«Ferdinand Hodler war ihr sehr zugetan»

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ler porträtiert wurde.» Diese Zeichnungen vermachte der Sammler Schindler
dem Kunstmuseum Solothurn.
Erst 14-jährig machte Gertrud Müller, Tochter der Fabrikantenfamilie
Müller (Sphinx-Werke), anlässlich der
| neuen Kunstmuseums
Eröffnung des
getan war», erzählt Vögele, der die nun
erstmals zu sehenden Skizzen neben
die bekannten Gemälde hängen liess.
Zu finden sind in der Ausstellung
auch Briefe, Dokumente und Familienfotoalben, die das Leben und den Alltag
der Gertrud Dübi-Müller – mit 33 Jahren
48 REGION
selbst hergestellt hatte. Diese waren
1943 in ein Fotobuch eingeklebt worden
und konnten vor einiger Zeit vom Solothurner Museumsdirektor angekauft
werden. Gertrud Dübi-Müller war mit
23 Jahren die erste Frau im Kanton Solothurn, die sich ein Automobil anschaff-
der ihr die Welt der modernen Malerei von Gertrud Dübi-Müller, und Kunsthiszugänglich machte. Auf sein Anraten er- toriker Cäsar Menz, welches in den
TagenNr.
erscheinen
wird. 2016
warb sie erst 19-jährig in Wien Vincent
Schweiznächsten
am Sonntag,
7, 21. Februar
van Goghs «Irrenwärter von Saint-Rémy»
(1889). Auch Amiet porträtierte Dübi- Bis 16. Mai. Di–Fr 11–17 Uhr; Sa/So 10–17
Müller etliche Male, und einige seiner Uhr. Diverse Rahmenveranstaltungen unter
wichtigsten Arbeiten hatte sie in ihrer www.kunstmuseum-so.ch
Auf die Bühne mit
magischen
«Ferdinand
Hodler
warKräften
ihr sehr zugetan»
«Die Steinkönigin», ein kunstvolles Märchen aus dem Alpenraum, wird bald in Grenchen, Solothurn und Messen von «Jostundberger» aufgeführt
Gertrud Dübi-Müller stand dem bekanntesten Schweizer Maler Modell und war die erste Automobilistin des Kantons. Zudem ist
sie
eineKLEMM
der (TEXT
wichtigsten
Mäzeninnen des Kunstmuseums Solothurn. Jetzt widmet ihr dieses eine ganz spezielle
Ausstellung
gie-Engagements
übernimmt. Die AufVON GUNDI
UND BILD)
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Noch sind Proben angesagt, bis der alpenländische
Sagenstoff unter
dem Titel
VON
FRÄNZI ZWAHLEN-SANER
(TEXT);
«DieTHOMAS
Steinkönigin»
FOTO
ULRICHam 27. Februar im
Kulturhof Schloss Köniz seine Uraufführung feiert. Doch
bereits zu höhne was
das jetzt
Geschwisterpaar
ren ist, bezaubert
durchund
Sprache
und
Josef Müller
Gertrud
Musik. Das Duo
«Jostundberger»,
die
Dübi-Müller
wäre dasdas
Schauspielerin
Silvia Jost undSolothurn
Regisseur
Kunstmuseum
sowie Autoreines
Andreas
seitDenn
zehn
wie Berger
so viele.
Jahren
bilden,
hat
eine
alte
märchenhafdass in Solothurn Bilder von Klimt, Van
aus dem
te Überlieferung
Gogh,
Hodler, Giacometti
und schweizerivielen anschenbedeutenden
Hochgebirge, Malern
die sie 2011
entdeckdes 19.
und
deren
ten,Jahrhunderts
wieder zumzuLeben
20.
sehenerweckt.
sind, ist «Weil
den
wir beigrossen
unserenSolothurner
Aufführungen
nicht nur
beiden
Kunstsammtheatralisch,
sondernSie
immer
auch musilern
zu verdanken.
brachten
eine
kalisch denken,
fanden wirGemälde
im BlechbläVielzahl
ihrer wichtigsten
in
ser-Quartett
und seinen
Stiftungen
ein,Altophonium
und diese wurden
nach
Mitgliedern
Hertig, Monika
ihrem
Tode Christoph
dem Solothurner
KunstZuber, Reimar
Walthert, Jan Müller und
museum
vermacht.
ebenso
Pianistin
KathrinSammlerin
Hartmann
Eine inganz
besondere
begeisternde
Partner»,
und
grosszügigeinstrumentale
Mäzenin war Gertrud
kennzeichnet
Berger dasIhr
gelingende
ZuDübi-Müller
(1888–1980).
widmet das
sammenwirken
für
dieses
Werk.
Kunstmuseum nun im Grafischen Kabinett eine äusserst abwechslungsreiche
ALS WAHRENIhrGLÜCKSFALL
Ausstellung.
