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Arbeitsausfälle und Einschränkungen
durch psychische Erkrankungen
Hauptversammlung swisscross
9. Juni 2011 Altstätten
Dr. med. Arno Bindl
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
FA Vertrauensarzt SGV
Zertifizierter medizinischer Gutachter SIM
Psychische Erkrankungen in der Schweiz
•  50 Prozent der Bevölkerung haben gemäss SGPP in ihrem Leben eine
psychische Störung
•  am häufigsten sind Depressionen, Angst- und Substanzstörungen, sowie
Schmerzstörungen
•  Mit ein Viertel bis einem Drittel an verlorenen gesunden Lebensjahren:
höchste globale Krankheitslast (Verlust von behinderungsfreien
Lebensjahren) durch psychische Erkrankungen
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St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd: Psychiatrie-Zentrum Rheintal
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Psychische Erkrankungen in der Schweiz
•  Hauptgrund für Frühberentungen (IV)
•  1'300 Menschen sterben jährlich in der Schweiz an Suizid
•  ca. 15‘000 Menschen in der Schweiz begehen einen Suizidversuch, 90
Prozent davon leiden unter einen psychischen Störung
•  Folgekosten dieses Suizidgeschehens jährlich 2.5 Milliarden Franken in
der Schweiz
•  im Schnitt 4 Angehörige erleben als Hinterlassene selbst ein erhebliches
Leiden
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Psychische Erkrankungen und Arbeitsunfähigkeit
(Wissenschaftliches Institut der AOK, 25.02.09)
• Ausfalltage: Psychische Erkrankungen mit 8,4 % an 4. Stelle
• Seit Jahren steigende Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen
(seit 1995 Anstieg um 80 %)
• Im Vergleich zu anderen Erkrankungen sind psychische Erkrankungen
häufig mit langen Ausfallzeiten verbunden (durchschnittlich 22,5 Tage)
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Depression
•  Punktprävalenz incl. Dysthymie 5 – 10%, depressive Episoden 2 – 7 %
•  Lebenszeit-Prävalenz 16% (Männer 10,4%, Frauen 20,4%)
•  ca. 2/3 unipolar, 1/3 bipolar
•  Nichtbehandlungsquote: 61%
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Depression
Multifaktorielle Verursachung:
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genetische Disposition
neuro-chemische Befunde („Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn“)
gestörte „Hormonachsen“: Fehlregulation der Stress-Hormon-Achse
Körperliche Erkrankungen
Saisonale Rhythmik (Herbst)
Persönlichkeitsfaktoren (z.B. ordentlich, gewissenhaft, akkurat,
empfindlich)
•  Frühkindliche Mangel- und Verlusterfahrungen
•  Kritische Lebensereignisse
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Depression: Symptome
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Stimmung gedrückt, Gefühllosigkeit
Interessensverlust
Verminderung Energie/Antrieb; Ermüdbarkeit erhöht
Verminderung Konzentration/Aufmerksamkeit
Subj. negative Zukunftsperspektive, Suizidalität
Vermindertes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle
Schlaf-, Appetit- Libidostörung
Körperl. Beschwerden (Druck auf Brust, Ring um Kopf)
Sozialer Rückzug, Aufgabe früher wichtiger Aktivitäten
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Burnout-Syndrom
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Kein einheitlich definiertes Krankheitsbild
Sammelbegriff für einen Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger
Erschöpfung mit unterschiedlichen Symptomen in Zusammenhang mit
langfristiger emotionaler Überbelastung am Arbeitsplatz und Verlust der
Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns
Häufigkeit daher nicht ganz klar bzw. umstritten (IPS-Schwestern ca.
50%), zunehmende medizinische und wirtschaftliche Bedeutung sehr
wahrscheinlich
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Burnout - Häufigkeit
Jeder 4. bis 8. Berufstätige
•  Burnout-Symptome an erster Stelle bei einer Gesundheitsbefragung des
Bundesamtes für Statistik
•  Schwäche und Energielosigkeit bei 2/5 der befragten Schweizer
Repräsentative Umfrage des Forschungsinstitutes LINK
•  2/3 der CH-Bevölkerung häufig
„erschöpft und energielos“
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Burnout-Risikofaktoren
Betrieblich:
•  Psychische Arbeitsbelastungen durch Zeitdruck, Konflikte mit
Vorgesetzten und Arbeitskollegen, hohe Anforderungen, eine grosse
Arbeitslast, Zeit- und Termindruck, kleine Handlungsspielräume,
eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten, Unklarheit bezüglich der
eigenen Rolle sowie fehlende Unterstützung am Arbeitsplatz.
Persönlich:
•  Hohe Ansprüche an sich selber stellen, zugleich aber wenig
Wertschätzung.
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Signale am Arbeitsplatz
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Innere Kündigung
Fluktuation
Erhöhte Krankheits- und Arbeitsabwesenheitsrate
Häufung von Missgeschicken, Häufung von Unfällen
Neid, Eifersucht
Generelles Misstrauen, Spannungen, Streit, Mobbing
Abbau von Teambereitschaft
Störung und Abbau von Beziehungen und Kommunikation
Erhöhter Drogenkonsum (Alkohol, Nikotin, weiche und harte Drogen)
•  Workaholismus
•  Leistungsabfall, Vandalismus
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•  Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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