Untersuchungen zur Herstellung neuartiger Wirkstoff – Träger – Systeme Verschiedene neuere Forschungsarbeiten zeigen, dass eine produktschonende Mikronisierung von organischen Substanzen mit Hilfe von überkritischen Fluiden (sc-CO2) möglich ist. Jedoch bilden sich oftmals nach der Herstellung bzw. bei der Abscheidung dieser Partikeln Agglomerate. Deshalb ist es wünschenswert, die Partikeln möglichst frühzeitig in eine geeignete Applikationsform zu überführen. Bei den gängigen Antisolventverfahren wird der zu mikronisierende Wirkstoff in einem organischen Lösungsmittel (z. B. Methanol, Propanol, DMSO) gelöst und in einem Druckbehälter vorgelegt. In einem zweiten Schritt wird dann der Wirkstofflösung sc-CO2 zugemischt. Durch den zunehmendem CO2-Gehalt in der Flüssigkeit kommt es zu einer Volumenzunahme der Lösung durch das gelöste Gas (siehe Abbildung) und das überkritische Fluid wirkt als Antisolvent. Dies führt zu einer Übersättigung der Lösung und zur homogenen Keimbildung mit anschließender Partikelbildung. In einem dritten Schritt wird der Feststoff vom Lösungsmittel abgetrennt; dies erfolgt üblicherweise durch Filter, die in den Druckbehälter integriert sind. Für die Herstellung neuer WirkstoffCO2 / 1-propanol / salicylic acid Träger-Systeme soll ein modifiziertes Antisolventverfahren angewendet werden. Dabei werden, im Gegensatz zum einfachen Antisolventverfahren, der Wirkstoff und das Trägermaterial im organischen Lösungsmittel vorgelegt. Je nach Art des Trägermaterials ist dieses im Lösungsmittel nicht, teilweise oder auch komplett gelöst. Die Zugabe von sc-CO2 führt dazu, dass der im organischen Lösungsmittel gelöste Wirkstoff direkt in den Trägern abgeschieden wird. Somit kann der Wirkstoff in einem Aus: De la Fuente et al., J. SCF 32 (2004) 55 einzigen, integrierten Verfahrensschritt geschützt und die Agglomeration der Partikeln verhindert werden. Das feuchte Produkt kann anschließend mit sc-CO2 schonend getrocknet werden; somit ist es möglich bei Umgebungstemperatur ein vollständig getrocknetes Pulver zu erhalten. Im Rahmen von Studien- oder Diplomarbeiten können folgende Themen bearbeitet werden: • Aufbau und Inbetriebnahme einer neuen Versuchsanlage • Experimentelle und theoretische Untersuchung des ternären Mischung CO2 / Lösungsmittel / Wirkstoff • Experimentelle und theoretische Untersuchung des quaternären Mischung CO2 / Lösungsmittel / Träger / Wirkstoff Kontakt: Email: Internet: Prof. Dr.-Ing. M. Türk [email protected] http://www.ttk.uni-karlsruhe.de/forsch_scf.php