Höhen und Tiefen - Heftarchiv

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www.internetworld.de
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
Nicht mehr
wegzudenken
Stationär für
zehn Tage
Das deutsche
Netflix kommt
Der Maus
auf der Spur
Was Social Commerce in
S. 28
der Praxis bringt
Impressionen vom eBay
S. 26
Kaufraum in Berlin
Clemens Schwaiger,
Arthur D. Little GmbH
Was Mousetracking
über User verrät S. 32
Höhen und Tiefen
GOOGLE SHOPPING
Umstellung bis Juni 2013
B
is 2015, so beschloss die EU
vor fast genau einem Jahr,
sollen sich die Umsatzzahlen
im E-Commerce verdoppeln.
Nicht alles, was in den letzten
zwölf Monaten geschah, vermittelte den Eindruck, als wolle
man das Ziel wirklich ernsthaft
verfolgen.
Mobile-Einsatz im
Weihnachtsgeschäft
Recherchiere von zu Hause
11,5 %
Recherchiere und bestelle von zu Hause
20,8 %
Recherchiere von unterwegs
7,0 %
J ans
omas
An Trends war das Jahr 2012
wahrlich nicht arm: Neue
Marktplätze, Liefer-Abos (nicht
nur im Lebensmittelhandel),
Social TV, Second Screen, Social, Local, Mobile und Multichannel beherrschten die Diskussionen in der digitalen Wirtschaft. Es gab auch überflüssige
Stolpersteine wie die im August
2012 in Kraft getretene ButtonLösung, die angeblich die Bürger schützen soll, aber zunächst
die Usability tausender Webshops verschlechterte.
/ Th
Trends und Stolpersteine
Für die Mehrzahl aller Intenet-Nutzer
spielen mobile Endgeräte beim Weihnachtseinkauf noch keine Rolle. Eine
repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts eResult ergab, dass
lia
oto
Bescherung ohne Tablet
:F
to
MOBILE COMMERCE
Facebook-Börsengang, Button-Lösung, Neckermann-Pleite: 2012 war ein bewegtes Jahr
Fo
Ab Februar 2013 will Google in Deutschland und in neun anderen Ländern außerhalb der USA die bereits angekündigte
Umstellung von kostenlosen ProductSearch-Einträgen auf kostenpflichtige
Product Listing Ads starten. Wann genau
Deutschland an die Reihe kommt, ist bisher noch nicht bekannt, allerdings will
Google den Wechsel bis zum Ende des
2. Quartals 2013 vollzogen haben. Versprochen werden in der Anfangsphase
Einführungsrabatte von zehn Prozent. fk
S. 42
Foto: Fotolia / Fergregory
AUSGABE 26/12 20. DEZEMBER 2012
43205
Online-Werbung I E-Commerce I Technik
€ 4,50 | Fr. 9,00
Die Branche musste
zusehen, wie
große Handelsmarken wie
Schlecker und Neckermann
förmlich implodierten – bei
beiden erwiesen sich noch
nicht einmal die Internet-Auftritte als überlebensfähig. Auch
Quelle.de, der an die Otto-
Die Uhr läuft: Bald ist
das Jahr 2012 Geschichte
Gruppe verramschte Rest des
einstigen Versand-Imperiums,
schaffte es nicht über das Jahr.
Wachstum ohne Ende dagegen bei Facebook – und ein jähes Erwachen, als nach dem
Börsengang im Mai die Kurse
einbrachen und Gründer Mark
Zuckerberg binnen Tagen Milliarden verlor – auf dem Papier,
versteht sich. Dennoch: Eine
Milliarde Nutzer weltweit, das
muss ihm erst einmal einer
nachmachen. Zalando wächst
ebenfalls rasant – auch bei den
angehäuften Verlusten.
Kaum aufzuhalten zu sein
scheint Google. Der Suchmaschinenkonzern entwickelt sich
immer mehr zum E-Commerceund Inhalte-Anbieter. Viele
Menschen dürften sich mit den
Infos aus der Suchergebnisseite
komplett informiert fühlen.
Das aber wollen die angestammten Wächter über die Inhalte, die Verlage, nicht akzeptieren – die Diskussion über das
Leistungsschutzrecht wird uns
auch 2013 begleiten. Die wichtigsten Ereignisse des InternetJahres 2012 haben wir für Sie ab
■
Seite 4 zusammengefasst. fk
Kaufe ohne mobile Geräte ein
Die großen Abräumer
Quelle: eResult Omnibus November 2012
© INTERNET WORLD Business 26/12
über 60 Prozent aller Befragten entweder kein entsprechendes Gerät besitzen
oder es hierfür nicht nutzen. Knapp 21
Prozent haben zu Hause mit Tablet oder
Smartphone fürs Fest eingekauft. fk
INTERNET WORLD BUSINESS GUIDE
Online Werbeplanung
Einen Überblick über Vermarkter, Dienstleister und Agenturen im Online Marketing bietet der Busi-iness Guide Online
Werbeplanung. Diee
aktuelle Ausgabe ist
st
bis März 2013 gül-tig, Ihr Exemplar
liegt dieser Zeitschrift bei. fk
I
n der Award-Welt war 2012 mann Rosinski (LLR), Thjnk,
einiges los. Vor allem die Er- DDB Tribal oder Heimat juklärung großer Agenturen wie beln. Sie alle standen bei diesen
Jung von Matt oder Scholz & drei Wettbewerben mit gelunFriends, im nächsten Jahr auf genen Kampagnen auf dem
die Teilnahme an Kreativ- Siegertreppchen. Welche Agenwettbewerben verzichten zu turen in diesem Jahr noch mit
wollen, sorgte für einigen Wir- einem Award nach Hause ginbel. Trotzdem boten die dies- gen, lesen Sie auf den Seiten 18
■
jährigen Kreativpreise auch viel und 19 dieser Ausgabe. sg
Grund zum Feiern.
Bei den in Deutschland
relevanten
Awards wie dem
DMMA OnlineStar
und dem New Media Award sowie
bei den international renommierten
Cannes Cyber Lions
konnten Agenturen
wie Lukas Linde- Eine der Award-Größen 2012: Die Agentur LLR
Ströer wird Online-Multi
S
trategiewechsel bei der Ströer
AG. Der größte deutsche
Außenwerber katapultiert sich
mit dem neuen Segment „Ströer
Online“ in die Top 3 des AgofRankings. Möglich macht das
der Kauf des Online-Werbemarktplatzes Adscale (91 Prozent
Anteil) sowie die neue Mehrheit an der Beteiligungsgesellschaft Media Ventures mit den
Digital-Vermarktern Ströer Interactive und Free X Media (je
100 Prozent) sowie Business Ad
(50,4 Prozent). Das Kartellamt
■
muss noch zustimmen. vg
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
30,2 %
Besitze weder Smartphone noch Tablet
30,5 %
AKTUELL
Internet World BUSINESS
20. Dezember 2012
Gutscheinpanne
bei Baur.de
Gegen den Rest der Welt
Unister fühlt sich durch eine spektakuläre Razzia unverhältnismäßig scharf verfolgt
D
steuerliche Folgen: Einmal
ie Razzia erreichte filmwird Versicherungssteuer fälreife Ausmaße: Mit 130
lig, einmal nicht. Außerdem
Beamten ging das Landeskridürfte Unister ohne entspreminalamt (LKA) in den früchende Lizenz gar keine Versihen Morgenstunden des 11.
cherungen auflegen.
Dezember gegen das Leipziger
Unister selbst beteuert, die
Online-Unternehmen Unister
Rechtsfrage sei nach wie vor
vor. Nicht nur der Firmensitz
ungeklärt, die unterschiedliim Leipziger Barfußgässchen
chen Bewertungen seien den
geriet ins Visier der Fahnder.
Behörden offen kommuniziert
Insgesamt 20 Büros und Priworden. Mit der Bundesanstalt
vatwohnungen wurden in
für FinanzdienstleistungsaufLeipzig, Hamburg, Stralsund
sicht (BaFin) stünde Unister
und Dresden durchsucht,
„schon seit geraumer Zeit“ im
zahlreiche Computer und
Kontakt – konkreter wollte das
Akten beschlagnahmt. Acht
Unternehmen den Zeitraum
Beschuldigte nannte der Spreallerdings nicht benennen. Gut
cher der Generalstaatsanwaltmöglich, dass bereits zuvor
schaft Dresden später. Zwei
eine anonyme Anzeige, die AnTop-Manager, darunter nach Unister-Chef Thomas Wagner weht ein rauher Wind entgegen
fang Oktober eingegangen sein
Medienberichten der Firmenchef und -gründer sowie der Finanzchef könnte also das harrsche Vorgehen recht- soll, die Ermittlungen ins Rollen brachte.
Während die Beschuldigten zunächst zu
des Unternehmens, wurden in Untersu- fertigen. Doch so eindeutig, wie die Staatschungshaft genommen, ein dritter Mana- anwaltschaft zunächst glauben machen den Vorwürfen schwiegen, zeigte sich das
Unternehmen erbost über die „unverhältger folgte wenige Tage später.
wollte, scheint der Fall nicht zu sein.
nismäßigen“ Maßnahmen. Eine BetriebsDas klingt nach einem Wirtschaftkrimi –
Was
ist
an
den
Vorwürfen
dran?
prüfung oder eine rechtsmittelfähige Unsteht aber in einem gewissen Kontrast zu
den erhobenen Vorwürfen: Geprüft wird, Konkret geht es bei den bisher bekannten tersagungsverfügung hätte man erwartet,
ob Unister rund eine Million Euro uner- Vorwürfen um einen „Stornoschutz“, den keine Verhaftungen. Dieser Ansicht folgte
laubt am Fiskus vorbei geschleust hat. Bei Unister auf seinen Reiseportalen ange- kurz vor Weihnachten auch das Leipziger
einem Unternehmen mit einem Umsatz boten hat. Die Staatsanwaltschaft wertet Landgericht zumindest in einem Fall: Eiim „dreistelligen Millionenbereich“ (Unis- diesen als eine Versicherung, Unister habe ner der drei Unister-Chefs wurde wieder
ter) wäre eine Auseinandersetzung um eine das Produkt „als Nebenleistung zur aus der Untersuchungshaft entlassen. Der
solche Summe nichts Ungewöhnliches. Reisevermittlung“ verstanden. Je nach entstandene Imageschaden dürfte indes nur
■
Lediglich erhebliche kriminelle Energie Sicht resultieren daraus unterschiedliche noch schwer zu reparieren sein. dg
In eigener Sache
Liebe Leser,
die letzte Ausgabe der INTERNET WORLD
Business 2012 erscheint und es geht ein
stürmisches Jahr zu Ende – vielleicht sogar
das turbulenteste überhaupt. Die Kraft, mit
der das Internet ganze Märkte aufmischt,
wirkt unverändert fort und hat tiefe Spuren
im Wirtschaftsleben hinterlassen. Neckermann, Schlecker, die „Financial Times
Deutschland“ und die „Frankfurter Rundschau“ – die Namen stehen (auch) für die
ungeheure Wucht, die das Internet inzwischen entfalten kann. Veränderungen an
sich müssen aber nichts Schlechtes sein.
Denn es entscheidet immer auch der Kapitän darüber, ob ihm ein rauer Wind entgegenbläst oder er mit kräftigem Rückenwind segelt. Gewaltige Veränderungen
bergen immer auch gewaltige Chancen.
Das beweisen Namen wie Zalando, Facebook, Apple oder Samsung im Großen wie
im Kleinen. Daher gilt auch für 2013: Bleiben Sie auf dem richtigen Kurs! Denn mit
Mobile, Social und Local gibt es auch im
kommenden Jahr ganz enorme Treiber –
und täglich neue Chancen. Ein erfolgreiches
Jahr 2013 wünscht
Ihre Redaktion
INTERNET WORLD Business 26/2012
TRENDS & STRATEGIEN
Der große Jahresrückblick
2012 diskutiert die Web-Branche das Leistungsschutzrecht und die Zeitungskrise. Der FacebookBörsengang wird aufmerksam verfolgt und im
4
E-Commerce werden Abo-Modelle erprobt
MARKETING & WERBUNG
Go viral, go!
Unruly blickt auf 2012 zurück und präsentiert
die am meisten geteilten Clips des Jahres
14
SPECIAL: KREATIVITÄT
Von Löwen und Sternen: Lukas Lindemann
Rosinski, Thjnk und DDB Tribal überzeugten
bei den Web-Kreativ-Awards am meisten 18
E-COMMERCE
Nachhaltig, na und
Zalando gilt als wenig nachhaltig, bestellt wird
aber trotzdem beim Online-Schuhhändler
20
Zehn Tage Zukunft
In Berlin Mitte zeigt eBay zusammen mit seiner
Payment-Tochter Paypal, wie Verbraucher künftig
einkaufen werden. Das Interesse ist verhalten
26
Totgesagte leben länger
Social Commerce bringt nichts? Die 1.000 größten
deutschen Webshops machen andere Erfahrung 28
Foto: Fotolia / Vege
Markus Beckmann,
Rechtsanwalt in Bielefeld, erklärt,
welche Gesetzesänderungen für
2013 noch in der Schwebe sind
29
TOOLS & TECHNIK
Google blockt API
Neue Regeln des Suchmaschinengiganten
setzen SEO-Tool-Anbieter unter Druck
30
Getrennte Datenbanken und qualifiziertes Personal
helfen, sich gegen Attacken zu wehren
31
Mousetracking verrät, was Nutzer auf einer
Webseite tun und offenbart Schwachstellen
29
Michael Büchel,
32
Kriminaloberkommissar in Nürnberg,
weiß, dass es ein großes Dunkelfeld
bei Angriffen auf Online Shops gibt 31
Juliane Hartmann,
Managing Director bei M-Pathy,
moniert, dass Mousetracking und
Eyetracking gleichgesetzt werden
32
Stefan Krötz,
Mobile Recruiting kommt nur langsam in Fahrt 36
16
Mit 20-Prozent-Gutscheinen wollte Baur.de
Newsletter-Abonnenten zum Kauf motivieren
Recht: Was die Zukunft bringt
MENSCHEN & KARRIERE
Noch viel Potenzial
Serie: Social Media Marketing (Teil 3)
Social-Media-Nischen: Im Schatten von
Facebook haben sich kleinere Social Networks
wie Pinterest, Foursquare und Xing etabliert
ach einer Gutscheinpanne bei der
Mutter Otto.de hat es im Weihnachtsgeschäft jetzt auch noch die Tochter Baur
erwischt. Die Aktionscodes aus einer
20-Prozent-Rabattaktion für ausgewählte
Newsletter-Abonnenten ohne aktives
Kundenkonto tauchten auch in diversen
Schnäppchenforen auf. Durch einen Fehler in der Berechtigungsprüfung kam es
bei Baur auch zu Bestellungen von Personen, die nicht zum ausgesuchten Teilnehmerkreis gehörten. Nach Erkennen des
Fehlers wurde die Aktion ausgesetzt. Bestellungen von Kunden, die nicht zum
berechtigten Teilnehmerkreis zählten und
die noch nicht ausgeliefert wurden, wurden storniert. Verarbeitete und ausgelieferte Waren fordert Baur aus Kulanzgrün■
den allerdings nicht zurück. dz
Zahlreiche Gesetzesänderungen für 2013
sind bislang noch in der Schwebe
Der Maus auf der Spur
„Kein Ramsch-Inventar“
Das Jahr 2012 war für das Vermarkter-Bündnis
Ad Audience von Expansion geprägt
N
Meinungen in diesem Heft
Strategien für Safer Shopping
12
26/12
Foto: Fotolia / Kathleen Rekowski
2
MEINUNG
Gastkommentar: Das deutsche Netflix
Geschäftsführer von Ad Audience,
will mit dem Joint Venture bei
14
den großen Playern mitspielen
Achim Reupert,
Director Sales bei Nionex, weiß,
wie die Entwicklung einer Enterprise
30
App ein Erfolg werden kann
Der Start einer umfassenden Online-VideoPlattform ist nur noch eine Frage der Zeit
42
RUBRIKEN
Topkampagne: Why VW?
13
Etats Marketing & Werbung
13
E-Shop-Rechtstipp: Vertragsschluss
29
Techniktipp: Enterprise-App-Entwicklung
30
Dienstleisterverzeichnis
33
Menschen & Karriere
38
Manager bei Arthur D. Little,
hält eine Konsolidierung des WebVideo-Markts für unabdingbar
42
Impressum
38
Martin Tschopp,
Stellenmarkt
39
Gehört / Feedback
42
Jens Riewenherm,
Geschäftsführer Mytheresa.com,
ist davon überzeugt, dass Pinterest
ein perfektes Tool für Mytheresa ist 16
Clemens Schwaiger,
Vice President eBay Germany, will
der Öffentlichkeit zeigen, wie eBay
26
den Wandel im Handel sieht
TRENDS & STRATEGIEN
3
Wo Ideen Fahrt aufnehmen
Founderbus bringt Gründungswillige und Ideen zusammen und bildet Netzwerke
A
gelernt, wie man mit einer
nbandeln 3.0: Melde
Idee überzeugt und wie ich
dich bei Haystack an, gib
aus einer Idee verschiedene
deine Facebook-Daten soGeschäftsmodelle herauswie die deiner Freunde frei
holen kann“, erzählt Florian
und lass dir vorschlagen, wer
Litterst, einer der 18 Teilzu dir passt. „Unsere App soll
nehmer aus Deutschland.
helfen, die Nadel im Heuhaufen und einen Partner zu finden“, erklärt Mar- Er tüftelte außerdem an Online-Reservierungen
tin Kleimeier. Die Idee zu Haystack, englisch für für Bowlingbahnen, Restaurants und Cafés zur
Heuhaufen, entstand im Founderbus. Sie wurde Erhöhung der Auslastung.
Knapp zehn Monate haben Sielmann und die
auf der Fahrt von BerLandesteams die Busse organisiert, 1.600 Bewerlin zur Internet-Konbungen von Studenten und Einsteigern gesichtet
ferenz Le Web in Paris
sowie Dutzende von Skype-Telefonaten geführt:
ausgearbeitet und hat
„Wir wollten in den Bussen Entwickler, Designer
Kleimeier und seinen
Mitstreitern viel Lob
eingebracht. Jetzt arbeitet das Quartett am
Aufbau der App, spätere Firmengründung
nicht ausgeschlossen.
„Wir schaffen mit dem
Founderbus ein internationales Netzwerk für Gründungsinteressierte“, erklärt
Sebastian Sielmann, Mitinitiator von Founderbus,
der 2012 zum zweiten Mal
startete. Gleichzeitig machten sich am 29. November
Busse auch aus Madrid,
Lyon, Oxford und Kopenhagen auf den Weg. Das Founderbus: 18 Gründungswillige starten von Berlin nach Paris. Auf der Fahrt
Ziel: Le Web in Paris am 4. entsteht die Dating-App Haystack, die das Team auf der Le Web (o.) vorstellt
Dezember 2012. „Gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen schweißen zu- und Kaufleute zusammenbringen. Zudem sollten
sammen“, meint Sielmann. Während Zwischen- Bewerber zeigen, ob sie Unternehmergeist haben
stopps bei Interent-Unternehmen und Gründer- und Stress aushalten.“ Letztlich konnten 120 Kanzentren wurden darüber hinaus Erfahrungen und didaten zusteigen und für 150 Euro an ihrer ZuKontakte ausgetauscht. „Ich habe im Founderbus kunft basteln.
Hörbar wirkt bei Martin Kleimeier noch die
Euphorie über die Reise nach. Er studiert wieder
in Dublin, organisiert die Zusammenarbeit mit den
Haystack-Kollegen aus Tschechien, der Schweiz
und in Deutschland via Skype und Internet: „Wir
■ Die Founderbus UG wurde 2011 von Fabian-Carlos
verteilen gerade die Aufgaben, sprechen mit ersGuhl und Sebastian Sielmann gegründet
ten Partnern. Die Fahrt hat mir den Gründerall■ You is Now, die Gründerinitiative von Immobilientag nähergebracht, es war eine Riesenchance, bei
der Le Web präsentieren zu können.“
scout24, und die PR-Agentur Piabo sind Sponsoren
Bis Ende des Jahres hat Sielmann wieder mehr
■ 2012 starteten Busse in 5 Ländern zur Konferenz
Zeit für sich und den Webshop, den er bald launLe Web in Paris, hier präsentieren die während der
chen wird. Spätestens im Januar stehen die Vorbe4-tägigen Fahrt entstandenen Teams ihre Ideen. Im
reitungen für die Founderbusse auf dem Plan: „Im
Internet: www.founderbus.com
■
Dezember 2013 geht’s wieder nach Paris.“ vs
Messenger ohne
Mitgliedschaft
F
acebook reagiert auf die Kritik, das Unternehmen habe den Anschluss ans mobile Internet
verpasst: In den eher unbeachteten Märkten Südafrika, Indien, Australien, Venezuela und Argentinien hat die Community den rundum erneuerten Facebook Messenger gestartet: Erstmals kann
die App, mit der Nutzer Nachrichten von Tablets
oder Smartphones via E-Mail verbreiten, unabhängig von einer Mitgliedschaft in der Community genutzt werden. Facebook hat weitere solche
Mobildienste angekündigt. Der Messenger ersetzt
den Short Messaging Service (SMS) über Mobilfunk und konkurriert mit vielen Diensten wie
■
What’s App oder Windows Messenger. vs
Auktionen im
Video-Livestream
D
as Berliner Auktionshaus Auctionata übertrug Anfang Dezember seine erste Live-Auktion im Internet. Laut Geschäftsführer Alexander
Zacke nahmen 512 Zuschauer daran teil und wurden 354.000 Euro eingenommen. Allerdings: 70
der 100 Sammlerstücke wurden nur zum Startpreis verkauft oder fanden keinen Liebhaber, nur
um elf Kunstgegenstände wurde aktiv geboten.
Ab nächstem Jahr will Auctionata immer freitags
Online-Live-Auktionen starten. Das Start-up setzt
dafür auf eine eigens entwickelte Streaming-Technik und betreibt in München, Düsseldorf und
Wien Standorte. Auctionata.com ist mit rund 16
■
Millionen Euro Risikokapital ausgestattet. vs
6.
plentymarkets
Online-Händler-Kongress
013
2. März 2013
d by
Die Jahresauftaktveranstaltung
für den E-Commerce 2013
Folgende Key-Speaker erwarten Sie:
Jan Griesel
plentymarkets
Founder und CEO
Dr. Georg Wittmann
ibi research
Senior Consultant
Benjamin Loos
42 die Netzexperten
Geschäftsführer
Jochen Krisch
Exciting Future
Geschäftsführer
Johannes Altmann
Shoplupe
Geschäftsführer
Alexander Graf
NetImpact Framework
E-Commerce & Strategie
Fachvorträge & Workshops:
Informieren Sie sich in 35 Fachvorträgen und Workshops
aus den Bereichen Marktplätze, Marketing, Recht,
Shopoptimierung, Payment und natürlich dem
E-Commerce-System plentymarkets.
Fachmesse:
Treffen Sie über 50 Aussteller aus allen Bereichen des ECommerce. Mit dabei sind unter anderem Amazon, ebay,
DHL, Hermes, PayPal und viele mehr.
Networking:
Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit rund 1000 Händlern
und Experten auszutauschen und feiern Sie auf der
großen E-Commerce-Party (Buffet und Getränke inklusive).
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Rabatt mit dem Gutscheincode IWB-OHK2013
4
Internet World BUSINESS
RÜCKSCHAU
20. Dezember 2012
26/12
JAHRESRÜCKBLICK 2012
Das war das Internet-Jahr
2012 diskutiert die Online-Branche das Leistungsschutzrecht sowie die Zeitungskrise. Der Facebook-Börsengang wird aufmerksam verfolgt. Im E-Commerce versuchen sich zahlreiche Abo-Modelle, auch der Lebensmittelhandel gewinnt an Fahrt
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 15 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31
Die Europäische Union spielt auch in der
Netzpolitik eine immer größere Rolle.
Am 11. Januar verabschiedet die EUKommission einen Aktionsplan mit 16
Einzelmaßnahmen, um den Binnenmarkt auch im Web zu stärken. Das
Spiele-Blockbuster auf Pro Sieben Games
Ziel: Der elektronische Handel innerhalb der EU soll bis 2015 verdoppelt
werden. +++ Bei der Consumer Electronics Show in Las Vegas steht das Zusammenwachsen von TV und Internet erneut im Mittelpunkt. Mit TV-Apps
werden bewegte Internet-Inhalte
auf den großen Bildschirm im
Wohnzimmer geholt. +++ Diesem Zusammenwachsen müssen
sich auch die Fernsehsender stellen. Pro Sieben Sat1 will zum
„digitalen Entertainment Powerhouse“ werden und startet eine
Kooperation mit Sony Online
Entertainment. Pro Sieben Sat1
Games sichert sich die europa-
weiten Exklusivlizenzen
Car2go beteiligt sich am
von acht Online Games
Hamburger Start-up Indes US-Spieleentwicklers.
telligent Apps, BetreibeTV-Spots sollen Spieler
rin der mobilen Taxiverund Reichweite für die
mittlung Mytaxi. +++ Das
Online Games generieren.
„Wall Street Journal“ startet
+++ Aus dem Gutscheineinen deutschen Internetgeschäft
verabschiedet
Auftritt. +++ Auch im
sich Pro Sieben Sat1 und
E-Commerce startet das
beendet die Kooperation
neue Jahr mit einem Big
mit Daily Deal auf ProsieBang: Der Elektronikbenproducts.de. Die Me- Media Markt öffnet auch händler Media Markt eröffdiengruppe RTL Deutsch- im Internet die Pforten
net seinen Online Shop.
land steigt hingegen ins
+++ „Search, plus Your
Gutscheingeschäft ein und übernimmt World“ nennt Google die Verknüpfung
100 Prozent der Gutscheine.de HSS von Suchergebnissen mit Profilseiten
GmbH. +++ Die Daimler-Tochter in Google+.
JANUAR 2012
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 15 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29
Expert einen Webshop an. „Unsere Ziel-
Hiroshi Mikitani, Gründer von Rakuten
Der japanische E-Commerce-Riese
Rakuten will in Deutschland Gas geben
und mehr Händler für den Marktplatz
Rakuten.de Shopping (früher Tradoria) gewinnen. Händlerschulungen sollen dabei helfen. +++ Nach dem Start
des Online Shops von Media Markt
kündigt auch der Elektronikhändler
setzung ist, das Internet als sinnvolle
Ergänzung und nicht als Alternative
zum stationären Handel zu etablieren“,
sagt Stefan Müller, Vorstand der Expert
AG. Expert betrachtet den Relaunch
der Webseite als ersten Schritt auf dem
Weg zum Multichannel-Unternehmen.
Multichannel-Vertrieb entwickelt sich
2012 zu einem stark diskutierten Trend.
+++ Intershop stellt mit „Intershop 7“
die nächste Generation seiner E-Commerce-Plattform vor. +++ Der W3BReport bringt es ans Licht: Facebook
Commerce zieht noch nicht. Lediglich
zwei von 100 Facebook-Mitgliedern
haben schon einmal in einem Shop auf
Facebook eingekauft, findet der W3BReport „Shopping via Facebook“ von
Fittkau & Maaß heraus. +++ Auch wenn
Social Commerce noch in den Anfängen steckt, E-Commerce boomt in
Deutschland: Von 2010 auf 2011 stieg
der E-Commerce-Umsatz um 3,4 Milliarden Euro auf 21,7 Milliarden Euro.
Das entspricht einem prozentualen
Wachstum von 18,5 Prozent, berichtet
der Bundesverband des Deutschen Versandhandels in seiner Studie „Interaktiver Handel in Deutschland 2012“. Das
E-Commerce-Volumen soll laut Verband 2012 voraussichtlich um 16,5
Prozent wachsen. +++ Nicht nur der
E-Commerce-Umsatz entwickelt sich
rasant, auch die Werbeausgaben für
Online wachsen. Für 2012 prognostiziert
der Online-Vermarkterkreis (OVK) ein
Wachstum der Online-Werbung von 11
FEBRUAR 2012
Prozent auf über 6,3 Milliarden Euro
Bruttowerbevolumen. +++ Facebook
führt soziale Anwendungen ein. Nutzer müssen die Plattform nicht mehr
verlassen, um beispielsweise Musik zu
hören oder nach Rezepten zu suchen.
Anwendungen für die Facebook-Chronik
26/12
RÜCKSCHAU
20. Dezember 2012
Internet World BUSINESS
5
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 15 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31
Der Bundestag verabschiedet die sogenannte „Button-Lösung“. Das Gesetz konkretisiert die Beschriftung von BestellButtons in Online Shops, um Verbraucher vor Abzocke zu schützen. Es tritt
Anfang August in Kraft. +++ Der amerikanische Marktplatz für Designprodukte Fab.com kauft das Berliner Unternehmen Casacanda und relauncht den
Auftritt unter Fab.de +++ Unter dem
Namen „Paypal Here“ präsentiert die
eBay-Tochter Paypal ein Zahlungssystem, das aus einem Lesegerät und einer
Online-Zahlungsanbieter
Paypal stellt
eine Lösung
für den stationären Handel
vor
Kundenkommunikation.
