Beseitigung von Neophyten, besonders des Riesenbärenklau - Die Mithilfe aller Bürger wird dringend gebraucht Derzeit schreitet die Ausbreitung des Riesenbärenklau in der Gemeinde sehr stark voran. Dies wurde im letzten Jahr bei den Mäharbeiten der Wegeseitenränder in besonderem Maße beobachtet. Im Frühjahr 2009 wurde die Bewirtschaftung der Wegeseitenränder zugunsten einer extensiveren Bewirtschaftung verändert. Gleichzeitig wurde die Beseitigung von Neophyten (besonders des Riesenbärenklau) erstmalig großmaßstäblich ein Arbeitsthema des Bauhofes. Riesenbärenklau, auch als Herkulesstaude bekannt, kann eine Größe von 2 bis 4 m erreichen. Ihre weißen Blüten erlangen einen Durchmesser von bis zu 50 cm und stehen in Dolden. Der ca. 10 cm dicke Stängel ist rot gefleckt. Die tief gezähnten Laubblätter können bis zu 3 m lang werden. Der Riesenbärenklau blüht von Juni bis September und bildet dabei leicht 10.000 Samen aus, wodurch sich erklärt, das die Pflanze sich sehr schnell ausbreitet. Dabei wurden weit größere Vorkommen, insbesondere des Riesenbärenklau, ermittelt als erwartet wurde. Der Ausbreitungspfad des Saatgutes z. B. über Gewässerverläufe geht sehr schnell vonstatten. So sind insbesondere im Nordwesten des Gemeindegebietes im Hohenbökener Moor und den angrenzenden Bereichen am Randgraben, aber auch südlich der BAB 28 im Dummbäkental und im Bereich des Flugplatzes große Vorkommen zu bekämpfen (siehe dazu auch anliegende Karte). Ein wesentliches Problem dabei ist das Vorhandensein von großen, aber auch kleiner Beständen auf Privatflächen. Für eine verbesserte Bekämpfung dieser Bestände ist es notwendig, auch die Eigentümer dieser Flächen mit einzubeziehen. Hier ist die Mitarbeit des Bürgers sehr wichtig. Auch einzelne Pflanzen in den Gärten sind oft „Startpunkt“ für die Aussiedlung in die freie Landschaft. Die flächigen Ausmaße der Ausbreitung sind zum Beispiel am Sielingsee in Hohenböken oder an der Wolfsheide in Ganderkesee erheblich. Um nicht noch mehr solcher Flächen zu bekommen ist die Beseitigung „aller“ Pflanzen dringend notwendig. Der Einzelstaude im Garten Die Entfernung aus der Landschaft ist wichtig, weil der Riesenbärenklau einerseits alle heimischen Pflanzen, und damit auch die davon abhängige Tierwelt verdrängt. Zum anderen besteht aber die Gefahr von Verbrennungen bei Berührungen der Pflanzen durch den Menschen. Das im Pflanzensaft und in den Brennhaaren enthaltene Gift Furocumarine kann in Verbindung mit Sonnenlicht bei Mensch und Tier einen großflächigen Hautausschlag, stark juckende Entzündungen, Blasenbildungen sowie Verbrennungen dritten Grades verursachen. Bei kleinen Kindern können die Verbrennungen sogar lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. und kann sogar Krebs verursachen. Schutzbrille tragen, denn Augenkontakt mit Pflanzenteilen kann zum Erblinden führen. Sofort mit Wasser ausspülen! ÜBRIGENS: Verbrennungen durch Riesenbärenklau Auch einige einheimische Doldenblütler (Bärenklau-Arten, Engelwurz) enthalten dieselben phototoxischen Stoffe, so dass auch beim Umgang mit ihnen Vorsicht geboten ist. Regelmäßige Mahd führt nicht zum Absterben der Pflanzen. Erstes Ziel der Bekämpfung muss sein, die Samenreife zu verhindern. Die wichtigste Bekämpfungsmaßnahme ist das Ausgraben. Dabei müssen mindestens die oberen 3 cm der Wurzelrübe entfernt werden, weil sich in diesem Teil die Regenerationsanlagen der Pflanze befinden. Abgeschnittene Blütendolden müssen unbedingt sicher entsorgt werden, da auch abgeschnittene Blüten zur Samenreife gelangen. Blüten- und Samendolden sind durch Verbrennen oder durch Vergären (Biogasanlagen) bei hohen Temperaturen sicher zu vernichten. Standorte sind unabhängig von der durchgeführten Bekämpfungsmethode über viele Jahre weiter zu beobachten und gegebenenfalls nachzubehandeln. Da eine Pflanze erst im Alter von 3 Jahren blüht und anschließend abstirbt, ist ein Ausgraben im Jugendstadium im Frühjahr bzw. Herbst besonders einfach und effizient. Die Bestände müssen öfters durchgegangen werden, da die einzelnen Pflanzen zu unterschiedlichen Zeitpunkten blühen und es meistens zur Bildung von Nachblüten z. B nach dem Abmähen kommt. ACHTUNG: Es muss auf jeden Fall Kleidung getragen werden, die den Körper vollständig bedeckt. Der Pflanzensaft bewirkt schon bei Berührung im Zusammenwirken mit Sonnenstrahlung schwere Verbrennungen Die Pflanzen dominieren die freie Landschaft ohne Gegenwehr Die Gemeinde möchte Sie daher dringend um Ihre Mitarbeit zur Beseitigung dieses Problems bitten. Sprechen Sie Gartenbesitzer bitte auch an, wenn nur eine Pflanze im Garten steht. Besonders wichtig ist die Mitarbeit der Mitbürger, die bereits von der Ausbreitung der Pflanze betroffen sind. Seitens der Gemeinde wird die Bekämpfung an den Wegeseitenränder in diesem Jahr nochmals intensiviert. Nur gemeinsam besteht die Chance auf eine Rückdrängung der Pflanze aus der Landschaft.