Diplomarbeit an der Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg KLIMAWANDEL UND KLIMATISCHES TOURISMUSPOTENZIAL IN FORSTLICHEN GEBIETEN DES SCHWARZWALDES vorgelegt von: Karoline Oehler Gutachter: Prof. Dr. Andreas Matzarakis Prof. Dr. Werner Konold Freiburg im Breisgau 08. November 2007 VORWORT I VORWORT Die vorliegende Diplomarbeit entstand im Zeitraum von Mai 2007 bis November 2007 am Meteorologischen Institut der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Für die Bereitstellung des Diplomarbeitsthemas und die Übernahme des Referates sowie eine gute fachliche Betreuung gilt mein Dank Professor Dr. Andreas Matzarakis vom Meteorologischen Institut der Universität Freiburg. Professor Dr. Werner Konold, Leiter des Instituts für Landespflege, danke ich für die freundliche Übernahme des Koreferates. Dipl.-Met. Christina Endler hat durch ihre Unterstützung, ihr Fachwissen und wertvolle Anregungen in zahlreichen Gesprächen zur Entstehung meiner Arbeit beigetragen. Mein Dank gebührt auch Dr. Claudia Bieling und Dr. Franz Höchtl, wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts für Landespflege, die mir hilfreiche Informationen zur Verfügung gestellt haben und stets ein offenes Ohr für meine fachlichen Fragen und Probleme hatten. All denen, die zu der Entstehung dieser Arbeit beigetragen und mich positiv unterstützt und beraten haben, möchte ich auf diesem Weg herzlich danken. Nicht zuletzt gilt ein ganz lieber Dank meinem Freund Martin, meiner Familie und meinen Freunden, die mich immer unterstützt und motiviert haben. Meinen Eltern danke ich ganz besonders dafür, dass sie mir dieses Studium ermöglicht haben. Freiburg im Breisgau, November 2007 Karoline Oehler INHALTSÜBERSICHT III INHALTSÜBERSICHT VORWORT ................................................................................................................................ I ZUSAMMENFASSUNG ...............................................................................................................V SUMMARY .............................................................................................................................VII 1 EINLEITUNG....................................................................................................................... 1 2 PROBLEMATIK UND ZIELSETZUNG....................................................................................... 5 3 STAND DES WISSENS ......................................................................................................... 9 3.1 Human-biometeorologische Wirkungskomplexe............................................................ 9 3.2 Thermische Indizes ..................................................................................................... 11 3.2.1 Physiologisch Äquivalente Temperatur ................................................................. 11 3.2.2 Predicted Mean Vote ............................................................................................ 12 3.2.3 Standard Effective Temperature ........................................................................... 14 3.2.4 Gefühlte Temperatur............................................................................................. 14 3.2.5 Universeller Thermischer Klimaindex.................................................................... 15 3.3 Facetten des Klimas für Tourismus und Erholung ....................................................... 15 3.3.1 Tourismus-Klima-Indizes ...................................................................................... 16 3.3.2 Vegetation und Klima............................................................................................ 19 3.3.2.1 Globale Vegetationsverhältnisse................................................................... 19 3.3.2.2 Regionale Vegetationsverhältnisse am Beispiel Schwarzwald ...................... 20 3.4 Globale Klimaveränderungen ...................................................................................... 24 3.4.1 Bisherige Untersuchungen zum Thema Klimawandel ........................................... 25 3.4.2 Klimatische Auswirkungen auf den globalen Tourismus ....................................... 27 3.5 Tourismus ................................................................................................................... 30 3.5.1 Schwarzwaldtourismus ......................................................................................... 31 3.5.2 Saisonaler Verlauf des Tourismus ........................................................................ 34 3.5.3 Sommertourismus ................................................................................................ 35 3.5.4 Wintertourismus.................................................................................................... 36 3.5.5 Naturtourismus ..................................................................................................... 37 3.6 Klima im Schwarzwald ................................................................................................ 39 3.6.1 Mittelgebirgsklima................................................................................................. 39 3.6.2 Schwarzwaldklima ................................................................................................ 40 IV INHALTSÜBERSICHT 3.6.3 Bioklima im Schwarzwald ..................................................................................... 42 3.6.3.1 Bioklimatische Parameter ............................................................................. 44 3.6.3.2 Wärmebelastung........................................................................................... 45 3.6.3.3 Kältebelastung .............................................................................................. 45 3.6.4 Meteorologische Parameter.................................................................................. 46 3.6.4.1 Lufttemperatur .............................................................................................. 46 3.6.4.2 Luftfeuchte und Nebel................................................................................... 46 3.6.4.3 Wind ............................................................................................................. 47 3.6.4.4 Globalstrahlung............................................................................................. 47 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK ............................................................................................ 49 4.1 Untersuchungsgebiet .................................................................................................. 49 4.2 Datengrundlage........................................................................................................... 57 4.2.1 Emissionsszenarien.............................................................................................. 57 4.2.2 Regionalmodell REMO ......................................................................................... 59 4.3 Bearbeitung der Daten ................................................................................................ 61 4.4 Tourismusrelevante Parameter ................................................................................... 63 4.5 Darstellung der Daten ................................................................................................. 65 5 ERGEBNISSE ................................................................................................................... 67 5.1 Veränderungen der Physiologisch Äquivalenten Temperatur ...................................... 68 5.2 Veränderungen der Niederschlagshäufigkeiten und anderer Parameter...................... 79 5.3 Integrale Bewertungen für den Tourismus................................................................... 89 6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE ......................................................................................... 99 7 SCHLUSSFOLGERUNGEN UND AUSBLICK ......................................................................... 105 LITERATURVERZEICHNIS .........................................................................................................IX INTERNETQUELLEN .............................................................................................................. XIX VERZEICHNIS DER SYMBOLE UND ABKÜRZUNGEN ................................................................. XXI ABBILDUNGSVERZEICHNIS ................................................................................................. XXIII TABELLENVERZEICHNIS ......................................................................................................XXV ANHANG ..........................................................................................................................XXVII ZUSAMMENFASSUNG V ZUSAMMENFASSUNG Die Klimawandelproblematik gewinnt in der Öffentlichkeit immer mehr an Bedeutung. Die globale Erderwärmung mit ihren anthropogenen Ursachen lässt den Meeresspiegel ansteigen, verschiebt Schnee- und Eiszonen und führt zunehmend zu extremen Wetterlagen. Es stellt sich die zentrale Frage, wie sich der Mensch auf diese Veränderungen einstellen bzw. wie er sich an sie anpassen kann1. Wie sich das Tourismuspotenzial unter Klimawandelbedingungen in den deutschen Mittelgebirgen ändert, wird in der vorliegenden Arbeit im Rahmen des Projektes KUNTIKUM am Beispiel des Schwarzwaldes untersucht. Das touristische Potenzial basiert hauptsächlich auf der Attraktivität natürlicher Angebotsfaktoren, welche Landschaft, Vegetation und Tierwelt umfassen. Diese Faktoren sind klimaabhängig. Gebirgsketten stellen ein sehr begrenztes Gebiet für die Wahrnehmung von Klimaänderungen und für die Abschätzung klimabezogener Einflüsse dar. Das Klima ändert sich mit der Höhe schnell und hat somit Einfluss auf Vegetation, Geologie und Hydrologie. Gebirgslandschaften weisen eine hohe Biodiversität auf. Außerdem haben sie eine große Anziehungskraft für Menschen, die Erholung suchen und sportlichen Aktivitäten wie Wandern (Sommer) und Skifahren (Winter) nachgehen. Aus diesen Gründen sind sie sehr sensibel gegenüber Klimaänderungen. Für einen einseitig auf Schnee und Ski ausgerichteten Tourismus stellt die globale Erwärmung ein hohes Risikopotenzial dar. Nicht nur tiefer liegende Regionen, sondern auch höher gelegene Skigebiete werden in Mitleidenschaft gezogen. Weniger Schnee, eine verkürzte Skisaison, ein Ansteigen der Höhengrenze der Schneesicherheit von 1200 m auf 1500 m sowie geringere Einnahmen zählen zu den negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Tourismusindustrie. Durch die Verkürzung der Wintersaison und die globale Erwärmung verlängert sich folglich die Sommerperiode, wodurch sowohl positive als auch negative Rückkopplungen entstehen können. Unter Verwendung verschiedener Klimaszenarien des regionalen Klimamodells REMO, die vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg bereitgestellt werden, wird die Klimaanalyse für die ausgewählten Schwarzwaldstationen Bad Rippoldsau-Schapbach, Bad Wildbad, Baiersbronn, Enzklösterle, Feldberg, Freiburg, Sankt Blasien, Schonach, Simonswald, Titisee und Todtnau durchgeführt. Die vorliegenden Daten haben eine räumliche Auflösung von 10 km und eine zeitliche Auflösung von Stunden. Die 1 http://www.klimatrends.de VI ZUSAMMENFASSUNG Berechnungen beruhen auf dem Szenario A1B für den Zeitraum von 1961 bis 2050. Die Periode 1961-1990 stellt dabei die Klimanormalperiode dar. Zukünftige Klimaänderungen werden in Klimaperioden von 30 Jahren beschrieben. Für die Analyse des Tourismuspotenzials werden folgende Parameter ausgewählt: Thermische Behaglichkeit, Wärme- und Kältebelastung, Sonnenreichtum, Nebel, „Schwüle“, Regen, Sturm und Skipotenzial. Dabei beziehen sich die untersuchten Tageswerte der einzelnen Variablen auf 14 Uhr, mit Ausnahme des Niederschlags, der die Tagessumme repräsentiert. Für die Bewertung des klimatischen Wohlbefindens im Tourismus verwendet man thermische, physikalische und ästhetische Kriterien. Hierbei werden Häufigkeitsklassen auf der Basis von 10-Tages-Intervallen sowie Häufigkeiten von Extremereignissen erstellt. Die erzielten Ergebnisse können dabei in Form von Klima-Tourismus-Informations-Schemata (CTIS) über den zukünftigen Trend des Klimas und folglich über Angebotsmöglichkeiten der Tourismusindustrie zur Verfügung gestellt werden. Für den Tourismus wird der Schwarzwald zukünftig weiterhin ein interessantes Urlaubsziel bleiben. Es muss aber allgemein mit einer größeren Zahl „schwüler“ Tage gerechnet werden. Die Lufttemperaturen werden zunehmen. Daraus folgt, dass die Hitzebelastung besonders in niederen Lagen des Gebirges an Bedeutung gewinnt, während die Bedeutung der Tage mit Kältebelastung in allen Gebirgslagen deutlich zurückgeht. Es erfolgt eine Umverteilung des Niederschlags. Besonders im Winter werden die Niederschlagssummen höhere Werte erzielen. Der Niederschlag fällt aber dann aufgrund der Temperaturerhöhung meist nicht in Form von Schnee, sondern in Form von Regen. Das Skifahrpotenzial nimmt somit deutlich ab. Dadurch ist der Wintertourismus gefährdet. Im Sommer hingegen wird die Anzahl der warmen und trockenen Tage merklich ansteigen. Im Gegensatz zur Wintersaison kann im Sommer von einer Verlängerung der Saison ausgegangen werden. SUMMARY VII SUMMARY Climate change is a highly discussed research topic. Predominantly, global warming causes sea level rise, shifts in snow zones and extreme weather events. The main questions how does the society will adjust to modified climate conditions and how does the tourism potential will change in low mountain ranges will be analysed for the Black Forest, exemplarily. Predominately, the tourism potential is based on the attractiveness of natural parameters, e.g. landscape, flora and fauna. These parameters are sensitive to climate. Mountain ranges represent a highly spatial limited region for the perception of climatic changes and for the estimation of influences related to climate. The climate alters with altitude and influences vegetation, geology and hydrology. Mountain regions offer a high biodiversity and attractiveness for people’s recreation and sport activities, e.g. hiking in the summer and skiing in the winter season. Therefore, they are sensitive to climate changes. Global warming exhibits a high risk and vulnerability for tourism slanted towards snow and ski sports. Both lower and higher ski resorts are negatively affected. Less snow, a shorter ski season, an increase of the snow line up to 1500_m and less income will account for the negative impacts of climate change on tourism industry. Due to the reduction of the winter season and global warming the summer season will be extended. This results in both negative and positive feedbacks. Different IPCC scenarios based on the regional model REMO from the Max-Planck-Institute for Meteorology in Hamburg is used for climatic analysis of selected stations in the Black Forest (Bad Rippoldsau-Schapbach, Bad Wildbad, Baiersbronn, Enzklösterle, Feldberg, Freiburg, Sankt Blasien, Schonach, Simonswald, Titisee and Todtnau). The model has a high spatial resolution of 10 km and a temporal resolution of hours. The computation is based on the IPCC scenario A1B for the period 1961 to 2050. Thereby, the period 19611990 represents the reference period. Future climate changes are described by a timespan of 30 years. The following parameters are chosen for the analysis of the tourism potential: thermal comfort, heat and cold stress, sunshine, fog, sultriness, precipitation, storm and ski potential. Thereby, the analysed daily values refer to 14 CET, except for the precipitation, which is the total amount annual precipitation. Here, frequency classes and frequencies of extreme weather events are compiled based on 10-day-intervals using physical, thermal and aesthetic criteria for the validation of climatic well-being. The derived results will be presented in form of the climate tourism information scheme (CTIS). VIII SUMMARY The Black Forest will continue to remain an interesting destination for tourism in the future. In general, the number of sultry days and the temperature will increase. Therefore, heat stress becomes more important in lower regions whereas cold stress loses importance. There will be a redistribution of precipitation. The amount of precipitation will rise, especially during the winter months. Due to the air temperature increase the amount of rain will increase, but not the amount of snow. Hence, ski potential will decline and thus, the winter tourism in lower regions will be vulnerable and exhibits risks for the tourism industry. During the summer months the number of warm and dry days rises clearly. Compared to the winter season, the summer season will expand. 1 EINLEITUNG 1 1 EINLEITUNG Der globale Klimawandel wird vielfach als das größte Umweltproblem der Gegenwart angesehen. Unter Klimaforschern herrscht weitestgehend Einigkeit darüber, dass sich das Klima langfristig verändern wird und dass der Mensch durch die Freisetzung von Treibhausgasen nicht unwesentlich zu dieser Veränderung beiträgt2. Das bedeutendste anthropogene Treibhausgas ist das Kohlendioxid (CO2), dessen Anteil an den anthropogen verursachten Klimaveränderungen auf ca. 60 % geschätzt wird. Der CO2–Gehalt in der Atmosphäre ist seit 1750 um 35 % angestiegen. Es ist Tatsache, dass sich die globale Oberflächentemperatur um 0,74 °C erhöht hat. Außerdem haben sich die Wassertemperaturen der Ozeane im Mittel erhöht. Diese Erwärmung trägt durch die Ausdehnung des Wassers ebenfalls zum Anstieg des Meeresspiegels bei, welcher seit 1993 durchschnittlich um etwa drei Millimeter pro Jahr gestiegen ist. Ebenso hat die Häufigkeit von Wetterextremen (z. B. heftige Niederschläge) merklich zugenommen, während die schneebedeckte Fläche seit 1980 um ca. 5 % abgenommen hat (IPCC, 2007). Die genannten neuesten Erkenntnisse des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC, 2007) bekräftigen die Dringlichkeit der Thematik und werden als weitgehend bekannt vorausgesetzt. Nicht nur die direkten Klimaveränderungen, sondern auch die ökologischen Auswirkungen und in Zukunft verstärkt die ökonomischen Folgen werden u. a. zu deutlichen räumlichen und zeitlichen Veränderungen (globale Reiseströme, Saisonalität) im Tourismus führen. Der Schwarzwald, dem eine große Bedeutung für Freizeit und Erholung beigemessen wird, ist als klimatisch sensible Region ebenfalls stark von den oben genannten Veränderungen betroffen. Der Wintertourismus zählt zu den Wirtschaftsbranchen, die sehr stark von Klima und Wetter abhängig sind. Einerseits ist er aufgrund seiner Funktion als Wintersportgebiet auf das Vorhandensein von genügend Schnee angewiesen, andererseits sollte während der Hochsaison und an den Wochenenden schönes Wetter herrschen. Schneearme und extrem schneereiche Winter hinterlassen Spuren in der Tourismuslandschaft. Da immer größere Summen in die Wintersportanlagen investiert werden, ist die Abhängigkeit des Wintertourismus von Klima und Wetter gestiegen. In den tiefer gelegenen Regionen des Schwarzwaldes wird sich die Anzahl rentabler Skigebiete minimieren. Zukünftig werden zur Ausübung des Skisports ausschließlich die höchsten Lagen des Gebirges relevant sein. In den Sommermonaten hingegen ist der Schwarzwald besonders attraktiv für Wanderer, Kletterer, Mountainbiker etc. Es ist zu erwarten, dass die Anzahl an warmen und trockenen 2 http://www.klimazwei.de/KlimawandelundKlimapolitik/tabid/59/Default.aspx 2 1 EINLEITUNG Sommertagen mit dem Klimawandel zunehmen wird. Ebenso wird davon ausgegangen, dass sich die Sommersaison im Vergleich zur Wintersaison verlängern wird. Inwiefern die Landschaft bzw. die Natur durch einen höheren touristischen Andrang geschädigt wird und folglich an Attraktivität verliert, ist bisher noch nicht geklärt. Die drohende Klimaänderung könnte den Druck in Richtung eines Strukturwandels verstärken und ihn beschleunigen. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Klimaveränderungen in Bezug auf den Tourismus in montanen Regionen immer größere Bedeutung beigemessen wird. Im Rahmen des Projektes KUNTIKUM – Klimatrends und nachhaltige Tourismusentwicklung in Küsten- und Mittelgebirgsregionen: Produkt und Infrastruktur-Innovation durch kooperative Lernprozesse und strategische Entscheidungsfindung, wird u. a. jene Problematik thematisiert, die Gegenstand der vorliegenden Diplomarbeit ist. KUNTIKUM setzt sich aus fünf Teilprojekten zusammen, die sich u. a. mit Tourismusstrategien, Kommunikation, Wissenstransfer und der Klimaanalyse beschäftigen (HEINRICHS ET AL., 2007). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und integriert sich in den Förderrahmen von KlimaZwei. Es wird in zahlreichen Projekten thematisiert, wie sich der globale und regionale Klimawandel auf unterschiedliche Sektoren (Landwirtschaft, Energie, Umwelt, Städteplanung) zukünftig auswirken wird. Dabei gewinnt die Anpassung an zukünftige klimatische Bedingungen zunehmend an Bedeutung3. In der vorliegenden Tourismuspotenzial Arbeit unter wird untersucht, in Klimawandelbedingungen wie in weit sich ausgewählten das klimatische Gebieten des Schwarzwaldes ändert. Unter Verwendung regionaler Modelldaten werden klimatische und tourismusrelevante Größen hinsichtlich des Tourismuspotenzials berechnet und analysiert. Der Fokus wird hier weder auf Veränderungen in der Biodiversität noch auf Tourismusstatistiken gelegt. Vielmehr liegt der Schwerpunkt dieser Arbeit darin, die Änderungen human-biometeorologischer Faktoren in waldreichen und für den Tourismus bedeutenden Gebieten hervorzuheben. Das folgende Kapitel 2 geht auf die Klimawandelproblematik global und im Untersuchungsgebiet Schwarzwald ein und beschreibt in kurzer Form die Zielsetzung dieser Arbeit. Kapitel 3 beschreibt ausführlich die Grundlagen der Tourismusklimatologie am Beispiel des Schwarzwaldes. Neben der Beschreibung von human-biometeorologischen Wirkungskomplexen, welche die Basis für die Tourismusklimatologie repräsentieren, wird u. a. auch auf das im Schwarzwald vorherrschende Klima und Bioklima sowie deren spezifischen Parameter eingegangen. Weiterhin wird in diesem Kapitel ein kurzer Überblick über bisherige Studien zum Thema regionale und globale Klimaveränderungen gegeben. In Kapitel 4 wird das Untersuchungsgebiet detailliert dargestellt. Die verwendeten Verfahren für 3 http://www.klimazwei.de 1 EINLEITUNG die 3 Datenaufbereitung und –weiterverarbeitung sowie die Berechnungen von tourismusrelevanten, klimatischen Einflussgrößen werden ebenfalls in diesem Kapitel beschrieben. Darauf folgend werden die erzielten Ergebnisse für die ausgewählten Stationen (Gitterpunkte) Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald, Todtnau, Freiburg und Feldberg in Kapitel 5 präsentiert. Kapitel 6 behandelt die auf den Ergebnissen aufbauende Diskussion. Im abschließenden Kapitel werden Schlussbetrachtungen und ein Ausblick für weiterführende Studien gegeben. Im Folgenden wird gelegentlich die Notation „signifikant“ bzw. „nicht signifikant“ verwendet. Sie hat jedoch mit der klassischen Definition im Sinne der Statistik nichts gemeinsam. Die Notation dient in der vorliegenden Arbeit lediglich zur Hervorhebung wesentlicher bzw. unwesentlicher Änderungen. 2 PROBLEMATIK UND ZIELSETZUNG 5 2 PROBLEMATIK UND ZIELSETZUNG Die globale Erwärmung ist eines der größten Probleme der heutigen Zeit. Nach den neuesten Erkenntnissen des IPCC (2007) befindet sich das globale Klima in einem allgemeinen Wandel. Die globale Lufttemperatur wird sich bis zum Jahr 2100 laut des A1BSzenario (business as usual) um 1,7 °C bis 4,4 °C erhöhen. Jedoch tritt allgemein eine Unsicherheit über die Auswirkungen des Klimawandels auf, je nachdem mit welchem Szenario gerechnet wird. Im besten Fall (B1) ist eine Zunahme der globalen Lufttemperatur um 1,1 °C, im schlechtesten Fall (A1FI) um 6,4 °C zu erwarten. Die Lufttemperaturerhöhung ist abhängig von der geografischen Lage. Höhere nördliche Breiten und Landflächen weisen eine stärkere Erwärmung auf, wohingegen der südliche Ozean und der Nordatlantik geringere Erwärmungen aufzeigen (IPCC, 2007). Die Zunahme der Lufttemperatur in Mitteleuropa macht sich im Winter stärker bemerkbar als im Sommer. Die Minimaltemperaturen steigen verglichen mit den Maximaltemperaturen stärker an. Damit geht auch eine merkliche Reduktion des Kältestress einher. Durch die Veränderung des Klimas wird der Wasserkreislauf ebenfalls stark beeinflusst. Das sich verändernde Abflussverhalten der Bäche und Flüsse führt vor allem im Winter zu einer erhöhten Hochwassergefahr. Der Niederschlag wird sich in der Summe nicht signifikant verändern, allerdings werden sich die Niederschläge im Jahr umverteilen. Somit sind eine Minimierung der Sommerniederschläge und eine Zunahme der Winterniederschläge zu verzeichnen. Wetter und Klima nehmen im Tourismus eine sehr bedeutende Rolle ein und stellen sowohl begünstigende als auch limitierende Faktoren für den Tourismus dar (ABEGG, 1996; GLOGGER, 1998; ZEBISCH ET AL., 2005). Die orografisch stark unterschiedliche Struktur des Schwarzwaldes beeinflusst das regionale Wettergeschehen und das klimatische Tourismuspotenzial. Deswegen gilt der Schwarzwald als sehr sensibles Gebiet für den Tourismus. Neben dem Wetter ist für den Tourismus auch das Natur- und Landschaftsbild wichtig. Unter Klimawandelbedingungen werden sich auch im Schwarzwald sowohl Flora als auch Fauna künftig ändern. Es kommt zu einer Verschiebung der Vegetationszonen als Folge der Verlagerung der Klimazonen. Bei einer Temperaturerhöhung von einem Grad Celsius (°C) ist von einer Verschiebung der Vegetationszonen um etwa 200 km bis 300 km in Richtung der Pole bzw. um 200 Höhenmeter auszugehen. Eine Reaktion der natürlichen terrestrischen Ökosysteme auf den Klimawandel ist somit die veränderte Verteilung und Zusammensetzung von bisher bestehenden Artengemeinschaften (LUDING, 2007). Der Wald bzw. die Forstwirtschaft wird davon ebenfalls beeinträchtigt. Es wird eine quantitative Veränderung in der 6 2 PROBLEMATIK UND ZIELSETZUNG Artenzusammensetzung geben, jedoch lässt sich qualitativ keine Aussage über die tatsächlich eintretende Veränderung treffen. Langfristig wird die Baumartenzusammensetzung durch anthropogene Maßnahmen verändert werden müssen, damit die Bäume den neuen klimatischen Bedingungen standhalten können. Auch die Konkurrenz zwischen den Individuen wird zunehmen. Die Fortpflanzungsrate steigt, d. h. es wird mehr Generationen in kürzerer Zeit geben. Diese Tatsache führt dazu, dass die Bestände und Individuen an Stabilität verlieren (DRAKE ET AL., 2005). Als weitere Folge des globalen Klimawandels muss mit einer Häufung von Extremereignissen und damit einer Zunahme von Gefahren gerechnet werden. Bezogen auf Sturmereignisse bedeutet dies keine Zunahme in der Häufigkeit des Auftretens, vielmehr wird sich die Intensität erhöhen. Auch die Variabilität der klimatischen Parameter sowie deren Schwankungen werden zunehmen (IPCC, 2007). In den Prozess der Anpassung an neue klimatische Bedingungen wird auch der Mensch mit einbezogen. Die Aktivitäten von Menschen (Touristen) sind stark von Wetter und Klima abhängig. Die klimatischen Veränderungen werden sich sowohl im Sommer als auch im Winter besonders stark auf den Tourismus auswirken. Die Hauptsaison des Tourismus wird sich verschieben. Im Schwarzwald wird die Sommersaison künftig deutlich eher beginnen und sich bis weit in den Herbst erstrecken. An schönen Sommertagen werden besonders die höheren, in der Nähe von Ballungszentren gelegenen Ausflugsziele ökonomisch vom Tourismus profitieren. Die Frequentierung der Badeseen wird zunehmen (ZEBISCH ET AL., 2005). Außerdem wird öfter die Möglichkeit zur Ausführung sommerlicher Sportaktivitäten bestehen. Die touristische Konzentration auf Ballungszentren bringt ihrerseits Probleme im Natur- und Landschaftsschutz mit sich. Die Besuchermassen können wertvolle Landschaftsbilder schädigen. Sportler, beispielsweise Mountainbiker, schrecken Wild im Wald auf, während Wanderer seltene Pflanzen pflücken, Wege nicht einhalten und Tiere in ihrem natürlichen Habitat stören. Somit wächst das Konfliktpotenzial zwischen Tourismus und Natur. Dieses Konfliktpotenzial ist auch im Winter gegeben. Durch das Ausführen von Wintersportarten (Ski alpin) wird die biologische Vielfalt negativ beeinflusst. Besonders für Anfänger und Senioren gilt der Schwarzwald als typisches und beliebtes Wintersportgebiet. Es wird bedingt durch den Klimawandel besonders in den niederen Lagen zu großen wirtschaftlichen Einbußen im Winter kommen. Diese wirtschaftlichen Einbußen können vom Sommertourismus nicht kompensiert werden (MÜLLER UND W EBER, 2007). In Mittelgebirgen wird sich die Skifahrsaison reduzieren. Die Sicherung der Schneedecke für wintersportliche Aktivitäten ist in den deutschen Mittelgebirgen nicht mehr gegeben. Zukünftig wird nur noch in den höchsten Gipfellagen des Schwarzwaldes Wintersport betrieben werden können. Weil die höchste Erhebung im Schwarzwald der Feldberg mit 1493 m Höhe über NN darstellt, ist 2 PROBLEMATIK UND ZIELSETZUNG 7 der Wintertourismus im diesem Gebirge offensichtlich vulnerabel. Aber auch auf dem Feldberg können den Touristen keine sicheren Schneeverhältnisse versprochen werden. Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts wird sich die Schneedecke in weiten Teilen Europas um 50_% bis 100 % verringern (RÄISÄNEN ET AL., 2003; ROWELL, 2005). Für jede Lufttemperaturerhöhung um 1 °C wird sich die Schneegrenze um 150 m in höhere Lagen verschieben. Daraus folgt, dass eine Schneesicherheit erst ab einer Höhe von 1500 m gegeben ist (ELSASSER UND BÜRKI, 2002; BENISTON, 2003). Hinzu kommt, dass die zur Ausübung von Wintersportaktivitäten genutzte Fläche mit der Erhöhung der Schneegrenze zusehends minimiert wird. Es werden immer mehr Menschen auf stetig kleiner werdender Fläche ihren Wintersportaktivitäten nachgehen. In den meisten ehemals bzw. derzeitig beliebten Skigebieten des Schwarzwaldes wird es keinen traditionellen Wintertourismus mehr geben (OECD, 2007; ROTH ET AL., 2005; ZEBISCH ET AL., 2005). Der Schwarzwald definiert sich als Urlaubsregion sehr stark über den Wintertourismus. Deshalb wird versucht, den traditionellen Wintersport in dieser Region aufrecht zu erhalten. Aber auch diese Aufrechterhaltung ist technisch und klimatisch limitiert. Es müssen neue Konzepte und Methoden entwickelt werden, um das Gebirge trotz des mangelnden Angebots an Wintersportmöglichkeiten auch im Winter attraktiv für den Tourismus zu behalten. Dabei ist Flexibilität sowohl von Seiten der Tourismusindustrie als auch von Seiten der Touristen gefragt. Eine Möglichkeit, der Wirtschaft, der Ökologie und dem Tourismus gerecht zu werden, ist die Fokussierung eines Ganzjahrestourismus. Durch die Lufttemperaturerhöhung entsteht eine größere Variabilität im Wintertourismus. Die Möglichkeiten zur Ausführung sportlicher Aktivitäten im Winter nehmen zu. Typische Sommeraktivitäten (z. B. Mountainbiking) können auch an schönen Wintertagen durchgeführt werden. Eine strikte Trennung von Sommer und Winter bezüglich des Tourismus ist nicht mehr möglich. Die Vielfalt an Landnutzungsformen (Weinbau, Wald, Wiesen, Weiden, Felsen, Gewässer, etc.) bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Durchführung sportlicher Aktivitäten, wie Wandern, Klettern, Schwimmen und Mountainbiking. Diese Angebotsvielfalt zieht hauptsächlich naherholungssuchende Menschen an. Der im Schwarzwald dominierende Naherholungstourismus grenzt sich vom Übernachtungstourismus ab. Der Trend geht in Richtung Kurzurlaub mit einer Aufenthaltsdauer von durchschnittlich drei Tagen (STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-W ÜRTTEMBERG, 2007). Tagestouristen passen sich flexibel und spontan an die gegebenen Wetterverhältnisse an. Übernachtungsgäste hingegen planen ihren Urlaub meist schon im Voraus und stellen gewisse Erwartungen an ihre Freizeitgestaltung. Diesen Menschen müssen im Winter genügend Alternativen zum Skisport geboten werden, um ihre Bedürfnisse weitestgehend decken zu können und um sie als Urlaubsgäste nicht zu verlieren. Die durch die 8 2 PROBLEMATIK UND ZIELSETZUNG landschaftliche Vielfalt des Gebirges gebotene hohe Qualität für Entspannung und Ruhe sowie die gegebenen klimatischen Bedingungen bieten beste Voraussetzungen für einen gesundheitsorientierten Tourismus. Dabei stellt sich die Frage, in wie fern es einen Gewöhnungsprozess der Erholungssuchenden an Klimaveränderungen gibt und in welcher Zeitspanne dieser abläuft. Des Weiteren ergibt sich daraus eine neue Problemstellung bezüglich der Bedeutung von klimatischen Grenzwerten: Können gegenwärtige Grenzwerte zukünftig noch verwendet werden? Oder können im Zuge möglicher Adaptionsprozesse ehemals empfundene Extreme nicht mehr als Extreme definiert werden? Werden Schwellenwerte nicht regelmäßig modifiziert, können viele Gemeinden ihren Stellenwert als Erholungs-/Kurort verlieren. Dies kann eintreten, wenn Adaptionsprozesse stattfinden. Es ist das Ziel dieser Arbeit, auf regionaler Basis an ausgewählten Gitterpunkten (Gemeinden) des Schwarzwaldes über Simulationen von verschiedenen, für den Tourismus bedeutenden klimatischen Bedingungen für den Zeitraum 2021-2050, Aussagen über die bioklimatischen und sonstigen tourismusrelevanten Gegebenheiten und Veränderungen im Schwarzwald zu treffen. Die Simulationen werden mit dem regionalen Klimamodell REMO am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg modelliert. Die in dieser Arbeit verwendeten Projektionen beschränken sich auf das A1B-Szenario. Der Fokus wird hierbei auf die Parameter thermische Behaglichkeit, Hitzestress, Kältestress, Sonnenreichtum, „Schwüle“, Nebel, kein Niederschlag, langer Regen, Wind und Skifahrpotenzial gelegt. Der Zeitraum 1961-1990 dient dabei als Referenzperiode. Es werden aufgrund der klimatischen Veränderungen Ergebnisse abgeleitet, wie sich die Bedingungen für den Tourismus in dieser klimatisch sehr sensiblen Region ändern werden bzw. welche Anpassungen von Seiten der Tourismusindustrie und auch der Touristen an neue Bedingungen getroffen werden müssen. 