+++ Die Social-Media-Plattform Pinterest findet viele
Anhänger und wird zum
neuen Liebling der OnlineMarketing-Trendsetter. +++
Und noch zwei Tendenzen
zeichnen sich 2012 ab: OnDer Online-Lebensmittelhandel nimmt Fahrt auf
line-Abo-Dienste und die Bestellung von Lebensmitteln
App für Android-Smartphones oder online. Beispiele sind Hellofresh.de,
iPhones besteht. Zielgruppe: der stati- Kommtessen.de und Schlemmertuete.de.
onäre Handel. +++ Die Sektion Mobile +++ Die schwarz-gelbe Koalition beder Agof legt nach zwei Jahren wieder
die „Mobile Facts“ vor. Die Studie
erhebt Reichweiten und Strukturdaten
von mobilen Webseiten. G+J Electronic
Media Sales und Interactive Media CCSP
führen das Vermarkter-Ranking an.
+++ Der Online-Modehändler Zalando
entwickelt sich zum Marktplatz. Die
ersten Handelspartner bieten ihre Produkte auf Zalando.de an. Zalando
übernimmt für sie die Abwicklung der Zalando entwickelt sich zum Marktplatz
Casacanda wird als Fab.de relauncht
schließt, ein Leistungsschutzrecht für
Presseverlage auf den Weg zu bringen.
In dem Beschluss heißt es: „Gewerbliche
Anbieter im Netz, wie Suchmaschinenbetreiber und News-Aggregatoren, sollen künftig für die Verbreitung von Presseerzeugnissen im Internet ein Entgelt
an die Verlage zahlen.“ Das Leistungsschutzrecht stößt auf Kritik. Suchmaschinenanbieter wie Google argumentieren, dass durch ihren Dienst schließlich Leser auf die Internet-Angebote der
Verlage geführt werden.
MÄRZ 2012
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 15 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Adobe positioniert sich auf der Haus-
messe Digital Marketing Summit auch
als Spezialist für Online-MarketingLösungen. Nach der Integration der
verschiedenen Zukäufe wie Omniture,
Day Software oder Efficient Frontier
soll der Bereich Digital Marketing
Max Thinius, Sprecher des Bundesverbands Lebensmittel-Online-Handel
mehr Sichtbarkeit erhalten. +++ Die
Sendergruppe Pro Sieben Sat1 übernimmt die Münchner Agentur Booming.
Booming ist auf Suchmaschinenmarketing und Suchmaschinenoptimie-
rung spezialisiert, das Angebot umfasst jedoch auch
andere Dienste rund um
das digitale Marketing.
+++ Streaming-Musikdienste erhalten Aufmerksamkeit und Geld. Der
schwedische Musikdienst
Spotify startet in Deutschland. Spotify kann nur mit
einem Facebook Account
genutzt werden. Konkurrent Simfy bekommt eine
Million Euro von seinen Investoren.
+++ Neun Online-Lebensmittelversender
gründen ihren eigenen Verband. Die
Gründungsmitglieder des Bundesverbands Lebensmittel-Onlinehandel (BVLO)
sind Allyouneed.com, Amorebio.de,
Deinbiogarten.de, Emmas-enkel.de,
Food.de, Froodies.de, Gourmondo.de,
Supermarkt.de und Topfkauf.de. +++
Immer mehr Start-ups versuchen, Waren im Abo-Commerce-Modell zu vertreiben. Schuhe, Windeln, Lebensmittel,
Instagram wird von Facebook gekauft
Socken: Der Optimismus
ist groß, dass Verbraucher
dafür Abos abschließen.
+++ Elf europäische
Branchenverbände, darunter das Interactive Advertising Bureau Europe,
rufen die European Interactive Digital Advertising Alliance (www.edaa.eu) ins
rund eine Milliarde US-Dollar. Die
Branche spekuliert darüber, was sich das
soziale Netzwerk von dem Kauf verspricht. Instagram betreibt eine FotoSharing-Community für Smartphones.
+++ ARD und ZDF gründen gemeinsam
mit anderen Medienunternehmen die
Berliner Germany’s Gold GmbH. Sie
soll Ende des Jahres eine Video-on-Demand-Plattform starten, deren Namen
noch nicht feststeht. Auch das Kartellamt muss noch zustimmen. Das Portal
soll TV-Produktionen zeigen und sich
durch Werbeeinnahmen sowie Aboerlöse finanzieren.
Leben. Sie soll die Einhaltung der
Selbstverpflichtung zu Online Behavioral Advertising überwachen,
an der die Branche arbeitet. Die
EDAA lizenziert das OBA-Icon,
das in zielgerichtete Werbung
eingebunden werden soll, um
die Verbraucher über Targeting
zu informieren und ihnen das
Opt-out zu ermöglichen. +++
Facebook übernimmt das kalifornische Start-up Instagram für Adobe: Mehr Sichtbarkeit im Online Marketing
APRIL 2012
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6
RÜCKSCHAU
Internet World BUSINESS
20. Dezember 2012
26/12
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Brasilien entwickelt sich sehr dynamisch, der E-Commerce kommt jedoch noch nicht so richtig in Schwung;
das will die Otto Group ändern: Sie will
dort bis 2016 zusammen mit dem
brasilianischen Distanzhändler Post-
Mobile Kampagnen
Entwicklung 2008 bis 2011
1.973
+62%
1.221
885
489
+81%
2008
2009
+38%
2010
2011
Im Jahr 2011 wurde mit 1.973 Werbekampagnen ein neuer Spitzenwert erzielt
© INTERNET WORLD
Business 26/12
Quelle: BVDW,
Stand: 2012
haus.com 500 Millionen US-Dollar pro auf Ad Center umzustellen. Mit Ad
Jahr via E-Commerce erwirtschaften. Center vermarkten beide Unterneh+++ Nicht nur Brasilien auch Russland men ihre Werbung in den Suchmaschigilt als Wachstumsmarkt für digitale nen Bing und Yahoo Search. +++ Das
Geschäfte. Die Investment-Gesell- japanische E-Commerce-Unternehschaft eVenture Capital Partners, an der men Rakuten investiert 100 Millionen
die Otto Group beteiligt ist, kauft An- US-Dollar in den Bilderdienst Pinterest.
teile am russischen Inkubator Fast Lane +++ Der Internet-Lebensmittelmarkt
Ventures für sieben Millionen Dollar. Froodies.de meldet Insolvenz an. Der
+++ Der Versandhändler Neckermann Grund dafür: Die geplante zweite Figibt den Print-Katalog auf und will nanzierungsrunde kann nicht abgekünftig nur noch als Online Pure Player schlossen werden. +++ Mobile Commerce
auftreten. +++ Mobile Werbekampag- wächst: Jeder dritte Smartphone-Besitnen wachsen stark. Laut einem
Report der Unit Mobile Advertising im Bundesverband Digitale Wirtschaft erzielt der
deutsche Markt für Mobile
Advertising mit 1.973 Kampagnen einen neuen Rekord.
+++ Seit Anfang Mai arbeiten Yahoo und Microsoft daran, deutsche, österreichische und Schweizer Kunden Das Ad Center kommt nach Europa
Facebook feiert den Börsengang
zer in Deutschland (31,7 Prozent) nutzt
das Gerät mittlerweile auch zum Einkauf, ergibt eine repräsentative OnlineUmfrage des Bundesverbands des
Deutschen Versandhandels (BVH) in
Zusammenarbeit mit der Creditreform
Boniversum GmbH. Im Vorjahr betrug
der Anteil erst 8,3 Prozent. +++ Mit viel
Tamtam geht das Social Network Facebook an die Börse, technische Pannen
inklusive. 38 US-Dollar beträgt der
Ausgabepreis der Aktien, der Kurs geht
anschließend auf Talfahrt.
MAI 2012
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Die Google Produktsuche wird 2013 in
Google Shopping umbenannt werden.
Die Einführung von Google Shopping
macht aus der kostenlosen TrafficQuelle Google Products ein kostenpflichtiges CPC-Modell (Cost
per Click). Darüber hinaus übernimmt Google das amerikanische Gütesiegel Kikscore. Mit
den durch den Deal übernommenen Technologien und Google baut an seiner E-Commerce-Strategie
Patenten will Google sein eigenes Gütesiegel Trusted Stores stärken. Names and Numbers) veröffentlicht
+++ Die Internet-Verwaltung ICANN die Liste der 1.930 Bewerbungen für
(Internet Corporation for Assigned 1.409 neue generische Top-Level-Domains (gTLD) wie .app oder .shop. 70
der 1.930 Bewerbungen stammen aus
Deutschland. Unter den Bewerbern
sind auch viele Handelsunternehmen.
+++ Die VZ Netzwerke Ltd. firmiert in
Poolworks Ltd. um. Da die Nutzerzahlen der VZ-Netzwerke kontinuierlich
zurückgehen, werden die sozialen
Netzwerke SchuelerVZ, MeinVZ und
StudiVZ strategisch neu ausgerichtet.
Neue TLD: Bewerberliste veröffentlicht
+++ Das Internet-Warenhaus
Amazon bietet seinen Kunden
die stationäre Abholung von
Bestellungen in den HermesPaketshops an. +++ Zusammen
mit anderen Couponing-Anbietern gründet die GoogleTochter Daily Deal einen Branchenverband. Gründungsmitglieder der Global Daily Deal Association
sind neben Daily Deal die britischen
Websites Discountvouchers.co.uk, Time
Out und Mumsandme sowie Sweetdeal
und Dealcollector. Die Mitglieder verpflichten sich zu einem Verhaltenskodex. +++ Das soziale Netzwerk Facebook steigt in den automatisierten Handel von Display-Anzeigen ein. Künftig
können Werbungtreibende auf der
Facebook Exchange Werbeplätze in
Echtzeit ersteigern, um ihre Zielgruppen unter den Facebook-Nutzern präziser zu erreichen. Facebook testet die
Exchange mit acht Demand-Side-Plattformen. +++ Die Voreinstellung „Do
not Track“ in Microsofts Browser Internet Explorer 10 sorgt für Diskussionen
in der US-amerikanischen InternetWerbebranche. Bei „Do not Track“
signalisiert der Browser, dass das Surfverhalten des Nutzers nicht verfolgt
werden soll. +++ Der Shopping-Club
Wanilla.de, der im Juni an den Start
geht, setzt auf das Prinzip Curated
Shopping – Experten oder Promis
sprechen Produktempfehlungen aus.
Im August benennt sich Wanilla in
Berryavenue.de um.
Shopping-Club Wanilla.de startet und
heißt schon bald Berryavenue.de
JUNI 2012
▶
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Internet World BUSINESS
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Seven Ventures, Tochter von Pro Sieben
Sat1, übernimmt die Mehrheit an der
Opodo-Tochter Tropo.de. Der Reiseveranstalter vermittelt Pauschal- und LastMinute-Reisen. +++ Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) kündigt
an, ab August 2012 auch die Nutzung
von IPTV auszuweisen. Da IPTV eine
grundsätzlich andere Verbreitungstechnik als DVB (Digital Video
Broadcast) ist, kommt für IPTV auch
erstmals eine zusätzliche Messtechnik
zum Einsatz: Audiomatching. +++ Der
Frankfurter Versandhändler Necker-
Intersport: Nicht mehr nur stationär
Zalando gerät
wegen schlechter
Arbeitsbedingungen in die Kritik
mann.de meldet Insolvenz an. Am 27.
September werden dann die vorläufigen Insolvenzverwalter das Ende des
Versandhandelsunternehmens Neckermann zum 30. September verkünden.
+++ E-Commerce-Offensive bei Intersport. Die frisch gegründete Tochter Intersport Multichannel GmbH soll einen
für Frühjahr 2013 geplanten Shop samt
Multichannel-Strategie entwickeln. +++
Der Online-Modehändler Zalando gerät
wegen schlechter Arbeitsbedingungen
in seinem Lager in Großbeeren in die
Kritik. Mitarbeiter werden mit Niedriglöhnen abgespeist, berichtet die
ZDF-Reportage „Gnadenlos billig“.
+++ Zalando ist aber auch der Newcomer unter den führenden deutschen
Webshops. Laut „Online Shopping Survey“
des Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK verdrängte Zalando 2011
Tchibo.de von Platz fünf der deutschen
Webshops mit den meisten OnlineKäufern. +++ Stagnation bei der Zahl
der deutschen Internet-Nutzer: Der
„(N)Onliner Atlas 2012“ von TNS Infratest und der Initiative D21
weist eine Online-Nutzung von 75,6 Prozent
aus. Beinahe jeder vierte
Deutsche bewegt sich
nicht im Netz. Der Anteil
der Internet-Nutzer pendelt sich um die 76-Prozent-Marke ein. +++ Die
Deutsche Post verstärkt
Neckermann.de meldet Insolvenz an
sich im Online Marketing und übernimmt Intelliad. Das Münchner Unternehmen ist auf Bid Management und
Multichannel Tracking spezialisiert.
2010 hatte die Deutsche
Post bereits Nugg Ad,
2011 Adcloud übernommen. Intelliad agiert wie
Nugg Ad und Adcloud
jedoch weiterhin eigenständig.
Intelliad gehört nun zur
Deutschen Post
JULI 2012
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Die sogenannte „Button-Lösung“ tritt in
Kraft. Alle Bestellseiten von Online
Shops müssen der neuen gesetzlichen
Regelung angepasst werden. Beim
Klick auf den Bestell-Button muss den
Mit Gesten den Fernseher steuern
Nutzern klar sein, dass die Bestellung
kostenpflichtig ist. +++ Das Möbelhaus
Ikea motzt seinen neuen Katalog mit
einer mobilen App und Augmented
Reality auf. Ein stilisiertes Mobiltelefon
weist darauf hin, dass eine Seite mit
dem Smartphone gescannt werden
kann. Damit erhalten Betrachter Zugang zu Animationen, Videos, Bildergalerien und interaktiven Funktionen
wie 3-D-Modellen. Ikea hofft,
dass sich seine Kunden aufgrund
der digitalen Erweiterung länger
und intensiver mit den Angeboten beschäftigen. +++ Es scheint,
dass kaum eine Woche vergeht,
ohne dass eine neue Crowdfunding-Plattform startet, zum Beispiel Foundingcrowd.org. Und
fast alle Newcomer setzen auf die
Schwarmfinanzierung von Startups. +++ Was passiert mit der
elektronischen Lastschrift,
wenn die Single
European Payment
Area (SEPA) realisiert ist?
Diese Frage beschäftigt den
Online-Handel. Ab Februar
2014 könnte Schluss mit der
elektronischen Lastschrift (eLV)
sein. Denn ab dann muss jeder Kunde
dem Händler ein schriftliches Mandat
für die eLV erteilen. Dieses Bezahlverfahren wäre damit für das Online
Shopping unattraktiv. +++ Die 2008
gegründete Modeplattform Stylight.de
wächst kräftig. Die Gründer und Investoren rechnen in diesem Jahr mit
einem Außenumsatz von rund 100
Millionen Euro – eine Verdreifachung
gegenüber dem Vorjahr. +++ Auch bei
Serviceplan war das Geschäftsjahr
2011/2012 sehr erfolgreich. Die
Münchner Agenturgruppe kann das
Jahr mit einem Umsatzwachstum von
18,6 Prozent abschließen.
+++ Auf der IFA zeigen
die Hersteller ihre
AUGUST 2012
Ikea erweitert den
gedruckten Katalog um eine
App und Augmented Reality
Mode-Portal Stylight.de wächst kräftig
Neuerungen für die vernetzte Zukunft:
immer größere Bildschirme, 3-D mit
und ohne Brille und natürlich Vernetzung allerorten. Fernseher mit Netzzugang boomen. Laut Branchenverband
Bitkom ist mittlerweile beinahe jedes
zweite verkaufte Gerät (46 Prozent) ein
Smart TV. Doch nur 50 Prozent der
Verbraucher, die einen Smart TV haben, schließen diesen auch ans Internet an. Um die Bedienung der smarten
Geräte zu vereinfachen, arbeiten die
Fernsehgeräte-Hersteller an Gestenund Sprachsteuerung.
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26/12
RÜCKSCHAU
20. Dezember 2012
Internet World BUSINESS
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Die Online-Marketing-Messe Dmexco
bringt die Branche nach Köln. Mit
über 21.000 Besuchern und mehr als
570 Ausstellern ist die vierte Dmexco
die erfolgreichste seit ihrer Gründung
im Jahr 2009. +++ Der OVK (OnlineVermarkterkreis) prognostiziert, dass
das Brutto-Online-Werbevolumen in
Deutschland 2012 fast 6,5 Milliarden
Euro erreichen wird – eine Steigerung
von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. +++ Während deutsche Verlage
beim Thema Paid Content noch Zu-
ein slowakisches Start-up, ist
der Dienstleister. +++ Axel Springer Digital Classifieds übernimmt
die Allesklar.com AG, Betreiberin
des Städteportals Meinestadt.de.
+++ Um digitale Geschäftsmodelle voranzutreiben, gründet
die Pro-Sieben-Tochter Seven
Polnische Medienhäuser setzen auf Paid Content
Ventures gemeinsam mit der
Berliner Covus Gruppe den Inkurückhaltung üben, führen in Polen sie- bator Covus Ventures. Seven Ventures
ben Medienhäuser ein gemeinsames steuert Mediapakete bei, um in den
Online-Bezahlsystem ein. Piano Media, kommenden Jahren mehrere Beteiligungen im Bereich E-Commerce aufzubauen. +++ Apple bringt das BeÜber 21.000 Besucher kommen zur
triebssystem iOS 6 heraus. Es enthält
Dmexco 2012 nach Köln
die neue Passbook-App. Mit ihr können QR-Code-basierte Dokumente wie
Kinokarten oder Flugtickets zentral abgelegt werden. Branchenbeobachter
werten das als Einstieg ins mobile Bezahlen. +++ September ist der Messemonat
im Online Marketing und E-Commerce. Der Deutsche Versandhandels-
kongress und die Mail Order World
präsentieren sich erstmals unter dem
neuen Namen Neocom. Die Messe
wurde nicht einfach nur umbenannt,
auch am Kongressprogramm wurde
gefeilt, um es praxisorientierter zu
Die Neocom 2012 in Wiesbaden
gestalten. Mytoys.de wird als „Versender
des Jahres“ ausgezeichnet. +++ Und
noch ein Kongress, diesmal in München: E-Commerce-Experte Jochen
Krisch lädt zur K5, Untertitel: „A new
kind of E-Commerce-Conference“.
SEPTEMBER 2012
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Welchen Einfluss haben Platzierung,
Form oder Umfeld auf die Wahrnehmung von Werbung im Internet? Die
Agof: Zehn Jahre OnlineReichweitenmessung
Reichweite von 166 Online-Angeboten gemessen
wurde, werden heute 771
Angebote erfasst. +++ Die
Zahl der Online-Käufer
steigt. Das zeigt die Studie
„ACTA 2012“ des Allensbach-Instituts. Lag der
Anteil der Online-Käufer
an der Gesamtbevölkerung 2011
noch bei 69 Prozent, stieg er
2012 auf 74 Prozent. +++ Wer
2011 Deutschlands größte
Webshops waren, ermitteln das
EHI Retail Institut und der Marktforscher Statista. Auf den Top3-Plätzen: Amazon, Otto und
Neckermann. Überraschung
auf Platz vier: Computerversender Notebooksbilliger.de schiebt
sich gegenüber dem Vorjahr um
Die 4Q-Initiatoren: Matthias Ehrlich, Marianne
fünf Plätze nach vorn. +++ Das
Stroehmann, Ulrich Kramer, Manfred Klaus (v.li.)
Arbeitsgemeinschaft
Online
Forschung
(Agof) plant die Schaffung einer neuen
Kennziffer, die die Wahrnehmungschance von Online-Werbung bewerten
soll. In diesen „O-Wert“ fließen verschiedene Parameter wie Sichtbarkeit,
Größe oder Werbedichte ein. Außerdem feiert die Agof ihr zehnjähriges
Bestehen. Während ursprünglich die
Thema „Qualität“ be- (BVDS). Er will eine Kultur der Selbstschäftigt die Online-Ver- ständigkeit fördern, Start-ups ein Netzmarkter und Media- werk bieten und politische InteressenAgenturen.
Interactive vertretung sein. +++ Radio übers Web zu
Media, Pilot, Plan Net und hören, wird in Deutschland immer
United Internet Media sto- beliebter. Über 32 Millionen Bundesßen mit ihrer Initiative „4Q“ eine
Qualitätsdebatte
an. Ihr Ziel ist,
neue Impulse für
hochwertige Online-Werbung zu geben. +++
Microsoft stellt das Betriebssystem Windows 8 und das mobile
Pendant Windows Phone 8 vor.
Mit Windows 8 überträgt
Microsoft das App-Prinzip auf Microsoft Surface: Die sogenannten „Live Tiles“
den Desktop und andere Geräte. (Kacheln) bilden die Applikationen ab
„Ads in Apps“ nennt Microsoft
die neue Vermarktungsmöglichkeit in bürger hören laut Bundesverband
den Applikationen, die nun geräte- Digitale Wirtschaft Radio im Internet.
übergreifend auf allen Plattformen prä- Der Verband beruft sich auf eine Aussent sind. +++ In Berlin formiert sich wertung der repräsentativen IAB-Studer Bundesverband Deutsche Startups die „Mediascore Europe“.
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Lange hat die Branche daran gearbeitet, nun geht es
los: Der Deutsche Datenschutzrat
Online-Werbung
nimmt die Arbeit auf. Angesiedelt unter dem Dach
des Zentralverbands der
Deutschen
Werbewirtschaft (ZAW), koordiniert
er die Selbstregulierung
der Werbebranche bei Online Behavioural Advertising. Ein Kernelement ist
die Einblendung eines Piktogramms –
ein kleines „i“ in einem Dreieck –, mit
dem die Nutzer über Behavioural Targeting informiert werden. +++ Das
US-amerikanische Bewertungsportal
Yelp übernimmt den europäischen
Wettbewerber Qype. Beide Dienste
empfehlen Verbrauchern Restaurants,
Läden und Dienstleister anhand von
Nutzerbewertungen. +++ ModeTrends direkt aus London: Die bri-
nicht rechtskräftig, die Rechtslage unsicher. +++ Die „Frankfurter Rundschau“ stellt einen
Insolvenzantrag. Die Zeitung
erscheint weiter und nutzt die
Aufmerksamkeit, um für ein
„Solidaritätsabo“ zu werben. Yapital soll ein Multichannel-Bezahlverfahren sein
tische Waren- +++ Einige Tage nach dem Inhauskette Marks & solvenzantrag des Druck- und Verlags- berichten Medien über ein mögliches
Spencer launcht einen hauses Frankfurt am Main, in dem die Aus für die „Financial Times Deutschland“.
deutschen Online Shop unter „Frankfurter Rundschau“ erscheint, Verstärkt wird nun die Frage gestellt,
Marksandspencer.de. +++ Double
ob in Deutschland ein Zeitungssterben
einsetzt und welche Rolle das Internet
Opt-in illegal? Ein Urteil des Oberlandesgerichts München erklärt das
dabei spielt. +++ Lange war es still um
gängige Double-Opt-in-VerfahYapital, das geplante Payment-System
ren für unzulässig. Das Urteil
von Otto. Im Gespräch mit „Der Hanverunsichert die Branche. Die
del“ lüftet Yapital-Geschäftsführer Nils
Bestätigungs-Mail ohne werbliWinkler den Schleier ein wenig: Yapital
che Inhalte, die sicherstellen soll,
sei ein neuer Weg, im Multichanneldass eine wirksame EinwilliEinzelhandel bargeldlos zu bezahlen.
gungserklärung zum Versand
Im ersten Halbjahr 2013 soll das Bevon Newslettern oder Werbe-Ezahlverfahren starten. Händler sollen
Mails erteilt ist, wurde für rechtsdurch wettbewerbsfähige Gebühren
widrig erklärt. Das Urteil ist noch Bewertungsportal Yelp übernimmt Qype
gewonnen werden.
Dieses Piktogramm in Online-Werbung weist Nutzer
darauf hin, wer ihre
Daten sammelt
NOVEMBER 2012
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Tablet-Zeitung „The Daily“ der
News Corp. wird Mitte Dezember eingestellt. Das E-Paper „The
Daily“, im Februar 2011 gestartet, wendet sich speziell an Tablet-Besitzer. Zu Preisen von 99
US-Cent pro Woche oder 39,99
US-Dollar pro Jahr soll das EPaper nur 100.000 Abonnenten
Shopping mit QR-Codes im eBay-Kaufraum
erreicht haben. Als Tablets auf
Ebay eröffnet in Berlin einen temporä- den Markt kamen, hatte sich gerade die
ren Kaufraum: Vom 6. bis 16. Dezem- Verlagswelt davon einen Schub für ihre
ber können sich Kunden im Berliner digitalen Angebote erhofft. +++ Erst
Laden inspirieren lassen und Shopping übernimmt Media Ventures, eine Beteimit dem Smartphone und QR-Code ligungsgesellschaft, zu der der Verausprobieren. +++ Abschied: Die „Financial Times Deutschland“ erscheint am
7. Dezember zum letzten Mal. Die Exemplare der letzten Ausgabe sind gleich
ausverkauft. Der Online-Auftritt der
geschätzten Wirtschaftszeitung bleibt
im Netz. +++ Und noch ein Aus: Die
Das E-Paper „The Daily“ wird
Mitte Dezember eingestellt
markter Ströer Interactive gehört, den
Online-Vermarkter Free X Media. Dann
steigt der größte deutsche Außenwerber Ströer Out-of-Home Media AG ins Online-Werbegeschäft ein. Dazu kauft das
Kölner Unternehmen den OnlineWerbemarktplatz Adscale sowie die von
der Media Ventures GmbH gehaltenen
Anteile an der Ströer Interactive
GmbH, der Free X Media GmbH und
der Business Advertising GmbH. Damit katapultiert sich Ströer in die Top 3
der Online-Vermarkter in Deutschland. +++ Nach anfänglichem Zögern
beginnen mehr und mehr Online-Vermarkter von Nachrichten-Webseiten,
einen
eine Teil ihrer Display-Werbeplätze in
Echtzeit
zu handeln. Spiegel QC, VerEch
markter von Spiegel Online, hat
dazu eine „Premium Private Exchange“ auf Basis der Technologie
von Yieldlab eingerichtet. Interactive Media arbeitet mit Appnexus
zusammen, um Inventar über die
„Premium Publisher Plattform“ in
DEZEMBER 2012
Echtzeit zu handeln. Axel Springer Media
Impact testet Real-Time Advertising zusammen mit Rubicon Project. +++
Stagnation im deutschen Werbemarkt
2012: Die Experten des ZAW gehen in
Am 7. Dezember erscheint die „Financial
Times Deutschland“ zum letzten Mal
ihrer Herbstanalyse für das zu Ende
gehende Jahr von einem leichten Rückgang um 0,8 Prozent der Brutto-Investitionen in Werbung auf 29,68 Milliarden Euro aus.
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MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Neues Mitglied bei der ARF
GETTINGS SNAP
Erste Kampagne mit Lascana
Gettings bietet auf seiner Webseite und in
der mobilen Anwendung „Location Based
Services“ an, also Möglichkeiten, auf lokale
Angebote von Händlern oder Restaurants
zuzugreifen. Mit
„Snap“ bringt das
Mobile-MarketingUnternehmen nun
ein neues App-Feature auf den Markt –
als erster Kunde testet
der Dessous- und
Bademodenanbieter
Lascana die Fotoanwendung. Konsumenten können hier
Das neue App
Rabatte auf alle DesFeature „Snap“ sous- und Wäscheartikel gewinnen, indem
sie direkt im Laden das gewünschte Produkt abfotografieren. Die App generiert
daraufhin einen persönlichen Rabatt-Coupon, der innerhalb von 30 Minuten an der
Kasse eingelöst werden kann. sg
GOOGLE
26/12
Go viral, go!
IP DEUTSCHLAND
Als erster deutscher TV-Vermarkter hat sich
IP Deutschland dem US-amerikanischen
Forschungsverband „Advertising Research
Foundation“ (ARF) angeschlossen. Die ARF
untersucht seit mehr als 75 Jahren Methoden der Werbeforschung, Grundlagen der
Werbewirkung sowie deren praktischen
Mehrwert für das Marketing. Mehr als 400
Mitglieder – Werbe- und Media-Agenturen, Medienunternehmen, Verbände, Forschungs- und Bildungseinrichtungen –
nutzen seitdem die Studien und Services
des Forschungsverbands. Über die ARF
kann IP Deutschland nun direkt auf die
neuesten amerikanischen Ergebnisse zugreifen und umgekehrt Impulse zu Themen wie Konvergenz, Wirkung von Sonderwerbeformen oder Involvement und
Werbewirkung in die ARF einbringen. sg
20. Dezember 2012
Unruly blickt auf 2012 zurück und präsentiert die am meisten geteilten Clips des Jahres
A
uf der Liste der Online-MarketingBegriffe 2012 steht „Social Video
Advertising“ sicherlich auf den obersten
Plätzen. Welches Potenzial das gezielte
virale Verbreiten von Video-Content im
Social Web birgt, haben viele Marketingverantwortliche so richtig erst in diesem
Jahr erkannt.
Wie erfolgreich solch ein geteilter Clip
werden kann, zeigt die Anzahl der „Shares“
der besten Social Video Ads dieses Jahres.
