Konsensusstatement Konsensusstatement der ÖGR für den Arzt zur

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Konsensusstatements der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften sind
Empfehlungen für ärztliches Handeln in charakteristischen Situationen. Sie schildern
ausschließlich ärztlich-wissenschaftliche Aspekte und keine wirtschaftlichen Aspekte.
Konsensusstatements sind für Ärzte unverbindlich und haben weder
haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung. Die Lektüre der
Medikamenteninformation der Herstellerfirmen für ÄrztInnen und PatientInnen wird
dringend empfohlen.
Eine Vielzahl neuer Erkenntnisse auf dem Gebiet der Basistherapie, speziell der
Biologicals, machte die Neufassung des Konsensusstatements notwendig. Die
Publikation im Medium Internet soll zur breiten Information aller jener Kolleginnen
und Kollegen beitragen, die Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
betreuen.
Konsensusstatement
Konsensusstatement der ÖGR für den Arzt zur Basistherapie
der chronischen Polyarthritis und anderen entzündlich
rheumatischen Gelenkerkrankungen
Arbeitsgruppe der ÖGR: W. Graninger, B. Leeb, E. Wagner
Herausgeber: ÖGR, 3. Auflage, Dezember 2006
Die dritte Auflage des Konsensusstatements unserer Gesellschaft zur Basistherapie
der chronischen Polyarthritis und anderer entzündlicher Gelenkerkrankungen,
liegt nun in einer Neufassung vor. Diese Neuauflage wurde aufgrund einer großen
Anzahl neuer Erfahrungen mit den bisher bekannten Basistherapeutika, aber
insbesondere mit den Biologicals, die unsere therapeutischen Möglichkeiten
wesentlich bereichern, notwendig.
Konsensuspapier 04/2006
EINLEITUNG
Zur Verbesserung der Compliance ist bei der Basistherapie eine adäquate
Patienteninformation notwendig; es liegen nun auch für die zur Verfügung stehenden
Basistherapeutika
verständliche
Patienteninformationen
und
einheitliche
Einverständniserklärungen vor. Sie sind auf der Webseite der ÖGR (www.
rheuma2000.at oder www.rheumatologie.at) abzurufen und zu downloaden.
Die Basistherapie, im englischen Sprachraum als DMARDs (Akronym für disease
modifying antirheumatic drugs) bezeichnet, bekämpft nicht nur die Zeichen der
Gelenkentzündung wie Schmerzen, Schwellungen und Funktionseinbußen, sondern
hat die Retardierung der im Röntgen nachweisbaren Progredienz der
Gelenkdestruktion zum Ziel. Es ist zweifelsfrei erwiesen, dass die Patienten mit C.P.
von einer adäquat durchgeführten Basistherapie profitieren. Je früher ein
Basistherapeutikum eingesetzt wird, desto größer sind seine Erfolgsaussichten.
Heute ist der sehr frühe Einsatz einer effektiven Basistherapie (gegebenenfalls in
Kombination mit Glucocorticoiden) das Vorgehen der Wahl. In den ersten drei
Monaten behandelte Patienten mit chronischer Polyarthritis haben sogar die Chance,
die Krankheit in eine bleibende Remission zu bringen (Möglichkeit eines so
genannten „window of opportunity“). Jedenfalls werden Symptomatik und
Progredienz durch frühen Basistherapieeinsatz anhaltend minimiert. Dazu existieren
für die C.P. einige sehr ermutigende Studien. Das Ziel der Behandlung der frühen
Arthritis ist jedenfalls die Remission der Erkrankung.
Neben der leider häufig noch immer zu spät gestellten Diagnose wird aus teilweiser
irrationaler Angst vor Nebenwirkungen der Einsatz der Basistherapie leider noch
immer vernachlässigt oder verzögert, obwohl ihr Nebenwirkungspotenzial durchaus
quantitativ mit dem von NSAR vergleichbar ist. Diese aber sind ausschließlich
symptomatisch wirksam sind und beeinflussen die Progression nicht.
Jedenfalls sind die Folgen („Nebenwirkungen“) -- nämlich die Gelenkdestruktion-einer aktiven und nicht mit Basistherapeutika behandelten C.P. wesentlich
gravierender als die möglichen unerwünschten Wirkungen der Basistherapeutika.
Die Auswahl der Basistherapeutika richtet sich bei basistherapie-naiven Patienten
nach der aktuellen Krankheitsaktivität. Dafür stehen eine Reihe von
Aktivitätsparametern zur Beurteilung
zur Verfügung. Bei ungenügendem
Ansprechen erfolgt nach einem festgelegten Schema, in jedem Falle aber ohne
Verzögerung, die Eskalation der Basistherapeutika auch unter Hinzufügung von
Biologika. Diese Vorgangsweise impliziert natürlich die stringente Kontrolle des
Patienten, der Krankheitsaktivität und des Krankheitsverlaufes. Für die
Basistherapieeinstellung ist ein rheumatologischer Facharzt beizuziehen.
Die Indikationsstellung und Kontrolle einer Biologikatherapie sollte ausschließlich
durch den internistisch-rheumatologischen Facharzt erfolgen.
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Konsensuspapier 04/2006
Diese „Aktivitätsbeurteilung“ ist obligat und erfolgt durch die schriftliche und EDVgestützte Dokumentation folgender Befunde:
1.) Die Zahl der geschwollenen Gelenke
2.) Die Zahl der schmerzhaften Gelenke.
3.) Die Dauer der Morgensteifigkeit der Hände.
4.) Ausgewählte Laborparameter: CRP, BSG
5) Aktivitätseinschätzung durch den Patienten (visuelle Analogskala, cm)
6) Aktivitätseinschätzung durch den Arzt (VAS, cm)
Daraus ergeben sich sogenannte „composite scores“ wie der disease activity score
(DAS, DAS28, DAS28-CRP, zumindest ein Taschencomputer ist zur Berechnung
nötig). Auch die Verwendung vereinfachter Summenwerte (CDAI, SDAI, nur Addition
nötig) erscheint möglich. Unbedingt nötig aber ist die Festlegung auf einen Score, da
diese untereinander für den Einzelpatienten nur bedingt vergleichbar sind.
Zu den „schwächer“ wirksamen Basistherapeutika zählt man Resochin® ,als
mittelstark gilt Salazopyrin®, zu den stark wirksamen Basistherapeutika werden
Tauredon®, Methotrexat®, Sandimmun Neoral®, Arava®, und Imurek® gerechnet.
Die Biologica Remicade®, Enbrel®, Humira und Kineret kommen derzeit erst bei
unzureichendem Erfolg der konventionellen Basistherapeutika zum Einsatz.
Die Einteilung der Basistherapeutika in „schwächer“ wirksame, „mittelstark“ und
„stark“ wirksame basiert auf Studienergebnissen und Expertenmeinungen. Aus der
Praxis sind individuell unterschiedliche Wirksamkeiten bekannt und ein generell als
„schwach“ wirksam eingestuftes Präparate kann im Einzelfall wirksamer sein als ein
so genanntes „stark“ wirksames Präparat. Dies gilt auch für die Verträglichkeit dieser
Präparate. Neben diesen individuellen Unterschieden beobachtet man auch immer
wieder ein zeitlich begrenztes Ansprechen der verschiedenen Basistherapeutika. Bei
ungenügender Wirksamkeit trotz ausreichender Dosierung ist daher ein Wechsel des
Basistherapeutikums nach drei Monaten Beobachtungsdauer notwendig.