3 STAND DES W ISSENS 9 3 STAND DES WISSENS 3.1 Human-biometeorologische Wirkungskomplexe Human-biometeorologische Wirkungskomplexe beschreiben die Wirkung unterschiedlicher Wetter- und Klimaeinflüsse auf den menschlichen Körper4 (VDI, 1998). Es wird davon ausgegangen, dass diese Wirkungskomplexe kombiniert wirksam sind. Abbildung 1: Atmosphärische Wirkungskomplexe (JENDRITZKY ET AL., 1998). Man unterscheidet die für den Menschen wichtigen thermischen, aktinischen und lufthygienischen Wirkungskomplexe (JENDRITZKY ET AL., 1998), welche in Abbildung 1 dargestellt sind und im Folgenden näher erläutert werden. Der aktinische Wirkungskomplex bezieht alle Komponenten der biologisch wirksamen Sonnenstrahlung, sowohl die sichtbare wie auch die unsichtbare Strahlung, die nicht rein thermischer Art sind, ein (JENDRITZKY ET AL., 1998). Um die direkte Schädigung durch UVStrahlung erfassen zu können, kann die Wirkung der UV-Strahlung auf den Menschen mit Hilfe eines UV-Index (UVI) bewertet werden, dessen Einführung 1995 von der Weltorganisation für Gesundheit (WHO) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) zugestimmt wurde (ICNIRP, 1995). Der UVI ist eine dimensionslose Größe und wird wie folgt definiert: 4 http://www.heilklima.de 10 3 STAND DES W ISSENS UVI = E ε ∗ c 2 Eε = Bestrahlungsstärke (W/m ), 2 c = Konstante, die einen Wert von 40 m /W. (1) Dabei bezieht sich der UVI auf eine horizontale Fläche. Er variiert in Deutschland im Winter zwischen den Werten 0 und 1, im Hochsommer kann er Werte von bis zu neun in den Mittelgebirgen (Schwarzwald) erreichen. Der UVI ist international standardisiert und sein Ziel ist es, das Verhalten der Bevölkerung gegenüber der Sommerexposition zu beeinflussen. Es ist üblich, den UVI in die in Tabelle 1 aufgezeigten vier Stufen einzuteilen (STRAHLENSCHUTZKOMMISSION, 1995). Tabelle 1: Schutzempfehlungen für verschiedene Bereiche des UV-Index sowie Sonnenbrandzeiten für den Hauttyp II, einen hellhäutigen Europäer (STRAHLENSCHUTZKOMMISSION, 1995). UVI ≥8 Belastung sehr hoch Sonnenbrandmöglichkeit < 20 Min. Schutzmaßnahmen unbedingt erforderlich 7 bis 5 hoch ab 20 Min. erforderlich 4 bis 2 mittel ab 30 Min. empfehlenswert ≤1 niedrig unwahrscheinlich nicht erforderlich In den thermischen Wirkungskomplex werden alle meteorologischen und thermophysiologischen Parameter mit einbezogen, die einen Einfluss auf den Wärmehaushalt des Menschen haben: Lufttemperatur, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit sowie kurz- und langwellige Strahlungsflüsse (VDI, 1998). Aus der Abbildung 2 wird ersichtlich, welche Strahlungsflüsse im Einzelnen auf den Menschen wirken. Somit wird die Wärmeproduktion des Menschen beeinflusst. Wenn sich Wärmeproduktion und Wärmeabgabe nicht im Gleichgewicht befinden wird dies vom menschlichen Organismus als unangenehm und belastend empfunden. Der lufthygienische Wirkungskomplex beinhaltet feste, flüssige und gasförmige Luftbeimengungen. Reine Luft besteht hauptsächlich aus Sauerstoff, Stickstoff sowie geringen Mengen an Kohlendioxid, Edelgasen und Wasserdampf. Alle natürlichen und künstlichen (anthropogenen) Luftbeimengungen belasten den menschlichen Organismus (VDI, 1998). Sowohl Gerüche wie auch Lärm stellen ebenfalls eine Beeinträchtigung für das Wohlbefinden des Menschen und somit einen Belastungsfaktor dar (VDI, 1985; 1993). 3 STAND DES W ISSENS 11 Abbildung 2: Thermischer Wirkungskomplex (http://www.dmg-ev.de/fachausschuesse/Biomet/human.htm). M = metabolische Rate (Energieumsatz); QH = turbulenter Fluss fühlbarer Wärme; QSW = turbulenter Fluss latenter Wärme (Schweißverdunstung); QL = Fluss latenter Wärme durch Wasserdampfdiffusion; QRe = Wärmefluss durch Atmung (fühlbar und latent); I = direkte Sonnenstrahlung; D = diffuse Sonnenstrahlung; R = reflektierte Sonnenstrahlung; A = atmosphärische Gegenstrahlung; E = langwellige Emission der Umgebungsoberfläche; EKM = Infrarotstrahlung von der Oberfläche des Menschen. 3.2 Thermische Indizes Die Bewertung des thermischen Bioklimas des Menschen mit thermischen Indizes gibt detaillierte Informationen über das thermische Empfinden des Menschen und die thermische Belastung (MATZARAKIS, 2007). Allerdings müssen bei der Beurteilung der klimatischen Verhältnisse für die Bedürfnisse des Menschen in Tourismus und Erholung weitere Facetten der Tourismus-Klimatologie und der Human-Biometeorologie berücksichtigt werden. Folgend sollen kurz die wichtigsten und bekanntesten thermischen Indizes beschrieben und differenziert werden. 3.2.1 Physiologisch Äquivalente Temperatur Die in den 1980er Jahren erstmals beschriebene Physiologisch Äquivalente Temperatur (PET) ist ein universeller thermischer Index zur Beschreibung des Bioklimas (MATZARAKIS ET AL., 1999) und beruht auf der Energiebilanz des Menschen. Die Werte werden aus dem Münchner Energiebilanzmodell für Individuen (MEMI) abgeleitet (HÖPPE, 1984; 1994). Bei der Berechnung von PET werden alle Energieströme berücksichtigt. PET ist eine thermophysiologisch relevante Größe zur Beschreibung bzw. Vorhersage der Körperreaktionen auf 12 3 STAND DES W ISSENS wechselnde Umgebungsbedingungen und für eine beliebige Stelle im Freien definiert als diejenige Lufttemperatur, bei der in einem typischen Innenraum die Energiebilanz eines Menschen bei gleichen Werten der Haut- und Kerntemperatur ausgeglichen ist wie bei den Bedingungen im Freien (HÖPPE, 1999; KOCH ET AL., 2005). Für den Innenraum wird dabei Folgendes angenommen: Die mittlere Strahlungstemperatur (Tmrt) entspricht der Lufttemperatur (Ta), die Windgeschwindigkeit (v) beträgt 0,1 m/s und der Wasserdampfdruck (VP) liegt bei 12,5 hPa. Mit einer metabolischen Rate von 80 W und einem Bekleidungsfaktor von 0,9 clo erhält man die Wärmebilanz nach HÖPPE (1984). PET entspricht nun der Lufttemperatur, bei der die Wärmebilanz des Menschen mit der Kern- und Hauttemperatur für Außenbedingungen im Innenraum den gleichen Wert erreicht wie unter Außenbedingungen (HÖPPE, 1999). Für einen ruhig sitzenden Menschen stellt sich unter oben genannten Bedingungen die optimale Behaglichkeit bei einer PET von etwa 20 °C ein. Im Vergleich zu anderen Indizes ist bei PET die Strahlung gut implementiert. Ein Nachteil von PET ist jedoch, dass die Feuchte nicht gut wiedergegeben wird. PET wird bei den Berechnungen für diese Arbeit als thermischer Index bevorzugt ausgewählt, weil sie in der Einheit Grad Celsius (°C) angegeben ist und sich somit für nichtfachliche Nutzer als sehr verständlich erweist. 3.2.2 Predicted Mean Vote PMV (= Predicted Mean Vote) ist ursprünglich für Zwecke der Heizungs- und Lüftungstechnik, also für Innenraumverhältnisse entwickelt worden (VDI, 1998) und wird bis heute im Ingenieurswesen verwendet. PMV ist ein Index für das persönliche Wohlbefinden des Menschen und beruht im Wesentlichen auf einer Übertragung der Behaglichkeitsgleichung nach FANGER (1972). Der Index berücksichtigt nicht die Gesamtheit aller Energieflüsse, d. h. es existiert keine vollständige Energiebilanz. PMV beschreibt die Einschätzung des thermischen Komfortempfindens eines großen Personenkreises in Abhängigkeit von u. a. Lufttemperatur, Strahlung, Kleidung und Tätigkeit auf einer von FANGER (1972) entwickelten siebenstufigen psycho-physischen ASHRAE-Skala von -3 (kalt) bis +3 (heiß) (KOCH ET AL., 2005). Die Skala wird in Tabelle 2 veranschaulicht. Dabei werden Werte negativ (positiv) von Null abweichend als zu kalt (heiß) eingestuft. Bei einem PMV-Wert von Null wird der persönliche thermische Komfort angezeigt. Tatsächlich ist nach FANGER (1972) auch dann noch bei 5 % des Personenkreises Unbehaglichkeit zu erwarten (VDI, 1998). Mit Zunahme des Betrages von PMV steigt auch der Anteil der Personen an, welche Diskomfort empfinden. Üblicherweise gelten Werte zwischen -0,5 und +0,5 als komfortabel. PMV ist direkt proportional zur aktuellen Umgebungslufttemperatur, 3 STAND DES W ISSENS 13 berücksichtigt jedoch nicht die Wasserdampfdurchlässigkeit der Bekleidung (GAGGE ET AL., 1986). Tabelle 2: Das thermische Empfinden des Menschen nach FANGER (1972) bei verschiedenen Skalenwerten. Skalenwerte Empfindung 3 kalt 2 kühl 1 leicht kühl 0 neutral -1 leicht warm -2 warm -3 heiß Tabelle 3 veranschaulicht eine Zuordnung von PET-Bereichen zu PMV-Bereichen bei gleichem thermischen Empfinden und gleicher thermo-physiologischer Belastungsstufe von Menschen bezogen auf eine metabolische Rate von 80 W und einen Wärmedurchgangswiderstand der Bekleidung (leichter Anzug) von 0.9 clo (MATZARAKIS UND MAYER, 1996). Tabelle 3: Zuordnung von PET-Bereichen zu PMV-Bereichen bei gleichem thermischen Empfinden und gleicher thermo-physiologischer Belastungsstufe von Menschen (MATZARAKIS UND MAYER, 1996). 14 3 STAND DES W ISSENS 3.2.3 Standard Effective Temperature Der Temperaturindex Standard Effective Temperature (SET*) wurde Anfang der 1980er Jahre entwickelt und kann als biometeorologischer Index für das Wärmeunbehagen des Menschen benutzt werden (GAGGE ET AL., 1986). Er gilt als moderner thermischer Komfortindex für Innenräume. SET* wurde als Maß für Wärme- und Kälteunbehagen experimentell an sitzenden Personen unter wechselnden Bedingungen von Strahlungswärme sowie Trocken- und Feuchttemperaturen geprüft. Die Bezugsumwelt ist vergleichbar mit der Umwelt, wie sie im täglichen Leben normalerweise gegeben ist: bei leichter Bekleidung (0,6 clo) mit einer metabolischen Rate von ungefähr 70_W/m² und einer Luftbewegung von 0,25 m/s bis 0,3_m/s. Die mittlere Strahlungstemperatur wird hier gleich der Lufttemperatur gesetzt und die relative Luftfeuchtigkeit (RH) beträgt 50_%. Zur Berechnung von SET* benötigt man die Voraussagen von mittlerer Hauttemperatur und Schweißproduktion aus dem Zwei-Schichten-Modell nach GAGGE Person in der aktuellen komplexen Umgebung (PICKUP UND ET AL. (1986) für die DE DEAR, 2000). Unter Verwendung von SET* wird die Strahlung unterbewertet und der Feuchteeinfluss wird dafür zu stark gewichtet. Zur Berechnung von SET* im Freien müssen einige Anpassungen vorgenommen werden. Diese Anpassungen werden durch den OUT_SET* Index gemacht, welcher Aussagen bezüglich einer großen Variation der Eingangsparameter zulässt. 3.2.4 Gefühlte Temperatur Die Gefühlte Temperatur (GT) nach JENDRITZKY ET AL. (2000) vergleicht die tatsächlich vorgefundenen äußeren Bedingungen mit der Lufttemperatur, die in einer Standardumgebung herrschen müsste, um ein identisches Wärme-, Behaglichkeits- und Kältegefühl zu haben (STAIGER, 2003). In der Standardumgebung entspricht die mittlere Strahlungstemperatur (Tmrt) derjenigen Lufttemperatur (Ta), die Schattenbedingungen gleicht. Es herrscht Windstille und die relative Luftfeuchte beträgt 50 %. Die Kleidung des Menschen ist den Lufttemperaturen angepasst, um möglichst ein realitätsnahes Behaglichkeitsgefühl zu erreichen. Die Sommerkleidung wird auf 0,5 clo und die Winterkleidung auf 1,75 clo festgelegt. Die GT wird für das thermische Empfinden eines männlichen „Standardmenschen“ im Alter von 35 Jahren, mit einem Gewicht von 75 kg und einer Körpergröße von 1,75 m in Grad Celsius (°C) angegeben (KOPPE ET AL., 2003). Berechnet wird die Gefühlte Temperatur mit Hilfe des Klima-Michel-Modells des Deutschen Wetterdienstes (DWD), welches den Wärmehaushalt des Menschen auf Basis der Energiebilanzgleichung bewertet. In Tabelle 4 sind zusammenfassend Gefühlte Temperatur, Thermisches Empfinden und Physiologische Belastungsstufe dargestellt. 3 STAND DES W ISSENS 15 Tabelle 4: Thermisches Empfinden und Physiologische Belastung in Bezug zur Gefühlten Temperatur (nach JENDRITZKY ET AL., 1998). Gefühlte Temperatur (°C) Thermisches Empfinden Physiologische Belastungsstufe 3.2.5 <-39 sehr kalt extremer Kältestress -39 bis -26 kalt starker Kältestress -26 bis -13 kühl mäßiger Kältestress -13 bis +5 leicht kühl schwacher Kältestress +5 bis +17 behaglich Komfort möglich +17 bis +26 leicht warm schwache Wärmebelastung +26 bis +32 warm mäßige Wärmebelastung +32 bis +38 heiß starke Wärmebelastung >+38 sehr heiß extreme Wärmebelastung Universeller Thermischer Klimaindex Ein weiterer thermischer Index wird durch den Universellen Thermischen Klimaindex (UTCI) beschrieben. Der UTCI befindet sich derzeit noch im Entwicklungsstadium. Er soll den neuesten Stand der Technik repräsentieren und muss folgenden Anforderungen genügen (JENDRITZKY ET AL., 2006): thermophysiologisch relevant im gesamten Bereich des Wärmeaustausches, anwendbar für Betrachtungen des Gesamtorganismus und für lokale Abkühlungen (Erfrierungen), 3.3 gültig in allen Klimaten, Jahreszeiten und Skalen, einsetzbar in den Kernanwendungen in der Human-Biometeorologie5. Facetten des Klimas für Tourismus und Erholung Man geht in der Tourismus-Klimatologie ähnlich wie in der Human-Biometeorologie von verschiedenen Facetten des Klimas aus. DE FREITAS (2003) unterteilt die Klimafacetten in drei Komponenten, nämlich ästhetisch, physikalisch und thermisch und gibt deren Signifikanz und Wirkung an (siehe Tabelle 5). Zur ästhetischen Komponente zählt DE FREITAS (2003) die Faktoren Sonnenscheindauer bzw. Bewölkung, Sichtweite und Tageslänge. Die physikalische Komponente beinhaltet Wind, Regen, Schnee, Eis, extremes Wetter, Luftqualität, UV-Strahlung, Gerüche und Lärm. Die thermische Facette des Klimas ist vergleichbar mit dem thermischen Wirkungskomplex, wie 5 http://utci.org 16 3 STAND DES W ISSENS er in Kapitel 3.1 beschrieben wurde. Allerdings werden bei der thermischen Facette des Klimas zusätzlich die Mobilitäts- und Aktivitätskomponente berücksichtigt. Tabelle 5: Facetten des Klimas, deren Signifikanz und Wirkung (DE FREITAS, 2003; MATZARAKIS, 2006). Klimafacetten Signifikanz Wirkung Ästhetisch Sonnenscheindauer/ Bewölkung Sichtweite Tageslänge Genuss, Attraktivität Erlebnisqualität Annehmlichkeit Genuss, Attraktivität Verfügbares Tageslicht Physikalisch Wind Regen Schnee Eis Belästigung Belästigung, Reiz Winter Sport/Aktivitäten Extremes Wetter Luftqualität UV-Strahlung Gerüche Lärm Belästigung, Gefahr Belästigung, Gefahr Gefahr, Unattraktivität Belästigung Belästigung Thermisch Synerget. Wirkung von Lufttemperatur, Wind, kurz- und langwelliger Strahlung, Luftfeuchte, metabolische Rate, Bekleidung 3.3.1 Erlebnisqualität Thermischer Komfort/Belastung Therapeutisch, Erholsam Verwehte Sachen, Sand, Staub, … Nässe, reduzierte Sichtweite, Genuss Teilnahme an Sportaktivitäten Verletzungsgefahr, Verletzung von Eigentum Alles Gesundheit, Wohlbefinden, Allergien Gesundheit, Sonnenbräune und –brand Attraktivität Attraktivität Umweltstress Physiologischer Stress Hypothermie Hyperthermie Potenzial für Rehabilitation Tourismus-Klima-Indizes In der Tourismus-Klimatologie gibt es über 200 Klima Indizes, die hier bei weitem nicht alle behandelt werden können. Die Tourismus-Klima-Indizes stammen aus der angewandten Klimatologie, der angewandten Meteorologie und der Human-Biometeorologie (MATZARAKIS UND DE FREITAS, 2001). Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen elementaren, bioklimatischen und kombinierten Tourismus-Klima-Indizes (siehe Tabelle 6). 3 STAND DES W ISSENS 17 Tabelle 6: Aufstellung elementarer, bioklimatischer und kombiniert wirksamer Tourismus-KlimaIndizes sowie deren wichtigsten Parameter und ihrer Autoren (verändert aus MATZARAKIS, 2006). Bei den kombinierten Indizes werden mehrere Kennziffern verknüpft (ABEGG, 1996). In dieser Arbeit soll der Tourismus-Klima-Index (TCI) von MIECZKOWSKI (1985) als Beispiel für einen kombinierten Index beschrieben werden. Er drückt die klimatische Attraktivität einer Region für den Tourismus aus. Der TCI ist bis heute der bekannteste und am häufigsten verwendete Klima-Tourismus-Index. Er besteht aus sieben Parametern, wovon drei Einzelparameter und zwei bioklimatische Kombinationsgrößen sind: TCI = 8 Cld + 2 Cla + 4 RR + 4 S + 2 W Cld = Komfortindex während des Tages, Cla = täglicher thermischer Komfortindex, RR = Niederschlag (mm), S = tägliche Sonnenscheindauer (h), W = Tagesmittelwert der Windgeschwindigkeit (m/s). (2) 18 3 STAND DES W ISSENS Der Komfortindex während des Tages setzt sich aus dem täglichen Maximum der Lufttemperatur (Tmax) und dem täglichen Minimum der relativen Luftfeuchtigkeit (RH) zusammen. Der thermische Komfortindex besteht aus dem Tagesmittelwert der Lufttemperatur (Ta) und der mittleren relativen Luftfeuchtigkeit. Jeder Faktor des TCI ist klassifiziert und gewichtet und ermöglicht TCI-Werte bis 100. TCIWerte ≥ 80 bedeuten exzellente Bedingungen, TCI-Werte zwischen 60 und 79 bedeuten gute bis sehr gute Bedingungen. Werte zwischen 40 und 59 beschreiben akzeptable Bedingungen und Werte kleiner 40 bedeuten ungünstige klimatische Bedingungen für den Tourismus (MIECZKOWSKI, 1985; ABEGG, 1996). Elementare Indizes wie beispielsweise der Sommerindex ISo von DAVIS (1968) basieren meist auf rechnerischen Verknüpfungen der Klimaparameter Lufttemperatur, Sonnenscheindauer und Niederschlag. Die Parameter Lufttemperatur und Sonnenscheindauer werden addiert und von ihnen wird der Niederschlag subtrahiert. Die Größen werden gewichtet und je größer der errechnete Wert ist, desto günstiger sind die Bedingungen für den Tourismus (ABEGG, 1996): I So = 18 Tmax + 0,217 S − 0,276 RR + 320 (3) Tmax = mittleres Temperaturmaximum in °C (Juni bis August), S = Sonnenscheindauer in h (Juni bis August), RR = Niederschlagssumme in mm (Juni bis August). Im Vergleich zu elementaren Indizes stellen bioklimatische Indizes das menschliche Wohlbefinden in den Vordergrund. Es werden meteorologische Einflussfaktoren zusammen mit der Bekleidung und Aktivität des Menschen berücksichtigt. Ein Beispiel für einen bioklimatischen Index ist der Wind-Chill-Index, eine Kombination der Parameter Lufttemperatur und Windgeschwindigkeit. Der Wind-Chill-Index soll die zusätzliche Abkühlung durch den Wind für die Aufenthaltsmöglichkeit bei niedrigen Temperaturen im Freien bestimmen: Ko = ( 100 ∗ v + 10,45 − v) ∗ (33 − Ta ) Ko = Abkühlungsstärke (kcal/m² * h), v = Windgeschwindigkeit (m / s), Ta = Lufttemperatur (°C). (4) 3 STAND DES W ISSENS 19 Gleichung (4) wurde von den amerikanischen Polarforschern SIPLE UND PASSEL im Jahre 1945 entwickelt (BLÜTHGEN UND W EISCHELT, 1980). Bei einem Wert von 200 kcal/m² * h ist es noch angenehm, sich im Freien aufzuhalten, bei 400 kcal/m² * h kühl, bei 800 kcal/m² * h kalt und bei 1100_kcal/m² * h sehr kalt. Erfrierungserscheinungen an Körperteilen beginnen bei einer Größe von 1500 kcal/m² * h. 3.3.2 3.3.2.1 Vegetation und Klima Globale Vegetationsverhältnisse Klimatische Faktoren bestimmen neben den Gesteinen, welche die Oberflächenform und die Böden des Gebirges definieren, den Standort von Pflanzen. Auch astronomische Merkmale und die Plattentektonik haben direkten und indirekten Einfluss auf die Beziehung zwischen Klima und Vegetation (MANNION, 1997). Landmassen wurden im Laufe der Zeit in andere Klimazonen verlagert. Durch diese geografischen Veränderungen der Kontinente und Ozeane wurde die Verbreitung der Pflanzen beeinflusst. Die Bildung von Gebirgen und die geografische Verteilung der Ozeane wirkten sich auch auf die globalen Klimazonen aus. Astronomische Charakterzüge beeinflussten den Anteil der Sonnenstrahlung, welche die Erdoberfläche erreicht. Vor etwa 10000 Jahren kam als weiterer beeinflussender Faktor der Mensch hinzu, der ungefähr seit dem Ende der letzten Eiszeit, als die ersten landwirtschaftlichen Systeme entstanden, begann, Pflanzen und Tiere zu domestizieren. Die Beziehung zwischen Klima und Pflanzenarten ist sehr komplex und individuell (MANNION, 1997). Auf Klimaveränderungen reagieren niemals einzelne Pflanzen, sondern immer ganze Pflanzengesellschaften. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass Pflanzengesellschaften relativ kurzlebig sind. Pflanzengesellschaften bilden sich durch Zusammenschlüsse von Pflanzenarten, die ähnliche Ansprüche und eine ähnliche Toleranz gegenüber den Umweltfaktoren aufweisen. Der Mensch beeinflusst das Klima und damit auch die Vegetation ebenfalls erheblich. Die anthropogenen Treibhausgase in der Atmosphäre tragen zu klimatischen Veränderungen bei, die wiederum Einfluss auf die Vegetation haben. Durch eine erhöhte CO2-Konzentration wird das Wachstum der Pflanzen beschleunigt (DRAKE ET. AL., 2005). Der Anstieg der atmosphärischen CO2-Konzentration beruht auf drei Faktoren (MANNION, 1997): Verbrauch fossiler Brennstoffe, Produktion von Bindemitteln, Veränderung der Landschaft. 20 3 STAND DES W ISSENS Global gesehen wird der Bedeckungsgrad von Wald in einer Zeitspanne von 30 Jahren bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre um 2 %, der Bedeckungsgrad von Grasland um 14 % und der Bedeckungsgrad von Wüste um 3 % zunehmen. Der Bedeckungsgrad von Buschland wird um 25 % und der Bedeckungsgrad von Tundra um 51_% abnehmen (BERGENGREN, 2001). Die Baumgrenzen werden sich aufgrund der globalen Erwärmung weiter nach Norden und in höhere Lagen verschieben. Es kann eine generelle Verschiebung der Gesellschaftstypen in Richtung der Pole festgestellt werden (BERGENGREN, 2001). Da die Lufttemperatur mit der Höhe um 5 °C bis 10 °C je Kilometer abnimmt, werden Pflanzen zukünftig in höheren Gebieten ihre gewohnten Lebensraumbedingungen wieder finden (BENISTON, 2003). Küstennahe Auen werden flächenmäßig abnehmen, da sich der Meeresspiegelanstieg durch das Schmelzen der Gletscher und des ewigen Eises weiter erhöhen wird. 3.3.2.2 Regionale Vegetationsverhältnisse am Beispiel Schwarzwald Der Reichtum des Schwarzwaldes an höheren Pflanzen ist beschränkt. Der nördliche Schwarzwald ist sogar ausgesprochen artenarm (W ILMANNS, 1989). Jedoch ist die Situation bei Kryptogamen anders. Flechten und Moose sind in großer Zahl vorhanden (W ILMANNS, 2001). Die Armut an höheren Pflanzen und der Reichtum an Flechten und Moosen (niederen Pflanzen) lassen sich durch die Beschaffenheit der Gesteine und die hohe Niederschlagsintensität im Gebirge erklären. Heute ist der Schwarzwald eine Kulturlandschaft. Die Vegetation ist weit davon entfernt, im wissenschaftlichen Sinne „natürlich“ zu sein. In der heutigen Zeit werden die potenziellen und natürlichen Waldgesellschaften durch Weiden und Wiesen, Äcker und Forsten ersetzt. Die bäuerliche Kulturlandschaft ist im Wesentlichen abwechslungsreicher als die natürliche Vegetation (W ILMANNS, 1989). Ein Großteil der Fläche des Schwarzwaldes ist mit einem hohen Anteil an Nadelbäumen zu 66 % bewaldet. Danach nimmt Grünland in Form von extensiv genutzter Weidefläche oder intensiv bewirtschaftetem Kulturgrünland eine sehr große Fläche des Gebietes ein. Bei Kulturrasen ist eine Kombination aus Wiese und Weide üblich. Die Vegetation erstreckt sich reichhaltig mit der großen Höhenspanne des Gebirges (120 m bis 1493 m) von der Weinbaustufe über die hochmontane Stufe bis hin zur „subalpinen Insel“ des Feldbergs (W ILMANNS, 2001). Die Länge der Vegetationszeit im Schwarzwald ist von der jeweiligen Höhenlage der Standorte abhängig. Je höher ein Standort liegt, desto kürzer ist die Andauer der Vegetationszeit. In den oberen Gebirgslagen ist die Vegetationszeit bei einem andauernden 3 STAND DES W ISSENS 21 Lufttemperaturmittel von mindestens 5 °C 180 Tage lang, in tiefer gelegenen Gebieten liegt sie bei 245 Tagen (TRENKLE UND RUDLOFF, 1989). Es bestehen in dem Gebirge sehr günstige Lufttemperatur- und Niederschlagsverhältnisse. Durch die daraus resultierende relativ lange Wachstumszeit ist besonders in den tieferen Lagen die Ansiedlung von Sonderkulturen begünstigt. Der Anbau von Zwischenfrüchten erfolgt bis zu einer Höhe von 700 m. Weinbau spielt ebenfalls eine große Rolle. Die Reben werden bis 400_m, örtlich bis 500 m angebaut. Entsprechend der Lufttemperaturabnahme mit der Höhe verkürzt sich die Vegetationszeit und die Eintrittszeiten von wild wachsenden Pflanzen und Kulturpflanzen verschieben sich. Somit treten in höheren Lagen bestimmte Entwicklungsphasen später ein als in niederen Lagen. Die Rheinebene zählt zu den ertragreichsten Anbaugebieten Deutschlands, während die mittleren und höheren Lagen des Schwarzwaldes aufgrund der reichlichen Niederschläge und der für die Höhenlage günstigen Lufttemperaturen zu den heilklimatisch besten Waldgebieten gehören. Diese Gebiete bieten beste Voraussetzungen für die Erholung gesunder und die Rekonvaleszenz kranker Menschen. Zudem weisen sie eine hohe Attraktivität für Touristen auf (TRENKLE UND RUDLOFF, 1989). Waldgesellschaften Bis zum Mittelalter waren im Schwarzwald 70 % der Waldfläche mit natürlichen Buchenwäldern bestockt. Heute bestehen 60 % der Bestockung aus Nadelbäumen, vorwiegend aus Fichte. Die natürlicherweise vorherrschende Baumart, die Rotbuche (Fagus sylvatica), ist nur auf einem Viertel der Gesamtwaldfläche vertreten. Der Schwarzwald lässt erkennen, welche Standorte stark, kaum oder nicht anthropogen verändert wurden. Auf Standorten, welche vom Menschen wenig bis gar nicht beeinflusst wurden, sind Buchen-Tannenwälder vorherrschend. Auf Flächen, die ehemals als Weiden dienten, haben sich entweder durch natürliche Wiederbewaldung Laub- bzw. Mischwälder gebildet oder diese Flächen sind mit Fichtenmonokulturen aufgeforstet worden. Ehemals als Wiese oder Acker genutzte Flächen wurden ebenfalls überwiegend mit Fichtenmonokulturen aufgeforstet (W ILMANNS, 2001). Pflanzengesellschaften sind der Spiegel der Standortsbedingungen (WILMANNS, 2001). Daher ist es für die Vegetationsökologie von großem Interesse, neben der anthropogen bedingten Vegetation auch die potenzielle natürliche Vegetation zu kennen. Unter der potenziellen natürlichen Vegetation versteht man diejenige Vegetation, die unter den 22 3 STAND DES W ISSENS gegebenen Boden- und Klimabedingungen wachsen würde, wenn der Mensch nicht eingreift6. Im gesamten Schwarzwald wirkt das Nährstoffangebot der Grundgebirgsbraunerden differenzierend. Natürlicherweise ist der Schwarzwald, wie bereits erwähnt, von niedrig gelegenen Standorten um 300 m bis in die höchsten Lagen des Gebirges, von Buchenwäldern geprägt. In der submontanen Stufe kommen Traubeneichen (Quercus petraea) hinzu. In dieser Höhenstufe bis 600 m dominieren Hainsimsen-Buchenwälder mit Eiche (Luzulo-Fagetum). In tannenarmen Tieflagen ist im Gegensatz zu den HainsimsenBuchenwäldern natürlicherweise der Waldmeister-Buchenwald (Galio-Fagetum) zu finden. Die montane Höhenstufe reicht von 600 m bis 900 m über NN. In dieser Höhenstufe spielt die Tanne (Abies alba) eine wesentliche Rolle. Hier dominieren in Abwesenheit von anthropogenen Einflüssen Hainsimsen-Buchenwälder und Waldmeister-Buchenwälder mit Tanne und Wald-Schwingel (Festuca altissima). In der darauf folgenden hochmontanen Stufe spielen von Natur aus Fichte (Picea abies) und Bergahorn (Acer pseudoplatanus) eine bedeutende Rolle. Es korrespondieren Bergahorn-Buchen-Mischwald (Aceri-Fagetum) und Hainsimsen-Fichten-Tannen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum; hochmontane Form). Nährstoffarme Standorte werden durch Säurezeiger (Azidophyten) charakterisiert. Kennzeichnende Arten sind beispielsweise die Weiße Hainsimse (Luzula luzuloides) und die Heidelbeere (Cinium myrtillus). Auf nährstoffreicheren Standorten ist eine Vielzahl an anspruchsvollen Kräutern auffindbar, z. B. der Waldmeister (Galium odoratum) oder der Männliche Wurmfarn (Dryopteris filix-mas). In der hochmontanen Stufe tauchen nebeneinander Nährstoff- und Frischezeiger (z. B. Hochstauden bei hoher Luftfeuchtigkeit) auf. Ein Beispiel hierfür ist der Graue Alpendost (Adenostyles alliariae). Buche (Fagus sylvatica) und Tanne (Abies alba) haben im Schwarzwald aufgrund ihrer Eigenschaften als Schattbaumarten, ihrer Hochwüchsigkeit und der Charaktereigenschaft, dass beide Baumarten andere Bäume überragen können und diese „ausdunkeln“ eine große Konkurrenzkraft (WILMANNS, 2001). Außerdem müssen sie aufgrund ihrer Langlebigkeit nicht so oft das kritische, nicht selten letale Jugendstadium durchlaufen. Es gibt im Schwarzwald einige so genannte Waldsonderstandorte, auf denen sie nicht so gut konkurrenzfähig sind und sich andere Arten ihnen gegenüber durchsetzen. Auwälder oder Schluchtwälder sind beispielsweise solche Sonderstandorte (W ILMANNS, 2001). 6 http://umweltportal.gelsenkirchen.de/Landschaft_und_Naturschutz/potnatVeg_02_06.asp 3 STAND DES W ISSENS 23 Waldschutzgebiete Der Schwarzwald hat einen Biotopanteil von 5,3 %. Es ist eine deutliche Nord-/SüdDifferenzierung in der Biotopausstattung gegeben. Der Anteil seltener naturnaher Waldgesellschaften steigert sich mit zunehmender Höhe. In den höheren Lagen findet man größere Anteile standörtlicher Extremverhältnisse mit naturnaher Vegetation (GEISEL, 2001). Zu den Waldschutzgebieten werden Bann- und Schonwälder gezählt. „Wald kann zum Waldschutzgebiet (Bannwald oder Schonwald) erklärt werden, wenn es zur Sicherung der ungestörten natürlichen Entwicklung einer Waldgesellschaft mit ihren Tier- und Pflanzenarten oder zur Erhaltung oder Erneuerung einer bestimmten Waldgesellschaft mit ihren Tier- und Pflanzenarten oder eines bestimmten Bestandesaufbaus geboten erscheint, forstliche Maßnahmen zu unterlassen oder durchzuführen“ (§ 32 LWaldG BadenWürttemberg, 1995). Als Bannwälder ausgewiesene Wälder sind Waldgebiete, die frei von jeglichen anthropogenen Eingriffen sind. Die natürliche Entwicklung soll ungestört ablaufen können. Die einzige erlaubte Nutzung in Bannwäldern ist die Jagd, die heutzutage unumgänglich ist. Im Gegensatz zum Wirtschaftswald bilden sich im Bannwald Strukturen, aus denen etliche Kleinstlebensräume entstehen. Je länger ein Wald Bannwald ist, desto vielfältiger wird das Waldgebiet. Viele Bannwälder werden zusätzlich als Naturschutzgebiet ausgewiesen aufgrund ihrer enormen Artenvielfalt. Zudem dienen Bannwälder der Forschung und der forstwirtschaftlichen Praxis. Im Schwarzwald gibt es 1952 ha Bannwald verteilt auf 26 Bannwald-Gebiete (Stand Dezember 1998, nach Wilmanns, 2001). Baden-Württemberg verfügt über eine Gesamtfläche von als Bannwald ausgewiesenen Wäldern von 6685 ha. Dies entspricht 0,5 % der Gesamtwaldfläche Baden-Württembergs (Stand: 31.12.2005)7. Schonwälder kommen im Vergleich zu Bannwäldern öfters vor, sind aber nicht ausgezeichnet. Sie werden mit unterschiedlichen Zielsetzungen bewirtschaftet. Schonwald wird laut § 32 LW ALDG BADEN-W ÜRTTEMBERG (1995) wie folgt definiert: „Schonwald ist ein Waldreservat, in dem eine bestimmte Waldgesellschaft mit ihren Tier- und Pflanzenarten, ein bestimmter Bestandsaufbau oder ein bestimmter Waldbiotop zu erhalten, zu entwickeln oder zu erneuern ist. Die Forstbehörde legt Pflegemaßnahmen mit Zustimmung des Waldbesitzers fest“. Im Schwarzwald gibt es 62 Schonwaldgebiete auf insgesamt 4707 ha Fläche (Stand Dezember 1998, nach W ILMANNS, 2001). In Baden-Württemberg sind 18395_ha der Waldfläche als Schonwald ausgewiesen. Dies entspricht einem Anteil von 1,3_% der Gesamtwaldfläche Baden-Württembergs (Stand: 31.12.2005)8. 7 8 http://www.wald-online-bw.de/fileadmin/lfv_pdf/jahresbilanz/jahresbilanz06.pdf http://www.wald-online-bw.de/fileadmin/lfv_pdf/jahresbilanz/jahresbilanz06.pdf 24 3.4 3 STAND DES W ISSENS Globale Klimaveränderungen Das Klima ist eine variable Größe, die ständigen Veränderungen ausgesetzt ist. Im letzten Jahrhundert wurde die stärkste Temperaturzunahme der letzten 1000 Jahre verzeichnet. Die Dekade von 1991 bis 2000 war die wärmste des gesamten letzten Jahrhunderts. Im Südschwarzwald wurde eine Erwärmung von 2,5 °C seit 1960 gemessen (SCHNEIDER ET AL., 2005). Global hat sich die Temperatur seit Mitte des 19. Jahrhunderts um 0,7 °C erhöht, am stärksten in den vergangenen 30 Jahren. Die 12 Jahre mit den höchsten Lufttemperaturen sind in den letzten 20 Jahren erfasst worden (STORCH ET AL., 2007). Klimaveränderungen werden durch eine interne Dynamik im Klimasystem spontan und ohne spezifischen Grund durch Veränderungen in der Sonnenleistung, durch die Präsenz von vulkanischen Aerosolen in der Atmosphäre oder aufgrund von veränderten geologischen Bedingungen verursacht. Ein neu hinzu gekommener Faktor ist der Einfluss des Menschen, der strahlungsaktive Substanzen in die Atmosphäre freisetzt. Hier sei vor allem auf Treibhausgase wie CO2, FCKW, Methan und andere hingewiesen (STORCH ET AL., 2007). Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die jüngste Erwärmung alleine Ausdruck gewöhnlicher globaler Klimaschwankungen ist. Der vierte Sachstandbericht des IPCC aus dem Jahre 2007 drückt aus, dass seit der vorindustriellen Zeit zwei Drittel der globalen Erwärmung anthropogen verursacht wurden und nur ein Drittel durch natürliche Prozesse. Außerdem geht der IPCC (2007) von einer globalen Temperaturerhöhung in den nächsten 100 Jahren um 1,1 °C bis 6,4 °C aus. Vergleichsweise ist im Winter die Temperaturerhöhung in Mitteleuropa viel stärker zu spüren als im Sommer. Dies hängt wahrscheinlich mit der Alternation von Hoch- und Tiefdruckgebieten im Nordatlantik zusammen (SCHNEIDER ET AL., 2005). Im letzten Jahrhundert hat sich die Zusammensetzung der Atmosphäre durch die Steigerung der Konzentration an CO2 und anderen Treibhausgasen wesentlich verändert. Der CO2Gehalt in der Atmosphäre ist von 1750 bis 2005 um 35 % gestiegen (IPCC, 2007). Durch den Treibhauseffekt steht dem Klimasystem mehr Energie zur Verfügung und der bisherige Gleichgewichtszustand zwischen eingestrahlter und abgestrahlter Energie ist gestört. Durch den Temperaturanstieg kommt es zu einer Intensivierung des Wasserkreislaufes und damit zu einer erhöhten Verdunstung und zu höheren Niederschlägen. In den mittleren Breiten hat die Häufigkeit von Starkniederschlägen deutlich zugenommen und wird weiter ansteigen. In den tropischen Gebieten werden die Niederschläge weniger. Gletscher und Vereisungen gehen immer weiter zurück. Der Meeresspiegel ist im letzten Jahrhundert um 10 cm bis 20_cm gestiegen und scheint sich weiter zu beschleunigen. Seit 1993 ist der Meeresspiegel durchschnittlich um etwa 3 mm pro Jahr angestiegen. Zudem sind die Ozeane im globalen 3 STAND DES W ISSENS 25 Mittel bis in Tiefen von 3000 m wärmer geworden (IPCC, 2007). Diese Erwärmung trägt durch die Ausdehnung des Wassers ebenfalls zu einem Anstieg des Meeresspiegels bei. Es ist ein sehr deutlicher Einfluss der Klimaveränderung auf alle Organismen zu beobachten. Aufgrund der Verschiebung von Klimazonen nach Norden wandern viele Arten auf der Suche nach für sie besseren Lebensbedingungen in höhere Breiten und Regionen. Die Schlüpfzeiten, das Migrationsverhalten und die Zahl der Bruten europäischer Vogelarten erfahren ebenfalls eine Veränderung. Die phänologischen Phasen beginnen eher (PARMESAN UND YOHE, 2003). In Abhängigkeit von der Spezies können sich die Individuen besser an klimatische und ökologische Änderungen anpassen. Schwächere Populationen werden aussterben, z. B. Korallenriffe (KROMP-KOLB UND FORMAYER, 2001). Es ist sinnvoll, sich in diesem Zusammenhang nicht nur die globalen und regionalen Lufttemperaturänderungen anzusehen, sondern auch andere Stressfaktoren, die sich auf die Vielfalt der Biodiversität auswirken, z. B. auf die Landnutzung (ROOT ET AL., 2003). 