Psychiatrische Behandlung von Menschen mit einer Behinderung

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Psychiatrische Behandlung von Menschen mit
einer Behinderung im Kanton St. Gallen (HPN)
Programm
1. Begrüssung
2. Präsentation Konzept
Karlheinz Pracher & Hans Peter Hug
3. Beispiel aus der Praxis
Dr.med. Stefan Kudrnovsky
4. Präsentation Konzept Luzern
Alois Grüter
Pause
5. Finanzierung
Roland Unternährer Appenzeller
6. Diskussion und Fragen zum Projekt
7. Pilotprojekt
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd
Seite 2
2. Präsentation Konzept
Karlheinz Pracher
Leiter Psychiatrie-Zentrum Rheintal/Linthgebiet, Psychiatrieverbund Süd
Hans Peter Hug
Leiter Pflege, Psychiatrische Klinik Wil, Psychiatrieverbund Nord
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd
Seite 3
Psychiatrieverbunde Nord und Süd
•
Nord: Kantonale Psychiatrische Dienste – Sektor Nord, Wil
Süd: Psychiatrie-Dienste Süd, Pfäfers
Selbständige öffentlich-rechtliche Fachinstitutionen, umfassende
psychiatrische und psychosoziale Behandlung, Betreuung und Beratung
•
Gemeinsamer Verwaltungsrat seit Januar 2012
Hauptziele: Flächendeckende Grundversorgung zu angemessenen Kosten,
Erfüllung kantonaler Leistungsauftrag
•
Gemeinsame Kooperationsstrategie 2014 - 2020
Hauptziele: Schrittweise engere kantonale Verzahnung, regionale Unterschiede
bewahren, Fach gemeinsam weiterentwickeln, unternehmerisches Denken
fördern
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd, Kantonale Psychiatrische Dienste Sektor Nord
Seite 4
Standorte und Angebote
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd, Kantonale Psychiatrische Dienste Sektor Nord
Seite 5
2. Ausgangslage für Projekt
•
Deutlich höhere Prävalenz von psychischen Erkrankungen
•
Quantitative und qualitative Defizite in der Versorgung
•
Defizite in der Weiterbildung
•
Keine übergeordnete systematisierte Zusammenarbeit
•
Unterschiedliche Ausgangssituation der PVSG
•
Credo: «Ambulant vor Stationär»
•
Vernetzungs- und Kooperationsstrategie
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd, Kantonale Psychiatrische Dienste Sektor Nord
Seite 6
• Projektvorbereitung
• Einbezug Gesundheitsdepartement und Amt für Soziales
• Projektsteckbrief, Grobkonzept und Detailkonzept mit Fachkonzept
20.07.2015
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Seite 7
Angebote
Ambulante Dienstleistungen:
• Heilpädagogisch-psychiatrische Konsilien mit entsprechender
Berichterstattung an die Zuweisenden
• Ambulante Beratung und Fallbesprechungen vor Ort (Prävention)
• Ambulante Nachbetreuung von hospitalisierten Patienten für die
Betroffenen. Ambulante Nachbetreuung max. drei Monate
20.07.2015
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Seite 8
Stationäre Dienstleistungen:
•
Das HPN ist auf «spezialisierten Stationen» (Wil/Pfäfers) tätig
•
Die Anmeldung erfolgt über die Triage zum Netzwerk
•
Fallführung durch spezialisierte Pflegefachperson
•
Koordination der Behandlung mit internen und externen Behandlungsträgern
•
Kontaktaufnahme mit Einrichtungen und gesetzlichen Vertretern
20.07.2015
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Seite 9
«Drei Schritte Diagnostik»
1. Hinweise auf das Bestehen einer körperlichen Erkrankung
2. Psychosoziale Belastungsfaktoren im Umfeld
3. Hinweis auf das Bestehen eines psychiatrischen Störungsbildes
•
•
•
•
Gewichtiger Einbezug der Fremdanamnese
Interpretation Verhaltensauffälligkeiten (Probleme wie Overshadowing, Basline
Exaggeration, Unterreporting oder Psychosocial Masking)
Heilpädagogische Ansätze wie Rehistorisierung und verstehende Diagnostik
(Jantzen), resourcenorientierter Ansatz, Förderdiagnostik usw.
Psychologische Diagnostik
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd, Kantonale Psychiatrische Dienste Sektor Nord
Seite 10
Behandlung