KOMBINATIONSTHERAPIE
Bei
ungenügender
Wirksamkeit
der
Monotherapie
kann
auch
eine
Kombinationstherapie in Erwägung gezogen werden; die Datenlage ist für die
Kombinationstherapie aber keineswegs so günstig, dass dadurch eine Verdopplung
des Effekts auftritt. Sie kommt zum Beispiel in der Einstellungsphase einer frühen
Arthritis vor dem Einsatz von Biologika oder bei Kontraindikationen dafür in Frage.
Für die Kombinationstherapie besonders geeignet ist Methotrexat®, das sowohl mit
Resochin, Salazopyrin®, Sandimmun Neoral® und auch mit Arava® kombiniert
werden kann.
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Konsensuspapier 04/2006
BIOLOGICALS
Bei Patienten mit C.P., die trotz adäquater Basistherapie inklusive Methotrexat® in
voller Dosis und ausreichender Dauer noch eine höher aktive Erkrankung aufweisen,
ist die Verschreibung eines Biologikums (Enbrel, Humira, Kineret, Remicade)
indiziert. Die Indikation zu Biologicals bei CP, Psoriasisarthritis und ankylosierender
Spondylitis wird von einem internistischen Rheumatologen gestellt und ist auch den
entsprechenden Konsensuspapieren der ÖGR zu entnehmen. In naher Zukunft
werden eine Reihe weiterer Biologika in der Therapie entzündlich rheumatischer
Erkrankungen zum Einsatz kommen. Dafür existieren bereits ermutigende Studien.
KONTROLLEN DER BASISTHERAPIE
Die Durchführung der Basistherapie ist verbunden mit regelmäßigen
Kontrolluntersuchungen in definierten Abständen. Nur durch die korrekte
Durchführung
der
Kontrolluntersuchungen
–
wie
im
vorliegenden
Konsensusstatement angeführt – können mögliche Nebenwirkungen frühzeitig
erkannt und das Auftreten gefährlicher Komplikationen in der Regel vermieden
werden.
Zusätzlich zur klinischen Untersuchung und der ausführlichen Anamnese im Hinblick
auf infektiöse oder allergische Episoden wird dabei (zumindest)
folgender
„Laborbasisblock“ notwendig:
KBB (rotes BB, Thrombozyten, Leukozyten, Differentialzählung);
Leberfunktionsproben (GOT, GPT, Gamma-GT,
alk. Phosphatase, Serumbilirubin); Kreatinin, BUN,
Harnbefund.
.
Kontrolluntersuchungen dienen aber auch dazu, die Wirksamkeit der Therapie zu
beurteilen. Dies ist; wie oben erwähnt; besonders bei der Einstellung der frühen C.P.
von außerordentlich entscheidender Bedeutung. Es soll der Patient in regelmäßigen
Abständen auch von einem Rheumatologen untersucht und beurteilt werden.
Zur Dokumentation eventueller Strukturschäden ist in regelmäßigen Abständen (zu
Beginn jährlich) eine konventionelle Röntgenuntersuchung der betroffenen Gelenke,
zumeist der Hände und Vorfüße beidseits ratsam. Funktionseinschränkungen sollen
durch zumindest jährlich erfasste Fragebögen (z.B. den Health Assessment
Questionaire, HAQ, der validiert auf Deutsch vorliegt) dokumentiert werden.
Die Basistherapie ist als Langzeittherapie (meist jahrzehntelang) durchzuführen; als
Therapieziele gelten:
•Fehlen von Gelenkschwellungen
•Normalisierung von Entzündungsparametern
•Beschwerdefreiheit des Patienten
•Verhinderung einer radiologischen Progredienz
Verschlechterung
bzw.
einer
funktionellen
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Konsensuspapier 04/2006
Das Konsensuspapier möge dazu beitragen, dass das erforderliche Wissen über
Basistherapeutika eine weite Verbreitung erfährt und die notwendigen Kontrollen
regelmäßig durchgeführt werden.
Univ.-Prof. Dr. W. Graninger,
Prim. Dr. B. Leeb
Prim. Dr. E. Wagner.
Antimalariamittel
Handelspräparat: Resochin® (Chloroquindiphosphat), Filmtabletten zu
250 mg, Quensyl (in Deutschland, über Internationale Apotheken zu beziehen)
(Hydroxychloroquin)
Indikationen: Chron. Polyarthritis (nur in leichteren Fällen als Monotherapie möglich,
meist in Kombination mit anderen Basistherapeutika), SLE (Haut- und Gelenkbefall),
Dosierung: Resochin® 250 mg tgl. als Langzeittherapie. Bei guter Verträglichkeit
(Augen!) durchgehende Behandlung über zwei bis drei Jahre und länger möglich.
Quensyl 2x200mg
Wirkungseintritt: Meist nach 3–4 Monaten,
Untersuchungen vor Therapiebeginn:
Unbedingt kompletter Augenbefund!
klinisch-physikalisch,
Laborbasisblock,
Kontrollen: Laborbasisblock mit CK alle 3 Monate, klinische Kontrollen, routinemäßig
jährlicher Augenbefund
Kontraindikationen:
Schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Retino- und Makulopathien,
Myasthenia
gravis,
Glucose
6-Phosphat-Dehydrogenasemangel,
Knochenmarkdepression, Schwangerschaft und Stillzeit, erhöhte Vorsicht bei
Psoriasis vulgaris, bekannte Allergie gegen
Chloroquinderivate.
Nebenwirkungen:
Augen: Flimmern (reversibel), Corneaeinlagerungen (reversibel), Retinopathie (z.B.
Gesichtsfeldeinschränkung, irreversibel), Akkomodationsstörungen.
•
Blutbild: Leukozytopenie, Thrombozytopenie,
Anämie (sehr selten).
•
Gastrointestinaltrakt: Übelkeit, Magendruck,
Erbrechen.
•
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Konsensuspapier 04/2006
Haut: Exanthem, Photosensibilisierung, Haardepigmentierung.
•
Neuromyopathie, myasthenisches Syndrom,
Leberschäden. Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Unruhe.
Interaktionen
Nicht gleichzeitige Gabe mit MAO-Hemmstoffen.
Erhöhung der Plasmakonzentration von Digoxin.
Verminderung der Resorption von Ampicillin. – Verstärkung der Wirkung von
Methotrexat.
Therapieunterbrechung bzw. -abbruch
Die Therapie sollte bei Auftreten von Hornhauteinlagerungen zumindest für drei
Monate pausiert werden. Ein neuerlicher Beginn ist möglich, wenn keine
Ablagerungen mehr nachweisbar sind. Bei Hinweis für beginnende Retinopathie
(Farbsehen, Sehschärfe) ist das Präparat sofort auf Dauer abzusetzen.
Bei ausgeprägteren Hautveränderungen und/oder
Magen-Darm-Erscheinungen.
