Steckbrief Boden & Landschaft Odenwald – Grundgebirgs-Odenwald Braunerde aus lösslehmhaltiger Fließerde auf verwittertem Granit – Waldboden in warm-gemäßigtem Klima Braunerden sind Böden, die durch Gesteinsverwitterung mit Neubildung von Ton („Verlehmung“) und braunen Eisenoxiden („Verbraunung“) entstehen. Sie sind in Mitteleuropa weit verbreitet. Je nach Ausgangsgestein, Landschaftsrelief, Klima und Nutzung weisen Braunerden recht unterschiedlich ausgeprägte Merkmale und Eigenschaften auf. In Bodenkarten werden die einzelnen Formen der Braunerde voneinander abgegrenzt und beschrieben. Im Grundgebirgs-Odenwald mit seinen kristallinen Gesteinen nehmen Braunerden einen Großteil der Fläche ein. Auf Rücken und Hangspornen im Heidelberg-Granit ist der überwiegende Teil des Bodens in einer lösslehmhaltigen Fließerde entwickelt. Der dunkelbraune, humose Oberboden (AhHorizont) ist nur wenige cm mächtig. Darunter folgt der für Braunerden namensgebende Bv-Horizont aus sandigem Lehm mit Granitgrus. Ab etwa 3 dm Tiefe beginnt dann die Granitverwitterung mit zunächst noch schwacher Verbraunung und Verlehmung (Cv-Bv-Horizont). Schon bei 4 dm unter Flur trifft man auf stark zersetzten Granit (Cv-Horizont). Als Waldbestand ist auf diesem zur Trockenheit neigenden Standort ein lockeres Buchen-Traubeneichen-Baumholz entwickelt. Die Bodenvegetation mit Heidekraut und Drahtschmiele u. a. zeigt saure, nährstoffarme Verhältnisse an. Granitfelsen im Odenwald Im Odenwald und Schwarzwald sind die ältesten Gesteine Baden-Württembergs freigelegt. Sie bilden in Mitteleuropa als „Grundgebirge“ das Fundament auf dem die jüngeren, geschichteten Gesteine des „Deckgebirges“ abgelagert wurden. Beim Granit handelt es sich um ein Tiefengestein (Plutonit), das als heiße Schmelze bei der Gebirgsbildung zwischen die umliegenden Gesteine aufgedrungen und langsam auskristallisiert ist. Granite bestehen hauptsächlich aus verschiedenen Feldspäten, Glimmern und Quarz. Die Verwitterung der Granitfelsen erfolgt vor allem entlang der Gesteinsklüfte. Die Oberfläche des festen, körnigen Gesteins wird allmählich abgerundet. So bildet sich im Laufe von Jahrtausenden die für Granitfelsen typische „Wollsackverwitterung“. © Regierungspräsidium Freiburg, Abteilung 9, LGRB – Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau, Freiburg Lage des Bodenprofils Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis Gemeinde: Schriesheim TK25: 6518 Heidelberg-Nord R/H-Werte: 3478273 / 5482967