Leben im Boden Zu diesen Zersetzern oder Destruenten gehören neben Pilzen und Bakterien Regenwürmer, Asseln, TausendfüBer, Springschwänze, Fliegenmaden, Milben usw. Andererseits ernähren sich rron diesen Organismen räuberisch lebende Bodentiere. Dazu gehören zum Wegen ihrer meist geringen Größe und ihrer Lebens- weise im Verborgenen entdeckt man erst bei einer genaueren Untersuchung der Moospolster, der Laubstreu und der oberen lockeren Schichten des Humus eine große Vielzahl verschiedener Organismen. Der größte Teil der Organismen des Bodens verwertet tote Tiere und Pflanzen bzw. Teile von diesen. Beispiel Hundertfüßer, Raubmilben und Pseudoskorpione. Asseln fressen Blattreste und ähnliches totes organisches Die Diskus- schnecl(e lebt vor allem an totem Holz Material- t. Pseudoskorpione (2 - 4 mm) erbeuten Springschwänze und andere Tiere dieser GröBenordnung. Der zu den Hundertfüßern gehörende Erdläufer lebt räuberisäh von l(leintiereri des Boden z. B. Regenwürmern, Doppel- , schwänzen sowie Mücken- und Flie- ::. h,. ii genlarven. :,, :,'ll I Raubmilben saugen z. B. an Larven von Fliegen und Die Hornmilben (bis 1mm) fressen Bakterien und nagen an Die bis zu 10 mm großen Schnaken. Holzresten. Doppelschwänze leben im Humus von Pflanzenmaterial. Springschwänze nagen an toten i.:. 1r' :t, W.; r,.ilir:' "t;i, tr. ,iri. t: Blättern und fressen Bakterien, Algen und Pilzfäden. lhren Namen .habensie van der Sprunggabel am Hinterende, mit deren Hilfe sie sich vorwärts. katapultieren können. Die Fliegenmaden, die keine Kopfkapsel besitzen, saugen an u nte rs ch iedlic h e m toten organischen Die bis 2 mm großen Fadenwürmer frqssen Bakterien und feines totesiorganisches Material. 6 , Material. ':,. ökosystem Watd 119 i#r !;, 6 + '.ti 'r* t Tote Tiere und Pflanzen werden im Boden zersetzt d ffi & Nur ein kleiner Teil der Pflanzen im Wald wird # fd von den Konsumenten gefressen. Ein sehr viel größerer Teil der produzierten organischen Substanz fällt als totes organisches Material an. Dazu zählen vor allem Blätter, die den größten Teil der Streuschicht aus- & R4! (.:: A is machen. Dazu kommen Aste, Ausscheidungen und Tierleichen. Gräbt man in einem Buchenwald den Waldboden auf, erkennt man, dass er geschichtet ist. Oben liegen vollständige Laubblätter, darunter sind die Blätter mit zunehmender Tiefe immer mehr zersetzt, bis schließlich zunächst dunkel gefärbte, dann heller werdende Erde folgt. rr :1:: :jH lLi Am Abbau der Blätter sind viele Bodenorganismen beteiligt. Springschwänze und Hornmilben öffnen die Blattoberflächen, sodass Pilze und Bakterien eindringen können. Fliegenmaden und Asseln fressen größere Löcher in das Blatt, das schließlich in kleinere Stücke zertäM. Flegenwürmer und auch Tausendfüßer nutzen diese als Nahrung. Regenwürmer nehmen dabei auch Erde mit auf und Auch bei der ZersetzunEr von tolem Holz spielen Bakterien und Pilze eine bedeuten- de Rolle. Denn in kürzester Zeit durchdringen Pilzmyzelien das Holz, unterhöhlen die Borke und schaffen damit Angriffsflächen für Bakterien und andere abbauende Orga- nismen. ln wenigen Jahren wird das Holz durch Zersetzungsprozesse so gelockerl, dass sich noch mehr Bakterien, Pilze und Tiere ansiedeln können. Der Abbau von Tier- kadavern läuft ähnlich ab. Hier wirken bekannte Spezialisten, wie z. B. Totengräber und Mistkäfer, mit. Durch die Tätigkeit dieser Organismen werden die Durchlüftung, Wasserhaltefähigkeit und Fruchtbarkeit des Bodens verbessert. Fäulnisfresser oder Saproyore nehmen tote Tiere oder Pflanzen bzw. Teile davon auf und scheiden organische, noch energiehaltige Stoffe aus, die von den Mineralisierernverwertet werden. Dabei entstehen Mineralstoffe, die auf diese Weise dem Boden zurückgegeben werden. Die bei der Humusbil- entziehen ihr verwertbare, organische Be- dung und Mineralstofffreisetzung beteilig- standteile. ten Organismen nennt man in ihrer Gesamtheil Zersetzer oder Destruenfen. Sie bilden durch ihr Zusammenwirken Abbauketten und das Nahrungsnetz des Waldbodens. Sie ergänzen so die Nahrungsketten zum Stoff- Die Bedeutung der Regenwürmer für die Durchlüftung des Bodens ist dabei außeror- dentlich groß. Pro Hektar rechnet man mit bis zu 4 Tonnen Flegenwürmern, die im Jahr bis zu 20 Tonnen Erde ihren Körper passieren lassen. Dadurch entsteht unter der lo- ckeren Laubstreu der fruchtbare Humus. Der Wurmkot mit dem stark zerkleinerten Pflanzenmaterial wird dann von Bakterien und Pilzen zu Mineralstoffen abgebaut. [l-----il\ kreislauf . Aufgabe @ Welche Organismen nutzen die Bakterien 60 000 000 000 000 Pilze Regenwurm 1 000 000 000 Einzeller 500 000 000 Fadenwürmer 10 000 000 Algen Springschwanz 1 000 000 Milben 1 Springschwänze 100 000 Enchyträen Milbe Ein Buchenblatt wird abgebaut Amöbe 118 ökosystem Watd 2 50 000 23 000 Flegenwürmer 200 Fliegenlarven 200 Tausendfüßer 150 Käfer 100 HundertfüBer 50 Schnecken 50 Asseln 50 Wirbeltiere 1 Blattabbaudurch Bodenorganismen Mineral- stoffe, die am Ende der Abbaukette freigesetzt werden? Organismenanzahl in 0,001 1 m2 Boden (obere 30cm)