Anzeichen einer Myopathie bzw. Neuromyopathie.
Blutbildveränderungen.
Azathioprin
Handelspräparat: Imurek®-Tabletten zu 50 mg
Imurek®-Stechampullen zu 50 mg
Indikationen: SLE, Vaskulitiden, CED-assoziierte Spondarthropathien
sehr selten chronische Polyarthritis;
Dosierungsschema
Azathioprin 1,0–2,0 mg/kg KG/Tag als Dauertherapie, nur ganz kurzfristig eventuell
bis 3 mg/kg KG/Tag.
Beginn mit 50 mg tgl., ab der 3. Woche je nach Verträglichkeit steigern auf 100 mg
(evtl. 150 mg) tgl.
Wirkungseintritt
Nach 3–4 Monaten, bei Ineffizienz spätestens nach 4 Monaten Therapie beenden
Untersuchungen vor Therapiebeginn
klinisch-physikalisch, Laborbasisblock
Orientierende Untersuchung auf bestehende Infekte (Harnkultur, insbesondere bei
gleichzeitigem Diabetes mellitus), Thoraxröntgen, evtl. HNO-Befund.
Laborkontrollen
Blutbild nach der ersten Einnahme
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Konsensuspapier 04/2006
Blutbild mit Differentialzählung und Thrombozyten
einmal im Wochenabstand, danach zweimal 14tägig, danach monatlich.
übriger Laborblock nach 2 und 4 Wochen und danach für
die Dauer der Therapie im Abstand von 2 Monaten.
Klinische Kontrollen: Frage nach Hauterscheinungen, Stomatitis, Subfebrilität
(Medikamentenfieber!), Verschlechterung des Allgemeinbefindens!
Kontraindikationen
Infektionskrankheiten, schwere Leber-, Nieren- und Knochenmarkschäden.
Schwangerschaft. Bekannte Allergie gegen das Präparat. Bereits vorangegangene
massive
Leukopenie
nach
Azathioprinmedikation
(bei
kongenitalem
Thiopurinmethyltransferasemangel).
Nebenwirkungen
• Knochenmarkdepression (Leuko- und Thrombopenie, Anämie);
• Magen-Darm-Erscheinungen (Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen),
• Stomatitis, Fieber, Infektionen (Herpes zoster),
Exanthem, Haarausfall, Cholestase, Hepatopathie.
Interaktionen
Ausgeprägte Wirkungsverstärkung bei gleichzeitiger
Allopurinolmedikation.
Mögliche Wirkungsaufhebung polarisierender Muskelrelaxantien (z.B. Tubocurarin),
Verstärkung der Wirkung von Suxamethonium.
Achtung:
Bei gleichzeitiger Allopurinolgabe Dosisreduktion auf 25%.
Kontrazeption erforderlich
Therapieunterbrechung bzw. -abbruch bei
Leukopenie < 3.000, Thrombopenie < 100.000 bei
chronischer Polyarthritis.
Anämie, Ikterus, Infektionen (z.B. Herpes zoster, Harnwegsinfekt etc.), schwere
gastrointestinale Erscheinungen, Fieber.
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Konsensuspapier 04/2006
Cyclosporin A
Handelspräparat:
Sandimmun Neoral®-Kapseln zu 25, 50 und 100 mg
Sandimmun Neoral®-100 mg/ml-Trinklösung
Indikationen
Chronische Polyarthritis, besonders in Kombination mit anderen Basistherapeutika.
Kollagenosen, Psoriasisarthropathie. Die Hauptindikation des Präparates ist die
Transplantationsmedizin.
Dosierung
Beginnend mit 2,5 mg/kg KG/die, monatliche Steigerung um 0,5 mg bis auf maximal
5 mg/kg KG/die, aufgeteilt auf 2 Tagesdosen.
Erhaltungsdosis meist bei 3,5 mg/kg KG/die.
Wirkungseintritt
Nach 6–8 Wochen, falls nach 12 Wochen keine Wirkung, absetzen.
Untersuchungen vor Therapiebeginn
klinisch-physikalisch, Laborbasisblock, wobei
besonders auf die Wichtigkeit eines kompletten Harnbefundes hinzuweisen ist sowie
auch auf die zweimalige Erhebung von Kreatinin an zwei verschiedenen Tagen,
daneben auch Kalium. Ausschluss bestehender Infekte, Blutdruckstatus!
Laborkontrollen
In 14-tägigen Abständen Kreatinin und Kalium bis zur Erreichung der stabilen Dosis
(im Allgemeinen nach 3 Monaten), danach Laborbasisblock monatlich.
Steigt das Serumkreatinin um 30% über den individuellen Ausgangswert, so ist die
Cyclosporin-A-Dosis für 1 Monat um 25% zu reduzieren und eine Laborkontrolle
nach 14 Tagen zu veranlassen. Bleibt das Serumkreatinin weiterhin erhöht, so ist
Cyclosporin A für 4 Wochen abzusetzen und erst bei Erreichen des Ausgangswertes
(zweimalige Bestimmung) neu zu beginnen. Blutspiegelbestimmungen sind in der
rheumatologischen Indikation nicht erforderlich.
Klinische Kontrollen
Blutdruckmessung (Selbstmessung), sonst im gleichen zeitlichen Abstand wie die
Laboruntersuchungen). Bei Auftreten einer Hypertonie nicht Diltiazem oder
kaliumsparende Diuretika einsetzen. Gingiva-Inspektion.
Kontraindikationen
Zustand nach oder gegenwärtiges Malignom.
Ausnahme: Hautmalignome (gilt nicht für Melanome), Präkanzerosen wie z.B. eine
Leukoplakie. Unkontrollierte Hypertonie, Nierenschaden, Schwere
Herz- oder Bluterkrankungen, Leberschaden (Enzyme über das Zweifache des
oberen Grenzwertes erhöht), Schwangerschaft und Stillzeit. Bekannte Allergie
gegenüber dem Präparat. Nicht kontrollierte Infektionen.
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Konsensuspapier 04/2006
Nebenwirkungen
Hypertrichose, Störung der Nierenfunktion, Hypertonie; GI-Störungen: Anorexie,
Nausea, Erbrechen, Durchfälle, Gingivahyperplasie; leichter Anstieg von
Kalium, Harnsäure, Blutfetten, Blutzucker; Fieber, Amenorrhoe, Muskelkrämpfe,
Epiäquivalente, Tremor, Myopathie.
Interaktionen
Mit Antiepileptika, Ketokonazol, Flukonazol, Trimethoprim, Makrolide, Erythromycin,
Verapamil, Diltiazem. Additive Nebenwirkungen auf die Niere
durch NSAR (und auch andere Medikamente) möglich.
Der Genuss von Grapefruit und Grapefruit-Juice ist zu unterlassen, da dies zu einer
Steigerung des Cyclosporinspiegels führt.
Therapieunterbrechung bzw. -abbruch
Niere: siehe unter Laborkontrollen
nicht beherrschbare arterielle Hypertonie, Leberschäden, Blutbildveränderungen.
Aktive Infektionen, Verdacht auf Vorliegen eines Malignoms
(außer einem Basaliom). Neurologische Störungen.
