Patient: Magen- und Darm-Polypen: Abtragung bei einer Spiegelung von Magen und/oder Darm Der Dickdarmkrebs ist in Deutschland mit über 70.000 Fällen im Jahr die häufigste bösartige Erkrankung (Statistisches Bundesamt Wiesbaden). Er entsteht jedoch nicht spontan, sondern in der Regel aus gutartigen Vorstufen, sog. Polypen, die über mehrere Jahre hinweg zum Dickdarmkrebs wachsen können. Ein Dickdarmkrebs entwickelt sich bei 8% aller Menschen im Laufe des Lebens. Wenn Sie über 55 Jahre alt sind, liegen bei Ihnen mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 30% schon solche Polypen vor, sind Sie jünger, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer. Diese Polypen (Adenome) sind fast immer klein und können in den meisten Fällen bei einer endoskopischen Untersuchung mit einer elektrischen Schlinge abgetragen werden, um eine Krebsbildung zu verhindern. Diese endoskopische Schlingenabtragung ist der kleinste machbare Eingriff. Eventuell müssen hiezu an Oberschenkel, Bein oder Oberarm in einem umschriebenen 2 Bereich von ca 20 cm Körperhaare entfernt werden, damit die Elektrode sicher angelegt werden kann. Der Eingriff tut nicht weh und erspart in der Regel einen großen chirurgischen Einigriff. Es ist immer risikoreicher, einen Polypen zu belassen, als ihn zu entfernen! Dennoch bestehen durch die dabei entstehende Komplikationsmöglichkeiten: die beiden wichtigsten sind: Wunde jedoch grundsätzliche 1. Blutung aus der Abtragungsstelle 2. Verletzung der Darmwand (= Perforation) dann kann sich auch aus dieser Verletzung eine Bauchfellentzündung entwickeln, wie zB bei einer durchgebrochenen Blinddarmentzündung Die Häufigkeit dieser Komplikationen liegt bei erfahrenen Untersuchern unter 1%. Eine Blutung kann in den allermeisten Fällen mit Klammern (sog. Clips) gestillt werden. Auch ist bei Darmwandverletzung oft eine medikamentöse Behandlung ausreichend und der Darm heilt von alleine und die Entzündung verschwindet unter Antibiotikatherapie nach einigen Tagen, uU auch mit Überwachung im Krankenhaus. Im schlimmsten Fall ist bei derartigen Komplikationen sehr selten aber eine Klinikeinweisung erforderlich und ein chirurgischer Eingriff notwendig mit Stillung der Blutung, mit Verschluss einer Darmwandverletzung oder extrem selten mit Teilentfernung der betroffenen Darmabschnitte. Wenn eher seltene große und flache Polypen abgetragen werden müssen, dann ist das Risiko für Komplikationen auch höher (1% bis max. 11%), v.a. wenn diese Polypen im oberen Teil des Dickdarms liegen. Es kann auch sein, dass das Risiko der Abtragung als zu groß eingeschätzt wird vom Untersucher und Ihnen dann zu einer Entfernung des Polypen in der Klinik oder durch eine Darmoperation geraten wird. Sollte einer dieser seltenen Fälle bei Ihnen vorliegen, wird dies mit Ihnen nach der Untersuchung ausführlich besprochen und auch ihr zuweisender Arzt informiert. Ich willige in eine gegebenenfalls notwendige Polypenabtragung ein und hatte Gelegenheit alle eventuell ergänzenden Fragen vor der Untersuchung zu klären Datum Patientenunterschrift _________________ Datum ________________________ Arztunterschrift _________________ ________________________ Gastroenterolog. SP Praxis HL; Dr. Mackenroth, Aufklärung Polypektomie; Seite 1