3.4.1 Bisherige Untersuchungen zum Thema Klimawandel Klimawandel wurde nie so groß geschrieben, wie es seit den letzten Jahrzehnten der Fall ist. Es stellen sich ungeklärte Fragen zum Thema Klimawandel: Sind die Klimaveränderungen größtenteils anthropogen bedingt? Gibt es technische Möglichkeiten der Gegensteuerung, die ein Fortsetzen des derzeitigen Umgangs mit Energie und Rohstoffen erlauben (Mitigation)? In den letzten Dekaden stieg die Zahl der Forschungsarbeiten bzw. Projekte bezüglich des Klimawandels deutlich an. Im Folgenden werden einige wichtige Projekte und Projektinhalte vorgestellt. ACACIA9 (Acquisition des Connaissances pour l'Assistance à la Conception par Interaction entre Agents) ist ein Forschungsprojekt aus den 1990er Jahren, in dessen Rahmen Prognosen für die mittlere Lufttemperatur im Winter in Europa erarbeitet wurden. Das Ergebnis ist, dass die Lufttemperatur im Winter in den letzten Jahrzehnten wesentlich höher als der globale Trend der Jahresmitteltemperatur ist. Die Anzahl der Schneetage (Schneebedeckung > 9 cm) und die Anzahl der Tage, an denen Schnee mit technischen Mitteln (Schneekanonen) erzeugt werden kann, ist stark rückläufig. Das Verbundprojekt Gis-KliSchee beschäftigt sich mit der Anpassung des Wintersporttourismus in den deutschen Mittelgebirgen an Klimawandel und Witterungsvariabilität10. GisKliSchee verfolgt das Ziel, das lokale Schneepotenzial zu erfassen und wahrscheinliche 9 http://www-sop.inria.fr/acacia/Recherches/acacia-recherche-anglais.html http://www.dshs-koeln-natursport.de/de/100200/100201/view/683/gis-klischee.html 10 26 3 STAND DES W ISSENS Änderungsszenarien aufzuzeigen. Es sollen mit Hilfe des Einsatzes eines Geografischen Informationssystems (GIS) je nach Skifahrpotenzial Investitionsentscheidungen vorbereitet und verschiedene Adaptationsstrategien vorgeschlagen werden. GisKliSchee ist wie KUNTIKUM in den Förderrahmen „KlimaZwei“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eingebunden. Das Projekt KLIWA11 (Klimawandel und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft) der Landesanstalt für Umweltschutz (LfU) ist ein Kooperationsprojekt der Länder Bayern und Baden-Württemberg mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD). Ziel von KLIWA ist es, eine Aussage über die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf den Wasserhaushalt in BadenWürttemberg für den Zeitraum 2001 bis 2050 zu erhalten, um wasserwirtschaftliche Handlungsempfehlungen aussprechen zu können. Ergebnis des Projektes für BadenWürttemberg ist, dass die Lufttemperatur weiter zunehmen wird und die mittlere Tagestemperatur im Sommer bei etwa 15 °C und im Winter bei ungefähr 4,5 °C liegen wird. Die Zahl der Sommertage wird ansteigen. Die Zahl der heißen Tage (Tmax > 30°C) wird sich teilweise verdoppeln. Dagegen wird die Anzahl der Tage mit Frost (Tmin < 0 °C) und Eis (Tmax_< 0 °C) deutlich zurückgehen. Aufgrund der globalen Erwärmung wird im Winter vermehrt Niederschlag in Form von Regen fallen. Die Sommerniederschläge hingegen werden sich kaum verändern. Der Wasserkreislauf, insbesondere der Abfluss in den Gewässern, ist von der Niederschlagszunahme im Winter betroffen. Zudem ist eine Hochwasserverschärfung wahrscheinlich, da die Dauer und Häufigkeit der Westwetterlagen zunehmen wird (LFU, 2005). Das Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg hat das Verbundprojekt KLARA (Klimawandel-Auswirkungen, Risiken, Anpassung) initiiert, das sich mit denjenigen Auswirkungen des Klimawandels befassen soll, für die das Land besonders anfällig ist. Es wurde ein umfassender Katalog der für Baden-Württemberg in Betracht kommenden Klimafolgen für die Sektoren Wasser-, Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Gesundheitsschutz und Luftqualität, Wirtschaft, Gebäude, Infrastruktur und Kultureinrichtungen erstellt. Im Rahmen dieses Projektes wurden die Auswirkungen des Klimawandels auf die Erträge, Sortenspektren und Anbauumfänge wichtiger landwirtschaftlicher Kulturen untersucht. Zusätzlich wurden die Rahmenbedingungen für den Weinbau, die Dynamik des Bodenwasserspeichers, die Dauer, Häufigkeit und Wirkung von Schwülephasen, die Verbreitung und das Zug- und Brutverhalten von Vögeln, die Entwicklung des Tourismus, die kritischen Wasserstände am Neckar für Schifffahrt sowie Energieerzeugung und die Häufigkeit und Intensität von meteorologischen Ereignissen und deren Schadenspotenzial analysiert. Aus den Untersuchungen der Daten von 551 Stationen 11 http://www.kliwa.de/ 3 STAND DES W ISSENS 27 in Baden-Württemberg für den Zeitraum 1951-2000 können folgende Ergebnisse zusammengefasst werden: Das Klima und die klimatische Wasserbilanz sind Veränderungen unterworfen. Die Jahresmitteltemperatur in Baden-Württemberg stieg um 1,5 °C. Die Niederschlagssummen pro Jahr nahmen deutlich zu, stellenweise um bis zu 250 mm. Auch die Zahlen der Starkregen- und Sommertage stiegen merklich an. Die Zahl der Frosttage hingegen verringerte sich. In der klimatischen Wasserbilanz war ein leichter Rückgang im hydrologischen Sommerhalbjahr zu verzeichnen, die Wasserbilanz blieb aber in der Jahresbilanz positiv. Diese Ergebnisse werden zu früheren phänologischen Trends bei Obstund sonstigen Baumarten führen. Die Waldbrandgefahr wird einen leichten Anstieg erfahren. Auch der Tourismus wird von den oben genannten Veränderungen beeinflusst werden. Im Schwarzwald verkehren sehr viele Tagestouristen, die wetterabhängig sehr beeinflussbar sind. An regenreichen Tagen ist die Besucherzahl wesentlich geringer. Dies wirkt sich dauerhaft negativ auf den Wirtschaftsfaktor Tourismus aus. Die Ergebnisse unterscheiden sich nicht signifikant von den Resultaten des Projektes KLIWA (STOCK, 2005). Seit Anfang 2003 läuft das Forschungsprogramm StartClim12 (Startprojekt Klimaschutz) in Österreich. StartClim besteht aus 18 Teilprojekten und setzt sich mit dem Klimawandel und dessen Auswirkungen besonders in Österreich auseinander. Ziel des Projektes ist es, konkrete und umsetzbare Ergebnisse zur Frage des Auftretens von Extremereignissen im Klimawandel und deren wirtschaftlichen Dimensionen zu liefern. Dabei werden drei Schwerpunkte gesetzt: Analyse extremer Wetterereignisse der Vergangenheit, ihre Auswirkungen und wirtschaftlichen Dimensionen und Elemente zukünftiger Szenarien für Österreich, Synopsis der das Hochwasser 2002 auslösenden Faktoren und dessen wirtschaftliche Auswirkungen, Erstellung eines langfristigen Klima-Klimafolgen-Forschungsprogramms für Österreich. 3.4.2 Klimatische Auswirkungen auf den globalen Tourismus Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus und die Tourismusindustrie hängen stark von der Reiseform ab. Man geht davon aus, dass Städte- und Kulturreisen künftig an Bedeutung gewinnen werden, während andere Reiseformen, besonders der direkt vom Klimawandel betroffene Wintertourismus, eingeschränkt werden (ZEBISCH ET AL., 2005)13. Da regionaler und globaler Tourismus eng miteinander gekoppelt sind, ist es von großer Notwendigkeit, den Fokus nicht nur auf lokale nationale Urlaubsgebiete, sondern auch auf 12 13 http://www.austroclim.at http://osiris.uba.de/gisudienste/Kompass/fachinformationen/tourismus.htm 28 3 STAND DES W ISSENS beliebte internationale Tourismusdestinationen zu legen (PARRY, 2000). Es besteht die Möglichkeit, dass die Menschen in naher Zukunft klimatisch bedingt keine weit entfernten Destinationen als Urlaubsziel wählen, sondern optional in näher gelegene Regionen reisen werden. In weiter entfernten Gebieten herrschen ebenso Klimaveränderungen, welche auch hier Auswirkungen auf den Tourismus haben. Die Touristen werden demnach auch in anderen Gebieten klimatisch bedingt ihren Vorhaben nicht unbedingt nachgehen können. Daher ist es zur Stärkung des regionalen Tourismus und zur Gewinnung an Attraktivität und Beliebtheit nicht unwesentlich, wie sich die klimabezogenen Tourismusbedingungen an beliebten Urlaubszielen entwickeln werden. Folgend werden einige gern bereiste weltweite Beispiele zu Veränderungen des klimatischen Tourismuspotenzials gegeben (AGNEW UND VINER, 2001; IPCC, 2007): Malediven Die flachen Malediveninseln sind von Überschwemmung und Küstenerosion bedroht. Meerwasser dringt in das Grundwasserreservoir ein. Die Inseln sind weniger geschützt. Bei höherer Wassertemperatur besteht ein erhöhtes Risiko des Korallensterbens, d. h. Flora und Fauna sind in dieser Region gefährdet. Die Ausführung des Tauchsports, welcher immer Besuchermassen anzog, ist nicht mehr gestattet. Alpen In den Alpen fällt immer weniger Niederschlag in Form von Schnee. Durch die höheren Lufttemperaturen nehmen die Gletscher stark ab. Das ewige Eis schmilzt. Diese Faktoren bedingen die Gefährdung der Skipisten besonders an Orten, welche sich in tieferen Lagen befinden. Es gibt in den Alpen immer weniger Tage, an denen künstlicher Schnee erzeugt werden kann, da oftmals die Gefahr besteht, dass der teuer erzeugte Kunstschnee nicht liegen bleibt. Zudem ist die Erosions- und Lawinengefahr durch die Klimaveränderungen erhöht. Diese Fakten haben einen enormen Einfluss auf den Ski- und Wintersporttourismus, von dem die Gemeinden wirtschaftlich stark abhängig sind. Ebenso werden sich Flora und Fauna, welche für den Sommertourismus relevant sind, verändern (BENISTON, 2003; TODD, 2003; OECD, 2007). Östliches Mittelmeer Die zunehmenden Hitzewellen können im Sommer im östlichen Mittelmeerraum zu Hitzestress und sogar Hitzetod führen. Immer mehr Touristen meiden das Gebiet des Östlichen Mittelmeeres schon derzeit im Sommer und suchen alternative Urlaubsregionen auf, in denen bessere thermische Bedingungen herrschen. Diejenigen Touristen, welche diese Region trotz der extremen Hitzebedingungen aufsuchen, werden ihren Urlaub bald auf 3 STAND DES W ISSENS 29 Frühling oder Herbst verschieben müssen. Zudem steigen Brandgefahr und Sommersmogbildung an (PERRY, 2004). Südspanien Die Lufttemperaturen werden im Sommer bedingt durch den Klimawandel immer höher, d. h. in Südspanien gewinnt Hitzestress immer mehr an Bedeutung. Damit steigen Moskitogefahr, Brandgefahr und Gefahr für Überschwemmungen stark an. Längerfristig wird sich Südspanien aufgrund seiner veränderten thermischen Bedingungen wohl eher für den Wintertourismus als für Sommerurlauber eignen (GOMÉZ MARTÍN, 2004). Schottland In Schottland nehmen Niederschläge und Stürme zu, jedoch wird die Niederschlagsmenge, welche in Form von Schnee fällt, immer geringer. Diese Faktoren wirken sich auch hier negativ auf den Wintersporttourismus aus. Die zunehmenden Niederschlagsmengen und Stürme beeinträchtigen zudem auch den Golfsport in Schottland. Das generell wärmere Klima kann sich jedoch positiv auf den Sommertourismus auswirken. Es wird warme Sommer geben, die aber lange nicht so heiß sind wie die Sommer in den südlichen Ländern. Europäische Seen (Zürichsee und Balaton) Das Frischwasser-Ökosystem in den europäischen Seen ist durch höhere Lufttemperaturen gefährdet. Jenes ist besonders für den Angelsport von großer Bedeutung. Es ist infolge der Klimaänderung zudem eine vermehrte Wasserverdunstung und Senkung des Wasserspiegels festgestellt worden. Diese Tatsache ist bei der Haltung und beim Bau von festen Hafenstegen von großer Relevanz. Außerdem besteht die erhöhte Gefahr einer Algenblüte durch höhere Wassertemperaturen. Ost- und Südafrika Aufgrund vermehrter Dürren, Überschwemmungen und Bodenabtrag wandern viele Tiere in andere Gebiete ab und unterstreichen somit den Rückgang der Arten. Dies hat negative Auswirkungen auf die Tierpopulationen. Für Touristen gibt es in Ost- und Südafrika deswegen immer weniger Safarimöglichkeiten. Zudem wird die Infrastruktur durch die heftigen Regenfälle oftmals zerstört. Australien Durch geringeren Schneefall nimmt die Attraktivität Australiens als Destination des Wintersports ab. Durch häufige und lang anhaltende Dürren herrscht teilweise akute Brandgefahr. Durch den Anstieg des Meeresspiegels nimmt die Gefahr von Überschwemmungen 30 3 STAND DES W ISSENS in den vielen vorhandenen Küstenregionen und auf Australiens zahlreichen Inseln immer weiter zu. Durch die Erwärmung des Wassers sind die Korallenriffe stark bedroht. Die Stürme in Australien gewinnen immer mehr an Intensität, während die Wolkenbildung stark im Rückgang ist. Dadurch kann mehr UV-Strahlung die Erde erreichen, wodurch sich die Hautkrebsgefahr für den Menschen wesentlich erhöht. Ost- und Nordsee Die anthropogenen Nutzungen im Nord- und Ostseeraum sind in beträchtlichem Maße vom Klimawandel betroffen. Besonders auf den Inseln verstärken sich die Konflikte zwischen Tourismus und Naturschutz. Sowohl die den Tourismus betreffende Schifffahrt als auch die Fischerei müssen sich deutlich einschränken. Als Folge einer fortschreitenden Versteilung des Küstenprofils überfluten die Wellen zukünftig immer häufiger die für den Tourismus bedeutenden Strände und räumen sie aus, wodurch besonders auf Inseln zunehmend Landverluste zu verzeichnen sind (KOHN, 2007). Auf den Tourismus zurückzuführende Störungen von Brut- und Rastvögeln sowie Seehunden und das Verursachen von Trittschäden an der Vegetation und im Watt sind jedoch nicht signifikant (STORCH, 2005; SCHUCHARD UND SCHIRMER, 2005; STORCH ET AL., 2007). 3.5 Tourismus Tourismus wird in der Literatur auf unterschiedlichste Weise definiert. Die Variationen im Tourismus sind vielfältig. Oftmals überschneiden sich verschiedene Tourismusformen oder ergänzen sich gegenseitig. Die Organization for Economic Development and Cooperation (OECD, 1992) bezeichnet Tourismus als “über 24 Stunden hinausgehenden Reiseverkehr zum Zwecke der Erholung“. In MEYERS LEXIKON (2007)14 wird Tourismus als „das mit der modernen Industriegesellschaft verbundene, durch technischen Fortschritt der Verkehrs- und Kommunikationsmittel geförderte und durch Zunahme von Freizeit, Lebensalter, Bildung und Konsum ermöglichte sowie durch organisierte Reiseangebote erleichterte, primär auf die Freizeit bezogene Reiseverhalten zunehmend größerer Bevölkerungsgruppen“ bezeichnet. KASPER (1995) definiert Tourismus als „die Gesamtheit der Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus der Reise und dem Aufenthalt von Personen ergeben, für die der Aufenthaltsort weder hauptsächlicher noch dauerhafter Wohn- noch Arbeitsort ist“. 14 http://lexikon.meyers.de/meyers/Tourismus 3 STAND DES W ISSENS 31 In Tabelle 7 sind einige Tourismusformen erläutert: Tabelle 7: Tourismusformen (ELLENBERG, 1997). Aktivitäten Bräunung der Haut, Schlaf und Bewegungsarmut, Wandern, Baden, Sport, Kombination mit beruflichen Dingen, Besichtigungen, Naturgenuss, Aufsuchen geliebter Menschen. Alter Kinderreise, Jugendgruppe, Seniorenform, familiäre Mischform. Anspruch Maximierung des Kontrasts zur normalen Lebenssituation, Sozialverträglichkeit, Minimierung der Umweltbelastung, Steigerung des beruflichen Wissens, episodisches Lösen der Alltagsfesseln. Aufenthaltsdauer Kurzreisen, Wochenendtrips, Fernreisen, Lebensphasen als Globetrotter. Beherbergung Camping, Wohnmobil, Wohnungstausch, Privatquartier, Jugendherberge, Schullandheim, Ferienhaus, Pension, Hotel, Yacht, Kreuzfahrtschiff. Entfernung Naherholung, Reisen innerhalb eines Landes, Städteflug, Auslandsreisen, Ferntourismus. Jahreszeit Sommerurlaub während der Schulferien, Wintersport, Nutzung preisgünstiger Übergangszeiten. Motivation Ausspannen, Bildung, Abenteuer, Wissenschaft, Sport, Ruhe finden in der Natur, Besuch von Freunden und Familienangehörigen, Steigerung des Selbstwertgefühls, Vergrößerung des gesellschaftlichen Renommés. Standard Billigtourismus, subventionierte Reisen, Pauschalangebote, Luxusreise. Teilnehmerzahl Individualgestaltung, Familienfahrt, Gruppenreise, Massentourismus. Verkehrsmittel Zu Fuß, Fahrrad, Auto, Bus, Boot, Eisenbahn, Flugzeug, möglichst große Kombination von Verkehrsmitteln. Zielgebiet Küste, Berge, Stadt, Landesquerschnitt, Naturschutzgebiet, Marginalraum. Zweck Reine Freizeit und Erholung, Kombination mit Geschäft, Kur, Kongress, Familienfest, Einkaufsfahrt, berufliche Horizonterweiterung, Vertiefung von Sprachkenntnissen, Genuss von Wissensvermehrung bezüglich fremder Kulturen, anderer Wirtschaftsweisen oder exotischer Kulturen. 3.5.1 Schwarzwaldtourismus Neben der geografischen Lage, der Vegetation, der Topografie, dem Landschaftsbild und der Tierwelt zählen Wetter und Klima zu den beeinflussenden Faktoren für die Auswahl eines Urlaubsortes (DIDASKALOU ET AL., 2004; MATZARAKIS ET AL., 2004; MATZARAKIS UND DE FREITAS, 2005). Diese Faktoren sind in Abbildung 3 grafisch dargestellt. Der Schwarzwald gehört zu den beliebtesten deutschen Reisezielen. In Baden-Württemberg ist das Gebirge mit Abstand das meist gefragte Tourismusgebiet. Es übt eine große Anziehungskraft als Reiseziel sowohl im Sommer als auch im Winter aus (ULLMANN, 1989). 32 3 STAND DES W ISSENS Das Gebirge hat einen hohen Waldanteil (66 %) und ist geprägt vom Wechsel zwischen Wald und Offenland (WILMANNS, 2001). Bad Rippoldsau-Schapbach und Bad Wildbad verfügen beispielsweise über sehr hohe Bewaldungsanteile (BRÜCKNER, 1989). Es ist bemerkenswert, dass Schwarzwaldorte mit hohem Waldanteil die höchsten Übernachtungszahlen verzeichnen. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass der Wald ein bedeutendes Landschaftselement für die Erholung darstellt. Wald hat nach Aussagen von Balneologen einen hohen therapeutischen Wert, worauf später in Kapitel 3.6.1 eingegangen wird (JENDRITZKY ET AL., 1998). Der Schwarzwald spielt eine wesentliche Rolle für den Wochenendtourismus. Sowohl im Sommer als auch im Winter hat das Gebirge einen hohen Erholungswert für Wochenendausflügler. Gründe für den Wochenendbesuch von Seiten der Touristen sind die vorhandenen Sportmöglichkeiten, die gute Luft und die ruhige Lage. Auch die kurze Anfahrt ist für viele Menschen ein wichtiges Argument den Schwarzwald als Naherholungsgebiet zu nutzen. Die Möglichkeiten Sport betreiben zu können spielen gerade im Winter eine große Rolle. Trotzdem sind die registrierten Besucherzahlen an den Wochenenden im Sommer deutlich höher als im Winter. Abbildung 3: Kriterien der Bevölkerung für die Auswahl eines Tourismusortes in Prozent (DIDASKALOU ET AL., 2004). 3 STAND DES W ISSENS 33 Brennpunkte des Naherholungsverkehrs sind Regionen im Schwarzwald, die in der Nähe von Verdichtungsräumen liegen. Je weiter es ins Innere des Gebirges geht, desto geringer ist die Landschaftsbelastung, weil die Besucherfrequenz nach „innen“ hin abnimmt. Die Raumansprüche des Wochenend- und Naherholungsverkehrs konkurrieren im Schwarzwald mit der traditionellen Kur- und Ferienerholung. Trotzdem hat dies auch positive Aspekte. Durch den Naherholungsverkehr wird die Wirtschaft angekurbelt und die strukturschwachen Räume werden verbessert. Besonders auf den Tourismus angewiesen sind Gastronomie und Hotellerie. Der Naherholungsverkehr ist für die Auslastung der Freizeiteinrichtungen, die aufgrund der rückläufigen Langzeiturlaubszahlen in der Nebensaison nicht ausgeschöpft werden können im Frühjahr und Herbst von großer Bedeutung. Somit ist die Rentabilität der Erholungseinrichtungen ganzjährig gesichert. Die meisten Besucher kommen aus Städten und Wohngebieten im Umkreis von 50 km. Der Tagestourismus ist an den Wochenenden am stärksten ausgeprägt. Werktags ist die Zahl der Naherholungssuchenden deutlich geringer (ULLMANN, 1989). Der südliche Schwarzwald ist der von Urlaubsgästen bevorzugte Gebirgsteil (JUDS, 2006). Er ist abwechslungsreicher als der mittlere und der nördliche Schwarzwald und weist eine größere Höhenlage auf. Im Südschwarzwald befindet sich zudem die höchste Erhebung des Mittelgebirges, der Feldberg (1493 m über NN). Ebenfalls gelten die Seen Schluchsee und Titisee als beliebte Ausflugsziele. Im südlichen Schwarzwald erfolgte um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges ein merklicher Ausbau des Tourismus, der sich zwischen den beiden Weltkriegen fortsetzte und nach der Währungsreform 1948 einen raschen Aufschwung nahm (ULLMANN, 1989). Interessant ist, dass die Gemeinden um den Feldberg (Todtnau, Schluchsee, Hinterzarten, Lenzkirch, Sankt Blasien, Feldberg, Häusern, Titisee-Neustadt) die höchsten Übernachtungszahlen aufweisen. Die höchsten Besucherintensitäten erreichen Feldberg mit 399551 Übernachtungen für das Jahr 2006 und Hinterzarten mit 452815 Übernachtungen für das Jahr 2006 (STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-W ÜRTTEMBERG, 2007). Man kann vom Feldberg aus von einer kranzförmigen Intensitätsabstufung des Tourismus im Südschwarzwald sprechen. Außerhalb der im Feldberggebiet liegenden Tourismushochburg Feldberg sind in den Gemeinden Todtmoos (241524 Übernachtungen in 2006), Höchenschwand (176586 Übernachtungen in 2006) und Badenweiler (401550 Übernachtungen in 2006) ebenfalls auffallend hohe Übernachtungszahlen zu verzeichnen, welche mit denen im Feldbergraum konkurrieren (ULLMANN, 1989; STATISTISCHES LANDESAMT BADENWÜRTTEMBERG, 2007). Im Gegensatz zum südlichen Schwarzwald gibt es im mittleren Schwarzwald keine zonale Ausbildung des Tourismusumfangs und der Tourismusintensität. 34 3 STAND DES W ISSENS Bevorzugt bereiste Gemeinden im mittleren Schwarzwald sind Schönwald, Glottertal, Sankt Märgen, Breitnau und im Osten Friedenweiler. Im Nordwesten des Kinzigtales nimmt die Tourismusintensität deutlich ab. Die wirtschaftliche Entwicklung ist im Schwarzwald durch seinen Mittelgebirgscharakter erschwert. Daher hat der Tourismus eine sehr große wirtschaftliche Bedeutung. In vielen Schwarzwaldgemeinden ist der Tourismus die Haupteinkommensquelle. Dies beschränkt sich nicht nur auf das Hotel- und Gaststättengewerbe sondern umfasst auch Handel, Dienstleistung und Handwerk. Von großer Bedeutung ist auch, dass durch den Tourismus viele Arbeitsplätze geschaffen werden. In Baden-Württemberg gibt es etwa 200000 Arbeitsplätze und 8000 Ausbildungsplätze im Tourismussektor (STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-W ÜRTTEMBERG, 2007), wovon einige im Schwarzwald bestehen. Jedoch können nur die rund um den Feldberg liegenden Gemeinden aus dem Tourismus Einkommen erzielen, welche 40 % bis 60 % des Gemeindeeinkommens tourismusbedingt erreichen. Bei allen übrigen Gemeinden liegt das Einkommen weit darunter. In diesem Falle muss die Gemeinde ein durch die Errichtung und den Ausbau von Freizeiteinrichtungen für Wellness, Sport und Erholung attraktiver gestaltetes Angebot für Touristen bieten. Ferien auf dem Bauernhof beispielsweise sind gerade bei Familien mit Kindern beliebt. Hierbei muss allerdings beachtet werden, dass durch Anbauten oder Ähnliches der ursprüngliche Reiz der Schwarzwaldhöfe auf keinen Fall verloren geht (ULLMANN, 1989). Man ist darauf bedacht, die negativen Einflüsse des Tourismus auf die Naturräume beispielsweise durch eine erhöhte Parkgebühr für Autos an den Wochenenden noch stärker zu minimieren. 3.5.2 Saisonaler Verlauf des Tourismus Die Tourismusfrequenz ist sowohl im Südschwarzwald als auch im mittleren und nördlichen Schwarzwald im Sommer deutlich höher als im Winter (ULLMANN, 1989; STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-W ÜRTTEMBERG, 2007). Ebenso dauert die Sommersaison den physischgeografischen Bedingungen des Gebirges entsprechend länger als die Wintersaison. Es liegt nicht zuletzt an der Höhenlage des Schwarzwaldes, dass die Periode mit geeigneten Schneeverhältnissen für den Wintersport recht kurz ist. Andere Gründe sind die Qualität, die Quantität und die Diversifikation der kommunalen Ausstattungen mit Freizeiteinrichtungen (Tennishallen, Schwimmbäder, Fitnesscenter etc.). Die Wintersaison ist in höheren Lagen (Feldberg, Todtnauberg) aufgrund der größeren Zahl an Tagen mit Schneebedeckung deutlich beliebter als in niederen Lagen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Besucher beläuft sich hier auf drei Tage. 3 STAND DES W ISSENS 35 Im mittleren Schwarzwald weisen lediglich die Gemeinden Schönwald und Breitnau eine lange Wintersaison auf. Folglich ist der mittlere Teil des Schwarzwaldes mit seinen Lagen um 800_m bis 900 m und seinen vielen waldbedeckten Kuppen gegenüber Süd- und Nordschwarzwald benachteiligt. In Gemeinden mit Kur- und Heilbadfunktion herrscht im gesamten Gebirge ganzjährig ausbalancierter Betrieb, der unabhängig von der Höhenlage auf das Vorhandensein der Kurgäste und deren Besucher zurückzuführen ist. Solche Gemeinden sind beispielsweise Höchenschwand, Glottertal und Sankt Blasien. In den Schulferien und an Weihnachten/Neujahr sind die Kapazitäten in den Ortschaften meist gänzlich ausgelastet. Mit der hohen Nachfrage steigen auch die Preise für die Unterkünfte stark an. Innerhalb der Schulzeiten ist das Übernachten wesentlich kostengünstiger (ULLMANN, 1989). Das Tourismusgewerbe im Schwarzwald ist risikobelastet, weil viele Betriebe, besonders jene, die in der Wintersaison sehr geringe Belegungen erfahren, in der Sommersaison ihr Einkommen erwirtschaften müssen. Dies bringt neben den Problemen für die Eigentümer besagter Betriebe auch Probleme für ihre Angestellten mit sich. Gerade kleine und mittlere Familienbetriebe greifen hauptsächlich im Sommer auf Verwandte zurück, die ihnen im Betrieb aushelfen (ULLMANN, 1989). Alternativ stellen die meisten Geschäftsleute Aushilfskräfte für die Haupturlaubszeit ein. 3.5.3 Sommertourismus Die Sommersaison wird wie bereits erwähnt stark vom Urlaubsverkehr beeinflusst. Mehr als die Hälfte der Übernachtungszahlen im Schwarzwald fallen auf das Sommerhalbjahr (STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-W ÜRTTEMBERG, 2007). Der Sommertourismus hat im Gegensatz zum Wintertourismus bedingt durch die auf den Klimawandel zurückzuführende steigende Zahl an warmen und trockenen Tagen bessere Chancen für die Touristen noch attraktiver zu werden (ZEBISCH ET AL., 2005). In Deutschland werden steigende Lufttemperaturen und geringere Niederschläge den Sommertourismus eher begünstigen und die Sommersaison verlängern. Ergebnisse einer Studie für BadenWürttemberg ergeben z.B. eine deutliche Verlängerung der Badesaison bis 2050 um 17 Tage in das Frühjahr und 39 Tage in den Herbst (W OLF, 2005). Zudem sind in den letzten Jahren im Schwarzwald Lehrpfade, wie z. B. der Lotharpfad bei Freudenstadt und Bildungseinrichtungen zum Thema Naturschutz, beispielsweise das „Haus der Natur“ auf dem Feldberg sowie Nordic-Walking-Routen entstanden. Wellnessoasen und zahlreiche Kultureinrichtungen runden das vielfältige Angebot für Touristen ab. 36 3 STAND DES W ISSENS Der große touristische Andrang im Sommer bringt jedoch auch Probleme für die Natur und den Naturschutz mit sich. Gerade in der warmen Jahreszeit sind die beliebten Ausflugsziele, beispielsweise der „Feldbergerhof“ oder das „Belchenhaus“ maßlos überfüllt und Vegetations- und Bodendecke erleiden dadurch schwere Schäden. Einige Wege müssen mittlerweile eingezäunt werden, da sie von den Touristen nicht mehr eingehalten werden und durch Tritt die Grasnarbe zerstört wird. 3.5.4 Wintertourismus Der Wintertourismus im Schwarzwald wird zukünftig direkt vom Klimawandel betroffen sein. Bisher lebte der Wintertourismus hauptsächlich von den Wintersportlern, z. B. von Alpinskifahrern, Langläufern, Schlittenfahrern, Skispringern, Schneeschuhwanderern. Durch den Klimawandel können stabile Schneeverhältnisse im Schwarzwald erst ab einer Höhe von 800 m bis 900 m erwartet werden (ROTH ET AL., 2005; ZEBISCH ET AL., 2005). Niedrig gelegene Skigebiete sind sehr sensibel gegenüber Veränderungen bezüglich Wintertemperatur und Schneefall. In den tiefer gelegenen Gebieten kann zwar auch mit Schneefall gerechnet werden, allerdings bleibt der Schnee dort aufgrund der höheren Luftund Bodentemperaturen nicht liegen. Der aufwändige und teure Einsatz von Kunstschnee ist nur in höheren Lagen rentabel, in welchen auch die Chance besteht, dass der Schnee liegen bleibt15. Außerdem fehlen den Betreibern kleiner, niedrig gelegener Skigebiete oftmals die finanziellen Mittel, nötige Investitionen zu tätigen. Man ist sich über die Risiken von Skigebieten unter 1500 m bewusst (ELSASSER UND BÜRKI, 2002). Der Schwarzwald wird seine Wintersporteignung zukünftig also auf die über 800 m bis 1000_m gelegenen Destinationen des Südschwarzwaldes (Feldberg und Umgebung) beschränken müssen (ZEBISCH ET AL., 2005). Einige Liftbetriebe werden schließen müssen. Die folgende Auflistung der heutigen Skigebiete im Schwarzwald und ihrer Höhenlage verdeutlicht diese Tatsache. Es gibt nur wenige Standorte in tieferen Lagen, die künftig aufgrund ihrer lokalklimatischen Besonderheiten für den Wintersport geeignet sein werden. Heutige Skigebiete im Schwarzwald16: 15 16 Sommerberg (Bad Wildbad) 750 m bis 900 m, Baiersbronn 500 m bis 1000 m, Bernau 800 m bis 1415 m, Enzklösterle 620 m bis 1000 m, Liftverbund Feldberg ( St. Blasien, Feldberg, Todtnau) 888 m bis 1450 m, http://www.wsl.ch/forschung/forschungsprojekte/klimawandel_wintertourismus/index_DE?-C=& www.schneehoehen.de/schneehoehen 3 STAND DES W ISSENS 37 Kniebis (Freudenstadt) 591 m bis 938 m, Kaltenbronn (Gernsbach) 858 m bis 958 m, Rothauser Land (Grafenhausen) 884 m bis 975 m, Hinterzarten Breitnau 850 m bis 1200 m, Schluchsee 930 m bis 1300 m, Schonach/Rohrhardsberg 850 m bis 1100 m, Belchen (Schönau) 800 m bis 1414 m, Dobel-Lifte, Rössle-Skilift (Schönwald) 970 m bis 1080 m, Titisee-Neustadt 850 m bis 1200 m, Todtmoos 750 m bis 1260 m. Die Übernachtungszahlen hängen im Winter u. a. von den Schneeverhältnissen ab. Natürlich spielen aber auch soziale und ökonomische Faktoren eine bedeutende Rolle. Daher es ist nicht sicher, ob sich die Anzahl der Übernachtungen zukünftig unter den höheren Lufttemperaturen im Winter verringern wird. Der Schwarzwald muss für den Urlauber auch ohne sichere Schneeverhältnisse weiterhin attraktiv bleiben. Die Qualitäten des Wintertourismus müssen künftig ausgebaut werden. Die landschaftliche Eigenart des Gebietes muss hervorgehoben und Events im Sport- und Kulturtourismus müssen angeboten werden, damit das Gebiet nicht an Reiz für die Besucher verliert. 