PROJEKTBERICHT Schuljahr 2014/2015 TN²MS St. Marienkirchen Anschrift: Schulstraße 18, 4774 St. Marienkirchen bei Schärding Telefon: 07711/2304 E-Mail: [email protected] Projektleitung: HOL Monika Pöller Beteiligte Lehrkräfte: DNMS Ulrike Renauer, HOL Angelika Untner, HOL Maria Justl, HOL Josef Schreiner Sonstige Projektmitarbeiter/innen: Mag. Dr. Nicole Hamberger (OÖGKK), Mag. Gerti Pammer (Biologin und Naturvermittlerin, Wildkräuterexpertin, Lehrerin für EH Eltern – gesunde Schuljause) Beteiligte Klassen: 7. Schulstufe Anzahl der beteiligten Schüler/innen: 47 Einbezogene Gegenstände: BU, NAWI, EH, BE ANGABEN ZUM PROJEKT Projektname: SMOOTHIES – BLEND YOUR VEGGIES Inhaltliche Schwerpunkte des Projektes: Auseinandersetzung mit Obstsmoothies, grünen Smoothies und Wildkräutersmoothies. Obst und Gemüse als wichtige Nährstofflieferanten schätzen lernen Geschmacksschule und Smoothiebar am Elternsprechtag Rezeptbuch für leckere Obst- und Gemüsedrinks Mit einer gesunden Mahlzeit in den Tag starten Gesundes Getränk – natürlich und voller Vitamine Was steckt dahinter und vor allem: Halten Smoothies wirklich was sie versprechen? Erlernen der Zubereitung von Smoothies Bedeutung der Smoothies als Energielieferanten für den Körper Ausgangslage: Ein Fragebogen zur Feststellung der Essgewohnheiten der Schüler/innen mit besonderer Berücksichtigung einer gesunden Ernährung zeigte anfangs, dass 77 % der befragten teilnehmenden Schüler/innen grundsätzlich der Meinung waren, sich gesund zu ernähren. Die Anregung, dies mit Smoothies ganz einfach zu schaffen, machte die Schüler/innen neugierig. Der Slogan „Trink deinen Salat“ begeisterte die Schüler/innen zusätzlich für dieses Projekt. PROJEKTBERICHT Schuljahr 2014/2015 Der Vortrag von Mag. Dr. Nicole Hamberger brachte den Schüler/innen sehr anschaulich nahe, warum Obst und Gemüse so wichtig sind, saisonales und regional verfügbares Angebot genutzt werden soll, Zucker nur mäßig konsumiert werden soll, das eigene Trinkverhalten analysiert werden muss und teilweise zu verändern ist. Die Bedeutung von „grüner“ Nahrung als unseren wertvollsten Lieferanten von Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen, Enzymen, Bitterstoffen, Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen und dem wichtigen Chlorophyll wurden von den teilnehmenden Schüler/innen in einzelnen Gruppen erarbeitet und präsentiert. Die Schüler/innen erarbeiteten mit Hilfe von Fachliteratur, die ihnen zur Verfügung gestellt wurde, dass die Wildpflanzen als Chlorophyll-Lieferant und Lieferanten hochwertiger pflanzlicher Proteine den Kulturpflanzen weit überlegen sind. Damit wurde ihnen auch bewusst, dass diese besonders wichtig sind für die zunehmenden Ernährungstrends, sich vegetarisch oder gar vegan zu ernähren. So enthält zum Beispiel Brokkoli 26 g, Spinat 95 g und Brennnessel 185 g Chlorophyll. „Wildkräuter – auch in Smoothies! – aktivieren den Stoffwechsel und wirken entgiftend. Dass Wildkräutersmoothies abschließend mit viel Wasser konsumiert werden müssen, war eine weitere wichtige Erkenntnis für die Schüler/innen. Die Schüler/innen gingen auch der Klärung der Frage nach, ob grüne Smoothies auch schädliche Nebenwirkungen haben könnten. Sie fanden heraus, dass es sowohl für reine Obst-, als auch für Gemüsesmoothies sehr wichtig ist, die Inhaltsstoffe in täglich abwechselnder Reihenfolge zu konsumieren, um durch den Verzehr ein Übermaß an Oxalsäure zu vermeiden. Eine Schülergruppe sollte erarbeiten, welche Geräte am geeignetsten für die Zubereitung von Obst-, Gemüse- oder Wildkräutersmoothies sind. Dabei fanden sie in