den Stand nach der Sanierung
• höhere Anforderungen an die Regelgüte der Heizkörperventile bei überdimensionierten Heizkörpern.
Für den Weiterbetrieb der Heizkörper spricht:
• keine Kosten für Heizkörper, nur das Thermostatventilunterteil (stufenlos voreinstellbar) und die Rücklaufverschraubung (voreinstellbar) sollten getauscht werden,
die Heizkörper sollten gespült werden
• überdimensionierte Heizkörper führen zu niedrigen Rücklauftemperaturen, dies verbessert die Energieausnutzung im Kessel
• keine bauliche Anpassung notwendig.
Besonders die Einregulierung der Heizkörper ist eine wichtige Maßnahme, die man
bei ausreichend dimensionierten Rohrleitungen gut durch den Einsatz voreinstellbarer
Thermostatventile erreicht. Hierbei kann bei geringen Druckverlusten im Netz eine einfache Einregulierung nach Heizkörpergröße (Leistung) erfolgen. Alle großen Heizkörper erhalten z.B. den Einstellwert 5, mittlere Heizkörper den Einstellwert 3 und kleine
Heizkörper den Einstellwert 1. Wenn der Druckverlust im Rohrnetz vernachlässigbar
ist, werden mit dieser Maßnahme sehr zufriedenstellende Ergebnisse erzielt. Bei aufwändigeren Netzen, in denen viel umgebaut und erweitert wurde, greift diese einfache
Regel allerdings oft nicht.
Heizkreise
In den 1970er bis 1990er Jahren war es üblich, viele Heizkreise in Abhängigkeit von
Himmelsrichtung und Gebäudeteil zu realisieren. Damit versuchte man bauliche Unzulänglichkeiten und Mängel an der Regulierbarkeit der Räume zu kompensieren.
In Verbindung mit der Einzelraumregelung ist diese Aufteilung nicht mehr notwendig,
so dass Heizkreise in Abhängigkeit vom Temperaturniveau zusammengefasst werden
können. Dies spart Investitionskosten und Pumpenstrom.
Hydraulischer Abgleich
In komplizierten oder in schlecht dokumentierten, weil über Jahrzehnte „gewachsenen“, Heizsystemen ist ein sauberer hydraulischer Abgleich durchzuführen. Er ist
eine unverzichtbare Voraussetzung, um alle Heizkörper – unabhängig von ihrem Standort im Netz – gleichermaßen mit Wärme zu versorgen, eine befriedigende Nachtabsenkung zu gewährleisten sowie den Strombedarf der Heizungspumpen zu begrenzen.
Der hydraulische Abgleich muss je nach Problemumfang rechnerisch ermittelt und von
Fachfirmen durchgeführt werden.
Regelung der Anlagenkomponenten – Zentrale Gebäudeleittechnik (GLT)
Die Regulierung der Raumtemperatur durch einfache Thermostatköpfe sollte der Mindeststandard sein, die Realität sieht oft anders aus. Die Tatsache, dass die Einstellung
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
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durch den Nutzer verändert wird, führt hierbei leider oft zum „Aufdrehen und Vergessen“. Deshalb wurden in vielen Gebäuden Behördenthermostate eingesetzt, die voreingestellt werden und vom Nutzer nicht mehr beeinflusst werden können. Nachteil der
Systeme: Auch in den Nichtnutzungszeiten versuchen die Thermostate, die Raumtemperatur auf dem eingestellten Wert zu halten. Bei nicht hydraulisch abgeglichenen
Systemen führt dies nur begrenzt zu Energieeinsparungen.
Möglich ist der Einsatz elektronischer Thermostatköpfe mit Zeitschaltprogramm, diese
sind jedoch teuer, müssen einzeln eingestellt werden und sind „diebstahlgefährdet“.
Um die Temperatur der Räume in den Nichtnutzungszeiten effizient abzusenken, haben sich Einzelraumregelungssysteme bewährt, hierbei steuert ein vom Zeitprogramm,
ggf. Präsenzfühler und von der Raumtemperatur beeinflusster Regler ein Ventil für alle
Heizkörper eines größeren Raums. Dieses Ventil sollte außerhalb des Zugänglichkeitsbereichs der Nutzer liegen, um Manipulationen zu vermeiden. Bei Bedarf kann über
eine Taste „Nutzzeitverlängerung“ der Raum auch außerhalb der eingestellten Zeiten
beheizt werden.
Eine Kopplung der Raumtemperaturregelung mit Fensterkontakten ist möglich, hat
sich aber in der Praxis als störanfällig erwiesen.
Der Einsatz von Gebäudeleittechniksystemen zur Regelung der Anlagenkomponenten
und Betriebsüberwachung gewährleistet, dass dauerhaft alle Komponenten ihre Aufgabe erfüllen und Schwachstellen erkannt werden können.
Besonders beim Einsatz von Regelungstechniken gilt aber: ,,Jede Technik ist nur so gut
wie derjenige, der sie bedient und pflegt“. Grundvoraussetzung ist eine einfache und
verständliche Benutzeroberfläche, die ohne große Kenntnisse auch für das Bedienpersonal zugänglich ist.
Folgende Dinge müssen einfach einzustellen sein:
• Wochenprogramme
• Sondernutzungszeiten für beispielsweise Elternsprechtage, Feiertage
• Ferienprogramme
• Nutzzeitverlängerung für Sonderbereiche wie Verwaltung, Aulen, Foren sowie Sporthallen.
Theoretisch können beliebig viele Informationen mit der Gebäudeleittechnik verarbeitet werden. Doch nicht nur der Kostenrahmen gebietet, sich auf das Wesentliche zu
beschränken.
Dies sind:
• Regelung der zentralen Anlagentechnik
• Regelung der Lüftungskomponenten
• Störaufschaltung wesentlicher Komponenten (z.B. Hebeanlagen, Lüfter etc.)
• Einzelraumregelung.
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Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
Ein Verbrauchserfassungssystem sollte bereichsweise den Verbrauch für Energie, Wasser und Strom transparent machen. Dies kann die Gebäudeleittechnik übernehmen,
aber auch andere Systeme sind auf dem Markt verfügbar.
Warmwasserbereitung und Solaranlagen
Häufig findet man in größeren Gebäuden noch alte zentrale Warmwasserbereitungssysteme mit großen Verteilnetzen und hohen Verlusten. Die Stilllegung alter Systeme
und der Einsatz dezentraler Systeme an neuen Verbrauchsschwerpunkten können den
Energieeinsatz deutlich reduzieren.
In der normalen Büro- oder Klassenzimmernutzung ist es sinnvoll, die Warmwasserbereitung durch dezentrale elektrische Systeme zu gewährleisten, die bedarfsabhängig gesteuert werden. Durchlauferhitzer sind Speichersystemen vorzuziehen. Letztere
werden erfahrungsgemäß im Dauerbetrieb gefahren und verursachen damit einen hohen Stromverbrauch, obwohl sie nur selten genutzt werden.
In Duschen ist der Einsatz von thermostatischer Brausearmaturen zu empfehlen, da
hierdurch der unnötige Warmwasserverbrauch während der Einstellung der gewünschten Wassertemperatur entfällt. Als Prophylaxe gegen Legionellen sollte die zentrale
Mischbatterie ausgebaut werden und das Leitungsnetz Warmwasser minimiert und ggf.
rückgebaut werden.
Thermische Solaranlagen in Gebäuden sind nur dann sinnvoll, wenn in größeren Mengen warmes Wasser benötigt wird (z.B. Sportbauten und gewerbliche Schulen). Durch
den Einsatz einer leicht überdimensionierten thermischen Solaranlage zur Warmwasserbereitung kann der Wärmebedarf für Warmwasser von Mai bis Oktober überwiegend
gedeckt werden. Die Bereitstellungsverluste der zentralen Wärmeversorgung werden
minimiert. Eine Amortisation kann so innerhalb weniger Jahre realisiert werden.
Pumpen
Eine gute hydraulische Einregulierung der Systeme Lüftung und Heizung ist Grundvoraussetzung für ein effizient betriebenes Verteilsystem. Die Pumpe in ihrer Leistung
hochzudrehen oder durch eine stärkere Pumpe zu ersetzen ist im Problemfall vordergründig einfach. Doch Pumpen laufen üblicherweise bis zu 6.000 Stunden im Jahr. Jedes Watt weniger, das hier eingesetzt wird, spart viel Energie. Es gilt also das System zu
optimieren. Durch hydraulische Optimierung und stromsparende Pumpen lassen sich
schnell und damit wirtschaftlich Energieeinsparpotenziale realisieren.
Wärmeerzeugung
Bei der Erzeugung der Wärme sollte auf einen geringen CO2-Ausstoß und eine hohe
Energieeffizienz geachtet werden.
• Einsatz von Biomasse-Heizkessel (Holzhackschnitzel, Pellets etc.)
Die energetische Nutzung (Verbrennung) von Holz ist weitestgehend CO2-neutral, abgesehen von den geringen Emissionen der vorgelagerten Kette (Fällung, Transport,
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
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•
•
Bearbeitung). Bei den aktuellen Energiepreisen stellt die Nutzung von Holz – als
Holzpellets oder Holzhackschnitzel – auch für viele kommunale Liegenschaften eine
wirtschaftliche Alternative dar, zumal der Brennstoff meist in der eigenen Forstbewirtschaftung ohnehin als Reststoff anfällt.
Einsatz von Geothermie (Erdsonden u. Wärmepumpe)
Eine Alternative kann die Nutzung von Geothermie durch Erdsonden und Wärmepumpe sein. Die Wärme der Erde wird durch eine Wärmepumpe auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und wird so dem Heiz- bzw. Warmwasserkreislauf zugeführt. Für
eine gute Ausnutzung sollte die Vorlauftemperatur des Heizsystems möglichst niedrig
sein, weshalb beispielsweise eine Warmwasser-Fußbodenheizung vorteilhaft ist.
Einsatz von Blockheizkraftwerken
Im Blockheizkraftwerk wird gleichzeitig (Heiz-)Wärme und Strom erzeugt. Der Strom
kann entweder von der Kommune selbst genutzt werden, was die Stromkosten verringert, oder der Strom kann ins öffentliche Netz eingespeist werden, der dann vom
Netzbetreiber vergütet wird. Blockheizkraftwerke können wirtschaftlich betrieben
werden, wenn ein über das ganze Jahr kontinuierlicher Stromverbrauch und ein hoher sommerlicher Wärmebedarf vorliegt.
Photovoltaik
Bei jedem Gebäude mit geeigneten Dachflächen sollte überprüft werden, ob sich eine
Photovoltaikanlage mit Hilfe von Fördermitteln wirtschaftlich realisieren lässt.
Eine weitere Möglichkeit zur Forcierung des Einsatzes der Photovoltaik in Kommunen
ist die Verpachtung von Dachflächen. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn in der
Kommune keine ausreichenden finanziellen Spielräume für einen Eigenbetrieb zur Verfügung stehen. Alternativ zu einem einzelnen Betreiber kann auch eine Betreibergemeinschaft eine Solaranlage realisieren. In diesem Fall müssen sich investitionsbereite
Bürger zusammenfinden, um gemeinsam die Vorteile (z.B. geringere spezifische Kosten, gute Förderbedingungen) zu nutzen. Für die Kommune ist dies eine gute Möglichkeit, bürgernah zu agieren.
> Nähere Infos hierzu gibt es z.B. unter www.solardachboerse.de.
4.8 Tageslicht und Lichtversorgung
Sonnenschutz
Bei süd- sowie ost-/westorientierten Räumen ist eine Verschattungsvorrichtung für blendfreies Arbeiten und ausreichenden Sonnenschutz erforderlich. Außen liegende Systeme
garantieren neben dem guten Sonnenschutz eine ausreichende Funktion der Fensterlüftung. Feste Beschattungseinrichtungen sind aufgrund der Blendungsgefahr im Winter
eher ungeeignet. Ein innen liegender Sonnenschutz kann nur eine Notlösung sein.
Zur Minimierung des notwendigen Kunstlichts sind Lamellenjalousien optimal, die im
oberen Fensterbereich Tageslicht an die Decke lenken und im unteren Bereich ver-
30
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
schatten. Lamellen haben darüber hinaus den Vorteil, im Rahmen von Lichtbildprojektionen eine deutlich bessere Verdunkelung zu liefern als Stores.
Kunstlicht
Vorhandene Beleuchtungssysteme liefern oftmals nicht die erforderlichen Beleuchtungsstärken oder sind ineffizient. Bewährt hat sich der Ersatz alter Leuchten durch
Spiegelrasterleuchten mit elektronischen, dimmbaren Vorschaltgeräten (EVG).
Zwei einzeln schaltbare Lampenreihen sind für normale Räume ausreichend. Ein Präsenzmelder schaltet die Leuchten, die über eine in den Lampen integrierte Beleuchtungssteuerung abhängig vom Tageslichtanteil den Kunstlichtanteil steuern. So kann
die Anschlussleistung mehr als halbiert und der Verbrauch um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Helle Wände und Decken mit einem hohen Reflexionsanteil verbessern
die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung.
4.9 Organisatorische Maßnahmen
Werden Bereiche zeitlich unterschiedlich genutzt, sollte das Anlagen- und Regelkonzept dieser Nutzung gerecht werden.
Aber auch durch organisatorische Strukturierung kann Energie eingespart werden.
So ist es wenig sinnvoll, bei fehlender Einzelraumregelung dauerhaft genutzte Räume
verteilt über einen großen Gebäudekomplex anzuordnen und damit in der Heizperiode
den ganzen Komplex zu heizen, obwohl nur sehr wenige Räume genutzt werden. Eine
räumliche Bündelung dieser Räume innerhalb einer Heizzone ist sinnvoll.
Jährliche Messungen von Heizwärme-, Strom- und Wasserverbrauch helfen, das Gebäude und die Gebäudetechnik im Betrieb zu optimieren. Langfristige Trends können
aufgezeigt und Mängel beseitigt werden.
Referenzen
[1]ages GmbH: Verbrauchskennwerte 2005 : Energie- und Wasserverbrauchskennwerte in der Bundesrepublik Deutschland. 1. Auflage. Münster : Februar 2007
[2]Fachinformationszentrum FIZ Karlsruhe, Gesellschaft für Wissenschaftlich-Technische Information
mbH, Büro Bonn (Herausgeber); Gebäude sanieren -Schulen; 2006, Selbstverlag
[3]Nitsch, J.: Leitstudie 2008 – Weiterentwicklung der Ausbaustrategie Erneuerbare Energien vor dem
Hintergrund der aktuellen Klimaschutzziele Deutschlands und Europas. Untersuchung im Auftrag des
BMU, Oktober 2008
[4]NRW spart Energie : Informationen für Wirtschaft und Verwaltung. EnergieAgentur.NRW, Mai 2007
[5]www.dgnb.de
[6] www.luftguete-ampel.de
[7]www.fuk.de/praevention/kostenlose-bauplanungsberatung/mustergrundriss
[8] www.oeko.de/service/gemis
Kapitel 4: Maßnahmen zur Umsetzung des Leitfadens
31
5 Gebäudetypen
und Checklisten
Für die verschiedenen Typen im Gebäudebestand des Landkreises Barnim werden die
unterschiedlichen Nutzungen analysiert und einzelne Aspekte analysiert. Die nachfolgend aufgeführten Aspekte erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Gebäudetyp
Anzahl in Barnim
Schulen
43
Kindertagesstätten
61
Sportbauten
40
Verwaltungsgebäude
34
Feuerwehren
70
Bild 7: Anzahl der Typen öffentlicher Gebäude im Landkreis Barnim Stand 2009
Im Landkreis Barnim gibt es neben den im Leitfaden betrachteten öffentlichen Gebäuden noch weitere Gebäudetypen, deren Anzahl gering ist oder die nur temporär genutzt
werden (z.B. Wohngebäude, Friedhofsanlagen etc.). Die Erkenntnisse des Leitfadens
lassen sich sinngemäß auch hierauf übertragen.
32
Kapitel 5: Gebäudetypen und Checklisten
Checklisten
34
sCHULEN
45
Kindertagesstätten
55
Sportbauten
65
Verwaltungsgebäude
73
Feuerwehren
33
5.1 Gebäudetyp Schulen
Folgende Aspekte sind für Schulgebäude über die schon in Kapitel 4 genannten Maßnahmen hinaus zu beachten.
Rahmenbedingungen
Wesentliche Maßnahmen müssen in der schulfreien Zeit realisiert werden.
Nachhaltigkeit
Die im beziehungsweise am Gebäude umgesetzten Maßnahmen zur Erhöhung der
Nachhaltigkeit sollten den Nutzern aufgezeigt werden. Zur Erhöhung der Empfängerbereitschaft wird die Kommunikation der Nachhaltigkeit idealerweise von den Schülern
selbst erarbeitet. Technikflächen, Photovoltaikanlagen und Solarthermiekollektoren
sollten, soweit möglich, nicht nur für Fachkräfte, sondern auch für Gruppen von Gebäudenutzern zugänglich sein. Hierbei ist besonders auf die Sicherheit und die altersgerechte Aufbereitung zu achten
Gebäudehülle
Ein Problem in Schulgebäuden kann auch der Schallschutz sein. Viele Unterrichtsräume leiden unter ungünstigen Nachhallbedingungen. Die Kommunikation und Sprachverständlichkeit von Lehrern und Schülern kann dann erheblich gestört sein.
Bei vielen Schulen der Baualtersklasse vor 1970 kann die Dämmung des Speicherbodens mit sehr geringem Aufwand durchgeführt werden. Solche Maßnahmen sind auch
in Eigenregie im Rahmen von Schulprojekten möglich.
Angeleitetes Fensterlüften
Bei reiner Fensterlüftung müssen die Fenster ein Lüften während des Unterrichts ermöglichen. Eine Kippstellung liefert keinen ausreichenden Querschnitt zur effizienten
Fensterlüftung. Zweiflüglige Fenster oder mehrere kleinteilige Fenster sind von der
Nutzung her effizienter und stören den Unterricht bei geöffnetem Fenster weniger.
Die Belegungsdichte von bis zu 30 Schülern auf 60 m² Klassenraumfläche erfordert
eine hohe Frischluftmenge, um eine angemessene Lernatmosphäre zu gewährleisten.
Entscheidender Parameter ist die CO2-Konzentration, aber auch die Feinstaubbelastung und Ausdünstungen aus Baustoffen und Einrichtungsgegenständen spielen eine
Rolle.
Die CO2-Konzentration ist durch ausreichende Lüftung zu senken. Der Entwurf der DIN
EN 13779 nennt als Standardwert für eine niedrige Raumluftqualität (RAL 4) eine CO2Konzentration von bis zu 1.600 ppm in Stadtzentren. Bei umfangreichen Messungen
zur Luftqualität in Klassenräumen lagen bei allen fenstergelüfteten Klassenräumen die
CO2-Konzentrationen in der Raumluft zu hoch. Es wurden Messwerte bis zu 11.000 ppm
CO2 ermittelt. Das reale Lüftungsverhalten in den Klassenräumen reicht in den meisten
Fällen also nicht aus.