Goldsalze – parenteral
Handelspräparat: Tauredon® (Aurothiomalat, 46% Goldgehalt) Ampullen zu 20 mg
und 50 mg ; nur mehr aus Deutschland zu beziehen.
Dosierung
1. u. 2. Woche je 20 mg i. m., ab der 3. Woche 50 mg
i.m. wöchentlich. Bei guter Wirkung Fortführung der Therapie nach 6 Monaten mit 50
mg alle 3–4 Wochen über Jahre.
Indikationen
Chronische Polyarthritis, heute wegen häufiger unerwünschter Arzneimittelwirkungen
selten eingesetzt. (Reservepräparat)
Wirkungseintritt
Nach 3–6 Monaten.
Untersuchungen vor Therapiebeginn
klinisch-physikalisch, Laborbasisblock, ANA.
Laborkontrollen
Alle 14 Tage BB mit Differentialblutbild und Thrombozyten und Harn durch 2 Monate.
Danach diese Kontrollen und alkal. Phosphatase, Gamma-GT, GOT,
GPT und Kreatinin monatl., ANA alle 6 Monate.
Klinische Kontrollen
Befragung über subjektive Beschwerden (z.B. Haut, Juckreiz, Stomatitis, Haarausfall,
Metallgeschmack). Inspektion von Haut und Schleimhäuten.
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Kontraindikationen
Eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion. Kollagenosen im engeren Sinn.
Goldallergie, Schwangerschaft und Stillzeit. Schwere Infekte, Hämatologische
Erkrankungen. Entzündliche Darmerkrankungen. Schwermetallallergie.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungsrate zwischen 30 und 50%.
• Haut: Exanthem, Ekzem (z.B. retroauriculär), Alopezie, Chrysiasis (Dunkelfärbung
der Haut), Stomatitis, Photosensibilisierung (Vermeidung von Sonnenbestrahlung),
Dermatitis exfoliativa.
• Niere: Proteinurie, evtl. nephrotisches Syndrom;
• Hämatologie: Leuko-, Thrombopenie, Eosinophilie (als Frühzeichen einer
Unverträglichkeit), aplastische Anämie.
• Auge: Goldablagerungen in der Cornea (reversibel), Blepharoconjunctivitis, sehr
selten Corneaulkus, Nitritoide Reaktion (Flush-Reaktion).
• GI: Diarrhoe, Hepatopathie
• Lunge: Alveolitis, Lungenfibrose.
Achtung:
Biologische Halbwertzeit des Goldes bis zu mehreren Monaten, daher langes
Anhalten der Nebenwirkungen.
Vermeidung von Sonnenbestrahlung!
Bei Frauen Kontrazeption!
Interaktionen
Keine bekannt!
Therapieunterbrechung bzw. -abbruch bei
Thrombo- und/oder Leukopenie (< 100.000, < 3.000), sich abzeichnende aplastische
Anämie. Therapieunterbrechung bei einer Eosinophilie, bei anhaltender Eosinophilie
von 12% oder mehr Therapieabbruch. Proteinurie > 0,3 g/24h; pathologisches
Harnsediment,
pathologische
Leberfunktionsproben.
Hautund
Schleimhauterscheinungen.
Bei leichteren Veränderungen evtl. zunächst nur Kontrollen in kürzeren Intervallen.
Leflunomid
Handelspräparat : Arava® 10 mg, 20 mg, 100 mg Filmtabletten
Indikationen
chronische Polyarthritis und
Psoriasisarthropathie,
seronegativen Spondarthropathien;
periphere
Arthritis
bei
Bisher nur bei Erwachsenen zugelassen; in Studien auch bei M. Wegener, SLE und
Felty Syndrom erfolgreich angewandt.
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Konsensuspapier 04/2006
Dosierung
20 mg tgl (maximal 30mg), unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Die loadingdose (100mg an den ersten 3 Tagen) wird wegen vermehrter Unverträglichkeiten nur
selten angewandt. 10mg Dosis nur bei Kombination mit MTX sinnvoll.
Wirkungseintritt
Nach 4–8 Wochen.
Untersuchungen vor Therapiebeginn
klinisch-physikalisch,
Laborbasisblock,
Blutdruck,
Ausschluss
einer
Schwangerschaft. Es wurden pulmonale UAW (Pneumonitis) beobachtet, ein
Ausschluss pulmonaler Veränderung vor Therapiebeginn ist notwendig.
Laborkontrollen
Blutbild mit Thrombozyten und Differentialzählung alle zwei Wochen im ersten
Monat, dann monatlich. Laborbasisblock monatlich, nach sechs Monaten alle acht
Wochen.
Bei persistierender Erhöhung der AST (SGOT) oder ALT (SGPT) über das Dreifache
des oberen Normbereichs muss Leflunomid abgesetzt werden.
Bei Kinderwunsch kann (in speziellen Fällen) der Plasmaspiegel (durch den
Hersteller) gemessen werden, nachdem eine Elimination des Medikamentes mit
Cholestyramin durchgeführt wurde, siehe unten) .
Klinische Kontrollen
Blutdruck (Selbstmessung)
Kontraindikationen
Schwangerschaft, fehlender Empfängnisschutz bei gebärfähigen Frauen und
Männern, die ein Kind zeugen möchten. Frauen die stillen, dürfen Leflunomid
nicht einnehmen. Leflunomidallergie, schwere Infektionen, schwere
Immundefekte (AIDS), Myelodysplastisches Syndrom, ausgeprägte Leukopenie,
Thrombopenie, schwere Anämie. Eingeschränkte Leberfunktion, mittlere oder
schwere Niereninsuffizienz, schwere Hypoproteinämie, nephrotisches Syndrom. Bei
leichter Niereninsuffizienz und im Alter ist keine Dosisreduktion notwendig. Für
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist Leflunomid nicht zugelassen.
Nebenwirkungen
Diarrhoe, Nausea, Dyspepsie, erhöhte Leberwerte, Cephalea und Schwindel,
Schleimhautläsionen, Bronchitis, arterielle Hypertonie, Exantheme, Alopezie,
Hauttrockenheit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Leukopenie, sehr selten
Pneumonitis, erhöhtes Infektrisiko
Interaktionen
Marcoumar, mögliche additive Hepatotoxizität durch Itraconazol, Methotrexat
Leflunomid und seine Metaboliten hemmen hepatales Cytochrom P450. Leflunomid
führt zu einer klinisch fraglich bedeutsamen Erhöhung der Blutspiegel von
ungebundenen NSAR und von Tolbutamid. Kombinationstherapien mit anderen
Basistherapeutika sind möglich (auch Biologika), dann allerdings sind sorgfältige
Laborkontrollen erforderlich.
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Konsensuspapier 04/2006
Achtung:
Das Präparat bzw. sein Hauptmetabolit hat eine Eliminationshalbwertzeit von etwa 2
Wochen, es soll aber bei schweren Nebenwirkungen oder im Falle einer nach dem
Absetzen von Leflunomid geplanten Schwangerschaft mit Cholestyramin oder
Aktivkohle aus dem Körper eliminiert werden. Dazu werden dreimal tgl. 8 g
Cholestyramin oder 4 mal tgl. 50 g Aktivkohlepulver durch insgesamt 11 Tage
empfohlen.