Das Ranking wurde vom Social-VideoAdvertising-Anbieter Unruly erstellt und basiert
auf Daten, die zwischen
Die erfolgreichsten Social Video Ads 2012
dem 21. November 2011
(Nicht berücksichtigt wurden Film-Trailer und TV-Spots)
und dem 21. November
Invisible Children:
110.068.928 Shares
2012 erhoben wurden.
Kony 2012
Die zentrale Messgröße
TNT: A Dramatic
44.352.283 Shares
sind die Shares eines
Surprise On A Quiet Square
Videos, da deren Anzahl –
Abercrombie & Fitch:
2
2.435.774
Shares
Call Me Maybe
im Gegensatz zu Views –
laut Unruly eine wesentDC Shoes:
2.292.354 Shares
Gymkhana 5
lich validere Aussage über
P&G:
die Viralität eines Videos
2.227.528 Shares
Best Job
sowie sein emotionalisieDancesport Studio:
rendes Potenzial ergibt.
2.094.766 Shares
Two-Year-Old Dancing The Jive
Die großen Abräumer
Melbourne Metro:
Dumb Ways To Die
1.217.751 Shares
Die Kampagnen der groChevrolet:
1.140.769 Shares
ßen Top-Marken im RanOK Go, Needing/Getting
king der weltweit erfolgVolkswagen:
1.127.479 Shares
reichsten Social Video
The Bark Side
Ads des Jahres 2012 sind
PBS Studios: Mister Rogers
1.045.039 Shares
Remixed, Garden Of Your Mind
zwar in den Top 20 vertreten, haben es aber nicht
© INTERNET WORLD Business 26/12
Quelle: Unruly
unter die besten Zehn geschafft. So liegt Google
beispielsweise mit dem Clip „One Day, chine (Red Bull Kluge)“ und 804.418
Project Glass“ und 1.025.854 Shares auf Shares „nur“ auf der 17. Position. Der
Platz elf sowie Cola mit „Unlock The 007 Pokal für den am häufigsten auf sozialen
In You. You Have 70 Seconds“ und 933.601 Plattformen geteilten Clip in diesem Jahr
Shares auf Rang 13. Felix-Baumgartner- geht an einen eher Unbekannten: Sieger ist
Sponsor Red Bull landet mit „Athlete Ma- die Wohltätigkeitsorganisation Invisible
Foto: Fotolia / Jan Engel
12
„Kony 2012“ ist mit über zehn Millionen
Shares das erfolgreichste Social Video Ad 2012
Children, die im März mit dem Video
„Kony 2012“ die Festnahme des ugandischen Rebellenführers und mutmaßlichen
Kriegsverbrechers Joseph Kony bewirken
wollte. Auf Platz zwei liegt TNT, gefolgt
von Abercrombie & Fitch.
Olaf Kroll, Geschäftsführer von Unruly
Deutschland, erklärt die überraschenden
Ergebnisse: „Emotionalisierender Content und Bottom-up Sharing standen dieses Jahr im Rampenlicht. Die Marken können von Invisible Children etwas lernen:
Es geht nicht mehr um die 30-sekündigen
Werbespots, wenn ein 30-minütiges Video
weltweit zehn Millionen Shares erzielt.“
Insgesamt ist die Anzahl der Video Shares
bei Branded Content 2012 stark gestiegen.
Die Top-500-Werbevideos des Jahres wurden in diesem Jahr insgesamt 113 Millionen Mal geteilt. Dies ist ein Anstieg um 21
Prozent im Vergleich zum Vorjahr (93,34
Millionen). Die Shares der Top-10-Werbevideos haben sich von 16,8 Millionen in
2011 auf 28 Millionen in 2012 erhöht. Das
■
ist ein Plus von 67 Prozent. sg
Fotos liegen vorn
Im Rahmen von Universal Search platziert
Google immer häufiger Fotos auf der ersten Suchergebnisseite. Der SEO-Dienstleister Seolytics hat für Deutschland die
Verteilung von Rich Media Content in
einer sogenannten One Box – dem hervorgehobenen Bereich für Universal-SearchErgebnisse – analysiert. Das Resultat: Fotos
führen mit 33,4 Prozent die Statistik an,
gefolgt von Videos mit 24,8 Prozent und
Shopping-Angeboten mit 21,6 Prozent.
Ortsbezogene Angaben (Places) mit 9,6
Prozent und News mit 7,6 Prozent folgen
auf den Plätzen. Die restlichen Dienste,
zum Beispiel Google Maps, kommen zusammen auf nur noch drei Prozent. fk
Anzeige
Viele Geräte, eine Botschaft ToFo: Zielgruppe
Specific Media startet das neue Mediaplanungs-Tool „Householding“
E
ndlich auch die „Influencer“ werbewirksam erreichen – das hat sich Specific Media auf die Fahne geschrieben.
Dazu hat der Digital-Media-Spezialist
nun sein neues Mediaplanungs-Tool
„Householding“ auf den Markt gebracht,
das ab sofort sämtliche Mitglieder eines
Haushalts über alle Devices mit einer
Werbebotschaft erreichen will.
Werbungtreibende sollen damit die
Möglichkeit bekommen, Resultate mit
einer einheitlichen Währung,
dem „I-GRP“ (interaktiver
Gross Rating Point) über
unterschiedliche Geräte
hinweg zu messen –
egal ob Connected TV,
Tablet, Laptop, SmartHouseholding: Mit
einer Werbebotschaft
alle Devices erreichen
phone oder PC. Das Targeting erfolgt über
die IP-Adresse des Routers. „Damit wird
sichergestellt, dass die Marke mit allen
Personen und jedem Endgerät, das sich im
Haushalt befindet, erreicht wird“, betont
Steffen Hopf, Country Manager bei Specific Media Germany. Werbungtreibende
könnten nun ihre Marken bei allen Entscheidern innerhalb eines Haushalts effizienter im Gedächtnis verankern, Begehrlichkeiten wecken und Kaufentscheidungen vorantreiben, so Hopf.
Daher sei „Householding“
besonders für Branchen
wie Consumer Electronics oder Reisen geeignet – „überall dort,
wo mehrere Personen
über den Kauf eines
Produkts oder einer
Dienstleistung mitbe■
stimmen“. sg
zuspitzen
Auf spitze Zielgruppen statt auf eine maximale Gesamtreichweite will Tomorrow
Focus (ToFo) künftig setzen. Die BurdaTochter sehe sich als Umfeldvermarkter,
und da sei das Umsatzpotenzial in spitzen
Zielgruppen deutlich höher als bei breit
gestreuten Angeboten, so ToFo-Geschäftsführer Martin Lütgenau. Zum Jahreswechsel verliert ToFo Gutefrage.net, Meinestadt.de und FAZ.net an Mitbewerber –
und damit vermutlich seine Führungsposition im Agof-Ranking. Diese Entwicklung sei jedoch nicht unerwartet gekommen und in der Planung für 2013 bereits
berücksichtigt, erläuterte Lütgenau. Die
spitzere Ausrichtung zeigt sich beim
jüngsten Neukunden Wallstreet Online,
vor allem aber bei Xing: Bereits seit Anfang Oktober 2012 vermarktet ToFo das
Mobilportal von Xing, ab 1. Januar wird
die Webseite mit rund zehn Millionen
■
Unique Usern hinzukommen. fk
26/12
MARKETING & WERBUNG
20. Dezember 2012
Internet World BUSINESS
13
Es ist nach wie vor
eine hohe Kunst in
der Werbung, die
Verbraucher oder
Nutzer in eine Kampagne einzubeziehen – VW
macht vor, wie‘s gehen kann.
VW hat gute Gründe
Volkswagen America bezieht die Internet-Nutzer als Testimonials mit ein
Vorgestellt von:
M
it der US-Werbekampagne „Why
VW“ schafft es der deutsche Autohersteller, seine Marke zu einem realen
Erlebnis zu machen. Volkswagen spielt
den Ball geschickt an seine amerikanischen Kunden ab und macht sie zum Testimonial für die eigenen Marken. Kern
der Kampagne bildet eine Social-MediaPlattform, auf der Autofans ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit ihrem Lieblingswagen und vor allem ihre Begeisterung
über diesen teilen. Schließlich kommt es
nicht auf die gefahrenen Kilometer an,
sondern darauf, wie man die Fahrtzeit
verbringt – so die Kampagnenbotschaft.
Volkswagen positioniert sich dabei
geschickt als Partner fürs Leben, der für
jeden Lebensabschnitt das richtige Auto
bietet. Die Microsite zur Kampagne hat
Allerlei Gründe:
Volkswagen lädt
die Web-Nutzer
zum Mitmachen
ein und zeigt die
Storys online
Mark Schumacher,
Projektleiter bei
der Travelscout24
GmbH in München
■ www.travelscout24.de
Neben den Geschichten der Nutzer stehen natürlich auch die
Produktvorteile von VW im Mittelpunkt des Web-Auftritts „Why VW“
Steckbrief
■
Auftraggeber: Volkswagen America
■
Auftrag: Werbekampagne „Why VW“
■
Agentur: Deutsch, Los Angeles (USA)
■
Internet: http://why.vw.com
■
Launch: September 2012
einiges zu bieten und lädt zum Entdecken ein: Unternehmenswerte stehen
neben Neuigkeiten über Volkswagen sowie Bildern und Videos von VW-Fans.
Durch die Verknüpfung mit dem Facebook-Profil des Autobauers entsteht ein
virtueller Treffpunkt für alle, die den Au-
tomobilhersteller lieben. Dadurch erhält
VW die Möglichkeit, sich mit seinen Kunden intensiver auszutauschen und gleichzeitig Anregungen einzuholen. Diese Art
von Social-Media-Kommunikation erzeugt eine enge und persönliche Kundenbindung, welche die klassische Wer-
bung mit Anzeigen und TV-Spots allein
einfach nicht mehr erreicht. Somit trifft
VW mit dieser Social-Media-Kampagne
absolut den Nerv der Zeit. Die Bilder und
Videos der VW-Kunden verleihen der
Kampagne außerdem „Trust“ und lassen
■
sie sehr authentisch wirken.
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Baby born
Kanalübergreifendes Online-Marketing-Konzept
Columbus Interactive
Oddset Deutschland
Hello
Boehringer Ingelheim
Lead-Digitalagentur für verschreibungspflichtige Medikamente
Spirit Link Medical
Überarbeitung des Marken- und Kommunikationsauftritts
inklusive Strategie, Corporate Design und Web-Maßnahmen
Campari
PR- und Social-Media-Aktivitäten für die Spirituosenmarke
Brandzeichen
Opel
Kampagne „Adam & You“ für das Modell Adam inklusive zwei
Spots, elf Print-Motiven sowie Web- und PoS-Maßnahmen
Scholz & Friends
OPC
Deutsche Bahn
Integrierte Kampagne für die mobilen Services
Scholz & Volkmer
Outnorth
Suchmaschinenwerbung für den deutschen Webshop
Exelution
Gutefrage.net
Online-Vermarktung von Gutefrage.net und anderer OnlineAngebote aus der Gruppe wie Helpster, Pointoo und Cosmiq
Interactive Media
Reckitt Benckiser
Intercontinental
Betreuung des paneuropäischen Werbeetats der Hotelkette
JWT
Lead-Agentur für Deutschland, Österreich und die Schweiz /
Entwicklung aller digitalen Maßnahmen
Initiative Media /
Plan Net
Jugend gegen
Aids e. V.
Aufklärungskampagne unter dem Motto „Save your dreams“
in Kooperation mit der Ströer AG mit Plakaten und Website
Deepblue Networks
Tui
Kommunikationskampagne mit dem Claim „Mein Urlaub …
designed by Tui“ inklusive TV-Spot und Online-Maßnahmen
Kolle Rebbe
Lenovo
Betreuung des Social-Media-Etats für den Computerhersteller
We Are Social
Wallstreet Online
Vermarktung des Finanzportals www.wallstreet-online.de
Tomorrow Focus
My Toys
Online-Winterkampagne für den Spielwaren-Webshop
Mediascale
WWF
Heldisch
Vermarktung des Food-Verticals „Worlds of Food“
IP Deutschland
Kreation der Jubiläumskampagne mit dem Claim „Wir müssen
reden“ inklusive Plakaten, Citylights, Print-Anzeigen und WebBannern zum 50-jährigen Bestehen der Umweltorganisation
Netzathleten Media
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected]
Vodafone gibt sich Smart
Der Mobilfunkanbieter startet die teuerste Werbekampagne im Web
I
nsgesamt 2,8 Millionen Euro (brutto)
wurden von den Werbungtreibenden
in Deutschland im November in Kampagnen investiert – 0,2 Prozent weniger als
im Vorjahresmonat. Von einem Abwärtstrend kann indes keine Rede sein, vor
allem nicht beim Internet. Dieser Werbekanal legte in den ersten neun Monaten
um 17 Prozent zu verglichen mit dem
Vorjahreszeitraum: Fast 2,6 Millionen
Euro investierten die Firmen in OnlineWerbung, 330.000 Euro davon Vodafone
im November für das Smart Tab II. host ■
Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im November 2012
Die teuerste Web-Werbekampagne, die im November startete, stammte von Vodafone
Produkt
Firma
Nov. 2012
in Mio. Euro
Vodafone Smart Tab II / Lenovo
Vodafone Deutschland, Düsseldorf
0,33
Sony Bravia HX855 3D-TV / „Skyfall“
Sony Deutschland, Berlin
0,13
Windowsphone.com
Microsoft Deutschland, Unterschleißheim
0,10
Eon Vertrieb Image / Antenne Thüring.
Eon Vertrieb Deutschland, München
0,09
„Call of Duty Black Ops II“-Spiele-Range
Activision Blizzard, Santa Monica (USA)
Braun Series 7 Lim. Boss Elektr.-Rasierer Procter & Gamble, Schwalbach
„Giraffenaffen“ (CD)
Universal Music Deutschland, Berlin
0,05
Harman Image
Harman Consumer Group Inter., Heilbronn
0,05
Haufe Personal Office Gold
Haufe-Lexware, Freiburg
0,04
„Wonderbrock – Das Buch der Zaubers.“ Sony Computer Entertainment, Neu-Isenburg
© INTERNET WORLD Business 26/12
Smart-Kampagne: Vodafone Deutschland
0,07
0,06
Zeitraum: 01.11.2012 – 30.11.2012
0,04
Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2012
14
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
20. Dezember 2012
26/12
INTERVIEW AD AUDIENCE
„Kein Ramsch-Inventar“
Das Jahr 2012 war beim Vermarkter-Bündnis Ad Audience von Expansion geprägt, 2013 geht es um den Break-even
N
eue Mitarbeiter, weitere Standorte
und Partner, verfeinerte TargetingTechnologien – bei Ad Audience ist in
diesem Jahr einiges passiert. Das Joint
Venture von sieben Online-Vermarktern
möchte künftig bei den großen Playern
mitspielen. Geschäftsführer Stefan Krötz
erläutert, mit welchen Maßnahmen das
Bündnis seine Ziele erreichen will.
Seit zwei Jahren sind Sie am Markt, dennoch war es vergleichsweise still um Ihr
Joint Venture. Wie laufen die Geschäfte?
Stefan Krötz: Dass es nach außen hin still
ist, liegt eher daran, dass wir mit der Weiterentwicklung von Ad Audience beschäftigt waren. Wir haben neue Partner hinzugewonnen und unseren Ausbau massiv
vorangetrieben. Wir haben die Anzahl der
Mitarbeiter mehr als verdoppelt und sind
von einem auf vier Standorte gewachsen.
Dazu haben wir unsere Technologiepartner gewechselt und eine ganze Reihe neuer Werbeformen in unser Angebot aufgenommen; das alles in sehr kurzer Zeit.
Nächstes Jahr werden wir den Ausbau in
allen Richtungen fokussiert fortsetzen.
Eine Expansion kostet Geld, noch finanziert
sich Ad Audience über die Gesellschafter.
Wann stehen Sie auf eigenen Füßen?
Krötz: Unser Umsatz ist signifikant gewachsen, wir gehen davon aus, dass wir im
nächsten Jahr auf eigenen Füßen stehen.
Wir haben ja immer noch einen gewissen
Start-up-Charakter, doch aus dieser Phase
werden wir uns jetzt herausentwickeln
und zu einem großen Player werden – was
wir von der Reichweite her längst sind.
Seit November haben Sie drei zusätzliche
Partner. Was bedeutet das für Ihr Bündnis?
Krötz: Durch die neuen Partner sind wir
vor allem in der Tiefe noch deutlich gewachsen. Durch das erweiterte Portfolio
und die größere Heterogenität können wir
qualitativ hochwertigere Profile bilden
und die gewünschten Kontakte innerhalb
einer Zielgruppe in kürzerer Zeit garantieren. Das heißt, wir werden die Qualität
und Zielgenauigkeit des Targetings weiter
steigern können und wir haben natürlich
Ad Audience im Agof-Vergleich
Ad Audience
Tomorrow
Focus
Interactive
Media
40,95 Mio.
31,55 Mio.
29,65 Mio.
Axel Springer
Media Impact
27,56 Mio.
United Internet
Media
27,16 Mio.
eBay Advertising Group
25,90 Mio.
© INTERNET WORLD
Business 26/12
Quelle: Ad Audience /
Agof Internet-Facts 2012-09
die über originäre Daten aus
Nutzerprofilen verfügen, die
für uns extrem interessant sein
könnten. Wenn wir unsere
Profile mit solchen Daten veredeln, erreicht das Targeting
die nächste Qualitätsstufe.
auch einiges mehr an Inventar, auf dem
wir ausliefern können.
Ad Audience wirbt mit Premiumplatzierungen, aber ist nicht anzunehmen, dass
Ihre Partner die besten Umfelder für ihre
eigene High-TKP-Vermarktung zurückhalten und Ihnen die Reste überlassen?
Krötz: Nein. Es ist Teil des Partner-Vertrags, dass die Vermarkter ihre Seiten
offenlegen und Premiumplatzierungen
einbringen. Unsere Werbelösungen laufen
auf A-Platzierungen und wir haben beim
Abruf der Werbeplätze durch den Adserver durchgehend eine viel höhere Priorität
als die Low-TKP-Vermarktung unserer
Partner. Unsere Partner verfügen zudem
über eine ganze Reihe von Produkten, die
wir gar nicht anbieten können und wollen.
Zum Beispiel wenn es darum geht, ganz
bestimmte exklusive Umfelder zu belegen,
maßgeschneiderte Sonderwerbeformen
zu entwickeln oder aber eine Tagesfestplatzierung zu buchen. Auch In-Stream
Video Ads spielen bei uns keine Rolle.
Unter dem Dach Ad Audience vereinen sich
die aus den klassischen Medien kommenden Digitalvermarkter, soll das so bleiben?
Krötz: Wir wollen in unserem Netzwerk
primär die Vermarkter von redaktionellen
Premiuminhalten haben, insofern ist das
schon der strategische Grundansatz. Unser
Inventar soll absolut ‚brandsafe‘ für unsere
Kunden sein, da gibt es keinerlei Zumischung von Ramsch-Inventar. Wir haben
so gut wie alle relevanten Print- und TVVermarkter unter unserem Dach. Dennoch sind wir natürlich offen für weitere
Partner, aber immer mit einem gewissen
Qualitätsanspruch.
Vermarkter wie UIM oder Yahoo, die primär nicht klassische Print- und TV-Inhalte
anbieten, könnten also nicht dazustoßen?
Krötz: Das würde ich nicht ausschließen
wollen, in Zukunft ist vieles vorstellbar.
Wir sind längst nicht am Ende mit unserer
Netzwerkerweiterung. Eine Zusammenarbeit muss aber nicht zwingend auf eine
Erweiterung des Gesellschafterkreises hinauslaufen, es könnte auch neues Inventar
Steckbrief
Ad Audience wurde 2010 als Joint Venture
der Vermarkter G+J Electronic Media Sales, IP
Deutschland, Sevenone Media und Tomorrow Focus Media gegründet. Im November
2012 wurde der Gesellschafterkreis um Axel
Springer Media Impact, OMS und IQ Digital
Media Marketing erweitert.
Ad Audience bündelt die Internet-Reichweite dieser sieben Gesellschafter und liefert
Kampagnen auf Basis eines gemeinsamen
Zielgruppen-Targetings aus. Zum Standort
Düsseldorf kamen in diesem Jahr München,
Hamburg und Frankfurt am Main hinzu. Das
Targeting-Bündnis verfügt zusammen über
eine Reichweite von mehr als 80 Prozent.
Die Wirksamkeit von Targeting
gegenüber Umfeldplatzierungen ist ja trotz allem noch ein
umstrittenes Thema …
Krötz: Aber nur, weil Targeting
oft falsch verstanden wird. Es
ist ja nach wie vor so, dass viele
Leute von Targeting erwarten,
dass sie dann zu 100 Prozent
nur noch die geplante Zielgruppe erreichen, ohne Streuverluste. Das wird es aber nie
geben, da müsste man schon
eine Webcam installieren, um
Stefan Krötz,
in Form von Mandantengeschäft dazukommen.
Statt auf Nugg Ad setzen Sie seit April auf
Audience Science als Technologieplattform.
Warum?
Krötz: Wir wollen ab sofort verstärkt auf
eigene Produktentwicklungen setzen und
auch bei der Technologie mehr im Driver’s
Seat sitzen. Dazu müssen wir viel tiefer in
die Technologie reinschauen können, was
sich mit Audience Science besser verwirklichen lässt. Das System eröffnet uns größeren Spielraum, in die Technologie einzugreifen. Wir können jetzt zum Beispiel
detailliert aufzeigen, wie die Prognosen
zum Zielgruppenverhalten beim Predictive
Behavioral Targeting zustande kommen.
Bei dem Dienstleisterwechsel haben verschiedene strategische Erwägungen eine
Rolle gespielt; für uns steht immer im Vordergrund, wie weit wir eine Technologie
auf unsere Bedürfnisse anpassen können
Wollen Sie selbst Technologieanbieter sein?
Krötz: Auf jeden Fall bauen wir den Bereich
Technologie extrem aus. Mit Hans Teske
haben wir einen erfahrenen CTO, der
einerseits die Schnittstelle zu Audience
Science managed und andererseits die
Entwicklung eigener Targeting-Produkte
vorantreibt. Wir arbeiten an einer ganzen
Reihe von neuen Produkten. Wir planen
zudem, den Technologiebereich personell
weiter auszubauen und weitere Technologiepartner anzuschließen.
Wer könnte Technologiepartner sein?
Krötz: Wir werden uns im Bereich der ech-
ten Daten verschiedene Partner suchen,
Stichwort „Big Data“. Wir sind in Gesprächen mit diversen Datenanbietern. Es gibt
eine Reihe von Versandhändlern, Social
Networks oder auch Internet-Anbietern,
seit April 2010 Geschäftsführer von
Ad Audience. Deren Gründung hatte
er bereits als Director Sales Management Online bei Sevenone Media
vorangetrieben.
■
www.adaudience.de/
sicherzustellen, dass jetzt wirklich der
fünfzigjährige Autonarr vor dem Rechner
sitzt, den man laut Targeting-Profil erwartet, und nicht seine modebegeisterte Frau,
die den gleichen Rechner nutzt – das ist
natürlich Quatsch. Wir können aber nachweisen, dass Targeting sehr gute Uplifts
bietet. Wer zum Beispiel eine Zielgruppe
ansprechen möchte, die in der Grundgesamtheit nur zu fünf Prozent vorkommt,
wird keine Treffergenauigkeit von 90 Prozent erzielen können, aber mit Targeting
steigert er den Anteil in der Zielgruppe
und erreicht ein Uplift von – im Idealfall –
mehreren 100 Prozent. Targeting liefert
also hervorragende Ergebnisse. Genau das
wollen wir mit erweiterten Messmethoden
erklären und nachweisen. Es geht darum
zu definieren, wie groß der Uplift auf Basis
der verfügbaren Zielgruppe war.
Können Sie das bislang nicht nachweisen?
Krötz: Mit unserem Studienbaukasten tun
wir das schon jetzt auf Einzelkampagnenbasis. Zusammen mit den Kunden machen wir entsprechende Marktforschung
und befragen die Nutzer, ob sie die Werbung wahrgenommen haben. Diese Studien möchten wir nun gerne ausbauen,
um übergreifende Aussagen treffen zu
können, sodass man irgendwann von
einer Währung sprechen kann. So etwas
transparent zu machen, möglicherweise
auch als Targeting-Währung zu installieren, das sind Themen, die wir als Branche
vorantreiben müssen. Wir sehen uns hier
■
aber gern als Innovationstreiber.
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16
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
20. Dezember 2012
26/12
SERIE SOCIAL MEDIA MARKETING (TEIL 3)
Nischen für Social Media
Im Schatten von Facebook haben sich kleinere Netzwerke wie Pinterest, Foursquare und Xing etabliert.
Sie helfen nicht nur, Werbekampagnen zu ergänzen, sondern erreichen auch spezielle Zielgruppen
U
Serie: Social Media Marketing
In Social Networks erreichen Werbungtreibende
ihre Zielgruppen in immer größerem Ausmaß.
Hier ist es vor allem Facebook mit seiner mehr
als eine Milliarde Nutzer weltweit, das Marketern vielfältige Werbemöglichkeiten bietet. Ein
Marketing-Engagement lohnt sich aber auch in
anderen Netzwerken.
■ Folge
1: Facebook – Platzhirsch mit
Werbepotenzial
Ausgabe 24/2012
■ Folge
2: Viralität trifft Suchverhalten:
Richtig werben auf Twitter & Google+
Ausgabe 25/2012
■ Folge
3: Pinterest war erst der Anfang:
Neue Plattformen, neues Marketing
Foto
: Fo
Ausgabe 26/2012
toli
a/
Th
Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter
www.internetworld.de/webcode Webcode 1224016
herunterladen
om
as
Be
th
ge
m Pinterest gab es anfangs einen
Riesenhype. Vor knapp einem Jahr
drängte der Visual-Bookmarking-Dienst,
der anfangs nur mit Einladung zugänglich
war, schlagartig ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit. Plötzlich wollten alle
einen „Invite“ haben, zu pinnen galt als
hip. Im Gegensatz zu anderen sozialen
Netzwerken dreht sich auf Pinterest alles
ausschließlich um Bilder und Videos, Statusmeldungen gibt es nicht. Die Nutzer
können Pinnwände anlegen und darauf
Fotos veröffentlichen, anderen Pinnern
folgen, Bilder anderer Nutzer repinnen
oder Collagen kommentieren. Im Mai
2011 ist der Dienst in Kalifornien gestartet – und seine Besucherzahl stieg laut
Comscore von 7,5 Millionen Visitors Ende
2011 auf rund 25 Millionen Visitors im
August 2012. Damit wuchs Pinterest
schneller als jede andere Social-MediaPlattform. Kein Wunder, dass nun auch
die Marketer interessiert sind.
„Pinterest passt perfekt zu uns, da es ein
fantastisches Tool ist, um unsere FashionExpertise und Kreativität unter Beweis zu
stellen“, lobt Jens Riewenherm, Managing
Director von Mytheresa.com. Der auf
Luxusmode spezialisierte Webstore setzt
in seinem PinterestChannel auf einen
Mix aus eigenen Produktbildern, die man
zusammen mit Stimmungsbildern
aus
verschiedensten Bereichen – zum Beispiel Interior Design –
in einen visuell ansprechenden Kontext
setzt. Mytheresa.com
ist auf Pinterest moJens Riewenherm ist
mentan mit 14 PinGeschäftsführer von
boards zu verschieMytheresa.com
densten Trends und
Themen vertreten. Diese Boards werden
täglich mit neuen Mood- und Produktbildern aktualisiert, „um wunderschöne und
persönliche Bildwelten zu kreieren, die
unseren Followern als Inspirationsquelle
dienen sollen“, sagt Riewenherm. Zudem
sind alle Produktseiten im Webshop mit
einem Pinterest-Button versehen, sodass
Kunden, die selbst Pinterest nutzen, die
Produktbilder sekundenschnell auf ihren
eigenen Boards pinnen können. Dieses
Feature wurde laut Riewenherm von Anfang an sehr gut angenommen.
Doch die führende Rolle bei den sozialen
Netzwerken spielt für den LuxusmodeShop Facebook. Auch auf Twitter und
Instagram ist Mytheresa.com sehr aktiv.
Youtube wird von dem Shop derzeit verstärkt eingesetzt, um eigenen Video Content zu hosten. Die Stärke von Pinterest
liegt aus Sicht von Riewenherm hingegen
in der einfachen Navigation und der nahtlosen Einbindung von Produkt-Links, wodurch der Channel binnen kurzer Zeit zu
einem wichtigen Traffic-Lieferanten für
den Fashion-Anbieter
geworden ist. „Die emotionalen Bildwelten unserer einzelnen
Pinnwände stärken zudem das Bewusstsein für Mytheresa.com als eigenständige
Marke und unterstützen bei der richtigen
Positionierung“, sagt Riewenherm.
Viel Luft, wenig Reichweite
Kaum ein anderes Netzwerk ist so schnell
bekannt geworden wie Pinterest. Doch
was der gehypten Plattform speziell in
Deutschland noch fehlt, ist Reichweite.
Marktbeobachter schätzen, dass Pinterest
hierzulande nur rund 500.000 User hat.
