Bedeutung einzelner probiotischer Keime, die in der Rayoflora enthalten sind Lactobacillus spp. Allgemeines Mikroaerob (unter verminderter Sauerstoffspannung) wachsende Bakterien Für den Menschen bedeutsame Spezies: Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus salivarius, Lactobacillus fermentum, Lactobacillus casei, Lactobacillus plantarum, Lactobacillus brevis, Lactobacillus cellobiosus Vorkommen Sowohl im Dünn- als auch im Dickdarm angesiedelt, in der Mundhöhle und in der Vagina. Auf vielen Pflanzen – hieraus resultiert die Entstehung natürlich gesäuerter Lebensmittel traditioneller Art (Sauerkraut, Sauergemüse). Starterkulturen in fermentierten Lebensmitteln (z.B. Wurstwaren). Bedeutung Die Stoffwechselprodukte der Lactobacillen hindern Fremdkeime am Wachstum und Fäulnisbakterien an der Vermehrung. Auch hier handelt es sich in erster Linie um kurzkettige Fettsäuren, die dafür verantwortlich sind. Zudem produzieren sie Peroxid und auch Bakterizide*, die andere Bakterien schädigen oder am Wachstum hemmen. Diese Bacterizide* werden in der Lebensmittelindustrie zur Konservierung genutzt. Lactobacillen können Diarrhö eindämmen und Obstipation verhindern. Durch Lactobacillen wird der Gehalt an Enzymen, die an der Entstehung von Karzinogenen beteiligt, sind reduziert. Lactobacillen wird eine Serum-Cholesterin-senkende Wirkung zugeschrieben. Sie können Gallensalze zerlegen und das dadurch entstandene Cholesterin binden. Lactobacillen können die nichtspezifische Immunität des Menschen stabilisieren. Studien zeigen, dass Lactobacillen allergische Erscheinungen und Darmentzündungen verringern. Normbereich im Stuhl (bei Darmgesunden) 105 bis 107 KBE/g Enterococcus spp. Allgemeines Aerob wachsende Bakterien Für den Menschen bedeutsame Spezies: Enterococcus faecalis, Enterococcus Faecium Vorkommen Sowohl im Dünn- als auch im Dickdarm angesiedelt. Starterkulturen in fermentierten Lebensmitteln (z.B. Sauermilchkäse). Bedeutung Enterococcen setzen Kohlenhydrate um. Dabei entstehen kurzkettige Fettsäuren. Durch diese Ansäuerung des Darmmilieus werden passagere Keime gehemmt, sich anzusiedeln und sich zu vermehren. Sie produzieren bakterizid wirkende Substanzen – „natürliche Antibiotika“. Enterococcen können postive Wirkung auf Diarrhö haben. Auch ein sinkender Effekt auf den LDL-Cholesterin-Spiegel konnte bewiesen werden. Normbereich im Stuhl (bei Darmgesunden) 106 bis 107 KBE/g *Bakterizide: eiweißartige Produkte, die von Bakterien ausgeschieden werden und andere Mikroorganismen hemmen können Rayonex Schwingungstechnik GmbH, Dipl. Oecotropholigin Eva Deppe Seite 1 Bifidobacterium spp. Allgemeines Anaerob wachsende Bakterien Für den Menschen bedeutsame Spezies: Bifidobacterium infantis, Bifidobacterium breve, Bifidobacterium longum, Bifidobacterium bifidum Vorkommen Im Dickdarm, nur in geringem Maße im Dünndarm, in Mund- und Vaginalflora. Starterkulturen für bestimmte sauermilcherzeugnisse (z. B. Joghurt). Bedeutung Bifidobacterien beeinflussen weniger das darmassoziierte Immunsytem, übernehmen aber aufgrund ihrer mengenmäßigen Präsenz und ihrer Stoffwechselaktivität wichtige Aufgaben im Rahmen der Kolonisationsresistenz. Der Darm von Neugeborenen wird als erstes mit Bifidobakterien kolonisiert – eine besonders wichtige Grundlage für die Ausbildung einer gesunden Darmflora. Denn sie werden als eine Art „Allesfresser“ auch als „Müllabfuhr“ der Darmflora betrachtet. Sie setzen nicht nur Kohlenhydrate, sondern auch Toxine um. Auch Bifidobakterien produzieren kurzkettige Fettsäuren. Nachweisbar ist eine Produktion von Vitaminen durch Bifidobacterien (Vitamin B1, B2, B6, K). Normbereich im Stuhl (bei Darmgesunden) 108 bis 109 KBE/g Lactococcus spp. Allgemeines Fakultativ anaerob wachsende Bakterien Für den Menschen bedeutsame Spezies: Lactococcus lactis Bedeutung Lactococcus lactis produziert Nisin, ein eiweißartiger Stoff mit bakterientötenden Eigenschaften. Zudem weist Lactococcus lactis eine starke Haftung an den Darmwandzellen auf. Somit ist er sehr wichtig für die Verhinderung der Kolonisation von Pathogenen. Die grün markierten Spezies sind in der Rayoflora enthalten. Quelle: Gero Beckmann, Andreas Rüffer: Mikrobiologie des Darms. Verlag: Schlütersche, 2000 Außerdem dienten verschiedne Studienergebnisse als Quelle. Eine Auflistung verschiedener Studien, die sich mit probiotischen Bakterien beschäftigen, schicken wir gerne zu. Rayonex Schwingungstechnik GmbH, Dipl. Oecotropholigin Eva Deppe Seite 2