Presseaussendung

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 EMBARGO bis 28. Januar 2013, 13.00 MEZ
Klosterneuburg, 28. Januar 2013
IST Austria nimmt teil am Human Brain Project
IST Austria Professor Peter Jonas einer von drei Partnern in Österreich am
Eine-Milliarde-Euro-Projekt zum Nachbau des menschlichen Gehirns als
Computermodell
Neurowissenschaftler und IST Austria Professor Peter Jonas ist einer der drei Teilnehmer aus
Österreich am Human Brain Project (HBP), das heute Vormittag in Brüssel präsentiert wurde.
Das Human Brain Project als eines der beiden Flagschiff-Projekte der Europäischen Kommission
im Rahmen der Future and Emerging Technologies Initiative (FET) mit einem prognostizierten
Gesamtbudget von rund einer Milliarde Euro für zehn Jahre vernetzt die Tätigkeit von rund 200
Forschungsgruppen. Ziel ist es, ein menschliches Gehirn in Form eines Computermodells
nachzubauen. Weitere Informationen über die anderen österreichischen Partner, Prof. Alois
Saria (Medizinische Universität Innsbruck) als den österreichischen Repräsentanten im
Managementteam des Human Brain Project und Prof. Wolfgang Maass (TU Graz) finden sich in
den Presseaussendungen der MedUni Innsbruck und in der Aussendung des HBP.
Jonas fasste die Relevanz der Beiträge seiner Gruppe für das HBP so zusammen: “The HBP
benötigt in einem großem Ausmaß quantitative Daten von Hirnfunktionen. Und genau das
können wir liefern.” Der Präsident des Institute of Science and Technology Austria (IST Austria),
Thomas Henzinger, gratulierte Jonas: "Peter Jonas wechselte 2010 an das IST Austria und
initiierte die neurowissenschaftliche Forschung am Institut. Die Auszeichnung belegt, dass
unsere kontinuierlich wachsenden Aktivitäten auf dem Gebiet der Neurowissenschaften in
Europa und darüber hinaus anerkannt werden. Wir freuen uns auf die vielen neuen und
wegweisenden Ergebnisse der Gruppe von Peter Jonas.“
Insbesondere finden zwei Komponenten von Peter Jonas‘ Forschung im Human Brain Project
ihre Anwendung. Erstens müssen viele Parameter, die das Gehirnmodell des HBP benötigt,
noch bestimmt werden. Jonas erforscht zelluläre und subzelluläre Parameter, wie etwa die
Eigenschaften der Eingangs- und Ausgangsstrukturen des Neurons, den Dendriten und dem
Axon, und die Eigenschaften der Kommunikation zwischen Neuronen an der Synapse. Ein
quantitatives Verständnis dieser Parameter ist unerlässlich, um ein präzises Modell des Gehirns
zu erstellen. Hier leistet die Forschung von Peter Jonas einen einzigartigen Beitrag auf der
zellulären und der subzellulären Ebene, sowie auf der Ebene der Mikroschaltkreise, was einen
direkten Einfluss auf das HBP hat. Die subzelluläre Aufzeichnungstechnik, mit der die relevanten
Daten ermittelt werden (auch Patch-Clamp Technik der zweiten Generation genannt), wurde von
der Jonas Gruppe entwickelt und verfeinert, und wird nur von sehr wenigen Forschungsgruppen
weltweit verwendet.
Zweitens erforscht Peter Jonas, wie höhere Gehirnfunktionen in neuronalen Mikroschaltkreisen
erzeugt werden. Er verwendet das prototypische Lernnetzwerk, den Hippocampus, um diese
Frage
auf
verschiedenen
Ebenen
anzugehen.
Eine
Ebene
der
Forschung
ist
es,
Mikroschaltkreise und Netzwerke im Hippocampus zusammenzufügen. Ähnliche Ziele wie das
HBP verfolgend wird dieser Zugang die technologische Plattform des HBP effektiv nutzen.
Jonas verwies darauf, dass in einem größeren Zusammenhang „die Interaktion zwischen
Experiment und Modell besonders wichtig ist. Idealerweise stellen die experimentellen Forscher
quantitative Informationen über zentrale Parameter zur Verfügung, während die Theoretiker die
Lücken in dem Wissen über relevante Faktoren identifizieren und neue Experimente
vorschlagen. Die Kombination dieser beiden Elemente – wie wir sie erfolgreich am IST Austria
praktizieren – ist eine zentrale Aufgabe des Human Brain Projects.”
Bild: (v.l.) Alois Saria (MedUni Innsbruck), Henry Markram (EPFL/HBP), Peter Jonas (IST
Austria) and Wolfgang Maass (TU Graz), aufgenommen am 18. Mai 2011 im Rahmen eines
Medienseminars am IST Austria / © IST Austria
Further information:
Oliver Lehmann, Media Relations
E-Mail: [email protected] | Tel: +43/(0)2243/9000-1006 | Mobile: +43/(0)676/40 12 562
IST Austria
The Institute of Science and Technology (IST Austria) is a PhD granting research institution located in Klosterneuburg,
18 km from the center of Vienna, Austria. Inaugurated in 2009, the Institute is dedicated to basic research in the
natural and mathematical sciences. The Institute employs professors on a tenure-track system, postdoctoral fellows,
and doctoral students at its international graduate school. While dedicated to the principle of curiosity-driven research,
the Institute owns the rights to all scientific discoveries and is committed to promote their use. The first president of IST
Austria is Thomas A. Henzinger, a leading computer scientist and former professor of the University of California,
Berkeley, and the EPFL in Lausanne, Switzerland. www.ist.ac.at
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