3.5.5 Naturtourismus Die Entwicklung des Naturtourismus im Schwarzwald hat in den letzten Jahren signifikant zugenommen. Die Tendenz ist weiter steigend. Diese Entwicklung ergibt sich hauptsächlich aus der erfolgten Wandlung des Naturverständnisses in der Bevölkerung, die zunehmende Urbanisierung und das gestiegene Gesundheitsbewusstsein der Menschen (JUDS, 2006). Es sind zwei deutliche Trends im Tourismus erkennbar. Zum einen erwarten die Touristen eine naturräumlich attraktive Gegend. Sie wollen „Natur erleben“. Zum anderen geht der Trend stark hin zu Kurzurlauben, die aber in immer kürzeren zeitlichen Abständen zueinander stattfinden (STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-W ÜRTTEMBERG, 2007). Natürlich gibt es auch Personenkreise, die kein tiefer gehendes Interesse an Natur haben. Diese Menschen sehen die Natur eher als Kulisse für verschiedene Aktivitäten. Voraussetzungen für Zielregionen des Naturtourismus sind ein hohes Potenzial an natürlichen Eigenschaften (Vielfalt, Naturnähe, Eigenart (bestimmte Felsformation, Waldtyp etc.)), Strukturreichtum, eine relativ hohe Reliefenergie (Bewegtheit eines Geländes), ein intakter Naturraum (keine intensive Landwirtschaft und starke Verbauung) und eine positive Beeinflussung der Landnutzung durch Wald (Struktur- und Gliederungselement einer 38 3 STAND DES W ISSENS Landschaft) und offene Flächen (extensiv bewirtschaftetes Grünland, Gewässer). Die Infrastruktur eines naturtouristisch bedeutenden Gebietes muss adäquat sein (Rad- und Wanderwege, verkehrstechnische Erschließung, Beherbergungs- und Verpflegungsmöglichkeiten). Allerdings darf die Infrastruktur nicht zu stark ausgebaut sein, da das Gebiet sonst unter Umständen seinen Charme verliert für Naturtouristen. Der Schwarzwald ist auch wegen seiner Bedeutung als Großschutzgebiet „Naturpark“ eine Zielregion des Naturtourismus. „Ein Naturpark ist ein Gebiet, das sich wegen seiner landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eignet und in dem ein nachhaltiger Tourismus angestrebt wird“ (§27 BNATSCHG, 2002). Es sollen besondere Kulturlandschaften erhalten bzw. die Regionalentwicklung und der Tourismus gefördert werden. Der Mensch steht dabei im Mittelpunkt. Es gibt keine naturschutzbedingten Einschränkungen. Man unterscheidet zwei Formen des Naturtourismus, den aktivitätsorientierten sowie den thematisch und fachlich ausgerichteten Naturtourismus. Der aktivitätsorientierte Naturtourismus basiert auf traditionellen Aktivitäten wie leichten sportlichen Aktivitäten oder einem ruhigen Naturerlebnis verbunden mit gesundheitlichen Aspekten. Ebenso zählen zum aktivitätsorientierten Naturtourismus Formen von Erlebnisaktivität. Dabei werden Natur, Sport und Abenteuer verknüpft. Die Aktivität steht im Vordergrund, die Natur dient hauptsächlich als Kulisse. Der thematisch und fachlich ausgerichtete Naturtourismus hingegen legt den Fokus auf die Natur als Attraktion. Ziel ist es, den Touristen beider Formen des Naturtourismus gerecht werden zu können, ohne dabei die jeweils andere Form zu beeinträchtigen (JUDS, 2006). Folgend werden zwei Formen des Tourismus beschrieben, die sich dem Begriff Naturtourismus unterordnen lassen. Agrotourismus Als Agrotourismus wird ein touristisches Angebot in ländlichen Gegenden, welches meist von Landwirten organisiert ist und diesen ein Zusatzeinkommen ermöglicht, bezeichnet. Ein Synonym zu Agrotourismus ist der „Urlaub auf dem Bauernhof“. Es handelt sich hierbei um ein Landschaftserlebnis, das sehr eng mit der lokalen Kultur verbunden ist. Der Besuch von Landwirtschaftsmuseen, Bauernmärkten und landwirtschaftliche Produkte verarbeitenden Betrieben spielt eine wesentliche Rolle (VIEGAS, 1998). Ökotourismus Der Begriff Ökotourismus entstand in den 1960er-Jahren in den USA. Ökotourismus ist nicht einheitlich definiert. Es ist eine Form des Tourismus, die auf Naturgenuss gerichtet ist, 3 STAND DES W ISSENS 39 Naturschutz fördert und die lokale Bevölkerung materiell unterstützt (ELLENBERG, 1997). Der Begriff Ökotourismus bezieht sich auf ein umweltfreundliches Verhalten am Urlaubsort, nicht jedoch auf An- und Abreise. Vielfach wird der Ausdruck als Worthülse unter Verdacht des Etikettenschwindels kritisiert, da als Ökotourismus oftmals undifferenziert jede Art von Reise, die Natur zum Ziel hat, vermarktet wird. Beim Ökotourismus kommt es darauf an, die Auswirkungen des Tourismus zu minimieren, das Verständnis des Touristen und der lokal ansässigen Menschen für die Umwelt und den schonenden Umgang mit ihr sowie das Verständnis und den Respekt seitens des Touristen für die Sitten, Gebräuche und Kultur der einheimischen Menschen zu wecken. Zudem muss sichergestellt sein, dass die Erhaltung der Natur einen direkten positiven finanziellen Nutzen für die ortsansässige Bevölkerung hat. 3.6 3.6.1 Klima im Schwarzwald Mittelgebirgsklima Das Mittelgebirgsklima ergibt sich aus dem Zusammenwirken von Topografie, Seehöhe, Exposition, Windschutz, geografischer Breite etc. Klimatische Unterschiede treten daher meist auf kleinstem Raum auf. Das Mittelgebirgsklima gilt als ausgeglichenes, mildes und zu keinen Extremen neigendes Klima. Im Mittelgebirgsraum befinden sich daher die meisten Klimakurorte (HARLFINGER, 1985; JENDRITZKY, 1998). Der Höhenbereich des Mittelgebirgsklimas liegt zwischen 400 m und 1000 m bis 1500 m Höhe über dem Meeresspiegel. Die höchsten Erhebungen (im Schwarzwald z. B. der Feldberg (1493 m Höhe über NN)) neigen allerdings eher zum Hochgebirgsklimacharakter. Typische Eigenschaften des Mittelgebirgsklimas findet man in den mittleren Lagen mit ausgeprägten Reliefunterschieden (HARLFINGER, 1985). Ganz besonders treten die Eigenschaften des Mittelgebirgsklimas bei herbstlichen oder winterlichen Inversionswetterlagen hervor, „wenn das Nebelmeer die tieferen Lagen umhüllt, während der übrige Mittelgebirgsraum in strahlendem Sonnenlicht liegt“ (HARLFINGER, 1985). Die Inversion befindet sich häufig in gleicher Seehöhe. Sie liegt meist bei 200 m bis 400 m Höhe über NN. In den süddeutschen Mittelgebirgen (beispielsweise im Schwarzwald) ist die markante Grenze bei 500 m bis 600 m. Dieses stets wiederkehrende Bild drückt sich in der Zahl der Nebeltage aus. Im Schwarzwald sind weniger als 30 Nebeltage im Jahr präsent, während es in der Rheinebene 70 Tage bis 100 Tage sind. In den Gipfellagen tritt bei zyklonalen Wetterlagen (Tiefdruckgebiet) vermehrt Wolkennebel auf, woraus sich ein ausgeprägtes Nebelminimum für die Kuppen- und Gipfellagen ergibt, „das in Verbindung mit dem Strahlungsklima im Herbst und Winter zu den besonderen Vorzügen des 40 3 STAND DES W ISSENS Mittelgebirgsklimas zählt“ (HARLFINGER, 1985). Wenn ein Ort über der Inversion liegt, verringert sich die Zahl der Nebeltage und in der Regel verringern sich auch die anthropogenen Luftbeimengungen, falls die Verhältnisse nicht durch einen örtlichen Emittent negativ beeinflusst werden. Im Sommer ist die Vorraussetzung für ein erfrischendes Klima im Mittelgebirge durch das erniedrigte Lufttemperatur-Feuchte-Milieu gegeben. Dieses zeichnet sich besonders durch die nächtliche Abkühlung aus (Sommerfrische). Schwüle und Wärmebelastung finden sich sehr selten im Mittelgebirge und wenn, dann nur für kurze Zeit am frühen Nachmittag. Interessant ist, dass die Schwüle am Schwarzwaldrand nicht linear mit der Höhe abnimmt, sondern etwa 150 m über der Rheinebene eine maximale Ausprägung hat, weil die meteorologischen Größen, welche die Schwüle bestimmen, denselben Höhenverlauf aufweisen. Das Schwülemaximum in der Vorbergzone (Weinbaugebiet), das sich in kleineren Tallandschaften im Mittelgebirge kaum feststellen lässt, wird durch die nachmittägliche ungehinderte Einstrahlung begünstigt (HARLFINGER, 1985). Neben dem Höheneffekt werden die örtlichen Witterungsverhältnisse im Mittelgebirge durch Luv- und Lee-Effekte beeinflusst. Daraus ergeben sich Aufheiterungszonen und ein Niederschlagsminimum im Leebereich der Gebirge. In Luvbereichen werden die Niederschlagsintensitäten, die sich erheblich auf die Präferenzen der Touristen auf die einzelnen Gebiete auswirken, verstärkt (HARLFINGER, 1985). Das Mittelgebirgsklima wird aufgrund seiner bedeutenden schonenden Wirkungen des Waldes auch als Waldklima bezeichnet. Der Wald schützt sowohl vor zu intensiver Abkühlung als auch vor zu starker Sonneneinstrahlung. Außerdem kommt es im Wald selten zu Wärmebelastung und es herrscht eine hohe Luftreinheit (JENDRITZKY ET AL., 1998). 3.6.2 Der Schwarzwaldklima Schwarzwald liegt aufgrund seiner geringen Entfernung zum Atlantik im Übergangsbereich des maritimen-kontinentalen Klimas mit einem deutlich ausgeprägten Tages- und Jahresgang der Lufttemperatur. Er gehört zu den am stärksten ozeanisch beeinflussten Mittelgebirgen Deutschlands. Ständig treten warme subtropische Luftmassen aus südlichen Breiten mit Luftmassen polarer Herkunft in Wechselwirkung. Hierdurch wird die Bildung von Wirbeln angeregt, die zusammen mit eingelagerten Hochkeilen den Witterungsverlauf veränderlich gestalten (TRENKLE UND RUDLOFF, 1989). Das recht milde Klima wird besonders stark durch die orografische Struktur des Schwarzwaldes geprägt. Im Oberrheingraben beträgt der Jahresmittelwert der Lufttemperatur 10 °C. In den Kammlagen der Mittelgebirge beläuft sich der Jahresmittelwert 3 STAND DES W ISSENS 41 der Lufttemperatur auf teilweise unter 4 °C. Dies entspricht einer vertikalen Lufttemperaturabnahme von 0,6 K/100 m. Unter Berücksichtigung der orografischen Gegebenheiten und der Höhenlage unterscheidet man drei klimatische Zonen, die aus bioklimatischer Sicht eine große Bedeutung für die Erholung des Menschen haben: die Vorbergzone (300 m bis 600 m über dem Meeresspiegel), den eigentlichen Schwarzwald mit Höhen über 600 m mit typischem Mittelgebirgsklima sowie die Baar (TRENKLE UND RUDLOFF, 1989). Im Winter sind die vertikalen Lufttemperaturunterschiede im Schwarzwald wegen der größeren Inversionshäufigkeit geringer, als im Sommer. Die stärksten Temperaturkontraste zwischen Gebirgs- und Tallagen treten im April auf. Oftmals ist es im Frühjahr auf den Bergen recht kalt, weil noch Schneereste vorhanden sind. Der kälteste Monat im Jahr ist der Januar, der wärmste der Juli. Im Sommer sind die Lufttemperaturunterschiede zwischen Tal und Gebirge markant. In den höheren Lagen (Feldberg, Hornisgrinde) gibt es kaum heiße Tage, d. h. die Lufttemperatur steigt nicht über 30 °C. Zudem ist die Lufttemperatur in höheren Lagen geringeren Tagesschwankungen ausgesetzt als in tieferen Lagen, da der Höhenwind die Erwärmung tagsüber und die Abkühlung nachts abschwächt (TRENKLE UND RUDLOFF, 1989). Bei Strahlungswetterlagen werden aufgrund der orografischen Gliederung in den Randgebirgen thermische Windsysteme angeregt (z. B. der „Höllentäler“), die zur lokalen Belüftung des Gebietes beitragen. In den Seitentälern der Mittelgebirge verhindern Kaltluftflüsse, die zu einem geringeren Nebelvorkommen führen, ein Stagnieren der Luft. Die Nebelhäufigkeit erreicht ihren Spitzenwert im Oktober. Je höher die Gebiete liegen, desto geringer ist die Nebelbildung. In den oberen Lagen, beispielsweise auf dem Feldberg, entsteht Nebel häufig durch tief liegende Wolken, nicht durch Inversion (TRENKLE UND RUDLOFF, 1989). Die Niederschlagsverteilung ist im Schwarzwald ebenfalls stark von der orografischen Lage abhängig. Die Niederschlagssummen sind infolge der durch den Schwarzwald bewirkten Aufwärtsbewegungen der Luftmassen östlich des Rheins erhöht. Der Niederschlag erreicht seine Maximalwerte im Juli und primär im Gebirgsbereich im Dezember. Die größte mittlere Niederschlagsverteilung ist im Gebiet des Nordschwarzwaldes (Hornisgrinde) mit ca. 2100_mm zu finden, im Südschwarzwald belaufen sich die größten mittleren Niederschlagssummen lediglich auf etwa 1900 mm. Im Lee des Schwarzwaldes geht die Niederschlagsintensität zurück auf 900 mm bis 1080 mm (PERRON ET AL., 1995). Die oben 42 3 STAND DES W ISSENS genannten Niederschlagssummen sind auf die Klimanormalperiode von 1961-1990 zurückzuführen. Der Wolkenbedeckungsgrad hat im Jahresgang seine Maxima im Dezember und Januar. Sein Minimum erreicht er im September. Im Sommer ist der Wolkenbedeckungsgrad in den oberen Gebirgslagen höher als in tiefer liegenden Gebieten, d. h. in den tieferen Lagen ist der Sonnenreichtum größer als in höheren Lagen. Im Winter ist dies genau umgekehrt. Auf dem Feldberg findet man einen relativ ausgeglichenen Jahresgang der Bewölkung. Die Station Feldberg liegt im Winter häufig über der Inversionsgrenze, während sich im Sommer Konvektionsbewölkung bildet. Das Jahresmittel des Bedeckungsgrades beträgt auf dem Feldberg 71,5 % (TRENKLE UND RUDLOFF, 1989). Im Schwarzwald ist es in der Regel relativ stürmisch. Dies kann auf seine freie Lage und seine für Mittelgebirge überdurchschnittliche Höhe zurückgeführt werden. In den Kammlagen herrschen überdurchschnittliche Strömungsgeschwindigkeiten. Die höchsten Intensitäten der Windgeschwindigkeit werden in den Monaten Januar und Februar gemessen. Je höher eine Messstation liegt, desto stärker sind die gemessenen Werte. Die durchschnittliche jährliche Windgeschwindigkeit beträgt auf dem Feldberg 7,6 m/s. Der Wind kommt im Schwarzwald hauptsächlich aus Richtung West bis Südwest (TRENKLE UND RUDLOFF, 1989). 3.6.3 Bioklima im Schwarzwald Das Klima und damit auch das Bioklima eines Ortes werden durch die Klimafaktoren geografische Breite, geografische Länge und Höhe über dem Meeresspiegel bestimmt (JENDRITZKY ET AL., 1990). Seine lokale Ausprägung erfährt das Klima durch die Orografie (Form, Neigung und Exposition des Geländes), die Bodenart und -bedeckung sowie durch die Flächennutzung. Die Bioklimakarte der Bundesrepublik Deutschland stellt den Einfluss des Klimas auf den Menschen dar. Sein Wohlbefinden, seine Leistungsfähigkeit und seine Gesundheit können von den klimatischen Verhältnissen stark beeinflusst sein. Abbildung 4 zeigt den Ausschnitt Schwarzwald aus der Bioklimakarte von Deutschland des Deutschen Wetterdienstes (GRÄTZ, 2002). Es ist erkennbar, dass im Feldberggebiet, also in den höchsten Lagen des Gebirges, Wärmebelastung nur sehr selten auftritt, der Kältereiz hingegen deutlich überwiegt. Je tiefer gelegen das Gelände ist, desto höher sind die Lufttemperaturen. Somit steigt mit abnehmender Höhenlage die Häufigkeit der Wärmebelastung an, während die Häufigkeit von Tagen mit Kältereiz abnimmt. Auf der Gemarkung Freiburg (269 m über NN) muss die Bevölkerung daher häufig mit Wärmebelastung rechnen. Tage mit Kältereiz hingegen kommen in Freiburg selten vor. 3 STAND DES W ISSENS 43 In den tieferen Lagen des Schwarzwaldes kommt es im Sommer aufgrund der hohen Anzahl an Sonnenstunden und der geringen Luftbewegungen häufig zu Wärmebelastung. Ebenso sind die tieferen Lagen der Rheinebene und die tieferen Seitentäler im Winter oftmals einer Vielzahl an Nebeltagen ausgesetzt, wodurch die Intensität des Sonnenreichtums im Winterhalbjahr deutlich herabsetzt wird. Am günstigsten ist das Klima am Kaiserstuhl und in der Rheinebene für den Menschen in den Monaten April bzw. Mai und September bzw. Oktober zu beurteilen. In Höhenlagen von 300 m bis 400 m verbessern sich die klimatischen Verhältnisse. Hier wirken sich lokale Windsysteme der Lagen zwischen 500 m und 600 m positiv aus. Die lokalen Windsysteme wirken einerseits der Nebelbildung entgegen, andererseits verhindern sie tagsüber eine zu starke Überhitzung. Nachts sorgen sie für angenehme Lufttemperaturverhältnisse durch eine rasche Abkühlung nach Sonnenuntergang. Somit werden die Belastungsfaktoren in diesen Gebirgslagen deutlich vermindert. In den Monaten Mai bis Oktober herrscht in den Vorbergzonen ein ausgesprochenes Schonklima, das besonders für ältere und kranke Menschen günstig zu beurteilen ist (TRENKLE UND RUDLOFF, 1989). Abbildung 4: Bioklimakarte Schwarzwald und ihre bioklimatische Bewertung (http://www.dwd.de/de/wir/Geschaeftsfelder/Medizin/Leistungen/kartegr.htm). Die günstigen bioklimatischen Faktoren überwiegen oberhalb von 600 m. Im Schwarzwald sind generell die Lufttemperaturen aller geografischen Lagen höher als sie es in anderen 44 3 STAND DES W ISSENS deutschen Mittelgebirgen sind. Höhenlagen zwischen 500 m und 600 m weisen im Sommer ein sog. Schonklima bzw. reizmildes Klima auf. Höhere Lagen zwischen 600 m und 800 m können schon dem reizschwachen Klima zugeordnet werden. Diese Lagen bieten außer dem großen Erholungswert auch optimale therapeutische Bedingungen. In höheren Lagen ab 800 m ist besonders im Winter ein durch Kältestress verursachtes reizstarkes Klima zu erwarten. Im Sommer dagegen gilt das Klima grundsätzlich als reizschwach, in Gipfellagen vorübergehend als reizstark. Im Winter übersteigt die Anzahl an Sonnenstunden im Schwarzwald jene in der Oberrheinebene (TRENKLE UND RUDLOFF, 1989). 3.6.3.1 Bioklimatische Parameter Das Bioklima kann in die drei Faktoren Schonklima, Reizklima und Belastungsklima eingeteilt werden (JENDRITZKY ET AL., 1998). Es werden hierbei hauptsächlich die thermischen Bedingungen, die lufthygienische Situation und die Strahlungsverhältnisse beachtet. Unter Belastungsfaktoren versteht man u. a. die Behinderung der Wärmeabgabe des Menschen bei hohen Werten der Lufttemperatur und des Wasserdampfdrucks. Der Organismus ist bei geringer Luftbewegung einem höheren Strahlenfluss ausgesetzt. Außerdem wirken ungünstige lufthygienische Bedingungen, stagnierende Luft, Nasskälte im Winter und Boden- oder Hochnebel belastend. Eine Behinderung der kurzwelligen Strahlung, insbesondere im UV-Bereich infolge von niedrigen Wolken oder Nebel, starker Horizonteinschränkung oder starker Trübung, zählt ebenfalls zu den Belastungsfaktoren. Die zweite Gruppe der bioklimatischen Faktoren ist die Gruppe der Schonfaktoren. Im Gegensatz zu den Belastungsfaktoren sind die Schonfaktoren klimatherapeutisch nutzbar. Schonfaktoren sind überwiegend in den mittleren bis hohen Lagen der waldreichen Mittelgebirge zu finden. Sie sind Zeiger eines hohen Grades an Luftreinheit und Allergenarmut. Außerdem sind im Schonklima thermisch ausgeglichene Bedingungen vorhanden, an die sich der Mensch beispielsweise über die Variation seiner Kleidung anpassen kann (JENDRITZKY ET AL., 1998). Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit zeigen hier keine starken Tagesschwankungen. Es herrscht eine ständig schwache Luftbewegung. Beim Reizklima kommt es aufgrund von niedrigen Lufttemperaturen und höheren Windgeschwindigkeiten mit starker Tagesschwankung zur verstärkten Abkühlung des Organismus. Es sind häufig böige Winde und eine erhöhte Intensität der Sonnenstrahlung und damit der UV-Strahlung vorhanden. Die Luft verfügt im Reizklima über einen niedrigen Sauerstoffpartialdruck und Wasserdampfgehalt. 3 STAND DES W ISSENS 3.6.3.2 45 Wärmebelastung Wärmebelastung tritt meist bei sommerlichen strahlungsreichen Hochdruckwetterlagen mit geringer Luftbewegung auf. Die Spannweite der Wärmebelastung im Gebiet Südschwarzwald/südliche Oberrheinebene beträgt aufgrund der sehr großen Höhenunterschiede (200 m bis 1500 m über NN) zehn Tage im Jahr. Hohe Wärmebelastung wird in Ballungsgebieten wie z. B. in Freiburg gemessen (mindestens neun Tage). In mittelgroßen Städten wie Emmendingen oder Lörrach liegt die Wärmebelastung in der Kernstadt bei sieben bis acht Tagen im Jahr. Zudem spielt auch die Landnutzung eine nicht unwesentliche Rolle bei der Intensität der Wärmebelastung. Waldflächen z. B. der Mooswald heben sich mit ihrer deutlich geringeren Wärmebelastung (drei Tage pro Jahr) von der offenen, agrarisch genutzten Umgebung (vier bis fünf Tage pro Jahr) ab. Am wenigsten hat der Mensch gegenwärtig in den wärmebelastungsfreien Hoch- und Gipfellagen des Südschwarzwaldes (Feldberg, Belchen etc.) unter der Wärmebelastung zu leiden (JENDRITZKY UND GRÄTZ, 1995). Die niedrigen Wärmebelastungswerte werden in diesen Gebieten durch die Kombination folgender klimatologischer Elemente erreicht: relativ geringe Lufttemperatur, geringe Luftfeuchtigkeit, relativ hohe Windgeschwindigkeit, ganzjährig relativ hohe kurzwellige Einstrahlung. Am Titisee und am Schluchsee ist Wärmebelastung ebenfalls sehr selten präsent. Hier sind die ausgedehnten Wasserflächen Ursache für die Abschwächung der Wärmebelastung. In den Mittellagen des Südschwarzwaldes sind Wärmebelastungswerte zwischen einem und drei Tagen charakteristisch. Je ausgedehnter Waldflächen vorhanden sind, desto geringer ist in diesen Gebieten die Wärmebelastung. Eine Wärmebelastung von drei Tagen pro Jahr kann in den Ortskernen der kleinen und mittelgroßen Siedlungen (z. B. in Bonndorf) bestehen. Auf der Leeseite des Schwarzwaldes, im östlichen Schwarzwaldvorland, nimmt die Wärmebelastung aufgrund der adiabatischen Erwärmung zu (JENDRITZKY UND GRÄTZ, 1995). 3.6.3.3 Kältebelastung Kältereiz ist mit niedrigen Lufttemperaturen und hohen Windgeschwindigkeiten verknüpft. Überwiegend tritt Kältereiz in den Gipfellagen des Schwarzwaldes auf. Der kälteste und höchste Punkt des Schwarzwaldes ist der Feldberggipfel (1493 m über NN) mit über 24 Tagen Kältereiz im Monat Januar. Die höchsten Lagen des mittleren und Hochschwarzwaldes weisen 20 Tage bis 24 Tage mit Kältereiz auf. Die geringste Wahrscheinlichkeit für 46 3 STAND DES W ISSENS Kältereiz ist in den Regionen Oberrhein, Hochrhein und in den mittleren Lagen des Schwarzwaldes mit Häufigkeiten von vier bis acht Tagen zu finden. Mit zunehmender geografischer Breite und abnehmender geografischer Länge nimmt die Wärmebelastung ab, der Kältereiz hingegen gewinnt an Bedeutung. Letztlich ist zu erwähnen, dass bereits heute die Anzahl der Tage mit Wärmebelastung deutlich angestiegen ist sowie die Tage mit Kältestress vergleichsweise einen sehr geringen Rückgang erfahren (JENDRITZKY UND GRÄTZ, 1995). 3.6.4 Meteorologische Parameter 3.6.4.1 Lufttemperatur Die Lufttemperatur (Ta) stellt einen wichtigen Parameter für den Wärmehaushalt des Menschen dar (JENDRITZKY ET AL., 1998). Der mittlere Jahresgang der Lufttemperatur hat einen nahezu sinusförmigen Verlauf mit einem Minimum im Januar und einem Maximum im Juli. Mit zunehmender Sonnenhöhe kommt es in den Monaten März bis Mai zu einer raschen Erwärmung, während die Lufttemperatur von September bis Dezember ebenso schnell wieder abnimmt (MALBERG, 1997). Die Abweichung der Lufttemperatur von den mittleren Verhältnissen ist im Winter deutlich größer als im Sommer. Die Spannweite der Extremwerte beträgt 69 K, während sich die mittlere Jahresschwankung auf 16 K bis 19 K beläuft (JENDRITZKY ET AL., 1998). Besonders ausgeprägt sind die Tagesschwankungen bei Strahlungswetterlagen. In der Troposphäre nimmt die Lufttemperatur im Mittel mit zunehmender Höhe ab (vertikaler adiabatischer Temperaturgradient: 0,65 K/100 m). 3.6.4.2 Luftfeuchte und Nebel Die Luftfeuchte gibt Auskunft über den Wasserdampfgehalt der Luft (0,1 %Vol. bis 2,5_%Vol.). Im Winter kann der Dampfdruck (VP) in kalter Kontinentalluft bis unter 1 hPa absinken. Im Sommer dagegen kann der VP in feuchter subtropischer Luft bis über 25 hPa ansteigen. Der mittlere Jahresgang des Wasserdampfdrucks ähnelt dem der Lufttemperatur. Der vertikale Gradient des Wasserdampfdrucks ist größer als der vertikale Gradient des Luftdrucks (JENDRITZKY ET AL., 1998). Die relative Feuchte gibt das Verhältnis des aktuellen Dampfdrucks zum Sättigungsdampfdruck bei gegebener Lufttemperatur in Prozent wieder. Der Tagesgang der relativen Feuchte ist invers zum Tagesgang der Lufttemperatur. Mit steigender Lufttemperatur steigt auch der Sättigungsdampfdruck und ohne Luftmassenwechsel kann 3 STAND DES W ISSENS 47 sich der Wasserdampfgehalt nur durch Kondensation, Verdunstung oder vertikalen Austausch ändern. Die Feuchte- und Lufttemperaturverhältnisse bestimmen Bildung, Andauer und Struktur von Nebel. Unter Nebel versteht man die Tröpfchendichte, welche die horizontale Sichtweite auf unter einen Kilometer beschränkt. Nebelbildende Kondensationsvorgänge werden durch die Abkühlung feuchter Luft bis zum Taupunkt, die Zunahme des Wasserdampfgehalts der Luft oder die Mischung feuchtwarmer mit kalter Luft dargestellt (LANDSBERG, 1970; SCHIRMER ET AL.; 1989). 3.6.4.3 Wind Wind ist ein Vektor, der durch die Angabe von Windgeschwindigkeit und Windrichtung beschrieben wird. Das Windfeld in der Atmosphäre ist im Gegensatz zum bodennahen Windfeld, welches vielen Einflüssen ausgesetzt und dadurch veränderlich ist, relativ ungestört. Einflussparameter auf das Windfeld sind die gegebenen geografischen Bedingungen (W ANNER, 1983; FURGER ET AL., 1989), die Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe und die verschiedene Flächennutzung, welche die Reibungsverhältnisse in Bodennähe bestimmt. Aus biometeorologischer Sicht ist der Wind für den Transport von fühlbarer und latenter Wärme von der Oberfläche des Menschen zur Atmosphäre verantwortlich. Bei geringer Windgeschwindigkeit oder Windstille wird die Abfuhr erschwert, die Wärmebelastung wird somit begünstigt. Im Winter ist dies gegenteilig. Bei höheren Windgeschwindigkeiten wird der Wärmeentzug gesteigert und es kommt zum Kältestress. Außerdem hat der Wind eine wichtige Bedeutung für die Ausbreitung von Luftbeimengungen (JENDRITZKY ET AL., 1998). 3.6.4.4 Globalstrahlung Die Globalstrahlung dient bei allen atmosphärischen Prozessen als primäre Energiequelle. Sie ist an vielen biologischen Wirkungen direkt beteiligt. Somit vermittelt sie auch die Auswirkungen der Atmosphäre auf den Menschen (JENDRITZKY ET AL., 1998). Die Globalstrahlung, welche an der Erdoberfläche ankommt, setzt sich aus der direkten Sonnenstrahlung und der diffusen Himmelsstrahlung (G = I + D) zusammen, wobei der Anteil der diffusen Himmelsstrahlung im Winter (an wolkenreichen Tagen) höher ist, als im Sommer (an heiteren Tagen). Der Betrag der Globalstrahlung drückt aus, welche Strahlungsenergie von einer horizontalen Fläche auf der Erde empfangen sowie in Wärme umgewandelt werden kann (MALBERG, 1997). Die Intensität der auf den Erdboden treffenden Globalstrahlung wird von der Länge des Weges durch die Atmosphäre, der Trübung der 48 3 STAND DES W ISSENS Atmosphäre und den Bewölkungsverhältnissen beeinflusst, also von dem Winkel, unter welchem die Strahlen auf der Erdoberfläche auftreffen17. Die sich daraus ergebende optische Weglänge ist abhängig vom Stand der Sonne (JENDRITZKY ET AL., 1998). An bewölkungsarmen Tagen ist sowohl die direkte Sonnenstrahlung als auch die Globalstrahlung sehr groß. Der Anteil der diffusen Strahlung hingegen ist gering. An bewölkungsreichen Tagen verhalten sich die Strahlungsanteile invers. Der diffuse Anteil gewinnt an jenen Tagen immens an Bedeutung. Beim Auftreffen der Globalstrahlung auf die Erdoberfläche wird ein Teil der Strahlung entsprechend der Albedo (Reflexionsvermögen) reflektiert. Je heller eine Fläche ist, desto besser reflektiert sie. Schnee beispielsweise zeichnet sich durch eine hohe Albedo aus. Der Anteil der Globalstrahlung, der nicht reflektiert wird, wird absorbiert. Dies bringt eine direkte Erwärmung der absorbierenden Schicht mit sich. Die Strahlungsverhältnisse sind eine wesentliche Einflussgröße für die Bedingungen der Wärmeabgabe des Menschen (JENDRITZKY ET AL., 1990; VDI, 1998). 17 http://www.dwd.de/de/SundL/Freizeit/Hobbymeteorologen/Wetterlexikon/index.htm 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK 49 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK 4.1 Untersuchungsgebiet Abbildung 5: Topografische Karte von Baden-Württemberg mit Hervorhebung der untersuchten Gemeinden (aus: DIERCKE W ELTATLAS, 1992, Hergestellt in der Westermann Kartographie. Westermann Schulbuch Verlag GmbH Braunschweig, 1988). Das Untersuchungsgebiet Schwarzwald wurde erstmals im Jahre 868 nach Christus urkundlich erwähnt (W ILMANNS, 2001) und ist seit 1945 das höchst gelegene Mittelgebirge Deutschlands. Der Schwarzwald hat die Form einer Pultscholle, welche sich im Tertiär vor ungefähr 70 Millionen Jahren angehoben hat. Dieser Prozess dauerte bis ins Quartär an. Es kam zu einer Aufwölbung der kontinentalen Kruste auf beiden Seiten des Oberrheins und anschließend zu 50 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK einer tiefen Einsenkung des Oberrheingrabens. Im Wesentlichen vollzog sich die Einsenkung entlang südsüdwestlich-nordnordöstlich verlaufender Verwerfungslinien. Auf der westlichen Seite des Oberrheingrabens entstanden die Vogesen und auf der östlichen Seite entstand der Schwarzwald. Nach Westen hin in Richtung des Oberrheingrabens fällt der Schwarzwald steil ab und nach Osten flacht er in Richtung Stufenland ab (DONGUS, 2000). Im Tertiär und während der quartären Eiszeit wurde der Raum vor allem im Süden durch ostsüdöstlich bis westnordwestlich streichende Störungen zerstückelt. Viele Talverläufe im Schwarzwald folgen gegenwärtig tektonischen Leitlinien. Der Schwarzwald ist ein kristallines, aus Gneis und Granit bestehendes Mittelgebirge, dessen grabenseitige Flanke durch eine höhere Reliefenergie tief zertalt ist. Es kommt zur Ausbildung rein kristalliner Bereiche mit dem Feldberg (1493 m über NN) als höchster Erhebung und nicht so hohen Teilbereichen im Norden und Osten, welche durch die dem Kristallin aufliegenden Buntsandsteindecken gekennzeichnet sind. Während der Hochschwarzwald als kristallines Gebirge gilt, findet man im Mittleren und im Nordschwarzwald eine fast flächendeckende Buntsandsteinauflage. Das sich von Nordnordost nach Südsüdwest ziehende „Rückgrat Südwestdeutschlands“, wie der Schwarzwald in W ILMANNS (2001) betitelt wird, hat von Karlsruhe-Durlach bis Bad Säckingen eine Länge von 166 km und variiert in der Breite zwischen 30 km und 60 km. Seine Gesamtfläche misst rund 6000 km² (W ILMANNS, 2001). Durch das Wachstum der Städte im Schwarzwald und die damit einhergehende Erhöhung des Industrie- und Verkehrsanteils ist eine zunehmende Zersiedlung und Versiegelung der Landschaft entstanden, die direkte Auswirkungen auf den Wärmehaushalt der Region und damit auf das lokale und regionale Klima hat. Dennoch verfügt der Schwarzwald über einen recht hohen Bewaldungsgrad. Mit einer Bewaldung von 66 % liegt er deutlich höher als der durchschnittliche Bewaldungsgrad Deutschlands (30 %). Es überwiegt merklich der Nadelholzanteil. Im Folgenden wird auf ausgewählte Orte im Schwarzwald näher eingegangen. Die Orte sind nach ihrer geografischen Lage ausgewählt worden. Mit der Wahl werden Süd-, Mittel- und Nordschwarzwald weitestgehend gleichmäßig abgedeckt. Gleichzeitig werden mit Feldberg die höchste Erhebung des Schwarzwaldes und mit Freiburg eine nahe gelegene und geografisch deutlich tiefer liegende Stadt bioklimatisch verglichen. Die Orte liegen alle im Gitternetz der für das Regional-Modell (REMO) simulierbaren Daten. Abbildung 5 zeigt eine topografische Karte von Baden-Württemberg, auf welcher das gesamte Untersuchungsgebiet dargestellt und einige der für diese Arbeit ausführlicher behandelten Gemarkungen in 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK 51 ihrer geografischen Lage hervorgehoben sind. Tabelle 8 hingegen stellt die klimatisch relevanten Größen der untersuchten Gemeinden dar. Tabelle 8: Übersicht der klimatisch relevanten Größen der untersuchten Gemeinden. Hierbei beziehen sich die Angaben der geografischen Koordinaten, der Lufttemperatur, des Niederschlags und der Sonnenstunden pro Jahr auf die Werte vom DWD. Gemeinde nördliche Breite östliche Länge Höhe über NN18 jährliche Lufttemperatur (°C) Jahresniederschlag (mm/a) Sonnenstunden pro Jahr (h) Bad RippoldsauSchapbach 48° 25´N 8° 19´E 493 9,4 1912 - Bad Wildbad 48° 44´N 8° 32´E 740 7,2 1385 1702 Baiersbronn 48° 30´N 8° 22´E 596 7,2 1524 1305 Enzklösterle 48° 40´N 8° 28´E 600 6,8 1404 1410 Feldberg 47° 51´N 8° 01´E 1493 3,3 1909 1641 Freiburg 47° 59´N 7°50´E 269 10,8 955 1740 Hinterzarten 47° 54´N 8° 06´E 883 5,5 1406 1601 Sankt Blasien 47° 45´N 7° 50´E 795 8,6 1702 1524 Schonach 48° 08´N 8° 11´E 904 6,4 1741 1730 Simonswald 48° 06´N 8° 03´E 419 6,9 1583 - Titisee 47° 53´N 8° 09´E 846 5,6 1329 1435 Todtnau 47° 49´N 7° 56´E 657 5,5 1742 - 18 http://www.dwd.de/de/FundE/Klima/KLIS/daten/stat-info/abruf-lexikon_internet.htm 52 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK Im Hinblick auf ihre klimatischen Verhältnisse beziehen sich falls nicht anders gekennzeichnet folgende klimatische Mittelungen des Niederschlags und der Lufttemperatur für die Referenzperiode 1961-1990 auf Daten des DWD19. Eine Auflistung der verwendeten Informationen zu den einzelnen Gemeinden ist im Internetquellenverzeichnis zu finden. Bad Rippoldsau-Schapbach (48°25´43,10´´N / 8°19´´43,29´´E) Bad Rippoldsau-Schapbach, die waldreichste Gemeinde Baden-Württembergs, liegt im südlichen Nordschwarzwald 15 km südwestlich von Freudenstadt im Wolftal am Südhang des Kniebis im Landkreis Freudenstadt. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von 400 m bis 900 m. Bad Rippoldsau-Schapbach ist das höchstgelegene Mineral- und Moorbad des Schwarzwaldes bestehend aus den beiden Ortsteilen Bad Rippoldsau und Schapbach. Rippoldsau wurde erstmals 1140 urkundlich erwähnt und Schapbach im Jahre 1222. Zum „Bad“ wurde die Gemeinde 1490 ernannt. Die höchste Erhebung in Bad Rippoldsau-Schapbach ist die Lettstätter Höhe (966,4 m ü. NN). Die Gemeinde hat 2322 Einwohner auf einer Gemarkungsfläche von 7314 ha. Der Waldanteil von Bad RippoldsauSchapbach liegt bei 91 % (STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-W ÜRTTEMBERG, 2007). Die Jahresmitteltemperatur in Wolfach (265 m ü. NN), ca. 10 km südwestlich von Bad Rippoldsau-Schapbach, liegt bei 9,4 °C. Kältester Monat ist hier der Januar mit einer Durchschnittstemperatur von 0,9 °C. (MÜHR, 2003). Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 1911,8 mm. Bad Wildbad (48°44´47,14´´N / 8°32´04,08´´E) Die Stadt Bad Wildbad liegt im Landkreis Calw im Enztal im Nordschwarzwald. Bad Wildbad besteht aus den Ortschaften Wildbad, Calmbach, Sprollenhaus, Nonnenmiß und Aichelberg. Zusammen haben die Ortschaften etwa 11000 Einwohner auf einer Fläche von 10526 ha. Von der Gemarkungsfläche sind 90 % (9.603 ha) bewaldet. Erstmals sicher erwähnt wurde Wildbad im Jahre 1376. Das 740 m hoch gelegene Bad Wildbad hat eine mittlere Jahrestemperatur von 7,2 °C, der mittlere jährliche Niederschlag beträgt 1385,3 mm und die Anzahl an Sonnenstunden pro Jahr liegt bei 1701,8 h. Baiersbronn (48°30´42,95´´N / 8°22´01,31´´E) Der Luftkurort Baiersbronn liegt im Murgtal im Nordschwarzwald, sieben Kilometer nördlich von Freudenstadt. Baiersbronn mit seinen Teilgemeinden Friedrichstal, Mitteltal, Obertal, Tonbach, Klosterreichenbach, Röt- und Schönegründ, Huzenbach, Schwarzenberg, 19 http://www.dwd.de/de/FundE/Klima/KLIS/daten/online/nat/index_mittelwerte.htm 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK 53 Schönmünzach und Schönmünz erstreckt sich über 20 km an der Schwarzwaldhochstraße zwischen Freudenstadt und Schönmünzach zwischen 450 m und 1153 m Höhe über dem Meeresspiegel. Die Gemarkungsfläche beträgt 189,7 km². Es leben etwa 16300 Menschen in Baiersbronn und seinen Ortsteilen. Seit Ende des zweiten Weltkrieges erlebte die Gemeinde einen wirtschaftlichen Aufschwung durch den Tourismus. Weitere wichtige Wirtschaftsfaktoren sind die Forst- und Holzwirtschaft. An der DWD-Messstation in Baiersbronn wird eine mittlere Jahrestemperatur von 7,2 °C, ein Jahresniederschlag von 1523,7 mm und eine Anzahl von 1304,9 Sonnenstunden pro Jahr registriert. Enzklösterle (48°40´09,95´´N / 8°28´19,51´´E) Der Luftkurort Enzklösterle liegt im Enztal im nördlichen Schwarzwald, südwestlich von Bad Wildbad am Rand eines großen Hochmoorschutzgebietes. Enzklösterle besteht aus den Ortsteilen Nonnenmiß, Gompelscheuer und Poppeltal. Die Haupterwerbsquelle im 560 m bis 917 m hoch gelegenen Enzklösterle ist der Tourismus. Die Gemeinde ist besonders durch den Wintertourismus stark frequentiert. Die Ausübung der Landwirtschaft ist aufgrund der steilen Hanglage der Gemeinde erschwert. Enzklösterle verfügt über eine Gesamtfläche von 2020 ha, wovon 88 % Waldflächen sind. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 6,8 °C, der jährlich durchschnittliche Gesamtniederschlag bei 1403,5 mm und die Zahl an Sonnenstunden beläuft sich auf 1410,4_h pro Jahr. Feldberg (47°51´56,16´´N / 8°01´33,60´´E) und Hinterzarten (47°54´19,25´´N / 8°06´13,73´´E) Feldberg und Hinterzarten werden hier zusammen behandelt, da sie im Modellgitter von REMO denselben Gitterpunkt repräsentieren. Der Feldberg ist mit seinen 1493 m Höhe über NN die höchste Erhebung im Schwarzwald und damit auch in ganz Baden-Württemberg. Zudem ist er Namensgeber der Gemeinde Feldberg. Der Feldberg liegt südöstlich von Freiburg im Breisgau. Nordöstlich befindet sich Hinterzarten, östlich Titisee. Menzenschwand und Bernau liegen südlich, im Südwesten liegt Todtnau. Die Jahresdurchschnittstemperatur auf dem Feldberg beträgt 3,3 °C, die jährliche Niederschlagsmenge 1909,2 mm und die durchschnittliche Anzahl an Sonnenstunden pro Jahr liegt bei 1641,2 h. 54 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK Ein großer Teil des Feldberggebietes steht unter Naturschutz. Das Naturschutzgebiet Feldberg wird seit dem Jahre 1989 von einem hauptamtlichen Naturschutzwart („FeldbergRanger“) betreut. Das dortige Naturschutzzentrum ist das „Haus der Natur“, wo eine naturkundliche Dauerausstellung zu sehen ist. Zusätzlich werden zahlreiche Veranstaltungen im Naturschutzgebiet angeboten. Der Feldberg hat insbesondere mit seinem großen Skigebiet eine erhebliche Bedeutung für den Wintertourismus, jedoch gilt er auch in den übrigen Jahreszeiten als sehr beliebtes Ausflugsziel. Der Luftkurort Hinterzarten liegt im Südschwarzwald etwa 25 km östlich von Freiburg. Er befindet sich auf einer Höhe von 883 m über NN. Hinterzarten liegt im Naturpark Südschwarzwald und hat 2606 Einwohner. Angrenzende Gemeinden an Hinterzarten sind Breitnau, Titisee-Neustadt, Oberried und Feldberg. Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Alpersbach, Bisten, Bruderhalde, Erlenbruck, Löffeltal, Oberzarten, Rinken, Windeck und Winterhalde. Hinterzarten wurde 1148 erstmals urkundlich erwähnt und ist seit 1964 heilklimatischer Kurort. Die Gemeinde lebt hauptsächlich von Tourismus, Forst- und Landwirtschaft. In Hinterzarten gibt es viele Wandermöglichkeiten, außerdem steht hier die Adlerschanze, auf der das jährliche Sommerskispringen stattfindet. Hinterzarten verfügt über drei Skilifte, zahlreiche Langlaufloipen und Nordic-Walking-Routen. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt in Hinterzarten bei 5,5 °C, die jährliche Niederschlagsmenge bei 1405,8 mm und die durchschnittliche jährliche Anzahl an Sonnenstunden beträgt 1601,1 h. Freiburg (47°59´57,83´´N / 7°50´42,59´´E) Die 269 m über NN gelegene Stadt Freiburg gilt als Ökohauptstadt und „Solar-City“ Deutschlands. Freiburg ist die südlichste Großstadt Baden-Württembergs und mit ihren rund 215000 Einwohnern nach Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe die viertgrößte Stadt BadenWürttembergs. Freiburg liegt an der Grenze zwischen Schwarzwald und Oberrheingraben in den Ausläufen der Vorbergzone. Der Schauinsland (1218 m über NN), einer der höchsten Gipfel des Schwarzwaldes, gehört zum Freiburger Stadtgebiet. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt in Freiburg 10,8 °C, die jährliche Niederschlagsmenge beläuft sich auf durchschnittlich 954,8 mm und die mittlere Anzahl an Sonnenstunden pro Jahr beträgt 1740,1 h. Sankt Blasien (47°45´36,44´´N / 8°07´40,52´´E) Sankt Blasien besteht aus dem Stadtteil Sankt Blasien sowie den beiden Ortsteilen Menzenschwand und Albtal. Die Gemeinde liegt im Albtal südlich des Schluchsees und gehört zum Landkreis Waldshut-Tiengen, aber zum Regionalverband Hochrhein/Bodensee. 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK 55 Der heilklimatische Kurort hat eine Gemarkungsfläche von 5435 ha und insgesamt 4199 Einwohner. Die Höhe über NN beträgt im Ortsteil Albtal 600 m und steigt bis Menzenschwand (Spießhorn) auf 1349 m über dem Meeresspiegel an. Der Bewaldungsanteil auf der Gemarkungsfläche liegt bei 77 %, 16 % der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt. Wirtschaftlich können drei bedeutende Sektoren unterschieden werden: Land- und Forstwirtschaft, Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie der Tourismus. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt laut W ETTERAMT FREIBURG (DWD) 8,6 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 1702,1 mm und 1524 h im Jahr scheint die Sonne. Schonach (48°08´32,93´´N / 8°11´57,46´´E) Der Luftkurort Schonach, fünf Kilometer von Triberg entfernt, gilt als Wintersportzentrum im mittleren Schwarzwald. Die Höhenlage zieht sich von 765 m bis 1163 m über dem Meeresspiegel. Schonach liegt im nordwestlichen Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Ortsteile Schonachbach und Rohrhardsberg wurden zum 01.01.1972 eingemeindet. 4211 Menschen leben in der Gemeinde auf 3671 ha Fläche. Von der Gemarkungsfläche sind zwei Drittel bewaldet. Die Wirtschaft lässt sich in drei Sektoren unterteilen: Tourismus, Landwirtschaft, Handel, Handwerk und Gewerbe. Die Übernachtungszahlen belaufen sich in Schonach auf 130000 pro Jahr. Jährlich kommen rund 19000 Übernachtungsgäste in die Schwarzwaldgemeinde. Die Gemeinde bietet 1400 Gästebetten. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt in Schonach nach MÜHR (2003) bei 6,4 °C. Laut DWD beträgt die jährliche Niederschlagssumme in Triberg 1741,1 mm und die durchschnittliche Zahl an Sonnenstunden pro Jahr liegt bei 1730,4 h. Simonswald (48°06´20,91´´N / 8°03´46,24´´E) Simonswald, im Simonswälder Tal, einem Seitental des Elztales, gelegen, ist anno 1178 erstmals urkundlich erwähnt worden. Es liegt zwischen 300 m und 1200 m Höhe im Landkreis Emmendingen. Die höchste Erhebung ist der Kandel (1241 m ü. NN) an der westlichen Gemeindegrenze. Simonswald ist staatlich anerkannter Erholungsort. Die Gemeinde liegt ca. 25 km östlich von Waldkirch im Naturpark Südschwarzwald. Sie wird von Nord nach Süd in fünf Gemarkungen unterteilt: Haslachsimonswald, Altsimonswald, Untersimonswald, Obersimonswald und Wildgutach. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der 7432 ha Fläche umfassenden Gemeinde mit ihren 3058 Einwohnern ist der Tourismus. Er 56 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK spielt vor allem im Sommer eine große Rolle. Die Gemeinde verzeichnet durchschnittlich jährlich zwischen 170000 und 200000 Übernachtungen. Sonstige Wirtschaftsfaktoren sind Forst- und Landwirtschaft sowie Handwerk und Kleinindustrie. Die Jahresdurchschnittstemperatur in St. Märgen (896 m ü. NN), südlich der Gemeinde Simonswald, beträgt 6,9 °C (MÜHR, 2003). Der jährliche Niederschlag im Ortsteil Obersimonswald liegt nach Aussage des DWD bei 1582,5 mm. Titisee (47°53´57,75´´N / 8°09´09,74´´E) Der Kneipp- und heilklimatische Kurort Titisee ist ein Stadtteil der Gemeinde TitiseeNeustadt. Die Gemeinde liegt östlich des Feldbergs, am Nordufer des größten Natursees des Schwarzwaldes, dem Titisee. Der Titisee liegt auf einer Höhe von über 850 m, ist 1,8 km lang, maximal 750 m breit und bis über 40 m tief. Der Hausberg der Gemeinde Titisee ist der Hochfirst (1192 m über NN). Die Gemeinde hat rund 2500 Einwohner, die sich auf die vier Ortsteile Altenweg, Spriegelsbach, Schildwende und Jostal verteilen. Haupteinkommensquelle ist auch hier der Tourismus, gefolgt von der Landwirtschaft. An Spitzentagen sind bis zu 20000 Touristen im Ort. Die mittlere Jahrestemperatur liegt in Titisee bei 5,6 °C, die gemessene mittlere Niederschlagsmenge bei 1328,7 mm und durchschnittlich 1435,2 h im Jahr scheint die Sonne. Todtnau (47°49´46,05´´N / 7°56´50,64´´E) Todtnau liegt im Wiesental im Landkreis Lörrach zwischen Feldberg und Belchen. Die Stadt, die 1809 das Stadtrecht erlangte und in den Jahren 1025 und 1283 erstmals urkundlich auftauchte, erstreckt sich über eine Höhe über dem Meeresspiegel von 570 m bis 1390 m. Zur Stadt Todtnau gehören die Ortschaften Aftersteg, Brandenberg-Fahl, Geschwend, Muggenbrunn, Präg-Herrenschwand, Schlechtnau und Todtnauberg. Todtnau hat 5040 Einwohner auf einer Gemarkungsfläche von 6959 ha, wovon 4947 ha bewaldet sind. In Todtnau wurde der erste deutsche Skiklub gegründet. Laut DWD beläuft sich die mittlere jährliche Niederschlagssumme an der Messstation in Schönau, einem Nachbarort der Stadt Todtnau, auf 1741,5 mm. Die Jahresmitteltemperatur in Menzenschwand (885 m ü. NN), ca. 10 km östlich von Todtnau, liegt bei 5,5 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer mittleren Temperatur von 13,9 °C. Kältester Monat ist der Januar mit einer mittleren Lufttemperatur von -2,5 °C (MÜHR, 2003). 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK 4.2 57 Datengrundlage Klimamodelle sind dynamische Modelle, die als theoretische Grundlage zur Erforschung der Zusammenhänge im Klimasystem und für operationelle Zwecke einschließlich monatlicher, saisonaler und jahresübergreifender Klimaprognosen dienen (STORCH ET AL., 2007; IPCC, 2007). Sie liefern gute Darstellungen, sofern externe Randbedingungen (Sonnenleistung, Konzentration von Treibhausgasen) vorgegeben werden. In der Beschreibung des Klimas sind sie zuverlässig. Je kleiner die räumliche Abmessung ist, desto größer wird ihre Unsicherheit. Klimamodelle beschreiben die komplexen Prozesse im Klimasystem qualitativ und quantitativ. Diese Prozesse werden vereinfacht und abstrahiert dargestellt. Klimamodelle beruhen auf nicht linearen partiellen Differenzialgleichungen, welche den Zustand der Atmosphäre und seine Veränderungen beschreiben. Klimamodelle sind fähig, verschiedene mögliche Klimaentwicklungen basierend auf den Emissionsszenarien abzuschätzen. Man unterscheidet globale und regionale Klimamodelle. Globale Klimamodelle beschreiben die wichtigsten klimarelevanten, physikalischen Vorgänge in der Erdatmosphäre, den Ozeanen sowie auf der Erdoberfläche und haben im Allgemeinen eine Auflösung von 150 km bis 500_km. Regionale Klimamodelle hingegen verfügen über eine sehr feine Auflösung von bis zu einem Kilometer. Sie können im Gegensatz zu globalen Klimamodellen besser mit räumlichen Details umgehen. Sowohl globale als auch regionale Klimamodelle liefern qualifizierte Aussagen über die Zukunft, sofern es ihnen gelingt, stabile Abschätzungen über die antreibenden Faktoren zu konstruieren. Bei der Abschätzung zukünftiger Freisetzungen von strahlungsaktiven Substanzen existiert allerdings ein Problem, da diese von sozioökonomischen Faktoren abhängen, welche nicht alle wirklich vorhersagbar sind. Die Qualität eines Klimamodells wird daran gemessen, ob es die Verhältnisse der Vergangenheit richtig wiedergibt. Dies setzt jedoch voraus, dass die Verhältnisse in der Vergangenheit bekannt sind (PEIXOTO UND OORT, 1992; STORCH ET AL., 1999). 4.2.1 Emissionsszenarien Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) unterscheidet verschiedene Szenarien. Neben den Veränderungen der Emissionen werden mit diesen Szenarien auch Veränderungen in der Landnutzung beschrieben. Es werden vier Gruppen von SzenarienFamilien charakterisiert, wie es in der Abbildung 6 verdeutlicht wird. Die Szenarien-Familien A1 und A2 gehen von einer primär ökonomisch orientierten Welt aus, während die Szenarien-Familien B1 und B2 eher von einer ökologisch orientierten Welt ausgehen (IPCC, 2007). 58 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK Die Szenarien-Gruppe A1 nimmt ein zukünftig schnelles Wirtschaftswachstum und ein Maximum der Weltbevölkerung in der Mitte des 21. Jahrhunderts an. Die Weltbevölkerung geht danach aber wieder zurück. Außerdem erfolgt im A1-Szenario eine rasche Einführung neuer Technologien. Die Welt wird zunehmend globaler, d. h. regionale Unterschiede bei den Einkommen, in kultureller und sozialer Hinsicht sowie in der technologischen Entwicklung gleichen sich weitgehend aus. Es werden bei den A1-Szenarien drei SubSzenarien der technologischen Entwicklung unterschieden: A1FI: intensive Nutzung fossiler Brennstoffe, A1T: starke Nutzung nicht-fossiler Energieträger, A1B: ausgewogene Mischung fossiler und nicht-fossiler Energieträger. A2-Szenarien hingegen gehen von einer sehr heterogenen Entwicklung der Nationen aus. Die Zunahme der Geburtenraten wird regional weiterhin sehr unterschiedlich verlaufen. Die Weltbevölkerung wird daher weiter wachsen. Die ökonomische Entwicklung ist primär regional bestimmt. Das Wachstum des Bruttosozialprodukts und die technologische Entwicklung sind regional unterschiedlicher und langsamer als bei den anderen Hauptgruppen. Abbildung 6: Emissionsszenarien (IPCC, 2000). Die Familie der B1-Szenarien weist eine starke Ähnlichkeit mit der Familie der A1-Szenarien auf. Sie ist ebenfalls stark global orientiert. Allerdings geht man bei den B1-Szenarien von einem schnellen Wachstum der wirtschaftlichen Struktur zu einer globalen Dienstleistungs- 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK 59 und Informationsgesellschaft aus. Es wird eine Reduktion des Ressourcenverbrauchs und eine schnelle Einführung umweltfreundlicher Technologien angenommen. Die Entwicklung geht in Richtung globaler Lösungen des Nachhaltigkeitsproblems einschließlich einer allgemeinen Wohlstandsverteilung. B2-Szenarien setzen wie A2-Szenarien auf lokale bzw. regionale Entwicklungen. Es wird großen Wert auf Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit gelegt, jedoch ausschließlich auf lokaler Ebene. Auch im B2-Szenario nimmt die Weltbevölkerung ständig zu. Allerdings erfolgt diese Zunahme nicht so stark wie bei den A2-Szenarien. Die wirtschaftliche Entwicklung bewegt sich hierbei auf mittlerem Niveau. 4.2.2 Regionalmodell REMO REMO ist ein dynamisches, hoch aufgelöstes Modell mit 12875 Gitterpunkten, das mit ECHAM5/MPI-OM (globales gekoppeltes Atmosphäre-Ozean-Modell) angetrieben wird. Die Randbedingungen werden durch die Simulationen des globalen Klimamodells vorgegeben. Die Einbettung eines regionalen in ein globales Modell bezeichnet man in der Modellierung als „Nesting“ oder „Dynamic Downscaling“. REMO umfasst das Modellgebiet Deutschland und den Alpenraum (siehe Abbildung 7). Das Modell basiert auf einem rotierten Gitter, d. h. das Gebiet wird so rotiert, dass der Äquator in der Mitte des Modellgebietes liegt. Abbildung 7: Das Modellgebiet von REMO (JACOB ET AL., 2006). 60 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK Die Modelldaten umfassen etwa 100 Variablen. REMO ist in der Lage, Klimadaten für den Zeitraum von 1950 bis 2100 in Stundenwerten zu berechnen. Die räumliche Auflösung des Regionalmodells liegt bei 10 km mal 10 km (0.088°). Das Modell verwendet die IPCCSzenarien A1B, B1 und A2 in jeweils drei Realisierungen zur Berechnung der Klimaszenarien (JACOB ET AL., 2006). Die IPCC-Szenarien sind in Kapitel 4.2.1 näher erläutert. Unter Klimaszenarien versteht man bedingte Klimavorhersagen, die der Abschätzung verschiedener möglicher Klimaentwicklungen dienen20. Die Antriebsfaktoren folgen dem realen zeitlichen Ablauf, d. h. die Randbedingungen werden nicht festgehalten bzw. sie werden nicht als konstant betrachtet. Die horizontale Auflösung des Atmosphärenmodells ECHAM5 beträgt 1,875° entsprechend einem Gitterabstand von etwa 200 km am Äquator, während die des Ozeanmodells (MPIOM) 1,5° entsprechend etwa 160 km am Äquator beträgt. Das Modell enthält die im Modellgitter darstellbaren („aufgelösten“) sowie die nicht aufgelösten („parametrisierten“) Prozesse, die für die Transporte von Impuls, Energie und Wasser im Erdsystem von Bedeutung sind. Der Kontrolllauf stellt das heutige Klima nur im Mittel dar, das Wettergeschehen kann somit nicht vorhergesagt werden (ROECKNER ET AL., 2003). Im Rahmen dieser Arbeit werden die Daten des Regionalmodells REMO für den Untersuchungszeitraum von 1961 bis 2050 für die ausgewählten Stationspunkte verwendet. Der Zeitraum 1961-1990 dient als Referenzperiode für zukünftige Entwicklungen. Die Vergleichsperiode wird durch den Zeitraum 2021-2050 dargestellt. Alle Daten werden für 14:00 Uhr MEZ berechnet und es wird das A1B-Szenario verwendet. Die 14:00 Uhr Werte repräsentieren eine Tageszeit, in der Menschen sowohl im Sommer als auch im Winter den maximalen thermischen Verhältnissen ausgesetzt sind und sich mit großer Wahrscheinlichkeit aktiv im Freien bewegen. Jedoch weist REMO einige bekannte Schwierigkeiten in der Modellierung der Niederschlagssummen auf, die sich allerdings nur auf orografisch stark strukturierte Gebiete beschränken. Um die Qualität der Szenarienläufe zu verifizieren, wurden die von REMO simulierten meteorologischen Größen wie Lufttemperatur und Niederschlag für den Referenzzeitraum 1961-1990 mit den entsprechenden Messungen der Beobachtungsstationen des DWD verglichen. Um vergleichende Niederschlagswerte zu erhalten, muss der von REMO modellierte Niederschlag über mindestens vier bis neun Gitterboxen gemittelt werden21. Die Mittelung wird in dieser Arbeit über neun Gitterpunkte durchgeführt, um eine bessere Repräsentanz zu erhalten (JACOB, 2001; JACOB ET AL., 2006; 2007). 20 21 http://osiris.uba.de/gisudienste/Kompass/klimaszenarien/index.htm http://www.mpimet.mpg.de/fileadmin/staff/pfeifersusanne/REMO_UBA/REMO-UBA-Hinweise.pdf 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK 4.3 61 Bearbeitung der Daten Für die Berechnung der tourismusrelevanten Parameter werden auf der Datenbasis von REMO die Variablen im Modell RayMan weiterverarbeitet, welches im Folgenden vorgestellt wird. Das Modell RayMan ist eine Computersoftware, die am Meteorologischen Institut der AlbertLudwigs-Universität Freiburg (MATZARAKIS ET AL., 2007) zur Berechnung der nicht einfach zu bestimmenden mittleren Strahlungstemperatur und zusätzlicher thermischer Indizes in urbanen Gebieten entwickelt wurde. Ein schematischer Aufbau des Modells RayMan wird in Abbildung 8 veranschaulicht. Die mittlere Strahlungstemperatur ist der wichtigste Parameter zur Bewertung der thermischen Umgebung des Menschen. Zur Simulation der kurz- und langwelligen Strahlungsflüsse sowie der thermischen Indizes PET und PMV nach der VDI-Richtlinie 3781 Blatt 1 (VDI, 1998) sowie SET* (GAGGE ET AL., 1986) werden nur wenige meteorologische Größen und geografische Informationen der urbanen Umgebungen benötigt. Abbildung 8: Schematischer Aufbau des Modells RayMan (MATZARAKIS, 2004). Abbildung 9 zeigt das Hauptfenster des RayMan-Modells. Hier werden Informationen zur geografischen Breite und geografischen Länge sowie zur Höhenlage der Gitterpunkte und 62 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK der Zeitzone, in welcher sich die Gemeinde befindet, eingelesen. Die Uhrzeit wird bei allen Berechnungen für diese Arbeit standardisiert auf 14:00 Uhr MEZ festgelegt. Der diffuse Anteil an der Globalstrahlung wird mit 20 %, das Bowen-Verhältnis mit 0,5 vorgegeben. Die relative Feuchte wird bei Erreichen eines Wertes von 93 % und darüber von RayMan als Nebel erkannt. Die Berechnungen der mittleren Strahlungstemperatur und von PET werden somit an die Nebelbedingungen angepasst. Abbildung 9: Grafische Oberfläche der Windowsversion von RayMan (http://www.mif.uni-freiburg.de/rayman). Die Berechnung der Strahlungsflüsse erfolgt über die Berücksichtigung der meteorologischen Parameter Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit, Bewölkung und Dampfdruck. Bei der Berechnung von PET wird von einem „Standardmenschen“, 35 Jahre alt, 75 kg schwer, 1,75 m groß und männlich mit einem Bekleidungsfaktor von 0,9 clo und einer Aktivität von 80 W ausgegangen. Diese Größen sind variabel einstellbar, jedoch werden sie in der vorliegenden Arbeit nicht verändert. Die von RayMan ausgegebene Datei (siehe Abbildung 10) enthält Informationen über Datum, Tag des Jahres, Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, maximale Sonnenscheindauer, tatsächliche Sonnenscheindauer, tatsächliche Globalstrahlung, tatsächliche direkte Sonnenstrahlung, tatsächliche diffuse Strahlung, atmosphärische Gegenstrahlung, Eigenstrahlung, Oberflächentemperatur, Lufttemperatur, Dampfdruck, relative Luftfeuchtigkeit, Wind- 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK 63 geschwindigkeit, Bedeckungsgrad, mittlere Strahlungstemperatur, PET, PMV und SET* und liegt im ASCII-Format vor. Weitere Ausgabeparameter können jederzeit deklariert werden. Abbildung 10: Ausschnitt aus der RayMan Ausgabedatei für den Zeitraum 1961-2000. 4.4 Tourismusrelevante Parameter In dieser Arbeit werden nur bestimmte von RayMan berechnete meteorologische Größen ausgewählt: PET, Dampfdruck, Windgeschwindigkeit, Niederschlag, relative Luftfeuchtigkeit, Bewölkung und Lufttemperatur. Für die Beschreibung der für den Tourismus relevanten Parameter dienen definierte Schwellenwerte der bereits genannten Größen, die in der Tabelle 9 zusammengestellt wurden. Diese ausgewählten Schwellenwerte wurden von den in der Tabelle 9 aufgelisteten Autoren definiert. 64 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK Tabelle 9: Tourismusrelevante Größen in Beziehung zu ihren Schwellenwerten und Autoren. Parameter Schwellenwert Autor Thermische Behaglichkeit 18 °C < PET < 29 °C MATZARAKIS (2007) Hitzestress PET > 35 °C MATZARAKIS UND MAYER (1996) Kältestress PET < 0 °C MATZARAKIS (2007) Sonnenreichtum Bewölkung < 5/8 GÓMEZ MARTÍN (2004) Nebel RH > 93 % MATZARAKIS (2007) „Schwüle“ VP > 18 hPa SCHARLAU (1943) „Trockener“ Tag RR < 1 mm MATZARAKIS (2007) „Nasser“ Tag RR > 5 mm MATZARAKIS (2007) „Stürmischer“ Tag v > 8 m/s BESANCENOT (1990), GÓMEZ MARTÍN (2004), Schneedecke > 10 cm BENISTON (1997), KULINAT UND STEINECKE (1984), BREILING UND CHARAMZA (1999), ROTH ET AL. (2005) Skifahrpotenzial Die Definitionen der tourismusrelevanten Schwellenwerte entsprechen nicht zwangsläufig den allgemein gültigen meteorologischen Schwellenwerten. Während ein Sturmtag aus meteorologischer Sicht bei einer Windstärke ab 8 Bft (> 17,2 m/s)22 deklariert wird, werden Windgeschwindigkeiten ab 8 m/s (5 Bft) in der Tourismusklimatologie schon als unangenehm empfunden (vgl. BESANCENOT, 1990; GÓMEZ MARTÍN, 2004). Deswegen wird für Freizeit und Erholung ein stürmischer Tag bereits ab einer Windgeschwindigkeit von 8 m/s festgelegt. Betrachtet man das Skipotenzial, welches hier mit einer Schneedecke größer 10 cm deklariert wird, gibt es in der Literatur viele unterschiedlich gesetzte Schwellenwerte. Allerdings existiert noch keine allgemein akzeptierte Definition der Schwellenwerte für die Schneesicherheit. ABEGG (1996) unterteilt beispielsweise die Schneesicherheit in zwei Klassen. Mit Beschneiungsanlagen liegt sie bei einer Höhe von 10 cm, ohne Beschneiungsanlagen bei 30 cm. BENISTON ET AL. (1997) definieren das Skifahrpotenzial mit einer Schneedeckenhöhe größer 10 cm. Oftmals hängt die deklarierte Schneedeckenhöhe von den verschiedenen Skisportarten ab. Allgemein unterscheidet man zwischen Ski alpin und Ski nordisch (vgl. W ITMER, 1978; MORE, 1988). 22 http://www.dwd.de/de/wir/Geschaeftsfelder/KlimaUmwelt/Leistungen/Schadensfall/Beaufortskala.htm. 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK 4.5 65 Darstellung der Daten Für eine grafische Darstellung der PET und des Niederschlags werden Häufigkeitsverteilungen auf 10-Tages-Basis gewählt, d. h. die einzelnen Monate werden in jeweils drei Dekaden eingeteilt. Für eine detailliertere Darstellung der Ergebnisse der zusätzlich analysierten Größen wird das im Anschluss beschriebene Klima-Tourismus-InformationsSchema verwendet. Das Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) stellt die bioklimatischen Faktoren auf der Grundlage von Häufigkeitsdarstellungen auf 10-Tages-Basis in prozentualer Form dar (MATZARAKIS, 2007). Es liefert alle wichtigen Informationen, die für die thermische Beschreibung eines Gebietes benötigt werden. Je nach Region und Zweck werden die Größen auf der Grundlage der Facetten des Klimas für den Tourismus (DE FREITAS, 2003; MATZARAKIS, 2006) illustriert. Das CTIS berücksichtigt grundlegende Klimagrößen wie Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Bedeckungsgrad und Niederschlag auf Tagesbasis. Es bietet eine hoch aufgelöste zeitliche Information auf der Basis von Monatsdekaden. Die Analyse der klimatischen und bioklimatischen Bedingungen basiert auf Häufigkeitsklassen und Schwellenwerten auf der Grundlage der in Kapitel 3.2.1 beschriebenen Physiologisch Äquivalenten Temperatur und anderen tourismusrelevanten Größen unter Berücksichtigung von thermischen, physikalischen und ästhetischen Faktoren (MATZARAKIS, 2007). Abbildung 11: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Feldberg (47° 86´N / 8° 07´E; 1076 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP > 18 hPa), kein Niederschlag (RR_<_1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v > 8 m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. 66 4 UNTERSUCHUNGSMETHODIK Abbildung 12: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Feldberg (47° 86´N / 8° 07´E; 1076 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 2021-2050. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP > 18 hPa), kein Niederschlag (RR_<_1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v > 8 m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Abbildung 11 und Abbildung 12 stellen solche Klima-Tourismus-Informations-Schemata beispielhaft für Feldberg dar. Abbildung 11 gibt Informationen für den Referenzzeitraum 1961-1990. Die Abbildung 12 stellt die simulierten Ergebnisse für den Zeitraum 2021-2050 dar. Gemittelt über die Jahre sind die Häufigkeitswerte für jeden der deklarierten bioklimatischen Faktoren in Monatsdekaden aufgezeigt. Der Erholungssuchende sieht mit Hilfe eines CTIS auf einen Blick, zu welchem Zeitpunkt es für ihn bioklimatisch günstig ist, die jeweilige Region zu bereisen und wann nicht. Er kann sich auf die klimatische Situation, die er wahrscheinlich vorfinden wird, einstellen. Es werden Aussagen über thermische Eignung, Hitzestress, Kältestress, Sonnenscheindauer, Nebel, „Schwüle“, „trockener“ Tag, „nasser“ Tag, „stürmischer“ Tag und Skifahrpotenzial getroffen. Weitere Parameter können deklariert werden. 5 ERGEBNISSE 67 5 ERGEBNISSE In diesem Kapitel werden fünf der untersuchten Gitterpunkte im Schwarzwald diskutiert. Alle Ergebnisse der zusätzlich behandelten Gitterpunkte sind den Anhängen 2 und 3 zu entnehmen. Der Fokus wird hierbei auf die Gemeinden Bad Rippoldsau-Schapbach (730 m), Simonswald (505 m), Todtnau (935 m), Freiburg (228 m) und Feldberg (1076 m) gelegt. Diese Gitterpunkte (Orte) sind so ausgewählt worden, dass mit Bad Rippoldsau-Schapbach der nördliche, mit Simonswald der mittlere und mit Todtnau der südliche Schwarzwald repräsentiert werden. Freiburg und Feldberg stellen einen Vergleich zwischen dem höchsten Punkt und starken Besuchermagneten des Schwarzwaldes und einer nahe und deutlich tiefer gelegenen „Schwarzwaldstadt“ dar. Zudem sind alle betrachteten Gemeinden ökonomisch stark vom Tourismus abhängig. Bei der Interpretation der einzelnen Stationen muss berücksichtigt werden, dass die Daten keine Punktgenauigkeit aufweisen. Da das regionale Modell (REMO) eine Gitterbreite von 10 km hat, fallen nahe beieinander liegende Ortschaften oftmals auf denselben Gitterpunkt (z. B. Feldberg und Hinterzarten). Daraus folgt, dass alle Daten ein Mittel über eine Gesamtfläche von 10 x 10 km bilden. Die Mittelung betrifft ebenfalls die Höhe über NN, welche von der tatsächlichen Höhenlage der einzelnen Gemeinden abweichen kann (siehe Tabelle 10). Tabelle 10: Tatsächliche und modellierte Höhen der Stationen Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald, Todtnau, Freiburg und Feldberg. Tatsächliche Höhe (nach DWD, 200723) Modellierte Höhe (nach REMO) Bad Rippoldsau-Schapbach 493 m 730 m Simonswald 419 m 505 m Todtnau 657 m 935 m Freiburg 269 m 228 m Feldberg 1493 m 1076 m Station Es besteht jedoch die Frage, ob ein Gitterpunkt allein für eine Gemeinde überhaupt repräsentative Werte aufweisen kann. Daher werden die Daten vergleichsweise über eine größere Fläche (30 x 30 km) gemittelt, die den Gitterpunkt selbst und seine acht angrenzenden Gitterpunkte beinhaltet. Hierbei ist zu beachten, dass die Höhe ebenfalls gemittelt vorliegt. Die Analyse ergibt, dass es keine signifikanten Unterschiede bei der Berechnung beider Varianten gibt. Die minimalen Unterschiede bei den Ergebnissen können 23 http://www.dwd.de/de/FundE/Klima/KLIS/daten/stat-info/index.htm 68 5 ERGEBNISSE mit der differierenden Höhe erklärt werden. Im Anhang 1 sind die Ergebnisse der Berechnungen über neun Gitterpunkte für Lufttemperatur, Niederschlag und geografische Höhe tabellarisch am Beispiel Bad Rippoldsau-Schapbach für die Perioden 1961-1990 sowie 2021-2050 aufgeführt. Für die Betrachtung der Ergebnisse ist ebenfalls signifikant, dass in der HumanBiometeorologie davon ausgegangen wird, dass sich die Auswirkungen des anthropogenen Treibhauseffektes erst ab der zweiten Hälfte des derzeitigen Jahrhunderts stark bemerkbar machen. Dieser Zeitraum wird in den Berechnungen für diese Arbeit nicht berücksichtigt. 5.1 Veränderungen der Physiologisch Äquivalenten Temperatur In den Tabellen 11, 12, 13 und 14 sind die meteorologischen Schwellenwerte auf der Basis von PET für die fünf Schwarzwaldgemeinden, deren klimatische Veränderungen im Folgenden näher erläutert werden, aufgezeigt. Tabelle 11 stellt die Schwellenwerte der Referenzperiode (1961-1990) für Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald und Todtnau dar, während Tabelle 12 die Schwellenwerte für die Projektion für die genannten Gemeinden (2021-2050) darstellt. Die Tabellen 13 und 14 zeigen die Schwellenwerte für Freiburg und Feldberg sowohl für den gegenwärtigen Zeitraum (1961-1990) als auch unter Klimawandelbedingungen (2021-2050) auf. Dabei beziehen sich die aufgeführten Prozentangaben auf den Anteil der zu betrachtenden Größe am Jahr (365 Tage). Schaltjahre werden hierbei nicht berücksichtigt. In allen fünf untersuchten Gemeinden ist ein vergleichbarer Trend zu erkennen. Tabelle 11: Meteorologische Schwellenwerte auf der Basis von PET für den Zeitraum 1961-1990 für die Gitterpunkte Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald und Todtnau. Die Prozentangaben bei den Parametern Kältestress, Behaglichkeit, leichte Belastung und Hitzestress beziehen sich auf den prozentualen Anteil der jeweiligen Größe am Jahr. Parameter Bad Rippoldsau- Simonswald Todtnau mittlere PET Schapbach 9,8 11,0 8,2 PETmax (°C) maximale PET 47,3 49,1 45,3 PETmin (°C) minimale PET -25 -22,6 -24,5 PETd < 0 (d) Kältestress 103 (28,2 %) 88 (24,1 %) 120 (32,9 %) PETd 18-29 (d) Behaglichkeit 72 (19,7 %) 75 (20,5 %) 63 (17,3 %) PETd > 30 (d) leichte Belastung 24 (6,6 %) 28 (7,7 %) 18 (4,9 %) PETd > 35 (d) Hitzestress 9 (2,5 %) 13 (3,6 %) 6 (1,6 %) PETa (°C) 5 ERGEBNISSE 69 Tabelle 12: Meteorologische Schwellenwerte auf der Basis von PET für den Zeitraum 2021-2050 für die Gitterpunkte Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald und Todtnau. Die Prozentangaben bei den Parametern Kältestress, Behaglichkeit, leichte Belastung und Hitzestress beziehen sich auf den prozentualen Anteil der jeweiligen Größe am Jahr. Parameter Bad Rippoldsau- Simonswald Todtnau mittlere PET Schapbach 10,8 12,1 9,3 PETmax (°C) maximale PET 49,6 50,5 46,9 PETmin (°C) minimale PET -18,9 -16,8 -18,6 PETd < 0 (d) Kältestress 89 (24,4 %) 73 (20 %) 107 (29,3 PETd 18-29 (d) Behaglichkeit 73 (20 %) 74 (20,3 %) 67 (18,4 %) PETd > 30 (d) leichte Belastung 32 (8,8 %) 38 (10,4 %) 26 (7,1 %) PETd > 35 (d) Hitzestress 13 (3,6 %) 19 (5,2 %) 10 (2,7 %) PETa (°C) Die mittlere jährliche PET nimmt sowohl in Bad Rippoldsau-Schapbach (730 m), als auch in Simonswald (505 m) und Todtnau (935 m) um ca. ein Grad Celsius zu. Die maximalen PETWerte nehmen ebenfalls zu. Die Werte der minimalen PET steigen deutlich an. Somit folgen alle drei untersuchten Gitterpunkte dem globalen Trend des „Global Warming“. Die jährliche Anzahl der Tage mit Kältestress (PET < 0 °C) erfährt eine deutliche Abnahme, in Todtnau um 13 Tage (2,6 %), in Bad Rippoldsau-Schapbach um 14 Tage (3,8 %) und in Simonswald um 15 Tage (4,1 %). Änderungen in der thermischen Behaglichkeit sind sowohl in Bad Rippoldsau-Schapbach als auch in Simonswald unwesentlich und somit vernachlässigbar. Todtnau erfährt eine Zunahme der thermischen Behaglichkeit um durchschnittlich vier Tage (1,1 %) im Jahr. Hitzestress wird in allen drei Gemeinden bedeutender. In Bad RippoldsauSchapbach und Todtnau steigt die Zahl der Tage mit Hitzestress (PET > 35 °C) jeweils um vier Tage an, während in der topografisch niedriger gelegenen Gemeinde Simonswald der Hitzestress um sechs Tage ansteigt von 3,6 % im Zeitraum 1961-1990 auf 5,2 % im simulierten Zeitraum 2021-2050. 