Flunder gültig 06/2013-06/2014 Platichthys flesus Biologische Charakteristika Flundern sind im Sommer in Ästuaren, Lagunen und Fjorden zu finden. Sie dringen hier oft auch bis weit in die Flüsse vor. Im Winter wandern die erwachsenen Tiere in tieferes, wärmeres und auch salzhaltigeres Wasser. Die Jungtiere leben in flachen küstennahen Gebieten. In der Nordsee laichen die Tiere in etwa 20-40 m Wassertiefe, in der westlichen Ostsee werden tiefere Bereiche (40-100 m) aufgesucht. Die beim Schlupf nur etwa drei Millimeter langen Larven haben zunächst die normale Fischform und schwimmen aufrecht. Bei einer Länge von etwa 10 Millimetern beginnt die Umwandlung zum Plattfisch; die auffälligste Veränderung ist das Wandern eines Auges auf die später obere Seite (meist die Rechte). In Gebieten wo Flundern gemeinsam mit Schollen laichen (z.B. südliche Beltsee) treten Bastarde auf, die eine etwas glattere Haut und undeutlich hervortretende rote Flecken besitzen. Vor allem große Flundern sind tagsüber im Sand vergraben und wandern nachts zum Fressen in flacheres Wasser. Sie fressen dünnschalige Muscheln, Borstenwürmer, Krebse, und kleine Fische. [2] [229] Kennzahlen Maxima: Länge: bis 60 cm, Alter: bis 15 Jahre, Masse: bis 14,0 kg [229] IUCN-Status: nicht bedroht (LC) [384] (Zugriff 23. Juli 2013) CITES-Status: nicht gelistet [3] Widerstandsfähigkeit (resilience): mittel (min. Populationsverdopplungszeit 1,4-4,4 Jahre) [229] Fruchtbarkeit (fecundity): hoch (bis 2 Mio. Eier pro Weibchen) [229] Trophische Ebene: 3,2 ± 0,4 (Standardfehler) [229] Verbreitung Flundern leben in den küstennahen Gewässern des Nordostatlantiks vom Weißen Meer bis Nordafrika. Sie sind in der ganzen Ostsee mit Ausnahme des nördlichen Bottnischen Meerbusens und des östlichen Finnischen Meerbusens zu finden. Ihre Verbreitung reicht außerdem ins Mittelmeer und ins Schwarze Meer. [2] [219] [229] Aussehen In Form und Färbung sieht die Flunder der Scholle sehr ähnlich. Anders als die Scholle fühlt sich die Flunder jedoch recht rau an. Besonders entlang der Seitenlinie und an der Basis von Rücken- und Afterflosse sind dornige Hautwarzen zu finden. Flundern sind in der Regel rechtsäugig (~70%), es werden aber auch sogenannte „Linksflundern“ gefangen. Die (obere) Augenseite des platten, ovalen Fischkörpers ist bräunlich bis olivgrün und oft auch mit unregelmäßigen roten Flecken gefärbt. Die Unterseite (sog. Blindseite) ist weiß. [2] [229] Wirtschaftliche Bedeutung Flundern erzielen einen deutlich geringeren Anlandepreis als Schollen, obwohl die Qualität des Fleisches und der Geschmack sehr vergleichbar sind. Auf dem Markt kommt es immer wieder zur Vermischung der Filets beider Arten. In Gebieten, in denen Flundern die dominierende große Plattfischart sind (z.B. in der Ostsee) hat diese Art zumindest zeitweise erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. [2] [14] Produktarten frisch, ganz oder als Filet, tiefgefroren und geräuchert. [14] [229] Flunder Bestandsübersicht Marktdaten 2012 (vorl.): Verbrauch in Deutschland: 1.349 t (2011: 1.907 t), Marktanteil: 0,1% [13] [14] Fänge (in 1.000 t) Anlan- dungen (in 1.000 t) Nordsee (IIIa, IV) Ostsee (22-32) Laicherbiomasse (in 1.000 t) Laicherbiomasse Zustand 2,3 - ? 15,9 - ? Fischereiliche Sterblichkeit Anmerkungen (insbesondere Managementplan) Gültigkeit TAC mi t Kl i e s che 07/2013 07/2014 06/2013 06/2014 Klassifizierung nach dem Ansatz des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY), durch den ICES oder analog zu dessen Einteilung: Symbol Biomasse innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert Literaturquellen [2] Bewirtschaftung (fischereiliche Sterblichkeit) angemessen oder unternutzt außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert übernutzt Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten Flunder Autor Jahr Titel Muus BJ, Nielsen JG 1999 Die Meeresfische Europas Quelle Franckh-Kosmos Verlag Autor Jahr Titel Quelle cites.org [3] CITES Conve nt i on on Int ernat i onal Trade i n Endange red Spe ci es of W i l d Fauna and Fl ora, Appendices I, II and III [13] B LE Bundes ans t al t für Landwi rt s chaft und Ernährung, Refe rat 523 [14] FIZ e.V. [219] ICES 2011 Report of the Baltic Fisheries Assessment Working Group (WGBFAS), 12 - 19 April, ICES Headquarters, Copenhagen. ICES CM 2011/ACOM:10. 785pp. 4 Flounder ices.dk [229] Froese, R. and D. Pauly. Editors. 2011 FishBase. World Wide Web electronic publication. www.fishbase.org, version (06/2011). fishbase [384] IUCN Fi s ch-Informat i ons z ent rum e.V. IUCN Red Li s t of Threat ene d Speci e s . Ve rs i on 2011.2. Downl oade d on 09 February 2012 © 2013 Thünen-Institut für Ostseefischerei http://www.fischbestaende-online.de, E-Mail: [email protected] fischinfo.de iucnredlist.org