•
Berücksichtigung der Entwicklungsfaktoren
•
Versuch der Anpassung der sozialen Umwelt an die psychosozialen Bedürfnisse
•
Einheitliche Haltung des sozialen Umfeldes gegenüber dem Patienten fördern
•
Einsatz alternativer Kommunikationsmittel
•
Training von Fähigkeiten
•
Psychotherapeutische Intervention
•
Einsatz von Medikamenten
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd, Kantonale Psychiatrische Dienste Sektor Nord
Seite 11
3. Fallbeispiel aus der Praxis
Dr. med. univ. Stephan Kudrnovsky-Moser
Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet
20.07.2015
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Seite 12
Hohe Häufigkeit psychischer Störungen bei Intelligenzminderung
Psychische Störung
Prävalenz
Prävalenz
Gesamtbevölkerung
Intelligenzminderung
___________________________________________________________________
Depressionen
ca. 2%
ca. 2%
Psychosen / Schizophrenie
ca. 0.5%
3 bis 4%
Manisch-depressive Störung
ca. 1%
ca. 4%
Persönlichkeitsstörungen
10 bis 13%
22 bis 27%
(Quelle: Schanze, Christian, «Psychiatrische Diagnostik und Therapie bei Menschen mit Intelligenzminderung», 2. Auflage,
Schattauer, 2014, Seite 27)
Schlussfolgerung: Menschen mit Intelligenzminderung haben eine erhöhte
«Verletzbarkeit» bzw. «Vulnerabilität» für psychische Störungen
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd: Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet
Seite 13
Vulnerabilitäts-Stress Model
(nach Luc Ciompi)
Quelle: http://si-psychiatrie.de/
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd: Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet
Seite 14
Bio-psycho-soziales Lösungsmodel
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd: Psychiatrie-Zentrum Linthgebiet
Seite 15
Fallbeispiel: eine 48jährige Heimbewohnerin mit seit Jahren vorbestehender
deutlicher «Verhaltensstörung»
Verschiedene Probleme im Heim, bei Ausgängen und bei der Beschäftigung
- Teilweise angetrieben
- Fehlende körperliche Distanz zu auch fremden Personen (reduzierte
Impulskontrolle)
- Erschwerte verbale Kommunikation (unaufmerksam im Gespräch)
- Abmachungen werden oft nicht eingehalten
- Zieht sich oft ins Zimmer zurück
- Uriniert viel am Boden
- Macht insgesamt einen «kindlich-weinerlichen» bzw. «regressiven» (nicht ihrem
Alter entsprechenden) Eindruck
Bewohnerin erhielt daher über Jahre immer mehr «Beruhigungsmittel» bzw.
«Neuroleptika», sonst drohte ihr die Einweisung in die Psychiatrie.
20.07.2015
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Vorbestehende Diagnosen
- Frühkindliche Epilepsie mit Verhaltensstörung
- Intelligenzminderung mit deutlicher Verhaltensstörung
Vorbestehende Medikation (Tagesdosis)
- Olanzapin 15mg
= ein starkes Antipsychotikum / Neuroleptikum
- Quetiapin 1400mg
= ein starkes Antipsychotikum / Neuroleptikum
- Pipamperon 80mg
= ein Antipsychotikum (vor allem «dämpfend»)
- Lorazepam Reserve
= ein «Beruhigungsmittel» bzw. «Tranquilizer»
Die Bewohnerin hatte keine epileptische Anfälle mehr, daher auch kein Medikament
gegen Epilepsie.
20.07.2015
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Seite 17
Zielvereinbarungen und psychiatrische Vorgehensweise
1. Reduktion der «Polypharmazie» (zahlreiche Nebenwirkungen und
Langzeitfolgen wie Diabetes und Bewegungsstörungen durch dauerhafte
Einnahme dieser Medikamente möglich)
2. Verbesserung der Verhaltensauffälligkeiten und der Kommunikation ( falls
möglich)
3. Zuerst: Abklärung im Schweizerischen Epilepsie-Zentrum (Zürich) mit der
Fragestellung ob wieder eine Epilepsie vorliegen könnte, auch wenn keine
Anfälle beobachtet wurden
4. Diagnostische Überlegungen:
- Epilepsie-assoziierte psychiatrische Störung?
- Hirnorganische Störung frontal-exekutiver kognitiver Funktionen?
- ADHS bei Intelligenzminderung («unaufmerksam, angetrieben, impulsiv»)?
