Lokale Minimierer der Möbius-Energie sind unendlich oft differenzierbar Philipp Reiter (RWTH Aachen) Im Jahr 1991 definierte J. O’H [1] für absolutstetige Kurven γ : R/(`Z) → R3 das Funktional E durch ! " 1 1 E : γ 7→ − |γ̇(s)| |γ̇(t)| ds dt, |γ(s) − γ(t)|2 Dγ (s, t)2 (R/(`Z))2 wobei der Ausdruck Dγ (s, t) den Abstand von γ(s) und γ(t) auf der Kurve γ bezeichnet. B Weil dieses Funktional Selbstabstoßung modelliert, hofft man, durch Minimieren schöne“ Vertreter innerhalb einer ” γ̃1 gegebenen Knotenklasse zu finden. Aufgrund der von ihnen entdeckten Invarianz unter MöbiusTransformationen im R3 führten M. F, Z.-X. H, und Z. W [2] den Namen Möbius-Energie ein und beγ1 wiesen unter anderem, dass jeder lokal minimale Knoten γ2 (bezüglich einer vorgegebenen Knotenklasse) in C 1,1 liegt. Dieses Resultat beweisen sie mittels Sphäreninversionen im R3 wie in der nebenstehenden Zeichnung. Später skizzierte Z.-X. H [3], wie man ausgehend von der Euler-Lagrange-Gleichung von E mit geeigneten Pseudodifferentialoperatoren ein Bootstrap-Argument konstruieren und somit obiges Resultat auf C ∞ -Regularität verbessern kann. Im Vortrag sollen die wesentlichen Ideen dieser beiden Schritte vorgestellt werden, die ganz unterschiedliche Techniken aus Geometrie und Analysis erfordern. L [1] Jun O’Hara. Family of energy functionals of knots. Topology Appl., 48(2):147–161, 1992. [2] Michael H. Freedman, Zheng-Xu He, and Zhenghan Wang. Möbius energy of knots and unknots. Ann. of Math. (2), 139(1):1–50, 1994. [3] Zheng-Xu He. The Euler-Lagrange equation and heat flow for the Möbius energy. Comm. Pure Appl. Math., 53(4):399–431, 2000. [4] Philipp Reiter. Knotenenergien. Diploma thesis, Math. Inst. Univ. Bonn, 2004.