70 5 ERGEBNISSE Tabelle 13: Meteorologische Schwellenwerte auf der Basis von PET für den Zeitraum 1961-1990 für die Gitterpunkte Freiburg und Feldberg. Die Prozentangaben bei den Parametern Kältestress, Behaglichkeit, leichte Belastung und Hitzestress beziehen sich auf den prozentualen Anteil der jeweiligen Größe am Jahr. Parameter Freiburg Feldberg mittlere PET 13,3 7,8 PETmax (°C) maximale PET 52,2 44,8 PETmin (°C) minimale PET -21,3 -24,2 PETd < 0 (d) Kältestress 59 (16,2 %) 123 (33,7 %) PETd 18-29 (d) Behaglichkeit 84 (23 %) 61 (16,7 %) PETd > 30 (d) leichte Belastung 38 (10,4 %) 16 (4,4 %) PETd > 35 (d) Hitzestress 19 (5,2 %) 5 (1,4 %) PETa (°C) Tabelle 14: Meteorologische Schwellenwerte auf der Basis von PET für den Zeitraum 2021-2050 für die Gitterpunkte Freiburg und Feldberg. Die Prozentangaben bei den Parametern Kältestress, Behaglichkeit, leichte Belastung und Hitzestress beziehen sich auf den prozentualen Anteil der jeweiligen Größe am Jahr. Parameter Freiburg Feldberg mittlere PET 14,4 8,9 PETmax (°C) maximale PET 53,0 44,9 PETmin (°C) minimale PET -14,1 -19,8 PETd < 0 (d) Kältestress 45 (12,3 %) 110 (30,1 %) PETd 18-29 (d) Behaglichkeit 79 (21,6 %) 66 (18,1 %) PETd > 30 (d) leichte Belastung 50 (13,7 %) 24 (6,6 %) PETd > 35 (d) Hitzestress 27 (7,4 %) 9 (2,5 %) PETa (°C) Die mittlere jährliche PET nimmt wie in den Gemeinden Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald und Todtnau auch in Freiburg (228 m) und Feldberg (1076 m) zu. In Freiburg steigt sie um 1,1 °C, in Feldberg um 1,2 °C. Diese Ergebnisse zeigen, dass auch die Gitterpunkte Freiburg und Feldberg dem Trend der Erderwärmung folgen. Bei der Betrachtung von PETmax und PETmin ist diese Erwärmung deutlich zu erkennen. Die Werte der PETmax steigen minimal an. Die Werte der PETmin hingegen zeigen einen deutlichen Anstieg, in Freiburg um 7,2 °C und in Feldberg um 4,4 °C. Kältestress nimmt somit in Freiburg um 3,9 % (14 Tage) und in Feldberg um 3,6 % (13 Tage) deutlich ab. In Freiburg sinkt die Anzahl der Tage mit thermischer Behaglichkeit von 84 Tage auf 79 Tage um immerhin fünf Tage pro Jahr, während sie in Feldberg von 61 Tagen auf 66 Tage im Jahr ansteigt. Die Anzahl der Tage mit leichter Wärmebelastung (PET > 30 °C) nimmt in beiden Gebieten deutlich zu, in Freiburg um 3,3 % und in Feldberg um 2,2 %. Hitzestress tritt ebenfalls sowohl in Freiburg als auch in Feldberg vermehrt auf. In Freiburg steigt die Anzahl 5 ERGEBNISSE 71 der Tage mit Hitzestress um acht Tage von 19 Tagen pro Jahr in der Periode 1961-1990 auf 27 Tage pro Jahr in der Periode 2021-2050. In Feldberg ist Hitzestress aufgrund der exponierten Höhenlage weniger bedeutend. Trotzdem ist auch hier ein Anstieg der Tage mit Hitzestress um immerhin vier Tage (1,1 %) zu verzeichnen. Die Abbildungen 13 und 14 zeigen die grafischen Darstellungen der PET Häufigkeiten pro Jahr für Bad Rippoldsau-Schapbach für den Zeitraum 1961-1990 bzw. 2021-2050. Auf der Abszisse sind die einzelnen Monate des Jahres in Dekaden aufgetragen. Jeder Monat lässt sich in drei Dekaden unterteilen. Die Dekaden eins und zwei umfassen jeweils 10 Tage, während Dekade drei monatsabhängig 8, 9, 10 oder 11 Tage aufweist. Die Ordinate zeigt die PET-Häufigkeiten in 10-Prozent-Schritten auf. Die Legende zieht sich von extremer Hitzebelastung (PET > 41 °C) über elf Stufen bis zu extremer Kältebelastung (PET_< -10 °C). Unter der Grafik sind die Werte der PETa, PETmax und PETmin in Grad Celsius (°C) sowie der leichten Wärmebelastung (PET > 30 °C), des Hitzestress (PET_>_35_°C) und des Kältestress (PET < 0 °C) in Tagen aufgezeigt. Abbildung 13: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Bad Rippoldsau-Schapbach (48° 42´N / 8°_36´E; 730 m) für den Zeitraum 1961-1990. Dabei sind die einzelnen Monate in Dekaden unterteilt. Die prozentualen Häufigkeiten der PET sind in Form von 11 Häufigkeitsklassen dargestellt. Unter der Abbildung sind die Werte von PETa, PETmax und PETmin in °C sowie die Vorkommen von PETd > 30 °C, PETd > 35 °C und PETd < 0 °C in Tagen deklariert. 72 5 ERGEBNISSE Beim Vergleich der beiden Grafiken wird deutlich, dass sich die Periode mit PET-Werten über 41 °C, also die Periode mit extremem Hitzestress, im Zeitraum 2021-2050 gegenüber 1961-1990 deutlich ausdehnt. Während der extreme Hitzestress 1961-1990 Mitte Juni beginnt und Anfang August endet, beginnt die Periode des extremen Hitzestresses 20212050 mit geringen Häufigkeiten bereits Ende Mai und endet erst Anfang September. Ebenso erreichen die PET-Werte über 41 °C in der Periode 2021-2050 Häufigkeiten von bis zu 5 % (Mitte Juli). Diese Häufigkeitswerte sind in 1961-1990 deutlich geringer. Insgesamt ist zu erkennen, dass es 2021-2050 vergleichsweise wärmer ist als 1961-1990 und die Wärmebelastung in den Sommermonaten zunimmt. Die Periode mit Wärmebelastung verlängert sich deutlich. Kältestress hingegen erfährt einen Rückgang. Der Zeitraum mit extremer Kältebelastung beginnt später und endet früher wieder. Auch die Häufigkeitswerte extremer Kältebelastung nehmen im Vergleich zu 1961-1990 in 2021-2050 ab. Abbildung 14: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Bad Rippoldsau-Schapbach (48° 42´N / 8°_36´E; 730 m) für den Zeitraum 2021-2050. Dabei sind die einzelnen Monate in Dekaden unterteilt. Die prozentualen Häufigkeiten der PET sind in Form von 11 Häufigkeitsklassen dargestellt. Unter der Abbildung sind die Werte von PETa, PETmax und PETmin in °C sowie die Vorkommen von PETd > 30 °C, PETd > 35 °C und PETd < 0 °C in Tagen deklariert. 5 ERGEBNISSE 73 Abbildung 15: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Simonswald (48° 01´N / 8° 15´E; 505 m) für den Zeitraum 1961-1990. Dabei sind die einzelnen Monate in Dekaden unterteilt. Die prozentualen Häufigkeiten der PET sind in Form von 11 Häufigkeitsklassen dargestellt. Unter der Abbildung sind die Werte von PETa, PETmax und PETmin in °C sowie die Vorkommen von PETd_>_30_°C, PETd > 35 °C und PETd < 0 °C in Tagen deklariert. Die Abbildungen 15 und 16 zeigen die PET-Häufigkeiten für Simonswald in Form von grafischen Darstellungen. Es ist zu erkennen, dass die Periode der extremen Hitzebelastung im Zeitraum 2021-2050 deutlich höhere Häufigkeitswerte aufweist als in der Vergleichsperiode 1961-1990. Die Häufigkeiten erreichen ihre Höchstwerte im Juli mit über 5 % Vorkommenswahrscheinlichkeit. Auch in Simonswald ist wie in Bad Rippoldsau-Schapbach eine deutliche Erwärmung zu erkennen. Hitzestress wird signifikant. Die thermische Behaglichkeit geht in den Sommermonaten zurück. Das Vorkommen von Kältestress reduziert sich merklich. Die Periode mit extremem Kältestress beginnt wesentlich später und endet früher. Während extremer Kältestress (PET_< -10 °C) in 1961-1990 bereits Mitte November relevant wird und bis Ende Februar präsent ist, beginnt in 2021-2050 der Zeitraum, in dem extreme Kältebelastung herrscht, erst Mitte Dezember und wird schon Mitte Februar unwichtig. Anfang Januar erreicht der Kältestress Wahrscheinlichkeitswerte von ca. 7 % im Referenzzeitraum 1961-1990. In der Periode 2021-2050 haben die Wahrscheinlichkeitswerte für Kältestress ihr Maximum ebenfalls Anfang Januar mit ca. sieben- bis achtprozentiger Wahrscheinlichkeit. Die Häufigkeiten für Kältestress sind 20212050 größeren Schwankungen unterworfen als in der Referenzperiode. 74 5 ERGEBNISSE Abbildung 16: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Simonswald (48° 12´N / 8° 02´E; 505 m) für den Zeitraum 2021-2050. Dabei sind die einzelnen Monate in Dekaden unterteilt. Die prozentualen Häufigkeiten der PET sind in Form von 11 Häufigkeitsklassen dargestellt. Unter der Abbildung sind die Werte von PETa, PETmax und PETmin in °C sowie die Vorkommen von PETd_>_30_°C, PETd > 35 °C und PETd < 0 °C in Tagen deklariert. Abbildung 17 und Abbildung 18 stellen die PET-Häufigkeiten für Todtnau für die Periode 1961-1990 bzw. für den Zeitraum 2021-2050 grafisch dar. Im Zeitraum 1961-1990 ist die extreme Hitzebelastung relativ gering. Allenfalls Anfang/Mitte Juli erreichen die Wahrscheinlichkeiten des Vorkommens von extremer Hitzebelastung Werte von bis zu 2 %. Im Zeitraum 2021-2050 hingegen ist extreme Hitzebelastung (PET > 41 °C) von Mitte Juni bis Anfang September präsent. Die Häufigkeiten erreichen zudem höhere Werte mit einem Maximum Mitte Juli von etwa 4 %. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Wärmebelastung in der Periode 2021-2050 zunimmt. Kältestress hingegen wird seltener. Während die Häufigkeitswerte von Kältestress (PET < 0 °C) im Zeitraum 1961-1990 Anfang Januar 95_% betragen, liegen sie in 2021-2050 nur noch bei 91 %. Die Periode, in der mit extremem Kältestress zu rechnen ist, streckt sich 1961-1990 von Mitte November bis Mitte März mit Höchstwerten von über 15 % Vorkommenswahrscheinlichkeit Anfang Januar. Im Zeitraum 2021-2050 ist von Ende November bis Mitte März mit extremem Kältestress zu rechnen. Allerdings sind die Häufigkeitswerte im Gegensatz zu denen der Referenzperiode deutlichen Schwankungen unterworfen. Die maximalen Häufigkeiten liegen in 2021-2050 Anfang Januar ebenfalls bei über 15 %. 5 ERGEBNISSE 75 Abbildung 17: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Todtnau (47°76´N / 7° 96´E; 935 m) für den Zeitraum 1961-1990. Dabei sind die einzelnen Monate in Dekaden unterteilt. Die prozentualen Häufigkeiten der PET sind in Form von 11 Häufigkeitsklassen dargestellt. Unter der Abbildung sind die Werte von PETa, PETmax und PETmin in °C sowie die Vorkommen von PETd_>_30_°C, PETd > 35 °C und PETd < 0 °C in Tagen deklariert. Abbildung 18: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Todtnau (47° 76´N / 7° 96´E; 935 m) für den Zeitraum 2021-2050. Deklaration wie in Abbildung 17. 76 5 ERGEBNISSE In den Abbildungen 19 und 20 sind die PET-Häufigkeiten für Freiburg grafisch dargestellt. Abbildung 19 zeigt die Vorkommenswahrscheinlichkeiten der PET-Werte für die Referenzperiode 1961-1990, während Abbildung 20 die PET-Häufigkeiten für die Vergleichsperiode 2021-2050 zeigt. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Wärmebelastung sowohl in 1961-1990 als auch in 2021-2050 sehr stark vertreten ist, Kältestress hingegen nur sehr selten vorkommt. In 1961-1990 ist der Zeitraum, in dem extreme Hitzebelastung (PET_>_41 °C) auftritt, sehr groß. Die Spanne geht von Anfang Mai bis Ende September. Im Juli und August erreichen die Häufigkeiten Werte von bis zu 10_%. Die Länge der Periode mit Vorkommen von extremem Hitzestress verändert sich in der Periode 2021-2050 nicht signifikant, allerdings sind die Wahrscheinlichkeiten des Auftretens von Ende Juni bis Mitte August sehr hoch. Das Maximum liegt Mitte Juli bei über 10_%. Wie auch für Simonswald ist für Freiburg ebenfalls eine deutliche Abnahme des thermischen Komforts zu verzeichnen. Kältestress (PET < 0 °C) kommt in 2021-2050 seltener vor als in 1961-1990. Die Periode, in der extremer Kältestress (PET < -10 °C) auftritt, verkürzt sich deutlich. Extremer Kältestress ist demnach 2021-2050 nur von Ende Dezember bis Mitte Januar relevant. In dieser Zeit sind die Häufigkeiten jedoch auch sehr gering (< 5 %). Abbildung 19: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Freiburg (48° 01´N / 7° 77´E; 228 m) für den Zeitraum 1961-1990. Dabei sind die einzelnen Monate in Dekaden unterteilt. Die prozentualen Häufigkeiten der PET sind in Form von 11 Häufigkeitsklassen dargestellt. Unter der Abbildung sind die Werte von PETa, PETmax und PETmin in °C sowie die Vorkommen von PETd_>_30_°C, PETd > 35 °C und PETd < 0 °C in Tagen deklariert. 5 ERGEBNISSE 77 Abbildung 20: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Freiburg (48° 01´N / 7° 77´E; 228 m) für den Zeitraum 2021-2050. Dabei sind die einzelnen Monate in Dekaden unterteilt. Die prozentualen Häufigkeiten der PET sind in Form von 11 Häufigkeitsklassen dargestellt. Unter der Abbildung sind die Werte von PETa, PETmax und PETmin in °C sowie die Vorkommen von PETd_>_30_°C, PETd > 35 °C und PETd < 0 °C in Tagen deklariert. Die Abbildungen 21 und 22 stellen die grafischen Darstellungen der PET-Häufigkeiten für Feldberg für die Zeiträume 1961-1990 und 2021-2050 gegenüber. Bei der Betrachtung der Grafiken fällt auf, dass der Hitzestress in Feldberg relativ unbedeutend, das Vorkommen von Kältestress hingegen weit verbreitet ist. Zudem ist zu erkennen, dass sich in 2021-2050 die Wahrscheinlichkeit für thermische Behaglichkeit erhöht. In 1961-1990 ist der extreme Hitzestress mit PET-Werten über 41 °C nahezu vernachlässigbar. Das Vorkommen des Hitzestress steigert sich in 2021-2050 besonders in den Sommermonaten. Die Häufigkeitswerte liegen aber auch dann unter 5 %. Kältestress (PET < 0 °C) ist in der Referenzperiode im Dezember und Januar mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90 % gegeben, in der Periode 2021-2050 liegen diese Häufigkeitswerte wesentlich unter 90 %, mit Ausnahme der Häufigkeiten der ersten Periode im Januar, in welcher das Kältestressvorkommen 91 % beträgt. Bei Betrachtung des extremen Kältestress (PET < -10 °C) ist ein deutlicher Rückgang ersichtlich. Während sich die Kältestressperiode in 1961-1990 von Mitte November bis Mitte April mit Häufigkeiten von nicht selten um bis zu 20 % erstreckt, beginnt die Periode, in der extremer Kältestress auftritt in 2021-2050 Mitte November, dauert aber nur bis Ende März. Das maximale Vorkommen des extremen Kältestress liegt sowohl in 1961-1990 als auch in 2021-2050 Anfang Januar bei unter 20 %. 78 5 ERGEBNISSE Abbildung 21: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Feldberg (47° 86´N / 8° 07´E; 1076 m) für den Zeitraum 1961-1990. Dabei sind die einzelnen Monate in Dekaden unterteilt. Die prozentualen Häufigkeiten der PET sind in Form von 11 Häufigkeitsklassen dargestellt. Unter der Abbildung sind die Werte von PETa, PETmax und PETmin in °C sowie die Vorkommen von PETd_>_30_°C, PETd > 35 °C und PETd < 0 °C in Tagen deklariert. Abbildung 22: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Feldberg (47° 86´N / 8° 07´E; 1076 m) für den Zeitraum 2021-2050. Deklaration wie in Abbildung 21. 5 ERGEBNISSE 5.2 79 Veränderungen der Niederschlagshäufigkeiten und anderer Parameter Tabelle 15 und Tabelle 16 stellen human-biometeorologisch bedeutende Schwellenwerte für die Gitterpunkte der drei Schwarzwaldgemeinden Bad Rippoldsau-Schapbach (730 m), Simonswald (505 m) und Todtnau (935 m) vergleichend für den Referenzzeitraum 19611990 und für die unter Klimawandelbedingungen simulierte Periode 2021-2050 gegenüber. Die Tabellen 17 und 18 stellen diese Schwellenwerte für die Gitterpunkte Freiburg (228 m) und Feldberg (1076 m) dar. Die Prozentangaben beziehen sich wiederum auf den Anteil der zu betrachtenden Größe am Jahr (365 Tage). Es ist hierbei zu beachten, dass die Niederschlagswerte für alle fünf Gemeinden, deren Häufigkeiten im Vergleich 1961-1990 zu 2021-2050 im Anschluss grafisch dargestellt sind, über neun Gitterpunkte (30 x 30 km) gemittelt sind. Somit sollen möglichst repräsentative Ergebnisse erreicht werden (siehe Kapitel 4.2.2), welche mit den gemessenen Niederschlagssummen vom Deutschen Wetterdienst vergleichbar sind. Tabelle 15: Meteorologische Schwellenwerte für den Zeitraum 1961-1990 für die Gitterpunkte Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald und Todtnau. Die Prozentangaben bei den Parametern Trockener Tag, nasser Tag, Sonnentag, „Schwüler“ Tag, Nebeltag, Stürmischer Tag und Skipotenzial beziehen sich auf den prozentualen Anteil der jeweiligen Größe am Jahr. Parameter Simonswald Todtnau Niederschlag Bad RippoldsauSchapbach 1538,9 2023,5 2076,0 RRd < 1 mm (d) Trockener Tag 188 (51,5 %) 180 (49,3 %) 198 (54,2 %) RRd > 5 mm (d) Nasser Tag 97 (26,6 %) 113 (31,0 %) 90 (24,7 %) Bew < 5/8 (d) Sonnentag 178 (48,8 %) 204 (55,9 %) 171 (46,8 %) „Schwüler“ Tag 22 (6,0 %) 23 (6,3 %) 14 (3,8 %) RH > 93 % (d) Nebeltag 70 (19,2 %) 27 (7,4 %) 75 (20,5 %) VV > 8 m/s (d) Stürmischer Tag 18 (4,9 %) 12 (3,3 %) 31 (8,5 %) Skipotenzial 16 (4,4 %) 35 (9,6 %) 53 (14,5 %) RRa (mm) VP > 18 hPa (d) SNd > 10 cm (d) Sowohl in Bad Rippoldsau-Schapbach als auch in Simonswald und in Todtnau nehmen durchschnittlichen jährlichen Niederschlagssummen unwesentlich um ca. 80 mm bis 100 mm zu. Die Zahl der trockenen Tage ändert sich im Nordschwarzwald (Bad RippoldsauSchapbach) nicht. Im mittleren Schwarzwald (Simonswald) erfährt sie eine Zunahme um zwei Tage (0,6 %). Ein deutlicher Rückgang der trockenen Tage ist hingegen im südlichen Gebirgsteil (Todtnau) zu verzeichnen. Hier erniedrigt sich die Zahl der trockenen Tage um sieben Tage (1,9 %). Die Anzahl der nassen Tage nimmt in allen Gemeinden zu. In Bad Rippoldsau-Schapbach sowie in Simonswald steigt sie um 0,2_%. In Todtnau steigt die Zahl der nassen Tage signifikant um 4,6 %. Dies entspricht einer Zunahme um 17 Tage im Jahr. 80 5 ERGEBNISSE Die Zahl der Sonnentage bleibt in Simonswald konstant. In Bad Rippoldsau-Schapbach steigt sie nicht signifikant um einen Tag an und in Todtnau erfahren die Tage mit Sonnenschein eine Zunahme um bis zu vier Tage. Allen drei Gemeinden ist gemeinsam, dass die schwülen Tage häufiger werden. In Bad Rippoldsau-Schapbach nimmt die Schwülebelastung um 3,9 %, in Simonswald um 4,1 % und in Todtnau um 3 % zu. Nebeltage werden in Todtnau weder häufiger noch seltener vorkommen. In den beiden Gemeinden des mittleren und nördlichen Schwarzwaldes wird sich das Vorkommen von Nebeltagen nur unwesentlich erhöhen. Stürmische Tage nehmen in Bad Rippoldsau-Schapbach bzw. in Simonswald um jeweils zwei Tage (0,6 %) zu, während die Anzahl der stürmischen Tage in Todtnau um vier Tage (1,1 %) steigt. Ein eindeutiger Trend geht bei allen drei Gemeinden zu einer deutlichen Verringerung des Skifahrpotenzials. Tabelle 16: Meteorologische Schwellenwerte für den Zeitraum 2021-2050 für die Gitterpunkte Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald und Todtnau. Die Prozentangaben bei den Parametern Trockener Tag, nasser Tag, Sonnentag, „Schwüler“ Tag, Nebeltag, Stürmischer Tag und Skipotenzial beziehen sich auf den prozentualen Anteil der jeweiligen Größe am Jahr. Parameter Bad RippoldsauSchapbach Simonswald Todtnau Niederschlag 1611,7 2106,7 2183,1 RRd < 1 mm (d) Trockener Tag 188 (51,5 %) 182 (49,9 %) 191 (52,3 %) RRd > 5 mm (d) Nasser Tag 98 (26,8 %) 114 (31,2 %) 107 (29,3 %) Bew < 5/8 (d) Sonnentag 179 (49,0 %) 204 (55,9 %) 175 (47,9 %) „Schwüler“ Tag 36 (9,9 %) 38 (10,4 %) 25 (6,8 %) RH > 93 % (d) Nebeltag 71 (19,5 %) 28 (7,7 %) 75 (20,5 %) VV > 8 m/s (d) Stürmischer Tag 20 (5,5 %) 14 (3,8 %) 35 (9,6 %) Skipotenzial 11 (3,0 %) 23 (6,3 %) 38 (10,4 %) RRa (mm) VP > 18 hPa (d) SNd > 10 cm (d) In Freiburg und Feldberg (Tabellen 17 und 18) nimmt die jährliche Niederschlagssumme geringfügig zu. In Freiburg verringert sich die Zahl der trockenen Tage (RR < 1 mm) im Jahr unwesentlich um drei Tage (0,8_%). In Feldberg bleibt die Zahl der Tage ohne Regen konstant bei 190 Tagen im Jahr (52,1 %). Die Zahl der nassen Tage (RR > 5 mm) verändert sich nicht signifikant. In Freiburg wird es in 2021-2050 einen nassen Tag pro Jahr weniger geben und in Feldberg nimmt die Anzahl der nassen Tage um drei Tage (0,8 %) zu. Beim Vergleich der Sonnentage sind ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zu verzeichnen. In Freiburg wird die Sonne in der Periode 2021-2050, wie auch schon im Zeitraum 1961-1990 an 196 Tagen im Jahr (53,7_%) scheinen. In Feldberg steigt die Anzahl der Sonnentage um zwei Tage von 156 Tage in 1961-1990 auf 158 Tage in 2021-2050. Die Zahl der Tage mit Schwüle (VP_>_18_hPa) nimmt in beiden Vergleichsperioden erheblich zu. In Freiburg steigt die Anzahl der schwülen Tage von 33 Tage in 1961-1990 auf 50 Tage in 2021-2050. In 5 ERGEBNISSE 81 Prozent ausgedrückt erfährt die Schwüle in Freiburg einen Zuwachs von 4,7 % im Jahr. Auch in den höheren Lagen des Südschwarzwaldes (Gitterpunkt Feldberg) gewinnt die Schwüle zunehmend an Bedeutung. Von 12 Tagen im Jahr in 1961-1990 wächst die Anzahl der Tage mit Schwüle um 11 Tage im Jahr (3 %) auf 23 Tage in 2021-2050. An der Anzahl der Nebeltage pro Jahr ändert sich sowohl in Freiburg als auch in Feldberg nichts. Die Werte bleiben konstant auf sieben Nebeltage in Freiburg bzw. 83 Nebeltage in Feldberg. Die stürmischen Tage nehmen in Freiburg unwesentlich um einen Tag im Jahr (0,3 %) zu. In Feldberg kommen stürmische Tage in der Periode 2021-2050 um drei Tage im Jahr (0,9 %) häufiger vor. Das Skifahrpotenzial nimmt in Freiburg um einen Tag ab. Es gibt somit in 20212050 an neun Tagen im Jahr Schneeverhältnisse mit einer Schneedeckenhöhe über 10 cm. In den höheren Lagen, in denen viel Wintersport betrieben wird (Gitterpunkt Feldberg), verringert sich das Skifahrpotenzial erheblich um neun Tage im Jahr (2,3 %). Tabelle 17: Meteorologische Schwellenwerte für den Zeitraum 1961-1990 für die Gitterpunkte Freiburg und Feldberg. Die Prozentangaben bei den Parametern Trockener Tag, nasser Tag, Sonnentag, „Schwüler“ Tag, Nebeltag, Stürmischer Tag und Skipotenzial beziehen sich auf den prozentualen Anteil der jeweiligen Größe am Jahr. Parameter Freiburg Feldberg Niederschlag 1150,0 1639,6 RRd < 1 mm (d) Trockener Tag 231 (63,3 %) 190 (52,1 %) RRd > 5 mm (d) Nasser Tag 68 (18,6 %) 96 (26,3 %) Bew < 5/8 (d) Sonnentag 196 (53,7 %) 156 (42,7 %) „Schwüler“ Tag 33 (9 %) 12 (3,3 %) RH > 93 % (d) Nebeltag 7 (1,9 %) 83 (22,7 %) VV > 8 m/s (d) Stürmischer Tag 10 (2,7 %) 52 (14,2 %) Skipotenzial 10 (2,7 %) 33 (9 %) RRa (mm) VP > 18 hPa (d) SNd > 10 cm (d) Tabelle 18: Meteorologische Schwellenwerte für den Zeitraum 2021-2050 für die Gitterpunkte Freiburg und Feldberg. Deklaration wie in Tabelle 17. Parameter Freiburg Feldberg Niederschlag 1193,4 1718,7 RRd < 1 mm (d) Trockener Tag 234 (64,1 %) 190 (52,1 %) RRd > 5 mm (d) Nasser Tag 67 (18,4 %) 99 (27,1 %) Bew < 5/8 (d) Sonnentag 196 (53,7 %) 158 (43,3 %) „Schwüler“ Tag 50 (13,7 %) 23 (6,3 %) RH > 93 % (d) Nebeltag 7 (1,9 %) 83 (22,7 %) VV > 8 m/s (d) Stürmischer Tag 11 (3 %) 55 (15,1 %) Skipotenzial 9 (2,5 %) 24 (6,6 %) RRa (mm) VP > 18 hPa (d) SNd > 10 cm (d) 82 5 ERGEBNISSE In den Abbildungen 23 bis 32 sind die Niederschlagshäufigkeiten für die fünf Gitterpunkte Bad Rippoldsau-Schapbach (730 m), Simonswald (505 m), Todtnau (935 m), Freiburg (228_m) und Feldberg (1076 m) jeweils gemittelt über neun Gitterpunkte für die Referenzperiode 1961-1990 sowie für den Vergleichszeitraum 2021-2050 grafisch dargestellt. Die Niederschlagsintensität ist dabei in acht Stufen eingeteilt, von Niederschlagssummen größer 20 mm bis zu Niederschlagssummen gleich null. Auf der Abszisse ist die Zeit in Monaten angegeben. Die einzelnen Monate sind wie auch in Kapitel 5.1 in Dekaden unterteilt. Die Ordinate gibt die Niederschlagshäufigkeiten in Prozent an. Die Zahlenwerte über der Grafik stellen die mittleren Niederschlagssummen des jeweiligen Monates dar. Unter der Grafik sind zusätzliche Informationen zu jährlicher Niederschlagssumme, RRmax, Nebel, Schwüle, Skifahrpotenzial, Sonnenschein, Windgeschwindigkeit und Regentag zu finden. Aussagen zu diesen Parametern werden im Folgenden nicht mehr getroffen, da schon bei der Auswertung der Tabellen 13 bis 16 auf diese Größen eingegangen wurde. Abbildung 23: Niederschlagshäufigkeiten für den Gitterpunkt Bad Rippoldsau-Schapbach (48°_42´N / 8° 36´E; 730 m) für den Zeitraum 1961-1990. Dabei werden die jeweiligen Monate in Dekaden unterteilt. Der Niederschlag wird klassifiziert. Das prozentuale Vorkommen der einzelnen Niederschlagsklassen je Dekade wird in der Abbildung grafisch dargestellt. Unter der Abbildung sind zudem die Werte von RRa und RRmax in mm sowie die Vorkommen von RR_>_93 %, VP_> 18 hPa, SNd > 10 cm, Bew < 5/8, VV > 8 m/s und RRd > 1 mm in Tagen deklariert. Über der Abbildung sind die monatlichen Niederschlagssummen aufgezeigt. 5 ERGEBNISSE 83 Beim Vergleich der Abbildungen 23 und 24, welche die Niederschlagshäufigkeiten für den Gitterpunkt Bad Rippoldsau-Schapbach darstellen, fällt auf, dass die Niederschläge im Sommer abnehmen. Während in der Periode 1961-1990 in den Sommermonaten Mai bis August Niederschlagssummen von über 130 mm pro Monat erreicht werden, sind es in 20212050 im Sommer nur die Monate Juli und August, in denen Niederschlagssummen über 130_mm bestehen. In den Monaten November, Dezember und Januar liegen in 2021-2050 die Niederschlagssummen deutlich über denen der Monate November, Dezember und Januar in 1961-1990. Es ist erkennbar, dass die Niederschlagssummen im Sommer von 1961-1990 bis 2021-2050 abnehmen, während die Summen der Winterniederschläge ansteigen. Das Vorkommen von Starkniederschlägen erhöht sich ebenfalls besonders in den Wintermonaten. Im Frühjahr erhöhen sich die monatlichen Niederschlagssummen in Bad Rippoldsau-Schapbach erheblich. Diese Ergebnisse folgen dem globalen Trend des Klimawandels. Abbildung 24: Niederschlagshäufigkeiten für den Gitterpunkt Bad Rippoldsau-Schapbach (48°_42´N / 8° 36´E; 730 m) für den Zeitraum 2021-2050. Dabei werden die jeweiligen Monate in Dekaden unterteilt. Der Niederschlag wird klassifiziert. Das prozentuale Vorkommen der einzelnen Niederschlagsklassen je Dekade wird in der Abbildung grafisch dargestellt. Unter der Abbildung sind zudem die Werte von RRa und RRmax in mm sowie die Vorkommen von RR_>_93 %, VP_> 18 hPa, SNd > 10 cm, Bew < 5/8, VV > 8 m/s und RRd > 1 mm in Tagen deklariert. Über der Abbildung sind die monatlichen Niederschlagssummen aufgezeigt. 84 5 ERGEBNISSE Abbildung 25: Niederschlagshäufigkeiten für den Gitterpunkt Simonswald (48° 12´N / 8° 02´E; 505 m) für den Zeitraum 1961-1990. Die Monate sind in Dekaden unterteilt. Der Niederschlag wird klassifiziert. Das prozentuale Vorkommen der Niederschlagsklassen wird in der Abbildung grafisch dargestellt. Unter der Abbildung sind RRa und RRmax in mm sowie die Vorkommen von RR_>_93 %, VP_> 18 hPa, SNd > 10 cm, Bew < 5/8, VV > 8 m/s und RRd > 1 mm in Tagen deklariert. Über der Abbildung sind die monatlichen Niederschlagssummen aufgezeigt. Abbildung 26: Niederschlagshäufigkeiten für den Gitterpunkt Simonswald (48° 12´N / 8° 02´E; 505 m) für den Zeitraum 2021-2050. Deklaration wie in Abbildung 25. 5 ERGEBNISSE 85 In Simonswald (Abbildungen 25 und 26) ist ein sehr deutlicher Rückgang der Niederschlagssummen im Sommer erkennbar. Die Niederschlagssummen nehmen jedoch besonders im Frühjahr zu. Im März erfährt die monatliche Niederschlagssumme einen Zuwachs von über 60 mm. Die Wintermonate Dezember, Januar und Februar weisen in beiden Vergleichsperioden hohe Niederschlagssummen auf. Diese erfahren in der Periode 2021-2050 eine Zunahme. Außerdem steigt vorwiegend im Herbst und Winter die Häufigkeit von Niederschlägen mit erhöhter Intensität. Insgesamt sind in der Periode 2021-2050 größere Schwankungen der Häufigkeitswerte des Niederschlags zu erkennen als im Referenzzeitraum. Abbildung 27: Niederschlag Häufigkeiten für den Gitterpunkt Todtnau (47° 76´N / 7° 96´E; 935 m) für den Zeitraum 1961-1990. Dabei werden die jeweiligen Monate in Dekaden unterteilt. Der Niederschlag wird klassifiziert. Das prozentuale Vorkommen der einzelnen Niederschlagsklassen je Dekade wird in der Abbildung grafisch dargestellt. Unter der Abbildung sind zudem die Werte von RRa und RRmax in mm sowie die Vorkommen von RR_>_93 %, VP_> 18 hPa, SNd > 10 cm, Bew < 5/8, VV > 8 m/s und RRd > 1 mm in Tagen deklariert. Über der Abbildung sind die monatlichen Niederschlagssummen aufgezeigt. Abbildung 27 und Abbildung 28 stellen die Niederschlagshäufigkeiten des Gitterpunktes Todtnau für die Perioden 1961-1990 und 2021-2050 grafisch dar. In den Sommermonaten gehen die Niederschlagswerte zurück. Besonders in den Monaten Mai, Juni und Juli nehmen die monatlichen Niederschlagssummen deutlich ab. Die Niederschlagssummen in den Monaten November bis Februar erreichen in der Periode 1961-1990 bereits relativ hohe Werte von über 200 mm pro Monat, im Zeitraum 2021-2050 erfahren sie trotzdem eine 86 5 ERGEBNISSE deutliche Zunahme. Die Vorkommen von Starkniederschlägen häufen sich im Herbst und im Winter. Dagegen sinken die Häufigkeitswerte von niederschlagsfreien Tagen. In der ersten Dekade im Monat Januar beispielsweise sinkt die Wahrscheinlichkeit für niederschlagsfreie Tage von 35 % in 1961-1990 auf 25 % in 2021-2050. Die Niederschlagswerte im Frühjahr steigen in Todtnau an. Es kommt in 2021-2050 im Vergleich zu 1961-1990 zu einer Umverteilung der Niederschläge. Die Niederschlagssummen ändern sich nicht signifikant. Abbildung 28: Niederschlag Häufigkeiten für den Gitterpunkt Todtnau (47° 76´N / 7° 96´E; 935 m) für den Zeitraum 2021-2050. Dabei werden die jeweiligen Monate in Dekaden unterteilt. Der Niederschlag wird klassifiziert. Das prozentuale Vorkommen der einzelnen Niederschlagsklassen je Dekade wird in der Abbildung grafisch dargestellt. Unter der Abbildung sind zudem die Werte von RRa und RRmax in mm sowie die Vorkommen von RR_>_93 %, VP_> 18 hPa, SNd > 10 cm, Bew < 5/8, VV > 8 m/s und RRd > 1 mm in Tagen deklariert. Über der Abbildung sind die monatlichen Niederschlagssummen aufgezeigt. In den Abbildungen 29 und 30 sind die Niederschlagsdiagramme der Perioden 1961-1990 und 2021-2050 für den Gitterpunkt Freiburg dargestellt. In Freiburg nehmen die Niederschlagssummen im Sommer deutlich ab. Im Winter ist entgegen dem Trend in Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald und Todtnau keine signifikante Zunahme der Niederschlagssummen zu erkennen. Gegenüber den sich nur unwesentlich verändernden Niederschlagssummen im Winter erfahren die Niederschlagssummen im Frühjahr einen deutlichen Aufschwung. Sowohl in der Referenzperiode als auch in der Vergleichsperiode sind die monatlichen Niederschlagssummen für den Gitterpunkt Freiburg recht gering. 5 ERGEBNISSE 87 Abbildung 29: Niederschlag Häufigkeiten für den Gitterpunkt Freiburg (48° 01´N / 7° 77´E; 228 m) für den Zeitraum 1961-1990. Die Monate sind in Dekaden unterteilt. Der Niederschlag wird klassifiziert. Das prozentuale Vorkommen der Niederschlagsklassen wird in der Abbildung grafisch dargestellt. Unter der Abbildung sind RRa und RRmax in mm sowie die Vorkommen von RR_>_93 %, VP_> 18 hPa, SNd > 10 cm, Bew < 5/8, VV > 8 m/s und RRd > 1 mm in Tagen deklariert. Über der Abbildung sind die monatlichen Niederschlagssummen aufgezeigt. Abbildung 30: Niederschlag Häufigkeiten für den Gitterpunkt Freiburg (48° 01´N / 7° 77´E; 228 m) für den Zeitraum 2021-2050. Deklaration wie in Abbildung 29. 88 5 ERGEBNISSE Die Häufigkeiten von Starkniederschlägen nehmen sowohl im Zeitraum 1961-1990 als auch in der Periode 2021-2050 nur sehr geringe Prozentwerte ein. Sie sind ganzjährig nahezu ausgeglichen vertreten. Im Sommer erfahren die Häufigkeitswerte in 2021-2050 eine geringe Abnahme, während sie für Frühjahr, Herbst und Winter keine signifikanten Abweichungen erfahren. Abbildung 31 und Abbildung 32 stellen die Niederschlagshäufigkeiten für den Gitterpunkt Feldberg für die Periode 1961-1990 und den Vergleichszeitraum 2021-2050 grafisch dar. In der Region Feldberg sind ganzjährig relativ hohe Niederschlagsintensitäten zu verzeichnen. Die Niederschlagssummen im Sommer werden minimal reduziert. Dagegen steigen die Niederschlagssummen in den Wintermonaten und im Frühjahr leicht an. Abbildung 31: Niederschlag Häufigkeiten für den Gitterpunkt Feldberg (47° 86´N / 8° 07´E; 1076 m) für den Zeitraum 1961-1990. Dabei werden die jeweiligen Monate in Dekaden unterteilt. Der Niederschlag wird klassifiziert. Das prozentuale Vorkommen der einzelnen Niederschlagsklassen je Dekade wird in der Abbildung grafisch dargestellt. Unter der Abbildung sind zudem die Werte von RRa und RRmax in mm sowie die Vorkommen von RR_>_93 %, VP_> 18 hPa, SNd > 10 cm, Bew < 5/8, VV > 8 m/s und RRd > 1 mm in Tagen deklariert. Über der Abbildung sind die monatlichen Niederschlagssummen aufgezeigt. Das Vorkommen von Tagen, an denen kein Niederschlag fällt, geht in der Periode 20212050 zurück. Starkniederschläge treten in beiden Vergleichsperioden meist im späten Herbst und in den Wintermonaten auf. Es sind diesbezüglich keine signifikanten Veränderungen zu 5 ERGEBNISSE 89 erkennen. Es ist eine Umverlagerung der Niederschlagssummen zu erkennen, nicht jedoch eine signifikante Veränderung der jährlichen Niederschlagssummen. Abbildung 32: Niederschlag Häufigkeiten für den Gitterpunkt Feldberg (47° 86´N / 8° 07´E; 1076 m) für den Zeitraum 2021-2050. Dabei werden die jeweiligen Monate in Dekaden unterteilt. Der Niederschlag wird klassifiziert. Das prozentuale Vorkommen der einzelnen Niederschlagsklassen je Dekade wird in der Abbildung grafisch dargestellt. Unter der Abbildung sind zudem die Werte von RRa und RRmax in mm sowie die Vorkommen von RR_>_93 %, VP_> 18 hPa, SNd > 10 cm, Bew < 5/8, VV > 8 m/s und RRd > 1 mm in Tagen deklariert. Über der Abbildung sind die monatlichen Niederschlagssummen aufgezeigt. 5.3 Integrale Bewertungen für den Tourismus Im Folgenden werden die Ergebnisse für die fünf untersuchten Gitterpunkte in KlimaTourismus-Informations-Schemata (CTIS) für die Perioden 1961-1990 und 2021-2050 dargestellt sowie die prozentualen Veränderungen der tourismusrelevanten Parameter analysiert (Abbildungen 33 bis 42). Bad Rippoldsau-Schapbach Bad Rippoldsau-Schapbach, im nördlichen Gebirgsteil gelegen, gilt mit einem Waldanteil von 91 % der Gemarkungsfläche als die waldreichste Gemeinde des Schwarzwaldes. Betrachtet man Abbildung 33 und Abbildung 34, so wird sich der thermische Komfort in der Periode 2021-2050 über einen langen Zeitraum von Mitte Februar bis Anfang November ziehen. In der Vergleichsperiode 1961-1990 ist der Zeitraum, in dem thermische Behaglichkeit auftritt, 90 5 ERGEBNISSE kleiner. Er erstreckt sich von Anfang März bis Mitte Oktober. Außerdem nimmt die thermische Behaglichkeit besonders im Frühjahr und Herbst um 5 % bis 10 % zu. Die Periode mit Hitzestress verlängert sich im Zeitraum 2021-2050 verglichen mit dem Zeitraum 1961-1990 ebenfalls. Hitzestress kommt in 2021-2050 von Ende April bis Ende September vor. Die größte Bedeutung hat Hitzestress in den Sommermonaten Juli und August. Im Referenzzeitraum kommt Wärmebelastung fast ausschließlich in den Sommermonaten vor. Die Häufigkeit von Hitzestress nimmt in der Periode 2021-2050 im Juli und August um 5 % zu. Dabei bleiben die Häufigkeitswerte aber unter 20 %. Das Vorkommen von Kältestress verringert sich signifikant. Die Häufigkeit von Tagen mit Kältestress reduziert sich besonders im Dezember und Januar um 10 % bis 20 %. Zudem verkürzt sich der Zeitraum, in dem Kältebelastung relevant ist. Der Sonnenreichtum verändert sich im Vergleich der beiden Perioden nicht signifikant. Er erreicht im Sommer Werte von bis zu 70 %. Im Winter liegen die Häufigkeitswerte sowohl in 1961-1990 als auch in 2021-2050 zwischen 30 % und 40 %. Abbildung 33: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Bad RippoldsauSchapbach (48° 42´N / 8° 36´E; 730 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET < 0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP_>_18 hPa), kein Niederschlag (RR < 1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v_>_8 m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Nebel ist sowohl in 1961-1990 als auch in 2021-2050 ganzjährig vertreten, jedoch bevorzugt im Winter. Während die Häufigkeitswerte im Sommer bei ±_10 % liegen, steigen sie im Winter auf 40 % bis 45 % an. Schwüle Tage kommen hauptsächlich im Sommer vor. In den Monaten Juli und August können maximale Häufigkeiten von 45 % je Dekade erreicht werden. Im Vergleich zur Referenzperiode verlängert sich der Zeitraum, in dem schwüle Tage vorkommen. Erstmals tritt Schwüle bereits im Mai auf. Die Schwüleperiode hält bis Oktober an. Winterniederschläge nehmen definitiv zu. Die Häufigkeit von nassen Tagen geht in den Sommermonaten zurück. Starke Winde treten speziell in den Wintermonaten 5 ERGEBNISSE 91 (November bis Februar) auf. In Bad Rippoldsau-Schapbach beginnt im Zeitraum 2021-2050 die Skisaison einen Monat später und endet früher als in 1961-1990 wieder. Das Skifahrpotenzial reduziert sich um 5 %. Abbildung 34: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Bad RippoldsauSchapbach (48° 42´N / 8° 36´E; 730 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 2021-2050. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET < 0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP_>_18 hPa), kein Niederschlag (RR < 1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v_>_8 m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Simonswald Die thermische Eignung in Simonswald, im mittleren Schwarzwald im Simonswäldertal gelegen, nimmt von März bis Oktober um 10 % bis 15 % ab (siehe Abbildung 35 und Abbildung 36). Die Länge der Periode mit thermischer Eignung verändert sich in 2021-2050 verglichen mit dem Zeitraum 1961-1990 nicht signifikant. Hitzestress nimmt vor allem in den Monaten Juli und August um 5 % bis 10 % deutlich zu. Das Vorkommen von Kältestress reduziert sich besonders in den Monaten Dezember und Januar von 75 % bis 85 % in der Referenzperiode um bis zu 10 % auf 65 % bis 75 % im simulierten Vergleichszeitraum 20212050. Der Sonnenreichtum ändert sich nur unwesentlich. Er hat sowohl in 1961-1990 als auch in 2021-2050 sein Maximum in den Sommermonaten. In den Wintermonaten ist ein leichter Rückgang (< 5 %) des Sonnenreichtums zu verzeichnen. Nebel tritt in beiden Zeiträumen ganzjährig auf. Jedoch ist das Nebelvorkommen in beiden betrachteten Perioden im Winter erhöht. In der Periode 2021-2050 liegt es bei ±_10 %. Die Periode, in der schwüle Tage eine große Bedeutung haben, verlängert sich beträchtlich. Im Zeitraum 2021-2050 dauert sie von Anfang Mai bis Anfang Oktober. Die prozentualen Häufigkeiten der Schwüle erhöhen sich besonders in den Monaten Juli und August stark. Sie erreichen Werte von bis zu 50 % pro Dekade. Dies entspricht einem Häufigkeitsanstieg von 10 % bis 15 %. Die Sommerniederschläge nehmen für den Gitterpunkt Simonswald ab, während sie im Herbst 92 5 ERGEBNISSE und Winter eine leichte Zunahme erfahren. Stürmische Tage erfahren keine signifikante Änderung. In Simonswald beläuft sich die Häufigkeit von Starkwindereignissen auf 2 % bis 5_% pro Dekade. Das Skifahrpotenzial nimmt in der Periode 2021-2050 deutlich ab. Die Periode mit einer Schneedeckenhöhe von über 10_cm verkürzt sich merklich auf die Zeitspanne von Ende November bis Anfang April. Die Häufigkeitswerte sind besonders in den Monaten Dezember, Januar und Februar, in denen hauptsächlich Wintersport betrieben wird, um 5 % bis 20 % reduziert. Abbildung 35: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Simonswald (48°_12´N / 8° 02´E; 505 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET < 0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP > 18 hPa), kein Niederschlag (RR < 1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v > 8 m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Abbildung 36: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Simonswald (48°_12´N / 8° 02´E; 505 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 2021-2050. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET < 0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP > 18 hPa), kein Niederschlag (RR < 1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v > 8 m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. 5 ERGEBNISSE 93 Todtnau Abbildung 37 und Abbildung 38 zeigen die Ergebnisse für den Gitterpunkt Todtnau im Südschwarzwald in Form von CTIS. Die Phase mit thermischer Eignung verlängert sich für den Zeitraum 2021-2050 im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990. Sie beginnt Ende Februar und zieht sich bis Anfang November. In den Sommermonaten nimmt die thermische Eignung um 5 % zu. Der Zeitraum, in dem Hitzestress vorkommt, verlängert sich ebenfalls auf den Zeitraum von Mitte April bis Mitte September. Im Juli und August steigen die Häufigkeitswerte der Tage mit Hitzebelastung um ca. 5 % an. Die Kältestressperiode sowie das Vorkommen von Kältestress verringern sich. Die Häufigkeiten erreichen Werte von 70 % bis 95 %. Der Sonnenreichtum hingegen ist das ganze Jahr über vertreten. Im Winter kommt die Sonne allerdings in beiden Vergleichsperioden seltener vor, als in den Sommermonaten. Im Sommer erfährt der Sonnenreichtum in 2021-2050 eine geringfügige Zunahme. Nebel ist ebenfalls das ganze Jahr über vertreten. Gehäuft kommt Nebel allerdings im Winter vor. In den Monaten Januar und Februar nimmt das Nebelvorkommen um 5 % bis 10 % zu. Die Anzahl an schwülen Tagen erhöht sich signifikant. Zudem dehnt sich die Periode mit schwülen Tagen deutlich aus. Sie beginnt im Zeitraum 2021-2050 Anfang Mai und endet Anfang Oktober wieder. Besonders im Juli und August steigen die Häufigkeiten auf bis zu 40_% merklich an. Sie erfahren im Vergleich zur Periode 1961-1990 eine Zunahme um bis zu 20_%. Abbildung 37: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Todtnau (47°_76´N_/ 7° 96´E; 935 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET < 0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP > 18 hPa), kein Niederschlag (RR < 1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v > 8 m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. 94 5 ERGEBNISSE Die Niederschlagssummen nehmen in den Monaten September und Oktober sowie Januar und Februar ab. Insgesamt steigt die prozentuale Häufigkeit der Tage mit Niederschlägen (nassen Tage) leicht an. Stürmische Tage sind in der simulierten Periode ebenso wie in der Referenzperiode ganzjährig vertreten. Es gibt in 2021-2050 keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Sturmereignisse. Die Periode mit guten Schneeverhältnissen für den Wintersport verkürzt sich deutlich. Sie beginnt in 2121-2050 Anfang November und endet Anfang April. Ebenso reduziert sich die Häufigkeit des geeigneten Skifahrpotenzials besonders im Januar und Februar um bis zu 15 %. Abbildung 38: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Todtnau (47°_76´N_/ 7° 96´E; 935 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 2021-2050. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET < 0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP > 18 hPa), kein Niederschlag (RR < 1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v > 8 m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Freiburg Die Abbildungen 39 und 40 stellen die für den Tourismus bedeutenden klimatischen Veränderungen für den Gitterpunkt Freiburg für den Zeitraum 1961-1990 und die Periode 2021-2050 grafisch dar. Thermische Eignung herrscht in Freiburg fast ganzjährig. Verglichen mit der Periode 1961-1990 geht die thermische Eignung in 2021-2050 in den Monaten Juli und August um 5 % bis 15 % zurück. Im Frühjahr (März/April) jedoch nehmen die Häufigkeitswerte für das Vorkommen thermischer Behaglichkeit geringfügig ab. Hitzestress tritt in 1961-1990 von Anfang April bis Ende September auf. In der Vergleichsperiode 20212050 ist Hitzestress bereits Ende März wahrscheinlich und bis Anfang Oktober präsent. Hitzestress gewinnt besonders in den Sommermonaten Juli und August an Bedeutung. Die Häufigkeiten von Hitzestress steigen in der Periode 2021-2050 um 5 % bis 10 %. 5 ERGEBNISSE 95 Abbildung 39: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Freiburg (48°_01´N_/ 7° 77´E; 228 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET < 0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP > 18 hPa), kein Niederschlag (RR < 1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v > 8 m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Abbildung 40: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Freiburg (48°_01´N_/ 7° 77´E; 228 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET < 0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP > 18 hPa), kein Niederschlag (RR < 1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v > 8 m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Kältestress verliert an Bedeutung. Die Häufigkeiten für das Vorkommen von Kältestress reduzieren sich über den ganzen Winter hinweg. Sonnenreichtum ist das ganze Jahr über gegeben. Im Dezember und Januar geht das Vorkommen in 2021-2050 jedoch um 5 % zurück. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nebel auftritt, ist in Freiburg sowohl in 1961-1990 als auch in 2021-2050 ganzjährig gegeben, allerdings nur mit sehr geringen Häufigkeiten von unter 10 %. Die Periode, in der schwüle Tage bedeutend sind, verlängert sich. Während diese Periode in 1961-1990 Anfang Mai beginnt und Anfang Oktober endet, tritt Schwüle in 2021-2050 bereits im März auf. Die Schwüleperiode endet in 2021-2050 ebenfalls wie in der Referenzperiode 1961-1990 Anfang Oktober. In den Hochsommermonaten Juli und August 96 5 ERGEBNISSE steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Schwüle auftritt um 20 % bis 25 %. Die Präsenz von trockenen Tagen nimmt im Frühjahr um 10 % bis 15 % ab. Lang andauernder Regen ist in beiden Vergleichsperioden ganzjährig gleichmäßig mit einer Häufigkeit von 15 % bis 20 % vertreten. Es treten in 2021-2050 keine signifikanten Änderungen auf. Starker Wind nimmt sowohl in 1961-1990 als auch in 2021-2050 ganzjährig Häufigkeitswerte von unter 5 % ein. Das Skifahrpotenzial in Freiburg hat in beiden Perioden keine große Bedeutung. Es beläuft sich auf Häufigkeitswerte bis zu 15 %. Feldberg Abbildung 41 und Abbildung 42 zeigen die simulierten klimatischen Veränderungen für den Gitterpunkt Feldberg in Form von CTIS. Abbildung 41 stellt den Referenzzeitraum 1961-1990 dar, während Abbildung 42 den Vergleichszeitraum 2021-2050 veranschaulicht. Der Zeitraum, in dem thermischer Komfort auftritt, beginnt in 1961-1990 mit geringen Häufigkeiten Anfang März und endet mit Auftrittswahrscheinlichkeiten von unter 5 % Ende Oktober. Dieser Zeitraum dehnt sich in 2021-2050 aus. Das Auftreten von thermischer Behaglichkeit beginnt bereits Ende Februar und endet erst Anfang November. Hitzestress ist in Feldberg sowohl 1961-1990, als auch 2021-2050 relativ unbedeutend. Das Vorkommen von Hitzestress erhöht sich jedoch in den Monaten Juli und August um 2 % bis 5 %. Kältestress nimmt in den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar beträchtlich ab. Das Vorkommen von Tagen mit Kältestress reduziert sich von 75 % bis 90 % in 1961-1990 auf 60 % bis 90 % in 2021-2050. Auch die Periode, in der Kältestress auftritt, verkürzt sich signifikant. Sonnenreichtum ist ganzjährig präsent. Die Veränderungen in 2021-2050 sind nur unwesentlich und können in der Beschreibung vernachlässigt werden. Nebel tritt in beiden Vergleichsperioden ganzjährig auf. In den Wintermonaten ist die Wahrscheinlichkeit der Präsenz von nebelreichen Tagen sowohl in 1961-1990 als auch in 2021-2050 erhöht. Schwüle ist in Feldberg in 1961-1990 relativ unbedeutend und tritt mit geringen Häufigkeitswerten von Juni bis August auf. In 2021-2050 verlängert sich der Zeitraum, in dem Schwüle relevant ist von Anfang Mai bis Anfang Oktober. Die Häufigkeiten des Auftretens von Schwüle steigen in den Monaten Juni bis August in 2021-2050 um bis zu 20_% an. Trockene Tage sind das ganze Jahr hindurch mit Häufigkeiten von 35 % bis 70 % je Dekade präsent. Im Frühjahr und Herbst nimmt die Häufigkeit der trockenen Tage jeweils um ca. 5 % ab. Nasse Tage sind in beiden Vergleichsperioden ganzjährig mit Häufigkeiten von 20 % bis 40 % vertreten. Es treten auch beim langen Regen keine bedeutenden Veränderungen auf. Bei der Betrachtung des starken Windes sind die Veränderungen von der Referenzperiode 1961-1990 zum Vergleichszeitraum 2021-2050 vernachlässigbar. Starker Wind tritt ganzjährig auf. Im Winter erhöhen sich die Häufigkeiten von Starkwindereignissen um 5 % bis 10 % in beiden Perioden. Das Skifahrpotenzial erfährt 5 ERGEBNISSE 97 besonders in den Monaten Januar und Februar eine deutliche Abnahme um 10 % bis 15 %. Der Zeitraum, in dem Schneesicherheiten mit einer Schneedecke von unter 10 cm Höhe wahrscheinlich sind, nimmt in 2021-2050 um vier Dekaden (40 Tage) ab. Während in 19611990 ein Skifahrpotenzial von Mitte Oktober bis Ende April gegeben ist, beginnt es in 20212050 Anfang November und dauert bis Anfang April. Abbildung 41: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Feldberg (47°_86´N_/ 8° 07´E; 1076 m) für die Periode 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET_<_0_°C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP > 18 hPa), kein Niederschlag (RR < 1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v > 8 m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Abbildung 42: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Feldberg (47°_86´N_/ 8° 07´E; 1076 m) für die Periode 2021-2050. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET_<_0_°C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP > 18 hPa), kein Niederschlag (RR < 1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v > 8 m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. 6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE 99 6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE In der vorliegenden Arbeit werden aufgrund der Klimawandelproblematik die klimatischen Veränderungen am Beispiel von insgesamt 11 Gemeinden im Schwarzwald untersucht (siehe Kapitel 4.1). Die Gemeinden werden gezielt in der Nähe von Standorten ausgewählt, an denen der DWD Wetterstationen betreibt, um Vergleichswerte für die simulierten Daten verfügbar zu haben. Die ausgewählten Stationspunkte bedecken alle Gebirgsteile und weisen unterschiedliche Höhenlagen auf. Bei allen Gemeinden kann unter Berücksichtigung der Höhe ein vergleichbarer Trend in der klimatischen Entwicklung festgestellt werden. Daher werden in dieser Arbeit nicht die Ergebnisse aller untersuchten Gitterpunkte (Gemeinden) einzeln beschrieben. Die für den Tourismus wichtigen Informationen zu den Gemeinden Bad Wildbad, Baiersbronn, Enzklösterle, Sankt Blasien, Schonach und Titisee sind im Anhang 2 bzw. 3 tabellarisch sowie in Form von Klima-Tourismus-InformationsSchemata (CTIS) aufgeführt. Es werden die bereits im Ergebnisteil (Kapitel 5) beschriebenen Gitterpunkte Bad Rippoldsau-Schapbach (730 m), Simonswald (505 m) und Todtnau (935 m) repräsentativ für Nord-, Mittel- und Südschwarzwald sowie Freiburg (228 m) und Feldberg (1076 m), die bei der Analyse am niedrigsten bzw. am höchsten gelegenen Gitterpunkte, diskutiert. Es ist bei allen fünf Gemeinden kein signifikanter Trend in der Niederschlagsvariabilität erkennbar. Jedoch ist zu beachten, dass der Niederschlag eine sehr sensible Größe ist, die lokal großen Schwankungen unterworfen ist. Es müssen also nicht zwingend alle Regionen diesem Trend folgen. Die jährlichen Niederschlagssummen werden sich nicht wesentlich ändern, jedoch wird eine Umverteilung der Niederschläge stattfinden. Die Niederschläge in den Übergangszeiten, im Frühling und im Herbst sowie im Winter werden in ihrer Summe zunehmen, die Sommerniederschläge hingegen werden sich reduzieren. Allerdings wird im Winter durch die mit dem Klimawandel einhergehenden höheren Lufttemperaturen immer mehr Niederschlag in Form von Regen, nicht jedoch in Form von Schnee fallen. Der geringe Teil des Niederschlages, welcher in Form von Schnee fällt, wird aufgrund der höheren Boden- und Lufttemperaturen sehr schnell wieder schmelzen. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko für Naturgefahren. Es kann vermehrt zu Überflutungen kommen, welche gefährliche Hochwasser mit sich bringen. Ebenso ist es in der Periode 2021-2050 wahrscheinlicher, dass Bodenerosion, welche Baumentwurzelungen bis hin zu einem deutlichen Bestandesrückgang verursachen kann, zu einem bedeutenden Problem wird. Sowohl der Kältestress, als auch das Skifahrpotenzial werden merklich abnehmen. Diese beiden Parameter sind gekoppelt. Die Abnahme ist eindeutig auf die Zunahme der 100 6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE Lufttemperaturen zurückzuführen. Durch die Abnahme des Kältereizes steigt die thermische Behaglichkeit. Dies hat besonders in den höheren Gebirgslagen positive Auswirkungen auf den Menschen. Betrachtet man die Schneeverhältnisse in den diskutierten Gemeinden Bad Rippoldsau-Schapbach, Feldberg, Simonswald und Todtnau, lässt sich bei unterschiedlichen Schneedeckenhöhen der selbe abnehmende Trend feststellen (siehe Anhang 4). Freiburg wird bezüglich des Skifahrpotenzials nicht betrachtet. Bad Rippoldsau-Schapbach weist die geringste Anzahl der Tage mit Schneevorkommen auf, was auf seine geografische Lage zurückzuführen ist. Obwohl der Gitterpunkt Feldberg (1076 m) der bei der Betrachtung am höchsten gelegene Gitterpunkt ist, weist er im Vergleich zu Todtnau (935 m) nur sehr geringe Häufigkeiten des Vorkommens von Skifahrpotenzial auf. Laut ROTH ET AL. (2005) liegt die mittlere Anzahl natürlicher Schneetage (SN > 10 cm) pro Jahr (1990-2002) auf dem Feldberg bei 50 Tagen bis 56 Tagen (siehe Anhang 5). Mit den auf dem Regionalmodell REMO basierenden Berechnungen wurden für den Gitterpunkt Feldberg lediglich 33 Schneetage bei gleicher Schneedeckenhöhe ermittelt. Somit wird die Schneedeckenhöhe und mit ihr das Skifahrpotenzial von REMO deutlich unterschätzt. Diesbezüglich ist es nahe liegend, das Skifahrpotenzial nicht nur an einem Gitterpunkt, sondern über eine größere Fläche gemittelt zu berechnen, so wie es beim Niederschlag vorgenommen wird. Laut ROTH ET AL. (2005) weisen im Jahr 2002 (Mittelwert von 1992-2002) alle Lagen von Nord- und Südschwarzwald eine Schneedeckenandauer von über vier Wochen auf. Betrachtungen für die Zukunft zeigen, dass sich die lang anhaltende Schneedecke um bis zu einer Woche reduzieren wird (siehe Anhang 6). Dabei zeigt der Südschwarzwald mit einem Rückgang der Schneedeckendauer von 0,92 Tagen pro Jahr den stärksten Trend. Im Gegensatz dazu ist der Rückgang der Schneedeckenandauer im Nordschwarzwald mit 0,68 Tagen pro Jahr vergleichsweise moderat. Bei der Fortsetzung des beobachteten Erwärmungstrends kann im Jahr 2025 eine Schneedeckenandauer von über vier Wochen nur noch in den höchsten Lagen des Südschwarzwaldes und im Gebiet der Hornisgrinde (Nordschwarzwald) erwartet werden. Eine Schneedeckenandauer von über 14 Tagen ist unterhalb 1200 m bis 1300 m über NN regelmäßig nicht mehr zu erwarten (siehe Anhang 6). Die Analysen von ROTH ET AL. (2005) basieren auf den Emissionsszenarien des IPCC aus dem Jahre 2001. Dies ist bei der Interpretation zu berücksichtigen, da die neuesten Erkenntnisse des IPCC (2007) stärkere Veränderungen aufzeigen. Infolgedessen muss im Vergleich zu ROTH ET AL. (2005) mit einer stärkeren Reduktion der Schneedecke gerechnet werden. Aus SCHÖNBEIN UND SCHNEIDER (2003) geht eine besonders negative Entwicklung der Schneedecke im Schwarzwald verglichen mit anderen deutschen Mittelgebirgen hervor. Dies lässt sich mit seiner geografischen Lage in der wärmsten Region Deutschlands begründen. Allgemein sind die deutschen Mittelgebirge schon derzeit vulnerabel bezüglich des Wintersports. Gleichzeitig zeigt die Analyse der Schneeverhältnisse von FRANZ (2004), dass in den deutschen 6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE 101 Mittelgebirgen auch in den vergangenen Jahrzehnten die natürlichen Voraussetzungen für Wintersport nicht erfüllt werden konnten. Somit bleibt nach schneearmen Wintern der Tourismus im nächsten Jahr weitestgehend aus. Es erfolgt demnach eine Konzentration des Tourismus in den Alpen, in denen bisher ausreichende Schneeverhältnisse zur Betreibung des Wintersports vorhanden sind (FRANZ, 2004). Eine Studie von SEIFERT (2004) über das Fichtelgebirge (Höchster Punkt: Schneeberg mit 1051 m Höhe über NN) ergab ebenfalls, dass sich die Schneesicherheit seit 1960 deutlich verringert hat. In der Zeit von 1972-2002 nahm an 13 von 14 untersuchten Stationen die Anzahl der Tage mit Schneefall signifikant ab. Unter der Annahme einer Erhöhung der Lufttemperatur im Winter in dieser Region um 0,4 °C pro Dekade könnte bis zum Jahr 2060 nur noch in einem von sechs betrachteten Skigebieten Wintersport betrieben werden. Bereits bis 2025 werden sich die natürlichen Schneeverhältnisse sowie das Beschneiungspotenzial im Fichtelgebirge deutlich negativ entwickeln. Ein wirtschaftlich tragbarer Skibetrieb nach 2025 erscheint im Fichtelgebirge äußerst unwahrscheinlich (SEIFERT, 2004). GÜNTHER (2004) belegt, dass sich seit 1950 in Bayern und Baden-Württemberg die Schneedeckendauer in den niederen Lagen (bis 300 m) um 30 % bis 40 % reduziert hat, während die Abnahme in den mittleren Lagen (300 m bis 800 m) lediglich bei 10 % bis 20 % lag. Durch die Abnahme des Skifahrpotenzials werden Wintersporttouristen stark in ihrer Aktivität eingeschränkt. Somit wird den höheren Lagen besonders im Winter eine enorme Bedeutung beigemessen werden, weil sich der traditionelle Wintersport allenfalls dort durchführen lässt. Es ist zu befürchten, dass in den höheren Lagen dann ein enormer Andrang vor allem durch Tagestouristen stattfinden wird. Die Tourismusindustrie im Schwarzwald definiert sich vorwiegend über ihr reichhaltiges Wintersportangebot. Daher wird mit allen möglichen Mitteln versucht, die Attraktivität des Gebirges als Wintersportgebiet zu erhalten. Eine Beschneiung zur Erhöhung der Schneesicherheit und Saisonverlängerung ist nur kurz- bis mittelfristig geeignet, da bei steigenden Lufttemperaturen eine Beschneiung in tieferen Lagen nicht mehr möglich sein wird (ZEBISCH ET AL., 2005). Zusätzlich kann eine künstliche Beschneiung aufgrund der großen Variabilität des Klimas keine absolute Schneesicherheit gewährleisten. Die internationale Alpenschutzkommission CIPRA (1989) deklariert eine Lufttemperatur von minus 2_°C und eine relative Luftfeuchte von 65 % als Grenzwerte für einen lohnenden Einsatz von Beschneiungsanlagen Nicht zu unterschätzen sind die hohen Kosten und die negativen ökologischen Wirkungen, welche die künstliche Beschneiung mit sich bringt. Daher rechnet sich eine künstliche Beschneiung nur für stark frequentierte Pisten mit einer hohen vorhandenen Beförderungskapazität (LUTZ, 2000). Der Wasserbedarf für eine technische Schneedecke von 25 cm Mächtigkeit ist bei ca. 1200 m³ pro Hektar anzusetzen (ROTH ET AL., 2001). Der Schwarzwald gilt besonders für Senioren und Anfänger als sehr 102 6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE bedeutendes Wintersportgebiet. Trotzdem bietet das Gebirge in den höheren Lagen zusätzlich sog. „Funpisten“ für die jüngere Generation. Der typische Charakter des Schwarzwaldes als Wintersportgebiet wird infolge des Klimawandels verloren gehen. Es muss davon ausgegangen werden, dass in naher Zukunft im Schwarzwald allenfalls noch in den höchsten Gipfellagen (Feldberg, Hornisgrinde) Wintersport betrieben werden kann. Jedoch kann auch hier keine Schneegarantie gegeben werden. Nach ELSASSER UND BÜRKI (2002), BENISTON (2003) sowie ZEBISCH ET AL. (2005) kann bis zum Ende des 21. Jahrhunderts eine Schneesicherheit erst ab einer Höhe von 1500_m gegeben werden. Daraus lässt sich folgern, dass eine Schneesicherheit und somit die Möglichkeit zur Ausübung von Wintersportaktivitäten den Touristen in den deutschen Mittelgebirgen nicht mehr garantiert werden kann. Zudem darf nicht vernachlässigt werden, dass die Pisten an Länge und die jeweiligen Skigebiete an Fläche verlieren, wenn sich die Schneegrenze immer weiter in höhere Lagen verschiebt. In Zukunft kann mit einer Konzentration des Skitourismus auf die höheren Lagen der zentralen Alpen gerechnet werden (ZEBISCH ET AL., 2005). Daher ist es von immenser Bedeutung, dass von ökonomischer wie auch von ökologischer Seite daran gearbeitet wird, den Schwarzwald auch im Winter für Touristen attraktiv zu halten. Sowohl die Tourismusindustrie als auch die Urlauber benötigen ein gewisses Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Bisher sind von Seiten des Tourismussektors keine Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel unternommen worden, so dass für den Wintersportbereich in Deutschland ohne weitere Maßnahmen eine hohe und für die weiteren Tourismusformen eine mäßige Vulnerabilität besteht. Die Hauptursache liegt in der mangelnden Auseinandersetzung des Tourismus mit der Klimawandelproblematik und mit dem Thema Klimawandel. Jedoch ist der Tourismussektor in Deutschland in der Lage bestimmte Anpassungsmaßnahmen in der Zukunft zu vollziehen (ZEBISCH ET AL., 2005). Eine Vielzahl der Touristen im Schwarzwald sind Naherholungssuchende, die sich schon derzeit spontan an die gegenwärtigen Bedingungen anpassen und ihre Aktivitäten variabel gestalten. Für die Übernachtungsgäste im Schwarzwald gilt es, dem Wintersport ein attraktives Alternativprogramm bieten zu können. In Zukunft werden die Urlaubsgäste im Winter ihren Fokus nicht mehr ausschließlich auf den Wintersport legen können. Es werden andere Urlaubsvorhaben im Vordergrund stehen und die Option zum Skifahren wird geboten sein, sofern die klimatischen Verhältnisse es zulassen. An schönen Wintertagen werden auch Aktivitäten wie Mountainbiking möglich sein, die ehemals als typische Sommeraktivitäten galten. Es wird immer mehr auf den Ganzjahrestourismus gesetzt, der sommerliche und winterliche Aktivitäten vereint. Zudem wird darauf gesetzt, die touristischen Möglichkeiten aufgrund der instabilen Klima- und Wetterbedingungen zu erweitern in Richtung wetterunabhängige Ganzjahresangebote, z. B. 6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE 103 Wellnessoasen, Fitnesscenter, Ausstellungen, Kulturgeschichte, kulinarische Besonderheiten, Vorträge, Konzerte (ZEBISCH ET AL., 2005). Als Folge des globalen Lufttemperaturanstiegs werden thermische Behaglichkeit, Hitzestress, schwüle Tage, stürmische Tage sowie die Variabilität der klimatischen Parameter zunehmen. Hierbei wird deutlich, dass auch die Höhenlage eines Ortes oder eines Gebietes eine große Bedeutung für das menschliche Wohlbefinden hat. Je höher eine Gemeinde liegt, desto unbedeutender sind Hitzestress und Schwüle. In den höheren Schwarzwaldlagen wird die thermische Behaglichkeit zukünftig deutlich zunehmen, während der thermische Komfort in tiefer gelegenen Gebieten besonders im Sommer aufgrund der hohen Hitzebelastung und der häufig vorkommenden Schwüle oftmals abnimmt. Höher gelegene Orte erfahren somit sowohl im Sommer als auch im Winter einen klimatischen Bedeutungsaufschwung für den Tourismus. Schwüle ist wohl der Parameter, welcher den größten Bedeutungsaufschwung im Zuge des Klimawandels hat. Im Schwarzwald liegt die Höhengrenze für die geringsten Schwülewerte bei 750 m über NN (HARLFINGER, 1975). Das Schwülevorkommen wird sich jedoch in allen Höhenlagen des Gebirges merklich steigern. Die stürmischen Tage werden minimal zunehmen, stärker wird sich jedoch die Intensität der Sturmereignisse verändern. Folglich werden die Sturmereignisse in ihrer Erscheinung intensiver sein. Die Sommersaison wird v. a. in den höheren Lagen durch die zunehmende thermische Behaglichkeit für den Tourismus an Bedeutung gewinnen. Die Sommermonate werden trockener und heißer werden. Daher wird es mehr Tage geben, an denen die Möglichkeit zum Wandern in höheren Lagen oder Schwimmen in einem der Gebirgsseen besteht (ZEBISCH ET AL., 2005). In tiefer gelegenen Gebieten werden sich die thermischen Bedingungen im Sommer eher verschlechtern. Die tieferen Lagen werden zunehmend mit Hitzestress und Schwüle konfrontiert sein. Sie sind durch den Klimawandel eher benachteiligt. Dabei werden die Touristen im Sommer eher höher gelegene Gebiete aufsuchen, um möglichst optimalen thermischen Bedingungen zu begegnen und der Hitze in ihren Wohnorten zu entkommen. Ein weiteres Problem stellt die Ausweisung von Heil- und Kurbädern dar. Durch den Lufttemperaturanstieg ist zu befürchten, dass einige tiefer gelegene Gemeinden ihrer Funktion als Kurort durch die Klimaveränderungen nicht mehr gerecht werden können. Es ist zu überlegen, ob die Richtlinien für die Ausweisung von Kurorten langfristig den sich verändernden klimatischen Bedingungen angepasst werden müssen. Dabei ist es interessant zu untersuchen, ob bzw. wie sich die Menschen an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen und wenn ja, wie lange der Anpassungsprozess dauert. 104 6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE Die Frage, in welchem Ausmaß sich Tourismuspotenzial und Ökosystem in deutschen Mittelgebirgsregionen unter modifizierten klimatischen Bedingungen verändern, ist noch ungeklärt. Außerdem ist fraglich, ob die Biodiversität mehr durch anthropogene oder natürliche Parameter beeinflusst wird und in wie fern der Mensch die Attraktivität des Gebirges durch seinen Einfluss beeinträchtigt. Flora und Fauna werden sich im Schwarzwald längerfristig neu zusammensetzen. Durch die sich verändernden Bedingungen für die Pflanzen werden diese in höhere Gebirgsteile wandern. Die Tiere werden entsprechend ihrem Nahrungsangebot mitziehen. Hierbei ist zu bedenken, dass Arten nicht ewig nach „oben“ wandern können. Irgendwo ist immer der höchste Punkt erreicht. Wenn sie unter den gegebenen Bedingungen in den höchsten Lagen nicht überleben können, wird die jeweilige Population aussterben. Dafür werden sich neue Arten, deren Ansprüche im Schwarzwald gedeckt werden können, einfinden. Durch die im Sommer besonders starke Frequentierung der Schwarzwaldhochlagen expandiert ein Konflikt zwischen Naturschutz und Tourismus. Die Touristen schädigen Natur und Landschaft beispielsweise durch Zertrampeln oder Pflücken seltener Gebirgspflanzen, Nichteinhalten der ausgezeichneten Wege, Lärm und Aufschrecken von Wild. Konflikte bestehen jedoch nicht ausschließlich zwischen Natur und Tourismus. Weitere Konfliktpotenziale im Tourismus bringen soziale Störungen, wie beispielsweise freilaufende Hunde, Radfahrer auf Wegen, Waldbewirtschaftung (Lärm durch Motorsägengeräusche, Sperrungen bei Baumfällarbeiten) und hohe Besucherintensitäten mit sich (JUDS, 2006). Der Schwarzwald wird jedoch aufgrund seines Mittelgebirgscharakters auch in Zukunft für den Tourismus sowohl im Sommer als auch im Winter attraktiv bleiben. Der Tourismus im Schwarzwald ist ein bedeutender wirtschaftlicher Sektor im Vergleich zu anderen deutschen Mittelgebirgen wie Harz, Taunus und Rothaargebirge (FRANZ, 2004). Aufgrund der Fernwirkungen des hohen Bewaldungsgrades wird sich das deshalb auch als Waldklima bezeichnete Mittelgebirgsklima weiterhin positiv auf das menschliche Befinden auswirken. In waldreichen Lagen ist die Ozonbelastung durch die natürliche Filterfunktion der Wälder geringer. Außerdem ist der Gehalt an Staub in der Luft minimiert. Der Tages- und Jahresgang der Lufttemperatur ist in waldreichen Gebieten ausgeglichener. Daher verliert die Wärmebelastung an Bedeutung. Die guten Bedingungen für Rekonvaleszenz und Erholung werden durch die Schonfaktoren des Waldklimas weiterhin erhalten bleiben24 (JENDRITZKY ET AL., 1998). 24 http://www.rlp-info.de/index.php?id=158 7 SCHLUSSFOLGERUNGEN UND AUSBLICK 105 7 SCHLUSSFOLGERUNGEN UND AUSBLICK In dieser Arbeit wurde eine Klimaanalyse für verschiedene Stationspunkte im Schwarzwald durchgeführt. Unter Verwendung des Klimaszenarios A1B (business as usual) des regionalen Klimamodells REMO, welches am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg entwickelt wurde, wurden klimatische Parameter für den Zeitraum 1961-2050 berechnet. Die Periode 1961-1990 galt hierbei als Klimanormalperiode, während der Zeitraum 2021-2050 die Vergleichsperiode darstellte. Für die Analyse des Tourismuspotenzials wurden die tourismusklimatisch relevanten Parameter thermische Behaglichkeit, Kälte- und Hitzestress, Sonnenreichtum, Nebel, „Schwüle“, Niederschlag, Wind und Skifahrpotenzial näher betrachtet. Die Tageswerte der untersuchten Variablen bezogen sich auf 14 Uhr, da um diese Uhrzeit im Allgemeinen die maximalen Tageswerte erreicht werden und sich viele Menschen im Freien bewegen. Einzig der Niederschlag repräsentierte die Tagessumme. Es wurden human-biometeorologische (thermische, physikalische und ästhetische) Kriterien mit für die Tourismusklimatologie entsprechenden Schwellenwerten für die Bewertung des thermischen Wohlbefindens des Menschen verwendet, welche anschließend in Häufigkeitsklassen zusammengefasst wurden. Diese Häufigkeitsklassen der beschriebenen Parameter wurden für die ausgewählten Gitterpunkte (Gemeinden) in 10Tages-Intervallen in Form von Klima-Tourismus-Informations-Schemata (CTIS) dargestellt. Hierbei wurden die prozentualen Veränderungen von der Referenzperiode zur simulierten Periode aufgezeigt. Somit konnten Aussagen über die klimatische Entwicklung und damit über das Tourismuspotenzial im Schwarzwald getroffen werden. Es handelt sich bei den Ergebnissen und deren Auswertungen nicht um Wettervorhersagen, sondern um Simulationen über tourismusklimatisch relevante, human-biometeorologische Parameter, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten werden. Es werden allenfalls Entwicklungsmöglichkeiten des Klimas für die Zukunft gegeben. Das für die Simulationen dieser Arbeit verwendete A1B-Szenario wird auch als „business as usual“ bezeichnet. In diesem Szenario wächst die Weltbevölkerung nur langsam und der Wohlstand verteilt sich gleichmäßig. Es besteht ein hoher Energiebedarf, der aber bis zum Jahr 2100 zu großen Teilen durch nicht-fossile Energiequellen gedeckt ist. Im A1B-Szenario ist der Anteil fossiler und nicht-fossiler Energiequellen ausgewogen (IPCC, 2007). Es ist interessant, zusätzlich die Simulationen für das „worst case“ und „best case“ Szenario (A1FI bzw. A2, B1) zu betrachten, um die gesamte Spannbreite der möglichen klimatischen Entwicklungen aufzeigen zu können. 