Titel «Liebesbenennt
Fräuleiner
den
Auftrag
an
Komponist
Etienne
CrauGertrud» bezieht sich auf den regen
saz, der das den
Berger-Libretto
innerhalb
Briefwechsel,
Gertrud, geborene
weniger
in mit
eine
musikalische
Müller
als Monate
junge Frau
dem
Maler FerDichtung
kleidete.
Seine impressionistidinand
Hodler
unterhielt,
was an und
sche
Tonsprache
der Legende
für
sich
schon sehrvermittelt
ungewöhnlich
war.
um die aus menschlichen Urängsten gefürchteteFÜR
Steinkönigin
Tanna geradezu
«GRUND
DIESE AUSSTELLUNG
sind
zwingende
Kraft, lässt
die Naturgewalnun
aber mehrere
glückliche
Zufälle»,
ten ihres
Herrschaftsbereichs
erleben
erklärt
Museumsdirektor
Christoph
Vöund«Es
erzählt
in fein dosierter
Leichtigkeit
gele.
ist einerseits
die Schenkung
des
von ihrer Liebe
zu einem
jungenKunstSenn.
ehemaligen
Direktors
der Bieler
gewerbeschule Rudolf Schindler, der ein
O
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Ein neues, ungewöhnliches Ensemble: (v. l.) Pianistin Kathrin Hartmann, Silvia Jost – inmitten des AltophoniumQuartetts – im Vordergrund Autor Andreas Berger und Komponist Etienne Crausaz.
Ihn als Einzigen hat sie nicht getötet,
konnte er doch, wie eine Grossmutter ihrem Enkel
berichtet,
am Ende des SomCuno
Amiets
«Violetter
mersoder
unbeschadet
Hut»
auch dieins Tal zurückkehren.
Dort wusste man,von
dass eigentlich jeder,
Terrakotta-Köpfe
der Tanna
begegnete,
Hermann
Haller
zeigen um sein Leben
bangen
musste.Gertrud
Selbst die Nennung ihdie
Sammlerin
res
Namens
brachte
Unglück.
Dübi-Müller. Davor sind
«Jostundberger»
haben diese ungeBriefe
zu sehen.
wöhnliche Liebesgeschichte ohne allzu
opulente Zutaten in eine schlichte poetische Form gegossen. In dieser ihrer Version entfalten allein die durch «Altophonium» bravourös und geschmeidig gespielte Musik wie auch die Worte der Erzählung ihren fesselnden Reiz. Der feinfühlig, variabel und gelegentlich wie magisch klingende Stimmeinsatz von Silvia
Jost verleiht dem programmmusikalisch
unterlegten Geschehen jene Ausstrah-
lung, die Fantasien der Zuhörerschaft
beflügelt.
SEIT 10 JAHREN ENTWICKELT und gestal-
tet das Künstler- und Ehepaar vielthematische Bühnenauftritte. «Wir haben kein
Talent für allzu gängige Modeströmungen in der Theaterwelt», bekennt Berger,
der lange Jahre das Theater in Chur leitete und seither freischaffend einzelne Re-
führung von «Der Bettelstudent» mit
dem von Katharina Spielmann geführten Chor «TaktLos» in diesem Sommer in
Messen begleitet er ebenso wie das Freilicht-Landschaftstheater «Aufruhr in
Nidwalden» im kommenden Jahr auf
dem Ballenberg.
Ihre eigene Produktionsreihe zeigt
bisher, und ebenso im neuen Werk, stets
einen besonderen atmosphärischen Charakter, der aus lokal-regionalen Ereignissen und dem jeweiligen Aufführungsraum schöpft. Zum Ausdruck kommen
häufig weiche, Vernunft und Logik entzogene Stimmungen, die menschliche
Emotionen und gesellschaftliches Dasein doch ganz wesentlich mitprägen.
«Grundsätzlich sind wir, um uns auf
dem Marktplatz der Kultur zu behaupten, gerne vielseitig tätig», bekräftigen
die beiden Theaterleute ihren Ideenreichtum, den sie lachend mit einer vielschubladigen Kommode vergleichen.
Dem Start von «Jostundberger» vor
einer Dekade mit «Martins Weihnacht»
folgten unterschiedlichste Darbietungen
mit weitreichendem Spektrum, das grossenteils in ihrem Repertoire gepflegt
und präsent ist. Geschätzt wird die von
Bühnenund
Kabarettauftritten
schweizweit bekannte Silvia Jost auch
mit ihren Lesungen.
Aufführungen: 6. März, 17 Uhr, Zwinglikirche Grenchen; 11. März, 20.30 Uhr, Kreuzkultur Solothurn; 24. April, 17 Uhr, Kirche
Messen. Information: www.jostundberger.ch
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