Elektronikpraktikum - SS 2014 H. Merkel, D. Becker, S. Bleser, M. Steinen Gebäude 02-413 (Anfängerpraktikum) 1. Stock, Raum 430 2. Serie: Versuche mit Dioden 15/16.05.2014 I. Ziel der Versuche. Verständnis von Halbleiterdioden, praktische Anwendung von Dioden. II. Vorkenntnisse. Grundlagen von Halbleiterdioden, Kennlinien von Halbleiterdioden im Durchlass- und Sperrbereich, Si-, Ge-, Zener- und Schottky-Dioden. Gleichrichterschaltungen, Stabilisierungsschaltungen mit Zener-Dioden, dynamischer Widerstand im Durchlass- und Sperrbereich, Schaltungssymbole. Schaltungen mit Dioden In der heutigen Praktikumsserie sollen einige Schaltungen mit Dioden auf der vorbereiteten Experimentierplatine aufgebaut werden. Die Messungen werden entweder mit dem Oszilloskop oder der USB-Datenaufnahme aus der ersten Praktikumsserie durchgeführt. 1. Versuch: Kennlinien von Dioden Mit der folgenden Schaltung soll die Kennlinie einer Diode in Durchlass- und in Sperrrichtung gemessen werden. Die variable Eingangsspannung wird mit dem Labornetzgerät erzeugt. Der Strom I durch die Diode soll über den Spannungsabfall am Widerstand R gemessen werden. Der maximale Strom sollte 100 mA nicht überschreiten. 1.1 Messen Sie gleichzeitig beide Spannungen U1 und U2 mit der USB-Datenaufnahme (Kalibration testen!). Das Aufnahmeprogramm USB-Datenaufnahme.exe liefert ihnen auch die Differenzspannung U1 - U2, aus der Sie den Strom berechnen können. Variieren Sie die Spannung U0 und speichern Sie die Messwerte als Text-Datensatz ab. Hausaufgabe: Stellen Sie hierraus die Kennlinie für Sperr- und Durchlassrichtung in einem x-y Plot dar. 1.2 Wiederholen Sie die Messung, indem Sie die Siliziumdiode durch eine Germaniumdiode, eine Zenerdiode und eine Schottky-Diode ersetzen. Bestimmen Sie die Flussspannung UF für die Vorwärtsströme 5 mA, 20 mA und 100 mA für die Dioden und tragen Sie die Werte in einer Tabelle ein. Bewahren Sie die Z-Diode für Aufgabe 2 auf. 1.3 Hausaufgabe: Passen Sie den Verlauf der Kennlinie im Durchlassbereich an den in der Vorlesung angegebenen Strom-Spannungszusammenhang (Shockley-Gleichung) an. Bestimmen Sie daraus das Produkt aus Emissionskoeffizient und Temperaturspannung UT sowie den Sättigungssperrstrom IS. 1.4 Hausaufgabe: Bestimmen Sie für die Zenerdiode die Zenerspannung und den dynamischen Widerstand rZ für die Ströme 10 mA, 50 mA und 100 mA. 2. Versuch: Spannungsstabilisierung In der rechts stehenden Schaltung wird die Eingangsspannung mit Hilfe einer Zener-Diode stabilisiert. Es ist R1 = 100 Ω, R2 = 1 kΩ und U1 = 10 V. Stellen Sie zur Sicherheit die Strombegrenzung des Labornetzgerätes auf ca. 200 mA. Ergänzen Sie die Schaltung um ein Amperemeter, mit dem Sie den Strom durch die Z-Diode überwachen. 2.1 Messen Sie die Spannung am Widerstand R2 und vergleichen Sie den Wert mit der Zener-Spannung der Diode. 2.2 Stabilisierung bei Schwankungen der Last: Belasten Sie die so erzeugte Gleichspannung mit verschiedenen Widerständen R2 (z.B. 10 kΩ, 1 kΩ, 200 Ω, 100 Ω) und messen Sie die Ausgangsspannungen (Tabelle). 2.3 Stabilisierung bei Schwankungen der Eingangsspannung: Wählen Sie einen Lastwiderstand R2. Variieren Sie nun die Eingangsspannung zwischen UZ (Zener-Spannung) und ca. 20 V. Überwachen Sie den Strom IZ durch die Zener-Diode mit Hilfe des Multimeters um die maximal zulässige Leistung nicht zu überschreiten. Messen Sie den Zusammenhang zwischen Eingangsspannung U1 und Ausgangsspannung U2 der Schaltung (Tabelle). 2.4 Hausaufgabe: Tragen Sie die Ausgangsspannung als Funktion der Eingangsspannung auf. Wie groß ist das Verhältnis der Ausgangsspannungsschwankung zur Eingangsspannungsschwankung für große Eingangsspannungen? 3. Versuch: Gleichrichterschaltungen: 3.1 Bauen Sie die nachfolgende Einweg-Gleichrichterschaltung auf. Die sinusförmige Eingangsspannung (2Vpp, 50 Hz) wird mit dem Funktionsgenerator erzeugt und durch den Transformator galvanisch vom Gleichrichter getrennt. Messen Sie mit dem Oszilloskop das Eingangs- und Ausgangssignal für die Lastwiderstände RL= 1 kΩ und 100 Ω, aber ohne Kapazität C. Speichern Sie die Bilder ab und übertragen Sie sie in ihr Protokoll. Wo ist die Wirkung der Schleusenspannung zu erkennen? 3.2 Glättung: Schalten Sie verschiedene Kondensatoren (C = 100 nF, 1 µF, 10 µF) parallel zum Lastwiderstand und wiederholen Sie die Messungen aus 3.1. Variieren Sie auch den Lastwiderstand (RL= 1 MΩ, 1 kΩ, 100 Ω) 3.3 Hausaufgabe: Geben Sie das Verhältnis der Spannungsschwankung ∆U zur Amplitude der maximalen Spannung U für verschiedene Lastwiderstand - Kondensator Kombinationen in einer Tabelle an. 3.4 Bauen Sie die Zweiweggleichrichterschaltung auf. Sie können die Eingangsspannung nun auf 10VPP erhöhen. Messen Sie wie unter 3.2 die Ein- und Ausgangsspannung und übertragen Sie die Bilder in das Protokollheft. Kommentieren Sie die Beobachtungen. 3.5 Bauen Sie die Brückengleichrichterschaltung mit dem Vierweggleichrichter auf. Messen Sie wie unter 3.2 die Ein- und Ausgangsspannung und übertragen Sie die Bilder ins Protokollheft. Kommentieren Sie ihre Beobachtungen. 4. Versuch: Spannungsvervielfachung 4.1 Bauen Sie die nachfolgend dargestellte, so genannte „Delon-Schaltung“ zur Spannungsverdopplung auf. Messen Sie die Spannungen an den Knotenpunkten mit dem Tastkopf. Versuchen Sie die Wirkungsweise der Schaltung zu verstehen, indem Sie bei einer niedrigen Frequenz das Einschwingverhalten beobachten. Der Widerstand R1 sollte möglichst hoch gewählt werden.