- Verhaltensstörung durch Medikamente verstärkt?
20.07.2015
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Bericht vom Epilepsie-Zentrum
-
Pathologisches (auffälliges) EEG aber kein Hinweis auf Anfälle
Daher keine Medikationsempfehlung
Bewohnerin aufgrund ihrer Verhaltensstörung leider nicht kooperativ genug für
Video-EEG Monitoring (mindestens 24 Stunden lang)
(ein Video EEG Monitoring könnte kleine, nicht beobachtete Anfälle registrieren)
20.07.2015
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Seite 19
Anschliessend Versuch Medikation zu reduzieren und umzustellen
-
Beginn mit «Clonazepam» (Antiepileptikum und Beruhigungsmittel) als
«Abschirmung» gegen Verhaltensverschlechterungen
Danach langsame Reduktion (während eines Jahres) der restlichen
Medikamente:
- Olanzapin und Lorazepam wurden abgesetzt
- Quetiapin wurde von 1400mg auf 600mg reduziert
- Pipamperon vorerst weiter (als «Schlafmedikament»)
20.07.2015
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Seite 20
Ergebnis: Verbesserung von Verhalten und Lebensqualität
-
Verbesserte sprachliche Kommunikation, aufmerksamer im Gespräch
Kann Bedürfnisse besser ausdrücken
Weniger Rückzug ins Zimmer
Urinierte weniger bzw. nicht mehr am Boden
Teilweise Besserung der Impulskontrolle
Jedoch: weiterhin Probleme mit dem Einhalten körperlicher Distanz zu anderen
Personen
20.07.2015
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Seite 21
Wirkmechanismen
-
-
-
Bereits durch das Clonazepam («Antiepileptikum») zeigte sich die Bewohnerin
konzentrierter und sprachlich kommunikativer.
Durch das Absetzen und Reduzieren der anderen Medikamente verstärkte sich
diese positive Entwicklung. Ein Reduktionsversuch von Clonazepam führte aber
zu einer neuerlichen Verschlechterung.
Ein «agogisches» Handeln durch die Heimmitarbeiter wurde durch diese
Verbesserung immer mehr möglich.
Das Umfeld reagierte positiv auf diese Veränderung, so dass eine «positive
Verstärkung» der Verhaltensveränderung stattfinden konnte.
20.07.2015
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Seite 22
Diagnostik
- Die Diagnosestellung ist insgesamt schwierig und «hypothesengeleitet»
- Probleme aufgrund der erschwerten sprachlichen Kommunikation
- Probleme aufgrund der erschwerten Interpretation von Verhaltensauffälligkeiten
(«Overshadowing», «Baseline Exaggeration», «Underreporting» oder
«Psychosocial Masking»)
Vorbestehende Diagnosen
- Frühkindliche Epilepsie mit Verhaltensstörung
- Intelligenzminderung mit deutlicher Verhaltensstörung
Neue Diagnosen (nach Klinik, Verlauf und Ansprechen bzw. Nicht-ansprechen auf
verschieden Medikamente)
- Verdacht auf Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) als
Teilursache der Verhaltensstörung
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd, Kantonale Psychiatrische Dienste Sektor Nord
Seite 23
Weitere Maßnahmen und Therapieziele an Hand der «Verdachtsdiagnose» und
eines integrierten bio-psycho-sozialen Lösungsmodels.
Biologischer Ansatz
- Eventuell spezifische Medikamente gegen ADHS (z.B. Methylphenidat, u.a.)
- Weitere Reduktion der bestehenden Medikation
Psychologischer Ansatz
- Individuell angepasste «Achtsamkeitsübungen», stärken von Ressourcen,
Förderung von Interessen und Hobbys (Reiten, Malen, Musik)
- Fortlaufende und angepasste «agogische» und «Beziehungsarbeit» durch das
Heimpersonal
Sozialer Ansatz
- Förderliche Gestaltung der Wohn- und Arbeitsumgebung (z.B. einheitlicher
Umgang mit Nähe-Distanz-Verhalten; «Nein – ich möchte jetzt nicht umarmt
werden!»).
20.07.2015
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Seite 24
Die HeilpädagogischPsychiatrische
Fachstelle
Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Alois Grüter, Leiter HPF
29. Juni 2015
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Geschichte