Zum Vergleich: Facebook zählte in
Deutschland Anfang November knapp 25
Millionen Nutzer. Noch nutzt daher die
breite Masse der deutschen Online Shops
Pinterest nicht. Nur wenige große Player
sind bereits mit eigenen Pinnwänden ver-
treten, wie beispielsweise Weltbild, Bonprix,
Zalando oder Amazon. Einer aktuellen Untersuchung von Searchmetrics
zufolge fügen auch nur sehr wenige Shops
einen Pinterest-Button auf ihre eigenen
Webseiten ein.
Damit verschenken sie aber kostenfreies Werbepotenzial. Nach Ansicht von
Matthias Bachor, Director Marketing von
Searchmetrics, ist das Einbinden eines
Pinterest-Buttons auf der eigenen Website
eine ideale Werbemöglichkeit für die
eigenen Produkte. Der Vorteil liegt auf
der Hand: Online Shops benötigen ohnehin professionelle Bilder ihrer Produkte,
um sie auf ihren Seiten einzubauen. „Mit
dem Pinterest-Button erweitern sie ihre
Marketinginstrumente – und binden
gleichzeitig Kunden an ihr Unternehmen“, meint Bachor.
Social-Media-Experiment: Nivea hat als einer von wenigen Markenartiklern
eine Pinterest-Kampagne in seinem Marketing-Mix
Searchmetrics beobachtet die Entwicklungen in und um Pinterest schon seit einiger
Zeit und hat die Plattform in seiner Analyse-Software in die Reihe der beobachteten „Social Signals“ eingereiht. Die Analysen zeigen, dass auch in Deutschland die
Aktivitäten steigen. So verzeichnet die
deutsche Bastler-Community Dawanda.
com schon mehr als 200.000 Pins. Aber ein
Blick auf die Kernmärkte in den USA und
Großbritannien macht die Schwächen
deutlich: Ein simpler Blog mit einem Rezept für einen Buttermilch-Blaubeer-Kuchen schafft es Bachor zufolge dort derzeit
auf mehr als 1,2 Millionen Pins.
Nivea pinnen & gewinnen
Wie man Pinterest auch für den deutschen Markt geschickt in die Marketingkommunikation einbinden kann, zeigt
Nivea. Auf ihrer Website ruft die Beiers-
Check-in bei Sport Scheck: Der Sportartikelanbieter hat eine
eigene Präsenz bei Foursquare
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MARKETING & WERBUNG
20. Dezember 2012
dorf-Marke ihre User dazu auf, ihre sieben
Nivea-Lieblingspflegeprodukte zu pinnen.
Dazu müssen diese ein Board mit dem Titel „Nivea Hautnah“ anlegen. Anschließend
können sie sich durch 60 Produkte scrollen und daraus ihre Top 7 pinnen. Um die
Kampagne abzurunden, muss außerdem
noch das offizielle Kampagnentitelbild gepinnt werden. Als Prämie winkt die gepinnte Wunschliste – in Form eines realen
Produktpakets.
Internet World BUSINESS
17
Die wichtigsten Plattformen für Social Media Marketing
Plattform
Nutzer
Marketing- und Werbemöglichkeiten
Geeignete Marketingziele
Facebook
Mehr als 1 Milliarde weltweit,
Deutschland: knapp 25 Millionen
Nutzer
Facebook Page, Apps, Werbeanzeigen via Selbstbuchungs-Tool, Premium Ads für große Werbekunden
und Agenturen, Wettbewerbe, umfangreiches
Targeting, u. a. auf Profildaten
Bewerben von Events, Orten, Domains und Applikationen, Neukundengewinnung, Kundenbindung,
Social Commerce, Unternehmenspräsentation,
Dialog mit Interessenten
Google+
Rund 400 Millionen Nutzer weltweit, Deutschland: k. A.
Unternehmens-Page, Verlinkung auf KampagnenPages
Kundenbindung, Unternehmenspräsentation, Dialog
mit Interessenten
Twitter
Mehr als 600 Millionen Nutzer
weltweit, Deutschland: k. A.
Promoted Tweets, Promoted Accounts, Promoted
Trends, Profil-Seite
Unternehmenspräsentation, Dialog mit Interessenten,
bessere Sichtbarkeit in Google
Pinterest
Keine Angabe zur Anzahl der akti-
Business Page, Verlinkungen auf externe Bestellseiten,
keine kostenpflichtigen Werbebuchungen möglich
Abverkaufsunterstützung für hochwertige Konsumgüter, bessere Sichtbarkeit in Google
Bilder mit SEO-Effekt
Starke Bilder verbreiten sich im Allgemeiven Nutzer-Accounts, Besucherzahl
nen gut auf Pinterest und die starke ViraliUSA: rund 25 Millionen im August,
Deutschland: k. A.
tät verbessert die Sichtbarkeit einer Marke
in den Google-Suchergebnissen. Laut
Linkedin
187 Millionen Mitglieder weltweit,
davon mehr als 2,5 Millionen in der
Andreas Werner ist Pinterest deshalb für
DACH-Region
exakt zwei Marketingziele interessant: das
12 Millionen Nutzer weltweit,
Verbreiten von Botschaften und SEO. Der
Xing
davon mehr als 6 Millionen in der
Social-Media-Berater betreibt den Blog
DACH-Region
Datenonkel.com und gilt hierzulande als
© INTERNET WORLD Business 26/12
einer der führenden Experten für Pinterest. In diesem Jahr hat er unter anderem
einen 40-seitigen Pinterest Marketing
Guide veröffentlicht. Doch für Interaktion ner ist dies jedoch nur ein Versuch des
oder Kommunikation hält der Berater die Netzwerks, mehr über seine Businessvirtuelle Pinnwand weniger geeignet. „Im Nutzer zu erfahren – beispielsweise in weleigentlichen Sinne ist Pinterest kein Social chen Branchen sie aktiv sind – und diese
Network, eher ein Social-Bookmarking- Accounts zu verifizieren. „Der Business
Account unterscheidet sich von einem PriDienst“, sagt Werner.
vatprofil bislang nur in den
Mode, Essen, Trinken, FotoAGB“, so der Experte. Langgrafie, Möbel und Kunst: Lifefristig könne dies Werner zustyle-Produkte lassen sich
folge aber darauf hindeuten,
über Pinterest gut promoten.
dass auch Pinterest künftig
Ziel der professionellen Pinsein Angebot durch kostenner ist es, den Traffic von Pinpflichtige Werbung monetariterest in den eigenen Online
sieren möchte.
Shop zu lenken. „Dabei müssen Anbieter darauf achten,
Die
kleinen Socials
dass sie als Marke erkennbar
sind“, rät Werner. Nur allzu oft
Im Windschatten von Facewerde die Gelegenheit verbook buhlen neben Twitter,
passt, im erklärenden Freitext- André Gebel, Vorstand Google+ und Pinterest noch
feld auf den Absender der Beratung & Strategie
weitere Netzwerke um die
Werbebotschaft hinzuweisen. bei der Coma AG
Aufmerksamkeit von UnterOft ist auch nicht ersichtlich,
nehmen. Für stationäre lokale
ob es sich um ein stylishes Foto oder ein Anbieter ist beispielsweise Foursquare
Verkaufsbild handelt. Für US-Dollar und eine Option. Halb Spiel, halb Stadtführer
britisches Pfund besteht bereits die Mög- erhalten die User in diesem sozialen Netzlichkeit, den Pin mithilfe eines Tags mit ei- werk virtuelle Abzeichen, wenn sie via
ner Preisangabe zu versehen und somit Smartphone an realen Orten einchecken.
eindeutig als kommerziell zu kennzeich- Lokale Anbieter können die Mobile-Annen. Wer seine Pins mit einem Euro-Preis hänger dann in ihre Geschäfte locken, inversehen möchte, muss die Preisangabe dem sie diesen etwa Rabatte, kostenlose
bisher noch fest in die zu pinnende Grafik Getränke oder aber einen freien WLANintegrieren.
Zugang anbieten.
Seit wenigen Wochen bietet Pinterest
Auch der Bilderdienst Instagram kann
auch die Möglichkeit, einen Business für Marken interessant sein. Fotos können
Account einzurichten. Aus Sicht von Wer- hier mit dem Smartphone aufgenommen,
der Instagram-App verfremdet und online verbreitet werden. Laut einer
Untersuchung von Simply
Measured, einem US-amerikanischen Software-Anbieter für Social Media
Analytics, sind rund 40
Prozent der internationalen Top-100-Marken mittlerweile auf Instagram vertreten. Im Frühjahr 2012
wurde der Dienst von Facebook gekauft. „Foursquare
und Instagram eignen sich
gut, um Kampagnen zu ergänzen. Aber bisher ist kein
Netzwerk in Sicht, das mit
Facebook in ernsthafte
Konkurrenz treten könnte“,
sagt André Gebel, Vorstand
Kleines Schaufenster in Pinterest: Mytheresa.com nutzt die
Beratung & Strategie der
virtuelle Pinnwand als Tür zum Online Shop
Textanzeigen, Display-Werbung, Unternehmens-Page, Für B2B-Kampagnen aller Art, Recruitment
Gruppen, diverse Targeting-Optionen, u. a. auf Profile
Textanzeigen, Display-Werbung, Unternehmens-Page, Für B2B-Kampagnen aller Art, Recruitment
Gruppen, diverse Targeting-Optionen, u. a. auf Profile
Quelle: eigene Recherche
wird damit auch für B2B-Anbieter immer
wichtiger. Experten rechnen aber damit,
dass auf absehbare Zeit Facebook insgesamt das wichtigste soziale Netzwerk für
Unternehmen bleiben wird.
„Social Media tendieren zur Dreiklassengesellschaft“, sagt Berater Werner mit
Blick auf die USA. Jenseits des Atlantiks
ist Facebook mit mehr als 160 Millionen
Nutzern unangefochten die Nummer eins
der sozialen Netzwerke. Erst mit großem
Abstand folgen Twitter und Pinterest.
Den „Bodensatz“ bilden schließlich
Flickr, Myspace und andere mit jeweils
zwischen zehn bis 20 Millionen Nutzern
monatlich. „Während die dritte Klasse stagniert, legen First und Second Class dort
zu. Auch hierzulande ist eine ähnliche
Entwicklung zu erwarten, wobei Pinterest
Nische für B2B-Anbieter
für Unternehmen relevanter werden wird
Ein wenig anders sieht die Situation für als Twitter“, prognostiziert Werner. So ist
B2B-Unternehmen aus. Hier gibt es mit Twitter für das Marketing ohnehin weniLinkedin und Xing in Deutschland zwei ger geeignet, jedoch umso mehr für Kunstarke Anbieter, die für Social Media Mar- denservice und PR. Pinterest hingegen ist
keting oft den bekannten B2C-Plattfor- insbesondere für Unternehmen interesmen vorgezogen werden. Spezialisierten sant, die hochwertige Konsumgüter anNischenanbietern wie diesen räumen bieten und Kunden zu MarkenbotschafMarktbeobachter noch die größten Chan- tern machen möchten.
„Social Media Marketing ist insgesamt
cen ein, neben Facebook zu bestehen. Für
B2B-Kampagnen sind die Karrierenetz- zu einem Branding-Instrument geworden“, meint Gebel, der in den
werke gut geeignet, da sich
Mitmachnetzwerken für Unhier vorrangig Business-Zielternehmen eher eine Chance
gruppen tummeln und zum
als ein Risiko sieht. Allerdings
Beispiel Ein- und Verkäufer
müsse in den Firmen noch das
über Diskussionen, Beiträge
Bewusstsein gestärkt werden,
und Kommentare direkt zueidass Social Media auch Geld
nander finden können.
kostet, wenn man es professiSogar kostenfrei darf die
onell betreiben möchte. „Oft
Werbetrommel gerührt werhaben Unternehmen mittlerden: Aber auch für kostenweile zwar einen Social-Mepflichtige Werbung bieten die
dia-Leiter, aber dieser steht in
Betreiber ein breites Angebot.
der Regel ohne Team da“, so
Bei Linkedin gehören dazu Social-Media-Berater
verschiedene Werbeformen Andreas Werner bloggt Gebel. Das Ergebnis: halbherzige Aktionen, Facebook Pages,
von der Textanzeige bis hin zu auf Datenonkel.com
auf denen nichts passiert, und
umfangreichen Display-Kampagnen. Gebuchte Werbung kann mit enttäuschte Marketingleiter. Neben der
einem Targeting ausgeliefert werden – Aufgabe, Social Media Marketing intern
unter anderem lässt sich die Zielgruppe noch größere Bedeutung beizumessen,
beispielsweise nach Parametern wie „In- sieht der Marketingstratege schon die
dustrie“, „Suchwörter“ oder „Erfahrung nächste Herausforderung für Marken: besonders einflussreiche Multiplikatoren zu
im Beruf “ eingrenzen.
Ähnliche Möglichkeiten bietet Xing. Bei gewinnen. „Superfans sind das höchste
dem deutschen Karrierenetzwerk werden Gut, das eine Marke hat. Sie zu aktivieren,
bereits rund 30 Prozent des Traffics über wird künftig ebenso wichtig sein, wie die
■
mobile Endgeräte erzeugt. Die Präsenz in passenden Plattformen zu wählen.“
der App oder auf der mobilen Webseite
KARSTEN ZUNKE
Digitalagentur Coma AG in München. Ein
heißer Kandidat für den großen Durchbruch ist Tumblr. Die Blogging-Plattform
zählt weltweit mehr als 20 Millionen Nutzer monatlich. Geadelt wurde der Dienst,
als US-Präsident Barack Obama im Rahmen seines 2012er-Wahlkampfs einen
offiziellen Blog auf Tumblr startete. Alles
kann hier gepostet werden – Bilder, Texte,
Musik, Links, Videos. Auch große US-Medienkonzerne nutzen die Plattform. Durch
eine Reblog-Funktion können Bilder,
Texte oder Videos mit einem Klick in den
eigenen Tumblr-Blog übernommen werden; der Verweis auf die Quelle wird automatisch gesetzt. Noch stärker als Pinterest
ist dieser Dienst aber bisher vor allem in
den USA verbreitet.
18
Internet World BUSINESS
SPECIAL: KREATIVITÄT
20. Dezember 2012
26/12
AWARD-RÜCKBLICK 2012
Von Löwen und Sternen
Auf der Suche nach der besten Online-Kampagne: Lukas Lindemann Rosinski, Thjnk (ehemals Kempertrautmann)
und die DDB Tribal Group überzeugten bei den Kreativ-Awards der Internet-Branche am häufigsten
D
as vergangene Jahr ging für die Kreativszene mit Zank und Gezeter zu
Ende. Der Grund: Anfang September verkündete Jean-Remy von Matt, seine Agentur Jung von Matt würde ab sofort nur
noch alle zwei Jahre an Kreativ-Awards
wie ADC, Effie, Cannes etc. teilnehmen
und stattdessen das gesparte Geld lieber in
die Ausbildung von Mitarbeitern stecken.
Andere kreative Spitzenschmieden wie
beispielsweise Scholz & Friends folgten
und in der Branche begann die Diskussion
um Sinn und Unsinn von Kreativ-Rankings. Die Verbände Art Directors Club
(ADC) und Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) sannen daraufhin über neue Modalitäten zur Bewertung der kreativen Leistungen von Agenturen nach – das von ihnen angedachte
Modell stieß aber wiederum auf heftigen
Widerstand beim Deutschen Dialogmarketing Verband (DDV). Um es kurz zu
machen: Bis Ende des Jahres war noch
kein Frieden eingekehrt ...
Stellt sich aber doch die Frage: Wer
waren die erfolgreichsten deutschen Agenturen bei den Online-Wettbewerben New
Media Award und dem DMMA OnlineStar sowie dem international renommiertesten Award, den Cannes Cyber Lions?
Der DMMA OnlineStar zeichnete im Oktober
die besten digitalen Kampagnen aus
Der 16. New Media Award wurde im
April 2012 in Hamburg verliehen
die großen Award-Abräumer im
Jahr zuvor, also 2011! Im KreativRanking 2012 der Fachzeitschrift
„Horizont“, das sämtliche Kreativwettbewerbe auswertet und in das
Ranking mit einbezieht, fiel Thjnk
von Rang zwei im Jahr 2011 auf
Thjnk vor DDB Tribal und Heimat
Rang acht im Jahr 2012.
Ganz groß in der Online-Award-Szene: Die Cannes
Nächstes Jahr wolle Thjnk wieder Cyber Lions wurden im Juni 2012 verliehen
Klare Antwort: die Thjnk AG, vormals
und besser bekannt unter Kempertraut- angreifen, verkündete Kreativchef
mann. Die Hamburger Kreativschmiede Armin Jochum, der vergangenen Sommer inzwischen Aufsichtsratschef und Gesellgewann in den drei genannten Wettbewer- von Jung von Matt zu Thjnk wechselte. schafter. Auf Rang zwei landet – bei einem
ben sechs Medaillen für drei Kampagnen Schließlich hatte die Agentur im vergange- rein quantitativen Blick auf den Medail(siehe Tabelle rechts). Zwei für den Leucht- nen Jahr andere Baustellen. Wohl wahr, die lenspiegel – die DDB Tribal Group. Allerstifthersteller Edding und eine für die Agentur wurde im August quasi neu ge- dings konnte keine andere Agentur aus
Kampagne „Deutschland findet euch“ für gründet: Armin Jochum, Karen Heumann Deutschland auf internationalem Parkett
die Initiative Vermisste Kinder e.V.. Allen und Michael Trautmann bilden nun den derart überzeugen wie die Berliner DeKampagnen gemeinsam: Sie waren bereits Vorstand, Mitgründer Andre Kemper ist pendance von DDB Worldwide. Bei den
Werbefestivals im südfranzösischen
Cannes sicherte sich DDB Tribal drei
Cyber Lions (1 x Gold, 2 x Bronze) – das
Der große Sieger: „Key to Viano“ für Mercedes-Benz räumt ab
schaffte keine andere Agentur.
Gleich zwei der begehrten Löwen kasDen richtigen Riecher in diesem
sierte DDB Tribal für seinen Kunden
Jahr hatte Lukas Lindemann
Volkswagen AG und die Kampagne „Don’t
Rosinski: Die Hamburger Agentur
make up and drive“, in der die Gefahren
kam beim New Media Award,
des Schminkens während des Autofahrens
dem OnlineStar und den Cyber
thematisiert wurden.
Lions zwar nur mit einer einzigen
■
Agentur: Lukas Lindemann Rosinski, Hamburg
Kampagne: Key to Viano
■ Kunde: Mercedes-Benz Vans
■ Awards:
Cannes Cyber Lions: Bronze
DMMA OnlineStar: Gold
New Media Award 2012: 1 x Gold, 1 x Silber
■
Kampagne in die engere Auswahl
(daher auch keine Auflistung auf
S. 19), diese entpuppte sich dafür
aber als wahrer Glücksgriff: Sie
war über alle drei Awards hinweg
mit insgesamt vier Preisen am erfolgreichsten.
Das Konzept: Beim Klicken mit
einem beliebigen Autoschlüssel in
Richtung digitaler Werbefläche
erschienen immer neue Filmsequenzen. Auf den Screens öffnete
sich dann die Seitentür eines Viano
und heraus kamen ganz ungewöhnliche Fahrgäste. Zudem gab
es verschiedene Überraschungen,
wie eine exklusive VIP-Fahrt.
Erfolg mit Haul-Videos
Ziel der Kampagne war es, möglichst viele
junge Frauen auf der ganzen Welt zu erreichen. Dazu machte sich DDB Tribal den
neuesten viralen Trend unter jungen
Frauen zunutze, die sogenannten „HaulVideos“. Diese Online-Videos werden
meist von Privatpersonen auf InternetVideo-Portalen wie zum Beispiel Youtube
veröffentlicht.
Meist weibliche, jüngere Personen stellen darin ihre kürzlich gekauften Kosmetikartikel oder modischen Accessoires vor,
beschreiben die gekauften Produkte, deren Herkunft und Preis und betten dies
oftmals in einen kleinen Erlebnisbericht
ein, der rund um das Shopping-Erlebnis
zustande gekommen ist. Ein solches, inzwischen sehr berühmtes „Haul Girl“ ist
„Nikkie“, deren Videos von immerhin
mehr als 150.000 Abonnenten verfolgt
werden – und die auch bei „Don’t make up
and drive“ zum Einsatz kam.
Mit Erfolg: In nur fünf Tagen wurde das
Video fast 110.000 Mal angeschaut, es gab
über 2.100 relevante Kommentare und
„echte“ Diskussionen auf Youtube. „Das
ist genau das, was Social Creativity unserer Ansicht nach leisten muss“, so das Fazit
von Eric Schoeffler, Chief Creative Officer
von DDB Tribal.
Einen weiteren Cyber Lion bekam die
Agentur für „Piano to Peace“ im Auftrag
von Steinway.
Digitale Datenströme
Ebenfalls in Cannes mit einem Cyber Lion
bedacht wurde die Heimat Werbeagentur
in Berlin, und zwar für die Kampagne
„Ecosphere“ im Auftrag von CNN International. Die Aufgabe des „virtuellen Ökosystems“ war es, Menschen zu animieren,
sich für den globalen Klimaschutz einzubringen und Interesse an der Berichterstattung von CNN anlässlich des Klimagipfels „Cop 17“ in Durban zu wecken.
Hierfür wurden die wachsende Menge
an Datenströmen im Netz sowie TwitterDiskussionen visualisiert. Die Tweets wurden dabei von ihren Absendern mit
„#COP17“ versehen.
Weiter diente die Microsite nicht nur als
Infografik bei On-Air-TV-Diskussionen,
sie wurde in Durban in ein Live-3-DHologramm abgewandelt, das die Delegierten vor Ort involvierte. Die digitale
3-D-Kampagne sahnte vor allem außerhalb
der digitalen Award-Welt viele Preise ab.
Beispielsweise beim ADC Festival (Art
Directors Club): Dort gab es insgesamt
neun Nägel für Heimat – je drei in Gold,
Silber und Bronze – sowie den Grand Prix,
also den Preis für die erfolgreichste Idee
des Wettbewerbs. Vier der neun Nägel
gewann die Agentur übrigens in der Kate■
gorie „Digitale Medien“. häb/sg
SPECIAL: KREATIVITÄT
19
Das große Ranking: Die erfolgreichsten Agenturen und Kampagnen 2012
Beim diesjährigen New Media Award, den Cannes Cyber Lions und dem OnlineStar überzeugten sieben Agenturen
Agentur
Kampagne
Kunde
Award
Preis
Deutschland findet euch
Initiative Vermisste Kinder
New Media
Award
2 x Gold
Wall of Fame
Edding International
New Media
Award
1 x Gold,
1 x Silber
Digital Highlighter
Edding International
New Media
Award
1 x Silber,
1 x Bronze
„Don't make up and drive“
Roadsafety Message
Volkswagen AG
Cannes
Cyber Lions
1 x Gold,
1 x Bronze
„Piano for Peace“ Imagine
Series Limited Edition Grand
Piano
Steinway
Cannes
Cyber Lions
Bronze
Small Great Places
Volkswagen AG
DMMA
OnlineStar
Bronze
Ecosphere
CNN
International
Cannes
Cyber Lions
Bronze
Adidas miCoach „Heiner
Brand“
Adidas AG
DMMA
OnlineStar
Bronze
Das Angesicht des Marathons Adidas AG
DMMA
OnlineStar
Bronze
The Invisible Drive
Mercedes-Benz
F-Cell
Cannes
Cyber Lions
Bronze
Catch the Flash
Nike Gesellschaft GmbH
DMMA
OnlineStar
Bronze
Giro sucht Hero
New Media
Deutscher
Sparkassen- und Award
Giroverband
Digitaler Relaunch
Zweites Deutsches Fernsehen
ZDF
DMMA
OnlineStar
Gold
Santec „Check-In Thief“
Sanyo Video
Vertrieb AG
DMMA
OnlineStar
Bronze
Audi Fan Poesie
Audi AG
New Media
Award
Silber
Mein Burger
McDonald‘s
Deutschland
New Media
Award
Bronze
Das 2Euro Roller-Poster
Bischöfliches
Hilfswerk
Misereor e.V.
DMMA
OnlinSsar
Silber
The best Fireworks
Bischöfliches
Hilfswerk
Misereor e.V.
DMMA
OnlineStar
Bronze
Thjnk AG (ehemals Kempertrautmann)
Die Initiative für vermisste Kinder gewann Gold
DDB Tribal Group, Berlin
Gold-Gewinner: „Don‘t make up and drive“ für VW
Heimat Werbeagentur, Berlin
Eine Erfolgskampagne 2012: CNN Ecosphere
Jung von Matt
Fast unsichtbar: The Invisible Drive für Mercedes
Bronze
Plan Net / Serviceplan, München
Sicherheit im Internet: Santecs „Chech-In Thief“
Razorfish,Frankfurt
Lyrik mal anders: Fan Poesie für Audi
Kolle Rebbe, Hamburg
Das Spendenplakat: Misereor ruft zur Hilfe auf
© INTERNET WORLD Business 26/12
Quelle: eigene Recherche
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
PPR
Millionen für Rocket Internet
Der Luxusgüterkonzern Pinault-Printemps-Redoute (PPR), zu dem Nobelmarken wie Gucci, Yves Saint Laurent, Alexander McQueen, aber auch Puma oder Tretorn zählen, hat sich mit zehn Millionen
Euro an der Bigfoot GmbH beteiligt. Die
Tochter-Holding von Rocket Internet betreibt im Ausland unter anderem die ModeStart-ups Dafiti (Südamerika), Lamoda
(Russland) und Namshi (Naher Osten). Mit
der ersten strategischen Beteiligung eines
Modekonzerns an Rocket Internet sichert
sich PPR ein Standbein in den aufstrebenden E-Commerce-Märkten dieser Länder,
will aber zunächst die eigenen Produkte
nicht über die Rocket-Shops vertreiben. dz
TORY BURCH
Deutscher Webshop
Das US-Modelabel Tory Burch hat einen
deutschen Webshop gelauncht. Sämtliche
Produkte werden versandkostenfrei ausgeliefert. Bezahlt werden kann im Shop per
Kredit- und Maestro-Karte. Das Rückgaberecht beträgt 30 Tage. Ein Webllog rundet
20. Dezember 2012
Nachhaltig, na und?
Zalando gilt als wenig nachhaltig, bestellt wird trotzdem
I
st der Online-Handel nachhaltiger oder
weniger nachhaltig als der stationäre
Handel? Diskussionen darüber werden
immer häufiger lautstark geführt – vornehmlich zwischen Multichannel- und
Online Pure Playern. Bei den Kunden hingegen scheint das Thema – zumindest in
Deutschland – noch nicht wirklich angekommen zu sein. Fast jeder zweite von
3.000 Verbrauchern gab in einer Befragung des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) an, sich über das Thema
noch nie Gedanken gemacht zu haben. Ein
weiteres gutes Drittel hat sich hierzu noch
kein klares Urteil gebildet.
Dennoch haben die Verbraucher eine
vage Einschätzung über die Nachhaltig-
Nachhaltigkeit ist für
Webshopper noch kein
wichtiges Thema
keit einzelner Handelsmarken. Ein aktueller Benchmark-Vergleich für das
Segment Textil, Schuhe
und Mode zeigt: Zalando
kommt hier deutlich schlechter
weg als Salamander, Peek & Cloppenburg
oder Görtz. Vor allem beim Thema Engagement für den Erhalt der Umwelt hat
Zalando Probleme. In diesem Aspekt wird
der Online-Händler mit 39 Punkten deutlich weniger nachhaltig bewertet als die
■
Branchenkonkurrenz. dz
Verbraucherbewusstsein für Nachhaltigkeit
Benchmark-Vergleich
Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten beim Online-Einkauf
aus Verbrauchersicht
Wie Verbraucher Anbieter aus dem Bereich Textil, Mode und
Schuhe im Bereich Nachhaltigkeit einschätzen
Ich habe mir noch nie
Gedanken dazu gemacht
48 %
Gedanken gemacht, aber
kein klares Urteil gebildet
Ich habe eine klare
Meinung zu dem Thema
Auf Toryburch.de können Kunden stets
versandkostenfrei bestellen
den Shop-Auftritt ab. Das im Jahr 2004
gegründete Modelabel soll in diesem Jahr
weltweit rund 800 Millionen US-Dollar
Umsatz erzielen. dz
58
Peek & Cloppenburg
56
Görtz
56
38 %
14 %
Zalando
42
Zalando schneidet deutlich schlechter ab als der stationäre Handel
© INTERNET WORLD
Business 26/12
© INTERNET WORLD
Business 26/12
Quelle: CSR-Tracker / IFH; Stand: Mai 2012;
Basis: n = 3.015 Webshopper aus Deutschland
Quelle: CSR-Tracker / IFH; Stand: November 2012; Basis: n = 3.000
Verbraucher aus Deutschland; Angaben in Indexwerten von 0-100
Alle Jahre wieder
Jeder vierte Einkauf im Web
40 Millionen
Euro Verlust?
Galeria-Kaufhof.de geht mitten im Weihnachtstrubel offline
D
konnten Kunden entweder nur verlangsamt oder gar nicht auf den Webshop zugreifen. Stattdessen erhielten sie den Hinweis, dass die Seite zurzeit überarbeitet
werde und daher für wenige Minuten
nicht erreichbar sei.