Ein ausreichender Luftaustausch erfordert dann neben einem konsequenten Stoßlüften in den Pausen sowie vor und nach dem Unterricht (inkl. Querlüften im Gebäude)
34
Gebäudetyp Schulen
auch ein angeleitetes Lüften während des Unterrichts. Als Anhaltswert sollten nach
ca. 20 Minuten und in der Mitte der Unterrichtsstunde alle Fenster und wenn möglich
auch die Tür kurz geöffnet werden. Dem wird von Lehrern meist entgegen gehalten,
dass derartige Maßnahmen im Rahmen der Unterrichtsgestaltung nicht durchführbar
sind.
Als Hilfestellung wurde vom Gebäudemanagement der Stadt Aachen eine so genannte
Miefampel für den Einsatz in Klassenräumen entwickelt, die auf VOC (flüchtige organische Bestandteile) reagiert. Eine Luftgüte-Ampel besitzt mehrere LED-Lämpchen
(grün, gelbe, rot). Leuchtet das gelbe Lämpchen auf, so muss man lüften. Sobald das
rote Lämpchen blinkt, hilft nur noch schnelles Querlüften.
Warmwasserbereitung und Solaranlagen
In Fachklassen ist eine bedarfsorientierte Kopplung der Warmwasserbereitung mit der
Freigabe am Lehrerpult zu empfehlen.
Der Warmwasserbedarf in Schulturnhallen wurde in der Vergangenheit meist überschätzt. Der wesentliche Verbrauch findet in Schulen ohne „Duschpflicht nach dem
Unterricht“ abends beim Vereinssport statt. Eine Anpassung der Speichergröße an den
Bedarf ist sinnvoll. Hier lohnt es sich, im Vorfeld einen Wasserzähler in den Speichervorlauf zu setzen und den realen Verbrauch zu messen.
Thermische Solaranlagen in Schulen sind nur dann sinnvoll, wenn in größeren Mengen
warmes Wasser benötigt wird. Dies ist üblicherweise in Sporthallen und einigen gewerblichen Schulen der Fall. Obwohl räumlich weit von der Heizzentrale entfernt, ist die
Turnhalle oftmals an das zentrale Heizungssystem gekoppelt. Die Leitungsverluste, die
bei der Vorhaltung der Wärmebereitstellung für Heizung und Warmwasserbereitung
aufgebracht werden, sind erheblich. Durch den Einsatz einer thermischen Solaranlage
zur Warmwasserbereitung kann der Wärmebedarf für Warmwasser von Mai bis Oktober überwiegend gedeckt werden. Die Bereitstellungsverluste der zentralen Wärmeversorgung werden minimiert. So konnte z.B. in der Käthe-Kollwitz-Schule in Aachen
eine Amortisation innerhalb weniger Jahre realisiert werden [2].
Photovoltaik
Für Photovoltaikanlagen an Schulen bestehen momentan gute Förderbedingungen. Die
Investition trägt sich meist selbst und die Solaranlage erwirtschaftet darüber hinaus
häufig jährliche Gewinne, die dann beispielsweise der Schule für weitere Maßnahmen
zur Verfügung gestellt werden können.
Grundsätzlich sollte die Realisierung von Photovoltaikanlagen an allen Schulen geprüft
werden. Mit kaum einer anderen Technik ist eine vergleichbare Multiplikatorwirkung
erreichbar. Schon eine kleine Anlage mit rund 2 kWp (20 m²) reicht aus, um für die
Themen „Erneuerbare Energien“ und „Energieeffizienz“ zu sensibilisieren. Da eine
Solaranlage in den Schulalltag integriert werden sollte, ist ein großes Anzeigendisplay
im Eingangsbereich der Schule sinnvoll. Es ist zu empfehlen, die Betriebsdaten der
Gebäudetyp Schulen
35
Solaranlage in das EDV-Netz der Schule aufzunehmen, damit die solaren Stromgewinne ausgewertet werden können.
Kunstlicht
Zwei einzeln schaltbare Lampenreihen und ggf. eine zusätzliche Tafelbeleuchtung sind
für normale Klassenräume ausreichend.
Organisatorische Maßnahmen
Bereiche wie Verwaltung, Aula und Turnhalle, Schülermitverwaltung, werden zeitlich
unterschiedlich genutzt. Darüber hinaus werden Räumlichkeiten abends durch Volkshochschulen oder Vereine genutzt. Das Anlagen- und Regelkonzept sollte dieser Nutzung gerecht werden.
Aber auch durch organisatorische Strukturierung kann Energie eingespart werden. So
ist es wenig sinnvoll, bei fehlender Einzelraumregelung Lehrervorbereitungszimmer
verteilt über einen großen Gebäudekomplex anzuordnen und damit in der Heizperiode
den ganzen Komplex zu heizen, obwohl nur sehr wenige Räume genutzt werden. Eine
räumliche Bündelung dieser Räume ist sinnvoll. Auch Elternsprechtage sollten räumlich gebündelt innerhalb einer Heizzone durchgeführt werden.
36
Gebäudetyp Schulen
Checkliste Schulen
Objektname
HNF %
NF %
NGF %
BGF %
59
66
89
100
Baujahr
BGF
Grüne Felder
bitte ausfüllen
Verbrauch gemäß VDI 3807
Objektwert
Richtwert
Mittelwert
Jahresheizwärmeverbrauch, witterungsbereinigt in kWh/(m² BGF a)
63
98
Jahresstromverbrauch in kWh/(m² BGF a)
6
10
Jahreswasserverbrauch in l/(m² BGF a)
72
117
Energetische Anforderungen
Neubau
Bestand
• Jahres-Primärenergiebedarf
Unterschreitung QP
um 30 %
Unterschreitung QP
um 30 %
• winterlicher Wärmeschutz
Unterschreitung H‘T
bzw. Ū um 30 %
Unterschreitung H‘T
bzw. Ū um 30 %
• sommerlicher Wärmeschutz
Unterschreitung Szul
um 30 %
Unterschreitung Szul
um 30 %
§§ 5,7
Eneuerbare Energien, Ersatzmaßnahmen
voll anzuwenden
zur Hälfte
anzuwenden
§ 7 Nr.2
Verbesserung der energetischen Qualität des Gebäudes um 15 % nach EnEV
nicht anzuwenden,
Unterschreitung um
30 % nach EnEV ist
gefordert
nicht anzuwenden,
Unterschreitung um
30 % nach EnEV ist
gefordert
Energieeinsparverordnung EnEV
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG
Grüne Felder
bitte ausfüllen
Neubau /Bestand
Bestandsaufnahme
und Rahmen­
bedingungen
Maßnahme
Vorgehen
Abklären des realen Bedarfs
mit Schülern, Eltern, Lehrern
und Bauherr
Aufstellung eines
Zielkatalogs
Beteiligte
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
h
Abstimmung der
technischen und
baulichen Maßnahmen sowie des
Zeitmanagements auf
aktuelle Bedürfnisse
Schul- und Ferienzeiten, Auswirkungen
auf den laufenden
Betrieb berücksichtigen und einplanen/
koordinieren
h
Fixierung von konkreten Planungszielen
und -leitsätzen
Objektive Bewertbarkeit des Ergebnisses
anhand der zuvor definierten Zielvorgaben
Einfluss des statischen
Konzeptes auf neue
Trassenführungen
und ggf. notwendige
brandschutztechnische Ertüchtigungen
Priorität
hoch/
mittel/
niedrig
allgem.
Bauherr,
Nutzer,
Architekt,
Fachplaner
(Statik, TGA)
ggf. Denkmalschutz und
weitere Ämter
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Objekt
B
Aufnahme Gebäudesubstanz:
Konstruktion, Hülle,
technische Ausrüstung
h
Bewertungsgrundlage
zur Abschätzung der
notwendigerweise zu
sanierenden bzw. der
weiterverwendbaren
Teilsysteme
B
Aufnahme Energie- und Wasserverbrauchskennwerte,
Ermittlung Einsparpotenzial
(Differenz zw. Objekt- und
Richtwert) nach VDI 3807
h
Ermittlung des
Einsparpotenzials
Erstellung eines bedarfsorientierten Energieausweises
nach EnEV und Empfehlung
von Energieeinsparmaßnahmen
h
Ermittlung sinnvoller
Maßnahmen
Aufnahme sonstiger
Rahmenbedingungen (Denkmalschutz, städtebauliche
Vorgaben, Förderung durch
die KfW Kommunalbank etc.)
und Klärung der Potenziale
h
Bewertungsgrundlage
zur Abschätzung
eventuell erforderlicher Zusatzmaßnahmen oder einschränkender Auflagen
Gegebenenfalls
erforderliche Ziel- und
Konzeptanpassung
Gebäudetyp Schulen
37
Nachhaltigkeit
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Integrale Planung
Integrales Planungsteam
aufstellen mit Benennung
der Fachgebiete und des oder
der Verantwortlichen
alle
Integration der Nachhaltigkeitsziele für die Leistungsphasen 2 bis 9 nach HOAI
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
h
Optimierung des
Planungsablaufs
und der Abstimmung
zwischen allen
Beteiligten
Beauftragung mindestens der Bereiche
Entwurf, Tragwerk,
TGA und Bauphysik
ab Vorentwurfsplanung und ggf. von
Sonderleistungen
(Simulationen, etc.)
h
Nachhaltigkeitsorientierte Gesamtstrategie
für Konzept, Planung
und Umsetzung
Objekt
Nutzerbeteiligung durchführen und dokumentieren
Bauherr, Nutzer,
Architekt
h
höhere Akzeptanz und
Zufriedenheit späterer
Nutzer
Durchführung
informativ/konsultativ:
Info-, Diskussionsveranstaltungen,
öffentliche Einsichtsnahme, Befragungen
und Bearbeitung der
Rückmeldungen
Öffentlichkeitsbeteiligung
durchführen und dokumentieren
Bauherr,
Architekt
h
höhere Akzeptanz
von Entscheidungen,
Entscheidungsqualität
und Identifikation der
Bevölkerung
Außenraumgestaltung
Nutzung der Dächer für
Dachterrassen, solaraktive
Flächen und Gründächer,
Regenwassernutzung,
Landschaftsplaner frühzeitig
einbinden
Architekt,
TGA-Planer
h
Optimale orts- und
nutzungsspezifische
Aufenthaltsqualitäten
für Hof-, Frei- und
EG-Flächen sowie
Dachgestaltung als
5. Fassade zur
Förderung eines
dreidimensionalen
Stadtbildes
Zu berücksichtigende
historische Bezüge
(z.B. Material-Dachdeckung, Dachform),
Reduktion der
technischen Anlagen
auf Dach und gestalterische Einbindung
Öffentliche
Zugänglichkeit
Grundsätzliche Zugänglichkeit des Gebäudes
Bauherr,
Nutzer,
Architekt
h
Integration und Akzeptanz innerhalb des
Quartiers, Belebung
des Stadtraumes
durch publikumsintensive und öffentlichkeitswirksame
Nutzungen, erhöhtes
Sicherheitsempfinden
Abstimmung auf
Sicherheitskonzept
und Öffnungszeiten
Öffnung der Außenanlagen
für die Öffentlichkeit
h
Öffnung gebäudeinterner
Einrichtungen (Bibliotheken,
Cafeterien) für die Öffentlichkeit
m
Möglichkeit der Anmietung
von Räumlichkeiten innerhalb des Gebäudes durch
Dritte
m
Fahrradkomfort
Anordnungsprinzip für die
Abstellplätze, die Lage und
Entfernung der Abstellplätze
zum Haupteingang, Duschen,
Umkleiden, Trocknungsmöglichkeiten für Fahrradbekleidung
h
hoher Fahrradkomfort als Grundlage
umweltgerechter
Mobilität und deren
Nutzerakzeptanz
Notwendige Flächen
im Außenraumkonzept
bzw. in Grundrissen
berücksichtigen
Bildungsprojekte
Zugänglichkeit von Technikflächen und Solardächern für
Klassen optimieren
Architekt, Nutzer
TGA-Planer
h
Demonstrationsbeispiele für Nachhaltigkeit vor Ort
Sicherheitsvorkehrungen für Kinder
beachten
Barrierefreiheit
Barrierefreiheit des Gebäudes bei Bestand mindestens
in den öffentlich genutzen
Bereichen, bei Neubauten
gemäß DIN 18024 (schwellenlos, Durchgangsbreiten,
Bewegungsflächen, Sanitärräume, Mehr-Sinne-Prinzip
für Bedienungsinformationen
von Eingang und Aufzug)
Architekt,
TGA-Planer
h
Größtmögliche
Barrierefreiheit und
gleichberechtigte Nutzung für Menschen
mit motorischen
und sensorischen
Einschränkungen
Überprüfung des
Bestandes auf
Umsetzbarkeit und
wirtschaftliche
Darstellbarkeit
Flächeneffizienz
Verhältnis aus Nutz- zu
Bruttogrundfläche deutlich
besser als 0,6 anstreben
Architekt
h
Senkung der Bau- und
Betriebskosten sowie
der Umweltauswirkungen durch reduzierte Versiegelung
Reduzierung der
Anlagentechnik und
optimierte Leitungsführung; gesetzliche
Randbedingungen für
Flächen und Wege zu
berücksichtigen
38
Gebäudetyp Schulen
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Umnutzungsfähigkeit
N
Lichte Raumhöhe ≥ 2,75
m Regelgeschosse, ausgenommen Sondernutzungsbereiche (Eingang, Aula u. ä.)
Architekt
h
Geringer Aufwand der
Ergänzung, Umsetzung oder
Entfernung nicht lastabtragender, räumlich trennender
Elemente möglichst bei
uneingeschränktem Gebäudebetrieb
Architekt,
Statiker
m
Führung der Elektro- und
Medienleitungen in leicht
erreichbaren Versorgungsschächten, Kabelkanälen
oder Doppelböden
Architekt,
TGA-Planer
m
Kapazität der Versorgungsschächte und Leerrohre
für Elektro- und Medienleitungen mit weniger als 80%
auslasten
TGA-Planer
m
Ausführung der Elektroinstallation/Gebäudeautomation mittels BUS-System
Reduktion Lebenszykluskosten und
Ressourceneinsatz
/-verbrauch; hohe
Flexibilität und
Anpassungsfähigkeit auf veränderte
oder zusätzliche
Nutzungen sowie
Umstrukturierungen
Abstimmung auf
Tragkonstruktion
und Fassadenaufbau;
Anordnung und Zuleitung der technischen
Gebäudeausrüstung
auf den Ebenen;
entsprechende
Flächenredundanz
(Versorgungsschächte)
berücksichtigen
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
m
Wirtschaftlichkeit
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Berechnungsgrundlagen
Lebenszykluskosten mittels
Barwertmehode
Architekt,
Fachplaner
h
langfristige
Kosteneinsparung,
Erhöhung der Versorgungssicherheit
höhere
Investitionskosten
Reduktion von
Kohlendioxidemissionen u. Umweltbelastungen, für deren
Kosten Staat und
künftige Generationen
aufkommen
höhere
Investitionskosten
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Objekt
Realer Anstieg Heizöl- und
Erdgaskosten mit 2,5 Prozent
pro Jahr rechnen, von 0,08
Euro/kWh im Jahr 2009 auf
0,21 Euro/kWh im Jahr 2050
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Realer Anstieg Stromkosten mit 2 Prozent pro Jahr
rechnen,
von 0,14 Euro/kWh im Jahr
2009 auf 0,31 Euro/kWh im
Jahr 2050
Maßnahmen von höherer
Lebensdauer sollten auch bei
einer Amortisationszeit von
bis zu 20 Jahren realisiert
werden
Externe Kosten
Berücksichtigung externer
Kosten in Wirtschaftlichkeitsberechnung mittels kalkulatorischen Energiepreiszuschlägen (siehe Leitfaden
Kapitel 4.3)
Architekt,
Fachplaner
h
Gebäudehülle
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Allgemein
Unterschreitung der EnEVAnforderungen um 30 %
Architekt,
Bauphysiker
h
Energieeinsparungen
mögliche Optimierung
Haustechnik
(Lüftung, Heizung,
Kühlung)
Vermeidung von Materialien,
die unerwünschte und giftige
Inhaltsstoffe freisetzen
h
Verbesserung der
Luftqualität
Thema Lüftung
Verwendung gut wischbarer
Fußbodenbeläge wie z.B.
Kork und Linoleum
h
Verbesserung der
Luftqualität,
Vermeidung mikrobiologischer Verunreinigung durch Bakterien,
Schimmelpilze
Bodenbeläge
Objekt
Gebäudetyp Schulen
Investitionskosten
in Tausend € brutto
39
Außenwände
B
h
Wärmeenergieeinsparung
Reduktion Transmissionswärmeverlust
Verbesserung thermischer Komfort
Wirksamer baulicher Schallschutz soll Geräuschübertragungen hin zu Nachbarräumen, Fluren etc. verhindern.
h
Schallschutz
Klassenzimmer sollen
geringe Nachhallzeiten
aufweisen
(DIN 18041: Hörsamkeit in
kleinen und mittelgroßen
Räumen).
h
Verbesserung der
Sprachverständlichkeit
Ausreichende wirksame
Speichermasse der Innenwände,
Einsatz von PCM
h
Überhitzung im Sommer wird verringert,
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte thermische
Behaglichkeit
Raumakustik,
Schallschutz
Geschossdecken
Ausreichend wirksame
Speichermasse der
Geschossdecken, Einsatz
von PCM, möglichst keine
(vollflächig) abgehängte Decke, sondern z.B. akustisch
wirksame Deckensegel
h
Decke oder Dach
Steildächer – erstmaliger
Einbau, Ersatz, Erneuerung
Flachdächer - Dachhaut bzw.
Ersetzen/Anbringen außenseitiger/innenseitiger Bekleidungen oder Verschalungen,
Dämmschichteneinbau
h
Wärmeenergieeinsparung
Reduktion Transmissionswärmeverlust
Verbesserung thermischer Komfort
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen, Haustechnik
Innenwände
Außenseitiges Anbringen von
Bekleidungen, Verschalungen, Vorsatzschalen,
Einbau von Dämmschichten,
Außenputzerneuerung bei
bestehender Wand mit
U 0,9 W/m²K, Aufbringen von
innenseitigen Verschalungen,
Bekleidungen, Innendämmung, Einsatz neuer Ausfachungen in Fachwerkwänden
Architekt,
Bauphysiker
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen, Haustechnik;
Abstimmung der
Maßnahmen auf eventuelle gestalterische
Vorgaben (Denkmalschutz, etc.)
Kellerdecke,
Erdgeschossdecke,
Wände an Erdreich
B
Aufbau/Erneuerung von
Fußbodenaufbauten
Anbringen von Deckenbekleidungen auf der Kaltseite,
außenseitiges Anbringen
von Bekleidungen/Verschalungen, Feuchtigkeitssperren
oder Drainagen
h
Fenster
B
Austausch der Fenster,
Unterschreitung der EnEVAnforderungen um 30 %,
keine zu großflächigen
Fensterflächen
h
Sonnenschutz
Effektiver Sonnenschutz,
Gesamtenergiedurchlassgrad
der Fenster einschließlich
verstellbarem Sonnenschutz
gemäß DIN 4108-6 max. 0,1
h
weniger Überhitzung
der Räume
Tageslicht /
Lichtversorgung /
Blendfreiheit
Wärmebrücken
Wärmebrücken vermeiden/
sanieren
m
Wärmeenergieeinsparung
Reduktion Transmissionswärmeverlust
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen
Luftdichtigkeit
Hohe Luftdichtigkeit,
Blower-Door-Test und evtl.