1990: 170 Menschen mit geistiger Behinderung in der Klinik St. Urban

Enthospitalisierung

Aufbau Wohnheim auf Klinikareal mit 45 Plätzen

Spezialisierung

Neuorganisation Zusammenarbeit mit Behinderteninstitutionen
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Erkenntnisse
 Menschen mit geistiger Behinderung haben erhöhtes
Risiko für psychische Störungen
 erhöhte Vulnerabilität
 gleiche psychosoziale Auffälligkeiten wie bei nicht
behinderten Menschen
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
oder doch
Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
etwas
Psychisches…?
interdisziplinäre Zusammenarbeit zentral
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Wie versucht die Luzerner Psychiatrie darauf zu reagieren?
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
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Erwachsenenbereich ambulant und stationär
Heilpädagogik
280%
Sozialpädagogik
80%
Heilpädagogik Praktikum
80%
Psychiatrie/Ärzte
nach Bedarf
Sekretariat ärztlicher Dienst
nach Bedarf
Kinder und Jugendliche ambulant
Heilpädagogik
90%
Fachärztin für Kinder und Jugendpsychiatrie/
Neuropädiatrie
70%
Sekretariat
40%
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Zusammenarbeitsvereinbarungen zwischen
Luzerner Psychiatrie
Behinderteninstitutionen
(Erwachsene)
Dienststelle Volksschulbildung
(Kinder und Jugendliche)
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ambulante Angebote
Vorgehen
 Anmeldung (durch die Institution unter Einbezug des Hausarztes
und der gesetzlichen Vertretung)
 Erstkontakt (immer interdisziplinär)
 Erstbefund mit Procederevorschlag
 gemeinsamer Entscheid über weiteres Procedere
 weitere Beobachtung
 ASS-Diagnostik
 Helferkonferenz
 Coaching/Beratung von BetreuerInnen, Lehrpersonen, usw.
 Angehörigengespräche/Familiengespräche
 Einzeltherapie (befristet)
 Medikation
 Vernetzung
 Übernahme Casemanagement
 Weiterbildungsangebote
 Abschlussbericht
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Stationäre Dienste
Leitung
Dr. Julius Kurmann, Chefarzt
Stefan Kuhn, Leiter Pflegedienst
Anmeldung zur heilpädagogisch-psychiatrischen Beurteilung / Konsilium
Erwachsene
Name: …………………………………………………
Vorname: …………………………….
Geb. Datum: …………………………………..
Adresse………………………………………………………………………………………………
Krankenkasse und KK-Nr.……………………………… IV-Nr………………………………..
Zuweisungsgrund (bitte Labors der letzten 6 Monate beilegen)
Diagnosen (bitte diagnostische Berichte beilegen)
Medikamente
involvierte Stellen (Aerzte, Therapeuten, gesetzliche Vertretung)
Welche Fragen sollen im Rahmen der Beurteilung beantwortet werden?
Bezugspersonen institutionsintern (Adresse und Tel.)
Mit bestem Dank und freundlichen Grüssen
Unterschrift Schulleitung HPS
……………………………………………
Beilagen: ………………………………………….
Unterschrift gesetzliche Vertretung
………………………………………………….
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Stationäre Strategie der lups

Aufnahme auf allen Akutstationen der Klinik St. Urban
• gemischte Stationen nach Geschlecht und Störungsbildern
• Konzept der fallführenden Station
• Konzept der Behandlungsteams