Therapieabbruch
Bei persistierender Leukopenie unter 3.000 L/G,
Thrombopenie unter 100.000 T/T oder bei Erhöhung der AST (SGOT) oder ALT
(SGPT) über das Dreifache des oberen Normbereichs muss Leflunomid abgesetzt
werden, ebenso bei persistierenden Unverträglichkeitsreaktionen im Bereich der
Haut oder des Darms.
Methotrexat (MTX)
Handelspräparat:
Methotrexat®-Tabletten 2,5 mg, Stechampullen zu 5, 25, 50 mg.
Ebetrexat Tbl 5mg und 10mg, Stechampullen zu 10 und 20mg
Dosierungsschema
Parenteral: 15–30 mg 1 x/Woche i.m., s.c.
Oral: 15 mg (Steigerung bis 30 mg möglich) als Einmaldosis pro Woche; wegen der
besseren Wirksamkeit bei ähnlichen Nebenwirkungsraten sind höhere Dosierungen
zu bevorzugen; bei Erreichen einer Remission Dosisreduktion möglich. Bei
schlechter Verträglichkeit (z.B. Übelkeit) Aufteilung der Dosis auf 2 Gaben: die Hälfte
abends, 1–2 Std. nach dem Abendessen und die 2. Hälfte morgens nüchtern.
Bei Wirkungslosigkeit der oralen Medikation, im Hinblick auf die unter Umständen
unterschiedliche enterale Resorption, Umstellung auf eine parenterale Medikation.
Zusätzlich begleitende Folsäuresubstitution mit 5 mg 2mal wöchentlich (außer am
Tag der Methotrexateinnahme) angezeigt. Bei der Folsäuresubstitution sind auch
andere Regimes in Verwendung. Die Folsäuresubstitution erhöht signifikant die
Verträglichkeit und vermindert Therapieabbrüche von MTX bei nicht eindeutig
gesicherter Wirkungsabschwächung.
Bei gleichzeitiger Medikation von NSAR ist ein Einnahmeintervall von einigen
Stunden zu empfehlen.
Pharmakogenetische Untersuchungen sind in der Routine noch nicht empfohlen.
Die Kombination von MTX mit den derzeit im Handel befindlichen Biologika zeigt
deutlich bessere Effekte als die jeweilige Monotherapie.
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Konsensuspapier 04/2006
Indikationen
Chronische
Polyarthritis,
Psoriasisarthropathie,
SLE,
undifferenzierte
Arthritiden,.periphere Arthritis bei seronegativen Spondarthropathien; CEDassoziierte Arthritiden
Wirkungseintritt
Nach 4–8 Wochen.
Untersuchung vor Therapiebeginn
Laborbasisblock, Elektrophorese und Thoraxröntgen.
Laborkontrollen
BB, Thrombozyten, LFP (alk. Phosphatase, Gamma-GT, GPT), Kreatinin, kompletter
Harn anfangs monatlich, nach einem Jahr bei stabilen Werten alle drei Monate.
Klinische Kontrollen
Frage nach GI-Beschwerden, Hauterscheinungen, Stomatitis, Atemnot oder Husten,
Fieber.
Kontraindikationen
Alkoholabusus, aktive Lebererkrankung. Niereninsuffizienz, hämatologische
Systemerkrankungen; bestehende Infektionen; bekannte Allergie.
Strikte Kontrazeption bei Frauen im gebärfähigen Alter bis 6 Monate nach
Therapieende. Auch bei Männern mit Kinderwunsch sind 6 Monate nach
Therapieende abzuwarten.
Nebenwirkungen
Methotrexat-Lunge mit Auftreten von Dyspnoe, Husten und Fieber (ähnlich einem
schweren grippalen Infekt). Hier ist bereits beim Verdacht obligatorisch das sofortige
Absetzen von MTX, rasches Thorax-Röntgen zum Ausschluss einer solchen MTXLunge und umgehend Therapie mit Glucocorticoiden und in schweren Fällen
antibiotische Abschirmung.
Eindrucksvolle Abnahme des Serumalbumins weist auf Hepatotoxizität hin.
Übelkeit, Brechreiz oft nur am Einnahmetag. Anstieg der Leberenzyme – bis zum
Zweifachen (kurzfristig auch des Dreifachen) des oberen Grenzwertes tolerierbar.
Stomatitis, Mundulzera, Gewichtsabnahme; Potenzstörungen
Leuko- und/oder Thrombopenie, megaloblastäre Anämie, Nodulose (Auftreten
multipler subkutaner Knoten), Haarausfall (reversibel).
Interaktionen
Wirkspiegel erhöhend und damit nicht erlaubt:
Sulfonamide, Trimethoprim,
Diphenylhydantoin, Phenylbutazon, Tetracyclin.
Erwünschte Wirkungsverstärkung durch Chloroquin (in der Kombinationstherapie)
Probenecid vermindert MTX-Ausscheidung
– Wirkungsabschwächung z.B. durch Allopurinol.
Die erhöhte Lebertoxizität bei gleichzeitiger Gabe von Isoniazid ist zu beachten!
Achtung:
Strenge Kontrazeption bis 6 Monate über Therapieende bei Frauen und Männern.
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Konsensuspapier 04/2006
Besondere Vorsicht ist bezüglich eventueller Leberveränderungen bei Patienten mit
höhergradiger Adipositas und Diabetes mellitus Typ 1 geboten. Alkoholkonsum ist
den Patienten abzuraten
Eine zwar äußerst seltene aber schwere, u.U. lebensgefährliche Komplikation ist die
Methotrexat-Lunge (siehe unter Nebenwirkungen!). .
Nach Absetzen von MTX kommt es oft rasch (innerhalb von 3–6 Wochen) zum
erneuten cP-Krankheitsschub.
Bei schweren hämatologischen Nebenwirkungen – hoch dosiert Leukovorin
(Folinsäure).
Eine Unterbrechung der MTX-Therapie vor elektiven chirurgischen Eingriffen wird
derzeit nicht mehr generell empfohlen.
Therapieunterbrechung bzw. -abbruch
Sofortiger Abbruch bei Verdacht oder Bestehen einer Methotrexat-Lunge.
Bei Leuko < 3.000, Thrombo < 100.000, akute Infektion, Serumkreatinin > 1,3 mg/dl,
Stomatitis, GOT und GPT über dreifachem oberem Normalwert.
Sulfasalazin
Handelspräparat: Salazopyrin® 500 mg-Filmtabletten
Dosierungsschemata
Einschleichend dosiert entweder Steigerung um 500mg oder 1g pro Woche bis zum
Erreichen einer Dosis von 2g. Nach 8 Wochen bei ungenügender Wirksamkeit
Steigerung auf 3 g (und sogar 4g) tgl möglich bei entsprechender Verträglichkeit.
.
Indikationen
Chronische Polyarthritis, enteropathische Arthritis, Psoriasisarthropathie, peripherer
Gelenkbefall bei Spondarthritiden
Wirkungseintritt
Nach 4–8 Wochen, falls nach 6 Monaten keine Wirkung, Therapieabbruch.