106 7 SCHLUSSFOLGERUNGEN UND AUSBLICK Die untersuchten Gemeinden werden nicht punktgenau analysiert. Es werden in diesem Sinne keine einzelnen Stationspunkte simuliert, sondern Flächen (10 km x 10 km), auf denen die jeweiligen Gemeinden liegen. Nahe beieinander liegende Gemeinden fallen oftmals auf denselben Gitterpunkt. In dieser Arbeit trifft das auf Feldberg und Hinterzarten zu. Für diese Gemeinden werden aus der verwendeten Methode identische Ergebnisse abgeleitet. Daraus lässt sich schließen, dass unter Verwendung dieser Methode keine Aussagen über ein Gemeindegebiet getroffen werden können, sondern einzig Mittelungen über die Gesamtfläche der Gitterbox, auf welche das Gemeindegebiet fällt. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass alle Größen, auch die Höhe über dem Meeresspiegel, über die gesamte Fläche gemittelt sind. Daher ist von Gitterpunkten die Rede, auf deren Fläche der beschriebene Ort liegt. Um punktgenaue Aussagen zu den einzelnen Gemeinden treffen zu können, müssten höher aufgelöste Daten erstellt werden, z. B. mit Hilfe des DownscalingVerfahrens, die eine Auflösung von bis zu 1 km x 1 km erreichen können. Um weiträumigere und detailliertere Aussagen treffen zu können, ist es sinnvoll, sich die Flächen in Form von Karten zu betrachten. Das Regionalmodell REMO weist bezüglich der Modellierung des Niederschlags einige Defizite auf. Sowohl Niederschlag als auch Lufttemperatur werden von REMO überschätzt. Daher wird empfohlen, den Niederschlag über vier bis neun Gitterboxen zu mitteln, um die Ergebnisse mit denen der Beobachtungsstationen vergleichen zu können. Besonders orografisch stark strukturiertem Gelände muss daher große Sorgfalt bei der Interpretation der Niederschlagsverteilung beigemessen werden. Es ist wichtig, die Modellierung mit anderen Modellen, beispielsweise CLM durchzuführen und die Ergebnisse mit denen von REMO zu vergleichen. Regionale Modelle weisen oftmals große Unterschiede in der Modellierung auf, daher sollten die Ergebnisse nicht nur auf einem Modell beruhen. Für die Beschreibung des thermischen Empfindens des Menschen wurde unter einer Vielzahl von existierenden thermischen Indizes die Physiologisch Äquivalente Temperatur (PET) ausgewählt. Jedoch weist PET neben vielen Vorteilen (z. B. gute Realisierung der mittleren Strahlungstemperatur) auch Nachteile auf. Ein wesentlicher Nachteil ist die Unterschätzung der Feuchte. Ein generelles Problem bei der Berechnung von PET liegt in der Konstanz des Bekleidungsfaktors. Dabei wird ganzjährig mit einem fixen Bekleidungsfaktor von 0,9 clo gerechnet. Eine realitätsnähere Berechnung von PET unter Berücksichtigung eines den Jahreszeiten angepassten Bekleidungsfaktors führt jedoch zu zusätzlichen aufwändigen und komplexen Problemen in der Implementierung von PET. Im Laufe der Modifizierung von thermischen Indizes wurde die Gefühlte Temperatur (GT), die der Öffentlichkeit aber noch nicht zugänglich ist, entwickelt. Sie beruht ebenfalls auf der Energiebilanzgleichung und berücksichtigt zusätzlich den Bekleidungsfaktor. Der Mensch hat somit die Möglichkeit, seine Kleidung in weiten Bereichen so zu variieren, dass er einen den 7 SCHLUSSFOLGERUNGEN UND AUSBLICK 107 äußeren Bedingungen angepassten Komfort erreicht. Ob mit der GT realitätsnähere Werte erreicht werden können als beispielsweise mit PET, ist noch fraglich. Um die Bedeutung des Bekleidungsfaktors genauer zu untersuchen, würde es sich anbieten, die Modellierungen unter Berücksichtigung der GT anstelle der PET durchzuführen und die Ergebnisse zu vergleichen. Eine weitere Möglichkeit, das thermische Empfinden von Menschen mittels eines thermischen Index zu berechnen, liegt im Universellen Thermischen Klimaindex (JENDRITZKY ET AL., 2006). Dieser befindet sich noch im Entwicklungsstadium und soll einmal den neuesten Stand der Technik repräsentieren. In weiteren Untersuchungen ist es sicherlich interessant, den Fokus verstärkt auf die Biodiversität zu legen. Es wird als bekannt vorausgesetzt, dass sich im Zuge des Klimawandels sowohl Flora als auch Fauna an die neuen Bedingungen anpassen müssen bzw. dass sich die Artenzusammensetzung verändern wird. Die klimatischen Veränderungen bringen Verschiebungen in den phänologischen Phasen der Organismen mit sich. Der Frühling beginnt somit früher. Die Verschiebungstrends liegen bei den unterschiedlichen Arten zwischen 1,4 und 3,8 Tagen pro Dekade. Diese Zahlen beruhen auf Untersuchungen ab den 1950er Jahren (STUDER ET AL., 2005). Viele Arten überstehen lange Phasen der Klimainstabilität. Eine Vielzahl der Tiere hat bessere Möglichkeiten als Pflanzen, sich an die veränderliche Witterung anzupassen. Im Gegensatz zu Pflanzen sind sie mobil, d. h. sie können ziehen und sich neue Gebiete suchen, in denen sie leben können und welche ihren Bedürfnissen angepasst sind. Das Ausmaß des Klimawandels auf Ökosysteme, welcher besonders durch menschlichen Einfluss auf das Klimasystem beschleunigt wird, ist derzeit nicht bis ins Detail nachvollziehbar. Durch den erhöhten CO2-Eintrag in die Wälder verkürzt sich der Generationenzyklus der Bäume. Als großer Nachteil ergibt sich daraus, dass die Immunität des Individuums nicht mehr gegeben ist. Die Baumartenzusammensetzung wird sich verändern. Zudem werden Wetterextreme, beispielsweise große Sturmereignisse, Dürreperioden oder Starkniederschläge, welche für Waldbestände das Risiko von Kalamitäten mit sich bringen, zukünftig verstärkt auftreten. Waldbestände müssen demzufolge in Zukunft eine höhere Stabilität aufweisen. Es ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen im Zuge des Klimawandels auch die Schwächung und Schädigung der Pflanzen, besonders der Bäume, durch vermehrtes Vorkommen von Insekten (z. B. Borkenkäfer) zu betrachten. Schon jetzt muss damit begonnen werden, die Wälder bezogen auf das Klima zukunftsorientiert zu bewirtschaften. Landschaftsbild, Flora und Fauna sind für den Tourismus äußerst relevant. Daher sollten diese Faktoren auch bei der Betrachtung von Tourismus und Klima nicht vernachlässigt werden. Das Auftreten von bisher gebietsfremden Insekten kann sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit der Tourismusindustrie auswirken, da 108 7 SCHLUSSFOLGERUNGEN UND AUSBLICK sich somit das gesundheitliche Gefahrenpotenzial erhöht. Es ist in diesem Zusammenhang auch interessant, in wie weit der hohe Bewaldungsgrad des Schwarzwaldes das Klima beeinflusst bzw. Auswirkungen auf den lokalen Klimawandel hat. Weiterführend dazu ist es wichtig zu untersuchen, wie hoch der Bewaldungsgrad eines Gebietes sein muss, damit das Klima dadurch positiv beeinflusst wird und die zahlreichen Schonfaktoren des Waldklimas auf den menschlichen Organismus gesundheitsfördernd einwirken. Der Schwarzwald gilt als sehr beliebtes Urlaubsziel. Sowohl im Sommer als auch im Winter zieht das Gebirge Besuchermassen an. Der Druck auf das Gebirge nimmt speziell an den Wochenenden zu. Im Winter sind besonders die höheren Lagen durch Wintersportler sehr stark frequentiert. In Zukunft werden die Sommer immer wärmer und trockener. Dadurch wird sich die Sommersaison erheblich verlängern. Der Schwarzwald wird bedingt durch den Klimawandel attraktiver für Sommersportler, ebenfalls besonders in den höheren Lagen. Es wird nicht nur der Tourismus vom Klimawandel beeinflusst, sondern dieser trägt umgekehrt auch zu erhöhtem CO2-Ausstoß bei. Durch den Transport zum Urlaubsort werden Treibhausgase emittiert. Die größten Emissionen erreichen die Atmosphäre durch die Anfahrt zum Urlaubsort mittels eigenem PKW. Insgesamt trugen im Jahre 1999 in Deutschland private Übernachtungsreisen im Inland rund 1,6 % an der gesamten deutschen Treibhausgasemission pro Jahr bei (SCHMIED ET AL., 2001; TODD, 2003). Durch die zunehmenden Besucherintensitäten besonders in den höheren Lagen des Schwarzwaldes, ist es auch bedeutend zu untersuchen, inwieweit der Tourismus auf das Gebirge einwirkt bzw. es ökologisch belastet, welche Schäden tourismusbedingt entstehen und wie man diesen zukünftig vorbeugen kann. In den bereits vorhandenen nationalen und internationalen Studien zeigt sich, dass der Fokus der Forschung hauptsächlich auf den Wintertourismus gelegt wird (ABEGG, 1996; BALAZIK, 2001; SCOTT, 2003; KÖNIG UND ABEGG, 1997; BREILING UND CHARAMZA, 1999; ELSASSER UND MESSERLI, 2001; ELSASSER UND BÜRKI, 2002; FRANGIALLI UND PASSAQUIN, 2003; SCOTT UND JONES, 2005, 2006; BEHRINGER ET AL., 2000; HAMILTON ET AL., 2003; SCOTT ET AL., 2003; O’BRIEN ET AL., 2006). Es gibt wenige Studien, die sich intensiv mit dem durch die Klimaveränderungen bedingten Wandel im Sommertourismus beschäftigen. Dies liegt wohl daran, dass die Änderungen im Sommertourismus sowohl von Seiten der Touristen, als auch von Seiten der Tourismusindustrie noch nicht so sehr wahrgenommen werden und noch keine Gefahr für den Sommertourismus besteht. Im Vergleich zum Sommertourismus bringt der Wintertourismus mehr Gefahrenpotenziale mit sich. Dementsprechend ist es von großer Bedeutung, deren Ausmaß abzuschätzen. 7 SCHLUSSFOLGERUNGEN UND AUSBLICK 109 Es ist allgemein bekannt, dass sich die Auswirkungen des „Global Warming“ erst bedeutend in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts abzeichnen. Auf diesen Zeitraum wird in dieser Arbeit nicht eingegangen. Daher ist es sicherlich vorteilhaft auch die Modelldaten der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts auszuwerten, um Aussagen über die gravierenden Änderungen treffen und Tourismusstrategien entwickeln zu können. LITERATURVERZEICHNIS IX LITERATURVERZEICHNIS ABEGG B. (1996): Klimaänderung und Tourismus-Klimafolgenforschung am Beispiel des Wintertourismus in den Schweizer Alpen. Schlussbericht NFP 31. vdf Hochschulverlag an der ETH Zürich. AGNEW M. D., VINER D. (2001): Potential impacts of climate change on international tourism. Tourism and Hospitality Research 3 (1), 37-60. 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UV Ultraviolett UVI UV-Index v Windgeschwindigkeit VV Windgeschwindigkeit VDI Verein Deutscher Ingenieure VP Dampfdruck W Tagesmittelwert der Windgeschwindigkeit WHO World Health Organization WMO World Meteorological Organization ABBILDUNGSVERZEICHNIS XXIII ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Atmosphärische Wirkungskomplexe.................................................................. 9 Abbildung 2: Thermischer Wirkungskomplex ....................................................................... 11 Abbildung 3: Kriterien der Bevölkerung für die Auswahl eines Tourismusortes in Prozent. ............................................................................................................................... 32 Abbildung 4: Bioklimakarte Schwarzwald und ihre bioklimatische Bewertung ...................... 43 Abbildung 5: Topografische Karte von Baden-Württemberg mit Hervorhebung der untersuchten Gemeinden..................................................................................................... 49 Abbildung 6: Emissionsszenarien ........................................................................................ 58 Abbildung 7: Das Modellgebiet von REMO .......................................................................... 59 Abbildung 8: Schematischer Aufbau des Modells RayMan .................................................. 61 Abbildung 9: Grafische Oberfläche der Windowsversion von RayMan................................. 62 Abbildung 10: Ausschnitt aus der RayMan Ausgabedatei für den Zeitraum 1961-2000. ...... 63 Abbildung 11: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Feldberg (47° 86´N / 8° 07´E; 1076 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 1961-1990 ........................................................................................................................... 65 Abbildung 12: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Feldberg (47° 86´N / 8° 07´E; 1076 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 2021-2050 ........................................................................................................................... 66 Abbildung 13: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Bad Rippoldsau-Schapbach (48° 42´N / 8°_36´E; 730 m) für den Zeitraum 1961-1990.................................................... 71 Abbildung 14: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Bad Rippoldsau-Schapbach (48° 42´N / 8°_36´E; 730 m) für den Zeitraum 2021-2050.................................................... 72 Abbildung 15: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Simonswald (48° 01´N / 8° 15´E; 505 m) für den Zeitraum 1961-1990..................................................................................... 73 Abbildung 16: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Simonswald (48° 12´N / 8° 02´E; 505 m) für den Zeitraum 2021-2050..................................................................................... 74 Abbildung 17: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Todtnau (47°76´N / 7° 96´E; 935 m) für den Zeitraum 1961-1990..................................................................................... 75 Abbildung 18: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Todtnau (47° 76´N / 7° 96´E; 935 m) für den Zeitraum 2021-2050..................................................................................... 75 Abbildung 19: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Freiburg (48° 01´N / 7° 77´E; 228 m) für den Zeitraum 1961-1990..................................................................................... 76 Abbildung 20: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Freiburg (48° 01´N / 7° 77´E; 228 m) für den Zeitraum 2021-2050..................................................................................... 77 Abbildung 21: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Feldberg (47° 86´N / 8° 07´E; 1076 m) für den Zeitraum 1961-1990................................................................................... 78 Abbildung 22: PET Häufigkeiten für den Gitterpunkt Feldberg (47° 86´N / 8° 07´E; 1076 m) für den Zeitraum 2021-2050................................................................................... 78 Abbildung 23: Niederschlagshäufigkeiten für den Gitterpunkt Bad RippoldsauSchapbach (48°_42´N / 8° 36´E; 730 m) für den Zeitraum 1961-1990 ................................. 82 XXIV ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 24: Niederschlagshäufigkeiten für den Gitterpunkt Bad RippoldsauSchapbach (48°_42´N / 8° 36´E; 730 m) für den Zeitraum 2021-2050 ................................. 83 Abbildung 25: Niederschlagshäufigkeiten für den Gitterpunkt Simonswald (48° 12´N / 8° 02´E; 505 m) für den Zeitraum 1961-1990 ....................................................................... 84 Abbildung 26: Niederschlagshäufigkeiten für den Gitterpunkt Simonswald (48° 12´N / 8° 02´E; 505 m) für den Zeitraum 2021-2050 ....................................................................... 84 Abbildung 27: Niederschlag Häufigkeiten für den Gitterpunkt Todtnau (47° 76´N / 7° 96´E; 935 m) für den Zeitraum 1961-1990 ....................................................................... 85 Abbildung 28: Niederschlag Häufigkeiten für den Gitterpunkt Todtnau (47° 76´N / 7° 96´E; 935 m) für den Zeitraum 2021-2050 ....................................................................... 86 Abbildung 29: Niederschlag Häufigkeiten für den Gitterpunkt Freiburg (48° 01´N / 7° 77´E; 228 m) für den Zeitraum 1961-1990 ....................................................................... 87 Abbildung 30: Niederschlag Häufigkeiten für den Gitterpunkt Freiburg (48° 01´N / 7° 77´E; 228 m) für den Zeitraum 2021-2050 ....................................................................... 87 Abbildung 31: Niederschlag Häufigkeiten für den Gitterpunkt Feldberg (47° 86´N / 8° 07´E; 1076 m) für den Zeitraum 1961-1990 ..................................................................... 88 Abbildung 32: Niederschlag Häufigkeiten für den Gitterpunkt Feldberg (47° 86´N / 8° 07´E; 1076 m) für den Zeitraum 2021-2050 ..................................................................... 89 Abbildung 33: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Bad Rippoldsau-Schapbach (48° 42´N / 8° 36´E; 730 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 1961-1990 .............................................................................................................. 90 Abbildung 34: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Bad Rippoldsau-Schapbach (48° 42´N / 8° 36´E; 730 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 2021-2050 .............................................................................................................. 91 Abbildung 35: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Simonswald (48°_12´N / 8° 02´E; 505 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 1961-1990............................................................................................................................ 92 Abbildung 36: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Simonswald (48°_12´N / 8° 02´E; 505 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 2021-2050............................................................................................................................ 92 Abbildung 37: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Todtnau (47°_76´N_/ 7° 96´E; 935 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 1961-1990 ........ 93 Abbildung 38: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Todtnau (47°_76´N_/ 7° 96´E; 935 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 2021-2050 ........ 94 Abbildung 39: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Freiburg (48°_01´N_/ 7° 77´E; 228 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 1961-1990 ........ 95 Abbildung 40: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Freiburg (48°_01´N_/ 7° 77´E; 228 m) auf 10-Tages-Basis für die Periode 1961-1990 ........ 95 Abbildung 41: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Feldberg (47°_86´N_/ 8° 07´E; 1076 m) für die Periode 1961-1990 ..................................... 97 Abbildung 42: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Feldberg (47°_86´N_/ 8° 07´E; 1076 m) für die Periode 2021-2050. .................................... 97 ANHANG XXV TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Schutzempfehlungen für verschiedene Bereiche des UV-Index sowie Sonnenbrandzeiten für den Hauttyp II, einen hellhäutigen Europäer.................................... 10 Tabelle 2: Das thermische Empfinden des Menschen nach FANGER (1972) bei verschiedenen Skalenwerten. .............................................................................................. 13 Tabelle 3: Zuordnung von PET-Bereichen zu PMV-Bereichen bei gleichem thermischen Empfinden und gleicher thermo-physiologischer Belastungsstufe von Menschen ............................................................................................................................ 13 Tabelle 4: Thermisches Empfinden und Physiologische Belastung in Bezug zur Gefühlten Temperatur.......................................................................................................... 15 Tabelle 5: Facetten des Klimas, deren Signifikanz und Wirkung .......................................... 16 Tabelle 6: Aufstellung elementarer, bioklimatischer und kombiniert wirksamer Tourismus-Klima-Indizes sowie deren wichtigsten Parameter und ihrer Autoren ................. 17 Tabelle 7: Tourismusformen ................................................................................................ 31 Tabelle 8: Übersicht der klimatisch relevanten Größen der untersuchten Gemeinden ......... 51 Tabelle 9: Tourismusrelevante Größen in Beziehung zu ihren Schwellenwerten und Autoren. ............................................................................................................................... 64 Tabelle 10: Tatsächliche und modellierte Höhen der Stationen Bad RippoldsauSchapbach, Simonswald, Todtnau, Freiburg und Feldberg.................................................. 67 Tabelle 11: Meteorologische Schwellenwerte auf der Basis von PET für den Zeitraum 1961-1990 für die Gitterpunkte Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald und Todtnau ...... 68 Tabelle 12: Meteorologische Schwellenwerte auf der Basis von PET für den Zeitraum 2021-2050 für die Gitterpunkte Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald und Todtnau ...... 69 Tabelle 13: Meteorologische Schwellenwerte auf der Basis von PET für den Zeitraum 1961-1990 für die Gitterpunkte Freiburg und Feldberg......................................................... 70 Tabelle 14: Meteorologische Schwellenwerte auf der Basis von PET für den Zeitraum 2021-2050 für die Gitterpunkte Freiburg und Feldberg......................................................... 70 Tabelle 15: Meteorologische Schwellenwerte für den Zeitraum 1961-1990 für die Gitterpunkte Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald und Todtnau................................... 79 Tabelle 16: Meteorologische Schwellenwerte für den Zeitraum 2021-2050 für die Gitterpunkte Bad Rippoldsau-Schapbach, Simonswald und Todtnau................................... 80 Tabelle 17: Meteorologische Schwellenwerte für den Zeitraum 1961-1990 für die Gitterpunkte Freiburg und Feldberg ..................................................................................... 81 Tabelle 18: Meteorologische Schwellenwerte für den Zeitraum 2021-2050 für die Gitterpunkte Freiburg und Feldberg ..................................................................................... 81 ANHANG XXVII ANHANG Anhang 1 Ergebnisse der Berechnungen für den Gitterpunkt Bad Rippoldsau-Schapbach über neun Gitterpunkte gemittelt für die Perioden 1961-1990 und 2021-2050. Tabelle A1.1: Koordinaten der umliegenden Gitterpunkte von Bad Rippoldsau-Schapbach und dem Gitterpunkt selbst (rot). 48° 52´N / 8° 47´E 48° 51´N / 8° 34´E 48° 50´N / 8° 21´E 48° 43´N / 8° 49´E 48° 42´N / 8° 36´E 48° 41´N / 8° 23´E 48° 34´N / 8° 51´E 48° 33´N / 8° 37´E 48° 32´N / 8° 24´E Tabelle A1.2: Höhenangaben der umliegenden Gitterpunkte von Bad Rippoldsau-Schapbach und dem Gitterpunkt selbst (rot). 727 m 727 m 672 m 621 m 730 m 649 m 629 m 586 m 507 m Die gemittelte Höhe über alle neun Gitterpunkte beträgt 645 m über NN. Tabelle A1.3: Lufttemperatur in °C der umliegenden Gitterpunkte von Bad Rippoldsau-Schapbach und dem Gitterpunkt selbst (rot) für den Zeitraum 1961-1990. 12,1 °C 11,2 °C 11,2 °C 12,7 °C 11,6 °C 11,4 °C 12,7 °C 12,5 °C 12,5 °C Die gemittelte Lufttemperatur über alle neun Gitterpunkte beläuft sich für den Zeitraum 1961-1990 auf 12,0 °C. XXVIII ANHANG Tabelle A1.4: Lufttemperatur in °C der umliegenden Gitterpunkte von Bad Rippoldsau-Schapbach und dem Gitterpunkt selbst (rot) für den Zeitraum 1961-1990. 13,2 °C 12,3 °C 12,3 °C 13,8 °C 12,7 °C 12,6 °C 13,9 °C 13,6 °C 13,6 °C Die gemittelte Lufttemperatur über alle neun Gitterpunkte beläuft sich für den Zeitraum 20212050 auf 13,3 °C. Tabelle A1.5: Summe des Jahresniederschlages der umliegenden Gitterpunkte von Bad RippoldsauSchapbach und dem Gitterpunkt selbst für den Zeitraum 1961-1990. Die Niederschlagssummen sind jeweils über neun Gitterpunkte gemittelt. 724,2 mm 1701,1 mm 3053,5 mm 570,5 mm 1538,9 mm 2212,0 mm 901,4 mm 1435,6 mm 1808,5 mm Tabelle A1.6: Summe des Jahresniederschlages der umliegenden Gitterpunkte von Bad RippoldsauSchapbach und dem Gitterpunkt selbst für den Zeitraum 2021-2050. Die Niederschlagssummen sind jeweils über neun Gitterpunkte gemittelt. 762,3 mm 1817,5 mm 3224,9 mm 596,9 mm 1524,7 mm 2332,1 mm 929,6 mm 1469,4 mm 1848,5 mm ANHANG XXIX Anhang 2 Tabellarische Darstellung der Veränderungen der wichtigsten humanbiometeorologischen Parameter in den untersuchten Gemeinden von 19611990 und 2021-2050. Die Prozentangaben für den Zeitraum 2021-2050 beziehen sich auf die relativen Veränderungen am Jahr verglichen mit dem Zeitraum 1961-1990. Tabelle A2.1: Vergleich der wichtigsten human-biometeorologischen Parameter in Tagen in Baiersbronn. Parameter 1961-1990 2021-2050 Kältestress (PET < 0 °C) 108 94 (-3,8 %) Behaglichkeit (18 °C < PET < 29 °C) 67 70 (+0,8 %) Hitzestress (PET > 35 °C) 8 11 (+0,8 %) trockener Tag (RR < 1 mm) 200 201 (+0,3 %) nasser Tag (RR > 5 mm) 95 95 (±0,0 %) schwüler Tag (VP > 18 hPa) 20 33 (+3,5 %) stürmischer Tag (v > 8 m/s) 17 19 (+0,5 %) Skipotenzial (Schneedecke > 10 cm) 22 15 (-1,9 %) Tabelle A2.2: Vergleich der wichtigsten human-biometeorologischen Parameter in Tagen in Bad Wildbad. Parameter 1961-1990 2021-2050 Kältestress (PET < 0 °C) 91 77 (-3,8 %) Behaglichkeit (18 °C < PET < 29 °C) 71 73 (+0,5 %) Hitzestress (PET > 35 °C) 8 12 (+1,1 %) trockener Tag (RR < 1 mm) 204 202 (-0,6 %) nasser Tag (RR > 5 mm) 67 71 (+1,1 %) schwüler Tag (VP > 18 hPa) 20 33 (+3,5 %) stürmischer Tag (v > 8 m/s) 21 32 (+3,0 %) Skipotenzial (Schneedecke > 10 cm) 13 11 (-0,6 %) XXX ANHANG Tabelle A2.3: Vergleich der wichtigsten human-biometeorologischen Parameter in Tagen in Enzklösterle. Parameter 1961-1990 2021-2050 Kältestress (PET < 0 °C) 109 95 (-3,9 %) Behaglichkeit (18 °C < PET < 29 °C) 67 69 (+0,5 %) Hitzestress (PET > 35 °C) 7 10 (+0,8 %) trockener Tag (RR < 1 mm) 190 190 (±0,0 %) nasser Tag (RR > 5 mm) 94 95 (+0,2 %) schwüler Tag (VP > 18 hPa) 20 33 (+3,5 %) stürmischer Tag (v > 8 m/s) 26 28 (+0,6 %) Skipotenzial (Schneedecke > 10 cm) 32 24 (-2,2 %) Tabelle A2.4: Vergleich der wichtigsten human-biometeorologischen Parameter in Tagen in Sankt Blasien. Parameter 1961-1990 2021-2050 Kältestress (PET < 0 °C) 112 99 (-3,6 %) Behaglichkeit (18 °C < PET < 29 °C) 65 69 (+1,1 %) Hitzestress (PET > 35 °C) 7 11 (+1,1 %) trockener Tag (RR < 1 mm) 198 198 (±0,0 %) nasser Tag (RR > 5 mm) 90 91 (+0,2 %) schwüler Tag (VP > 18 hPa) 12 23 (+3,0 %) stürmischer Tag (v > 8 m/s) 36 40 (+1,1 %) Skipotenzial (Schneedecke > 10 cm) 19 13 (-1,4 %) Tabelle A2.5: Vergleich der wichtigsten human-biometeorologischen Parameter in Tagen in Schonach. Parameter 1961-1990 2021-2050 Kältestress (PET < 0 °C) 119 106 (-3,6 %) Behaglichkeit (18 °C < PET < 29 °C) 65 68 (+0,8 %) Hitzestress (PET > 35 °C) 7 11 (+1,1 %) trockener Tag (RR < 1 mm) 210 209 (-0,2 %) nasser Tag (RR > 5 mm) 86 89 (+0,8 %) schwüler Tag (VP > 18 hPa) 19 32 (+2,6 %) stürmischer Tag (v > 8 m/s) 24 26 (+0,5 %) Skipotenzial (Schneedecke > 10 cm) 59 46 (-3,6 %) ANHANG XXXI Tabelle A2.6: Vergleich der wichtigsten human-biometeorologischen Parameter in Tagen in Titisee. Parameter 1961-1990 2021-2050 Kältestress (PET < 0 °C) 109 93 (-4,4 %) Behaglichkeit (18 °C < PET < 29 °C) 63 67 (+1,1 %) Hitzestress (PET > 35 °C) 7 12 (+1,4 %) trockener Tag (RR < 1 mm) 205 204 (-0,3 %) nasser Tag (RR > 5 mm) 70 72 (+0,5 %) schwüler Tag (VP > 18 hPa) 9 18 (+2,4 %) stürmischer Tag (v > 8 m/s) 41 45 (+1,1 %) Skipotenzial (Schneedecke > 10 cm) 18 14 (-1,1 %) ANHANG XXXIII Anhang 3 Darstellung der Veränderungen der untersuchten Gebiete in Form von KlimaTourismus-Informations-Schemata für den Zeitraum 1961-1990 und die Vergleichsperiode 2021-2050. Abbildung A3.1: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Bad Wildbad (48°_44´47,14´´N / 8° 32´04,08´´E; 672 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET_>_35_°C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH_>_93_%), Schwüle (VP_>_18_hPa), kein Niederschlag (RR_< 1 mm), langer Regen (RR_> 5 mm), starker Wind (v_>_8_m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Abbildung A3.2: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Bad Wildbad (48°_44´47,14´´N / 8° 32´04,08´´E; 672 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 2021-2050. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET_>_35_°C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH_>_93_%), Schwüle (VP_>_18_hPa), kein Niederschlag (RR_< 1 mm), langer Regen (RR_> 5 mm), starker Wind (v_>_8_m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. XXXIV ANHANG Abbildung A3.3: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Baiersbronn (48°_30´42,95´´N / 8° 22´01,31´´E; 727 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET_>_35_°C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH_>_93_%), Schwüle (VP_>_18_hPa), kein Niederschlag (RR_< 1 mm), langer Regen (RR_> 5 mm), starker Wind (v_>_8_m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Abbildung A3.4: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für Baiersbronn (48° 30´42,95´´N / 8°_22´01,31´´E; 727 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 2021-2050. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP_>_18_hPa), kein Niederschlag (RR < 1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v_>_8_m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. ANHANG XXXV Abbildung A3.5: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Enzklösterle (48°_40´09,95 N / 8° 28`19,51´´E; 785 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET_>_35_°C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH_>_93_%), Schwüle (VP_>_18_hPa), kein Niederschlag (RR_< 1 mm), langer Regen (RR_> 5 mm), starker Wind (v_>_8_m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Abbildung A3.6: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Enzklösterle (48°_40´09,95 N / 8° 28`19,51´´E; 785 m) für den Zeitraum 2021-2050. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET > 35 °C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH > 93 %), Schwüle (VP_>_18_hPa), kein Niederschlag (RR_< 1 mm), langer Regen (RR > 5 mm), starker Wind (v_>_8_m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. XXXVI ANHANG Abbildung A3.7: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Sankt Blasien (47°_45`36,44´´N / 8° 07´40,52´´E; 896 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET_>_35_°C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH_>_93_%), Schwüle (VP_>_18_hPa), kein Niederschlag (RR_< 1 mm), langer Regen (RR_> 5 mm), starker Wind (v_>_8_m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Abbildung A3.8: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Sankt Blasien (47°_45`36,44´´N / 8° 07´40,52´´E; 896 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 2021-2050. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET_>_35_°C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH_>_93_%), Schwüle (VP_>_18_hPa), kein Niederschlag (RR_< 1 mm), langer Regen (RR_> 5 mm), starker Wind (v_>_8_m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. ANHANG XXXVII Abbildung A3.9: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Schonach (48°_08´32,93´´N / 8° 11´57,46´´E; 986 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET_>_35_°C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH_>_93_%), Schwüle (VP_>_18_hPa), kein Niederschlag (RR_< 1 mm), langer Regen (RR_> 5 mm), starker Wind (v_>_8_m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Abbildung A3.10: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Schonach (48°_08´32,93´´N / 8° 11´57,46´´E; 986 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 2021-2050. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET_>_35_°C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH_>_93_%), Schwüle (VP_>_18_hPa), kein Niederschlag (RR_< 1 mm), langer Regen (RR_> 5 mm), starker Wind (v_>_8_m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. XXXVIII ANHANG Abbildung A3.11: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Titisee (47°_53´57,75´´N / 8° 09´09,74´´E, 935 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 1961-1990. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET_>_35_°C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH_>_93_%), Schwüle (VP_>_18_hPa), kein Niederschlag (RR_< 1 mm), langer Regen (RR_> 5 mm), starker Wind (v_>_8_m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. Abbildung A3.12: Klima-Tourismus-Informations-Schema (CTIS) für den Gitterpunkt Titisee (47°_53´57,75´´N / 8° 09´09,74´´E, 935 m) auf 10-Tages-Basis für den Zeitraum 2021-2050. Dabei werden die Parameter thermische Eignung (18 °C < PET < 29 °C), Hitzestress (PET_>_35_°C), Kältestress (PET_<_0 °C), Sonnenreich (Bewölkung < 5/8), Nebel (RH_>_93_%), Schwüle (VP_>_18_hPa), kein Niederschlag (RR_< 1 mm), langer Regen (RR_> 5 mm), starker Wind (v_>_8_m/s) und Skifahrpotenzial (Schneedecke > 10 cm) in Häufigkeitsklassen in prozentualer Form dargestellt. ANHANG XXXIX Anhang 4 Vergleich der Schneedeckenhöhen für ausgewählte Gemeinden im Schwarzwald für die Perioden 1961-1990 und 2021-2050 Tabelle A4.1: Unterschiedliche Schneedeckenhöhen (SN > 0,1 m; SN > 0,3 m; SN > 0,6 m) für Todtnau, Simonswald, Feldberg und Bad Rippoldsau-Schapbach für die Perioden 1961-1990 und 2021-2050 in Tagen. Die Berechnung basiert auf REMO. Schneedeckenhöhe (SN) SN > 0.1 SN > 0.3 SN > 0.6 Todtnau Todtnau Simonswald Simonswald Feldberg 935 m 1961/90 935 m 2021/50 505 m 1961/90 505 m 2021/50 1076 m 1961/90 53 29 16 38 20 11 35 23 15 23 15 10 33 10 3 Feldberg 1076 m 2021/50 Bad RippoldsauSchapbach 730 m 1961/90 Bad RippoldsauSchapbach 730 m 2021/50 24 8 3 16 4 1 11 4 1 ANHANG Anhang 5 Übersicht über die Schneetage pro Jahr in Baden-Württemberg für den Zeitraum 1990-2002 Abbildung A5.1: Mittlere Anzahl natürlicher Schneetage pro Jahr (1990-2002) in BadenWürttemberg mit 10 cm Mächtigkeit (nach ROTH ET AL., 2005). XLI ANHANG XLIII Anhang 6 Übersicht über die mittlere Andauer der Schneedecke in Baden-Württemberg für die Jahre 2012 und 2025 Abbildung A6.1: Potenzielle mittlere Andauer der Schneedecke von mehr als 10 cm Mächtigkeit im Jahr 2012 in Baden-Württemberg (nach ROTH ET AL., 2005). XLIV ANHANG Abbildung A6.2: Potenzielle mittlere Andauer der Schneedecke von mehr als 10 cm Mächtigkeit im Jahr 2025 in Baden-Württemberg (nach ROTH ET AL., 2005). EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG Hiermit versichere ich die vorliegende Arbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt zu haben. Freiburg, 08. November 2007 ___________________________ Karoline Oehler