1ST GYNAIKOTHRIPS SATANAS PRIESNER EIN

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1ST GYNAIKOTHRIPS SATANAS PRIESNER
GALLENBILDENDER
THRIPS?
EIN
van
Dr.
(Buitenzorg
A.
REIJNE
- Instituut
v. Plantenziekten).
Gynaikotl1rips satanas PRIESNER wurde in Surinam nur in Gallen auf einem
wilden Strauch, Casearea sp., angetroffen.
1m Kulturgarten
van Paramaribo
waren die Blatter dieses Strauches
regelrnassig
mit stark gekrauselten
sackf6rmigen
Gallen besetzt.
Da nach den Untersuchungen
van DOCTERS VAN
LEEUWEN llnd KARNY in Niederlandisch-lndien
das Genus Oynaikotl1rips
regelmassig
in Gallen angetroffen
wird, beschloss ich, naher zu untersuchen,
ob dieser
Thrips
wirklich
die Gallen, in denen er lebt, auch verursacht.
Hiertiber
wurden folgende
Wahrnehmungen
gemacht.
1) wurden
die Thripse
in Petrischalen
auf Casearea-Blattern ohne
Gallen
geziiehtet.
Es zeigte sieh, dass die Thripse
ausserhalb
der Gallen
sehr gut leben konnen. Fiirfiinf Imagines wurde beispielsweise
eine Lebensdauer
van resp. 21, 36, 36, 37 und 70 Tagen festgestellt.
Die Eier, die
sonst immer in den Gallen abgelegt
werden,
wurden
an die Eeken der
Blattnerven
gelegt.
Die daraus
ausgekrochenen
Larven entwickelten
sich
bis zu erwachsenen
Inseeten,
die sich wieder
fortpflanzten.
Die Zuchiversuche
wurden
beinahe ein Jahr lang fortgesetzt.
Die Frassflecken
bilden kleine, eingesunkene
Fleckchen auf den Blattern
(mitunter
auch auf del~ Blattstiel
und den Nerven),
wo das Blattgewebe
alsbald abstirbt.
Die Thripse
fressen mit Vorliebe
auf halberwachsenen
bis
gerade voll-entwiekelten
Blattern.
Beginn von Gallbildung
um die Frassflecken wurde nicht beobachtet,
doch kanQ man dies bei abgesehnittenen
Slattern auch schwerlich
erwarten.
:;,
/
der
S chI u s sf 0 I g e run g: Gynaikothrips \s'c.{tanas kann ausserhalb
Gallen sehr gut leben.
"
wurden
zwei junge Zweige,
2) Von einem
kleinen Casearea-Strauch
die frei von Gallen waren,
in zylindrische
Lampenglaser
gesteckt,
welche
mit Mousseline
und Watte abgeschlossen
wurden.
In das eine Glas wurden
Oynaikothrips satanas gesetzt. Ein Monat spater wurden
drei erwachsene
be ide Glaser untersucht.
In dem infizierten
Glas wurden zwei lebende und
eine
tote
Imago
vorgefunden,
Blatter zeigten
hie und
Fleckchen.
Die Blatter
ausserdem
da abgestorbene
waren gallenfrei
45
ftinfzehn
lebende
Larven.
Die
(durch die Larven verursachte)
mit Ausnahme
e i n e s kleinen
•
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."
46
TREUBIA
Spitzenblattchens.
ood keine Gallen.
3) Auf
Gaze-Behalter
keine Gallen
Del'
VOL. X, LIVR.
Kontrollzweig
hatte
t.
keine
die schon
eine Casearea-Pflanze,
stand
und auf welcher
wahrend
mehr beobachtet
worden
waren,
abgestorbenen
Flecken
ein halbes Jahr in einem
del' letzten drei Monate
wurden
im Laufe einer
Gynaikothrips
satanas gesetzt und danach
Woche
flinfzehn
erwachsene
wieder entfernt.
Nach dem Austreiben
del' halb entwickelten
Knospen
wUrden keine Gallen gebildet.
4) wie NO.3.