Untersuchungen vor Therapiebeginn
klinisch-physikalisch, Laborbasisblock:
Laborkontrollen
BB, Thrombozyten, LFP (alk. Phosphatase, Gamma-GT, GPT), Kreatinin, kompletter
Harn anfangs monatlich, nach einem Jahr bei stabilen Werten alle drei Monate
Klinische Kontrollen
Frage nach Magen-Darm-Beschwerden, Hauterscheinungen wie z.B. Pruritus etc.,
Stomatitis, Kopfschmerzen, Schwindel, leichter Temperaturanstieg.
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Konsensuspapier 04/2006
Kontraindikationen
Leukopenie. Schwere Leber- und Nierenschäden, Überempfindlichkeit gegen
Sulfonamide
und/oder
Salizylsäure,
Porphyrie,
Glucose-6Phosphatdehydrogenasemangel.
Nebenwirkungen
Nausea, Anorexie, Magenbeschwerden, Diarrhoe; selten Anstieg der Leberenzyme.
Gelegentlich abdominelle Schmerzen.
Haut: Exanthem, Dermatitis, Photosensibilität,
reversible Oligospermie.
SLE. Harnverfärbung
Niere: Hämaturie, sehr selten Proteinurie.
Blutbild: Hyperchrome Anämie. Leukopenie bis zur Agranulozytose,
Thrombopenie, sehr selten hämolytische Anämie.
Sehr selten fibrosierende Alveolitis.
Die Mehrzahl der Nebenwirkungen tritt in den ersten drei Monaten der Therapie auf.
Interaktionen
Wirkungsverminderung von Herzglykosiden und
Folsäure; Wirkungssteigerung von Cumarin-Antikoagulantien und Methotrexat sowie
oraler Antidiabetika (Hypogefahr).
Achtung:
Andere zur Therapie entzündlicher Darmerkrankungen entwickelte Substanzen wie
z.B. Mesalazin bei cP sind nicht wirksam.
Da Sulfasalazin nicht teratogen ist, ist bei Kinderwunsch oder bereits eingetretener
Gravidität ein Absetzen des Präparates nicht erforderlich.
Therapieunterbrechung bzw. –abbruch bei
Leuko- und/oder Thrombopenie (< 3.000 bzw. < 100.000). Aplastische Anämie,
schwere makrozytäre Anämie, Allergie (z.B. Exanthem), schwere gastrointestinale
Erscheinungen, Proteinurie, Anstieg der Leberwerte.
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Konsensuspapier 04/2006
Biologicals
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind 3 Präparate in Österreich registriert, die
den
Tumornekrosefaktor-alpha blockieren und eines, das die Wirkung von
Interleukin-1 vermindert. Besonders in der Kombination mit konventionellen DMARDs
(Methotrexat) ist für alle vier Präparate eine bessere Wirkung als bei Monotherapie
zu erwarten. Transport- und Lagerungsvorschriften (Kühlkette!) sind bei diesen
Präparaten zu beachten. Die Anwendung durch den Patienten bei den subkutan zu
verabreichenden Präparaten erfordert eine spezielle Schulung dieser Patienten oder
ihrer Angehörigen.
Adalimumab
ist ein rekombinanter humaner monoklonaler Antikörper, der in Ovarialzellen des
chinesischen Hamsters exprimiert wird.
Handelspräparat
Humira®
Fertigspritzen à 0,8ml mit 40mg Adalimumab
Dosierungsschema
für Erwachsene: 40mg als Einzeldosis subcutan in zweiwöchigem Abstand
Indikationen
Chronische Polyarthritis, Psoriasisarthritis
Die Anwendung ist Patienten vorbehalten, die trotz adäquater Basistherapie
inklusive Methotrexat in voller Dosis und ausreichender Dauer
noch eine aktive Erkrankung haben; wir verweisen hier auf die jeweils aktuellen
indikationsspezifischen Richtlinien.
Methotrexat wird parallel zur
Adalimumab Therapie weitergeführt. Eine
Unverträglichkeit der klassischen Basistherapeutika ist kein Ausschlussgrund zur
Gabe von Adalimumab.
Wirkungseintritt
In wenigen Tagen bis Wochen,
Untersuchungen vor Therapiebeginn
Kompletter Laborbasisblock, ANA, ds-DNA-Antikörper, Ausschluss von
Infekten und malignen Tumoren. Insbesonders Ausschluss einer aktiven oder
latenten Tuberkulose durch C/P-Röntgen, Mendel-Mantoux-Test.
Klinische Kontrollen :
Dokumentation der Krankheitsaktivität (siehe S. 2),
Health Assessment Questionnaire, ein Akutphasenparameter (regelmäßig und zum
Zeitpunkt vor der Verabreichung des Präparates zur Bewertung der Effizienz),
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Konsensuspapier 04/2006
Fahndung nach Infektionen, insbesondere auch aktive oder inaktive (latente)
Tuberkulose.
Dokumentation- und Patienteninformation über umgehende ärztliche Kontrolle im
Falle des Auftretens von Infektionen.
Laborkontrollen
Laborbasisblock mit ANA, nach 1, 2 und 4 Monaten, dann 3-monatlich.
monatlich, anti-DNA-Antikörper.
Blutbild
Kontraindikationen
Akute, chronische (virale, bakterielle oder andere) und rekurrierende Infekte,
bekannte Allergien gegen das Präparat, gegen einen der Hilfsstoffe, manifeste
Tumorerkrankungen. aktive Tuberkulose, Herzinsuffizienz Stadium NYHA III,IV
Relative Kontraindikationen:
Schwerwiegende Allergie auf das Präparat; Tumor-Anamnese, latente TBC bzw.
TBC-Anamnese (vor der ersten Gabe von Adalimumab geeignete TBC Prophylaxe
nach den aktuellen nationalen Richtlinien). Keine Erfahrungen bestehen über die
Anwendung in der Gravidität und Stillzeit, daher bei Kinderwunsch nicht indiziert.
Eine Gravidität ist erst 6 Monate nach Beendigung der Therapie empfohlen; keine
Erfahrungen bei Kindern (<18Jahre) und noch unzureichende Daten über die
Anwendung bei älteren Patienten.
Sorgfältige Abwägung der Indikation bei bestehenden oder beginnenden
demyelinisierenden Erkrankungen.
Nebenwirkungen (häufiger)
Reaktionen an der Injektionsstelle
Kopfschmerz
Übelkeit, abdomineller Schmerz, Pharyngitis
Abfall der Hämoglobinkonzentration, selten andere Blutbildveränderungen
Infektionen der oberen und unteren Luftwege, Hautausschläge und Pruritus, Herpes
simplex;
Erhöhte Infektionsneigung (speziell oberer Respirationstrakt, Harntrakt), manchmal
mit hochakutem Verlauf, Manifestation einer Tuberkulose
Hyperlipidämie
allergische Reaktionen möglich, schwere Formen aber selten; ein Therapieabbruch
ist in den meisten Fällen nicht erforderlich.
Entwicklung antinukleärer Antikörper, lupus-like-syndrome,
Interaktionen
Bei der Anwendung von Adalimumab gemeinsam mit Methotrexat war die Bildung
von Antikörpern niedriger, die Adalimumab Clearance erniedrigt.