„Der Bestellvorgang und die logistische
Abwicklung sind davon nicht betroffen.
Die Bearbeitung der eingegangenen Bestellungen funktioniert reibungslos, und
die Ware wird an die Kunden pünktlich
ausgeliefert“, betonte der Unternehmenssprecher jedoch unter Bezugnahme auf Weihnachten 2011.
Starke Nachfrage verzeichnet
Galeria-Kaufhof.de bei den
typischen
Weihnachtsgeschenk-Abteilungen, wie
beispielsweise Uhren und
Schmuck, Parfümerie
sowie Spielwaren. Genaue Zahlen zu Besuchern und Käufern wollte
das Unternehmen aber nicht
■
nennen. dz
/
lia
oto
o: F
el
ich
T. M
er 10. Dezember ist Marktforschern
und Handelsexperten zufolge im WebHandel einer der umsatzstärksten Tage
des Jahres. Doch die Warenhauskette Galeria Kaufhof hatte den Online-Ansturm
offenbar unterschätzt. Während das Unternehmen schon im vergangenen Jahr Negativschlagzeilen schrieb, weil etliche Bestellungen wegen technischer Probleme mit
dem Order-Management beim E-Commerce-Dienstleister Arvato vor dem
Fest nicht ausgeliefert worden waren,
gingen in diesem Jahr augenscheinlich die Server in die Knie.
„Unsere Kunden nehmen den
Webshop Galeria-Kaufhof.de –
gerade auch in der Vorweihnachtszeit – sehr gut an“,
erklärte ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage von INTERNET
WORLD Business. Bei
Lastspitzen sei es jedoch
von 10. Dezember, 20.00 Uhr
bis 11. Dezember, 10.30 Uhr
und dann zeitweise auch
während des 11. Dezembers
vorübergehend zu einer technischen Störung gekommen. Dabei
Fot
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Salamander
Jedem zweiten Online-Einkäufer ist das Thema (noch) völlig egal
E-COMMERCE
Deutsche Online-Nutzer erledigen inzwischen rund ein Viertel ihrer Einkäufe im Internet und sind mit diesem Wert deutlich
E-Commerce-affiner als ihre europäischen
Nachbarn, zeigt eine Analyse des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW). In
der demografischen Betrachtung weisen
Frauen gegenüber den männlichen Usern
einen höheren Anteil an Online-Einkäufen
auf. So erledigen die Frauen im Schnitt 27
Prozent aller Einkäufe bereits ausschließlich im Netz. Bei den Männern sind es dagegen nur knapp 23 Prozent. Außerdem
kaufen jüngere Web-Nutzer deutlich mehr
im Internet als ältere: Die 16- bis 34-Jährigen geben an, rund ein Drittel aller Einkäufe online zu tätigen (32 Prozent). Bei
den über 55-Jährigen liegt dieser Anteil
noch bei durchschnittlich 19 Prozent. dz
26/12
Foto: Fotolia / F.Schmidt
20
Wegen „Wartungsarbeiten“
war die URL Galeria-Kaufhof.de
im Dezember zeitweise offline
Z
alando soll nach Informationen des
Nachrichtenmagazins „Focus“ im Geschäftsjahr 2011 bei – bekannten – 510
Millionen Euro Nettoumsatz 40 Millionen
Euro Verlust geschrieben haben. Damit
wären die Verluste, die schon im ersten
Halbjahr laut offizieller Unternehmenszahlen bei 200 Millionen Euro Umsatz 20
Millionen Euro betrugen, im zweiten
Halbjahr in Korrelation zum Umsatzplus
nicht ganz so stark gestiegen. Aktuell zählt
das Unternehmen laut Tengelmann-Chef
Karl-Erivan Haub durchschnittlich 100.000
Kunden täglich.
Darüber hinaus hat Zalando am 12. Dezember in Erfurt sein erstes selbst konzipiertes Logistikzentrum in Betrieb genommen. Mit 120.000 Quadratmetern
Fläche ist es laut Unternehmensangaben
das größte Warenlager für Schuhe und
Mode in Europa. Ein weiteres soll 2013 in
Mönchengladbach eröffnet werden. „Die
eigene Logistik, mit maßgeschneiderten
Prozessen und einem selbst konzipierten
Warenwirtschaftssystem, hat sich für uns
definitiv zu einer Kernkompetenz entwickelt“, sagt Zalando-Chef David Schröder.
Insgesamt sollen in Erfurt rund 1.000 Mit■
arbeiter beschäftigt werden. dz
19.-20. März 2013, München
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Die Zukunft des E-Commerce
Mobile
Commerce
Multichannel
Emotional
Shopping
Mit Code PROiw13iwb
Big Data
240,– €
CRM
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Kongressprogramm I Dienstag, 19. März 2013
Eröffnung Internet World – Keynote Session
09.30 – 11.15
Begrüßung durch:
Dominik Grollmann, Chefredakteur, INTERNET WORLD Business
Englisch
The mobile revolution and how to survive it | Mikal Hallstrup, co-founder and Chief Visionary Officer, Designit
eCommerce – Millionengrab oder Investmentchance?
Dr. Florian Heinemann, Founder & Managing Director, Project A Ventures
11.15 – 12.00
Kaffeepause & Besuch der Messe
Mobile Commerce
12.00 – 13.30
Saal
5
Von der Strategie zur Umsetzung
Saal
4
Multichannel Marketing
Moderation: Thomas Lang, Geschäftsführer,
Carpathia Consulting GmbH
Moderation: Svenja Teichmann, Geschäftsführerin,
crowdmedia
Mobile Commerce von der Theorie bis zur Praxis
Frank Rehme, Head of Innovation Services,
METRO SYSTEMS
Online Marketing: Erfolgreich auf dem Weg zur
Multi-Kanal-Optimierung | Ralph Klin, Senior Vice President
Online Marketing, Deutsche Post
Schöne virtuelle Welt: Die Bedeutung des mobilen
Internets für das Konsumverhalten
Malte Krüger, Geschäftsführer, mobile.international GmbH
Die Analyse digitalen Marketings als Driver im Business
Development: Der ROI aus der Cross-Channel-Perspektive
betrachtet | Marko Gross, CSO / COUNTRY DIRECTOR
[D, A, CH], ContactLab Deutschland GmbH
Kunden sinnvoll begleiten – Marketing und Sales
„on the go“
Patrick Gruendler, Vice President eBusiness,
T-Mobile Austria
13.30 – 14.30
14.30 – 16.15
CRM: Kunden finden,
gewinnen & binden
Next Generation Customer Journey Analysis: Wie die
richtige Multichannel Analyse die wahre Performance der
Kanäle aufzeigt | Tom Rother, Head of Online Sales, O2
Mittagspause & Besuch der Messe
Logistik
Best
in Class Konzepte
Big Data & CRM
Moderation: Thomas Lang
Moderation: Svenja Teichmann
SBB – der mobile Benchmark im öffentlichen Verkehr
Patrick Comboeuf, Director E-Business, SBB AG –
Swiss Federal Railways
Bestandskunde – Das unbekannte Wesen
Andreas Kulpa, Leiter Consulting Services,
arvato infoscore – Geschäftsbereich Risk Management
Mobile Shopping – Wie Tablets und Smartphones den
Handel revolutionieren | Mobile- & MultichannelCommerce am Beispiel des weltweiten OnlineMarktplatzes eBay
Michael Möglich, Seller Director eBay GmbH
Retail im Wandel – Multichannel Commerce als große
Herausforderung für den Einzelhandel | Michael Badichler,
Leiter eCommerce, Office World AG
Die Rolle von Mobile im Multichannel-Commerce
N.N.
Von Tante Emma lernen – Die Kunst des Daten-Worfelns
Dirk Weimar, CTO, design3000.de
Intelligente Verheiratung der E-Commerce Plattform
mit dem E-Marketing-Newslettersystem
Andreas Battistel, Leiter Marketing, Mitglied der
Geschäftsleitung, SCHULER St. JakobsKellerei
16.15 – 16.45
Kaffeepause & Besuch der Messe
16.45 – 18.00
Abschlussplenum – Keynote Session
Geheimwaffen der Kommunikation | Sanfte Strategien mit durchschlagender Wirkung
Zitat Leo Martin: „Wer sein Gegenüber kennt und richtig mit ihm kommuniziert, kann eine unglaubliche Wirkung erzielen.“
Leo Martin, „Der deutsche 007“ (NDR)
INTERNET WORLD NIGHT
ab 19.30
Abendveranstaltung für Kongressteilnehmer, Referenten, Messebesucher und Aussteller (Ticketverkauf online)
Programmänderung vorbehalten
Saal
5
09.30 – 11.15
Round Table „Die Zukunft des E-Commerce“
D
Der Business-Beirat E-Commerce der INTERNET WORLD
Business und Branchen-Experten diskutieren
Marcus Diekmann (Shopmacher), Dr. Florian Heinemann
(Project A Ventures), Jochen Krisch (Exciting Commerce),
Michael Möglich (eBay GmbH), Dr. Roman Zenner
(E-Commerce-Autor und -Berater)
Diskussion
Sichern Sie sich Ihr Ticket!
11.15 – 12.00
Erfolgsfaktoren im
E-Commerce
19.-20.03.2013
Ticketpreis EUR 850,- zzgl. MwSt. (statt EUR 1.090,- zzgl. MwSt.)
Saal
3
Pricing
Kongress 2-Tages-Ticket
Kongress 1-Tages-Ticket
12.00 – 13.30
19.03.2013 oder 20.03.2013
Ticketpreis EUR 550,- zzgl. MwSt. (statt EUR 790,- zzgl. MwSt.)
Moderation: Daniela Zimmer, Redaktion INTERNET WORLD
Business
Jetzt online buchen
und mit Code PROiw12iwb
240,– € sparen
Der Preis ist heiß. So stärkt die richtige Preispolitik
Marke und Handel | Marcus Diekmann, Autor und Mitglied
im Business Beirat für E-Commerce der INTERNET WORLD
Business
All-Area-Ticket 19.-20.03.2013
Ticketpreis EUR 1.250,- zzgl. MwSt.
Online Pricingstrategien – Worauf kommt es an?
Dr. Gunnar Clausen, Partner, Simon-Kucher & Partners,
Strategy & Marketing Consultants
(Ticket gültig für Internet World und Affiliate TactixX)
Intelligenz statt Preiskampf. Best Practice:
Online-Strategie gegen Preishaie – so geht‘s
Thomas Gottheil, eCommerce Manager, Zippo GmbH
13.30 – 14.30
Logistik
14.30 – 16.15
2 Hallen 250 Aussteller
Moderation: Dr. Georg Wittmann, Senior Consultant,
ibi research an der Universität Regensburg
Erfolg im E-Commerce – Stellhebel Retourenmanagement | Ergebnisse der ibi-RetourenStudie | Dr. Georg Wittmann
8.000m2
Sichern Sie sich
Ihr Ticket!
Impulsvortrag
Messe: 2-Tages-Ticket
Erfolgsfaktor Retourenmanagement – Retourenvermeidung in der Praxis | Matthias Franz, Online Marketing
Manager, gebrüder götz
19.-20.03.2013
Messebesuch nach Vorabregistrierung kostenlos
Erfolg im E-Commerce durch Optimierung der Warenwirtschaft und des Versands | N.N.
Was sind die Zukunftsthemen in der Logistik? | Dr. Thomas
Ogilvie, Geschäftsbereichsleiter (GBL) Online- und Empfängerstrategie, DHL Paket
Diskussion
Round Table „Trends in der Logistik“
16.15 – 16.45
Saal
5
16.45 – 18.00
Praterinsel
ab 19.30
Sichern Sie sich
Ihr Ticket!
Internet World Night 2013 – Party
19.03.2013
Ticketpreis EUR 89,- zzgl. MwSt.
Kongressprogramm I Mittwoch, 20. März 2013
Keynote Session – Der Kunde im Fokus
09.30 – 11.00
Begrüßung durch: Prof. Dr. Klemens Skibicki, Direktor Deutsches Institut für Kommunikation und Recht im Internet (DIKRI)
Wie verändern sich die Unternehmensrealitäten durch veränderte Mediennutzung und vernetzte Kunden.
Das digitale Change Management. Wie sieht eine erfolgreiche Migration aus?
Michael Buck, Experte für globales Unternehmensmanagement, eCommerce, Online Marketing und Social Media
11.00 – 11.30
Kaffeepause &
Multichannel
11.30 – 13.00
Saal
5
Konflikt oder Synergieeffekt
Moderation: Daniela Zimmer, Redaktion, INTERNET
WORLD Business
Herausforderung Cross-Channel-Management für
den Handel – Best Practice by Ex Libris
Jürg Bühler, CTO, Ex Libris
Multichannel – Handel: Best-in-class-Kanäle vs.
Multichannel – Handel: ein Lösungsansatz
Sabine Tietz, Geschäftsführerin Multichannel und Vertrieb,
SCHWAB VERSAND GmbH
Customer Relationship &
Experience Management
Social Commerce & Social CRM
Moderation: Prof. Dr. Klemens Skibicki
Social Shopping aus der Kundenperspektive
Der Einfluss von Social Shopping & Co. auf die Kaufentscheidung | Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau &
Maaß Consulting GmbH
Alleinstellungsmerkmal Service: Die Bedeutung einer
Kunden-Community im E-Commerce | Daniel Attallah,
Geschäftsführer, Pixum (Diginet GmbH & Co. KG)
Social CRM – Der Kunde im Mittelpunkt
N.N.
13.00 – 14.00
14.00 – 15.30
Saal
4
Mittagspause &
Multichannel vs. Pure Player
Customer Experience Management
Moderation: Daniela Zimmer
Moderation: Svenja Teichmann
Tante Emma reloaded: Lebensmitteleinkauf 3.0
Sebastian Diehl, Geschäftsführer, Emmas Enkel
Social Commerce – mit innovativen Tools die Costumer
Experience verbessern | Mario Zimmermann, Vorsitzender
der Geschäftsführung, Brille24 GmbH
Geolokalisierter Content bei Deerberg stärkt
Synergie zwischen Online- und Stationärhandel
Robert Schleebaum, CTO, Deerberg Versand GmbH und
Bernd Burkert, Produktmanager onion.net, getit GmbH
Spannungsfeld Redesign und Conversion | Sebastian
Staendecke, Leiter Marketing & Kommunikation,
Bergfreunde GmbH
Shopping Experience im Omni-Channel Retailing
Trends & Innovationen im Fashion Retail aus USA & UK
Dr. Axel Seeger, Partner, TAILORIT
15.30 – 16.00
16.00 – 17.30
Kaffeepause &
Von stationär zu online
Emotional Shopping
Moderation: Daniela Zimmer
Moderation: Svenja Teichmann
eCommerce im Möbelhandel – Wie der Online-Shop das
(stationäre) Geschäft belebt | Philipp Merk, Webshop
Manager, WHO’S PERFECT
Emotional Shopping – E-Commerce für alle Sinne
ōDie hohe Kunst der Emotionalisierung
ō10 Thesen für ein spannenderes Shoppingerlebnis
ōErregungswellen für das Online-Geschäft
Jochen Krisch, Geschäftsführer, Exciting Future GmbH/
Exciting Commerce
Traditionsunternehmen mit stationärem Handel &
E-Commerce Systemarchitekturen für Multishop- &
Multibrandstrategien | Klaus Kallenbrunnen,
Online-Marketing Manager, Kömpf Onlineshop GmbH
Beautyprodukte (auch) an den Mann bringen – Onlineshop für Männer trifft auf klassische Parfümerie-Filialen
Mattias Mußler, Vorstand, Mußler Beauty online AG
17.30
Programmänderung vorbehalten
Emotional Shopping im eCommerce – Der Mensch
entscheidet fast immer emotional – besonders die Frau
Diana Versteege, Gründerin, SHEcommerce.de - Beratungsunternehmen für die Zielgruppe Frau im E-Commerce
Kongressende
Saal
5
09.30 – 11.00
Erfolgstreiber im Cross-Channel: Der Kunde im Fokus
Fritze von Berswordt, Partner, Leiter der SMP-Practice Handel, SMP AG, Düsseldorf
Besuch der Messe
E-Commerce Spezial
11.00 – 11.30
Saal
3
E-Commerce International
Online Marketing Strategie
Saal
2
Die richtige Strategie für Ihren Shop
Moderation: Thomas Lang, Geschäftsführer,
Carpathia Consulting GmbH
Moderation: Svenja Teichmann, Geschäftsführerin,
crowdmedia
Same same, but different? | Von der Kreation zur europäischen Marktführerschaft: Wie sich PhotoBox national
und international aufstellt | Kirstin Weiß, Country Manager
Deutschland, PhotoBox Deutschland
Understanding Web Performance & Why It matters to Your
3-Screen Customer | Robert Castley, Lead Solutions
Consultant for EMEA, Keynote Systems
Globaler eCommerce – Strategien und Chancen für
Webshops im Ausland | Henning Heesen, Country Manager
DACH und CEO, Salesupply AG
Kampagnen- und Bid Management: So holen Sie mehr aus
AdWords heraus! | Andreas Reiffen, CEO und Gründer,
crealytics GmbH
Vermarkter, Publisher oder Werbetreibender – wer ist das
Opfer, wenn ein Ad keine Impression findet? | Kristian
Sköld, Product Sales Specialist, Compuware GmbH
Besuch der Messe
13.00 – 14.00
E-Commerce im B2B
Moderation: Aline Eckstein, Bereichsleiterin, ECC Handel
Multi Channel: B2B und B2C – Zwei getrennte Welten?
Dr. Kai Hudetz,Geschäftsführer, IfH Institut für Handelsforschung GmbH
B2B E-Commerce & KMU: vergessen – verängstigt – oder
Zeit des Erwachens? | Stefan Grimm, Geschäftsführer
Vertrieb, GKS Handelssysteme GmbH, RESTPOSTEN.de
11.30 – 13.00
14.00 – 15.30
Jochen Krisch,
Geschäftsführer, Exciting Future GmbH/
Exciting Commerce
„Pure Player haben
noch in keinster Weise
das Problem der Kundenbindung gelöst.“
B2B-Commerce sicher gestalten | Stefan C. Schicker
LL.M., Rechtsanwalt, SKW Schwarz Rechtsanwälte
Besuch der Messe
15.30 – 16.00
E-Commerce im B2B
Moderation: Aline Eckstein
Erfolgreiches E-Commerce im B2B | Besonderheiten
und Erfolgsfaktoren anhand der Case Study HaWi
Energietechnik AG | Dieter Rohrmeier, Leitung IT/IS,
HaWi Energietechnik AG und Tim Hahn, Geschäftsfüher,
netz98 new media GmbH
B2B2C – Online Marketing für Geschäftspartner und
Endkonsumenten bei CEWE | Andreas Duscha, Leiter
Online Marketing, CEWE COLOR AG & Co. OHG
16.00 – 17.30
Prof. Dr. Gerrit Heinemann, Professor für
BWL an der Hochschule Niederrhein und
Leiter des eWeb Research Centers
„Die meisten stationären Händler, die online gehen, verstehen
nicht, dass Pricing im Web
anders funktioniert als stationär.“
17.30
26
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
20. Dezember 2012
26/12
EBAY KAUFRAUM
Zehn Tage Zukunft
In Berlin Mitte zeigt eBay zusammen mit seiner Payment-Tochter Paypal, wie Verbraucher künftig einkaufen werden.
Das Interesse der Passanten allerdings ist verhalten – und auch bestellt wird nur wenig
D
ie Oranienburger Straße gehört zu
den Flaniermeilen in Berlin-Mitte.
Ein idealer Ort also für eBays erstes Offline-Experiment in Deutschland: den
eBay Kaufraum. „Noch kein Weihnachtsgeschenk? Einfach reinkommen und
shoppen“, fordert die Banderole auf der
Fensterscheibe auf. Wer’s tut, findet sich in
einer Weihnachtsboutique wieder, in der
150 Produkte aus dem „eBay-Weihnachtsuniversum“ ausgestellt sind.
Die meisten Besucher kommen gezielt.
Schließlich hat eBay das lokale Event massiv
im Web und via Radio beworben. Einige
wie die 39-jährige Sara Krüger bleiben
aber auch irritiert auf der Straße stehen:
„Ich weiß überhaupt nicht, was das soll“,
sagt sie. „Will eBay jetzt wie Amazon eigene
Läden aufziehen?“ Doch das ist nicht die
Intention hinter dieser Aktion. Stattdessen
wollen sich das Internet-Flaggschiff und
seine Payment-Tochter Paypal für einige
Tage physisch zeigen – und den Konsumenten auf Mobile Payment vorbereiten.
400 Quadratmeter Fläche nutzt der
Online-Riese für sich und seine Tochter-
Ware zum Anfassen: eBay Store in Berlin
gesellschaft zur Selbstdarstellung. Auf riesigen Bildschirmen flimmert aktuelle USWerbung; neben den Produktangeboten
warten QR-Codes darauf, fotografiert zu
werden – oftmals vergeblich.
„Eine Küchenmaschine ist bereits verkauft worden, ebenso ein, zwei weitere
Angebote“, sagt eine Mitarbeiterin nach
Tag drei des Events. Es scheint, dass sich
der Kaufrausch in überschaubaren Grenzen hält. Vielleicht auch, weil die Produkte
zumeist langweilige Neuware sind: Werkzeugkiste, Wakeboard oder Geschirr sind
in diesem Teil von Berlin-Mitte nicht
wirklich sexy und verführen nur wenige
dazu, ihr Smartphone zu zücken. Auch
Spüli, Marmelade, Rasierschaum oder
Snacks lassen in der Weihnachtsboutique
bei den Besuchern kaum Festtagsstimmung aufkommen.
Interview
„Schnell, zuverlässig und sehr sicher“
Ebay-Deutschlandchef Martin Tschopp
und Arnulf Keese, Deutschlandchef von
Paypal, machen mit dem Kaufraum in
Berlin die Zukunft des Handels real greifbar. Im Gespräch mit INTERNET WORLD
Business sprachen sie über die Zukunft
von QR-Codes und Perspektiven für den mobilen
Web-Handel.
wellen, das gibt ihnen ein gutes Gefühl.
Außerdem – und das ist ein ganz großer
Vorteil – lässt sich der QR-Code medial
verbreiten. Der Händler kann ihn auf einer Print-Anzeige anbringen, sodass über
die Anzeige direkt eine Transaktion ausgelöst wird. Die „Computer
Bild“ hat etwas Ähnliches
gemacht und den Kauf der
vorgestellten Produkte direkt aus der Zeitschrift heraus ermöglicht. Das ist ein
riesiger Mehrwert für die
Händler und den wollen
wir für sie nutzbar machen.
Warum hat eBay denn den
Kaufraum eröffnet?
Martin Tschopp: Wir wollen der Öffentlichkeit vorstellen, wie eBay den
Wandel im Handel sieht
Ist der Handel schon bereit
und wie wir den Wandel
für diesen Wandel?
aktiv unterstützen. Daher
haben wir für die LaufTschopp: Vielleicht sind wir
kundschaft Beispiele aufin Deutschland noch nicht
gebaut, die illustrieren,
so weit wie in anderen Länwie Einkaufen künftig aus- Martin Tschopp ist seit April
dern. Die Händler hier sesehen kann. In der eBay Vice President eBay Germany
hen die Chancen, aber eben
Shopping Boutique könauch viele Risiken. Wir
nen die Kunden stressfrei über ihr Smart- hoffen, dass sie immer mehr die Chancen
phone und den QR-Code Weihnachts- sehen werden. Wenn ein Kunde im Laden
einkäufe machen, ohne die Dinge nach ein Produkt scannt, fürchten die Händler
Hause schleppen zu müssen. Sie können immer, er sucht das Produkt woanders
erleben, wie sie am Point of Sale mit Paypal günstiger. Aber wenn er aufgrund des
bezahlen können, und dann haben wir Scans weiß, für welches Produkt er sich
noch zwei Show Cases aufgebaut – das interessiert, kann er ihm passgenaues ZuWohnzimmer und die Fashion Boutique behör anbieten. Das ist ein Anknüpfungs–, die zeigen, wie der Handel unserer Vor- punkt für Kundenansprache. Oder andersstellung nach in ein oder zwei Jahren viel- herum: Wenn jemand über die App etwas
leicht aussehen kann. Das sind alles Dinge, kauft, dann aber in den Laden kommt,
die es heute schon gibt, die aber dem gro- um es abzuholen, kauft er meist noch etßen Mainstream nicht bekannt sind.
was dazu. Da kann man Kunden mit neuen Einkaufserlebnissen abholen, die dann
Wie wichtig sind QR-Codes für die Mobile- auch im Sinn des Verkäufers sind.
Strategie von Paypal?
Die Händlernachfrage scheint indes noch
Arnulf Keese: QR-Codes sind im Moment
die einzige Technologie, die sowohl für verhalten. Wie gut ist die Akzeptanz?
Konsumenten als auch für Händler uni- Keese: In den letzten Monaten sind schon
versell verfügbar ist. Sie ist sehr schnell, zwei Händler dazugekommen, einmal die
sehr zuverlässig und sicher. Das ist wich- Apple-Läden mStore, die damit ihre Storetig für die Kunden: Sie können den Code front erweitern und ihre Ladenöffnungssehen, ihn abfotografieren, da ist nichts zeiten ausdehnen können, zum anderen
Geheimnisvolles dabei wie etwa Funk- ist es Smobsh, ein österreichischer Händ-
ler, der das QR-Code-Shopping eben gelauncht hat. Es ist eine spannende Möglichkeit, für klassische Online-Händler in
der Offline-Welt Präsenz zu erlangen. Es
gilt, zwischen beiden Welten eine Brücke
zu schlagen. Und der stationäre Handel
muss sich schon alleine deswegen darum
kümmern, weil der Online-Handel seit
Jahren im Schnitt um mehr als zehn Prozent wächst, der stationäre aber nur um
zwei. Ich glaube, jeder Händler, der es in
der stationären Welt erreicht, mit der
Nutzung von Online- und MobileLösungen Kunden in sein Geschäft zu bekommen, setzt sich von seiner Konkurrenz ab und wird eine Rendite auf seine
Innovationsfreudigkeit erzielen.
Sehen Sie Technologie QR-Codes nur als
Brückentechnologie?
Keese: Wir sehen, dass sie viel Potenzial
hat, maßen uns aber nicht an zu sagen,
was in drei Jahren sein wird. Im Zweifel
haben die Dinge, die morgen die Welt auf
den Kopf stellen, heute noch nicht einmal
einen Namen. Wir halten auch NFC für
eine sehr spannende Technologie, sehen aber, dass
die Verbreitung auf Händlerseite noch nicht groß ist
und es derzeit nur zwei oder
drei NFC-fähige Geräte im
Markt gibt. Aber wir werden damit natürlich auch
vertreten sein, wenn sich
der Markt entsprechend
entwickelt. Wir unterstützen jede Technologie, die
sich für unsere Kunden als
relevant erweist.
in zwei, drei Jahren alles auf den Kopf
stellen. Wenn es so weiterläuft wie bisher,
dann werden wir wahrscheinlich in fünf
Jahren noch denken, es wäre eigentlich
eine tolle Technologie.
Welche Trends sehen Sie für den Handel
sonst noch für 2013?
Tschopp: Das ist sicher die mobile Technologie, weil sich Smartphones, die derzeit
eine Penetration von rund 30 Prozent haben, weiter durchsetzen werden. Außerdem werden die Geräte immer leistungsfähiger. Wichtig sind außerdem Themen
wie Personalisierung und natürlich auch
soziale Elemente. Dabei geht es aber gar
nicht so sehr um Social Shopping an sich,
wir denken nicht in solchen Kategorien –
Mobile Shopping, Social Shopping, Online
Shopping, Offline Shopping. Für uns gibt
es einfach Shopping über viele Kanäle
hinweg und für den einen wird es einen
Social-Charakter haben, für andere eben
nicht. Es wird egal sein, wie man einkauft,
ob mit dem Handy, über Social oder offline. Das wird sich dramatisch verändern.
Und was ist die größte
Herausforderung?
Tschopp: Wir befinden uns
an einem Wendepunkt, an
dem neue Technologien
das Handelsumfeld grundlegend verändern, und
ich glaube, die große Herausforderung für alle
Händler – egal ob Online
oder Offline – ist, sich
dem nicht zu verschließen, sondern aktiv mitzugestalten. Und dazu geBis wann könnte NFC hier- Arnulf Keese ist für Paypal
hört, nicht in Kategorien
zulande eine relevante Markt- Deutschland verantwortlich
zu denken, sondern mich
durchdringung erreichen?
selbst über alle Kanäle
hinweg zu definieren und ein GesamtpaKeese: Wenn alles gut laufen würde und
die Hälfte aller Smartphones, die nächs- ket zu schnüren, das meinen Kunden das
■
tes Jahr auf den Markt kommen, NFC-fä- beste Einkaufserlebnis bietet.
hig wären, dann würde die Technologie
Interview: Christiane Fröhlich
26/12
E-COMMERCE
20. Dezember 2012
Die Produktauswahl wirkt
weniger originell als deren
Präsentation
Viele Passanten kommen gezielt
Eines aber gelingt eBay mit seiner OfflineOfferte auf alle Fälle: neue Seller für den
Internet-Marktplatz zu akquirieren. Eine
Berlinerin, die Kunstobjekte verkauft, lässt
sich beraten, wie sie eBay nutzen kann. Ein
Geschäftsmann, Retailer aus der Mobilfunkbranche, checkt den Store ob etwaiger
Präsentationen.
