Vet-Archiv Bibliothek der alternativen Tiermedizin Tierart: Katze Krankheit: Feline Leukose Verfasser: Andreas Fuchs THP Datum: 10.08.2012 Synonyme: - Katzenleukämie - Katzenleukose - Myelose - Leukose Besondere Hinweise: Infektionskrankheit - auf andere Katzen übertragbar! Der Krankheitsverlauf: Die Ansteckungsmöglichkeiten: Übertragen wird das FeLV in erster Linie durch den direkten Kontakt einer gesunden mit einer infizierten Katze. Dabei kann die infizierte Katze symptomfrei sein. Es ist für den Tierhalter in diesem Fall nicht möglich, den Ausscheider des Virus anhand seines Erscheinungsbildes zu erkennen. Nur selten kommt es zu einer Infektion durch indirekten Kontakt. D.h. durch die gemeinsame Benutzung von Futternäpfen, Trinkgefäßen, Spielzeug usw. Eine besondere Form der Ansteckung geht jedoch von einem säugenden Muttertier aus. Das Virus kann sich in einer oder mehreren Michdrüsen einnisten und von dort aus auf eines oder mehrere Jungtiere übertragen werden. Das Muttertier kann symptomlos sein, wodurch es als Infektionsquelle unerkannt bleibt. Grundsätzlich können sich Katzen in jedem Alter anstecken, wobei jedoch Jungtiere unter 16 Wochen besonders empfänglich sind. Als weiterer begünstigender Faktor gilt die Haltung mehrerer Katzen mit engem Kontakt (z.B. Tierheime, Mehrkatzenhaushalte, Tierpensionen usw.). Befindet sich unter diesen Katzen ein Virusträger, steigt die Gefahr der Infektion erheblich. Der Ausbreitungsweg des Leukosevirus: Verfolgen wir den Infektionsweg des Virus und die Dynamik dieser Krankheit wird für uns erkennbar. Ausgangspunkt ist der Speichel einer infizierten Katze. Von hier aus wird es 1 www.Vet-Archiv.de Vet-Archiv Bibliothek der alternativen Tiermedizin meistens auf eine andere Katze übertragen (beispielsweise durch gegenseitiges Belecken). Das bis dahin gesunde Tier nimmt den infektiösen Speichel über seinen Mund oder seine Nase auf. Hier macht das Virus eine erste Zwischenstation, nämlich in der Schleimhaut von Mund oder Nase des neuen Wirtes. Es vermehrt sich in den Zellen der Schleimhaut und befällt auch das umliegende lymphatische Gewebe. Im lymphatischen Gewebe kommt es zum ersten Kontakt mit weißen Blutkörperchen (Lymphozyten oder Monozyten). In diesen Blutkörperchen nistet es sich ein und benutzt sie praktisch als Transportmedium, um seinen weiteren Weg durch den Körper der frisch infizierten Katze anzutreten. Denn auf dem Blutweg kommt das Virus an jede beliebige Stelle des Körpers. Und genau das ist der nächste Schritt des Virus. Es will seinen ursprünglichen Standort, die Mund- oder Nasenschleimhaut, verlassen, um zu einem wesentlich idealeren Ort zu gelangen: dem Knochenmark. Warum ausgerechnet das Knochenmark? Im Knochenmark leben Knochenmarkszellen, unter anderem die berühmten Stammzellen. Und genau auf diese hat es das Virus abgesehen. Aus Stammzellen entwickeln sich alle Blutzellen. Wir könnten sie auch als UrMütter aller Blutzellen bezeichnen. Ein Virus, das sich hier einnistet, überträgt sich bei jeder Zellteilung auf die nachfolgenden Tochterzellen. Und unsere Stammzellen sind ausgesprochen teilungsfreudig. Die Vorteile für das Virus liegen auf der Hand. Mit jeder der häufig stattfindenden Zellteilungen vermehr sich auch das Virus und - es sind Blutzellen, in denen es sich eingenistet hat. Kontinuierlich wandern die neuen Blutzellen aus dem Knochenmark und gelangen in die Blutbahn. Mit dem Blutstrom - wie bereits erwähnt kommen sie überall hin. In jedes andere Organ, wo sie sich wiederum häuslich niederlassen können. Da das Virus nicht nur überleben, sondern sich auch verbreiten will, sucht es sich wieder Organe aus, die mit der Außenwelt und somit potenziellen neuen Wirten Kontakt haben. Speicheldrüsen, Milchdrüsen, Schleimhäute von Rachen, Schlund, Darm oder Blase - die Ausgangspositionen oder Quellen zur Besiedelung eines neuen Wirtes. Natürlich sieht der Körper der infizierten Katze dem Treiben des Virus nicht tatenlos zu. Er mobilisiert seine Abwehrkräfte (die Immunabwehr) und unter günstigen Bedingungen gelingt es ihm, die Krankheit im Zaume zu halten. Einigen Katzen gelingt sogar die vollständige Zerstörung des Virus. Katzen, denen das gelingt, werden Regressorkatzen genannt, wenngleich in letzter Zeit Zweifel an der Existenz solcher Katzen gehegt werden. Eher wird vermutet, dass Teile des Virus (sog. provirale DNA) im Körper der Katze überdauern. Unabhängig davon, ob das Virus nun vollständig eliminiert wird oder nicht, sind diese Katzen vor der Krankheit geschützt. Auch gegen eine Neuinfektion sind sie erfolgreich gewappnet. Bei jenen Katzen, deren Immunsystem nicht so stark ist wie das der Regressorkatzen kann die Auseinandersetzung zwischen dem Immunsystem und der Infektionskrankheit Monate bis Jahre dauern. Ein ausgesprochen wichtiger Punkt, den wir im Hinterkopf behalten wollen, wenn es um den Ansatzpunkt der alternativen Heilmethoden geht. Quellen / Referenzen: - Ekkehard Wiesner u.a.: Lexikon der Veterinärmedizin; Enke Verlag (4. Auflage 2000) - Sabine Schroll: Handbuch Katzenkrankheiten; Cadmos Verlag (2008) - Dominique N. Fraefel: Homöopathische Anamnes und Repertorisation bei Hund und Katze; Sonntag Verlag (2007) - Marian C. Horzinik u.a.: Krankheiten der Katze; Enke Verlag (4. Auflage 2005) 2 www.Vet-Archiv.de Vet-Archiv Bibliothek der alternativen Tiermedizin - Richard W. Nelson u.a.: Innere Medizin der Kleintiere; Urban & Fischer Verlag (2006) - Wolfgang Daubenmerkl: Tierkrankheiten und ihre Behandlung; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft (2. Auflage 2004) - Katrin Hartmann u.a.: Infektionskrankheiten der Katze; Schlütersche Verlagsgesellschaft (2008) - Rosina Sonnenschmidt: Blut - flüssiges Bewusstsein; Narayana Verlag (2. Auflage 2009) - Rosina Sonnenschmidt: Miasmatische Krebstherapie; Verlag Homöopathie + Symbol (2008) - Sylvia Dauborn: Basiswissen für Tierheilpraktiker; Sonntag Verlag (2007) 3 www.Vet-Archiv.de