Fit & gesund Foto: nHalfpoint/fotolia 18 Richtig trainieren Starke Muskeln und Gelenke, wer wünscht sich das nicht. Aber ohne Fleiß kein Preis. Doch es gibt eine gute Nachricht: Wer etwas für den Muskelaufbau tut, stärkt gleichzeitig Sehnen und Gelenke. Muskeln verleihen unserem Körper Stabilität und Geschmeidigkeit. Unter anderem. Die Kraftpakete unter der Haut bilden sich allerdings nicht von allein. „Generell gilt: Wenn ich Muskeln aufbauen will, muss ich einen Widerstand überwinden“, erklärt Sporttherapeut Clemens Zenz. Die Extreme aus der Bodybuilderwelt sollten dabei kein Vorbild sein. Besonders mit Blick auf die nächste Skisaison, die zwar noch weit weg scheint, aber jetzt schon vorbereitet sein will, lohnt sich die Arbeit an den eigenen Muskeln auf anderen Wegen. „Flexibilität und Stabilität sind besonders wichtig, nicht nur beim Skifahren“, so Clemens Zenz. „Diese beiden Eigenschaften unserer Muskulatur kann man wunderbar im Alltag trainieren.“ Bewegung in der Natur heißt das Zauberwort. „Wer regelmäßig läuft, kann seine Runde mit ein paar Hindernissen anreichern“, empfiehlt der Profi. „An einer Bank kann ich eine Laufpause machen und ein paar Mal hoch- und heruntersteigen. Oder Liegestütze machen.“ Weil Spaß beim Sport nie fehlen sollte, findet Clemens Zenz auch Übungen mit dem Partner gut. Soweit man ungefähr in der gleichen Gewichtsklasse liegt. „Man nimmt den Partner einfach mal Huckepack und läuft so ein paar Meter, oder der Partner hängt sich bei Klimmzügen als Extragewicht an den Rücken. Das ist allerdings schon etwas für Fortgeschrittene.“ Neue Reize Wer mehr Muskeln will, muss immer wieder neue Reize setzen und die Herausforderungen langsam steigern. Das geht auch im Fitness-Studio. „Wiederholungszahlen erhöhen, das fördert die Kraftaus- dauer. Oder die Last ein paar Watt höherdrehen und mal richtig an die Grenze gehen. „Allerdings immer mit sauberer Technik“, sagt Clemens Zenz. „Wenn ich meine Bewegungen nicht mehr kontrollieren kann, muss ich aufhören. Sonst steigt die Verletzungsgefahr.“ Gute Koordination Skifahrer brauchen eine gut ausgebildete Beinmuskulatur. Aber keine dicken Oberschenkel. „Am besten dynamisch trainieren, um die Muskeln auf die Bewegung auf den Skiern vorzubereiten“, so der Sporttherapeut. „Nicht nur langsam Gewichte mit den Füßen stemmen, sondern schnelle, abwechslungsreiche Bewegungsmuster üben. Und weil die Koordination dabei besonders wichtig ist, macht man die Kniebeugen auf Wackelbrettern oder einer Weichbodenmatte.“ w Trainieren ist harte Arbeit, sollte aber auch immer Spaß machen. Am besten, man sucht sich einen Trainingspartner, dann fällt das Training vielleicht etwas leichter. Dehnen und erholen Genauso wichtig wie das Trainieren ist die Regeneration. Denn der Muskel wächst in der Ruhephase. Wer diese nicht einlegt, müht sich vergeblich. „Die Erholung nach dem Belastung leitet man mit Dehnübungen ein“, empfiehlt Clemens Zenz. „Das Dehnen der Muskeln nimmt die Spannung aus den Fasern und ermöglicht die Regeneration.“ Allerdings: Immer erst erwärmen, dann belasten und am Schluss dehnen. Und noch einen Tipp gibt der Profi allen Hobbysportlern und Skifahrern in spe: Eine gesunde Ernährung mit viel Eiweiß, Gemüse, Fisch und Fleisch unterstützt den Muskelaufbau nachhaltig. Krafttraining, Ernährung, Ausdauer- und Flexibilitätstraining – wer all das in seinen Alltag einbaut und durchführt, kann nicht nur der nächsten Skisaison beruhigt ins Auge sehen. training Fit & gesund Mit dem richtigen Sportprogramm zum Ziel. Einblick hat gemeinsam mit unserem Experten vier einfach umzusetzende Übrungen für Sie zuzsusammegestellt: 1: Aufs Bett oder eine andere wacklige Unterlage stellen. Ausfallschritt machen und zehnmal das hintere Knie nach unten bewegen. Immer ausbalancieren. 2: Mit einem Partner beim Joggen oder Spazierengehen an eine Bank stellen. Der erste Partner stützt sich auf die Banklehne, der zweite stützt sich auf den Rücken des ersten. Nun führt der erste Partner langsam zehn Liegestütze aus. Rollen tauschen. 3: An einen Baumstamm oder an die Wand lehnen und soweit nach unten rutschen, dass die Knie einen rechten Winkel bilden. So lange halten, wie es geht. 4: Im Ellenbogenstütz auf dem Boden halten. Ganzen Körper in einer Linie fest anspannen. So lange halten wie möglich. 19