New York in Berlin
Hipper geht es in den Bereichen „Wohnzimmer“ und „Fashion-Boutique“ zu.
Hier können Besucher einen Eindruck
von der Zukunft des Einkaufens gewinnen. Die Boutique ist in New York, trägt
den fiktiven Namen Hudson & Vestry und
ist der magnetische Anziehungspunkt für
berufstätige Frauen, bei denen Shopping
ein „Must“ ist. Eine kompetente Promoterin erklärt den in erster Linie weiblichen
Zuhörern, wie die Protagonistin Shannon
eine Tasche, die sie auf dem Weg zur Arbeit im Schaufenster von Hudson & Vestry
gesehen hat, kaufen kann, obwohl Shannons Arbeit schon um 8.00 Uhr anfängt
und die Boutique erst um 9.30 Uhr öffnet.
Mit QR-Code und Paypal wird das alles
kein Problem mehr sein, daran lässt eBay
keinen Zweifel. Shannon kann die Tasche
mit ihrem Smartphone für 24 Stunden reservieren lassen. Wenn sie diese kaufen
möchte, kann sie via Mobile Shopping
mitteilen, ob sie die Ware abholt oder ob
diese zugeschickt werden soll. Selbstverständlich weiß der Store Manager auch,
welche weiteren modischen Vorlieben Shannon
hat – und macht ihr entsprechende Angebote, sobald sie den Laden betritt.
Die Präsentation kommt
gut an, vertiefende Nachfragen gibt es aber kaum.
Das ändert sich im Bereich „Wohnzimmer“, der
vor allem die männliche
Klientel anspricht. Dirk
Brozska findet den Kaufraum und die Präsentationen „gelungen“, man „müsse
sich aufgeschlossen ob der
Verschmelzung von onund offline zeigen“, sagt der Berliner. Katja,
seine Freundin aus Stuttgart, hat Bedenken, was den Datenschutz betrifft. Dieser
spielt in allen Präsentationen nur eine sehr
untergeordnete Rolle. Zumal die „Beispiele
aus dem US-Bereich kommen und dort
sieht es mit den Richtlinien ganz anders
aus als in Deutschland“, sagt Katja.
Sara Krüger, die die Neugier dann doch
in den Laden getrieben hat, fühlt sich ein
wenig „verloren“ – trotz des freundlichen
Personals, das niemanden lange alleine
lässt. 400 Quadratmeter müssen gefüllt
werden, 20 Mitarbeiter inklusive Security
können die Leere im Raum, zu der es immer mal wieder kommt, nicht füllen. 350
bis 400 Besucher sollen täglich kommen,
zum Teil auch über eigens angemietete
Internet World BUSINESS
27
Busse, 70 Prozent der Kundschaft seien
international, davon 60 Prozent eBay-User,
schätzen Mitarbeiter. „Nicht viel“, finden
diejenigen, die erfahrene Retailer sind und
den Kaufraum begutachten.
Der Coffeeshop, in dem die Gäste Kaffee und Muffins über Paypal mobil bezahlen können, wäre verwaist, wenn den Kunden nicht Getränke gezielt angeboten werden würden. Kaffee gibt es hin und wieder
dann doch umsonst. Denn wer will sich
schon lange mit dem Paypal-Zahlungssystem beschäftigen, wenn man einfach nur
ein Getränk zu sich nehmen möchte? Und
überhaupt: Trotz vorhandenem Interesse
verstehen die wenigsten, was es mit dem
Kaufraum auf sich hat. Vor allem wissen
sie nicht, warum am 16. Dezember wieder
Schluss ist. Ebay ist keine Eintagsfliege,
■
der Kaufraum allerdings schon.
SANDRA GOETZ
Mitarbeiter erklären Interessenten die Technik
28
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
20. Dezember 2012
26/12
SOCIAL COMMERCE
Totgesagte leben länger
Social Commerce bringt nichts? Die 1.000 größten deutschen Webshops machen eine andere Erfahrung
E
dem BVH und INTERNET WORLD Business eine entsprechende Studie in Auftrag
gegeben. Von 1.000 angeschriebenen Top1.000-Shops schickten 121 die Fragebögen
zurück. Das Ergebnis: Trotz einer gewissen
Skepsis im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit ist Social Media aus dem Alltag
eines Online-Händlers nicht mehr wegzu-
rst wurde Social Commerce in den
Himmel gelobt, dann quasi totgeredet.
Doch wie steht es wirklich um das soziale
Miteinander und die wirtschaftliche Relevanz von Social Media im deutschen Online-Handel? Der Meinungs- und Marktforscher Voycer wollte es genauer wissen
und hat zusammen mit der TU München,
denken: Drei Viertel aller Shops setzen
heute aktiv Social Media ein – die meisten
bereits seit 2010. Doch die Budgets sind
noch bescheiden: Jeder Vierte der 1.000
größten Webshops in Deutschland investiert zwar mehr als 10.000 Euro pro Jahr,
doch nur fünf von 100 Shops haben für ihre
Social-Media-Aktivitäten pro Jahr mehr
als 100.000 Euro zur Verfügung. Dabei
können laut der Studie 29 Prozent der
Shops aktuell schon einen deutlich spürbaren wirtschaftlichen Nutzen aus ihren
Social-Media-Aktivitäten ziehen. Vor allem bei Produktbewertungen seien Auswirkungen auf den Umsatz spürbar, so die
■
befragten Händler. dz
Social-Media-Planungen 2013
Nutzung von Social-Commerce-Funktionen
Einsatz Social-Media-Funktionalitäten im Shop 2013 und Zuwachs gegenüber 2012
Welche Social-Commerce-Angebote von Shop-Besuchern genutzt werden
Facebook Like
80 % (+19)
72 % (+15)
Produktbewertung
Google+
69 %
Facebook Like
89 % (+20)
Facebook Share /
Recommend
Facebook Share /
Recommend
61 %
56 %
Produktbewertung
68 % (+18)
Twitter Tweet
Twitter Tweet
Facebook Comment
Google+
59 % (+24)
Kaufbewertung
(per E-Mail)
Nutzergenerierte Produktabstimmung / Votings
50 %
Kaufempfehlung
per (E-Mail)
59 % (+11)
57 % (+25)
48 %
3%–5%
Pintertest Pin
49 % (+31)
Kommentarfunktion
48 % (+16)
Eigenes Forum
34 % (+9)
Social Bookmarks
33 % (+4)
Facebook Comment
10 % – 20 %
31 %
© INTERNET WORLD Business 26/12
Stand: Dezember 2012; Basis: n = 121 Webshops
Stand: Dezember 2012; Basis: n = 121 Webshops
Social Media Budgets
Quelle: Voycer
Entwicklung der veranschlagten Ausgaben von 2012 auf 2013
Produktbewertung
39 % (+10)
Kauf-Empfehlung
(per E-Mail)
4%
16 %
10.001 – 50.000 Euro
5%
50.001 – 100.000 Euro
100.001 – 250.000 Euro
© INTERNET WORLD Business 26/12
Stand: Dezember 2012; Basis: n = 121 Webshops
Quelle: Voycer
24 % (+13)
Facebook Share /
Recommend
Nutzergenerierte Produktabstimmung / Votings
21 % (+9)
Umsatzbeiträge Plattformen
19 % (+14)
Wunschzettel
18 % (+9)
Pintertest Pin
18 % (+9)
Welche Social-Commerce-Plattformen „hohen“ Einfluss auf den Umsatz haben
16 %
Facebook-Seite
Facebook Comment
34 %
4%
Pinterest Board
17 % (+8)
Eigenes Forum
16 % (+7)
Facebook Shop
18 %
2%
16 %
14 % (+12)
Google+ Page
9 % (+5)
9 % (+5)
Stand: Dezember 2012; Basis: n = 121 Webshops
8%
Youtube-Kanal
14 % (+5)
Zuwachs in
Prozentpunkten
gegenüber Vorjahr
Produktbewertungen und Kaufempfehlungen generieren den meisten Umsatz
© INTERNET WORLD Business 26/12
9%
Social Media Budgets steigen, doch mit 10.000 bis 50.000 Euro fallen sie mehrheitlich nicht üppig aus
30 % (+15)
Facebook Like
4%
26 %
2012
Welche Social-Commerce-Funktionen „hohen“ Einfluss auf den Umsatz haben
Twitter Tweet
Quelle: Voycer
Zuwachs in
Prozentpunkten
gegenüber Vorjahr
2013
Social Bookmarks
mehr als 20 %
Der Facebook-Like-Button wird bei 69 Prozent der Händler geklickt – aber nur von wenigen Kunden
Umsatzbeiträge Funktionen
Kommentarfunktion
5 % – 10 %
34 %
Kommentarfunktion
Der Facebook-Like-Button wird 2013 in neun von zehn Webshops fester Bestandteil sein
Google+
Kundenanteil:
41 %
Wunschzettel
55 % (+14)
Wunschzettel
© INTERNET WORLD Business 26/12
52 %
67 % (+14)
Twitter-Account
11 %
2%
9%
2012
4%
8%
2013
Facebook hat von allen Social-Media-Plattformen mit Abstand den größten Einfluss auf den Umsatz
Quelle: Voycer
© INTERNET WORLD Business 26/12
Stand: Dezember 2012; Basis: n = 121 Webshops
Quelle: Voycer
26/12
E-COMMERCE
20. Dezember 2012
Internet World BUSINESS
Was die Zukunft bringt
29
Abmahnfallen,
aktuelle Urteile,
neue Gesetze:
Auf Online-Recht
spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter.
Zahlreiche Gesetzesänderungen für 2013 sind noch in der Schwebe
A
uch im nächsten Jahr bleibt
es für Webshop-Betreiber
wichtig, die aktuellen rechtlichen Entwicklungen und Gesetzesänderungen zu beobachten
und umzusetzen. Leicht wird
das nicht: Viele Gesetzgebungsvorhaben sind – sei es auf deutscher oder auf europäischer
Ebene – noch in der Schwebe.
Wann sie in Kraft treten werden,
steht häufig noch nicht fest.
die EU-Datenschutz-Grundverordnung in Kraft tritt.
Foto: Fotolia / MM Schuckart
Telefonwarteschleifen
Leistungsschutzrecht
Ab dem 01.06.2013 tritt Paragraf
66g TKG in Kraft und läutet das
Ende der kostenpflichtigen Telefonwarteschleifen ein. Danach
müssen Warteschleifen bei kostenpflichtigen Sonderrufnummern kostenlos sein. Zudem
muss der Anbieter den Anrufer
zu Beginn der Warteschleife
über die voraussichtliche Dauer
informieren.
Derzeit noch voll im Gang ist die Neues Jahr, neue Herausforderung: Viele rechtliche ÄnderunDebatte um das Leistungs- gen für 2013 sind derzeit noch nicht genau festgelegt
Verbraucherrechterichtlinie
schutzrecht für Presseverleger,
welches von allen Lobbygruppen zum Beratungen bis in die nächste Legislatur- Zahlreiche Änderungen im Fernabsatz
Teil mit überzogenen Maßnahmen ver- periode ziehen werden.
soll die EU-Verbraucherrechterichtlinie
hindert oder gestützt werden soll. Zubringen. Die deutschen Regelungen solEU-Datenschutz
künftig sollen auch kleinste Bestandteile
len zum 13.06.2014 in Kraft treten. Shopvon journalistischen Beiträgen geschützt Die EU-Datenschutz-Grundverordnung Betreibern werden im Entwurf weitere
sein. Zulässig jedoch ist die öffentliche soll zahlreiche strukturelle Änderung Informationspflichten auferlegt. Die ReZugänglichmachung von Presseerzeug- bringen. So sind ein „ Recht auf Verges- gelungen zum Widerrufsrecht werden
nissen oder Teilen hiervon, soweit diese sen“ (= Recht auf Löschen der eigenen vereinfacht, die Widerrufsfrist beträgt
Daten) und ein „Recht auf einheitlich 14 Tage und die MusterwiderDatenportabilität“ (= Mit- rufsbelehrung wird verständlicher. Das
nahme eigener Daten zu Rückgaberecht und die 40-Euro-Klausel
Marcus Beckmann,
einem anderen Anbieter) werden abgeschafft. Zudem hat der Vervorgesehen. Zudem ist eine braucher die Kosten der Rücksendung zu
Rechtsanwalt und Experte
Meldepflicht für Unterneh- tragen, sofern der Verkäufer diese nicht freifür Online- und Markenrecht
men geplant, sofern es zu willig übernimmt. Geändert werden auch
in Bielefeld
einer schweren Verletzung Regelungen zum Wertersatz, beim Wider■ www.beckmannundnorda.de
■
gespeicherter
personen- rufsrecht gibt es neue Ausnahmefälle.
bezogener Daten kommt.
RA MARCUS BECKMANN
Unternehmen ab 250 Mitnicht durch gewerbliche Anbieter erfolgt, arbeitern sollen einen DatenschutzbeDarauf müssen Sie achten:
auftragten bestellen müssen und entdie Inhalte entsprechend aufbereiten.
Der Gesetzentwurf lässt viele Fragen sprechende Dokumentationspflichten
■ Für die Einhaltung neuer Vorschriften sind
offen. Problematisch für Shop-Betreiber bekommen. Verschärft werden die SankSie selbst verantwortlich.
ist der zu ungenau definierte Passus tionen bei Datenschutzverstößen, die
■ Auch wenn die EU-Verbraucherrechte„gewerbliche Anbieter von Diensten, die nach dem Entwurf zukünftig bis zu zwei
richtlinie in Deutschland erst 2014
Inhalte entsprechend aufbereiten“. Die Prozent des weltweiten Jahresumsatzes
Gültigkeit erlangt, sollten Sie sich jetzt
Vergangenheit hat gezeigt, dass sich die betragen können. Die Vorgaben sollen
bereits damit auseinandersetzen.
Rechtsprechung mit einer dem Gesetzes- für alle Unternehmen gelten, die ihre
■ Mehr zu allen hier angerissenen Themen
werk entsprechenden Eingrenzung sehr Dienste Bürgern innerhalb der EU anbiefinden Sie in unserem Online-Archiv:
schwertut. Ob und wann das Gesetz ten. Es bleibt abzuwarten, wann und gewww.internetworld.de/heftarchiv
kommt, ist unklar. Möglich, dass sich die gebenenfalls mit welchen Änderungen
Der E-Shop-Rechtstipp
Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
■ www.legalershop.de
Vertragsschluss und
Vorauszahlung
Der Vertragsschluss im Internet-Handel
darf nicht von einer vorherigen Vorkassezahlung des Verbrauchers abhängig gemacht werden (Beschluss des Oberlandesgerichts Frankfurt vom 29.08.2012,
Az.: 6 W 84/12).
Eine Händlerin hatte in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen vereinbart,
dass der Kaufvertrag mit schriftlicher Bestätigung binnen 5 Tagen nach Eingang
der Bestellung, der Warenlieferung oder
bei Vorkasse mit dem Zeitpunkt der Zahlung zustande komme, wenn diese innerhalb von 10 Tagen nach Absendung der
Bestellung erfolge.
Das OLG Frankfurt entschied, dass die
Klausel wettbewerbswidrig sei. Es fehle
an einer klaren und verständlichen Regelung über den genauen Zeitpunkt des
Vertragsschlusses. Verbraucher wüssten
nicht, wie lange sie an ihr Vertragsangebot gebunden seien. Auch werde ein Verbraucher durch die Verwendung der
Klausel unangemessen benachteiligt,
weil er eine Zahlung in Form von Vorkasse ohne vorherigen Vertragsschluss
leisten solle.
Das Urteil hat Auswirkungen auf unklare Vertragsschlussklauseln. Gerade in
Verbindung mit Zahlungsarten wie Vorkasse oder Paypal ist hier oft die Zahlungspflicht des Kunden zu einem Zeitpunkt vereinbart, zu dem noch kein
Vertrag zustande gekommen ist. Hier
besteht Handlungsbedarf.
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht
KUNDENZUFRIEDENHEITS-UMFRAGEN
SOFTWARE-LIZENZEN
UDRP-VERFAHREN
BEWERTUNGEN IM INTERNET
Vorsicht, Anruf!
Kein Erlöschen durch Pleite
Domain-Recht ohne Marke
Keine Gaststätten-Ampel
Viele Autobesitzer kennen das: Ein paar Tage,
nachdem der Wagen in der Werkstatt war, ruft
ein Marktforschungsunternehmen im Auftrag
des Herstellers an und fragt, wie zufrieden man
mit der Leistung des Vertragshändlers war. Das
OLG Köln hat jedoch bereits im März 2012 entschieden, dass eine Telefonnummer, die der
Kunde „für alle Fälle“ hinterlassen hat, nicht
ungefragt für solche Aktionen benutzt werden
dürfe – schließlich diene auch die Kundenzufriedenheitsumfrage letztlich der Steigerung
des Absatzes und sei deshalb unverlangte Werbung. Der Fall liegt jetzt beim BGH zur Revision.
Anwälte raten jedoch zur Vorsicht und zu einer
■
besseren Information des Kunden. fk
Ein Unternehmen erwirbt vom Hersteller das
Recht zur Nutzung einer Software (Hauptlizenz)
und gibt diese Lizenz an seine Kunden gegen
Bezahlung weiter (Unterlizenz). Was, wenn der
Hauptlizenznehmer insolvent wird und seine
Gebühren an den Hersteller nicht mehr zahlen
kann? Erlöschen dann die Unterlizenzen? Nein,
entschied der Bundesgerichtshof in zwei ähnlich
gelagerten Fällen (Az.: I ZR 70/10 und Az.: I ZR
24/11). Die Richter hoben darauf ab, dass der
Wegfall einer Software-Lizenz für einen Unternehmer schwere wirtschaftliche Folgen haben
könne und er keinen Einfluss auf die Geschäftsbeziehungen zwischen Hersteller und Hauptli■
zenznehmer habe. fk
Ein Unternehmen kann auch dann Anspruch
auf eine Domain mit dem Firmennamen haben,
wenn auf den Namen noch kein Markenschutz
besteht. Die Münchner Kanzlei Roxin Rechtsanwälte LLP erstritt vor dem Schiedsgericht der
WIPO (Weltorganisation für geistiges Eigentum)
in Genf Anspruch auf die Domain Roxin.com im
Rahmen der Uniform Domain Name Dispute
Resolution Policy (UDRP). Entscheidend für das
Urteil war die Tatsache, dass die Kanzlei bereits
vor Registrierung der Domain unter diesem Namen im Geschäftsverkehr aufgetreten war und
dass die äußeren Umstände der Registrierung
auf Domain Grabbing schließen ließen (Fall Nr./
■
Case No. D2012-1794). fk
Das Verwaltungsgericht Berlin hat dem Bezirksamt Berlin-Tempelhof verboten, im Internet
Gaststätten zu bewerten (Az.: VG 14 K 79.11).
Die Behörde hatte auf einer Website Noten für
Gaststätten in ihrem Bezirk vergeben. Dafür fehle
jedoch die gesetzliche Grundlage, stellten die
Verwaltungsrichter fest. Zwar dürfe das Bezirksamt festgestellte Mängel bei Gaststätten im
Netz veröffentlichen, um so die Bevölkerung zu
informieren. Im vorliegenden Fall sei aber für
die Verbraucher nicht ersichtlich, ob für eine
schlechte Note wirklich Hygienemängel ausschlaggebend waren. Tatsächlich hatten festgestellte Mängel in der betrieblichen Organisation
■
zu einer Abwertung geführt. fk
30
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
So gelingt die EnterpriseApp-Entwicklung
Enterprise Apps für Mitarbeiter, Dienstleister oder Partner zu entwickeln, ist ein komplexer und zeitaufwendiger Prozess. Auf
folgende Aspekte kommt es dabei an:
Analysieren Sie vorab Ihren Bedarf
Apps unterscheiden sich in Technologie
und Einsatzmöglichkeiten. Darum ist eine
Analyse des individuellen Bedarfs wichtig:
■ Native App: Wird für einen Endgerätetyp
implementiert und unterstützt dessen
Funktionen wie etwa Kamera oder GPS.
■ Web App: Unterstützt spezifische Funktionen, ist per Browser verfügbar und hat
eine Smartphone-optimierte Oberfläche.
■ Hybrid App: Vereint die Vorzüge beider
Apps, indem sie Gerätefunktionen unterstützt und Web-Inhalte darstellt.
■ Mobile Site: Ist eine für die Darstellung
auf Smartphones optimierte Website.
Treffen Sie Sicherheitsvorkehrungen
Sorgen Sie dafür, dass die App vor unberechtigtem Zugriff auf sensible Daten geschützt ist und dass ein Sicherheitszertifikat die Daten im Falle eines Geräteverlusts
automatisch löscht oder sperrt. Auch sollte
die Kommunikation nur über eine SSL-verschlüsselte Verbindung erfolgen.
Optimieren Sie die Verteilung
Um die Verteilung der App über Stores
oder interne Deployment-Verfahren einfach zu gestalten, sollten Sie das Mobile
Device Management (MDM) übernehmen
und den Launch der App mit Online Marketing, Analyse und Tracking begleiten.
Sorgen Sie für breite Verfügbarkeit
Die Verfügbarkeit der App auf den Geräten
Ihrer Zielgruppen ist das A und O einer
Business-App. Sie sollte darum sowohl
unter iOS und Android als auch unter Windows Phone und Blackberry OS laufen.
Erfahrener Entwickler ist ein Muss
Entscheiden Sie sich für einen erfahrenen
Entwickler, der über die nötige Kompetenz
im Frontend-Design und in der BackendIntegration von Apps verfügt. Auch sollte
er den kompletten App-Entwicklungsprozess abdecken: von der strategischen Beratung inklusive Bedarfs- und Zielgruppenanalyse über die funktionale Konzeption
der App bis hin zum Design der Benutzeroberfläche.
26/12
Google blockt API
Techniktipp
Achim Reupert,
Director Sales bei
der Nionex GmbH
in Gütersloh
■ www.nionex.de
20. Dezember 2012
Neue Regeln setzen SEO-Tool-Anbieter unter Druck
E
ine Regeländerung von Google bringt
das Geschäftsmodell einer ganzen
Branche zum Wanken. Um relevante
Daten über die Wirksamkeit von Suchmaschinenoptimierung zu liefern, führen
viele Anbieter von SEO-Tools automatisiert Suchanfragen in milliardenfacher
Zahl durch – häufig sogar über die GoogleProgrammschnittstellen (APIs). Diese Praxis heißt im SEO-Jargon „Scraping“ – und
ist Google ein Dorn im Auge. In seinen
Nutzungsbedingungen untersagt der
Suchmaschinenkonzern deshalb pauschal
unautorisierte Zugriffe auf seine Services –
ein Passus, gegen den viele SEO-Tools
mehr oder weniger offen verstoßen. Jetzt
hat Google seine Nutzungsbedingungen
in diesem Punkt verschärft – und stellt
damit Tool-Anbieter, die die Google-APIs
nutzen, vor Herausforderungen.
Erste Auswirkungen in den USA
Während in den USA bereits Auswirkungen zu spüren sind – der SEO-Pionier
SEOmoz wurde von der Nutzung der Programmschnittstellen ausgeschlossen –,
war in Deutschland die Lage bei Redaktionsschluss noch unklar. Ein kurzzeitig in
Blogs verbreitetes Gerücht, Sistrix habe
Probleme mit seinen Services, erwies sich
als Falschmeldung. Wettbewerber Seo-
Stecker raus: Google
sperrt missliebigen Services
den Datenzugang
Foto: Fotolia / Fotofermer
lytics hatte zeitweilig tatsächlich Performance-Probleme, nannte dafür allerdings
als Grund einen Wasserschaden im hauseigenen Serverraum. Searchmetrics-Chef
Marcus Tober wurde im IT-Newsportal
Golem.de mit der Aussage zitiert, sein Unternehmen verwende keine Daten aus
Google-APIs, demzufolge könne Searchmetrics ein solcher Zugriff auch nicht entzogen werden.
Für SEO-Experte Vincent Schmalbach
ist es kein Wunder, dass sich Google gegen
das „Scraping“ wehrt. Schließlich binden
die automatischen Suchanfragen Ressourcen, bringen kein Geld ein – und können
durch ihre Menge sogar den natürlichen
Suchindex beeinflussen, vermutet Schmalbach in seinem Blog.
Ralf Zmölnig, der Geschäftsführer der
Münchner Agentur Rockit Internet, hält
das Vorgehen von Google für „Säbelrasseln gegen SEO-Dienstleister“. Es könne
nicht im dauerhaften Interesse des Suchmaschinenbetreibers sein, Tools wie Sistrix komplett zu unterbinden. Seine Begründung: „Dann werden wieder alle
SEOs anfangen, wie früher herumzutricksen und alle möglichen Sachen auszuprobieren, und die Geschichte wird für
Google noch unübersichtlicher.“ Nach
Einschätzung des SEO-Fachmanns geht es
Google weniger darum, unnötigen Traffic
zu vermeiden: „Ich glaube, dass Google
vor allem den Datenzugang auf die eigenen Dienste wie Analytics und Webmaster
■
Tools kanalisieren möchte.“ fk
Mobiler Leistungscheck
Befragung per
QR-Code
Neoload 4.1 misst Leistung mobiler Anwendungen per Simulation
S
chwankende Netzleistungen, heterogene Mobilfunkstandards und eine
Vielzahl unterschiedlicher Plattformen
sind eine Herausforderung für Unternehmen im Mobile Business. Mit Neoload 4.1
bietet Neotys nun eine Komplettlösung an,
um mobile Plattformen auf ihre Performance unter den jeweils unterschiedlichen Netzwerk- und Geräteparametern zu
prüfen. Das Release Neoload 4.1 bringt
laut Neotys zahlreiche Innovationen, darunter eine WAN-Emulation, um die im
Mobilfunknetz verfügbaren Bandbreiten
für jeden einzelnen virtuellen Nutzer realitätsnah simulieren zu können.
Testpopulationen mit individueller Bandbreite und Nutzungsverhalten definieren.
Der Neoload-4.1-Emulator definiert dabei
eine eigene Bandbreite für jeden einzelnen
virtuellen Testnutzer. Reportings und
Grafikcharts können über die neue Importfunktion mit Daten aus zahlreichen
gängigen Monitoring-Systemen zusam■
mengeführt werden. vg
Virtuelle Testpopulation
Auf diese Weise wird die Leistungsfähigkeit einer mobilen Unternehmens- oder
Verkaufsplattform aus Sicht von Nutzern
mit verschiedenen Standards ausgemessen. Anwender können direkt über die intuitive Neoload-4.1-Oberfläche virtuelle
Geht der Mobile Shop in die Knie? Neoload
misst die Leistung aus Sicht des Nutzers
S
ie sind allgegenwärtig– nun werden sie
auch für mobile Befragungen eingesetzt: QR-Codes. Netigate bietet seinen
Anwendern ab sofort zusätzlich zum Befragungs-Link einen entsprechenden QRCode für ihre Umfragen an. Dieser kann
kopiert und auf den unterschiedlichsten
Werbeträgern positioniert werden: etwa
direkt am Point of Sale auf Monitoren, Plakaten, Verpackungen oder auf Printanzeigen in Wartezimmern, Bussen, Hotels und
Restaurants. Zudem ist es möglich, QRCodes auch am Point of Interest auf Eintrittskarten, T-Shirts und Speisekarten zu
postieren. Die Umfrageteilnehmer benötigen keine spezielle App, um den Code einzulesen. Die schwedische Hauptstadt Stockholm hat die neue Option bereits getestet.
Mit einer mobilen Befragung wollten die
Stadtverantwortlichen herausfinden, wie
die Pendler die aktuelle Verkehrssituation
in Stockholm bewerten und was sie sich
■
für die Zukunft wünschen. vg
Anzeige
BILLSAFE
WEBTRENDS
ZAUNZ PUBLISHING
Warenkauf auf Raten
Nutzereinblicke in Real-Time
Visual Store Manager
Der Paypal-Service Billsafe bietet nun – zunächst
im Betatest – die Möglichkeit an, beim Verkauf
von Waren Kredit zu gewähren. Damit können
nun auch kleine Händler die Option „Zahlen
auf Kredit“ für sich nutzen. Sie bekommen von
Billsafe ihr Geld garantiert, auch dann, wenn
der Kunde seine Raten nicht begleicht. vg
Webtrends Streams ist eine neue Digital-Intelligence-Lösung, mit der Unternehmen ihr OnlineGeschäft in Echtzeit anpassen können. Für einen
aktuellen Nutzerüberblick analysiert das Tool
Besucherdaten der Websites und der Mobileund Social-Kanäle und erstellt daraus umfassende
Live-Ansichten des E-Business. vg
Zaunz stellt auf der Euro-CIS-Messe im Februar
den Visual Store Manager vor. Mittels der Software sollen Handels- und Filialunternehmen ihre
Marketingkampagnen zentral planen, steuern,
optimieren und kontrollieren können. Der Visual
Store Manager verfügt über einen modularen
Aufbau und lässt sich individuell anpassen. vg
26/12
TOOLS & TECHNIK
20. Dezember 2012
Internet World BUSINESS
31
SICHERHEIT IM ONLINE SHOP
Strategien für Safer Shopping
Getrennte Datenbanken, gute Verschlüsselung und qualifiziertes Personal helfen, sich gegen Attacken zu wappnen
S
Häufige Angriffe auf Webshops
■
Foto: Fotolia / Davidevison
icherheit ist den Deutschen wichtig: In
einer Forsa-Umfrage im Oktober 2012
gaben 57 Prozent der Befragten an, Sicherheit sei für sie das Wichtigste bei der WebNutzung. Bereits im September hatte eine
Erhebung des Bitkom ergeben, dass 52
Prozent der privaten Internet-Nutzer im
laufenden Jahr bereits persönliche Erfahrungen mit Cybercrime gemacht haben.