Therapieabbruch
Schwere Allergien, schwere Infektionen oder Sepsis; Entwicklung einer cardialen
Insuffizienz, Auftreten von Symptomen einer demyelinisierenden Erkrankung
unter der Therapie, lupus-like-syndrome.
Therapieunterbrechung bei Auftreten von jeglichen Infektionen.
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Konsensuspapier 04/2006
Operationen
Vor Operation Kontaktaufnahme mit Rheumatologen. Eine Pause von 2 Wochen vor
und nach Operationen wird empfohlen.
Besonderes
Impfungen sind – außer mit Lebendimpfstoffen - nicht kontraindiziert.
Erfahrungen über das Angehen von Impfungen unter Adalimumab gibt es nicht.
Etanercept
Rekombinantes Protein aus p75 TNF-Rezeptor und IgG-Fc.
Handelspräparat
Enbrel®, Durchstichfläschchen mit 25 mg löslichem Pulver.
Dosierungsschema
Für Erwachsene 25 mg 2-mal wöchentlich subkutan, auch eine einmal wöchentliche
Dosis von 50mg ist erprobt .
Für Kinder Dosierung 0,4 mg/kg KG (maximal 25 mg als Einzeldosis insgesamt) 2 x
wöchentlich subkutan.
Die Injektion erfolgt im Allgemeinen durch den Patienten selbst nach eingehender
Instruktion.
Indikationen
Chronische Polyarthritis, Psoriasisarthritis, M. Bechterew, juvenile idiopathische
(chronische) Arthritis;
Die Anwendung ist für Patienten vorbehalten, die trotz einer adäquaten Basistherapie
(inklusive Methotrexat) in voller Dosis und ausreichender
Dauer noch eine aktive Krankheit haben; wi verweisen hier auf die jeweils aktuellen
indikationsspezifischen Richtlinien.
Etanercept kann auch als Monotherapie (ohne gleichzeitiger Gabe von Methotrexat)
verabreicht werden. Die Kombination mit
MTX erhöht aber signifikant die
Wirksamkeit gegenüber der Monotherapie und ist daher anzustreben– bei
Unverträglichkeit von MTX eventuell Kombination von Etanercept mit anderen
klassischen Basistherapeutika.
Außerhalb der Rheumatologie ist Etanercept in der Therapie der Psoriasis vulgaris
zugelassen (Dosierung 2x50mg s.c./Woche)
Wirkungseintritt
In etwa 2 Wochen, weitere Verbesserungen bis zum
dritten Behandlungsmonat.
Untersuchungen vor Therapiebeginn
Laborbasisblock, ANA, insbesondere aber Ausschluss von Infekten und rezenten
malignen Prozessen sowie demyelinisierenden Erkrankungen (z.B. MS). Ausschluss
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Konsensuspapier 04/2006
einer aktiven oder latenten Tuberkulose durch C/P-Röntgen und Mendel-MantouxTest. Sonographie Oberbauch.
Klinische Kontrollen
Dokumentation der Krankheitsaktivität (siehe S. 2),
Health Assessment Questionnaire, ein Akutphasenparameter (regelmäßig und zum
Zeitpunkt vor der Verabreichung des Präparates zur Bewertung der Effizienz),
regelmäßig Fahndung nach Infektionen, insbesondere auch aktive oder inaktive
(latente) Tuberkulose.
Dokumentation- und Patienteninformation über umgehende ärztliche Kontrolle im
Falle des Auftretens von Infektionen.
Bei Infekten, Fieber oder Symptomen, die auf eine Blutdyskrasie hinweisen könnten,
ist eine umgehende Rückmeldung der Patienten beim behandelnden
internistischen Rheumatologen erforderlich (Patienteninformation).
Neurologische Kontrolle wegen möglicher demyelinisierender Erkrankungen.
Laborkontrollen
Laborbasisblock mit ANA, nach 1, 2 und 4 Monaten, dann 3-monatlich. Blutbild
monatlich, anti-DNA-Antikörper.
Kontraindikationen
Akute, chronische (virale, bakterielle oder andere) und rekurrierende Infekte sowie
demyelinisierende Erkrankungen; bekannte Allergie gegen das Präparat,
manifeste Tumorerkrankungen. Herzinsuffizienz NYHA III,IV
Relative Kontraindikationen:
Tumor-Anamnese, TBC-Anamnese. für Gravidität und Stillzeit existieren keine
Erfahrungen.
Vorsicht ist angezeigt bei Behandlung von Patienten, die eine Anamnese von
Blutdyskrasien haben.
Nebenwirkungen
Lokale Reaktionen an den Injektionsstellen, erhöhte Infektrate im Bereich der oberen
Luftwege; Kopfschmerz, Dyspepsie, selten aplastische Anämie und Pancytopenie.
Entwicklung von ANA und anti-ds-DNA-Antikörpern sowie nichtneutralisierenden
Antikörpern gegen Etanercept. Allergische Reaktionen wurden in weniger als 1%
aller Patienten festgestellt.
Lupus-like syndrome
Interaktionen
Methotrexat hat auf die Kinetik von Etanercept keinen Einfluss, ansonsten liegen
bzgl. Interaktionen keine Studien vor.
Therapieabbruch
Beim Auftreten schwerer Infektionen bzw. Sepsis oder schwerer allergischer
Reaktionen oder Hinweis auf Entwicklung einer demyelinisierenden Erkrankung.
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Konsensuspapier 04/2006
Therapieunterbrechung bei Auftreten von jeglichen Infektionen. Entwicklung einer
cardialen Insuffizienz,
Operationen
Vor Operation Kontaktaufnahme mit Rheumatologen. Vor und nach elektiven
Operationen 2 Wochen Therapiepause.
Besonderes
Impfungen: Patienten mit JCA sollen vor Etablierung der Etanercept-Behandlung die
empfohlenen Impfungen erhalten.
Keine Impfungen mit Lebendimpfstoffen.
Es gibt keine Daten über die Effizienz von Impfungen während der EtanerceptTherapie.
Infliximab
Ist ein chimärer (Maus/Mensch) monoklonaler Antikörper gegen TNF-alpha.
Handelspräparat Remicade®, Durchstichflaschen mit 100 mg Lyophilisat zur
Infusionsbereitung.
Dosierungsschema
Gilt für chronische Polyarthritis (c.P.): 3 mg/kg
Körpergewicht intravenös als Infusion über mindestens 2 Stunden. Diese Dosis wird
zum Zeitpunkt 0 und nach 2 und 6 Wochen verabreicht, weitere Infusionen je nach
Wirkung im Abstand von jeweils 4–8 Wochen in derselben Dosis (auch
Dosiserhöhung bis 5 mg/kg monatlich möglich).
Indikationen
Chronische Polyarthritis (c.P.), Psoriasisarthritis, M. Bechterew. Außerhalb der
Rheumatologie ist Infliximab zur Behandlung des M. Crohn registriert.
