ARD-MORGENMAGAZIN – SERVICE 25.09.2015 THEMA: Autor: EXPERTIN VOR ORT: NANA HOLTHAUS-VEHSE Funktion: Barista Meisterin 2009 LECKER KAFFEE Uschi Müller Ein Morgen ohne Kaffee – für viele unvorstellbar! Ganze drei Tassen am Tag trinkt der Durchschnittsdeutsche. Das Lieblingsgetränk der Deutschen ist und bleibt der Bohnenkaffee. Für Millionen Menschen ist er eine Art Lebenselixier. Manche brauchen ihn, um am Morgen in Schwung zu kommen, andere wiederum müssen nach dem Mittagessen ihren Kaffee haben, damit sie nicht müde werden. Kaffee zählt zu den Genüssen des Lebens. Bohnenkaffee – in Maßen getrunken – stellt keine Gefahr für die Gesundheit dar. Ein gesunder Mensch kann beruhigt zwei bis vier Tassen Kaffee pro Tag genießen. Vier Tassen Kaffee enthalten 350 Milligramm Koffein. Ob Espressokanne, Kaffeemaschine, Vollautomat oder Filtertüte, die Zubereitung ist individuell. Viele schwören auf ihre Kaffeemaschine, und andere möchten den Vollautomat nicht missen. Waren vor ein paar Jahren Kaffeepads als Zubereitung für kleine Portionen der Renner, liegen jetzt die Kapseln im Trend. Allerdings produzieren diese kleinen Alubehälter eine Menge Müll. Trend Filterkaffee Filterkaffee liegt wieder im Trend. Die Fans sagen: Den Kaffee per Hand zu filtern sei der beste Weg zum vollendeten Genuss. So geht es: Bohnen am besten frisch mahlen und in eine Filtertüte geben – idealerweise in einen Porzellanfilter, der auf einer Kanne steht. Dann mit einem ruhigen, gleichmäßigen Wasserstrahl leicht kreisend das Pulver aufgießen und dabei warten, bis es durchgelaufen ist. Das Wasser darf nicht mehr kochen und der Kaffee sollte für den Handaufguss nicht zu fein gemahlen sein. Tipp: Wer den Kaffee im Geschäft mahlen lässt, sollte den Mahlgrad des Pulvers auf das Filtern anpassen lassen. Der Kaffee sollte nicht zu bitter sein, sonst werden die feinen Nuancen überdeckt. Den Kaffee sofort genießen. Nachhaltiger Genuss Die Herkunft des Kaffees ist bei vielen Genießern ebenfalls eine wichtige Frage. Das Angebot der fair gehandelten und auch der biologisch angebauten Bohnen ist groß. Viele kleine und auch große Röstereien setzen daher noch einen drauf: Sie bevorzugen „Direct Trade“, beziehen ihren Kaffee direkt von einer Kooperative oder einer Farm - ganz ohne Zwischenhändler. Auf diese Weise erzielen die Anbauer einen deutlich höheren Umsatz als ihre Kollegen, die vom Weltmarktpreis abhängig sind. Für hochwertige, sortenreine Kaffees gibt es entsprechend mehr Geld. ARD-MORGENMAGAZIN – SERVICE 25.09.2015 -2- Die anregende Wirkung • ist auf seinen Koffein-Gehalt zurückzuführen. In geringen Mengen ist dieser Stoff konzentrationsfördernd, hilft kurzfristig Müdigkeit zu überwinden und kann die Leistung steigern. Koffein hat eine anregende Wirkung auf das Atem-, Kreislauf- und Zentralnervensystem. Es erweitert die Herzkranzgefäße und erhöht die Herzfrequenz. Das zeigt sich bereits nach dem Genuss einer Tasse Kaffee mit etwa 60 bis 120 Milligramm Koffein. Dies wird durch eine nachfolgende Tasse nicht gesteigert. • des Koffeins hängt auch vom Körpergewicht und von der Füllung des Magens ab. Bei einem schlanken Menschen mit leerem Magen ist die Konzentration viel höher als bei einem Übergewichtigen mit vollem Magen. • des Kaffees tritt meist erst nach 20 Minuten ein. Zucker im Kaffee verzögert die Aufnahme des Koffeins vom Magen-Darm-Trakt ins Blut. Sonst wird Koffein rasch aufgenommen. Binnen 20 bis 60 Minuten steigt die Konzentration im Blut auf ihren Höchstwert und bleibt sechs bis zwölf Stunden messbar. Literatur: • Reinhardt Hess: Kaffeebar – Über 100 Rezepte rund um das schwarze Gold: für Kaffeespezialitäten und alles mit und zum Kaffee, Gräfe & Unzer Verlag, München • Gert von Pacensky, Anna Dünnebier: Kulturgeschichte des Essens und Trinkens, Bassermann Verlag, München • Henning Seehusen: Kaffee – ein Genuss, Gräfe & Unzer Verlag, München