Presseinformation Wien, 24. April 2017 20. Internationaler Tag gegen Lärm – AUVA will Bewusstsein schaffen Lärm ist allgegenwärtig – Gefahr des Lärms noch immer häufig unterschätzt Auf der Straße, zu Hause, in der Arbeit – Lärm ist heute allgegenwärtig. Mit dem internationalen Tag gegen Lärm am 26. April 2017, der heuer bereits zum 20. Mal stattfindet, soll darauf aufmerksam gemacht werden. 24 Stunden am Tag fangen Ohren Geräusche auf und müssen diese dann verarbeiten – ohne Pause. Lärmbelastung am Arbeitsplatz – an dem oft mehr als acht Stunden täglich verbracht werden – ist daher besonders intensiv. Die Vermeidung von Lärm am Arbeitsplatz ist für die AUVA ein zentrales Anliegen. Lärm kommt dabei in vielen Bereichen vor, besonders aber dort, wo mit Maschinen gearbeitet wird. Ca. 400.000 Menschen in Österreich arbeiten derzeit an einem Arbeitsplatz mit gehörgefährdendem Lärm. Lärmschwerhörigkeit häufige Berufskrankheit Lärmschwerhörigkeit zählt in Österreich zu den häufigsten Berufskrankheiten – 2016 wurden von der AUVA mehr als 560 Fälle anerkannt. Ein Großteil der berufsbedingten Lärmschwerhörigkeiten könnte durch entsprechende Maßnahmen verhindert werden. Oft fehlt dafür jedoch das Problembewusstsein. Und das, obwohl die technische Entwicklung in Sachen Lärmschutzprodukten bereits sehr fortschrittlich ist. In den meisten Fällen ist es nicht der laute Knall, der zur Lärmschwerhörigkeit führt, sondern eine Dauerlärmbelastung. Die Erfahrung in der Präventionsarbeit der AUVA zeigt, dass insbesondere junge Arbeitnehmer bei dauerhaftem Lärm gefährdet sind und das Gehör rascher Schäden erleidet. Erfreulicherweise konnte die AUVA insgesamt in den vergangenen Jahren rückläufige Tendenzen bei der Berufskrankheit „Lärmschwerhörigkeit“ verzeichnen. Lärm unterschätzt Die Gefahr des Lärms wird noch immer häufig unterschätzt. Denn neben der bekannten gehörschädigenden Wirkung, kann Lärm auch unser Herz-Kreislaufsystem und unsere Psyche negativ beeinflussen. Auch Schlafstörungen oder Bluthochdruck können als Folge dauerhafter Lärmbelastung entstehen. Akut gefährdet ist unser Gehör grundsätzlich ab 85 dB, bei Einwirkung über einen längeren Zeitraum ist mit Schwerhörigkeit zu rechnen. Diese ist unheilbar, da die abgestorbenen Hörzellen nicht durch neue ersetzt werden können. Rechtzeitig und richtig vorbeugen Welche Maßnahmen können gesetzt werden, um Schwerhörigkeit zu vermeiden? Der beste Schutz vor schädlichem Lärm ist, ihm aus dem Weg zu gehen oder ihn einzudämmen. Sowohl im Berufs- als auch im Privatleben sollte man es vermeiden, sich lauten Schallquellen, z. B. Maschinen oder sehr laut gehörter Musik auszusetzen. Lösungen für Lärm am Arbeitsplatz Am Arbeitsplatz müssen Arbeitgeber sicherstellen, dass die Gesundheit von Arbeitnehmern nicht geschädigt wird. Lärmmessungen, audiometrische Untersuchungen und Beratungen zu technischen oder organisatorischen Lösungen zur Lärmminderung werden zum Schutz der Arbeitnehmer eingesetzt. Die Fachleute der AUVA betreuen versicherte Betriebe zum Thema Lärm am Arbeitsplatz umfassend und kostenlos. AUVA-Lärmexperten helfen, konkrete Lärmminderungsmaßnahmen für jede betriebliche Problemstellung zu erarbeiten. Im Jahr 2016 hat die AUVA die Lärmbelastung an 27.371 Arbeitsplätzen gemessen, und über 10.535 lärmexponierte Arbeitnehmer aus 1.431 Betrieben wurden kostenlos audiometrisch untersucht. Bei Fragen zur Lärmbelastung am Arbeitsplatz oder in Ausbildungsstätten steht das AUVALärmtelefon unter der Nummer +43 5 93 93-21733 während der Bürozeiten gerne zur Verfügung. Persönliche Beratungen im Betrieb können unter [email protected] vereinbart werden. Über die AUVA: Bei der AUVA sind rund 4,8 Millionen Personen gesetzlich gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert: 2,9 Millionen unselbständig Erwerbstätige, 0,5 Millionen selbständig Erwerbstätige sowie 1,4 Millionen in Ausbildung Stehende vom Kindergarten bis zum Studienabschluss. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben als gesetzliche Unfallversicherung fast zur Gänze aus Pflichtbeiträgen der Dienstgeber. Prävention ist dabei die vorrangige Kernaufgabe der AUVA, denn die Verhütung von Unfällen und die Vorbeugung von Berufskrankheiten senken die Kosten für die drei weiteren Kernaufgaben Heilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle Entschädigung von Unfallopfern am wirksamsten. Veranstaltungshinweis: Ohne Lärm ganz Ohr sein! Das Institut für Schallforschung lädt in Kooperation mit der AUVA zu diesem Aktionstag für die gesamte Familie. Mehr als 20 Stationen bieten Information, Spiel und Spaß zum Thema Schall und Lärm. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beantworten Fragen. Wann: Mi, 26. April 2017 von 09:30 bis 17:30 Uhr Wo: Institut für Schallforschung, Wohllebengasse 12–14, 1040 Wien Eintritt frei! www.kfs.oeaw.ac.at/tgl17 Rückfragehinweis: AUVA-Hauptstelle Mag. Sonja Rosenberger Tel: +43 5 93 93-22911 Mobil: +43 676 833 95 1818 Email: [email protected] www.auva.at/presse