Thermographie
h
Verringerung Lüftungswärmeverlust
Thema Lüftung
Lüftung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Angeleitete
Fensterlüftung
Ausreichend große Öffnungsflügel zur Stoßlüftung;
Querlüftungsmöglichkeit
vorsehen; ggf. motorisch betriebene Lüftungsöffnungen
an schwer zugänglichen
Fenstern
Architekt,
TGA-Planer
h
Leistungssteigerung
der Schüler durch verbesserte Luftqualität
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel)
Miefampel zur Luftqualitätsbestimmung, Nutzerschulung
TGA-Planer,
Nutzer
h
40
Gebäudetyp Schulen
Tageslicht/Lichtversorgung, Fensterlüftung, Luftdichtheit,
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungs-maßnahmen
Objekt
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Angeleitete
Fensterlüftung
Effektive Nachtlüftung mit
großen Öffnungsquerschnitten und Gebäudedurchströmung, thermischen Auftrieb
durch Atrium oder Treppenhaus nutzen; ausreichende
Speichermassen, Schlagregenschutz, Einbruchsschutz,
Brandschutz beachten
Architekt,
TGA-Planer,
Nutzer
h
Überhitzung im Sommer wird verringert,
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte thermische
Behaglichkeit
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel),
Speicherfähigkeit
der Innenwände/
Geschossdecken
Brandschutz, Sicherheit, Raumakustik,
Schallschutz
oder
Lüftungsanlagen
Mechanische Grundlüftung
(gelegentliche Stoßlüftung
erforderlich)
TGA-Planer
m
Leistungssteigerung
der Schüler durch verbesserte Luftqualität
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel)
Optimierte Luftmengen der
mechanischen Grundlüftung nach DIN EN 13779
für akzeptable Luftqualität,
zusätzlich Stoßlüftung über
Fenster
h
ggf. Querlüftungsprinzip
(Überströmung von Räumen
in Flure)
TGA-Planer,
Architekt, Brandschützer
m
Geringere erforderliche Luftmengen,
Temperierung der
Flure, Einsparung von
Investitionskosten bei
Kanalnetz
Brandschutz (Ausschalten d. Alarmanlage, Kombination
Querlüftung und RWA)
Bedarfsabhängiger variabler Volumenstrom durch
regelbaren Ventilator mit
Frequenzumformer und
zentraler Volumenstrommessung (Druckmessung)
TGA-Planer
m
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
maximaler Strombedarf:
Abluftanlagen: 0,2 Wh/m³;
Zu-/Abluftanlagen: 0,4
Wh/m³
h
einfaches lüftungstechnisches Konzept
h
Investitionskosteneinsparung,
Ausschließen von
Fehlerquellen
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Lüftung der Klassenräume
wird über die jeweiligen
Präsenzmelder der Beleuchtung ein- und ausgeschaltet
m
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Präsenzmeldersteuerung der Beleuchtung
„Durchspülen“ der
Klassenräume am Morgen
und nach regulärem
Schulbetrieb durch zentralen
Stellbefehl möglich
m
Leistungssteigerung
der Schüler durch verbesserte Luftqualität
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Wärmerückgewinnung
h
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Heizung
Schalldruckpegel im
Klassenraum kleiner oder
gleich 35 dB(A)
m
Leistungssteigerung
der Schüler
Kanal druckverlustarm,
Volumenstromregler für
jeden Klassenraum
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Einregulierung der Anlage
erforderlich
h
Lüftungsauslässe mit hoher
Induktionswirkung
m
Vermeidung von
Zugerscheinungen
Heizung / Warmwasser / Energieerzeugung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Heizung
Hydraulischer Abgleich
erforderlich
TGA-Planer
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Geringe Anzahl von
Heizkreisen
m
Elektroenergieeinsparung, Betriebsund Investitionskosteneinsparung
Ein Einzelraumregelsystem
mit Zeitprogramm und
Raumtemperatursensor
steuert ein Ventil für alle
Heizkörper eines Klassenraumes
h
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung durch
effektive Temperaturabsenkung in den
Nichtnutzungszeiten
Objekt
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Gebäudetyp Schulen
41
Heizung
Gebäudeleittechniksystem
mit einfacher und verständlicher Benutzeroberfläche
TGA-Planer
Hydraulische Optimierung
und stromsparende Pumpen
Warmwasser
Warmwasserbereitung
bei normaler Schulnutzung durch dezentrale
elektronisch gesteuerte
elektrische Durchlauferhitzer
(in Fachklassenräumen mit
Lehrerfreigabe)
TGA-Planer
m
Keine großen Kenntnisse des Bedienpersonals erforderlich
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
h
deutliche Wärmeenergie- und Betriebskosteneinsparung
gegenüber zentralen
Systemen
Einsatz wassersparender
Armaturen
Wärme­erzeugung
Wasser- und Betriebskosteneinsparung
Warmwasser in Schulturnhallen: Anpassung der
Speichergröße und Anzahl
der Duscharmaturen an den
Bedarf
m
Einsatz von thermostatischen
Brausearmaturen
h
Richtlinien zur Vermeidung
von Legionellen beachten
m
Gesundheitsschutz
m
Nutzung von Erneuerbaren Energien
Einsatz von Biomasse-Heizkessel (Holzhackschnitzel,
Pellets etc.)
TGA-Planer
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Einsatz von Geothermie (Erdsonden u. Wärmepumpe)
m
Blockheizkraftwerk nur bei
kontinuierlichem Stromverbrauch und hohem sommerlichen Wärmebedarf
n
Energieeinsparung
Thermische Solaranlagen
zur Warmwasserbereitung
und Heizungsunterstützung,
wenn in größeren Mengen
Warmwasser benötigt wird
n
Verringerung Bereitstellungsverluste der
zentralen Wärmeversorgung,
Nutzung von Erneuerbaren Energien
regenerative
Energieerzeugung
Gestalterische Einbindung in Dach- bzw.
Fassadengestaltung
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung),
Sommerlicher
Wärmeschutz
Stromerzeugung
Einsatz von Photovoltaik
Architekt,
TGA-Planer
m
Tageslicht / Lichtversorgung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Verschattung
Außenliegende bewegliche
Verschattungsvorrichtung für
süd- sowie ost-/westorientierten Klassenräume
Architekt,
Bauphysiker,
TGA-Planer
h
blendfreies Arbeiten
und ausreichender
Sonnenschutz (weniger Überhitzung der
Räume)
h
Minimierung des
notwendigen Kunstlichts und bei Bedarf
bessere Verdunklungsmöglichkeit
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Lamellenjalousien mit
Tageslichtlenkung im
oberen Fensterbereich; ggf.
zusätzlich innen liegender
Blendschutz
Kunstlicht
Einsatz von seidenmatten
Spiegelrasterleuchten mit
elektronischen, dimmbaren
Vorschaltgeräten; Indirektanteil max. 30%
Zwei einzeln schaltbare
Leuchtenreihen und ggf. eine
zusätzliche Tafelbeleuchtung
sind für normale Klassenräume ausreichend
h
Präsenzmelder zum Schalten
der Leuchten
h
In den Leuchten integrierte
tageslichtabhängige
Beleuchtungssteuerung
h
Steuerung des Kunstlichts abhängig vom
Tageslichtanteil
m
Verbesserung der
Gleichmäßigkeit
der Beleuchtung;
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Helle Wände und Decken
42
Elektroplaner
Objekt
Architekt
Gebäudetyp Schulen
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Organisatorische
Maßnahmen
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Anlagen- und Regelkonzept
auf zeitlich unterschiedlich genutzte Bereiche
(Verwaltung, Aula, Turnhalle,
Vereine) abstimmen
TGA-Planer
h
Lehrervorbereitungszimmer
oder Räume für Elternsprechtage räumlich bündeln
Architekt, Nutzer
m
Objekt
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Anordnungsmöglichkeiten bei der
Grundrissplanung
berücksichtigen
Summe
Folgende Regelwerke gilt es zu beachten: • Energieeinsparverordnung EnEV
• Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG
• AMEV-Empfehlungen: Planen und Bauen
• Schulbaurichtlinie Brandenburg
• Leitfaden für die Innenraumhygiene in Schulgebäuden
• www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3689.pdf
Notizen
Gebäudetyp Schulen
43
Notizen
44
Gebäudetyp Schulen
5.2
Gebäudetyp Kindertagesstätten
Folgende Aspekte sind für Gebäude von Kindergärten oder -tagesstätten über die in
Kapitel 4 gezeigten Maßnahmen hinaus zu ergänzen.
Rahmenbedingungen
Wesentliche Maßnahmen müssen, so vorhanden, in den Ferienschließzeiten umgesetzt
werden. Existieren keine längeren Schließzeiten, sollten die Arbeiten während belegungsschwachen Zeiten realisiert werden, um eine eventuelle Auslagerung der Kinder
zu ermöglichen.
Nachhaltigkeit
Die im beziehungsweise am Gebäude umgesetzten Maßnahmen zur Erhöhung der
Nachhaltigkeit sollten den Nutzern aufgezeigt werden. Technikflächen, Photovoltaikanlagen und Solarthermiekollektoren sollten nicht nur für Fachkräfte, sondern auch für
Gruppen von Gebäudenutzern zugänglich sein. Hierbei ist besonders auf die Sicherheit
und die altersgerechte Aufbereitung zu achten.
Gebäudehülle
Auch in Kitas ist der Schallschutz vor allem in den Gruppenräumen zu beachten. Zur
Förderung der Sprachverständlichkeit und der Kommunikation können durch entsprechende Maßnahmen die Nachhallzeiten und der Lärmpegel gesenkt werden.
Angeleitetes Fensterlüften
Bei reiner Fensterlüftung müssen die Fenster ein Lüften während der Nutzung ermöglichen. Eine Kippstellung liefert keinen ausreichenden Querschnitt zur effizienten
Fensterlüftung. Zweiflüglige Fenster oder mehrere kleinteilige Fenster sind effizienter
und stören die Nutzung der Räume bei geöffnetem Fenster weniger. Die Lüftung über
Oberlichter ist effektiv und beeinträchtigt die Raumnutzung nicht.
Bei einer hohen Belegung der Gruppenräume ist eine regelmäßige Stoßlüftung nötig,
um die nötige Frischluftmenge einzubringen. Die Zeiten, in denen der Raum tagsüber
nicht genutzt wird, sollten für eine Stoßlüftung, idealerweise eine Querlüftung genutzt
werden.
Durch den Einsatz eines Luftqualitätswächters wie die „Miefampel“ kann eine ausreichende Frischluftzufuhr sichergestellt werden.
Warmwasserbereitung und Solaranlagen
Wenn das Trinkwarmwasser zentral bereitet wird, kann eine bedarfsabhängige Schaltung der Zirkulationspumpe den Zirkulationswärmebedarf deutlich verringern. Der
Einsatz thermostatischer Brausearmaturen und Wasserhähne reduziert den Wasserbedarf und den Wärmeverlust während der Einstellung der gewünschten Temperatur.
Der Einsatz einer thermischen Solaranlage ist nur dann sinnvoll, wenn größere Mengen
an Warmwasser benötigt werden und die Warmwasserbereitstellung zentral erfolgt.
Gebäudetyp Kindertagesstätten
45
Photovoltaik
Analog zu den Schulen sollte die Errichtung einer Photovoltaikanlage geprüft werden.
Kunstlicht
Zwei einzeln schaltbare Lampenreihen sind für normale Räume ausreichend. In innen
liegenden Räumen, z.B. Wickelräumen, ist aus Sicherheitsgründen auf eine Abschaltung der Beleuchtung durch Präsenzmelder oder Zeitschaltuhren zu verzichten.
Organisatorische Maßnahmen
Die Verbrauchsdaten sämtlicher Betriebsenergien sollten wenigstens jährlich erfasst
werden. Durch den Vergleich mit anderen Gebäuden der gleichen Nutzungsart kann die
energetische Qualität des Gebäudes eingeschätzt werden.
46
Gebäudetyp Kindertagesstätten
Checkliste Kindertagesstätten
Objektname
HNF %
NF %
NGF %
BGF %
50
66
84
100
Baujahr
BGF
Grüne Felder
bitte ausfüllen
Verbrauch gemäß VDI 3807
Richtwert
Mittelwert
Jahresheizwärmeverbrauch, witterungsbereinigt in kWh/(m² BGF a)
Objektwert
73
116
Jahresstromverbrauch in kWh/(m² BGF a)
10
20
Jahreswasserverbrauch in l/(m² BGF a)
242
365
Energetische Anforderungen
Neubau
Bestand
• Jahres-Primärenergiebedarf
Unterschreitung QP
um 30 %
Unterschreitung QP
um 30 %
• winterlicher Wärmeschutz
Unterschreitung H‘T
bzw. Ū um 30 %
Unterschreitung H‘T
bzw. Ū um 30 %
• sommerlicher Wärmeschutz
Unterschreitung Szul
um 30 %
Unterschreitung Szul
um 30 %
§§ 5,7
Eneuerbare Energien, Ersatzmaßnahmen
voll anzuwenden
zur Hälfte
anzuwenden
§ 7 Nr.2
Verbesserung der energetischen Qualität des Gebäudes um 15 % nach EnEV
nicht anzuwenden,
Unterschreitung um
30 % nach EnEV ist
gefordert
nicht anzuwenden,
Unterschreitung um
30 % nach EnEV ist
gefordert
Energieeinsparverordnung EnEV
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG
Grüne Felder
bitte ausfüllen
Neubau /Bestand
Bestandsaufnahme
und Rahmen­
bedingungen
Maßnahme
Vorgehen
Abklären des realen Bedarfs
mit Eltern, Erziehern und
Bauherr
Aufstellung eines
Zielkatalogs
Beteiligte
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
h
Abstimmung der
technischen und
baulichen Maßnahmen sowie des
Zeitmanagements auf
aktuelle Bedürfnisse
Betriebs- und Ferienzeiten, Auswirkungen
auf den laufenden
Betrieb berücksichtigen und einplanen/
koordinieren
h
Fixierung von konkreten Planungszielen und -leitsätzen
Objektive Bewertbarkeit des Ergebnisses
anhand der zuvor definierten Zielvorgaben
Einfluss des statischen Konzeptes
auf neue Trassenführungen und ggf.
notwendige brandschutztechnische
Ertüchtigungen
Priorität
hoch/
mittel/
niedrig
allgem.
Bauherr,
Nutzer,
Architekt,
Fachplaner
(Statik, TGA)
ggf. Denkmalschutz und
weitere Ämter
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Objekt
B
Aufnahme Gebäudesubtanz:
Konstruktion, Hülle,
technische Ausrüstung
h
Bewertungsgrundlage zur Abschätzung
der notwendigerweise
zu sanierenden bzw.
der weiterverwendbaren Teilsysteme
B
Aufnahme Energie- und Wasserverbrauchskennwerte,
Ermittlung Einsparpotenzial
(Differenz zw. Objekt- und
Richtwert) nach VDI 3807
h
Ermittlung des
Einsparpotenzials
Erstellung eines bedarfsorientierten Energieausweises
nach EnEV und Empfehlung
von Energieeinsparmaßnahmen
h
Ermittlung sinnvoller
Maßnahmen
Aufnahme sonstiger
Rahmenbedingungen (Denkmalschutz, städtebauliche
Vorgaben, Förderung durch
die KfW Kommunalbank etc.)
und Klärung der Potenziale
h
Bewertungsgrundlage zur Abschätzung
eventuell erforderlicher Zusatzmaßnahmen oder einschränkender Auflagen
Gegebenenfalls
erforderliche Ziel- und
Konzeptanpassung
Gebäudetyp Kindertagesstätten
47
Nachhaltigkeit
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Integrale Planung
Integrales Planungsteam
aufstellen mit Benennung
der Fachgebiete und des
oder der Verantwortlichen
alle
Integration der Nachhaltigkeitsziele für die Leistungsphasen 2 bis 9 nach HOAI
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
h
Optimierung des
Planungsablaufs
und der Abstimmung
zwischen allen
Beteiligten
Beauftragung mindestens der Bereiche
Entwurf, Tragwerk,
TGA und Bauphysik
ab Vorentwurfsplanung und ggf. von
Sonderleistungen
(Simulationen, etc.)
h
Nachhaltigkeitsorientierte Gesamtstrategie für Konzept,
Planung und
Umsetzung
Objekt
Nutzerbeteiligung durchführen und dokumentieren
Bauherr, Nutzer,
Architekt
h
höhere Akzeptanz
und Zufriedenheit
späterer Nutzer
Öffentlichkeitsbeteiligung
durchführen und dokumentieren
Bauherr,
Architekt
h
höhere Akzeptanz
von Entscheidungen,
Entscheidungsqualität und Identifikation
der Bevölkerung
Außenraumgestaltung
Nutzung der Dächer für
Dachterrassen, solaraktive
Flächen und Gründächer,
Regenwassernutzung,
Landschaftsplaner frühzeitig
einbinden
Architekt,
TGA-Planer
h
Optimale orts- und
nutzungsspezifische
Aufenthaltsqualitäten
für Hof-, Frei- und
EG-Flächen sowie
Dachgestaltung als
5. Fassade zur
Förderung eines
dreidimensionalen
Stadtbildes
Zu berücksichtigende
historische Bezüge
(z.B. Material-Dachdeckung, Dachform),
Reduktion der
technischen Anlagen
auf Dach und gestalterische Einbindung
Öffentliche
Zugänglichkeit
Grundsätzliche
Zugänglichkeit des Gebäudes
Bauherr,
Nutzer,
Architekt
h
Integration und
Akzeptanz innerhalb
des Quartiers,
Belebung des
Stadtraumes durch
publikumsintensive
und öffentlichkeitswirksame Nutzungen,
erhöhtes Sicherheitsempfinden
Abstimmung auf Sicherheitskonzept und
Öffnungszeiten
Öffnung der Außenanlagen
für die Öffentlichkeit
h
Durchführung
informativ/konsultativ:
Info-, Diskussionsveranstaltungen,
öffentliche Einsichtsnahme, Befragungen
und Bearbeitung der
Rückmeldungen
Öffnung gebäudeinterner
Einrichtungen
(Bibliotheken, Cafeterien) für
die Öffentlichkeit
m
Möglichkeit der Anmietung von Räumlichkeiten
innerhalb des Gebäudes
durch Dritte
m
Fahrradkomfort
Anordnungsprinzip für die
Abstellplätze, die Lage und
Entfernung der Abstellplätze
zum Haupteingang, Duschen,
Umkleiden, Trocknungsmöglichkeiten für Fahrradbekleidung
h
hoher Fahrradkomfort als Grundlage
umweltgerechter
Mobilität und deren
Nutzerakzeptanz
Notwendige Flächen
im Außenraumkonzept
bzw. in Grundrissen
berücksichtigen
Bildungsprojekte
Zugänglichkeit von Technikflächen und Solardächern
für Erziehungsgruppen
optimieren
Architekt, Nutzer
TGA-Planer
h
Demonstrationsbeispiele für Nachhaltigkeit vor Ort
Sicherheitsvorkehrungen für
Kinder beachten
Barrierefreiheit
Barrierefreiheit des Gebäudes bei Bestand mindestens
in den öffentlich genutzen
Bereichen, bei Neubauten
gemäß DIN 18024 (schwellenlos, Durchgangsbreiten,
Bewegungsflächen, Sanitärräume, Mehr-Sinne-Prinzip
für Bedienungsinformationen
von Eingang und Aufzug)
Architekt,
TGA-Planer
h
Größtmögliche
Barrierefreiheit
und gleichberechtigte Nutzung für
Menschen mit
motorischen und
sensorischen
Einschränkungen
Überprüfung des
Bestandes auf
Umsetzbarkeit und
wirtschaftliche Darstellbarkeit
Flächeneffizienz
Verhältnis aus Nutz- zu
Bruttogrundfläche besser als
0,7 anstreben
Architekt
h
Senkung der Bauund Betriebskosten sowie der
Umweltauswirkungen
durch reduzierte
Versiegelung
Reduzierung der
Anlagentechnik und
optimierte Leitungsführung; gesetzliche
Randbedingungen für
Flächen und Wege zu
berücksichtigen
48
Gebäudetyp Kindertagesstätten
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Umnutzungsfähigkeit
N
Lichte Raumhöhe ≥ 2,75 m
Regelgeschosse, Sondernutzungsbereiche entsprechend
höher (Eingang, Aula u. ä.)
