10 Schule und Heuschnupfen¥

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Asthma, Allergie & Schule
Schule und Heuschnupfen
» Heuschnupfen - was ist das?
Unter Heuschnupfen versteht man eine sog. allergische Rhinitis, einen Schnupfen, der durch
Allergene ausgelöst wird. Er fällt durch wässriges, klares Sekret (Fließschnupfen) oder eine
verstopfte Nase (Stockschnupfen) auf. Häufig ist der allergische Schnupfen mit starkem
Juckreiz im Nasen- und Gesichtsbereich verbunden; die Augenbindehäute sind gerötet und
jucken stark (Allergische Rhinokonjunktivitis).
Verursacher des Heuschnupfens sind im Frühjahr vor allem die Pollen blühender Bäume, im
Sommer Gräser- und Roggenpollen und im Frühherbst Pollen von Kräutern (Spitzwegerich,
Beifuß u.a.). Man spricht in diesem Zusammenhang von einer saisonalen Rhinitis. Während
des ganzen Jahres können u.a. Hausstaubmilben, Schimmelpilze, tierische Allergene und
Nahrungsmittel einen allergischen Schnupfen verursachen (Perenniale Rhinitis).
Da die Schleimhäute bei Allergikern auch stärker auf nichtallergische Reize ansprechen, reagieren viele Betroffene zudem auf Zigarettenrauch, Farbdämpfe oder Schwebestäube. Dies
ist im Schulalltag, etwa im Chemie- oder Werkunterricht, zu berücksichtigen!
» Welche Symptome treten auf?
Stete Niesanfälle, starkes Nasen- und Augenjucken sowie Fließ- und Stockschnupfen sind die
wichtigsten Beschwerden. Häufige Mundatmung kann zu ständigem Reizhusten führen. Eine
Rhinokonjunktivitis geht unter Umständen mit Kopf- und Gliederschmerzen, Benommenheit,
Müdigkeit und sogar Fieber („Heufieber“) einher. Bei dauerhafter Beeinträchtigung können
Komplikationen wie Nasennebenhöhlenentzündung und Paukenerguss auftreten. Langfristig
droht dann sogar Schwerhörigkeit.
Bei einer Bindehautentzündung kann es durch Fremdkörpergefühl und ständiges Reiben zu
einer starken Schwellung und Rötung der Augenlider kommen; die Augen sind lichtempfindlicher, die Wahrnehmung ist deutlich eingeschränkt.
Husten und Atemnot während der Pollenzeit (ohne Hinweis auf eine Infektion) weisen möglicherweise auf ein beginnendes Bronchialasthma hin.
» Wie kann man eine allergische Rhinokonjuktivitis diagnostizieren?
Die Diagnose wird aufgrund der typischen Beschwerden, über einen Hauttest oder Bluttest
gestellt. Sind die Beschwerden nicht an die Pollenflugsaison gebunden, muss nach anderen
Auslösern wie Milben-, Tier-, Nahrungsmittel- oder Schimmelpilz-Allergenen gesucht werden.
» Wie behandelt man einen allergischen Schnupfen ?
Allgemeine Verhaltensregeln:
∆ Allergene nach Möglichkeit meiden. Bei Pollenallergien während der Hauptblüte auf Sport
und Spiel im Freien verzichten. Betroffene Schüler sollten in dieser Zeit von entsprechenden Sportübungen befreit werden. Pollenflugkalender oder -vorhersagen beachten!
∆ Aufenthalt im Freien am besten nach Regengüssen oder bei Windstille. Nicht in den Zeiten der höchsten Pollenkonzentration (in der Regel früh morgens bis mittags, in Städten
auch spät abends) nach draußen gehen. Fenster und Türen in diesen Zeiten schließen!
∆ Pollen-Filter in Klimaanlagen können sehr wirkungsvoll sein, wenn die Räume geschlossen sind. Hilfreich ist auch die Reinigung von Fußböden und Möbeln (Wischen, Staubsaugen) mit Geräten, die über entsprechende Filter verfügen.
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In Schulräumen keine Pflanzen und Tiere halten oder dorthin mitbringen.
Schlafzimmer (z.B. im Schullandheim) von Pollen frei halten: Kleidung vor dem Schlafzimmer wechseln, vor dem Schlafengehen duschen und Haare waschen, Fenster und
Türen tagsüber und in den Morgenstunden geschlossen lassen.
Bei Auto- und Busfahrten Fenster geschlossen lassen. Viele Autohersteller bieten wirksame Pollen-Filter für Klimaanlagen an.
Bei der Planung von Schulausflügen oder Landschulheimaufenthalten die Allergenbelastung berücksichtigen. Im Gebirge besteht ab ca. 1.500 m eine deutlich geringere PollenBelastung als im Flachland. Die Hausstaubmilbe hat dort keinen Lebensraum mehr.
Küstenlandschaften sind bei Überwiegen der Seewinde pollenarm.
Medikamentöse Maßnahmen
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Abschwellende Augen- und Nasentropfen sind nur zur Behandlung akuter Beschwerden
geeignet. Neben der Schleimhaut-Abschwellung vermindern sie die Schleimproduktion.
Vorbeugend wirkende Substanzen wie Cromoglicinsäure (z.B. Allergocrom®, Cromophtal®,
Lomupren®, Vividrin®, Irtan®) müssen regelmäßig gegeben werden. Sie sind sinnvoll bei
leichtem allergischen Schnupfen und haben praktisch keine Nebenwirkungen.
Örtlich angewandte Antihistaminika wie Allergodil®-Nasenspray, Livocab®-Nasenspray und
-Augentropfen blockieren den Entzündungsstoff Histamin, der bei allergischen Reaktionen
freigesetzt wird. Bei ausgeprägter Symptomatik sollte ein orales (über den Mund verabreichtes) Antihistaminikum wie Zyrtec® oder Xusal® verabreicht werden.
Bei hartnäckigem Stockschnupfen sind Kortison-Nasensprays (z.B. Pulmicort® Topinasal,
Nasacort®, Nasonex®) zu verabreichen.
Eine Hyposensibilisierungsbehandlung hat zum Ziel, die Überempfindlichkeit gegen ein
Allergen schrittweise zu unterdrücken. Dabei wird die allergieauslösende Substanz in
immer größeren Mengen unter die Haut gespritzt.
Dr. Armin Grübl, München
» Pollenflugkalender
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