20 Prozent der Surfer verzichten deshalb
ganz oder teilweise auf Online Shopping.
Dass Angriffe auf Shops in der BKAStudie „Cybercrime Bundeslagebild 2011“
nicht als eigenständige kriminelle Handlung auftauchen, ist dabei keineswegs als
beruhigend zu werten. „Wir gehen davon
aus, dass es ein großes Dunkelfeld von Angriffen gibt, die aus Angst vor Imageschäden nicht zur Anzeige gebracht werden“,
erläutert Kriminaloberkommissar Michael
Büchel, Fachbereichsleiter Cybercrime
beim Kriminalfachdezernat 2 in Nürnberg, „denn Kreditkartenbetrug findet
durchaus statt, und irgendwoher müssen
die Kreditkartendaten ja kommen.“ So sei
es bei den aktuell kursierenden PhishingMails mit gefälschtem Paypal-Absender
sehr wahrscheinlich, dass sie von einem
infizierten Server ausgehen, auf dem auch
ein Shop gehostet sein könne.
Kampf dem
Datenklau:
Online Shops
müssen sich
gegen Angriffe
von außen gut
schützen
nehmenskritischen Datenbestände mög- als Software as a Service betreibt, bewertet
lich ist“, so Jochen Koehler, Regional Direc- man solche Tests von Webshop-Systemen
durch externe Prüfer als wertvolle Ergäntor DACH bei Cyber-Ark.
Einfallstore für Angriffe auf Shops von zung, die aber die fachliche Sorgfalt im Taaußen, deren Bedeutung oft unterschätzt gesbetrieb nicht ersetzen kann. „Die Vorwird, sieht Kriminaloberkommissar Bü- gehensweise sollte so sein, dass zunächst
Unerlaubten Zugriff erschweren
chel in der Verwendung des veralteten und die Entwickler und SystemadministratoAls grundlegende Maßnahmen zum inzwischen als unsicher geltenden Ver- ren die von ihnen verantworteten Bereiche
Schutz von Kundendaten empfiehlt Bü- schlüsselungsstandards MD5 sowie in auf Angriffssicherheit und den Einsatz
mangelnden Software-Tests und in und die Wirksamkeit der in Fachkreisen
der Vernachlässigung standardmäßi- bekannten Sicherheitsmechanismen in„Es gibt ein großes Dunger Updates von Apache-Servern und tensiv prüfen“, rät Johannes W. Klinger,
PHP-Scripts. Eine Einschätzung, die Vorstandsvorsitzender von Websale: „Dies
kelfeld von Angriffen, die
auch die Website- und Softwaretests setzt voraus, dass die genannten Personen
nicht angezeigt werden.“
erhärtet haben, die das Unternehmen in Sicherheitsmethoden auch tatsächlich
Testcloud.de seit November 2011 auf kompetent sind. Nur einen Apache-Server
MICHAEL BÜCHEL
der Basis von Crowdsourcing durch- konfigurieren zu können oder an einem
Kriminaloberkommissar in Nürnberg
geführt hat. „Kaum zu glauben, aber PHP-Script eine neue Funktion einbauen
solche Sicherheitslücken gehören zu zu können, ist in Bezug auf die Internetchel, mit zwei Datenbanken auf verschie- den häufigsten Bugs, die von uns bei Web- Sicherheit wertlos und extrem gefährlich
denen Servern zu arbeiten: eine Daten- shops identifiziert werden konnten“, bestä- für den Versandhändler.“
bank für Bestelldaten und eine separate, tigt Alexander Waldmann, einer der auf
Plug-in als Einfallstor
nicht direkt mit dem Web verbundene für Security-Tests spezialisierten Freiberufler
sensible (Konto-)Daten. Auch feste Stan- bei Testcloud.de.
Außer nach der Qualifikation des eigenen
dards für Kundenpasswörter sieht der
Personals sollten Shop-Betreiber daher
Qualifikation
und
Überprüfung
Cybercrime-Ermittler als hilfreich an:
nach den gängigen Standards fragen, die
„Passwörter, die Zahlen und vor allem Bei der Websale AG aus Stein bei Nürnberg, der Hersteller ihres Shop-Systems mit
Sonderzeichen enthalten, sorgen für eine die Webshop-Systeme entwickelt und diese Blick auf eine sichere Entwicklung anlegt,
exponenzielle Erhöhung der
empfiehlt die E-Commerce-BeSicherheit, weil es mit normaler
ratung Atrada. Besondere VorRechenleistung nicht mehr mögsicht ist für deren Leiter IT, Peter
lich ist, sie zu knacken.“
Höpfl, ebenso wie für andere ExDarüber hinaus sollten Unterperten, bei Open-Source-Lösunnehmen nach Einschätzung des
gen geboten: „Angenommen, ein
IT-Security-Spezialisten CyberWebshop besteht aus einem poArk Richtlinien und Maßnahmen
pulären CMS mit 20 Extensions
zur Sicherung privilegierter Beinklusive Shop-Modulen – selbst
nutzerkonten mit Administratorbei einer guten Absicherung dierechten einführen, die oft von
ses CMS kann jedes noch so unmehreren Personen gemeinsam
bedeutend erscheinende Plug-in
genutzt würden. „In jedem Unterein Einfallstor für Hacker sein.“
nehmen entsteht durch die wild
Wird ein Angriff bemerkt, sollte
wuchernde Verwendung privileder Webshop-Betreiber unbedingt
gierter Benutzerkonten ein beAnzeige erstatten, meint Michael
achtliches Sicherheitsrisiko, da
Büchel von der Kripo, denn: „Nur
über sie ein weitgehend unkon- Der Online-Optiker Mister Spex wurde angegriffen. Checklisten
so können wir einzelne Fälle mittrollierter Zugriff auf alle unter- halfen dem Brillenhändler beim Krisenmanagement
einander verknüpfen und erhal-
Buffer-overflow Attack
Eine Software-Sicherheitslücke, die oft vorkommt, ist der Buffer-overflow. Er tritt auf,
wenn der für bestimmte Daten reservierte
Puffer mit einer zu großen Datenmenge beschrieben wird. In der Regel werden dann
auch nachfolgende Speicherbereiche überschrieben, im Falle einer Attacke etwa mit
schädlichem Code.
■
Command-/SQL-Injection
Da sehr viele Web-Anwendungen auf SQLDatenbanken basieren, ist dieses „Injizieren“
von SQL-Kommandos eine sehr gängige Angriffsmethode. Sie wird genutzt, um Daten
zu stehlen oder einen Shop lahmzulegen.
■
Cross-Site Scripting (XSS)
In Shops, die Nutzeranfragen nicht korrekt
verarbeiten, können Angreifer Elemente von
Java-Script-Code einschleusen, der an der ShopOberfläche etwa ein gefälschtes Eingabeformular zum Phishen von Kundendaten erzeugt.
■
Distributed Denial of Service (DDoS)
Hunderte oder Tausende von Rechnern in
einem kriminellen Bot-Netz senden permanent sinnlose Anfragen an einen WebshopServer, bis dieser unter der Rechenlast der
Angriffe zusammenbricht. In der Regel wollen die Täter vom Shop-Betreiber Lösegeld
für die Freigabe seines Shops erpressen.
■
Session Hijacking
Bei Shops, die ohne Session Cookies funktionieren, ist die Session-ID in der URL enthalten. Wer sich der URL eines angemeldeten
Users bemächtigt (etwa aus einer E-Mail, die
einen Link zu einem Produkt enthält), kann
sich als derselbe User anmelden und hat Zugriff auf dessen Daten.
Quellen: Atrada, Testcloud, Websale und eigene Recherche
ten eine Chance, der mutmaßlichen Bandenkriminalität in diesem Bereich auf die
Spur zu kommen. Ein Imageverlust ist
durch die Anzeige nicht zu befürchten, da
die Vertraulichkeit gewahrt bleibt.“
Entdeckt ein Shop-Betreiber den Diebstahl von Kundendaten, ist er nicht nur
durch das Datenschutzgesetz zur Information aller (potenziell) Betroffenen verpflichtet – offene und ehrliche Kommunikation bietet im Ernstfall auch die größten
Chancen, das Kundenvertrauen zu retten.
Zumindest hat sich die Strategie bei dem
deutschen Internet-Optiker Mister Spex
bewährt, der 2012 Opfer eines HackerAngriffs wurde. Nach eigenen Angaben
hatte der Shop aber keine Umsatzeinbußen zu verzeichnen, sondern wächst weiter stark. Das Fazit von Sprecherin Martina
Dier kann als Empfehlung für die gesamte
Branche gelten: „Jedes Unternehmen, das
im Web aktiv und von Datenschutzfragen
betroffen ist, sollte frühzeitig Krisenszenarien durchspielen und Checklisten für den
■
Ernstfall entwickeln.“
GERALD FIEBIG
32
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
20. Dezember 2012
26/12
MOUSETRACKING
Der Maus auf der Spur
Mousetracking verrät, was die Nutzer auf einer Seite tun, und offenbart Schwachstellen – nicht nur bei Formularen
in Website-Betreiber bemerkt aufgrund
seiner Web-Analyse einen großen Unterschied bei der Anzahl der Besucher auf
zwei Seiten, die aus seiner Sicht logisch
aufeinander folgen, etwa beim Checkout.
Das Problem: Die Daten verraten ihm leider nicht, warum die Nutzer hier abspringen. Um das zu erfahren, kann der SiteBetreiber einen klassischen Usability-Test
mit bis zu zwölf Usern in Auftrag geben.
Allerdings kostet ein solcher Test meist
zwischen 5.000 und 10.000 Euro.
Eine günstigere Alternative versprechen
die Anbieter von Mousetracking. Sie setzen mit einem technischen System an, das
nicht nur wie die Web-Analyse den Seitenwechsel und die Verweildauer beobachtet,
sondern zusätzlich die Bewegungen der
Maus: Neben dem Mauspfad sind das auch
noch die Klicks, das Scroll-Verhalten und
Mouseover-Effekte, die in sogenannten
Hover Maps abgebildet werden. Gleichzeitig wird das Signal der Tastatur berücksichtigt, was besonders bei der Analyse
von Formularen wichtig ist.
In vielen Fällen – so der Anspruch der
Anbieter – genügen diese Daten, um herauszufinden, warum Nutzer die Site verlassen. Und: Sollte es nicht gelingen, so
kann man den nächsten Nutzer, bei dem
der Fehler auftaucht, in Echtzeit onsite
befragen. Darüber hinaus ermöglichen
ausgefeilte Filtersysteme die Typisierung
Foto: Fotolia / Fergregory
E
Welchen Weg nimmt die Maus? Die Beobachtung der Bewegung offenbart Schwachstellen
bestimmter Nutzergruppen, bei denen ein
solches Problem auftritt.
Mousetracking ist nicht Eyetracking
Anfangs wurde das Mousetracking belächelt. Inzwischen gehört es zum festen Bestandteil des Werkzeugkastens im NutzerTesting. Unternehmen wie Booking.com,
Groupon oder eBay, die sehr genau das
Verhalten ihrer User analysieren, haben
bereits Erfahrungen mit Mousetracking.
Christian Bennefeld, Geschäftsführer
des Hamburger Web-Analyse-Spezialisten
Etracker, meint: „Als kognitive Herange-
Mouseflow
Crazy Egg
Kostenlose Testversion. Crazy
Egg verzichtet auf explizite
Formularanalyse, bietet aber
Heatmaps, Scrollmaps und
Klickmaps an. Letztere sind
durch Filter segmentierbar.
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Maps und Formularanalyse. Mouseflow
gibt es als kostenlose
Testversion oder als
Vollversion mit Geldzurück-Garantie.
www.mouseflow.com
M-Pathy
Vermutlich das
leistungsfähigste
Gesamtsystem
mit tiefen Filtermöglichkeiten
zur Nutzer- und
Event-Segmentierung. Keine
Trial.
www.m-pathy.com
hensweise eignet sich Mousetracking, um
den bestehenden Website Traffic im Detail
zu analysieren. Der Clou an dem Verfahren ist die Tatsache, dass die Augenbewegung zu 70 bis 80 Prozent mit der Mausbewegung korreliert. So kann man von der
Mausbewegung auch auf die Augenbewegung und damit auf die Wahrnehmung
schließen. Die Ergebnisse werden ähnlich
einer Wärmekamera durch Overlay Maps
direkt auf der Website dargestellt.“
Zweifellos ist die Formularanalyse für
viele Anbieter ein naheliegender und
spannender Anwendungsbereich. „Fehler-
Clickdensity
Etracker
Reine Klickmessung. Kostenlose
Trial mit bis zu 5.000 Klicks.
www.clickdensity.com
Visitor Motion startet
als kostenlose Variante
mit maximal 100 PIs im
Monat. Das Tool bietet
Formularanalyse, Heatmaps und speichert die
Session als Videos bis
zu acht Wochen.
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Clickheat
System zur Installation auf dem
eigenen Webserver. Letztes Update von Ende
2011. Kostenlos.
www.labsmedia.
com/clickheat/
156894.html
meldungen in Formularen sind einer der
stärksten Abbruchgründe“, weiß Juliane
Hartmann, Managing Director des Dresdner Mousetracking-Spezialisten M-Pathy.
So führen etwa mangelnde Unterstützung
von Tab-Weiterschaltung, falsche Autokorrektur oder ein fehlerhafter Einsatz der
Enter-Taste zu Abbrüchen. Ein Beispiel:
das Log-in auf Bahn.de. Längere Zeit
brach die Formulareingabe ab, wenn der
User nach der Passworteingabe die EnterTaste drückte. Die Zugrecherche ging
dadurch verloren. Inzwischen ist das Problem behoben.
Juliane Hartmann verweist auf einen
weiteren Einsatzbereich: Nutzer können
anhand des Klickverhaltens segmentiert
werden. Wer also eine schlechte Bewertung für ein Produkt abgibt, kann gezielt
mit einer Nachfrage angesprochen werden.
Timo von Focht, Regional Director bei
Maxymiser, ist dennoch skeptisch. „Mousetracking ist wie Heatmaps oder Usability
Labs sicher ein ganz legitimer Weg, um an
Daten über die Website-Nutzung zu kommen. Es ist aber ein riesiger Aufwand für
Daten, von denen man nicht unbedingt
weiß, ob sie für die Gesamtheit der Website-Nutzer zutreffen.“
Zweifellos bedarf es Personal und Knowhow für eine erfolgreiche Auswertung.
Einige der aufgeführten Dienstleister bieten aber auch ein fertiges Reporting an.
Und bei einer Reihe von Anbietern ist der
■
erste Test sogar kostenlos.
FRANK PUSCHER
Interview
Einsatzgebiet Dialogstrecke
die Wörter, die sie lesen. BeMousetracking ist mit dem Vortrachtet man hingegen die
urteil behaftet, dass Aufmerkersten zehn Sekunden eines
samkeit und Mausbewegung
Seitenaufrufs, dann bewegt
nicht identisch sind. Stimmt das?
sich die Maus fast gar nicht,
Juliane Hartmann: Mousetradafür werden mit den Augen
cking und Eyetracking werden
viele visuelle Elemente wie Biloft in einen Topf geworfen. Das
der und Logos aufgenommen.
mag daran liegen, dass die
erzeugten Heatmaps beider
Wo liegt aus pragmatischer
Methoden ähnlich sind. Wir
Sicht das Haupteinsatzgebiet?
haben daher zu Jahresanfang
eine Diplomarbeit begleitet, Juliane Hartmann,
Hartmann: Für die meisten undie zeigt, dass es zwei unter- Managing Director bei serer Kunden sind das Diaschiedliche Methoden sind, die M-Pathy in Dresden
logstrecken, also Prozesse, bei
verschiedene Einsatzbereiche
denen die Intention des Users
haben. Allerdings sind auf Content-Web- relativ klar ist, etwa ein Checkout. Mousesites die Bewegungen der Augen und des tracking ergibt immer dann Sinn, wenn
Mauszeigers fast identisch. Zwei Drittel der man verstehen will, was die User mit einer
User „unterstreichen“ mit dem Mauszeiger Seite machen. Die meisten unserer Kun-
den haben ganz große Web-Analyse-Systeme im Einsatz, sie haben sogar eigene
Usability-Abteilungen. Aber das „Warum?“
bleibt ganz oft offen. Da können wir in
Projekten häufig noch Insights liefern.
zum nächsten Formularfeld gesprungen.
User, die mit der Tabulatortaste das Formularfeld wechseln, überspringen so ein Feld
und tragen ihr Geburtsjahr versehentlich
bei „Appartement“ ein.
Warum priorisieren einige Anbieter den Bereich Formularoptimierung?
Hartmann: Weil es so schön klar ist. Wir können genau zeigen, für wie viele Benutzer ein
bestimmtes Formularfeld ein Problem darstellt. Aber das reicht häufig noch nicht. Bei
Bonprix in Frankreich fiel etwa auf, dass
viele User das Feld „Appartement“ bei der
Registrierung korrigieren mussten und keiner verstand, wo das Problem sein könnte.
Als wir eine Session gesehen hatten, wurde
klar, das Problem lag im Aufbau: Nach dem
Füllen eines Feldes wird dort automatisch
Neben der Fehlersuche lässt sich Mousetracking in Umfragen zur Nutzersegmentierung
benutzen. Wie funktioniert das?
Hartmann: Es gibt zwei Varianten: Wenn wir
auf der Website ein bestimmtes Verhalten
sehen, können wir eine Onsite-Befragung
auslösen. Zudem können wir in der Befragung unterscheiden, welche Antwortmöglichkeit ein User angeklickt hat und ihm eine
jeweils passende Anschlussfrage stellen,etwa bei einer schlechten Bewertung. Da
kann man zum Beispiel nachfragen, welche
Probleme diese Nutzer gehabt haben.
26/12
DIENSTLEISTERVERZEICHNIS
20. Dezember 2012
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MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
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Große Ehre
Die Internetstores GmbH hat beim Landespreis für junge Unternehmen den zweiten
Platz belegt. Der mit insgesamt 100.000
Euro dotierte Award wird jährlich vom Land
Ausgezeichnet: Internetstores.de-Chef
René Marius Köhler erhielt einen Preis
Baden-Württemberg und der L-Bank ausgeschrieben. Hervorgehoben wurden vor
allem das unternehmerische und soziale
Engagement von Gründer René Marius
Köhler. Internetstores betreibt mit Bikester
und Campz mehrere Bike- und OutdoorWebshops in Europa und expandiert weiter. Zudem ist Köhler sozial engagiert: Mit
„Re-Cycle“ startete er 2011 einen großen
Spendenaufruf. Über 1.000 nicht mehr benötigte Fahrräder wurden gespendet, die
Internetstores aufbereitete und an SOSKinderdörfer nach Südafrika schickte. sn
Noch viel Potenzial
Mobile Recruiting kommt erst langsam in Fahrt
P
otenzielle Bewerber erwarten von
Unternehmen aus der Hightech- sowie
der Kreativ- und Medienbranche Stellenangebote auf mobilen Geräten – und
gehen damit anscheinend d’accord mit
den Personalchefs in den Unternehmen.
Denn wie eine Studie der Bitkom Research
GmbH im Auftrag von Linkedin ergab,
setzen mehr als die Hälfte der befragten
Unternehmen (57 Prozent) bei der Suche
nach geeigneten Bewerbern auf Smartphones und Tablet-PCs.
Besonders beliebt sind dabei mobile
Angebote für soziale Netzwerke wie Facebook oder Google+ mit 34 Prozent, gefolgt
von Business-Netzwerken wie Xing oder
Linkedin mit 29 Prozent. Spezielle mobile
Karriere-Webseiten nutzen etwa ein Viertel der Unternehmen (24 Prozent), eigene
Apps setzt jede sechste Firma (17 Prozent)
ein. Der Bitkom-Präsident Dieter Kempf
ist daher überzeugt: „Die Kernzielgruppen vieler Personalchefs sind häufig per
Smartphone oder Tablet-Computer im
Internet unterwegs. Jetzt werden neue
Mitarbeiter auch über das mobile Internet
gesucht und gefunden.“
Wunsch und Realität
Hauptzielgruppen für das Mobile Recruiting sind Fach- und Führungskräfte. Jeder
zweite Personalverantwortliche (53 Prozent) glaubt, dass für diese Bewerber
mobile Angebote besonders geeignet sind.
Ob Tablet-PC, Smartphone oder auch Laptop: Unternehmen haben viele Möglichkeiten, mobil
um die besten Fachkräfte zu werben – zumindest in der Theorie
Studenten und Hochschulabsolventen liegen mit 48 Prozent knapp dahinter. 90
Prozent der Firmen halten die Ausschreibung von Stellen im IT- und Medienbereich über mobile Plattformen für sinnvoll. Befragt wurden bei der im Herbst
2012 durchgeführten Studie 500 Unternehmen in Deutschland mit mehr als 50
Beschäftigten sowie 700 Erwerbstätige
und Studierende in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
An Mobile führt kein Weg vorbei
Nicht ganz so optimistisch dagegen schätzen das Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) und Monster
den Fortschritt in Sachen Mobile Recruiting ein. Wie die Studie „Recruiting Trends
2012“, die unter den Personalverantwortlichen der deutschen Top-1.000-Unternehmen durchgeführt wurde, belegt, haben
nur etwa zehn Prozent der deutschen
Großunternehmen die Darstellung ihrer
Online-Stellenanzeigen für mobile Endgeräte optimiert. Dabei ist das Interesse der
Jobsuchenden an mobilen Angeboten sehr
groß. So belegt die Umfrage von CHRIS
und Monster, dass es mehr als die Hälfte
gut finden, wenn Internet-Stellenbörsen/Karriereportale Applikationen für mobile
Endgeräte anbieten, über die nach offenen
Stellen gesucht werden kann. Knapp die
AD BROKER
Duale Ausbildung
Der Web-Werbemarktplatz Ad Broker bietet
gemeinsam mit der ISS International Business School of Service Management den
dualen Studiengang „Bachelor of Arts (B.A.)
Dienstleistungsmanagement“ an. Während
der Ausbildung (6 Semester) sollen die
Studenten Kompetenzen in den Bereichen
Betriebswirtschaft sowie Dienstleistungsentwicklung und -optimierung erwerben. Auf
dem Lehrplan stehen zudem Softskills für
künftige Führungsaufgaben. sn
MCKINSEY & COMPANY
Innovationen gesucht
Doktoranden, die eine Dissertation zu
einem Marketingthema schreiben, können
sich bis 31. Januar für den „EMAC McKinsey Marketing Dissertation Award 2013“
bewerben (www.marketing-dissertationaward.eu). Der von der European Marketing Academy (EMAC) und McKinsey
ausgeschriebene Preis ist mit 11.000 Euro
dotiert. Die drei Bestplatzierten werden
zum Finale bei der internationalen EMACKonferenz am 7. Juni 2013 in Istanbul eingeladen. Dort sollen sie ihre Arbeiten einer
Jury aus Professoren und Marketingexperten präsentieren. Auswahlkriterien sind
unter anderem der Innovationsgrad und
die Praxisrelevanz der Doktorarbeiten. sn
26/12
MITARBEITERSUCHE
Von Usern für User
Die skurrilsten Fragen im Bewerbungsgespräch, aktuelle Gehälter in Marketing und
Vertrieb, die bestbezahlten Lehrberufe: Wer
sich für diese Themen interessiert, kann im
neuen News-Bereich der Bewertungsplattform Kununu.com fündig werden. Die Besonderheit: Die Beiträge beinhalten auch
Informationen aus Erfahrungsberichten,
die User über das Portal publizieren. Neben
den Berichten werden aktuelle Themen aus
dem Kununu-Jobforum aufgegriffen. sn
20. Dezember 2012
Foto: Fotolia / Fotowerk
36
Hälfte der Befragten (46,5 Prozent) wünschen sich entsprechende Apps von Unternehmen. Und über ein Viertel der
potenziellen Bewerber nutzt aktuell das
eigene Smartphone zur Suche nach offenen Stellen. Birgit Richter, Human Resources Manager bei der Uniserv GmbH,
findet diese Diskrepanz problematisch:
„Die Gefahr ist hoch, dabei gleich am Anfang potenzielle Bewerber zu verlieren.“
Das Pforzheimer Unternehmen setzt
deshalb ganz gezielt auf eine mobile Ansprache. Ab 2013 sollen Stellenanzeigen
und der Jobbereich auf der Webseite für
mobile Endgeräte optimiert werden. Daneben plant Uniserv ein Online-Bewerbungsformular, das für die mobile Nutzung angepasst wird. Gute Erfahrungen
hat das Unternehmen nach Aussage von
Birgit Richter mit QR-Codes gesammelt.
Deshalb sollen diese zusätzlich den Zugang zu den Karrieremöglichkeiten erleichtern. Die Maßnahmen sind aus Sicht
von Bitkom-Präsident Kempf ein Schritt
in die richtige Richtung: „Auf Dauer wird
sich keine Branche dem Trend entziehen
können, auch mobil um die besten Fachkräfte zu werben. Wer rechtzeitig auf mobile Angebote setzt, ist der Konkurrenz im
Wettbewerb um die besten Köpfe einen
■
entscheidenden Schritt voraus.“
SUSANN NAUMANN
Viele Möglichkeiten – großer Nutzen
Ob Monster, Stepstone oder Meinestadt:
Bei den großen Jobportalen gehören Mobile
Apps zum Standard (von oben)
Apps, für Mobile optimierte Karriere-Webseiten, QR-Codes – die Möglichkeiten, Bewerber
mobil anzusprechen, werden immer zahlreicher. Doch welche bringen den meisten Nutzen? Das hängt ganz vom Unternehmen ab,
findet Birgit Richter, Human Resources Manager bei der Uniserv GmbH. „Unternehmensspezifische Apps sind für Firmen sinnvoll, die
regelmäßig viele neue Stellen veröffentlichen.
Das sind oft größere Konzerne, die damit die
Chance nutzen, ihren Bewerberkreis auf dem
Laufenden zu halten und über neue Stellen zu
informieren.“
Kleinere und mittlere Unternehmen dagegen
sollten Stellenanzeigen und Webseiten für die
mobile Darstellung optimieren. Auf diese Weise
erleichtern sie potenziellen Bewerbern den
Zugang zum Karrierebereich ihrer Webseite.
Gleichzeitig erfordern beispielsweise die Apps
der großen Stellenbörsen Mobile-optimierte
Stellenanzeigen. Birgit Richter empfiehlt darüber hinaus schlanke Bewerberformulare, die
nur die nötigsten Informationen abfragen –
oder den Einsatz von QR-Codes. „Damit
erhöht sich die Chance, einen größeren Bewerberkreis anzusprechen“, meint Richter.
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38
MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
Ansgar Mayer
Björn Krämer
In der neu geschaffenen Position Chief Product Officer
leitet Ansgar Mayer künftig
bei der Computer Bild Digital GmbH in Hamburg das
Produkt- und Portalmanagement von Computerbild.de. Der 40-Jährige, der darüber hinaus für
den Ausbau und die Entwicklung des digitalen
Produktportfolios der „Computer Bild“-Gruppe
zuständig ist, berichtet direkt an Falko Ossmann,
den Geschäftsführer der Computer Bild Digital
GmbH und Leiter New Media Auto, Computer &
Sport bei Axel Springer. Mayer war zuletzt bei
der Marken- und Strategieberatung Greenkern,
von 2007 bis Juli 2012 hatte er die CrossmediaAusbildung der Axel Springer Akademie geleitet.
■ www.computerbild.de
Den Posten des Director Mobile & New Media hat Björn Krämer
bei HRS – Hotel Reservation Service, einem Angebot der Robert
Ragge GmbH, übernommen. Der 32-Jährige verantwortet nun
das Produktmanagement und -marketing, das Business Development und die IT für den Mobile-Bereich. Krämer, der an Geschäftsführer Tobias Ragge berichtet, war bisher bei der Berliner
Yoc AG für das Deutschlandgeschäft von Yoc Media zuständig.
■ www.hrs.de
Scholz & Friends, Berlin
HRS – Hotel Reservation Service, Köln
Amiando, München
Als neuer Head of Marketing
wechselt Alexander Sperber
zu Amiando, einem Anbieter
für Online-Event-Registrierung
und Ticketing aus München.
Der bisherige COO der Medi
Navi AG in Starnberg, der seine Karriere bei AMG
Mercedes in Affalterbach begann, verantwortet
nun das gesamte Marketing von Amiando. Sein
bisheriger Arbeitgeber hält 100 Prozent der Anteile an der Medi Kompass GmbH, die unter anderem die Internet-Marktplätze Medikompass.de,
Zahngebot.de und Tierarztkosten.de betreibt.