Architekt
h
Geringer Aufwand der
Ergänzung, Umsetzung oder
Entfernung nicht lastabtragender, räumlich trennender
Elemente möglichst bei
uneingeschränktem
Gebäudebetrieb
Architekt,
Statiker
m
Führung der Elektro- und
Medienleitungen in leicht
erreichbaren Versorgungsschächten oder Kabelkanälen
Architekt,
TGA-Planer
m
Kapazität der Versorgungsschächte und Leerrohre für
Elektro- und Medienleitungen mit weniger als
80% auslasten
TGA-Planer
m
Ausführung der Elektroinstallation/Gebäudeautomation mittels BUS-System
Reduktion Lebenszykluskosten und
Ressourceneinsatz/
-verbrauch; hohe
Flexibilität und
Anpassungsfähigkeit auf veränderte
oder zusätzliche
Nutzungen sowie
Umstrukturierungen
Abstimmung auf
Tragkonstruktion
und Fassadenaufbau;
Anordnung und Zuleitung der technischen
Gebäudeausrüstung
auf den Ebenen;
entsprechende
Flächenredundanz
(Versorgungsschächte) berücksichtigen
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
m
Wirtschaftlichkeit
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Objekt
Berechnungsgrundlagen
Lebenszykluskosten mittels
Barwertmehode
Architekt,
Fachplaner
h
langfristige Kosteneinsparung, Erhöhung
der Versorgungssicherheit
höhere
Investitionskosten
Reduktion von Kohlendioxidemissionen
u. Umweltbelastungen, für deren Kosten
Staat und künftige
Generationen aufkommen
höhere
Investitionskosten
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Realer Anstieg Heizöl- und
Erdgaskosten mit 2,5 Prozent
pro Jahr rechnen, von 0,08
Euro/kWh im Jahr 2009 auf
0,21 Euro/kWh im Jahr 2050
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Realer Anstieg Stromkosten mit 2 Prozent pro
Jahr rechnen,
von 0,14 Euro/kWh im Jahr
2009 auf 0,31 Euro/kWh im
Jahr 2050
Maßnahmen von höherer
Lebensdauer sollten auch
bei einer Amortisationszeit
von bis zu 20 Jahren
realisiert werden
Externe Kosten
Berücksichtigung externer
Kosten in Wirtschaftlichkeitsberechnung mittels
kalkulatorischen Energiepreiszuschlägen (siehe
Leitfaden Kapitel 4.3)
Architekt,
Fachplaner
h
Gebäudehülle
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Allgemein
Unterschreitung der EnEVAnforderungen um 30 %
Architekt,
Bauphysiker
h
Energieeinsparungen
mögliche Optimierung
Haustechnik
(Lüftung, Heizung,
Kühlung)
Vermeidung von Materialien,
die unerwünschte und giftige
Inhaltsstoffe freisetzen
h
Verbesserung der
Luftqualität
Thema Lüftung
Verwendung gut wischbarer
Fußbodenbeläge wie z. B.
Kork und Linoleum
h
Verbesserung der
Luftqualität, Vermeidung mikrobiologischer Verunreinigung
durch Bakterien,
Schimmelpilze
Außenseitiges Anbringen von
Bekleidungen, Verschalungen, Vorsatzschalen,
Einbau von Dämmschichten,
Außenputzerneuerung bei
bestehender Wand mit
U 0,9 W/m²K, Aufbringen
von innenseitigen Verschalungen, Bekleidungen,
Innendämmung, Einsatz
neuer Ausfachungen in
Fachwerkwänden
h
Wärmeenergieeinsparung
Reduktion Transmissionswärmeverlust
Verbesserung
thermischer Komfort
Bodenbeläge
Außenwände
B
Objekt
Investitionskosten
in Tausend € brutto
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen, Haustechnik;
Abstimmung der
Maßnahmen auf eventuelle gestalterische
Vorgaben (Denkmalschutz, etc.)
Gebäudetyp Kindertagesstätten
49
Innenwände
Wirksamer baulicher
Schallschutz soll Geräuschübertragungen hin zu
Nachbarräumen, Fluren etc.
verhindern.
Architekt,
Bauphysiker
h
Schallschutz
Gruppenräume sollen
geringe Nachhallzeiten
aufweisen
(DIN 18041: Hörsamkeit in
kleinen und mittelgroßen
Räumen).
h
Verbesserung der
Sprachverständlichkeit, Senkung des
Lärmpegels
Ausreichende wirksame
Speichermasse der Innenwände, Einsatz von PCM
h
Raumakustik,
Schallschutz
Geschossdecken
Ausreichend wirksame Speichermasse der Geschossdecken, Einsatz von PCM,
möglichst keine (vollflächig)
abgehängte Decke, sondern
z.B. akustisch wirksame
Deckensegel
h
Überhitzung im Sommer wird verringert,
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte thermische
Behaglichkeit
Decke oder Dach
Steildächer – erstmaliger
Einbau, Ersatz, Erneuerung
Flachdächer - Dachhaut bzw.
Ersetzen/Anbringen außenseitiger/innenseitiger Bekleidungen oder Verschalungen,
Dämmschichteneinbau
h
Wärmeenergieeinsparung
Reduktion Transmissionswärmeverlust
Verbesserung
thermischer Komfort
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen, Haustechnik
Kellerdecke,
Erdgeschossdecke,
Wände an Erdreich
B
Aufbau/Erneuerung von
Fußbodenaufbauten
Anbringen von Deckenbekleidungen auf der Kaltseite,
außenseitiges Anbringen
von Bekleidungen/Verschalungen, Feuchtigkeitssperren
oder Drainagen
h
Fenster
B
Austausch der Fenster,
Unterschreitung der EnEVAnforderungen um 30 %,
keine zu großflächigen
Fensterflächen
h
Sonnenschutz
Effektiver Sonnenschutz,
Gesamtenergiedurchlassgrad der Fenster einschließlich verstellbarem Sonnenschutz gemäß DIN 4108-6
max. 0,1
h
weniger Überhitzung
der Räume
Tageslicht/
Lichtversorgung /
Blendfreiheit
Wärmebrücken
Wärmebrücken vermeiden/
sanieren
m
Wärmeenergieeinsparung
Reduktion Transmissionswärmeverlust
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen
Luftdichtigkeit
Hohe Luftdichtigkeit,
Blower-Door-Test und evtl.
Thermographie
h
Verringerung
Lüftungswärmeverlust
Thema Lüftung
Lüftung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Angeleitete
Fensterlüftung
Ausreichend große
Öffnungsflügel zur
Stoßlüftung; Querlüftungsmöglichkeit vorsehen; ggf.
motorisch betriebene Lüftungsöffnungen an schwer
zugänglichen Fenstern
Architekt,
TGA-Planer
h
Höhere Behaglichkeit
für Kinder und Erzieher durch verbesserte
Luftqualität
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel)
Miefampel zur
Luftqualitätsbestimmung,
Nutzerschulung
TGA-Planer,
Nutzer
h
Effektive Nachtlüftung mit
großen Öffnungsquerschnitten und Gebäudedurchströmung, thermischen Auftrieb
durch Atrium oder Treppenhaus nutzen; ausreichende
Speichermassen, Schlagregenschutz, Einbruchsschutz,
Brandschutz beachten
Architekt,
TGA-Planer,
Nutzer
h
Überhitzung im Sommer wird verringert,
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte thermische
Behaglichkeit
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel),
Speicherfähigkeit
der Innenwände/
Geschossdecken
Brandschutz, Sicherheit, Raumakustik,
Schallschutz
50
Gebäudetyp Kindertagesstätten
Tageslicht/Lichtversorgung, Fensterlüftung, Luftdichtheit,
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen
Objekt
Investitionskosten
in Tausend € brutto
oder
Lüftungsanlagen
Mechanische Grundlüftung
(gelegentliche Stoßlüftung
erforderlich)
TGA-Planer
Optimierte Luftmengen der
mechanischen Grundlüftung nach DIN EN 13779
für akzeptable Luftqualität,
zusätzlich Stoßlüftung über
Fenster
m
h
Leistungssteigerung
der Schüler durch
verbesserte Luftqualität
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel)
ggf. Querlüftungsprinzip
(Überströmung von Räumen
in Flure)
TGA-Planer,
Architekt,
Brandschützer
m
Geringere erforderliche Luftmengen,
Temperierung der
Flure, Einsparung von
Investitionskosten bei
Kanalnetz
Brandschutz (Ausschalten d. Alarmanlage, Kombination
Querlüftung und RWA)
Bedarfsabhängiger
variabler Volumenstrom
durch regelbaren Ventilator
mit Frequenzumformer und
zentraler Volumenstrommessung (Druckmessung)
TGA-Planer
m
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
maximaler Strombedarf:
Abluftanlagen: 0,2 Wh/m³;
Zu-/Abluftanlagen: 0,4
Wh/m³
h
einfaches lüftungstechnisches Konzept
h
Investitionskosteneinsparung,
Ausschließen von
Fehlerquellen
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Lüftung der Gruppenräume
wird über die jeweiligen Präsenzmelder der Beleuchtung
ein- und ausgeschaltet
m
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Präsenzmeldersteuerung der
Beleuchtung
„Durchspülen“ der Gruppenräume am Morgen und nach
regulärem Kitabetrieb durch
zentralen Stellbefehl möglich
m
Leistungssteigerung
der Schüler durch
verbesserte Luftqualität
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Wärmerückgewinnung
h
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Heizung
Schalldruckpegel in Aufenthaltsräumen kleiner oder
gleich 35 dB(A)
m
Leistungssteigerung
der Kinder
Kanal druckverlustarm,
Volumenstromregler für
jeden Gruppenraum
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Einregulierung der Anlage
erforderlich
h
Lüftungsauslässe mit hoher
Induktionswirkung
m
Vermeidung von
Zugerscheinungen
Heizung / Warmwasser / Energieerzeugung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Heizung
Hydraulischer Abgleich
erforderlich
TGA-Planer
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Geringe Anzahl von
Heizkreisen
m
Elektroenergieeinsparung, Betriebs- und
Investitionskosteneinsparung
Für die meisten Raumnutzungen sind Thermostatventile ausreichend
h
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung durch
effektive Temperaturabsenkung in den
Nichtnutzungszeiten
Gebäudeleittechniksystem
mit einfacher und verständlicher Benutzeroberfläche
m
Keine großen Kenntnisse des Bedienpersonals erforderlich
Hydraulische Optimierung
und stromsparende Pumpen
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Objekt
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Gebäudetyp Kindertagesstätten
51
Warmwasser
Bedarfsgerechte Schaltung
der Zirkulationspumpe für
Warmwasser mit „Zirkomat“
(Einschalten der Pumpe über
Durchflusssensor), Nutzerschulung erforderlich
TGA-Planer
h
deutliche Wärmeenergie- und Betriebskosteneinsparung gegenüber
zentralen Systemen
Einsatz wassersparender
Armaturen
Wärmeerzeugung
Wasser- und
Betriebskosteneinsparung
Anpassung der Speichergröße und Anzahl der
Armaturen an den Bedarf
m
Einsatz von thermostatischen Brausearmaturen
h
Richtlinien zur Vermeidung
von Legionellen beachten
m
Gesundheitsschutz
m
Nutzung von
Erneuerbaren
Energien
Einsatz von Biomasse-Heizkessel (Holzhackschnitzel,
Pellets etc.)
TGA-Planer
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Einsatz von Geothermie (Erdsonden u. Wärmepumpe)
m
Blockheizkraftwerk nur bei
kontinuierlichem Stromverbrauch und hohem sommerlichem Wärmebedarf
n
Energieeinsparung
Thermische Solaranlagen
zur Warmwasserbereitung
und Heizungsunterstützung,
wenn in größeren Mengen
Warmwasser benötigt wird
n
Verringerung Bereitstellungsverluste der
zentralen Wärmeversorgung, Nutzung
von Erneuerbaren
Energien
regenerative
Energieerzeugung
Gestalterische Einbindung in Dach- bzw.
Fassadengestaltung
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung), Sommerlicher Wärmeschutz
Stromerzeugung
Einsatz von Photovoltaik
Architekt,
TGA-Planer
m
Tageslicht / Lichtversorgung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Verschattung
Außenliegende bewegliche
Verschattungsvorrichtung für
süd- sowie ost-/westorientierten Gruppenräume
Architekt,
Bauphysiker,
TGA-Planer
h
blendfreies Arbeiten
und ausreichender
Sonnenschutz
(weniger Überhitzung
der Räume)
h
Minimierung des
notwendigen Kunstlichts und bei Bedarf
bessere Verdunklungsmöglichkeit
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Lamellenjalousien mit
Tageslichtlenkung im
oberen Fensterbereich; ggf.
zusätzlich innen liegender
Blendschutz
Kunstlicht
Organisatorische
Maßnahmen
Einsatz von seidenmatten
Spiegelrasterleuchten mit
elektronischen, dimmbaren
Vorschaltgeräten; Indirektanteil max. 30%
Elektroplaner
Objekt
Zwei einzeln schaltbare
Leuchtenreihen sind ausreichend
h
Manuelles Schalten der
Leuchten
h
In den Leuchten integrierte
tageslichtabhängige
Beleuchtungssteuerung
h
Steuerung des Kunstlichts abhängig vom
Tageslichtanteil
Verbesserung der
Gleichmäßigkeit
der Beleuchtung;
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Helle Wände und Decken
Architekt
m
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Jährliche
Verbrauchserfassung
Nutzer
h
An Lichtschalter
gekoppelte Lüftung
mit Nachlaufzeit
Wechselwirkung
Objekt
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Summe
52
Gebäudetyp Kindertagesstätten
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Folgende Regelwerke gilt es zu beachten: • Energieeinsparverordnung EnEV
• Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG
• AMEV-Empfehlungen: Planen und Bauen
• Leitfaden für die Innenraumhygiene in Schulgebäuden
• www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3689.pdf
• DVD „KiTas kleinkindgerecht bauen und ausstatten“
• www.krippenfilm.de
Notizen
Gebäudetyp Kindertagesstätten
53
Notizen
54
Gebäudetyp Kindertagesstätten
5.3
Gebäudetyp Sportbauten
Folgende Aspekte sind für Sportbauten über die schon in Kapitel 4 genannten Maßnahmen hinaus zu beachten.
Nachhaltigkeit
Sporthallen als Stätten der Begegnung und des Miteinanders sollten durch ihre Gestaltung und ihren Bezug zum gebauten und natürlichen Umfeld Behaglichkeit und Wohlbefinden fördern sowie den Nutzungs- und Sicherheitsbedürfnissen aller Nutzergruppen (z.B. Frauen, Kinder, Senioren, Behinderte) und Aspekten der Mehrzwecknutzung
Rechnung tragen. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung sind Sporthallen und Sport­
räume hinsichtlich Standort, Gebäudeform, Baustoffwahl und rationeller Energienutzung umweltverträglich und ressourcenschonend zu konzipieren und zu betreiben. Bei
der Standortwahl und Erschließung sollten folgende Kriterien beachtet werden:
• möglichst günstige Lage hinsichtlich Erreichbarkeit für Fußgänger, Fahrradfahrer
und durch Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr,
• Vermeidung von störender Nachbarschaft,
• Vermeidung schädlicher Umwelteinflüsse von außen.
Die Planung von Sporthallen und Sporträumen muss den Anforderungen an den Schulsport, Wettkampfsport, Vereinssport, Breiten- und Freizeitsport entsprechen. Die Räume müssen barrierefrei zugänglich und für Behinderte nutzbar sein (siehe DIN 18024).
Die Kombination mehrerer Hallen bzw. Räume in Gebäuden und die Verbindung mit
anderen Nutzungen (übergreifende Planungen) sind wegen ihrer vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten zu prüfen.
Gebäudehülle
Die transparente Wärmedämmung ist unter geeigneten Voraussetzungen in Alt- und
Neubau einsetzbar. Ausreichende Energiegewinne lassen sich nur bei einer ungefähren
Südorientierung der Fassade erzielen (von Südost bis Südwest). Einschränkend gilt,
dass sich die solare Wärme nur bei ausgewählten Gebäuden sinnvoll nutzen lässt, denn
prinzipbedingt wird die Wärme erst mit einer Zeitverschiebung von etwa 6-8 Stunden
im Raum hinter der TWD-Fassade wirksam. Die Kosten liegen im Bereich von 200 bis
1.000 Euro pro m², je nach System und je nach Aufwand für Planung, Sonnenschutz und
individuelle Anpassungsleistungen. Interessant ist die transparente Wärmedämmung
in Verbindung mit Systemen zur Tageslichtnutzung. So z.B. transluzente Wandelemente
oder Verglasungen, die zur Tageslichtversorgung von Sporthallen eingesetzt werden
und Wärme und Licht zugleich liefern.
Schallschutz und Raumakustik
Zur Einstellung der Nachhallzeit sollten nicht nur hoch schallabsorbierende Decken
verwendet werden. Eine geeignete Ergänzung stellt der rückseitige Wandbereich unter
der Decke dar. Bei größeren Sporthallen und ähnlich genutzten großen Räumen sollte
in jedem Fall eine mittlere Nachhallzeit von 1,5 Sekunden eingehalten werden, welche
die oftmals vielgestaltigen Nutzungsarten der Halle berücksichtigt. Sollten regelmäßig
Theaterveranstaltungen oder Musikkonzerte in der Halle stattfinden, wird eine gesonderte Betrachtung und Behandlung der Raumakustik empfohlen.
Gebäudetyp Sportbauten
55
Lüftung
Viele Turnhallen benötigen wegen des großen spezifischen Luftraumes je Person meist
keine Lüftung, falls sie nicht stark belegt sind. Bei Zuschauerplätzen können Lüftungsanlagen erforderlich sein. Häufig übernimmt die Lüftung auch die Heizfunktion.