Fallführung durch Heilpädagogen

Konsiliardienst für alle übrigen Stationen

keine Umplatzierungen über die Klinik

Einbezug der Betreuer
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stationäre Angebote
Gründe
 Akutes psychiatrisches Problem
 Entlastung des Umfeldes
 Der Aufenthalt ist befristet.
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Finanzierung der ambulanten Angebote
Kinder und Jugendliche
 Fallpauschale von Dienststelle Volksschulbildung
 Abrechnung über Krankenversicherer
Erwachsene
 Abrechnung über Krankenversicherer
 Anteil Institution analog Krankenversicherer
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Diagnostik
Diagnostisches Vorgehen
(nach Schanze, 2007):
"Drei- Schritte- Diagnostik"
1. Hinweise auf das Bestehen einer körperlichen Erkrankung
2. Psychosoziale Belastungsfaktoren im sozialen Umfeld
3. Hinweis auf das Bestehen eines psychiatrischen
Störungsbildes
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
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Wichtigste Problemkonstellationen bei Diagnosestellung:
Baseline exaggeration:
Vorbestehende Verhaltensauffälligkeiten werden durch eine psychische
Störung verstärkt.
underreporting:
Eingeschränkte Mitteilungs- und Kommunikations-möglichkeiten führen zu einer
erschwerten Erkennung psychopathologischer Erlebnisweisen
diagnostic overshadowing:
Fälschliche Zuschreibung von psychopathologischem Verhalten zur
Intelligenzminderung
(Schanze,c,(2010), Therapie mit Psychopharmaka- Menschen mit Intelligenzminderung anders behandeln)
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Behandlung


Berücksichtigung der Entwicklungsfaktoren
ASS-Diagnostik

Versuch der Anpassung der sozialen Umwelt an die psychosozialen
Bedürfnisse der Person
psychotherapeutische Interventionen
einheitliche Haltung des sozialen Umfeldes gegenüber dem Patienten
fördern
Einsatz alternativer Kommunikationsmittel
Training von Fähigkeiten
Einsatz von Medikamenten
Mithilfe bei Platzierungen
……







Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
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Cochrane Studie 2004 (Brylewski und Duggan)
pharmakologische Behandlung ist die am wenigsten
effektive Behandlungsform bei Verhaltensstörungen
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Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Weitere Vereinbarungen

Behandlungsvereinbarungen bei mehrmals hospitalisierten Patientinnen
und Patienten

regelmässige gemeinsame Weiterbildungen

Fallbesprechungen

Liäsondienst in einzelnen Wohnheimen

Angebote für Seitenwechsel

regelmässige Sitzungen der Geschäftsleitungen
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Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Erfahrungen

Rückgang stationäre Aufenthalte (75% weniger stationär)

starke Zunahme der ambulanten Fälle

1995: 8 ambulante Fälle (aus stationärem Aufenthalt ergeben)

2010: 85 ambulante Fälle (ohne Nachbetreuungen nach stationärem
Aufenthalt)