Die Anwendung ist für Patienten vorbehalten, die trotz adäquater Basistherapie
inklusive Methotrexat in voller Dosis und ausreichender Dauer
noch eine aktive Erkrankung haben; wir verweisen hier auf die jeweils aktuellen
indikationsspezifischen Richtlinien. Methotrexat wird parallel zur Infliximab-Therapie
weiter verabreicht, um die Wirksamkeit zu steigern. Eine Unverträglichkeit der
klassischen Basistherapeutika ist kein Ausschlussgrund zur Gabe von Infliximab.
Wirkungseintritt
In wenigen Tagen bis Wochen, kein Wirkungsverlust
in der Dauertherapie (2-Jahres-Daten).
Untersuchungen vor Therapiebeginn
Kompletter Laborbasisblock, ANA, ds-DNA-Antikörper, Ausschluss von
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Konsensuspapier 04/2006
Infekten und malignen Tumoren. Insbesonders Ausschluss einer aktiven oder
latenten Tuberkulose durch C/P-Röntgen, Mendel-Mantoux-Test.
Klinische Kontrollen :
Dokumentation der Krankheitsaktivität (siehe S. 2),
Health Assessment Questionnaire, ein Akutphasenparameter (regelmäßig und zum
Zeitpunkt vor der Verabreichung des Präparates zur Bewertung der Effizienz),
Fahndung nach Infektionen, insbesondere auch aktive oder inaktive (latente)
Tuberkulose.
Dokumentation- und Patienteninformation über umgehende ärztliche Kontrolle im
Falle des Auftretens von Infektionen.
Laborkontrollen
Laborbasisblock vor jeder Infusion, ANA, anti-ds-DNA 3-monatlich.
Kontraindikationen
Akute, chronische (virale, bakterielle oder andere) und rekurrierende Infekte,
bekannte Allergien gegen das Präparat, gegen einen der Hilfsstoffe oder gegen
Mausproteine, manifeste Tumorerkrankungen. aktive oder inaktive (latente)
Tuberkulose, demyelinisierende Erkrankung. Herzinsuffizienz Stadium NYHA III,IV
Relative Kontraindikationen:
Tumor-Anamnese, TBC-Anamnese. Keine Erfahrungen bestehen über die
Anwendung in der Gravidität und Stillzeit, daher bei Kinderwunsch
Gravidität erst 6 Monate nach Beendigung der Therapie empfohlen; keine
Erfahrungen mit Kindern (<17 Jahre) und noch unzureichende Daten über die
Anwendung bei älteren Patienten.
Nebenwirkungen
Möglich sind Kopfschmerz, Übelkeit, abdomineller Schmerz, Pharyngitis,
Entzündungen der oberen Luftwege, Hautausschläge und Pruritus, allergische
Reaktionen (Infusions-Reaktionen während und bis 2 Stunden nach Infusion)
möglich, schwere Formen aber selten; ein Therapieabbruch ist in den meisten
Fällen nicht erforderlich. Entwicklung antinukleärer und anti-ds-DNA-Antikörper,
lupus-like-syndrome, Antikörperbildung gegen Infliximab.
Erhöhte Infektionsneigung (speziell oberer Respirationstrakt, Harntrakt), manchmal
mit hochakutem Verlauf, Manifestation einer Tuberkulose und anderer Infekte mit
intrazellulären Bakterien (Listeriose etc.)
Bei einer neuerlichen Verabreichung des Präparates nach 2-jähriger Therapiepause
sind spät auftretende allergische unerwünschte Wirkungen (nach 3-12
Tagen Serumkrankheit ähnliche Symptomatik) bekannt geworden.
Interaktionen
Keine Studien durchgeführt.
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Konsensuspapier 04/2006
Therapieabbruch
Schwere Allergien, schwere Infektionen oder Sepsis; Entwicklung einer cardialen
Insuffizienz, Auftreten von Symptomen einer demyelinisierenden Erkrankung
unter der Therapie, lupus-like-syndrome.
Therapieunterbrechung bei Auftreten von jeglichen Infektionen.
Operationen
Vor Operation Kontaktaufnahme mit Rheumatologen. Eine Pause von 2 Wochen vor
und nach Operationen wird empfohlen.
Besonderes
Aufgrund der Infektionsgefahr soll keine rohe Milch oder Edelschimmelkäse verzehrt
werden (Listerien)
.
Impfungen sind – außer mit Lebendimpfstoffen - nicht kontraindiziert.
Erfahrungen über das Angehen von Impfungen unter Infliximab gibt es nicht.
Anakinra
Ist ein rekombinant hergestellter humaner Interleukin-1 Antagonist.
Handelspräparat Kineret ®, 100 mg Injektionslösung in Fertigspritze
Dosierungsschema
Täglich 100 mg ( 1 Ampulle) 1 mal täglich subcutan
Indikation
Dauertherapie der chronischen Polyarthritis die nur unzureichend auf Methotrexat
allein anspricht
Wirkungseintritt
Innerhalb einiger Wochen, weniger effektiv als die TNF-antagonisierenden Biologika
Untersuchung vor Therapiebeginn
Kompletter Laborbasisblock: KBB (rotes Blutbild, Thrombozyten, Leukozyten,
Differentialzählung) Leberfunktionsproben (GOT, GPT, Gamma-GT, alk.
Phosphatase, Serumbilirubin), BUN, Kreatenin, Harn, ANA, ds-DNA-AK, Ausschluss
von Infekten und malignen Tumoren, Thorax-Röntgen, Sonographie Oberbauch
(Milzgröße)
Klinische Kontrollen
Response-Kriterien: Zahl der geschwollenen Gelenke, Health Assessment
Questionaire, ein Akutphasenparameter regelmäßig und zum Zeitpunkt vor der
Verabreichung des Präparates zur Bewertung der Effizienz) Fahndung nach
Infektionen. Patienteninformation über umgehende ärztliche Kontrolle im Falle des
Auftretens von Infektionen.
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Konsensuspapier 04/2006
Laborkontrollen
Laborbasisblock monatlich
Kontraindikationen
Akute, chronische (virale, bakterielle oder andere) und rekurrierende Infekte,
bekannte Allergien gegen das Präparat, gegen einen der Hilfsstoffe, manifeste
Tumorerkrankungen.
Relative Kontraindikationen:
Tumor-Anamnese
Keine Erfahrungen bestehen über die Anwendung in der Gravidität und Stillzeit,
daher bei Kinderwunsch Gravidität erst 6 Monate nach Beendigung der Therapie
empfohlen; keine Erfahrungen mit Kindern (0-17 Jahren)
Nebenwirkungen
Bei der Mehrzahl der Patienten Hautreaktionen an der Einstichstelle. Erhöhte
Infektionsneigung (oberer Respirationstrakt, Harntrakt), Neutropenie
Interaktionen
Keine Studien durchgeführt
Therapieabbruch
Schwere Allergien, schwere Infektionen oder Sepsis unter der Therapie.
Therapieunterbrechung bei Auftreten von jeglichen Infektionen.
Operationen
Vor Operationen Kontaktaufnahme mit Rheumatologen. Eine Pause von 2 Wochen
vor und nach Operationen wird empfohlen.
Besonderes
Eine gleichzeitige Verabreichung von TNF-Antagonisten wird nicht empfohlen
(Infektionsneigung).
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