der Literatur immer wieder, dass vor allem grüne Smoothies nicht über 42°C erhitzt werden dürfen, um die Wirksamkeit der Vitamine und Mineralstoffe zu erhalten. Verschiedene Versuche mit einem Stabmixer, einfachen Haushaltsmixern (teilweise von den Schüler/innen Zuhause durchgeführt) zeigten die Grenzen dieser Geräte auf: Sie erhielten oft ein sehr grobfaseriges Mixergebnis. Durch zu langes Mixen wurde die Temperaturgrenze von 42°C beim Mixgut rasch überschritten. Darüber hinaus recherchierten sie auf Youtube (Videos) oder im Internet. Begeistert waren die Schüler/innen vom ZDF-Video „ Volle Kanne“. Rasch hatten sie die Bedeutung von Hochleistungsmixern für dieses Projekt herausgefunden. Die Leistung des Geräts von 3,4 PS wurde von den Schüler/innen mit Spannung erwartet. Das Ergebnis war für sie faszinierend – feine, cremige Smoothies schmeckten natürlich viel besser. Die Projektleiterin wies aber auch darauf hin, dass der gesündeste Smoothie jener ist, den man regelmäßig in seine Ernährung einbaut. Und daher ist also auch die Verwendung des normalen Haushaltsmixers sehr sinnvoll! PROJEKTBERICHT Schuljahr 2014/2015 Hochleistungsmixer mit Umdrehungszahlen zwischen 28.000 und 38.000 können Zellulose noch besser aufspalten und so mehr Nahrungsbestandteile dem Körper verfügbar machen. Sie haben gerade für Wildkräuter- und grüne Smoothies besondere Bedeutung. Zielsetzungen: Die Schüler/innen erhielten ein Basiswissen zu Nähr- und Vitalstoffgehalt von Obst, Gemüsesorten und heimischen Wildkräutern. Die Bedeutung von basischer Ernährung für unsere Gesundheit wurde erkannt. Die Lernenden stellten im Hochleistungsmixer schmackhafte Smoothies her, verkosteten diese und kreierten nährstoffreiche Obst-, Wildkräuter und grüne Smoothies. Die Schüler/innen lernten eine Vielzahl von Obst und Gemüse kennen und sehen nun darin wichtige Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung. Die eigenen Obst- und Gemüsevorlieben wurden festgehalten und hinterfragt. Das eigene Ernährungsverhalten wurde hinterfragt und Möglichkeiten zur positiven Veränderung gefunden. Frucht-Smoothies, Wildkräutersmoothies und grüne Smoothies wurden hergestellt und verkostet. Die Inhaltsstoffe von Getränken und Lebensmitteln wurden kritisch hinterfragt. Die Schüler/innen fanden durch eigene Recherchearbeiten heraus, welche Inhaltsstoffe Obst und Gemüse für uns so wertvoll machen. Dabei erkannten sie, dass das Prinzip der Saisonalität bei der Rezeptauswahl von großer Bedeutung ist. Die Blindverkostung war eine gute Übung zur Sinnesschulung. Die Lust auf Obst und Gemüse konnte durch das Motto „Trink deinen Salat“ gesteigert werden. Als kleinen, aber nicht unbedeutenden Nebeneffekt lernten die Schüler/innen einfache Küchengeräte zu bedienen. Themenbearbeitung in den verschiedenen Unterrichtsgegenständen: Die Themenbearbeitung erfolgte in den verschiedenen Unterrichtsgegenständen. Wir machten Notizen über die Herkunft des Obstes und Gemüses und suchten die Länder auf der Landkarte. Gibt es viel Obst und Gemüse, das aus dem gleichen Land kommt? Welches Obst und Gemüse kommt aus Österreich? Was bedeutet „Ernte der Saison“ kaufen? Welche Auswirkungen hat das auf die Umwelt? Stationsbetrieb Fünfmal am Tag Obstangebot im Supermarkt Mein Obst ABC (deutsch, englisch) Obst mit allen Sinnen Essspedition Trockenobst Was macht Obst so wertvoll? Obstlabor PROJEKTBERICHT Schuljahr 2014/2015 Projektbeschreibung: Ein Fragebogen zur Reflexion des eigenen Ernährungsverhaltens wurde ausgewertet. Die Kenntnisse über die Bedeutung von Obst und Gemüse in der Ernährungspyramide wurden