aktuell: 163 Fälle

Kinder und Jugendbereich: aktuell 72 Fälle

in ca. 1/3 der Fälle keine medikamentöse Intervention

Wissenstransfer und Wissenserhalt anspruchsvoll

Haltungsänderungen in den Institutionen notwendig

regelmässiger Erfahrungsaustausch auf versch. Ebenen
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Zukunft
• Ausbau Sozialpädagogik stationär
• stationäres Angebot für Kinder und Jugendliche mit Behinderung
• Angebot für integrativ beschulte Kinder und Jugendliche
• Prüfung Ausbau des Angebotes für die Zentralschweiz
• medizinisches Kompetenzzentrum für Menschen mit Behinderung
Die Heilpädagogisch-Psychiatrische Fachstelle
Informationsveranstaltung INSOS St. Gallen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kanton St.Gallen
Gesundheitsdepartement
Ambulante psychiatrische Versorgung von
Menschen mit kognitiven
Beeinträchtigungen:
Finanzierung
St.Gallen, 29. Juni 2015
Roland Unternährer Appenzeller
Gesundheitsdepartement, Amt für Gesundheitsversorgung
Gesundheitsdepartement
Psychiatrieplanung 2014
• Bericht FHS St.Gallen, 2010
• Empfehlungen SAGB, 2011
Zwei Kernaussagen Psychiatrieplanung Kanton St.Gallen,
2014:
Wenn immer möglich Behandlung in den
angestammten Strukturen
Flächendeckende und kostendeckende psychiatrische
Versorgung der Institutionen für Menschen mit
kognitiven Beeinträchtigungen ist anzustreben
29. Juni 2015
Seite 50
Kanton St.Gallen
Gesundheitsdepartement
Finanzierung Psychiatrische Versorgung (I/II)
Stationärer Bereich
Ambulanter Bereich
•
Dual-fix KantoneKrankenversicherer/
Patient (mind. 55%-45%)
Tagespauschalen
•
Psychiatrieverbunde
Nord und Süd, Fr.
625/630.- je
Behandlungstag
•
•
•
29. Juni 2015
Seite 51
•
Krankenversicherer und
Patient
(Franchise/Selbstbehalt)
TARMED (Ärztlicher
Einzelleistungstarif)
Aktuell Fr. 0.83.- je TPW
(im CH-Vergleich tief!)
Kanton St.Gallen
Gesundheitsdepartement
Finanzierung psychiatrische Versorgung (II/II)
Stationärer Bereich
Ambulanter Bereich
• Jährlich neu
verhandelt
• Seit Einführung von
TARMED im 2004!
• Kostendeckend für
Spitäler
• Kostendeckend für
Einzelpraxis, aber
nicht für
Psychiatrisches
Ambulatorium
29. Juni 2015
Seite 52
Kanton St.Gallen
Gesundheitsdepartement
Gründe für Kostenunterdeckung
•
TARMED basiert auf Kostenberechnung einer Einzelpraxis
•
kein Administrativpersonal (TB)
•
tiefe Infrastrukturkosten (Behandlungszimmer)
•
«einfachere» Patienten (No-Shows etc.)
Gesundheitsdepartement
leistet Ausfinanzierung
29. Juni 2015
Seite 53
Kanton St.Gallen
Gesundheitsdepartement
Kantonsbeitrag Psychiatrische Versorgung
in Mio. Franken, 2014
ambulant
stationär
Massnahme E 58 Entlastungsprogramm 2013:
Psychiatrieverbunde müssen kostendeckende
ambulante Abgeltungen anstreben
29. Juni 2015
Seite 54
Kanton St.Gallen
Gesundheitsdepartement
Fazit
• Gesundheitsdepartement begrüsst das geplante
Angebot
• Kostenunterdeckung muss vom Besteller
(Einrichtung/Bewohner) finanziert werden
• Aufteilung zwischen Einrichtung / Bewohner muss
im Rahmen des Pilotprojektes konkretisiert
werden
29. Juni 2015
Seite 55
Kanton St.Gallen
Gesundheitsdepartement
Zielformulierung
Langfristige Zielsetzung:
•Die Weiterbildung der Assistenzärzte und des Fachpersonals in der
Psychiatrie orientiert sich an den Anforderungen von Menschen mit kognitiven
Beeinträchtigungen
•Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen werden korrekt medizinischpsychiatrisch behandelt und betreut
•Die Diagnostik und Behandlung im Sinne einer Abklärung von Menschen mit
kognitiven Beeinträchtigungen und psychischen Störungen, die ambulante
psychiatrisch-heilpädagogische Begleitung, psychiatrische Hospitalisationen und
die nachstationären Behandlungen sind ein selbstverständlicher Standard
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd, Kantonale Psychiatrische Dienste Sektor Nord
Seite 56
Pilotprojekt
Ziel für die nächsten zwei bis drei Jahre ist in einer Pilotregion Erfahrungen
für eine spätere flächendeckende Einführung zu sammeln.
Beispiel:
Anmeldung (durch Institution unter Einbezug gesetzlicher Vertretung, Arzt)
Erstkontakt
Erstbefund mit Procederevorschlag
Gemeinsame Planung weiteres Vorgehen
Case Management
Einzeltherapie
Eltern-/ Angehörigengespräche
Coaching/Beratung Betreuungsperson
Abschlussbericht und Evaluation
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd, Kantonale Psychiatrische Dienste Sektor Nord
Seite 57
6. Diskussion und Fragen zum Projekt
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd, Kantonale Psychiatrische Dienste Sektor Nord
Seite 58
7. Pilotprojekt
20.07.2015
St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd, Kantonale Psychiatrische Dienste Sektor Nord
Seite 59
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