Durch Sanierungsmaßnahmen an einer Zu- und Abluftanlage, wie z.B.:
• Austausch der Altventilatoren
• Einbau neuer energieoptimierter Ventilatoren mit rückwärtsgekrümmten und profilierten Schaufeln
• Einbau neuer Antriebsmotoren und Flachriemenantriebe
• Einbau eines Stromzählers
sind Energiekosteneinsparungen von 40 % und eine Amortisationszeit von unter 3 Jahren möglich.
Luftkollektoren zur Raumlufterwärmung können dann besonders sinnvoll sein, wenn
das Gebäude aus anderen Gründen bereits ein Lüftungssystem besitzt.
Heizung
Bei der Beheizung von Turnhallen hat sich der Einsatz von Deckenstrahlplatten in Verbindung mit einer einfachen Abluftanlage in den Duschräumen bewährt.
Wird eine Fußbodenheizung eingebaut, muss sichergestellt sein, dass die schutzfunktionellen Eigenschaften des Sportbodens durch die thermische Belastung langfristig
nicht beeinträchtigt werden (DIN EN 1264-1 bis DIN EN 1264-4 müssen berücksichtigt
werden). Im Hinblick auf die notwendige schnelle Regulierbarkeit der Raumtemperatur
in einem multifunktional genutzten Sportraum sollte jedoch die Fußbodenheizung mit
einer Luftheizung ergänzt werden. Die Fußbodenheizung kann mit einer raumlufttechnischen Anlage, wie sie in Mehrfachsporthallen oder bei Mehrzwecknutzung im Regelfall erforderlich ist, kombiniert werden.
Warmwasserbereitung und Solaranlagen
Der Warmwasserbedarf in Schulturnhallen wurde in der Vergangenheit meist überschätzt. Der wesentliche Verbrauch findet in Schulen ohne „Duschpflicht nach dem
Unterricht“ abends beim Vereinssport statt. Eine Anpassung der Speichergröße an den
Bedarf ist sinnvoll. Hier lohnt es sich, im Vorfeld einen Wasserzähler in den Speichervorlauf zu setzen und den realen Verbrauch zu messen.
In Zusammenhang mit der Sanierung der Warmwasserbereitung in Turnhallen sollte
weiterhin untersucht werden:
• Anzahl der Duscharmaturen und der Wascharmaturen an den Bedarf anpassen
• Einsatz von thermostatischen Brausearmaturen (Edelstahl-Systeme haben sich hier
bewährt)
• Ausbau der zentralen Mischbatterie (Prophylaxe gegen Legionellen)
• Minimierung und Rückbau des Leitungsnetzes Warmwasser.
56
Gebäudetyp Sportbauten
Thermische Solaranlagen sind nur dann sinnvoll, wenn in größeren Mengen warmes
Wasser benötigt wird. Dies kann in Sporthallen der Fall sein. Obwohl räumlich weit
von der Heizzentrale entfernt, ist die Turnhalle oftmals an das zentrale Heizungssystem einer Schule gekoppelt. Die Leitungsverluste, die bei der Vorhaltung der Wärmebereitstellung für Heizung und Warmwasserbereitung aufgebracht werden, sind erheblich. Durch den Einsatz einer leicht überdimensionierten thermischen Solaranlage zur
Warmwasserbereitung kann der Wärmebedarf für Warmwasser von Mai bis Oktober
überwiegend gedeckt werden. Die Bereitstellungsverluste der zentralen Wärmeversorgung werden minimiert. In der Käthe-Kollwitz-Schule in Aachen konnte so eine Amortisation innerhalb weniger Jahre realisiert werden [2].
Das Jahresprofil für Warmwasser zeigt jedoch bei Sportbauten kein einheitliches Verhalten. Es hat sich herausgestellt, dass vor allem der Verbrauch in Ferienzeiten sehr
stark absinkt. Zudem hat sich gezeigt, dass der Warmwasserverbrauch bei allen Sportanlagen meist ganz erheblich unter dem Wert liegt, der von Planern oder Betreibern
geschätzt wurde. Auf Messungen (auch im Sommer) kann man bei Sportstätten nicht
verzichten. Bei Neubauten werden die Planwerte größtenteils viel zu hoch – oft um das
doppelte und mehr – angesetzt.
Kunstlicht
Empfohlene Beleuchtungsstärken der Turnhalle liegen bei:
• 200 - 300 lx im Trainingsbetrieb
• 400 - 600 lx im Wettkampf je nach Sportart.
Energiesparende Leuchtmittel (T, HME, HIE und HIT) sollten eingesetzt und eine ausreichende und nicht übertriebene Beleuchtung angestrebt werden.
Gebäudetyp Sportbauten
57
Checkliste Sportbauten
Objektname
HNF %
NF %
NGF %
BGF %
64
77
91
100
Baujahr
BGF
Grüne Felder
bitte ausfüllen
Verbrauch gemäß VDI 3807
Objektwert
Richtwert
Mittelwert
Jahresheizwärmeverbrauch, witterungsbereinigt in kWh/(m² BGF a)
70
128
Jahresstromverbrauch in kWh/(m² BGF a)
8
17
Jahreswasserverbrauch in l/(m² BGF a)
85
160
Energetische Anforderungen
Neubau
Bestand
• Jahres-Primärenergiebedarf
Unterschreitung QP
um 30 %
Unterschreitung QP
um 30 %
• winterlicher Wärmeschutz
Unterschreitung H‘T
bzw. Ū um 30 %
Unterschreitung H‘T
bzw. Ū um 30 %
• sommerlicher Wärmeschutz
Unterschreitung Szul
um 30 %
Unterschreitung Szul
um 30 %
§§ 5,7
Eneuerbare Energien, Ersatzmaßnahmen
voll anzuwenden
zur Hälfte
anzuwenden
§ 7 Nr.2
Verbesserung der energetischen Qualität des Gebäudes um 15 % nach EnEV
nicht anzuwenden,
Unterschreitung um
30 % nach EnEV ist
gefordert
nicht anzuwenden,
Unterschreitung um
30 % nach EnEV ist
gefordert
Energieeinsparverordnung EnEV
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG
Grüne Felder
bitte ausfüllen
Neubau /Bestand
Bestandsaufnahme
und Rahmen­
bedingungen
Maßnahme
Vorgehen
Abklären des realen Bedarfs
mit Schulen, Sportvereinen
und Bauherr
Aufstellung eines
Zielkatalogs
58
Beteiligte
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
h
Abstimmung der
technischen und
baulichen Maßnahmen sowie des
Zeitmanagements auf
aktuelle Bedürfnisse
Schul- und Ferienzeiten, Auswirkungen
auf den laufenden
Betrieb berücksichtigen und einplanen/
koordinieren
h
Fixierung von konkreten Planungszielen
und -leitsätzen
Objektive Bewertbarkeit des Ergebnisses
anhand der zuvor definierten Zielvorgaben
Einfluss des statischen Konzeptes
auf neue Trassenführungen und ggf.
notwendige brandschutztechnische
Ertüchtigungen
Priorität
hoch/
mittel/
niedrig
allgem.
Bauherr,
Nutzer,
Architekt,
Fachplaner
(Statik, TGA)
ggf.Denkmalschutz und
weitere Ämter
Objekt
B
Aufnahme Gebäudesubstanz:
Konstruktion, Hülle,
technische Ausrüstung
h
Bewertungsgrundlage
zur Abschätzung der
notwendigerweise zu
sanierenden bzw. der
weiterverwendbaren
Teilsysteme
B
Aufnahme Energie- und
Wasserverbrauchskennwerte,
Ermittlung Einsparpotenzial
(Differenz zw. Objekt- und
Richtwert) nach VDI 3807
h
Ermittlung des
Einsparpotenzials
Erstellung eines bedarfsorientierten Energieausweises nach EnEV und
Empfehlung von Energieeinsparmaßnahmen
h
Ermittlung sinnvoller
Maßnahmen
Aufnahme sonstiger
Rahmenbedingungen (Denkmalschutz, städtebauliche
Vorgaben, Förderung durch
die KfW Kommunalbank etc.)
und Klärung der Potenziale
h
Bewertungsgrundlage
zur Abschätzung
eventuell erforderlicher Zusatzmaßnahmen oder einschränkender Auflagen
Gebäudetyp Sportbauten
Gegebenenfalls erforderliche Ziel- und
Konzeptanpassung
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Nachhaltigkeit
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Integrale Planung
Integrales Planungsteam
aufstellen mit Benennung
der Fachgebiete und des oder
der Verantwortlichen
alle
Integration der Nachhaltigkeitsziele für die Leistungsphasen 2 bis 9 nach HOAI
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
h
Optimierung des
Planungsablaufs
und der Abstimmung
zwischen allen
Beteiligten
Beauftragung mindestens der Bereiche
Entwurf, Tragwerk,
TGA und Bauphysik
ab Vorentwurfsplanung und ggf. von
Sonderleistungen
(Simulationen, etc.)
h
Nachhaltigkeitsorientierte Gesamtstrategie für Konzept, Planung und Umsetzung
Objekt
Nutzerbeteiligung durchführen und dokumentieren
Bauherr, Nutzer,
Architekt
h
höhere Akzeptanz
und Zufriedenheit
späterer Nutzer
Öffentlichkeitsbeteiligung
durchführen und dokumentieren
Bauherr,
Architekt
h
höhere Akzeptanz
von Entscheidungen,
Entscheidungsqualität
und Identifikation der
Bevölkerung
Außenraumgestaltung
Nutzung der Dächer für
Dachterrassen, solaraktive
Flächen und Gründächer,
Regenwassernutzung,
Landschaftsplaner frühzeitig
einbinden
Architekt,
TGA-Planer
h
Optimale orts- und
nutzungsspezifische
Aufenthaltsqualitäten für Frei- und
EG-Flächen sowie
Dachgestaltung als
5. Fassade zur
Förderung eines
dreidimensionalen
Stadtbildes
Zu berücksichtigende
historische Bezüge
(z.B. Material-Dachdeckung, Dachform),
Reduktion der
technischen Anlagen
auf Dach und gestalterische Einbindung
Öffentliche
Zugänglichkeit
Grundsätzliche
Zugänglichkeit des Gebäudes
Bauherr,
Nutzer,
Architekt
h
Integration und Akzeptanz innerhalb des
Quartiers, Belebung
des Stadtraumes
durch publikumsintensive und öffentlichkeitswirksame
Nutzungen, erhöhtes
Sicherheitsempfinden
Abstimmung auf
Sicherheitskonzept
und Öffnungszeiten
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Durchführung informativ/konsultativ:
Info-, Diskussionsveranstaltungen,
öffentliche Einsichtnahme, Befragungen
und Bearbeitung der
Rückmeldungen
Öffnung der Außenanlagen
für die Öffentlichkeit
h
Öffnung gebäudeinterner
Einrichtungen (Hallen, Cafeterien) für die Öffentlichkeit
h
Möglichkeit der Anmietung
von Räumlichkeiten innerhalb des Gebäudes durch
Dritte
h
Fahrradkomfort
Anordnungsprinzip für die
Abstellplätze, die Lage und
Entfernung der Abstellplätze
zum Haupteingang, Duschen,
Umkleiden, Trocknungsmöglichkeiten für Fahrradbekleidung
h
hoher Fahrradkomfort als Grundlage
umweltgerechter
Mobilität und deren
Nutzerakzeptanz
Notwendige Flächen
im Außenraumkonzept bzw. in Grundrissen berücksichtigen
Barrierefreiheit
Barrierefreiheit des Gebäudes bei Bestand mindestens
in den öffentlich genutzen
Bereichen, bei Neubauten
gemäß DIN 18024 (schwellenlos, Durchgangsbreiten,
Bewegungsflächen, Sanitärräume, Mehr-Sinne-Prinzip
für Bedienungsinformationen
von Eingang und Aufzug)
Architekt,
TGA-Planer
h
Größtmögliche Barrierefreiheit und
gleichberechtigte Nutzung für Menschen
mit motorischen
und sensorischen
Einschränkungen
Überprüfung des
Bestandes auf
Umsetzbarkeit und
wirtschaftliche
Darstellbarkeit
Flächeneffizienz
Verhältnis aus Nutz- zu
Bruttogrundfläche deutlich
besser als 0,7 anstreben
Architekt
h
Senkung der Bauund Betriebskosten sowie der
Umweltauswirkungen
durch reduzierte
Versiegelung
Reduzierung der
Anlagentechnik und
optimierte Leitungsführung; gesetzliche
Randbedingungen für
Flächen und Wege zu
berücksichtigen
Umnutzungsfähigkeit
Führung der Elektro- und
Medienleitungen in leicht
erreichbaren Versorgungsschächten, Kabelkanälen
oder Doppelböden
Architekt,
TGA-Planer
m
Reduktion Lebenszykluskosten und
Ressourceneinsatz/
-verbrauch; hohe
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit auf
veränderte oder zusätzliche Nutzungen
sowie Umstrukturierungen
Abstimmung auf
Trag­konstruktion
und Fassadenaufbau;
Anordnung und Zuleitung der technischen
Gebäudeausrüstung
auf den Ebenen;
entsprechende
Flächenredundanz
(Versorgungsschächte) berücksichtigen
Gebäudetyp Sportbauten
59
Umnutzungsfähigkeit
N
Kapazität der Versorgungsschächte und Leerrohre für
Elektro- und Medienleitungen mit weniger als
80% auslasten
TGA-Planer
m
Reduktion Lebenszykluskosten und
Ressourceneinsatz/
-verbrauch; hohe
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit auf
veränderte oder zusätzliche Nutzungen
sowie Umstrukturierungen
Abstimmung auf
Trag­konstruktion
und Fassadenaufbau;
Anordnung und Zuleitung der technischen
Gebäudeausrüstung
auf den Ebenen;
entsprechende
Flächenredundanz
(Versorgungsschächte) berücksichtigen
Wirtschaftlichkeit
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Berechnungsgrundlagen
Lebenszykluskosten mittels
Barwertmehode
Architekt,
Fachplaner
h
langfristige Kosteneinsparung,
Erhöhung der Versorgungssicherheit
höhere
Investitionskosten
Reduktion von
Kohlendioxidemissionen u. Umweltbelastungen, für deren
Kosten Staat und
künftige Generationen
aufkommen
höhere
Investitionskosten
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Objekt
Realer Anstieg Heizöl- und
Erdgaskosten mit 2,5 Prozent
pro Jahr rechnen, von 0,08
Euro/kWh im Jahr 2009 auf
0,21 Euro/kWh im Jahr 2050
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Realer Anstieg Stromkosten mit 2 Prozent pro Jahr
rechnen,
von 0,14 Euro/kWh im Jahr
2009 auf 0,31 Euro/kWh im
Jahr 2050
Maßnahmen von höherer
Lebensdauer sollten auch bei
einer Amortisationszeit von
bis zu 20 Jahren realisiert
werden
Externe Kosten
Berücksichtigung externer
Kosten in Wirtschaftlichkeitsberechnung mittels kalkulatorischen Energiepreiszuschlägen (siehe Leitfaden
Kapitel 4.3)
Architekt,
Fachplaner
h
Gebäudehülle
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Unterschreitung der EnEVAnforderungen um 30 %
Architekt,
Bauphysiker
h
Energieeinsparungen
mögliche Optimierung
Haustechnik
(Lüftung, Heizung,
Kühlung)
Vermeidung von Materialien,
die unerwünschte und giftige
Inhaltsstoffe freisetzen
h
Verbesserung der
Luftqualität
Thema Lüftung
Außenseitiges Anbringen von
Bekleidungen, Verschalungen, Vorsatzschalen,
Einbau von Dämmschichten,
Außenputzerneuerung bei
bestehender Wand mit
U 0,9 W/m²K, Aufbringen von
innenseitigen Verschalungen,
Bekleidungen, Innendämmung, Einsatz neuer Ausfachungen in Fachwerkwänden
h
Wärmeenergieeinsparung,
Reduktion Transmissionswärmeverlust,
Verbesserung thermischer Komfort
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen, Haustechnik;
Abstimmung der
Maßnahmen auf eventuelle gestalterische
Vorgaben (Denkmalschutz, etc.)
Einsatz transparenter und
transluzenter Wärmedämmung
m
Gewinn von Wärme
und Licht
Wirksamer baulicher Schallschutz soll Geräuschübertragungen hin zu Nachbarräumen, Fluren etc. verhindern.
h
Schallschutz
Halle sollte geringe Nachhallzeit aufweisen
(DIN 18041: Hörsamkeit in
kleinen und mittelgroßen
Räumen).
h
Verbesserung der
Sprachverständlichkeit
Ausreichend wirksame
Speichermasse der
Geschossdecken
h
Überhitzung im Sommer wird verringert,
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte thermische
Behaglichkeit
Allgemein
Außenwände
Innenwände
Geschossdecken
60
B
Gebäudetyp Sportbauten
Objekt
Raumakustik,
Schallschutz
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Decke oder Dach
Steildächer – erstmaliger
Einbau, Ersatz, Erneuerung
Flachdächer – Dachhaut bzw.
Ersetzen/Anbringen außenseitiger/innenseitiger Bekleidungen oder Verschalungen,
Dämmschichteneinbau
Architekt,
Bauphysiker
h
Wärmeenergieeinsparung,
Reduktion Transmissionswärmeverlust,
Verbesserung thermischer Komfort
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen, Haustechnik
Kellerdecke,
Erdgeschossdecke, Wände an
Erdreich
B
Aufbau/Erneuerung von
Fußbodenaufbauten
Anbringen von Deckenbekleidungen auf der Kaltseite,
außenseitiges Anbringen
von Bekleidungen/Verschalungen, Feuchtigkeitssperren
oder Drainagen
h
Fenster
B
Austausch der Fenster,
Unterschreitung der EnEVAnforderungen um 30 %,
keine zu großflächigen
Fensterflächen
h
Sonnenschutz
Effektiver Sonnenschutz,
Gesamtenergiedurchlassgrad
der Fenster einschließlich
verstellbarem Sonnenschutz
gemäß DIN 4108-6 max. 0,1
h
weniger Überhitzung
der Räume
Tageslicht /
Lichtversorgung /
Blendfreiheit
Wärmebrücken
Wärmebrücken vermeiden/
sanieren
m
Wärmeenergieeinsparung
Reduktion Transmissionswärmeverlust
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen
Luftdichtigkeit
Hohe Luftdichtigkeit,
Blower-Door-Test und evtl.
