Information für alle Gartler und Spaziergänger: Hände weg vom Riesenbärenklau Um die Jahrhundertwende ist der ursprünglich im Kaukasus beheimatete Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude oder Schierling genannt, als attraktive Zierpflanze von deutschen Gartenbesitzern eingebürgert worden. Seit dieser Zeit hat sich der Riesenbärenklau in Deutschland stark ausgebreitet, eine Entwicklung, die für uns in zweifacher Hinsicht nicht wünschenswert ist. Zum einen unterdrückt und verdrängt er durch sein rasches Wachstum die einheimische Vegetation ringsum. Er ist ein „Neophyt“, das ist ein Neubürger in unserer Flora, der keine natürlichen Feinde besitzt. Der zweite Grund ist wesentlich gravierender: Der Saft dieser Pflanze kann beim Menschen giftige, gesundheitsschädigende Reaktionen auf der Haut oder in den Atemwegen hervorrufen, allein die Berührung mit den Blättern und Stengeln reicht aus. Gefährlich ist vor allem, wenn die mit dem Pflanzensaft in Berührung gekommene Hautstelle der Sonne ausgesetzt wird. Dann sind Hautreizungen, bis hin zu starken Entzündungen ähnlich wie bei Verbrennungen zweiten Grades die Folge. Der Riesenbärenklau stellt besonders für spielende Kinder eine akute Gefährdung dar. Werden aus Stengelteilen Blasrohre gefertigt und damit Pflanzensaft über den Mund aufgenommen, kann es zu schweren Vergiftungen, Atem- und Gliederlähmung kommen. Bei Rötung und Brennen betroffener Hautstellen, oftmals treten die Symptome erst einen bis zu drei Tage später auf, sollte mit Wasser gekühlt und bei gravierenden Beschwerden (Vergiftungen bei Kindern) ein Arzt aufgesucht werden. Woran erkennen Sie nun den Riesenbärenklau? Kurzporträt: Familie: Doldenblütler Blüten: weiße Dolden bis 40 cm Durchmesser, mit 10.000 (!) flug- und schwimmfähigen Samen Höhe: bis 4 m Stengel: purpurn gesprenkelt Blätter: gefiedert mit rauher Unterseite Daher unsere dringende Bitte an alle Gartenbesitzer: Entfernen Sie die Pflanze, so schön sie auch aussieht. Benützen Sie auf jeden Fall Handschuhe und lange Bekleidung, wenn Sie den Wurzelstock des Riesenbärenklaus ausgraben oder bodentief abhacken. Das wirksamste Mittel zur Bekämpfung dieser Pflanze ist das Ausgraben der gesamten Wurzel mit einem Spaten, möglichst noch im jungen Stadium (Frühjahr). Um eine unkontrollierte Verbreitung zu verhindern, darf die Pflanze auf keinen Fall zum Aussamen kommen (Spätsommer). Höchste Zeit also sämtliche Blütendolden zu entfernen. Machen Sie notfalls Ihren Nachbarn darauf aufmerksam. Die Gefahr von Hautverletzungen ist geringer, wenn die Maßnahmen in den Abendstunden oder bei schlechtem Wetter durchgeführt werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich um einen Riesenbärenklau handelt, können Sie sich telefonisch unter 641 62- 416 bzw. -414 in Ihrem Umweltamt Rat holen.