diskutiert. Im Projektverlauf erkannten die Schüler/innen die besondere Bedeutung von grünem Gemüse und Wildkräutern für die Gesundheit. Die besondere Zubereitung nach dem Motto „Trink deinen Salat“ spornte die Schüler/innen ganz besonders an. Der gute Geschmack der Smoothies (egal ob Obst, Kräuter oder grüne Smoothies) motivierte zur Aufnahme der nötigen Menge an Obst und Gemüse (five a day - fünf Handvoll pro Tag) enorm. Die konsequente Erhebung der neuen Erkenntnisse und eigenen Ziele nach jeder Projektstunde mittels eines Projekttagebuches brachte den Schüler/innen immer wieder vor Augen: Wie ernähre ich mich wirklich? Im Projekttagebuch wurde festgehalten: 1. Meine Erkenntnisse und Einsichten 2. Meine Vorhaben: Was verändere ich? Wie schaffe ich diese Veränderung? Was werde ich tun? Praktische Umsetzung erfolgte durch das Erstellen und Ausprobieren verschiedener kreativer Smoothie-Rezepte. Die Kreativität und der Eifer der Schüler/innen waren dabei bemerkenswert. Die Blindverkostung zur Schulung des Geschmacksinns machte den Schüler/innen besonders Spaß. Die Lernenden stellten fest, dass Brennnessel in Smoothies sehr gut schmecken! Vorurteile wurden ausgeräumt und die Schüler/innen kamen zur Erkenntnis: Smoothies – grün, gesund und ausgesprochen schmackhaft Beim Sammeln von Wildkräutern war uns besonders der Hinweise auf die Gefahren durch Verwechslung mit giftigen Pflanzen sehr wichtig. Die Schüler/innen bereiteten aus Kräutern Salat, Gemüse und in kleinen Gruppen Smoothies zu. Obst und Gemüse brachten die Schüler/innen von Zuhause mit und die eigenen Rezepte wurden sogar vorher ausprobiert. Die Verwendung von Wasser zum Verdünnen ist gesünder als die Verwendung von Obstsäften und die Smoothies wurden dadurch sehr bekömmlich. Eiswürfel machten Smoothies noch cremiger! Bei dieser Vorgehensweise entstand von den Schüler/innen die sehr interessante Idee, die Vitamine in Eiswürfeln zu speichern; indem man Melisse- oder Minze Blätter mit einfriert. Vor allem die durchgeführte Blindverkostung von Smoothies zur Geschmacksschulung war für die Schüler/innen lustig und lehrreich. Nachhaltigkeit: Der „Smoothie des Monats“ soll von den Schüler/innen in Zukunft regelmäßig zubereitet und zum Pausenverkauf angeboten werden. Eine „Smoothie-Bar“ bei besonderen Veranstaltungen wie Elternsprechtag, Vernissage etc. soll zu einem besonderen Highlight werden und ist mit Sicherheit sehr öffentlichkeitswirksam. Einen ersten Versuch machten wir bei unserer Vernissage am 18. Juni 2015. PROJEKTBERICHT Schuljahr 2014/2015 Einmal pro Monat veranstalten die Eltern die „Gesunde Schuljause“. Auch hier sollen von den Eltern mit unserem Hochleistungsmixer leckere Smoothies zubereitet werden. Wir sehen darin eine wertvolle Ergänzung unserer Schulaktion „Gesunde Schuljause“. Eine Rezeptsammlung wird von den Schüler/innen bis Dezember 2015 zusammen getragen. Dies erfolgt in Form eines Wettbewerbes. Die Lieblingsrezepte werden wir als Rezeptsammlung unter dem Titel: „Unsere Lieblingssmoothies für alle Jahreszeiten“ veröffentlichen. Dieses Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, da umweltbezogene, gesundheitliche und wirtschaftliche Ziele gleichzeitig umgesetzt werden. Projektablauf: Begonnen wurde mit dem Projekt bereits zu Beginn des Schuljahres. Verteilt über das gesamte Schuljahr wurden in verschiedenen Unterrichtsfächern Projektbeiträge durchgeführt. Eine Exkursion mit der Kräuterexpertin machten wir im Frühjahr. Eine Geschmacksschule und eine Smoothiebar wurden beim Elternsprechtag eingerichtet. Das Projekt endet im Juli 2015. Monika Pöller