Thermographie
h
Verringerung
Lüftungswärmeverlust
Thema Lüftung
Lüftung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Angeleitete
Fensterlüftung
Ausreichend große Öffnungsflügel zur Stoßlüftung;
Querlüftungsmöglichkeit
vorsehen; ggf. motorisch betriebene Lüftungsöffnungen
an schwer zugänglichen
Fenstern
Architekt,
TGA-Planer
h
Leistungssteigerung
der Sportler durch
verbesserte Luftqualität
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel)
Wandmontierte Miefampel
zur Luftqualitätsbestimmung,
Nutzerschulung für Lehrer
und Trainer
TGA-Planer,
Nutzer
h
Effektive Nachtlüftung mit
großen Öffnungsquerschnitten und Gebäudedurchströmung, thermischen Auftrieb
durch Atrium oder Treppenhaus nutzen; ausreichende
Speichermassen, Schlagregenschutz, Einbruchsschutz,
Brandschutz beachten
Architekt,
TGA-Planer,
Nutzer
h
Überhitzung im Sommer wird verringert,
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte thermische
Behaglichkeit
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel),
Speicherfähigkeit
der Innenwände/
Geschossdecken
Brandschutz, Sicherheit, Raumakustik,
Schallschutz
Mechanische Grundlüftung
(gelegentliche Stoßlüftung
erforderlich)
TGA-Planer
m
Leistungssteigerung
der Sportler durch
verbesserte Luftqualität
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel)
oder
Lüftungsanlagen
Optimierte Luftmengen der
mechanischen Grundlüftung nach DIN EN 13779
für akzeptable Luftqualität,
zusätzlich Stoßlüftung über
Fenster
h
Tageslicht/Lichtversorgung, Fensterlüftung, Luftdichtheit,
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen
Objekt
ggf. Querlüftungsprinzip
(Überströmung von Räumen
in Flure)
TGA-Planer,
Architekt,
Brandschützer
m
Geringere erforderliche Luftmengen,
Temperierung der
Flure, Einsparung von
Investitionskosten bei
Kanalnetz
Brandschutz (Ausschalten d. Alarmanlage, Kombination
Querlüftung und RWA)
Bedarfsabhängiger
variabler Volumenstrom
durch regelbaren Ventilator
mit Frequenzumformer und
zentraler Volumenstrommessung (Druckmessung)
TGA-Planer
m
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung,
ggf. Kühlung)
maximaler Strombedarf:
Abluftanlagen: 0,2 Wh/m³;
Zu-/Abluftanlagen: 0,4
Wh/m³,
d. h. Austausch von Altventilatoren
Investitionskosten
in Tausend € brutto
h
Gebäudetyp Sportbauten
61
oder
Lüftungsanlagen
einfaches lüftungstechnisches Konzept
TGA-Planer
h
Investitionskosteneinsparung,
Ausschließen von
Fehlerquellen
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung,
ggf. Kühlung)
Lüftung der Halle wird über
die jeweiligen Präsenzmelder
der Beleuchtung ein- und
ausgeschaltet, angemessene
Nachlaufzeit
m
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Präsenzmeldersteuerung der
Beleuchtung
„Durchspülen“ der Halle am
Morgen und nach regulärem
Schulbetrieb durch zentralen
Stellbefehl möglich
m
Leistungssteigerung
der Sportler durch
verbesserte Luftqualität
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung,
ggf. Kühlung)
Wärmerückgewinnung
h
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Heizung
Schalldruckpegel in der Halle
kleiner oder gleich 40 dB(A)
m
Leistungssteigerung
der Sportler
Kanal druckverlustarm,
Volumenstromregler
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Einregulierung der Anlage
erforderlich
h
Einsatz von Luftkollektoren
zur Raumlufterwärmung
m
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Heizung / Warmwasser / Energieerzeugung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Heizung
Hydraulischer Abgleich
erforderlich
TGA-Planer
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Deckenstrahlplatten als
Heizkörper vorteilhaft; falls
Fußbodenheizung DIN EN
1264 beachten und mit Luftheizung kombinieren
m
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Geringe Anzahl von
Heizkreisen
m
Elektroenergieeinsparung, Betriebs- und
Investitionskosteneinsparung
Ein Einzelraumregelsystem
mit Zeitprogramm und
Raumtemperatursensor
steuert ein Ventil für alle
Heizkörper einer Halle
h
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung durch
effektive Temperaturabsenkung in den
Nichtnutzungszeiten
Gebäudeleittechniksystem
mit einfacher und verständlicher Benutzeroberfläche
m
Keine großen Kenntnisse des Bedienpersonals erforderlich
Hydraulische Optimierung
und stromsparende Pumpen
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Warmwasser
Wärmeerzeugung
62
Einsatz wassersparender
Armaturen
TGA-Planer
Objekt
zu erzielende
Wirkung
Wasser- und
Betriebskosteneinsparung
Warmwasser in Schulturnhallen: Anpassung der
Speichergröße und Anzahl
der Duscharmaturen an den
(möglichst gemessenen)
Bedarf
m
Einsatz von thermostatischen
Brausearmaturen
h
Richtlinien zur Vermeidung
von Legionellen beachten
m
Gesundheitsschutz
m
Nutzung von
Erneuerbaren
Energien
Einsatz von Biomasse-Heizkessel (Holzhackschnitzel,
Pellets etc.)
TGA-Planer
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Einsatz von Geothermie
(Erdsonden u. Wärmepumpe)
m
Blockheizkraftwerk nur bei
kontinuierlichem Stromverbrauch und hohem sommerlichem Wärmebedarf
n
Energieeinsparung
Thermische Solaranlagen
zur Warmwasserbereitung
und Heizungsunterstützung,
wenn in größeren Mengen
Warmwasser benötigt wird;
mögliche Nichtnutzung in
Ferienzeiten beachten
n
Verringerung Bereitstellungsverluste der
zentralen Wärmeversorgung, Nutzung
von Erneuerbaren
Energien
Gebäudetyp Sportbauten
Wechselwirkung
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung,
ggf. Kühlung)
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung,
ggf. Kühlung)
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Stromerzeugung
Einsatz von Photovoltaik
Architekt,
TGA-Planer
m
Tageslicht / Lichtversorgung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Verschattung
Außenliegende bewegliche
Verschattungsvorrichtung für
süd- sowie ost-/westorientierte Fassaden
Architekt,
Bauphysiker,
TGA-Planer
Lamellenjalousien mit
Tageslichtlenkung im
oberen Fensterbereich; ggf.
zusätzlich innen liegender
Blendschutz
Kunstlicht
Organisatorische
Maßnahmen
Einsatz von seidenmatten
Spiegelrasterleuchten mit
elektronischen, Vorschaltgeräten; empfohlene Lampentypen T, HME, HIE und HIT
Elektroplaner
regenerative
Energieerzeugung
Gestalterische Einbindung in Dach- bzw.
Fassadengestaltung
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
h
blendfreies Arbeiten
und ausreichender
Sonnenschutz
(weniger Überhitzung
der Räume)
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung), Sommerlicher Wärmeschutz
h
Minimierung des notwendigen Kunstlichts
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Objekt
Einzeln schaltbare Leuchtenreihen; Beleuchtungsstärken:
200 - 300 lx im Trainingsbetrieb und
400 - 600 lx im Wettkampf
h
Präsenzmelder zum Schalten
der Leuchten
h
In den Leuchten integrierte
tageslichtabhängige
Beleuchtungssteuerung
h
Steuerung des Kunstlichts abhängig vom
Tageslichtanteil
Verbesserung der
Gleichmäßigkeit
der Beleuchtung;
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Helle Wände und Decken
Architekt
m
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Anlagen- und Regelkonzept
auf zeitlich unterschiedlich
genutzte Bereiche (Turnhalle,
Vereine) abgestimmen
TGA-Planer
h
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung,
ggf. Kühlung)
Objekt
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung,
ggf. Kühlung)
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Summe
Folgende Regelwerke gilt es zu beachten: • Energieeinsparverordnung EnEV
• Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG
• AMEV-Empfehlungen: Planen und Bauen
• DIN 18032: Sporthallen
Gebäudetyp Sportbauten
63
Notizen
64
Gebäudetyp Sportbauten
5.4
Gebäudetyp Verwaltungsgebäude
Folgende Aspekte sind für Verwaltungsgebäude über die schon in Kapitel 4 genannten
Maßnahmen hinaus zu beachten.
Gebäudehülle
Bei der Gebäudehülle sollten übermäßig große Fensterflächen und unzureichende Speichermassen vermieden werden, da sonst die Gefahr von Überhitzung zunimmt. Transparente Fassaden unterhalb der Arbeitsebene erhöhen praktisch nicht den Tageslichtanteil auf dem Schreibtisch. Überhitzung im Sommer und Wärmeverluste im Winter
nehmen dahingegen zu. Auf eine mechanische Kühlung sollte verzichtet werden.
Angeleitetes Fensterlüften
Bei reiner Fensterlüftung müssen die Fenster ein Lüften während der Nutzung ermöglichen.
Neben den Öffnungsflügeln sollte mindestens ein Kippfenster je 10 m² Raumfläche mit
ausreichend freiem Querschnitt zur Verfügung stehen. Der Abstand eines jeden Punktes
im Raum zu einem öffenbaren Fenster sollte kleiner als 5 m sein und eine Querlüftung
sollte möglich sein. Eine effektive Nachtlüftung ist zu ermöglichen.
Durch den Einsatz eines Luftqualitätswächters wie die Miefampel kann eine ausreichende Frischluftzufuhr sichergestellt werden.
Warmwasserbereitung
Falls in einzelnen Räumen Warmwasser benötigt wird, sollte es dezentral durch elektronisch geregelte Durchlauferhitzer erwärmt werden.
Kunstlicht
Es wird eine arbeitsplatzbezogene Beleuchtung empfohlen. Sie kann als Direkt- oder
Direkt-Indirekt-Beleuchtung mit seidenmatten Spiegelrasterleuchten ausgeführt sein.
Der Indirektanteil sollte maximal 30 % betragen und auf eine Abpendelung von mindestens 40 cm sollte geachtet werden. Alternativ kann eine bereichsgeregelte energieeffiziente Stehleuchte zum Einsatz kommen. Bei einem indirekten Beleuchtungsanteil ist
eine sehr helle Deckenfarbe erforderlich, um den Energiebedarf zu begrenzen.
Organisatorische Maßnahmen
Es sollte auf eine energieeffiziente Bürotechnik geachtet werden, um Elektroenergie
und Betriebskosten einzusparen sowie eine Überhitzung der Räume zu verhindern. Die
Inneren Lasten durch Bürotechnik, Personen und Beleuchtung sollten insgesamt weniger als 30 W/m² betragen.
Die Verbrauchsdaten sämtlicher Betriebsenergien sollten wenigstens jährlich erfasst
werden. Durch den Vergleich mit anderen Gebäuden der gleichen Nutzungsart kann die
energetische Qualität des Gebäudes eingeschätzt werden.
Gebäudetyp Verwaltungsgebäude
65
Checkliste Verwaltungsgebäude
Objektname
HNF %
NF %
NGF %
BGF %
48
61
87
100
Baujahr
BGF
Grüne Felder
bitte ausfüllen
Verbrauch gemäß VDI 3807
Objektwert
Richtwert
Mittelwert
Jahresheizwärmeverbrauch, witterungsbereinigt in kWh/(m² BGF a)
55
79
Jahresstromverbrauch in kWh/(m² BGF a)
10
19
Jahreswasserverbrauch in l/(m² BGF a)
75
145
Energetische Anforderungen
Neubau
Bestand
• Jahres-Primärenergiebedarf
Unterschreitung QP
um 30 %
Unterschreitung QP
um 30 %
• winterlicher Wärmeschutz
Unterschreitung H‘T
bzw. Ū um 30 %
Unterschreitung H‘T
bzw. Ū um 30 %
• sommerlicher Wärmeschutz
Unterschreitung Szul
um 30 %
Unterschreitung Szul
um 30 %
§§ 5,7
Eneuerbare Energien, Ersatzmaßnahmen
voll anzuwenden
zur Hälfte
anzuwenden
§ 7 Nr.2
Verbesserung der energetischen Qualität des Gebäudes um 15 % nach EnEV
nicht anzuwenden,
Unterschreitung um
30 % nach EnEV ist
gefordert
nicht anzuwenden,
Unterschreitung um
30 % nach EnEV ist
gefordert
Energieeinsparverordnung EnEV
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG
Grüne Felder
bitte ausfüllen
Neubau /Bestand
Bestandsaufnahme
und Rahmen­
bedingungen
Maßnahme
Vorgehen
Abklären des realen Bedarfs
mit Nutzer und Bauherr
Aufstellung eines Zielkatalogs
66
Beteiligte
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
h
Abstimmung der technischen und baulichen
Maßnahmen sowie des
Zeitmanagements auf
aktuelle Bedürfnisse
Auswirkungen auf
den laufenden Betrieb
berücksichtigen und
einplanen/koordinieren
h
Fixierung von konkreten Planungszielen
und -leitsätzen
Objektive Bewertbarkeit des Ergebnisses
anhand der zuvor definierten Zielvorgaben
Einfluss des statischen
Konzeptes auf neue
Trassenführungen
und ggf. notwendige
brandschutztechnische
Ertüchtigungen
Priorität
hoch/
mittel/
niedrig
allgem.
Bauherr,
Nutzer,
Architekt,
Fachplaner
(Statik, TGA)
ggf. Denkmalschutz und
weitere Ämter
Objekt
B
Aufnahme Gebäudesubstanz:
Konstruktion, Hülle, technische Ausrüstung
h
Bewertungsgrundlage
zur Abschätzung der
notwendigerweise zu
sanierenden bzw. der
weiterverwendbaren
Teilsysteme
B
Aufnahme Energie- und
Wasserverbrauchskennwerte,
Ermittlung Einsparpotenzial
(Differenz zw. Objekt- und
Richtwert) nach VDI 3807
h
Ermittlung des
Einsparpotenzials
Erstellung eines bedarfsorientierten Energieausweises nach
EnEV und Empfehlung von
Energieeinsparmaßnahmen
h
Ermittlung sinnvoller
Maßnahmen
Aufnahme sonstiger Rahmenbedingungen (Denkmalschutz,
städtebauliche Vorgaben,
Förderung durch die KfW
Kommunalbank etc.) und
Klärung der Potenziale
h
Bewertungsgrundlage
zur Abschätzung eventuell erforderlicher
Zusatzmaßnahmen
oder einschränkender
Auflagen
Gebäudetyp Verwaltungsgebäude
Gegebenenfalls
erforderliche Ziel- und
Konzeptanpassung
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Nachhaltigkeit
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Integrale Planung
Integrales Planungsteam
aufstellen mit Benennung der
Fachgebiete und des oder der
Verantwortlichen
alle
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
h
Optimierung des Planungsablaufs und der
Abstimmung zwischen
allen Beteiligten
Beauftragung mindestens der Bereiche
Entwurf, Tragwerk, TGA
und Bauphysik ab Vorentwurfsplanung und
ggf. von Sonderleistungen (Simulationen, etc.)
Integration der Nachhaltigkeitsziele für die Leistungsphasen 2 bis 9 nach HOAI
h
Nachhaltigkeitsorientierte Gesamtstrategie
für Konzept, Planung
und Umsetzung
Nutzerbeteiligung durchführen Bauherr, Nutzer,
und dokumentieren
Architekt
h
höhere Akzeptanz und
Zufriedenheit späterer
Nutzer
Öffentlichkeitsbeteiligung
durchführen und dokumentieren
Bauherr,
Architekt
h
höhere Akzeptanz
von Entscheidungen,
Entscheidungsqualität
und Identifikation der
Bevölkerung
Außenraumgestaltung
Nutzung der Dächer für Dachterrassen, solaraktive Flächen
und Gründächer, Regenwassernutzung, Landschaftsplaner frühzeitig einbinden
Architekt,
TGA-Planer
h
Optimale orts- und
nutzungsspezifische
Aufenthaltsqualitäten
für Hof-, Frei- und
EG-Flächen sowie
Dachgestaltung als
5. Fassade zur Förderung eines dreidimensionalen Stadtbildes
Öffentliche
Zugänglichkeit
Grundsätzliche Zugänglichkeit
des Gebäudes
Bauherr,
Nutzer,
Architekt
h
Integration und AkAbstimmung auf
zeptanz innerhalb des Sicherheitskonzept und
Quartiers, Belebung
Öffnungszeiten
des Stadtraumes
durch publikumsintensive und öffentlichkeitswirksame
Nutzungen, erhöhtes
Sicherheitsempfinden
Öffnung der Außenanlagen für
die Öffentlichkeit
h
Öffnung gebäudeinterner
Einrichtungen (Bibliotheken,
Cafeterien) für die Öffentlichkeit
m
Möglichkeit der Anmietung von
Räumlichkeiten innerhalb des
Gebäudes durch Dritte
m
Objekt
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Durchführung
informativ/konsultativ:
Info-, Diskussionsveranstaltungen,
öffentliche Einsichtsnahme, Befragungen
und Bearbeitung der
Rückmeldungen
Zu berücksichtigende
historische Bezüge (z.B.
Material-Dachdeckung,
Dachform), Reduktion
der technischen
Anlagen auf Dach
und gestalterische
Einbindung
Fahrradkomfort
Anordnungsprinzip für die
Abstellplätze, die Lage und
Entfernung der Abstellplätze
zum Haupteingang, Duschen,
Umkleiden, Trocknungsmöglichkeiten für Fahrradbekleidung
Bauherr,
Nutzer,
Architekt
h
hoher Fahrradkomfort als Grundlage
umweltgerechter
Mobilität und deren
Nutzerakzeptanz
Notwendige Flächen
im Außenraumkonzept
bzw. in Grundrissen
berücksichtigen
Barrierefreiheit
Barrierefreiheit des Gebäudes
bei Bestand mindestens in
den öffentlich genutzen Bereichen, bei Neubauten gemäß
DIN 18024 (schwellenlos,
Durchgangsbreiten, Bewegungsflächen, Sanitärräume,
Mehr-Sinne-Prinzip für
Bedienungsinformationen von
Eingang und Aufzug)
Architekt,
TGA-Planer
h
Größtmögliche
Barrierefreiheit und
gleichberechtigte
Nutzung für Menschen
mit motorischen
und sensorischen
Einschränkungen
Überprüfung des
Bestandes auf Umsetzbarkeit und wirtschaftliche Darstellbarkeit
Flächeneffizienz
Verhältnis aus Nutz- zu
Bruttogrundfläche deutlich
besser als 0,6 anstreben
Architekt
h
Senkung der Bau- und
Betriebskosten sowie
der Umweltauswirkungen durch reduzierte Versiegelung
Reduzierung der
Anlagentechnik und
optimierte Leitungsführung; gesetzliche
Randbedingungen für
Flächen und Wege zu
berücksichtigen
Umnutzungsfähigkeit
Lichte Raumhöhe ≥ 2,75 m
Regelgeschosse, ausgenommen Sondernutzungsbereiche
(Eingang, Aula u. ä.)