Sechs Gynaikothrips satanas zw61f Tage lang auf einem
anderen Zweig derselben
Pflanze. Danach die Thripse entfernt (auch 25 Eier
und flinf Larven dadurch
hervorgebracht).
Es sind keine Gallen entstanden.
5) Auf einer grossen
Grasflache
wurde eine Casearea-PfJanze unter
einen Ficus-Baum, in vermutlich
Gynaikothrips-freier
Umgebung,
gesetzt.
Die Pflanze wurde Higlich kontrolliert.
Es wurden keine Thripse beobachtet,
aber viele Gallen gebildet.
Casearea-PfJanze
wurde
in einen Gaze-Behalter
6) Eine thripsfreie
gesetzt.
Nach einer Woche waren dreizehn
neue Blatter ausgebildet,
aile
gallenfrei.
Nach einem Monat acht neue Blatter, voll von Gallen (welche
entfernt
wurden).
Nach zwei Monaten
sieben neue Blatter, davon flinf mit
Oynaikctlzrips satanas kam laut wiederholter
Untersuchungen
auf
Gallen.
diesel' Pflanze nicht vor.
und Larven von Gynaikothrips
S chi u s s f 0 I gel' un g: Mittels Imagines
konnten
klinstlich
keine Gallen erzeugt werden.
Die Gallen ent.
stehen auch in Gynaikotlzrips-freier Umgebung.
satanas
Gegen
die Hervorbringung
von Gallen durch Gynaikothrips satanas
spricht noch folgendes:
t) In del' Natur sieht man die Gallen schon auf sehr jungen, noch
eingerollten
Blattern
(z. B. von 1/2 - I cm Lange), wobei das Blattgewebe
noch ganz durchscheinend
ist (Interzellularraume.
noch nicht ausgebildet).
Bei den Zuchtversuchen
und in del' Natur wurde nlt;;~als wahrgenommen,
dass die Thripse 'sich von derartig jungem Blattgewebe ernahren.
Sie wahlen
die halb-erwachsenen
bis eben voll-entwickelten
Blatter.
2) Bei weitem
nicht aile Gallen enthalten
wobei
einige hundert
Blatter untersucht
wurden,
damit versehen.
Thripse.
In einem Faile,
waren nur zwei Prozent
Um festzustellen,
wodurch
die Gallen nun wirklich verursacht
werwurde noch folgendes
gemacht:
1) Einige hundert junge und altere Gallen wurden
untersllcht
(Untertallchen in kochendem
Wasser, Farbung
10J0 Eosin
in Alk. 90, ausspUlen
mit Alk 90, auseinanderfalten
unter dem Binokular).
Ausser
Eiern von
Oynaikothrips
satanas wurde ein Aspidiotus samt Larven gefunden, sowie
verschiederie
Milben.
den,
,
A. REIJNE:
Gynaikothrips
satanas Priesner.
47
2) Junge
Gallen eingebettet
und geschnitten
(5 - 7 f,l); desgleichen
die Schwellungen,
die man haufig auf Blattstiel
und jungem Stengel findet.
Farbung
Methylenblau-Eosin
und
Gram.
Nichts
gefunden,
was auf
Verursacher
oder Beschiidigung
weist.
Chief Bureau
of Entomology,
3) Gallen
an Dr. L. O. HOWARD,
Washington,
gesandt,
mit dem Ersuchen
sie Gallenspezialisten
Zll zeigen.
Antwort:
Sicher keine Cynipidae
oder Acari, sehr den Gallen von Aphiden
gleichend.
Diesen
letzteren
Bericht
erhielt
ich kurz vor meiner
Abreise
aus
Surinam,
so dass ich nicht eingehender
Ilach Aphidell
sllchen kOllnte,
urn damit Infektionsversllche
vorzunehmen.
Aphididae
kommell in Surinam
wenig vor, Coccidae
viel mehr. Meill Plan war also vor allem, die Versuche
mit dem erwiihnten
Aspidiotus
zu beginnen,
der sehr hiiufig ill
den Gallen vorkommt.
Meine Abreise aus Surinam hat aber die Ausfiihrung
verhindert.
,,.
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