Die Hämodialyse-Diät Avitum Weshalb benötige ich als Dialysepatient eine besondere Diät? Obwohl bei der Dialyse viele Abfallprodukte aus Ihrem Blut entfernt werden, müssen Sie dennoch vorsichtig mit Ihrer Ernährung sein und vermeiden, krank zu werden. Das Ziel der Diät bei einer Hämodialyse ist der Erhalt einer optimalen Nährstoffversorgung und eine möglichst geringe Anhäufung von Abfallprodukten. Sobald Sie mit der Dialysetherapie begonnen haben, wird ein Diätassistent mit Ihnen die notwendigen Änderungen in Ihrer Ernährung und Ihre Flüssigkeitsaufnahme besprechen. Wir werden versuchen, die Ernährungsbeschränkungen insgesamt auf ein Minimum zu beschränken. Die Empfehlungen werden speziell auf Sie und Ihre Anforderungen abgestimmt sein. Sie ergeben sich aus Ihren Blutwerten und Ihrem Gewicht. Blutproben werden gewöhnlich einmal pro Monat entnommen. Ihre erlaubte Flüssigkeitsmenge wird bestimmt, sobald wir Ihre Harnausscheidung und Ihre Gewichtszunahmen zwischen den Behandlungen festgestellt haben. Wie Sie Ihre Flüssigkeitsaufnahme kontrollieren, wird in einer anderen Broschüre erklärt. Protein Jetzt, da Sie eine regelmäßige Hämodialyse erhalten, ist eine Beschränkung hinsichtlich Ihrer Proteinaufnahme nicht mehr erforderlich, und Sie sollen normale Proteinmengen aufnehmen. Protein ist wichtig für das Wachstum, die Geweberegeneration und bei der Infektabwehr. Die Aufnahme von hochwertigen Proteinen in Form von magerem rotem Fleisch, Geflügel, Fisch, Eiern und in beschränktem Maße Milchprodukten ist für Sie am geeignetsten. Wenn Sie Vegetarier sind, können Sie Ihr Protein aus Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Getreide und Gemüse beziehen. Bei zu geringer Proteinaufnahme, wird Ihnen Ihr Diätassistent eventuell zu Nahrungsergänzungsmitteln raten. Was ist Natrium und weshalb muss ich vorsichtig sein? Sie werden für gewöhnlich die Empfehlung erhalten, sich an eine salzarme Ernährung zu halten. Das bedeutet, Sie dürfen Ihr Essen am Tisch nicht nachsalzen und auch beim Kochen nur geringe Mengen Salz verwenden. Frische Lebensmittel enthalten weniger Salz, denn vielen verarbeiteten Lebensmitteln wird Salz als Geschmacksverstärker zugefügt. Beschränken Sie die Menge an verarbeiteten Lebensmitteln auf ein Minimum und achten Sie in der Liste der Inhaltsstoffe auf Salz und Natrium. Je weiter unten „Salz“ oder „Natrium“ in der Liste erscheinen, desto besser. Verwenden Sie keinen Salzersatz ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Diätassistenten. Natrium steuert das Flüssigkeitsgleichgewicht; zu viel kann zu einem hohen Blutdruck beitragen und Durst auslösen, sodass Sie mehr trinken. Eisen Zur Bildung von roten Blutkörperchen benötigen Sie nicht nur EPO, sondern auch eine ausreichende Zufuhr von Eisen, um die roten Blutkörperchen mit Hämoglobin zu versorgen. Die Ernährung liefert eine gute Eisenzufuhr. Für Dialysepatienten ist dies jedoch häufig nicht ausreichend, da durch den Dialyseprozess rote Blutkörperchen verloren gehen. Man kann Eisentabletten einnehmen, doch diese verursachen häufig Magenschmerzen und Verstopfung. Aus diesem Grund erhalten viele Menschen während der Dialyse intravenös Eisen verabreicht. Die Eisenmenge, die Sie erhalten, hängt von Ihren Hämoglobinwerten ab, die regelmäßig überprüft werden. Das Eisen wird Ihnen während der Dialyse durch eine langsame Infusion verabreicht, sodass Sie keine Injektionen erhalten müssen. Auf die Natriumzufuhr achten Um die Menge an Natrium in Ihrer Ernährung zu beschränken und somit