Architekt
h
Reduktion Lebenszykluskosten und
Ressourceneinsatz/
-verbrauch; hohe
Flexibilität und
Anpassungsfähigkeit
auf veränderte oder
zusätzliche Nutzungen
sowie Umstrukturierungen
Abstimmung auf
Tragkonstruktion und
Fassadenaufbau; Anordnung und Zuleitung
der technischen Gebäudeausrüstung auf den
Ebenen; entsprechende
Flächenredundanz
(Versorgungsschächte)
berücksichtigen
Gebäudetyp Verwaltungsgebäude
67
Umnutzungsfähigkeit
N
Geringer Aufwand der
Architekt,
Ergänzung, Umsetzung oder
Statiker
Entfernung nicht lastabtragender, räumlich trennender
Elemente möglichst bei uneingeschränktem Gebäudebetrieb
m
Führung der Elektro- und
Medienleitungen in leicht
erreichbaren Versorgungsschächten, Kabelkanälen oder
Doppelböden
Architekt,
TGA-Planer
m
Kapazität der Versorgungsschächte und Leerrohre für
Elektro- und Medienleitungen
mit weniger als 80% auslasten
TGA-Planer
m
Ausführung der Elektroinstallation/Gebäudeautomation
mittels BUS-System
Reduktion Lebenszykluskosten und
Ressourceneinsatz/
-verbrauch; hohe
Flexibilität und
Anpassungsfähigkeit
auf veränderte oder
zusätzliche Nutzungen
sowie Umstrukturierungen
Abstimmung auf
Tragkonstruktion und
Fassadenaufbau; Anordnung und Zuleitung
der technischen Gebäudeausrüstung auf den
Ebenen; entsprechende
Flächenredundanz
(Versorgungsschächte)
berücksichtigen
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
m
Wirtschaftlichkeit
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Berechnungsgrundlagen
Lebenszykluskosten mittels
Barwertmehode
Architekt,
Fachplaner
h
langfristige Kosteneinsparung, Erhöhung
der Versorgungssicherheit
höhere
Investitionskosten
Externe Kosten
Berücksichtigung externer
Architekt,
Kosten in WirtschaftlichFachplaner
keitsberechnung mittels
kalkulatorischen Energiepreiszuschlägen (siehe Leitfaden
Kapitel 4.3)
h
Reduktion von
Kohlendioxidemissionen u. Umweltbelastungen, für deren
Kosten Staat und
künftige Generationen
aufkommen
höhere
Investitionskosten
Gebäudehülle
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Allgemein
Unterschreitung der EnEVAnforderungen um 30 %
Architekt,
Bauphysiker
h
Energieeinsparungen
mögliche Optimierung
Haustechnik (Lüftung,
Heizung, Kühlung)
Vermeidung von Materialien,
die unerwünschte und giftige
Inhaltsstoffe freisetzen
h
Verbesserung der
Luftqualität
Thema Lüftung
Außenseitiges Anbringen von
Bekleidungen, Verschalungen,
Vorsatzschalen, Einbau von
Dämmschichten, Außenputzerneuerung bei bestehender
Wand mit U 0,9 W/m²K,
Aufbringen von innenseitigen
Verschalungen, Bekleidungen,
Innendämmung, Einsatz neuer
Ausfachungen in Fachwerkwänden
h
Wärmeenergieeinsparung
Reduktion Transmissionswärmeverlust
Verbesserung
thermischer Komfort
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen, Haustechnik;
Abstimmung der
Maßnahmen auf eventuelle gestalterische
Vorgaben (Denkmalschutz, etc.)
Wirksamer baulicher Schallschutz soll Geräuschübertragungen hin zu Nachbarräumen, Fluren etc. verhindern.
h
Schallschutz
Arbeitsräume sollen geringe
Nachhallzeiten aufweisen
(DIN 18041: Hörsamkeit in
kleinen und mittelgroßen
Räumen).
h
Verbesserung der
Sprachverständlichkeit
Ausreichende wirksame
Speichermasse der Innenwände, Einsatz von PCM
h
Überhitzung im Sommer wird verringert,
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte thermische
Behaglichkeit
Objekt
Realer Anstieg Heizöl- und
Erdgaskosten mit 2,5 Prozent
pro Jahr rechnen, von 0,08
Euro/kWh im Jahr 2009 auf
0,21 Euro/kWh im Jahr 2050
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Realer Anstieg Stromkosten mit 2 Prozent pro Jahr
rechnen,
von 0,14 Euro/kWh im Jahr
2009 auf 0,31 Euro/kWh im
Jahr 2050
Maßnahmen von höherer
Lebensdauer sollten auch bei
einer Amortisationszeit von bis
zu 20 Jahren realisiert werden
Außenwände
Innenwände
68
B
Objekt
Gebäudetyp Verwaltungsgebäude
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Geschossdecken
Ausreichend wirksame Speichermasse der Geschossdecken, Einsatz von PCM,
möglichst keine (vollflächig)
abgehängte Decke, sondern
z.B. akustisch wirksame
Deckensegel
Architekt,
Bauphysiker
h
Decke oder Dach
Steildächer – erstmaliger
Einbau, Ersatz, Erneuerung
Flachdächer – Dachhaut bzw.
Ersetzen/Anbringen außenseitiger/innenseitiger Bekleidungen oder Verschalungen,
Dämmschichteneinbau
h
Wärmeenergieeinsparung,
Reduktion Transmissionswärmeverlust,
Verbesserung
thermischer Komfort
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen, Haustechnik;
Abstimmung der
Maßnahmen auf eventuelle gestalterische
Vorgaben (Denkmalschutz, etc.)
Kellerdecke,
Erdgeschossdecke,
Wände an Erdreich
B
Aufbau/Erneuerung von
Fußbodenaufbauten
Anbringen von Deckenbekleidungen auf der Kaltseite, außenseitiges Anbringen
von Bekleidungen/Verschalungen, Feuchtigkeitssperren
oder Drainagen
h
Fenster
B
Austausch der Fenster,
Unterschreitung der EnEVAnforderungen um 30 %,
keine zu großflächigen
Fensterflächen
h
Sonnenschutz
Effektiver Sonnenschutz,
Gesamtenergiedurchlassgrad
der Fenster einschließlich
verstellbarem Sonnenschutz
gemäß DIN 4108-6 max. 0,1
h
weniger Überhitzung
der Räume
Tageslicht /
Lichtversorgung /
Blendfreiheit
Wärmebrücken
Wärmebrücken vermeiden/
sanieren
m
Wärmeenergieeinsparung,
Reduktion Transmissionswärmeverlust
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen
Luftdichtigkeit
Hohe Luftdichtigkeit,
Blower-Door-Test und evtl.
Thermographie
h
Verringerung
Lüftungswärmeverlust
Thema Lüftung
Lüftung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Angeleitete
Fensterlüftung
Ausreichend große Öffnungsflügel zur Stoßlüftung; Querlüftungsmöglichkeit vorsehen;
ggf. motorisch betriebene
Lüftungsöffnungen an schwer
zugänglichen Fenstern
Architekt,
TGA-Planer
h
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte Luftqualität
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel)
Miefampel zur Luftqualitätsbestimmung, Nutzerschulung
TGA-Planer,
Nutzer
h
Effektive Nachtlüftung mit
großen Öffnungsquerschnitten
und Gebäudedurchströmung,
thermischen Auftrieb durch
Atrium oder Treppenhaus nutzen; ausreichende Speichermassen, Schlagregenschutz,
Einbruchsschutz, Brandschutz
beachten
Architekt,
TGA-Planer,
Nutzer
h
Überhitzung im Sommer wird verringert,
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte thermische
Behaglichkeit
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel),
Speicherfähigkeit der
Innenwände/Geschossdecken Brandschutz,
Sicherheit, Raumakustik, Schallschutz
Mechanische Grundlüftung
(gelegentliche Stoßlüftung
erforderlich)
TGA-Planer
m
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte Luftqualität
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel)
oder
Lüftungsanlagen
Optimierte Luftmengen der
mechanischen Grundlüftung
nach DIN EN 13779 für akzeptable Luftqualität, zusätzlich
Stoßlüftung über Fenster
Tageslicht/Lichtversorgung, Fensterlüftung,
Luftdichtheit, sinnvoll
in Kombination mit notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen
Objekt
Investitionskosten
in Tausend € brutto
h
ggf. Querlüftungsprinzip
(Überströmung von Räumen
in Flure)
TGA-Planer,
Architekt,
Brandschützer
m
Geringere erforderliche Luftmengen,
Temperierung der
Flure, Einsparung von
Investitionskosten bei
Kanalnetz
Brandschutz
(Ausschalten d. Alarmanlage, Kombination
Querlüftung und RWA)
Bedarfsabhängiger variabler Volumenstrom durch
regelbaren Ventilator mit
Frequenzumformer und zentraler Volumenstrommessung
(Druckmessung)
TGA-Planer
m
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
maximaler Strombedarf:
Abluftanlagen: 0,2 Wh/m³;
Zu-/Abluftanlagen: 0,4 Wh/m³
h
einfaches lüftungstechnisches
Konzept
h
InvestitionskostenÜbergeordnetes
einsparung, Ausschlie- Regelungskonzept
ßen von Fehlerquellen (Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Gebäudetyp Verwaltungsgebäude
69
oder
Lüftungsanlagen
Lüftung der Arbeitsäume
wird über die jeweiligen Präsenzmelder der Beleuchtung
ein- und ausgeschaltet
TGA-Planer
m
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Präsenzmeldersteuerung der
Beleuchtung
„Durchspülen“ der Arbeitsräume am Morgen und nach
regulärem Bürobetrieb durch
zentralen Stellbefehl möglich
m
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte Luftqualität
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Wärmerückgewinnung
h
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Heizung
Schalldruckpegel im Arbeitsräumen kleiner oder gleich
35 dB(A)
m
Leistungssteigerung
der Nutzer
Kanal druckverlustarm,
Volumenstromregler für jeden
Arbeitsraum
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Einregulierung der Anlage
erforderlich
h
Lüftungsauslässe mit hoher
Induktionswirkung
m
Vermeidung von
Zugerscheinungen
Heizung /
Warmwasser /
Energieerzeugung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Heizung
Hydraulischer Abgleich
erforderlich
TGA-Planer
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Geringe Anzahl von
Heizkreisen
m
Elektroenergieeinsparung, Betriebs- und
Investitionskosteneinsparung
Ein Einzelraumregelsystem
mit Zeitprogramm und Raumtemperatursensor steuert ein
Ventil für alle Heizkörper eines
Arbeitsraumes
h
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung durch
effektive Temperaturabsenkung in den
Nichtnutzungszeiten
Gebäudeleittechniksystem mit
einfacher und verständlicher
Benutzeroberfläche
m
Keine großen Kenntnisse des Bedienpersonals erforderlich
Hydraulische Optimierung und
stromsparende Pumpen
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
h
deutliche Wärmeenergie- und Betriebskosteneinsparung
gegenüber zentralen
Systemen
Warmwasser
Bei Warmwasserbedarf in
einzelnen Räumen: Warmwasserbereitung durch dezentrale
elektronisch gesteuerte elektrische Durchlauferhitzer
TGA-Planer
Objekt
Einsatz wassersparender
Armaturen
Wärmeerzeugung
Stromerzeugung
70
zu erzielende
Wirkung
m
Einsatz von thermostatischen
Brausearmaturen
h
Richtlinien zur Vermeidung
von Legionellen beachten
m
Gesundheitsschutz
m
Nutzung von
Erneuerbaren
Energien
TGA-Planer
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Einsatz von Geothermie
(Erdsonden u. Wärmepumpe)
m
Blockheizkraftwerk nur bei
kontinuierlichem Stromverbrauch und hohem sommerlichem Wärmebedarf
n
Energieeinsparung
Thermische Solaranlagen zur
Warmwasserbereitung und
Heizungsunterstützung, wenn
in größeren Mengen Warmwasser benötigt wird
n
Verringerung Bereitstellungsverluste der
zentralen Wärmeversorgung,
Nutzung von Erneuerbaren Energien
m
regenerative
Energieerzeugung
Einsatz von Photovoltaik
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Wasser- und Betriebskosteneinsparung
Falls hoher Warmwasserbedarf: Anpassung der
Speichergröße und Anzahl der
Armaturen an den Bedarf
Einsatz von Biomasse-Heizkessel (Holzhackschnitzel,
Pellets etc.)
Wechselwirkung
Architekt,
TGA-Planer
Gebäudetyp Verwaltungsgebäude
Gestalterische Einbindung in Dach- bzw.
Fassadengestaltung
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Tageslicht /
Lichtversorgung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Verschattung
Außenliegende bewegliche
Verschattungsvorrichtung für
süd- sowie ost-/westorientierten Arbeitsräumen
Architekt,
Bauphysiker,
TGA-Planer
Lamellenjalousien mit
Tageslichtlenkung im oberen
Fensterbereich; ggf. zusätzlich
innen liegender Blendschutz
Kunstlicht
Organisatorische
Maßnahmen
Einsatz von seidenmatten
Spiegelrasterleuchten mit
elektronischen, dimmbaren
Vorschaltgeräten, Indirektanteil max. 30%
Elektroplaner
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
h
blendfreies Arbeiten
und ausreichender
Sonnenschutz
(weniger Überhitzung
der Räume)
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung), Sommerlicher Wärmeschutz
h
Minimierung des
notwendigen Kunstlichts und bei Bedarf
bessere Verdunklungsmöglichkeit
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Objekt
Zwei einzeln schaltbare
Leuchtenreihen oder eine
bereichsgeregelte energieeffiziente Stehleuchte sind
für normale Arbeitsräume
ausreichend
h
bei der Verwendung
von Stehleuchten sehr
helle Deckenfarbe
erforderlich
Präsenzmelder zum Schalten
der Leuchten
h
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
In den Leuchten integrierte
tageslichtabhängige Beleuchtungssteuerung
h
Steuerung des Kunstlichts abhängig vom
Tageslichtanteil
Verbesserung der
Gleichmäßigkeit der
Beleuchtung; Elektroenergie- und Betriebskosteneinsparung
Helle Wände und Decken (bei
der Verwendung von Stehleuchten sehr helle Deckenfarbe erforderlich)
Architekt
h
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Energieeffiziente Bürotechnik (Innere Lasten durch
Bürotechnik, Personen und
Beleuchtung sollten weniger
als 30 W/m² betragen)
Nutzer
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung; weniger
Überhitzung der
Räume
Jährliche Verbrauchserfassung
Nutzer
h
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
zu erzielende
Wirkung
Objekt
Wechselwirkung
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Summe
Folgende Regelwerke gilt es zu beachten: • Energieeinsparverordnung EnEV
• Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG
• AMEV-Empfehlungen: Planen und Bauen
• BGI-Leitfäden
• Arbeitsstättenverordnung
Gebäudetyp Verwaltungsgebäude
71
Notizen
72
Gebäudetyp Verwaltungsgebäude
5.5
Gebäudetyp Feuerwehren
Folgende Aspekte sind für Feuerwehren über die in Kapitel 4 gezeigten Maßnahmen
hinaus zu ergänzen.
Rahmenbedingungen
Die Feuerwehr-Unfallkasse [7] gibt allgemeine Planungsempfehlungen für Feuerwehren einschließlich Mustergrundrisse.
Gebäudehülle
Die Rutschhemmung (R 9 bis R 12) der Bodenbeläge sollte entsprechend der Raumnutzung gewählt werden, ggf. sind Übergangsbereiche mit Zwischenstufen zu schaffen.
Fußbodenbeläge im Feuerwehrhaus sollen folgende Bewertungsgruppen aufweisen:
• Fahrzeughalle
R 12
• Waschhalle R 11 / V 4
• Arbeitsgrube
R 12 / V4
• Instandsetzungs- und Wartungsraum
R 11
• Lagerraum für Öle und Fette
R 12 / V 6
• Schlauchpflege
R 12
• Umkleideraum
R 10
• Dusche
R 10
• WC-Anlage
R 10
• Flur
R9
• Büro
R9
• Schulungsraum
R9
• Küche für Verpflegung
R 11
• Teeküche
R 10
• Abstellraum
R9
Lüftung
Wirksame Absaugeeinrichtungen für Abgase von Verbrennungsmotoren sollten bei
Bedarf vorgesehen werden. Die Leistungsfähigkeit der Absaugung sollte an die Erfordernisse angepasst werden. Die Absaugung sollte direkt an der Austrittsstelle erfolgen. Zusätzliche Stolperstellen können vermieden werden, z.B. durch von der Decke
geführte Absaugschläuche. Die Befestigung des Absaugschlauchs am Fahrzeug erfolgt
durch Elektromagneten oder am Auspuff durch eine Druckluftmanschette bzw. mittels
Klemmzange. Bei der Ausfahrt der Fahrzeuge „fährt“ der Absaugschlauch bis zum Tor
mit und reißt dort automatisch ab.
Heizung
Für die meisten Raumnutzungen sind Heizkörper mit Thermostatventilen ausreichend.
Bei nicht ständig besetzten Feuerwehren kann die Heizung z.B. durch den Funk-Einsatzbefehl vom „Frostfreihaltungs-Betrieb“ in den „Normal-Betrieb“ versetzt werden.
Nach einem Einsatz finden die Feuerwehrangehörigen dann temperierte Umkleidebzw. Duschräume vor.
Gebäudetyp Feuerwehren
73
Checkliste Feuerwehren
Objektname
HNF %
NF %
NGF %
BGF %
53
77
86
100
Baujahr
BGF
Grüne Felder
bitte ausfüllen
Verbrauch gemäß VDI 3807
Objektwert
Richtwert
Mittelwert
Jahresheizwärmeverbrauch, witterungsbereinigt in kWh/(m² BGF a)
68
128
Jahresstromverbrauch in kWh/(m² BGF a)
6
10
Jahreswasserverbrauch in l/(m² BGF a)
40
62
Energetische Anforderungen
Neubau
Bestand
• Jahres-Primärenergiebedarf
Unterschreitung QP
um 30 %
Unterschreitung QP
um 30 %
• winterlicher Wärmeschutz
Unterschreitung H‘T
bzw. Ū um 30 %
Unterschreitung H‘T
bzw. Ū um 30 %
• sommerlicher Wärmeschutz
Unterschreitung Szul
um 30 %
Unterschreitung Szul
um 30 %
§§ 5,7
Eneuerbare Energien, Ersatzmaßnahmen
voll anzuwenden
zur Hälfte
anzuwenden
§ 7 Nr.2
Verbesserung der energetischen Qualität des Gebäudes um 15 % nach EnEV
nicht anzuwenden,
Unterschreitung um
30 % nach EnEV ist
gefordert
nicht anzuwenden,
Unterschreitung um
30 % nach EnEV ist
gefordert
Energieeinsparverordnung EnEV
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG
Grüne Felder
bitte ausfüllen
Neubau /Bestand
Bestandsaufnahme
und Rahmen­
bedingungen
Maßnahme
Vorgehen
Abklären des realen Bedarfs
mit Feuerwehrangehörigen
und Bauherr
Aufstellung eines Zielkatalogs
74
Beteiligte
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
h
Abstimmung der technischen und baulichen
Maßnahmen sowie des
Zeitmanagements auf
aktuelle Bedürfnisse
Auswirkungen auf
den laufenden Betrieb
berücksichtigen und
einplanen/koordinieren
h
Fixierung von
konkreten Planungszielen und -leitsätzen
Objektive Bewertbarkeit des Ergebnisses
anhand der zuvor definierten Zielvorgaben
Einfluss des statischen
Konzeptes auf neue
Trassenführungen
und ggf. notwendige
brandschutztechnische
Ertüchtigungen
Priorität
hoch/
mittel/
niedrig
allgem.