■ www.amiando.com
Sara Urbainczyk /
Daniel Härtnagel
Georg Baur / Torben Otto
Bauer Digital, Hamburg
Eine eigene Führungsmannschaft bekommt der
Kreativ-Pool der Werbeagentur Thjnk Hamburg:
In Zukunft haben Georg Baur und Torben Otto,
Texter und Gründer des Werbe-Weblogs „Frau
Kolossa“ das Sagen bei der Unit, die nun Thjnk
Frau Kolossa heißt. Im Team sind zudem die beiden Art Direktoren Niko auf dem Berge und Tillmann Gossner. Im Gegensatz zu anderen Units,
die jeweils einen Kunden betreuen, übernimmt
das Quartett themenübergreifende Aufgaben.
■ www.thjnk.de
Thjnk, Hamburg
Seit 1. Dezember 2012 verantwortet Sara Urbainczyk
als Director Women and
Food die Portale Lecker.de
S. Urbainczyk
sowie Wunderweib.de innerhalb der Bauer Digital KG,
Hamburg. Außerdem soll die
31-Jährige in der neu geschaffenen Position den Ausbau
der Internet-Angebote der
Bauer Media Group vorantreiben. Urbainczyk kommt
D. Härtnagel
von der Mediengruppe
Klambt, bei der sie zuletzt Leiterin Digitale Medien
war. Ebenfalls neu bei Bauer Digital ist darüber
hinaus Daniel Härtnagel als Redaktionsleiter von
Wunderweib.de. Zuvor war der 34- Jährige als
Chefredakteur des People-Portals Promiflash.de.
beschäftigt.
■ www.bauermedia.com
Iris Hülsmann
Marco Obermann
Pilot, Hamburg
Scholz & Volkmer, Wiesbaden
Bei der Agenturgruppe Pilot
in Hamburg startet Iris Hülsmann als neuer Media Service Director. Die 41-Jährige,
die in Zukunft vor allem die
Zusammenarbeit zwischen
der Agentur und den Medien verbessern soll, war
in den letzten sechs Jahren als Unit-Leiterin mit
dem Aufbau des Standorts in Hamburg von Plan
Net Media beschäftigt. Ihre Aufgabe bei Pilot ist
vor allem vor dem Hintergrund der 4-QualityInitiative zu sehen, die Pilot vor Kurzem gemeinsam mit weiteren Marktpartnern zur Qualitätssicherung auch in der Zusammenarbeit mit den
Medien ins Leben gerufen hat.
■ www.pilot.de
Als Creative Director Concept
steigt Marco Obermann bei
der Internet-Agentur Scholz
& Volkmer, Wiesbaden, ein.
Der 37-Jährige, der künftig
die Kreation der KampagnenUnit für Mercedes-Benz um Unit-Leiter Philipp
Gutmann verantwortet, kommt von Saatchi &
Saatchi in Düsseldorf. Dort war Obermann, der
zuvor unter anderem bei Jung von Matt/Alster,
BBDO Campaign in Düsseldorf sowie Scholz &
Friends in Hamburg arbeitete, zuletzt als stellvertretender Kreativchef für Online-, Social-Mediaund Mobile-Kampagnen zuständig.
■ www.s-v.de
26/12
Stefanie Wurst
Computer Bild Digital,
Hamburg
Alexander Sperber
20. Dezember 2012
Wolfgang A. Buescher
Intelliad, München
Das Technologieunternehmen Intelliad, Spezialist für
Multichannel-Tracking, holt
Wolfgang Buescher an Bord.
Der 43-Jährige verantwortet
als Head of Product Management den Ausbau der Produktsuite von Intelliad.
Er leitet das Produktmanagement-Team und berichtet an COO Mischa Rürup. Vor seinem Wechsel in die neu geschaffene Position war Buescher
unter anderem Leiter Business Development bei
Adclear sowie Chefredakteur von Welt Online.
■ www.intelliad.de
Claudia Solf
Agof, Frankfurt
Bei der Arbeitsgemeinschaft
Online Forschung (Agof) ist
Claudia Solf als Bereichsleiterin Produkte & Services nun
für die strategische und konzeptionelle Entwicklung von
Auswertungsprogrammen zuständig. Die 43-Jährige, bislang Teamleiterin Online In-Page bei IP
Deutschland, berichtet an die Geschäftsführung.
■ www.agof.de
Zum 1. Januar rückt Stefanie
Wurst, seit 2003 Geschäftsführerin von Scholz & Friends
Berlin, in den Vorstand der
Scholz & Friends Group auf.
In ihrer neuen Funktion soll
sie vor allem die internationale Ausrichtung der
Agenturgruppe weiter vorantreiben. Insgesamt
ist Wurst, die zuvor bei Ammirati & Puris in New
York sowie TBWA Hamburg und Singapore tätig
war, bereits seit elf Jahren bei Scholz & Friends.
■ www.s-f.com
Sabrina Hitschler /
Cindy Bachmann /
Lars C. Hermes
Tomorrow Focus Media,
München
Mit drei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich der Münchner
S. Hitschler
Digitalvermarkter Tomorrow
Focus Media. Seit Dezember
leitet Sabrina Hitschler in der
Position als Head of Sales das
Frankfurter Büro. Sie kommt
von der Stardoll AB, bei der
sie als Director Sales DACH
beschäftigt war. Zuvor hatte
L. Hermes
Hitschler bei IP Deutschland,
der Hi-Media AG und Adlink
gearbeitet. Ebenfalls im Büro
in Frankfurt ist nun Lars Hermes als Sales Manager tätig.
Er war bisher bei IP Deutschland als Verkaufsmanager Interactive aktiv, davor bei Pro
C. Bachmann
Sieben Sat1 als Account und
New Business Manager sowie als Redakteur. Als
neue Junior Sales Managerin kommt außerdem
Cindy Bachmann zu Tomorrow Focus Media in
Frankfurt. Die 25-Jährige arbeitete zuletzt beim
Newsportal Salzburg24.at als Online-Redakteurin, zuvor hatte sie unter anderem beim Hessischen Rundfunk und bei den „Salzburger Nachrichten“ Praktika absolviert.
■ www.tomorrow-focus.de
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aussteigen, schreiben Sie uns.
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Herausgeber:
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Redaktion:
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Ingrid Lommer (il),
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Susanne Vieser (vs),
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Wilhelm Würmseer (ww),
[email protected]
Daniela Zimmer (dz),
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Chefredakteur:
Dominik Grollmann (dg),
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Mitarbeiter dieser Ausgabe:
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Frank Puscher, Karsten Zunke
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
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Sitz des Verlags:
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Geschäftsführer:
Florian Ebner,
Dr. Günter Götz
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17
vom 01.10.2012
Chef vom Dienst:
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Leitung Herstellung/Vertrieb:
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Art Directorin:
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Gestaltung:
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,
Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela
Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke,
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,
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Anzeigenleitung:
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Telefon: (089) 741 17-432,
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Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
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MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
Alexander Schott /
Christian Rymarenko /
Todd Covell
Media Group One, München
Mit neuen Geschäftsführern
hat die Media Group One in
München zwei FirmentöchC. Rymarenko
ter unter neue Führung gestellt: Christian Rymarenko
verantwortet künftig die Geschäfte von Snack TV Media.
Der bisherige Director Program & Product der Media
Group One fungierte in der
Position zuletzt als zentraler
A. Schott
Verhandlungspartner gegenüber Lizenzpartnern und Produzenten für Snack
TV Media. Als neuer Geschäftsführer der Vertical
Network Media GmbH ist in Zukunft Alexander
Schott aktiv. Er ist bereits seit 2009 beim Markenportalbetreiber beschäftigt und kümmerte
sich zuletzt als Director Adperations um die Bereiche Ad Technology und Ad Management. Außerdem übernimmt Todd Covell jeweils die kaufmännische Geschäftsführung der beiden Firmen.
■ www.mediagroupone.de
Kai H. Helfritz
Cross Media Consulting,
Hamburg
Der bisherige Geschäftsführer
der VDZ Akademie GmbH
Kai H. Helfritz wechselt zur
Cross Media Consulting,
Hamburg, um sich dort künftig um den Consulting-Bereich zu kümmern. Außerdem soll Helfritz, der beim Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) darüber hinaus
Leiter Ausländische Märkte war, die Weiterentwicklung des Serviceangebots vorantreiben.
■ www.cmc-web.de
26/12
Enrique Tarragona
Sven Weisbrich
Zeit Online, Hamburg
Universal McCann, Frankfurt am Main
Der bisherige Leiter Produktmanagement und Mitglied
der Geschäftsleitung Enrique
Tarragona ist zum Stellvertretenden Geschäftsführer
bei Zeit Online ernannt worden. Der 41-Jährige, der weiterhin an Geschäftsführer Christian Röpke berichtet, verantwortet in
Zukunft das Produktmanagement und den gesamten Vertriebsbereich der Internet-Plattform
inklusive Anzeigengrafik und Kunden-Support.
■ www.zeit.de
Bei der Media- und Marketingagentur Universal McCann (UM)
übernimmt Sven Weisbrich zum 1. Februar 2013 den Posten des
CEO. Er beerbt und berichtet in Zukunft an Michael Dunke, der
innerhalb des IPG-Netzwerks zum President sowie CEO von IPG
Mediabrands Deutschland aufsteigt. Zuvor war Weisbrich, der
für alle Standorte in Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf und Nürnberg zuständig ist, bei Mindshare, Razorfish und Wunderman.
■ www.umww.com
Oliver Ernst /
Alexander Spiesberger
Klaus Driever
Undertone, Hamburg
Zum 1. Februar 2013 heuert
Klaus Driever, bislang als Geschäftsführer von Weltbild
vor allem für die InternetSparte verantwortlich, bei
der Allianz an. Dort soll er
den Online-Verkauf von Versicherungsprodukten
steuern. Bei Weltbild scheidet Driever, der zuvor
bei Burda und Pro Sieben tätig war, zum 31. Dezember in bestem gegenseitigen Einverständnis
aus. Sein Posten wird nicht neu besetzt.
■ www.allianz.de
Allianz, München
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich Undertone, ein
Anbieter von Display- sowie
High-Impact-Werbeformaten. O. Ernst
Am Hamburger Standort ist
Oliver Ernst als neuer Senior
Publisher Development Manager künftig für den Einkauf
von Inventar, den Ausbau
des Publisher-Portfolios und
die Planung von Kampagnen
zuständig. Bislang war der
A. Spiesberger
33-Jährige, der an Country
Manager Jörg Schneider berichtet, als Manager
Ad Sales & New Business bei Bigpoint tätig. Als
Senior Sales Manager kümmert sich Alexander
Spiesberger künftig im Düsseldorfer Büro von
Undertone um die Betreuung der Media-Agenturen im Raum Nordrhein-Westfalen. Der 33-Jährige, der außerdem für den Verkauf von OnlineWerbekampagnen zuständig ist und ebenfalls an
Jörg Schneider berichtet, arbeitete zuletzt bei der
Motor Presse Stuttgart als Sales Manager.
■ www.undertone.com
Will Rolls
Stefan Sommer
Frontlineshop, Hamburg
Beim Streetfashion-Webshop
Frontlineshop in Hamburg
ist Stefan Sommer ab April
2013 als neuer Geschäftsführer an Bord. Der 47-Jährige,
der künftig für die Bereiche
Produkt und Beschaffung zuständig ist, ergänzt
die Geschäftsführung um Gründer und Gesellschafter Torsten Lange (Branding sowie Marketing) und CEO Matthias Zillner (Operations und
Business). Zuvor war Sommer als General Manager für Lizenzen und Merchandise bei der Berliner Universal-Tochter Bravado verantwortlich.
■ www.frontlineshop.com
Stephan Musikant
Yatego, St. Georgen
Zum 1. Januar 2013 hat Stephan Musikant als neuer CEO
die Verantwortung bei dem
E-Commerce-Portal Yatego
übernommen. Der bisherige
Geschäftsführer des Bewertungs- und Vergleichsportals Ciao will bei Yatego
künftig vor allem das Leistungsangebot rund um
E-Commerce-Services, insbesondere für mittlere
und kleine Händler, ausbauen.
■ www.yatego.com
Andreas Hielscher
LBi Germany, Hamburg
Hendrik van Dyck
Brandoffice, München
Als Director of Planning and
Strategy für Deutschland ist
Will Rolls bei LBi International, einer weltweit tätigen
Agentur für digitales Marketing und Technologie, künftig für die Betreuung und Akquise von Kunden
sowie das Business Development zuständig. Der
38-Jährige, der an den Executive Creative Director bei LBi Germany Andreas Teigeler berichtet,
war zuvor Social Media Director bei Profero.
■ www.lbi.de
Adisfaction, Zürich (CH)
Um die Themen Brand Experience und Brand Communication kümmert sich künftig
Andreas Hielscher bei Brandoffice in München. Bevor er
zur Münchner Markenagentur wechselte, war Hielscher Creative Director sowie selbstständiger Gestalter für Kunden wie Siemens, BMW, Mini und die Bundesbank. Davor
war er bei KMS Team und Interbrand aktiv.
■ www.brandoffice.com
20. Dezember 2012
Fabian Lucas
Zapitano, Berlin
Für die Themen Konzeption,
Entwicklung und Beratung
ist Fabian Lucas als Head of
Product Development künftig bei der Zapitano GmbH,
Betreiber einer Social-TVPlattform, verantwortlich. Der ehemalige Mobile
Development Manager der Deutschen Telekom
kam 2012 zu Zapitano in Berlin und entwickelte
zunächst die iPhone-App des Angebots. Künftig
soll Lucas das Entwicklerteam in Berlin koordinieren und sich zudem um die strukturelle Überarbeitung der Zapitano-Website kümmern.
■ www.zapitano.de
Neben Daniel Hünebeck verantwortet Hendrik van Dyck
künftig als zweiter Geschäftsführer die Online-Marketingagentur Adisfaction. Der bisherige Head of Online der
Schlierener Media-Agentur Mediaxis soll bei dem
Zürcher Unternehmen unter anderem helfen, die
Expansion voranzutreiben und das Profil als Fullservice-Agentur zu stärken.
■ www.adisfaction.ch
Lassen Sie’s uns wissen
Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder
aussteigen, schreiben Sie uns.
■ [email protected]
[email protected]
■
TES 2013
Im Rahmen der DLD-Konferenz von Hubert
Burda Media, die von 20. bis 23. Januar in
München stattfindet, steht beim TechnologieSymposium TES („Technology Enabled Success“) das Thema Search im Fokus. Diskutiert
werden Lösungsansätze und aktuelle Trends.
Termin: München, 22. Januar 2013
Eintritt: Nur auf Einladung, kostenlos.
Info: www.tes-conference.com
■
M-Days
Mit einer Kombination aus Fachkongress,
Messevorträgen, App- und Developer-Bühnen sowie dem „Show your App Award“
dreht sich hier alles um Mobile Commerce,
Mobile Media, M2M und mobile Endgeräte.
Termin: Frankfurt, 5. und 6. Februar 2013
Kosten: Messeticket 25 Euro, Kongressticket
inkl. Messebesuch 690 Euro inkl. MwSt.
Info: www.m-days.com
■
Social Media Conference B2B
Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube
und Co. liefert Case Studies, Studien sowie
praxisnahe Tipps rund um Social Media und
B2B. Themen sind Social Commerce, Monitoring, Social CRM und rechtliche Aspekte.
Termin: München, 21. Februar 2013
Kosten: 650 Euro (für unsere Leser 490 Euro
mit dem Code: SMC13iwb); Preise zzgl. MwSt.
Info: www.socialmediaconference.de
■
Online Handel 2013
Der zweitägige Kongress in Bonn steht 2013
unter dem Motto „Wie die Digitalisierung
den Handel revolutioniert“. Die Teilnehmer
erhalten darüber hinaus Zugang zum parallel
stattfindenden 2. Deutschen Cross Channel
Kongress.
Termin: Bonn, 23. bis 24. Januar 2013
Kosten: 1.290 Euro zzgl. MwSt.
Info: www.managementforum.com
■
Email-Expo
Auf drei Vortragsbühnen referieren Experten
über Trends, Strategien und Herausforderungen des E-Mail-Marketing – für Einsteiger wie
für Profis. Anbieter präsentieren sich zudem
auf der begleitenden Fachmesse.
Termin: Frankfurt, 5. und 6. Februar 2013
Kosten: Messeticket 25 Euro inkl. MwSt. (im
Preis inbegriffen Eintritt zu den M-Days)
Info: http://emailexpo.messefrankfurt.com
■
GSMA Mobile World Congress 2013
Die Leitmesse der Mobilfunkbranche, die
2012 Teilnehmer aus 205 Ländern anlockte,
findet auch 2013 wieder in Barcelona statt,
allerdings in einer anderen Location.
Termin: Barcelona, 25. bis 28. Februar 2013
Kosten: 699 Euro (Exhibition Visitor) bis
4.999 Euro (Platinum Pass); Preise inkl. MwSt.;
GSMA-Mitglieder erhalten Rabatte
Info: www.mobileworldcongress.com
■
Internet World – Die E-Commerce Messe
Mehr als 60 hochkarätige Referenten geben
Tipps und Insights zu den aktuellen Themen
im E-Commerce wie Multichannel, Logistik &
Prozessmanagement, Mobile Marketing und
Social Commerce, Conversion Optimization,
Customer Experience, Payment und Online
Marketing. Auch sonst bietet die Messe viele
Möglichkeiten, sich über die neuesten Trends
zu informieren. Einen ersten Überblick über
wichtigste Aussteller bieten die kostenfreien
Guided Tours. Zudem wird der Shop-Award
von INTERNET WORLD Business verliehen.
Termin: München, 19. und 20. März 2013
Kosten: Kongressticket ab 550 Euro (1 Tag)
bzw. 850 Euro (2 Tage) zzgl. MwSt. (für unsere Leser gibt es mit dem Code PROiw13iwb
jeweils 240 Euro Rabatt auf 1- oder 2-TagesTickets); der Messebesuch ist bei Online-Vorabregistrierung kostenfrei.
Info: www.internetworld-messe.de
Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube & Co
21. Februar 2013 Lenbachpalais München
Tickets
nur € 490,-
Themenauswahl:
B2B in sozialen Medien Daten, Fakten, Potenziale
zzgl. MwSt.
(statt € 650,- zzg
l. MwSt.)
Anmeldecode:
Soziale Netze und Recht Das müssen Unternehmen beachten
SMC13iwb
CRM Social Media für Kundensupport und CRM im B2B-Umfeld
Strategie & Implementierung Neue Herausforderungen für Unternehmen
Monitoring Die wichtigsten Kennzahlen und Bewertungsmodelle im Überblick
Top-Referenten auf der Social Media Conference B2B:
Michael Buck,
Experte für
Social Media
Dr. Regina Krammer,
Deputy Head of
Training Center,
LOESCHE GmbH
Ingo Notthoff,
Senior Manager PR &
Online, T-Systems
International GmbH
Klaus Schenkmann,
Leiter goDentisAkademie, Journalist,
goDentis – Gesellschaft
für Innovation in der
Zahnheilkunde mbH
Christian Solmecke
LL.M.,
Rechtsanwalt, WILDE
BEUGER & SOLMECKE
Rechtsanwälte
Svenja Teichman,
Geschäftsführerin,
crowdmedia
Boris Turalija,
Social Media Officer,
Walter AG
Veranstalter
www.socialmediaconference.de
42
MEINUNG
Internet World BUSINESS
20. Dezember 2012
26 /12
KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Enteignet
Google!
Das deutsche Netflix
Im Krieg um das Leistungsschutzrecht zeigen
die Kombattanten wohl
allmählich Nerven: Unlängst verglich Christoph
Keese, der „Außenminister“ des Axel-SpringerKonzerns, Google mit
den Taliban. Immerhin
hat er sich dafür später Frank Kemper,
entschuldigt. Aber eine Stv. Chefredakteur
Entschuldigung für die
Chuzpe, mit der Google von seinen Nutzern „Verteidige dein Netz!“ fordert, aber die eigenen Profit-Interessen meint, vermisse ich bis heute.
Der Suchmaschinenkonzern dominiert den Zugang zum Internet inzwischen nach Belieben –
was bei Google nicht gelistet ist, existiert quasi
nicht. Und diese Ausnahmestellung monetarisiert
das Unternehmen hemmungslos: Im ersten Halbjahr 2012 hat Google mehr Werbeeinnahmen erzielt als die gesamte US-Print-Branche zusammen.
2008 war das Verhältnis noch eins zu vier.
Natürlich basiert dieser Erfolg zu einem großen
Teil auf brillanten Produkten, aber die Debatte um
das Leistungsschutzrecht zeigt vor allem eins:
Google ist so mächtig, dass es alternativlos ist. Die
deutsche Google-Mannschaft tut alles, um diese
Tatsache nicht ins öffentliche Bewusstsein dringen
zu lassen. Es wäre ein Leichtes, aus den gut gefüllten Reihen arbeitsloser Journalisten ein schlagkräftiges Redaktionsteam zu rekrutieren, selbst GoogleNews zu produzieren und die News Snippets der
Verleger nicht mehr zu verwenden. Für die OnlineAuftritte der Verleger wär‘s das dann wohl gewesen, denn von Bing-Traffic allein kann niemand
leben. Doch Google möchte nicht, dass das so
deutlich wird, deshalb unterbleibt dieser eigentlich naheliegende Schritt. Natürlich ist der Entwurf
zum Leistungsschutzrecht in der vorliegenden
Form unhaltbar – aber es ist ungesund, auf dem
Medien-Markt einen Player zu haben, der so stark
ist wie Google.
Der Start einer umfassenden Online-Video-Plattform ist nur noch eine Frage der Zeit
V
ideo-Portale im Internet wie Lovefilm,
Videoload oder Maxdome hatten zuletzt starke Abonnenten- und Umsatzzuwächse. Der Vorteil, Filme, Serien und Co.
auf Abruf zu schauen, scheint Verbraucher
zu überzeugen. Allerdings hat dieser Trend
eine Machtverschiebung zur Folge: Für traditionelle Fernsehsender und Pay-TV-Anbieter stellt diese Entwicklung eine potenzielle
Bedrohung dar, denn solche Online-VideoPortale könnten ebenso von Telekommunikationsunternehmen, von
Filmstudios wie Disney
oder Warner Bros. oder
den Herstellern von Unterhaltungselektronik angeboten werden.
Es ist deshalb nur noch
eine Frage der Zeit, bis
sich auch in Deutschland
eine umfassende OnlineVideothek jenseits der
bisherigen Angebote etabliert. Dafür aber werden die vielen kleineren Anbieter kooperieren müssen. Entscheidend für den langfristigen Erfolg von
Online-Video-Plattformen wird sein, wie
viele Inhalte und Abonnenten sie haben
werden. Es ist deshalb davon auszugehen,
dass eine zentrale Plattform entstehen
wird, auf der verschiedene Unternehmen
ihre Inhalte anbieten. Langfristig wird es
daher zur Konsolidierung des Markts oder
aber zu Kooperationen kommen. Hinter
dieser Entwicklung bei gleichzeitigem Aussterben stationärer Videotheken steht zum
einen die wachsende Bandbreite, zum anderen der höhere Komfort, aktuelle Blockbuster per Knopfdruck ins Wohnzimmer
zu holen.
[email protected]
Double-Opt-in vor dem Aus?
Das Urteil des OLG München, das die erste
Bestätigungs-Mail im Zuge einer NewsletterAnmeldung via Double-Opt-in als unerwünschte Werbung eingestuft hat, beschäftigt auch unsere Leser:
Das ist schon peinlich, dass da am DoubleOpt-in-Verfahren rumgemäkelt wird, auf der
anderen Seite aber Tausende von Bots täglich
Millionen E-Mail-Adressen sammeln und mit
dem letzten Müll zuspammen. Dazu kommt
noch der Adressenhandel und einige andere
miese Tricks, um E-Mail-Adressen zu generieren. Da müssen die zuständigen Behörden
mal dringend entsprechend geschult werden,
um nicht regelmäßig solche Faux-pas abzuliefern. Viele Online-Plattformen senden sogar
regelmäßig Mails ohne jegliche Einwilligung.
NICK ELZ
In dem konkretem Fall hat die Klägerin eine
Double-Opt-in-Bestätigungs-Mail (DOI) empfangen, dann diese bestätigt und den Newsletter bekommen ... So weit also korrekt.
Wenn Mitarbeiter hier Zugriff auf die Mail
haben, so ist dennoch die Klägerin als Eigen-
Für Telcos und Filmstudios bieten die Entwicklungen große Chancen: Beide könnten die Rolle der Fernsehsender einnehmen und die Inhalte selbst vermarkten.
Wird dieser strategische Schritt Realität,
werden die privaten und öffentlichen Sender an Macht verlieren – was sich auch in
den Werbebudgets niederschlagen würde.
Die Telcos müssten die Rechte an den medialen Inhalten für Deutschland erwerben
und über ihre Plattform gegen Gebühr
Clemens Schwaiger,
Manager und Global Lead für Digital
Media Strategies bei der Unternehmensberatung Arthur D. Little
■
www.adlittle.de
vertreiben. Die Filmstudios dagegen müssten lediglich eine eigene Plattform samt
Bezahlsystem etablieren und könnten die
Inhalte sogar kostenlos über die Leitungen
der Telekommunikationsanbieter streamen. In diesem eher unwahrscheinlichen
Fall ginge das Geschäft jedoch nicht nur an
den Fernsehsendern, sondern auch an den
Telcos und den Geräteherstellern vorbei –
selbst die bisherigen Online-Videotheken
gingen leer aus.
Gemeinsame Plattform wäre besser
Doch dieses Szenario ist ein suboptimaler
Weg. Besser wäre, wenn die unterschiedlichen Player eine gemeinsame Plattform
gründen würden, auf der jedes Unterneh-
men seine eigenen Angebote einstellt. Das
spart nicht nur Kosten beim Aufbau des
Projekts – auch die Kosten für Personal
und Infrastruktur für den laufenden Betrieb der neuen großen Online-Plattform
können sich die Unternehmen teilen. Eine
derart umfassende Web-Videothek wird
das Medienangebot zum Vorteil der Kunden verbreitern und vertiefen. Der Erfolg
einer solchen Plattform ist deshalb vorprogrammiert.
Das Angebot von Germany’s Gold, der
gemeinsamen Plattform der öffentlichrechtlichen Fernsehanstalten, geht bereits
in diese Richtung. Genauso wie auch das
gemeinsame Angebot von RTL und Pro
Sieben Sat1, das leider am Bundeskartellamt gescheitert ist. Auch Player aus dem
Ausland könnten in Kürze den attraktiven
großen deutschen TV-Markt erobern wollen. So will Vivendi/Universal bald die
Plattform „Multi-Screen-Entertainment“
in Deutschland auf den Markt bringen,
auch der internationale Plattformmarktführer Netflix hat Deutschland sicherlich
auf dem Radarschirm. Als Grund für die
relativ langsame Expansion der OnlineVideotheken gelten vor allem die komplexen Verhandlungen mit den jeweiligen
Rechteinhabern; für jedes Land müssen
die Rechte wieder neu verhandelt werden.
Ähnlich wie Netflix könnte auch HBO den
Weg nach Deutschland antreten.
Es darf aber bezweifelt werden, dass sich
Angebote aus dem Ausland auf dem deutschen Markt durchsetzen werden, weil der
Zugang zu attraktiven Inhalten stark limitiert ist und bestehende nationale Akteure
tiefere Taschen haben als neue Marktteil■
nehmer, die bei null starten.
Gehört
tümerin meiner Meinung dafür verantwortlich, wenn Mitarbeiter die DOI bestätigen.
Noch mal ... Dreh- und Angelpunkt war die
Zusendung der DOI Mail. Meiner Meinung
nach reicht der Nachweis des ersten Opt-in
auf der Website (SOI) in so einem Fall für die
werbefreie DOI Mail. In dem Urteil wird in
keiner Weise auf den SOI-Nachweis eingegangen. Anscheinend hat der Beklagte diesen
nicht nachweisen können, das heißt vermutlich einfach nicht aufgezeichnet.
„Die ganze Idee hinter einem lokalen
Angebot ist es, dass die gesamte Bevölkerung
Zugang zu den Inhalten hat.“
Medienunternehmer DAVID MONTGOMERY setzt bei OnlineLokalzeitungen auf Reichweite statt auf Paywalls
„Jedes niedliche Katzenbabyfilmchen kommt auf mehr Zuschauer.“
Chaos-Computer-Club-Sprecher FRANK RIEGER lästert über das geringe Interesse
am Google-Spot „Verteidige dein Netz!“ gegen das Leistungsschutzrecht
SVEN ESSER
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„Selbst einige unserer ärgsten Kritiker sind traurig,
dass es uns nicht mehr gibt. Mehr kann man als
Journalist fast nicht verlangen.“
Die Chefredaktion der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND klopft
sich in der letzten Ausgabe noch einmal selbst auf die Schulter
„Den Punkt, den Keese selbst den ‚Kern des Problems‘ nennt,
stellt er immer wieder falsch dar.“
Medienjournalist STEFAN NIGGEMEIER ärgert sich darüber, dass Springer-Cheflobbyist
Christoph Keese in der Diskussion um das Leistungsschutzrecht mit gezinkten Karten spielt
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