Flüssigkeitsansammlungen zu verhindern, können Sie Folgendes probieren: Kochen Sie mit Kräutern und Gewürzen anstatt mit Salz. Lesen Sie die Inhaltsangaben und wählen Sie Lebensmittel mit wenig Natrium. Wenn Sie auswärts essen gehen, bestellen Sie Fleisch oder Fisch ohne Salz. Bitten Sie darum, die Sauce extra serviert zu bekommen, da diese sehr viel Salz enthalten kann und daher nur in geringen Mengen gegessen werden sollte. Verwenden Sie möglichst wenig Lebensmittelkonserven, verarbeitete und tiefgefrorene Lebensmittel. Vermeiden Sie sog. Diätsalze und insbesondere natriumarme Lebensmittel mit Salzersatz, da diese viel Kalium enthalten. Wenden Sie sich an Ihren Diätassistenten, wenn Sie spezielle Fragen haben. Kalium Kalium ist ein Mineral, das in vielen Lebensmitteln, wie z. B. Obst und Gemüse (Bananen und Pilzen) sowie Kaffee und Chips, enthalten ist. Wenn Ihre Nieren nicht richtig arbeiten, kann Kalium nicht entfernt werden, und der Kaliumspiegel in Ihrem Blut steigt an. Zu hohe oder zu niedrige Kaliumspiegel können Ihr Herz beeinträchtigen. Jeder Körper ist anders, daher wird Ihr Diätassistent Sie beraten, welche Lebensmittel Sie essen können, um Ihren Kaliumspiegel in einem sicheren Bereich zu halten Ich nehme Phosphatbinder, warum muss ich trotzdem auf Phosphat achten? Phosphat ist ein Mineral, das in vielen Lebensmitteln vorhanden ist. Durch die Niere wird es normalerweise im Gleichgewicht gehalten. Befindet sich zu viel im Körper, wird es ausgeschieden. Phosphat ist für den Erhalt gesunder Knochen notwendig. Hohe Phosphatspiegel können Juckreiz und gerötete Augen hervorrufen. Kontinuierlich hohe Phosphatspiegel können einen Anstieg des PTH-Spiegels (Parathormon) verursachen, was langfristig zu einer Schädigung der Knochen führt. Wenn Ihr Phosphatspiegel zu hoch ist, müssen Sie eine phosphatarme Diät einhalten. Eventuell werden Ihnen Tabletten verschrieben, die das Phosphat in Ihrer Nahrung binden. Solche Phosphatbinder sind z. B. Calcimagon, Phos-Ex, Fosrenol und Renagel. Ihr Diätassistent wird Sie hinsichtlich Ihrer Ernährung beraten und Ihnen z. B. sagen, wie viele Milchprodukte Sie konsumieren dürfen und zu welcher Zeit Sie am besten Ihre Phosphatbinder einnehmen. Kalzium Kalzium ist in den meisten Milchprodukten enthalten. Es ist für gesunde Muskeln und Knochen notwendig. Ihr Kalziumspiegel wird normalerweise nicht von Ihrer Ernährung beeinflusst. Vermeiden Sie bitte trotzdem die Einnahme von Medikamenten wie z. B. Rennie oder anderen Mitteln, die Kalziumkarbonat enthalten. Wenn Ihnen Calcimagon oder Phos-Ex verschrieben wurde, sollten Sie es immer zu den Mahlzeiten und nur in der verschriebenen Dosis einnehmen. Wie geht es weiter? Nachdem Sie sich diese Broschüre nun durchgelesen haben, wird Ihnen eine Pflegekraft oder ein Arzt alle weiteren Fragen beantworten. Denken Sie daran, dass Sie jederzeit Fragen stellen können. Zu folgenden Themen gibt es weitere Broschüren zur späteren Lektüre: Wie funktioniert Hämodialyse? Hämodialyse – eine kurze Einführung Pflege Ihres Gefäßzugangs Flüssigkeitsmanagement Die Dialysediät In der Dialyse übliche Medikamente Verbesserung Ihrer Unabhängigkeit Transplantation Wir hoffen, dass diese Informationen Ihnen helfen, sich an die Dialyse zu gewöhnen und sich besser zu fühlen. Denken Sie daran, dass Sie jederzeit Fragen zu Ihrer Behandlung stellen können. B. Braun Avitum AG | Schwarzenberger Weg 73-79 | 34212 Melsungen | Germany Tel. +49 5661 71-2624 | Fax +49 5661 75-2624 | [email protected] | www.bbraun-dialysis.com