Bauherr,
Nutzer,
Architekt,
Fachplaner
(Statik, TGA)
ggf. Denkmalschutz und
weitere Ämter
Objekt
B
Aufnahme Gebäudesubstanz:
Konstruktion, Hülle,
technische Ausrüstung
h
Bewertungsgrundlage
zur Abschätzung der
notwendigerweise zu
sanierenden bzw. der
weiterverwendbaren
Teilsysteme
B
Aufnahme Energie- und
Wasserverbrauchskennwerte,
Ermittlung Einsparpotenzial
(Differenz zw. Objekt- und
Richtwert) nach VDI 3807
h
Ermittlung des
Einsparpotenzials
Erstellung eines bedarfsorientierten Energieausweises nach
EnEV und Empfehlung von
Energieeinsparmaßnahmen
h
Ermittlung sinnvoller
Maßnahmen
Aufnahme sonstiger Rahmenbedingungen (Denkmalschutz,
städtebauliche Vorgaben,
Förderung durch die KfW
Kommunalbank etc.) und
Klärung der Potenziale
h
Bewertungsgrundlage
zur Abschätzung eventuell erforderlicher
Zusatzmaßnahmen
oder einschränkender
Auflagen
Gebäudetyp Feuerwehren
Gegebenenfalls
erforderliche Ziel- und
Konzeptanpassung
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Nachhaltigkeit
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Integrale Planung
Integrales Planungsteam
aufstellen mit Benennung der
Fachgebiete und des oder der
Verantwortlichen
alle
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
h
Optimierung des
Planungsablaufs und
der Abstimmung
zwischen allen
Beteiligten
Integration der Nachhaltigkeitsziele für die Leistungsphasen 2 bis 9 nach HOAI
h
Nachhaltigkeitsorientierte Gesamtstrategie
für Konzept, Planung
und Umsetzung
Beauftragung mindestens der Bereiche
Entwurf, Tragwerk, TGA
und Bauphysik ab
Vorentwurfsplanung
und ggf. von Sonderleistungen (Simulationen, etc.)
Nutzerbeteiligung durchführen Bauherr, Nutzer,
und dokumentieren
Architekt
h
höhere Akzeptanz und
Zufriedenheit späterer
Nutzer
Öffentlichkeitsbeteiligung
durchführen und dokumentieren
Bauherr,
Architekt
h
höhere Akzeptanz
von Entscheidungen,
Entscheidungsqualität
und Identifikation der
Bevölkerung
Außenraumgestaltung
Nutzung der Dächer für Dachterrassen, solaraktive Flächen
und Gründächer, Regenwassernutzung, Landschaftsplaner frühzeitig einbinden
Architekt,
TGA-Planer
h
Optimale orts- und
nutzungsspezifische
Aufenthaltsqualitäten
für Hof-, Frei- und
EG-Flächen sowie
Dachgestaltung als
5. Fassade zur Förderung eines dreidimensionalen Stadtbildes
Öffentliche
Zugänglichkeit
Grundsätzliche Zugänglichkeit
des Gebäudes
Bauherr,
Nutzer,
Architekt
h
Integration und AkAbstimmung auf
zeptanz innerhalb des Sicherheitskonzept und
Quartiers, Belebung
Öffnungszeiten
des Stadtraumes
durch publikumsintensive und öffentlichkeitswirksame
Nutzungen, erhöhtes
Sicherheitsempfinden
Öffnung der Außenanlagen für
die Öffentlichkeit
Möglichkeit der Anmietung von
Räumlichkeiten innerhalb des
Gebäudes durch Dritte
h
m
Objekt
Durchführung
informativ/konsultativ:
Info-, Diskussionsveranstaltungen,
öffentliche Einsichtsnahme, Befragungen
und Bearbeitung der
Rückmeldungen
Zu berücksichtigende
historische Bezüge (z.B.
Material-Dachdeckung,
Dachform), Reduktion
der technische Anlagen
auf Dach und gestalterische Einbindung
Fahrradkomfort
Anordnungsprinzip für die
Abstellplätze, die Lage und
Entfernung der Abstellplätze
zum Haupteingang, Duschen,
Umkleiden, Trocknungsmöglichkeiten für Fahrradbekleidung
Bauherr,
Nutzer,
Architekt
h
hoher Fahrradkomfort als Grundlage
umweltgerechter
Mobilität und deren
Nutzerakzeptanz
Notwendige Flächen
im Außenraumkonzept
bzw. in Grundrissen
berücksichtigen
Barrierefreiheit
Barrierefreiheit des Gebäudes
bei Bestand mindestens in
den öffentlich genutzen Bereichen, bei Neubauten gemäß
DIN 18024 (schwellenlos,
Durchgangsbreiten, Bewegungsflächen, Sanitärräume,
Mehr-Sinne-Prinzip für
Bedienungsinformationen von
Eingang und Aufzug)
Architekt,
TGA-Planer
h
Größtmögliche
Barrierefreiheit und
gleichberechtigte
Nutzung für Menschen
mit motorischen
und sensorischen
Einschränkungen
Überprüfung des
Bestandes auf Umsetzbarkeit und wirtschaftliche Darstellbarkeit
Flächeneffizienz
Verhältnis aus Nutz- zu
Bruttogrundfläche besser als
0,8 anstreben
Architekt
h
Senkung der Bau- und
Betriebskosten sowie
der Umweltauswirkungen durch reduzierte Versiegelung
Reduzierung der
Anlagentechnik und
optimierte Leitungsführung; gesetzliche
Randbedingungen für
Flächen und Wege zu
berücksichtigen
Umnutzungsfähigkeit
Lichte Raumhöhe ≥ 2,75 m
Regelgeschosse, Sondernutzungsbereiche entsprechend
höher (Eingang, Fahrzeughalle
u. ä.)
Architekt
h
Reduktion Lebenszykluskosten und
Ressourceneinsatz/
-verbrauch;
hohe Flexibilität und
Anpassungsfähigkeit
auf veränderte oder
zusätzliche Nutzungen
sowie Umstrukturierungen
Abstimmung auf
Tragkonstruktion und
Fassadenaufbau;
Anordnung und Zuleitung der technischen
Gebäudeausrüstung
auf den Ebenen;
entsprechende
Flächenredundanz
(Versorgungsschächte)
berücksichtigen
N
Geringer Aufwand der
Architekt,
Ergänzung, Umsetzung oder
Statiker
Entfernung nicht lastabtragender, räumlich trennender
Elemente möglichst bei uneingeschränktem Gebäudebetrieb
m
Führung der Elektro- und Medienleitungen in leicht erreichbaren Versorgungsschächten
oder Kabelkanälen
Architekt,
TGA-Planer
m
Kapazität der Versorgungsschächte und Leerrohre für
Elektro- und Medienleitungen
mit weniger als 80% auslasten
TGA-Planer
m
Ausführung der Elektroinstallation/Gebäudeautomation
mittels BUS-System
Investitionskosten
in Tausend € brutto
m
Gebäudetyp Feuerwehren
75
Wirtschaftlichkeit
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Berechnungsgrundlagen
Lebenszykluskosten mittels
Barwertmehode
Architekt,
Fachplaner
h
Objekt
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
langfristige Kosteneinsparung, Erhöhung
der Versorgungssicherheit
höhere
Investitionskosten
Reduktion von Kohlendioxidemissionen u.
Umweltbelastungen,
für deren Kosten Staat
und künftige Generationen aufkommen
höhere
Investitionskosten
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
mögliche Optimierung
Haustechnik
(Lüftung, Heizung,
Kühlung)
Realer Anstieg Heizöl- und
Erdgaskosten mit 2,5 Prozent
pro Jahr rechnen, von 0,08
Euro/kWh im Jahr 2009 auf
0,21 Euro/kWh im Jahr 2050
h
Realer Anstieg Stromkosten mit 2 Prozent pro Jahr
rechnen,
von 0,14 Euro/kWh im Jahr
2009 auf 0,31 Euro/kWh im
Jahr 2050
h
Maßnahmen von höherer
Lebensdauer sollten auch bei
einer Amortisationszeit von bis
zu 20 Jahren realisiert werden
h
Externe Kosten
Berücksichtigung externer
Architekt,
Kosten in WirtschaftlichFachplaner
keitsberechnung mittels
kalkulatorischen Energiepreiszuschlägen (siehe Leitfaden
Kapitel 4.3)
h
Gebäudehülle
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Allgemein
Unterschreitung der EnEVAnforderungen um 30 %
Architekt,
Bauphysiker
h
Energieeinsparungen
Bodenbeläge
Rutschhemmung (R 9 bis R 12)
entsprechend der Raumnutzung wählen, ggf. Übergangsbereiche mit Zwischenstufen
h
Unfallverhütung
Außenseitiges Anbringen von
Bekleidungen, Verschalungen,
Vorsatzschalen, Einbau von
Dämmschichten, Außenputzerneuerung bei bestehender
Wand mit U 0,9 W/m²K,
Aufbringen von innenseitigen
Verschalungen, Bekleidungen,
Innendämmung, Einsatz neuer
Ausfachungen in Fachwerkwänden
h
Wärmeenergieeinsparung,
Reduktion Transmissionswärmeverlust,
Verbesserung
thermischer Komfort
Wirksamer baulicher Schallschutz soll Geräuschübertragungen hin zu Nachbarräumen, Fluren etc. verhindern.
h
Schallschutz
Ausreichend wirksame
Speichermasse der Innenwände, Einsatz von PCM
h
Raumakustik,
Schallschutz
Geschossdecken
Ausreichende wirksame
Speichermasse der Geschossdecken, Einsatz von PCM,
möglichst keine (vollflächig)
abgehängte Decke, sondern
z.B. akustisch wirksame
Deckensegel
h
Überhitzung im Sommer wird verringert,
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte thermische
Behaglichkeit
Decke oder Dach
Steildächer – erstmaliger
Einbau, Ersatz, Erneuerung
Flachdächer – Dachhaut bzw.
Ersetzen/Anbringen außenseitiger/innenseitiger Bekleidungen oder Verschalungen,
Dämmschichteneinbau
h
Wärmeenergieeinsparung,
Reduktion Transmissionswärmeverlust,
Verbesserung
thermischer Komfort
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen, Haustechnik
Kellerdecke, ErdgeB
schoss-decke, Wände
an Erdreich
Aufbau/Erneuerung von
Fußbodenaufbauten
Anbringen von Deckenbekleidungen auf der Kaltseite, außenseitiges Anbringen
von Bekleidungen/Verschalungen, Feuchtigkeitssperren
oder Drainagen
h
Außenwände
B
Innenwände
76
Gebäudetyp Feuerwehren
Objekt
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen, Haustechnik,
Abstimmung der
Maßnahmen auf eventuelle gestalterische
Vorgaben (Denkmalschutz, etc.)
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Fenster
B
Austausch der Fenster,
Unterschreitung der EnEVAnforderungen um 30 %,
keine zu großflächigen
Fensterflächen
Architekt,
Bauphysiker
h
Wärmeenergieeinsparung,
Reduktion Transmissionswärmeverlust,
Verbesserung
thermischer Komfort
Tageslicht/Lichtversorgung, Fensterlüftung,
Luftdichtheit, sinnvoll
in Kombination mit
notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen
Sonnenschutz
Effektiver Sonnenschutz,
Gesamtenergiedurchlassgrad
der Fenster einschließlich
verstellbarem Sonnenschutz
gemäß DIN 4108-6 max. 0,1
h
weniger Überhitzung
der Räume
Tageslicht /
Lichtversorgung /
Blendfreiheit
Wärmebrücken
Wärmebrücken vermeiden/
sanieren
m
Wärmeenergieeinsparung,
Reduktion Transmissionswärmeverlust
sinnvoll in Kombination mit notwendigen
Instandhaltungsmaßnahmen
Luftdichtigkeit
Hohe Luftdichtigkeit,
Blower-Door-Test und evtl.
Thermographie
h
Verringerung
Lüftungswärmeverlust
Thema Lüftung
Lüftung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Angeleitete Fensterlüftung
Ausreichend große Öffnungsflügel zur Stoßlüftung; Querlüftungsmöglichkeit vorsehen;
ggf. motorisch betriebene
Lüftungsöffnungen an schwer
zugänglichen Fenstern
Architekt,
TGA-Planer
h
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte Luftqualität
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel)
Bei Berufsfeuerwehren:
Miefampel zur Luftqualitätsbestimmung, Nutzerschulung
TGA-Planer,
Nutzer
Effektive Nachtlüftung mit
großen Öffnungsquerschnitten
und Gebäudedurchströmung,
thermischen Auftrieb durch
Atrium oder Treppenhaus nutzen; ausreichende Speichermassen, Schlagregenschutz,
Einbruchsschutz, Brandschutz
beachten
Architekt, TGAPlaner, Nutzer
h
Überhitzung im Sommer wird verringert,
Leistungssteigerung
der Nutzer durch verbesserte thermische
Behaglichkeit
Fassadengestaltung
(Größe und Anordnung
Öffnungsflügel),
Speicherfähigkeit der
Innenwände/Geschossdecken Brandschutz,
Sicherheit, Raumakustik, Schallschutz
Wirksame Absaugeeinrichtungen für Abgase von
Verbrennungsmotoren sind ggf. vorzusehen
TGA-Planer,
Nutzer
h
Vermeidung des
Einatmens von
gesundheitsgefährdenden Stoffen durch
Feuerwehrangehörige
Absaugeeinrichtungen
Die Absaugung sollte direkt an
der Austrittsstelle erfolgen.
Der Absaugschlauch „fährt“
bis zum Tor mit und reißt dort
automatisch ab.
Objekt
m
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Zusätzlichen Stolperstellen
vermeiden z.B. durch von der
Decke geführten Absaugschlauch
Die Befestigung des Absaugschlauchs am Fahrzeug erfolgt
z.B. durch Elektromagneten
oder am Auspuff durch eine
Druckluftmanschette bzw.
mittels Klemmzange
Leistungsfähigkeit der
Absaugung an Erfordernisse
anpassen
Heizung / Warmwasser / Energieerzeugung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Heizung
Hydraulischer Abgleich
erforderlich
TGA-Planer
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Geringe Anzahl von Heizkreisen
m
Elektroenergieeinsparung, Betriebs- und
Investitionskosteneinsparung
Für die meisten Raumnutzungen sind Thermostatventile ausreichend
h
Freiwillige Feuerwehren:
Beheizung durch FunkEinsatzbefehl
h
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung durch
effektive Temperaturabsenkung in den
Nichtnutzungszeiten
Hydraulische Optimierung und
stromsparende Pumpen
h
Objekt
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Gebäudetyp Feuerwehren
77
Warmwasser
Bedarfsgerechte Schaltung
der Zirkulationspumpe für
Warmwasser mit „Zirkomat“
(Einschalten der Pumpe über
Durchflusssensor),
Nutzerschulung erforderlich
TGA-Planer
Nutzer
h
Deutliche Energieund Betriebskosteneinsparung gegenüber
dauerbetriebener
Zirkulationspumpe
Einsatz wassersparender
Armaturen
Anpassung der Speichergröße
und Anzahl der Duscharmaturen an den Bedarf
Wärmeerzeugung
Wasser- und Betriebskosteneinsparung
TGA-Planer
m
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Einsatz von thermostatischen
Brausearmaturen
h
Richtlinien zur Vermeidung
von Legionellen beachten
m
Gesundheitsschutz
m
Nutzung von
Erneuerbaren
Energien
Einsatz von Biomasse-Heizkessel (Holzhackschnitzel,
Pellets etc.)
TGA-Planer
Einsatz von Geothermie
(Erdsonden u. Wärmepumpe)
m
Blockheizkraftwerk nur bei
kontinuierlichem Stromverbrauch und hohem sommerlichem Wärmebedarf
n
Energieeinsparung
Thermische Solaranlagen zur
Warmwasserbereitung und
Heizungsunterstützung, wenn
in größeren Mengen Warmwasser benötigt wird
n
Verringerung Bereitstellungsverluste der
zentralen Wärmeversorgung, Nutzung
von Erneuerbaren
Energien
regenerative
Energieerzeugung
Gestalterische Einbindung in Dach- bzw.
Fassadengestaltung
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung), Sommerlicher Wärmeschutz
Stromerzeugung
Einsatz von Photovoltaik
Architekt,
TGA-Planer
m
Tageslicht /
Lichtversorgung
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Verschattung
Außenliegende bewegliche
Verschattungsvorrichtung für
süd- sowie ost-/westorientierten Räume
Architekt,
Bauphysiker,
TGA-Planer
h
blendfreies Arbeiten
und ausreichender
Sonnenschutz (weniger Überhitzung der
Räume)
h
Minimierung des
notwendigen Kunstlichts und bei Bedarf
bessere Verdunklungsmöglichkeit
h
Elektroenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Lamellenjalousien mit
Tageslichtlenkung im oberen
Fensterbereich; ggf. zusätzlich
innen liegender Blendschutz
Kunstlicht Berufsfeuerwehr
Organisatorische
Maßnahmen
Einsatz von seidenmatten
Spiegelrasterleuchten mit
elektronischen, dimmbaren
Vorschaltgeräten; Indirektanteil max. 30%
Elektroplaner
Objekt
Zwei einzeln schaltbare
Leuchtenreihen und ggf. eine
zusätzliche Tafelbeleuchtung
sind für normale Seminarräume ausreichend
h
Präsenzmelder zum Schalten
der Leuchten
h
In den Leuchten integrierte
tageslichtabhängige Beleuchtungssteuerung
h
Steuerung des Kunstlichts abhängig vom
Tageslichtanteil
Verbesserung der
Gleichmäßigkeit der
Beleuchtung; Elektroenergie- und Betriebskosteneinsparung
Helle Wände und Decken
Architekt
m
Maßnahme
Beteiligte
allgem.
Freiwillige Feuerwehren:
Beheizung durch Funk-Einsatzbefehl
TGA-Planer
h
Jährliche Verbrauchserfassung
Nutzer
h
Übergeordnetes Regelungskonzept (Heizung,
Lüftung, ggf. Kühlung)
Objekt
zu erzielende
Wirkung
Wechselwirkung
Wärmeenergie- und
Betriebskosteneinsparung
Übergeordnetes
Regelungskonzept
(Heizung, Lüftung, ggf.
Kühlung)
Summe
78
Gebäudetyp Feuerwehren
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Investitionskosten
in Tausend € brutto
Folgende Regelwerke gilt es zu beachten: • Energieeinsparverordnung EnEV
• Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG
• AMEV-Empfehlungen: Planen und Bauen
• Unfallverhütungsvorschriften Feuerwehren
• Arbeitsstättenverordnung
• DIN 14092: Feuerwehrhäuser
Notizen
Gebäudetyp Feuerwehren
79
Impressum
Herausgeber: Landkreis Barnim
Regionalbüro Barnim, Schicklerstraße 1, 16225 Eberswalde
Tel. 0 33 34.498 532
Fax.0 33 34.498 507
E-Mail: [email protected]
Inhalt: AG ARUP-HascherJehle Architekur
ARUP GmbH
Uhlandstraße 20-25, 10623 Berlin
Tobias Burkard
Tel. 030.885 910 0
www.arup.com
Hascher+Jehle Planungsgesellschaft mbH
Kantstraße 17, 10623 Berlin
Fleur Keller
Tel. 030. 347 976 50
www.hascherjehle.de
Gestaltung: Berliner Botschaft
Auflage: 1. Auflage Juni 2009, 50 Stück
Besonderer Dank bei der Erarbeitung gilt dem Arbeitsgremium
bestehend aus BauamtleiterInnen Barnimer Kommunen:
Bert Bessel, Manuela Brandt, Marc Beuster, Torsten Pigorsch,
Simone Rochow.
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