Vorkurs Mathematik für EI Prof. Dr. J. Dorfmeister Thorsten Knott TU München WS 12/13 Abbildungen, Werte und Graphen 1. Abbildung Eine Abbildung f von X nach Y , f : X → Y , ist eine Zuordnung, die jedem Punkt x ∈ X genau einen (eindeutig bestimmten) Punkt y ∈ Y zuordnet. Man schreibt y = f (x). Ist f : X → Y eine Abbildung so heiÿt X Denitionsbereich von f und f (A) = {f (x)|x ∈ A} das Bild von A unter f . Y bezeichnet man als Wertebereich bzw. Bildbereich von f . 2. Surjektiv 3. Injektiv Ist f : X → Y eine Abbildung, so heiÿt sie surjektiv, wenn für alle y ∈ Y ein x ∈ X existiert mit: f (x) = y . Ist f : X → Y eine Abbildung, so heiÿt sie injektiv, wenn es für alle y ∈ Y höchstens ein x ∈ X gibt mit: f (x) = y , d. h. es muss für alle x, x0 ∈ X folgendes gelten: x 6= x0 ⇒ f (x) 6= f (x0 ) oder alternativ f (x) = f (x0 ) ⇒ x = x0 4. Bijektiv 5. Inverse Funktion Ist f : X → Y eine Abbildung, so heiÿt sie bijektiv, wenn sie injektiv und surjektiv ist. Ist f : X → Y eine bijektive Abbildung, so gibt es eine Umkehrfunktion f −1 : Y → X . Diese Funktion ist eindeutig gegeben durch die Festlegung x = f −1 (y) ⇔ f (x) = y 6. Komposition Sind f : X → Y und g : Y → C Funktionen, dann ist die Komposition g ◦ f diejenige Funktion g ◦ f : X → C von X nach C , für die gilt: (g ◦ f )(x) = g(f (x)), für alle x ∈ X Mit einer weiteren Funktion h : C → D gilt: (h ◦ g) ◦ f = h ◦ (g ◦ f ) Sind f und g bijektiv, dann ist auch g ◦ f bijektiv und es gilt: (g ◦ f )−1 = f −1 ◦ g −1 1. Welche Abbildungen ergeben sich für f ◦ g und g ◦ f ? Geben Sie sinnvolle Denitionsbereiche an. √ (a) f (x) = 3 x, g(x) = x2 + 1 (b) f (x) = 4x − 2, g(x) = 2x − 4 2. Berechnen Sie f ◦ g für: (a) f (x) = x3 und g(x) = x + h (b) f (x) = √ 1 + x, x > 4 und g(x) = x x2 , x ≤ 4 1 3. (a) Sei f (x) = x3 und g(x) = x + h. Vereinfachen Sie den folgenden Term soweit wie möglich: (f ◦g)(x)−f (x) . h (b) Betrachten Sie nun f (x) = x(x + 1), g(x) = x − h und gehen Sie wie in Teilaufgabe (a) vor. 4. Eine Abbildung f : R → R heiÿt linear, falls f (x1 + x2 ) = f (x1 ) + f (x2 ) ∀x1 , x2 ∈ R (1) und (2) erfüllt sind. Überprüfen Sie die folgenden Abbildungen fi : R → R durch Einsetzen in die Linearitätsbedingungen (1) und (2), ob diese linear oder nicht linear sind: f (αx) = αf (x) ∀α, x ∈ R (a) f1 (x) = x (b) f2 (x) = 2x (c) f3 (x) = ax + b mit a, b ∈ R 5. Betrachten Sie die folgende Liste von Abbildungen von C nach C: (a) (b) (c) (d) (e) f1 : z 7→ z 2 f2 : z 7→ (Im(z)) 2 f4 : z 7→ z f5 : z 7→ z · z f6 : z 7→ Re(z) Welche dieser Abbildungen hat für alle z ∈ C nur reelle Werte und welche nur nicht-negative reelle Werte? 6. Skizzieren Sie die Graphen der folgenden Funktionen und überlegen Sie sich, ob diese injektiv, surjektiv bzw. bijektiv sind: (a) f1 : R → R, f1 (x) = 2x + 3 √ (b) f2 : [− 12 , 12 ] → R, f2 (x) = 1 − x2 (c) f3 : [0, ∞) → R, f3 (x) = x2 + 2x − 3 (d) f4 : R → R,f4 (x) = x − 1, −2, 2 x − 11, x<1 x ∈ [1, 3] x>3 7. Geben Sie jeweils eine Funktion f : R → R an, die folgende Eigenschaften erfüllt: (a) f ist injektiv, aber nicht surjektiv. (b) f ist weder injektiv, noch surjektiv. (c) f ist bijektiv. 8. (Mathematik 1 (EI), WS09/10) Betrachten Sie folgende Abbildungen und geben Sie jeweils an, ob diese injektiv, surjektiv und/oder bijektiv sind. (a) (b) (c) (d) f1 : R → R, x 7→ 2x + 3 f2 : R → R+ , x 7→ 1 x2 +1 f3 : R+ → R+ , x 7→ 1 + √ x f5 : {1, 4, 9, 16, 25} → N0 , x 7→ (x − 1)2 9. Prüfen Sie die folgenden Funktionen auf Bijektivität und bestimmen Sie gegebenenfalls deren Umkehrfunktionen: (a) (b) (c) (d) f : Z → N0 , x 7→ x2 f : N0 → N0 , x 7→ x2 f : N → N, 1 7→ 1, x 7→ x − 1 für x > 1 f : Z → Z, x 7→ x − 1 2 10. Geben Sie jeweils eine Funktion f : R → R an, die folgende Eigenschaften erfüllt: (a) f ist surjektiv, aber nicht injektiv. (b) f ist nicht bijektiv auf R, aber wenn der Denitionsbereich auf ]−1, 1[ eingeschränkt wird, ist sie es. 11. Zeigen Sie dass die Funktionen f : R → R, f (x) = 5x − 4 und g : R → R, g(x) = voneinander sind. 12. Gegeben sei Funktion f (x) = x+4 5 Inverse 2x 1+2|x| . (a) Zeigen Sie f (x) ist eine Bijektion von R auf I = ]−1, 1[ (b) Finden Sie die Umkehrfunktion g = f −1 von f 13. Gegeben Seien die Mengen X = {1, 2, 3, 4, 5, 6} und Y = {7, 8, 9} (a) Geben Sie eine Abbildung f : X → Y an, bei der gerade Zahlen auf gerade Zahlen abgebildet werden. (b) Geben Sie eine Abbildung h : Y → X an, für die h(7) + h(8) + h(9) = 14 gilt. Kann man dabei erreichen, dass h(7), h(8) und h(9) verschiedene Zahlen sind? 14. Die Abbildung A : C \ {0} → C sei gegeben durch A(z) = KR := {z ∈ C | |z| = R} für R > 0. 1 |z| (−Im(z) + i · Re(z)). Ferner sei (a) Skizzieren Sie K 21 , A(K 12 ) und K3 , A(K3 ). (b) Beschreiben Sie die Abbildung A geometrisch und erklären Sie die Beobachtung A(KR ) = KR ⇒ R = 1 3